Blau hat geschrieben: ↑07 Apr 2021 20:53
Also, einerseits: Frauen müssen sich bei der Beziehungsanbahnung ebenfalls ziemlich ins Zeug legen, sich hübsch machen (nein, frau ist nicht automatisch immer gutaussehend, die meisten Frauen müssen sehr viel dafür tun um eine entsprechende Erscheinung bieten zu können, auch mit Anfang 20) und dann dafür sorgen dass jemand auf sie aufmerksam wird mit dem sie sich ein näheres Kennenlernen wünschen. Dass es immer jede menge Männer gibt die einfach nur auf's Flachlegen aus sind muss frau dabei berücksichtigen.
Also ich investiere heute auch schon einiges an Zeit und Geld, da meine Haut sonst leider völlig zum Kotzen aussieht. Ich habe eine Creme-Routine morgens und Abends und letztlich habe ich auch mal mit einer Gesichtsmaske angefangen, aber das hab ich dann wieder vernachlässigt. Wenn es finanziell bald hoffentlich etwas rosiger aussieht, könnte ich mir auch vorstlelen alle 2-3 Wochen zum Friseur gehen und teureren Stylingkram ausprobieren, etc.
Wenn Schminken bei hetero-Männern sozialadäquat wäre, würde ich das auch tun, natürlich keine Farbe, sondern nur zum abdecken. Aber gut, letztlich hilft es mir wenig, weil man durch sowas leider nicht optisch in die Perzentile vorstoßen kann, wo Frauen von selbst aktiv werden. Zumal Makel kaschieren nicht gleichbedeutend mit Pluspunkte sammeln ist.
Blau hat geschrieben: ↑07 Apr 2021 20:53
Ich habe zu Studienzeiten sehr viele Kontakte aufgebaut über den Sport, die WG, Spieleabende oder öffentliche Veranstaltungen. Aus diesen Erst-Kontakten ergaben sich neue Kontakte: man war irgendwo eingeladen oder ist irgendwo hin mitgegangen und hat da neue Leute kennengelernt, hat sich dann mit denen getroffen und wieder neue Leute kennengelernt. Auf diese Weise kam man in bestehende Freundeskreise rein, wurde zu Parties oder Unternehmungen eingeladen und konnte so ein weit verzweigtes soziales Netzwerk aufbauen. Das ist aber eben auch Arbeit, man muss aktiv auf Menschen zugehen, Interesse zeigen und sich einbringen.
Blau hat geschrieben: ↑08 Apr 2021 07:40
Exakt das
Offenheit, Interesse an anderen und Neugier sind ganz wichtig dafür soziale Kontakte und irgendwann auch tiefergehende Beziehungen aufzubauen. Wer darauf wartet, dass einem Kontaktmöglichkeiten quasi auf dem Silbertablett präsentiert werden, verpasst vieles, ebensop wie der, der sich nur auf die "schönen und coolen" fokussiert. Es gibt so viele tolle und interessante Menschen da draussen die einem, wenn man die Welt nur durch eine einschränkende Brille betrachtet, entgehen.
Wenn man Schüchtern ist bzw. soziale Ängste hat, so wie ich, dann hat es leider nicht nur mit Offenheit, Interesse und Neugier zu tun. Es ist dann auch nicht nur "Arbeit" im Sinne von Aufwand, sondern eben auch ganz viel Überwindung, Konfrontation - und danach Verarbeitung. Es sind leider nicht alle Menschen so drauf, dass man nur mit gutem Willen mit offenen Armen empfangen wird (wenn auch viel mehr, als man manchmal mit solchen Ängsten befürchtet). Man ist dann zwar irgendwie dabei wird aber im Grunde links liegengelassen und wenn man entsprechend veranlagt ist, dann nimmt man auch jede leicht irritierte Mikroexpression wahr, und nimmt sich dann all das zu herzen...
Meine Studiensituation mit leichtem Frauenüberschuss und gefühlt 90% der Frauen "mein Typ" hab ich deshalb nicht nutzen können. Dazu kam: Da ich nicht nebenbei arbeiten wollte (tw. aus Faulheit und den sozialen Ängsten), bin ich zuhause wohnen geblieben (rel. lange Fahrzeit zur Uni), damit ist viel vom Studentenleben für mich flachgefallen.
Ich wollte damals auch schon an der Schüchternheit arbeiten, und bin auf Leute zugegangen. Es gab auch eine Phase wo ich dann schon mal Fortschritte gemacht hatte, die dann aber leider durch eine depressive Episode zunichte gemacht wurden (die dann wohl auch dadurch ausgelöst wurde, dass ich mit dem Holzhammer an dem Problem arbeiten wollte, da ich das Gefühl hatte, das es trotz der Fortschritte noch lange nicht gut genug ist). In der Folge habe ich dann aber den Fehler gemacht mich über Jahre komplett zurückzuziehen, was das Problem entsprechend verschlimmert hatte.
Dazu kommt, dass ich bzgl Frauen damals auch extrem wählerisch war und gerne eine quasi modelartige Frau wollte (davon gabs zwar einige, aber die waren zu mir immer höchstens freundlich bis uninteressiert - was dann auch eher meine Minderwertigkeitsgefühle bestätigte...).
Heute würde ich manches anders machen, aber nun ist diese Zeit nicht mehr nachzuholen. Aber manches war eben leider auch nicht meine "freie" Entscheidung.