Solstice hat geschrieben: ↑06 Mär 2020 13:51
NBUC hat geschrieben:Also gehört da doch mehr als nur draußen sein und "teilnehmen" dazu.
Hier ein paar weitere "Tipps" aus persönlicher Erfahrung:
Kommt man allein, erstmal ein Getränk (egal was) besorgen und die Menschen beobachten. Gruppen oder Einzelpersonen ausmachen, die auf den ersten Blick "nett" erscheinen (konkreter z.B.: sie lächeln, sie sind ähnlichen Alters, sie wirken nicht asozial oder gar bedrohlich, beim Karneval: Sie tragen ein Kostüm, das man erkennt oder das besonders aufwändig ist).
Sich allein (oder mit Freunden) zu diesen Grüppchen stellen, kurz mit einem Lächeln grüßen, eine Frage stellen oder ein besonderes Kostüm kommentieren. Kurz dem Gespräch lauschen und schauen, ob man einsteigen kann.
Alternativ: Auf die Tanzfläche begeben, wenn man daran Spaß hat.
Verhält sich das erwählte Grüppchen ablehnend, in dem es z.B. seinen "Kreis" eher schließt und niemand mit einem spricht, wieder zurück zum Ausgangspunkt.
...
Verhält sich das erwählte Grüppchen freundlich: Sich möglichst am Gespräch beteiligen. Smalltalk machen, vielleicht geht auch mehr, wenn man auf einer Wellenlänge liegt. Hat man kein Interesse mehr: Freundlich verabschieden. Weiterziehen. Oder Abbruch. Wie man Lust hat.
Wiederholt man dies einige Male, steigert dass die Chancen, Kontakte zu knüpfen. Social Skills zu trainieren. Und nach weiteren Versuchen vielleicht immer einen kleinen Schritt weiter zu kommen.
Das war nur mein persönlicher Vorschlag, wie man es besser angehen könnte als "körperlich anwesend sein". Kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Wenn es Rückfragen gibt oder man an Probleme sieht: Gerne nachhaken.
Einen Kritikpunkt könnte ich vorweg nehmen: "Was tun, wenn ich das alles bereits 30x getan habe, aber nur Ablehnung erfahre." Schwierig zu beantworten - dafür müsste ich den Menschen besser kennen. Ist hier im Forum kaum leistbar. Dann mein Folgeratschlag: Auf AB-Treffen gehen und nach Feedback fragen oder nach Übungsdates/-Gespräche mit anschließendem Feedback fragen.
Ich gehe einmal von alleine unterwegs aus. Wenn man mit Freunden unterwegs ist, sollten die und die interne Interaktion ja schon einen Abend "retten können".
Beobachten war dann ja das, was ich üblicherweise gemacht habe - jetzt aber nicht karnevalspezifisch.
Die Bedeutung des Getränks war mir jetzt nicht geläufig. Aber wenn das schon zählt, frage ich mich in wie weit weitere Körpersprache etc "nicht passt".
Zum "nette Gruppe": So etwas sehe ich extrem selten und verbinde ich noch seltener mit alkoholerheiterten Personen. In der Regel sind da bei den
auffälligen Gruppen/Personen eher Fremdschämmomente und die Diagnose von Primatenverhalten angesagt (oft dann Dominanzspielchen) - der Rest bleibt dabei grau. Vielleicht ist das "nett" daran auch die Erinnerung an Jugendsünden, aber die fehlen ja bei mir zumindest entsprechend auch.
Altersähnlich ist dann noch einmal ein weiteres Problem. Bei den Ü30Parties schien es auf der einen Seite die Leute UM die 30 zu geben und dann der nächste Cluster wieder so aus (Doppel)Paaren zu bestehen, welche noch einmal einen Abend "jung sein" wollten.
Ich könnte mir vorstellen beim Karneval ist das ähnlcih und die Leute meienr Altersklasse würde ich beim Kinderkarneval mit dem Nachwuchs finden.
Ich entdecke in der Regel bei so einem "Rausgehen" zumindest so einige, welche mir unympathisch sind (oft durch entsprechende Ähnlichkeiten zu solchen Typen aus der Schulzeit) und die Masse der Leute sagen mir einfach gar nichts.
Überhaupt vermute ich gerade, dass dieses "grau sein" der meisten Menschen möglicherweise eine aus autistischen Zügen oder mangelnder Erfahrung mit ausreichend variablen Typen unter entsprechenden Umständen oder dem ausfallenden positiven Musterabgleich mit Vertrautem/als positiv Erlebten als positivem Reiz oder allem zusammen hängt.
Es würde mich interessieren, ob das bei anderen, welche mit den "Tipps" nichts anfangen können, ähnlich aussieht mit der Teilnehmerwahrnehmung und es da schon grundlegende Unterschiede in der Abstimmung der "Grundmelodie" zu den typischen Leuten und daraus abgeleitet Orten gibt, weil man einfach diese "Szenenerfahrung" nicht oder in negativer Weise erfahren hat.
Die nächste Sache wäre das mit der Kommunikation/Smalltalk in der Partyzone selber. Wie soll das bei dem Lautstärkepegel gehen? Ich bekomme da maximal kurze Ausrufe mit und die oft schon nur verstümmelt.
Meinen Beobachtungen nach passiert da "reguläres Gespräch" dort auch eher wenig. Unterhalkten wird dann woanders, aber dort dann wieder als wahrgenommen noch geschlossenere Gruppe.
Wenn es Kontakt mit Externen gibt, "zieht" scheinbar eine Gruppe eine andere oder einen Teil einer anderen größeren Gruppe in eine Ruhezone, wo die Leute dann aber auch eher unter sich bleiben. Erfolgreiche Einzelauslösungen haben ich dann nur noch zu später Stunde und unter entsprechendem Alkoholeinfluss gesehen wenn auch solche Gruppen auffasern oder Leute orientierungslos sich verlieren. Manchmal sah das dann auch aus wie Wölfe, die ein von der Herde getrenntes Reh schlagen.
Was das Ansprechen von gemischten Gruppen angeht habe ich die Erfahrung gemacht, das ist wie bei einer Kaltansprache: entweder hast du einen guten Grund oder du wirst als Störer/bzw. Konkurrent abgewiesen. Im übrigen gilt dies öfters auch für entsprechende vorangehende Freizeitbörsenkontakte, wo dann auch nur noch Frauen oder Paare gesucht werden - teils sogar ausdrücklich.
Wenn man mit einem guten Anlass dann doch einmal mit einer Gruppe in Kontakt gekommen ist (was wegen der Notwendigkeit diesen Grund zu vermitteln dann auch üblicherweise in den Übergangszonen z.B. im Eingang oder an den Futterstellen erfolgte und nicht in der Ruhezone, wo man unter sich bleibt oder im kommunikationsfeindlichen Partybereich selber) stelle ich fest (auch bei Ereignissen wie Stammtischen, wenn es kein klares Leitthema gibt) , dass da irgendeine Art abtastenden Smalltalk/Sondierung erfolgt, deren Erfolgskriterien mir allerdings entgehen und damit ggf. erstes dem Neuen (sprich mir) entgegengebrachtes Basisinteresse dann schnell ersticken bzw. zu Sprachlosigkeit mangels Lebensweltüberschneidungsdefiziten führen.
Die ersten paar Runden kann man noch mit Standardfragen überbrücken, aber kurz danach beginnt dann bald die Ratlosigkeit.
An einem größeren Gespräch beteiligen ist in der Regel ebenso fruchtlos mangels Themenverständnis und doppelt, wenn es um Personen geht, welche der Gruppe, aber eben nicht dem Neuen bekannt sind.
Tanzen ist jetzt bei mir ein höchst persönliches kordinatives und scheinbart unüberbrückbares Defizit. Ich habe kein Rythmusgefühl, sondern muss das bewußt abzählen. Also ich im Gespräch schon verkopft gelten soll, ist das beim Umgang mit Musik noch ein paar Stufen härter.
Mein Resumee:
Ich weiß nicht wie das Karnevalspezifisch ist. Ggf. ist gerade an Karneval der "Abcheckfilter" etwas relaxter als sonst.
Aber wenn man auf Alkohol nicht mit entsprechender Enthemmung und "Spaßigkeit" reagiert und sich darüber in ähnliche "spaßiges" Umfeld integriert sehe ich nicht, wo man da ohne jetzt "szenetauglich" zu sein weiter kommt, insbesondere als Einzelkämpfer.
Den ersten entscheidenden Unterschied scheint es mir zu machen, ob man alleine zu so etwas geht oder als 2er oder 3er-Trupp. (Bei mehr bleibt es dann meinem Eindruck nach üblicherweise doch in der geschlossener Gesellschaft in der man gekommen ist, wenn nicht irgendwer Bekannte trifft und somit vermittelt)