Ja, genau so isses.Ringelnatz hat geschrieben: Für mich liest sich das, als würden da zwei Bedürfnisse in dir gegeneinander kämpfen: a) Dein Bedürfnis nach einem Job, der deinen Ansprüchen an einen guten Job entspricht; b) Deine Angst vor Veränderung bzw. dein Wunsch nach Sicherheit (es soll lieber bleiben wie es ist, denn woanders könnte es ja schlimmer sein).
Mangelndes Selbstbewusstsein ist auf jeden Fall im Spiel. Nicht bei meiner Kernkompetenz, aber bei den meisten Tätigkeiten, die darüber hinausgehen. Der Punkt ist aber der eigene Anspruch an die Kernaufgaben. In Sachen CAD bin ich hier der Einäugige unter Blinden, der Mr. Monk in der Messi-Wohnung. Nur leider wird dieser Bereich eher stiefmütterlich behandelt.Ringelnatz hat geschrieben: Punkt b) hängt meinem Eindruck nach mit mangelndem Selbstbewusstsein zusammen (vielleicht bedingt durch deine berufliche Biographie). Es hört sich an, als würdest du keinen schlechten Job machen, also wäre ich da jetzt mal etwas positiver.
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich solche Aufgaben überhaupt noch wollen würde. Das ist ein Punkt, über den ich mir nicht ganz klar bin. Schulungen sind zwar immer interessant (und ich werd mir in Kürze wieder eine gönnen), bringen aber letztlich wenig, wenn man z.B. erlernte Funktionen in der Praxis kaum anwenden kann (z.B. wenn viele Kollegen die Anwendungsmöglichkeiten nicht erkennen).Ringelnatz hat geschrieben: Um dein Sicherheitsbedürfnis nicht zu sehr zu strapazieren, könntest du ja - wenn du Veränderung willst - erstmal im Kleinen anfangen. Bilde dich weiter, mach Schulungen. Sorg dafür, dass du mindestens so selbstbewusst wie die Azubis an alle möglichen Aufgaben rangehen kannst. Du hast zusätzlich sogar noch jede Menge Berufserfahrung! Die Trägheit und die Angst vor Ungewohntem müsstest du dann aber trotzdem überwinden, wenn du deinen Job substantiell ändern willst.
Leider habe ich nur wenig Einfluss auf die Projekte, die auf meinem Tisch landen. Da sind mal gute Aufgaben dabei, mal schlechte. Selbst an den guten Projekten wurde mir zuletzt der Spaß genommen (aus Gründen, die zu erläutern jetzt zu weit gehen würden) - da versuche ich in Zukunft entgegen zu steuern, auch wenn ich dadurch auf Konfrontationskurs mit dem einen oder anderen Projektleiter gehe.Ringelnatz hat geschrieben: Wenn du im jetzigen Job bleiben möchtest, was könntest du dann konkret tun, um ihn wieder etwas angenehmer und motivierender zu gestalten? Welche Aufgaben sind es, die dir immer mal wieder einen guten Tag bescheren? Kannst du mehr davon übernehmen? Welche Aspekte siehst du als veränderlich an und welche sind es nicht? Letzteren solltest du mit Gelassenheit begegnen.
Was ich konkret tun könnte? Ich habe jahrelang intensiv versucht, einige Dinge besser zu organisieren. Es hat weder Kollegen noch die Geschäftsleitung wirklich interessiert. Alle meine Anstrengungen und Initiativen sind im Sande verlaufen. Ja, meine Ideen wären schon sinnvoll, aber man will in die Umsetzung nicht wirklich Zeit und Mühe investieren, auch wenn es sich schon mittelfristig positiv auswirken würde. Irgendwann habe ich es aufgegeben, gegen Windmühlen zu kämpfen. Das hat sogar dazu geführt, dass ich bei meinem letzten Mitarbeitergespräch dankend abgelehnt habe, als mir der Chef die Leitung einer neu zu bildenden Konstruktionsabteilung angeboten hat. Es würde sich dadurch nichts ändern, er hätte nur die Verantwortung auf mich abgewälzt.
Hier herrscht eine gewisse Lockerheit im Umgang miteinander. Das ist an für sich ganz toll. Doch wenn z.B. andauernd irgendwo Kalauer gerissen werden, entsteht so einige Unruhe. Das hat mir früher nichts ausgemacht, aber in jüngster Zeit finde ich es manchmal schon sehr, sehr nervig.Ringelnatz hat geschrieben: Das mit dem Betriebsklima hab ich nicht ganz verstanden. Du schreibst, es war früher gut, jetzt aber nicht mehr. Gleichzeitig bleiben die Kollegen wegen der Kollegialität (?)
Am Anfang hab ich viel mit Kollegen in der Freizeit etwas unternommen. Doch viele dieser Kollegen sind nicht mehr da oder widmen sich jetzt eher ihren Familien. Mit den neuen, hauptsächlich jüngeren, kann ich nicht mehr so. Da merke ich mittlerweile schon den Altersunterschied. Im Grunde läuft sowas jetzt oft an mir vorbei.
In den letzten 2 Jahren bin ich eigentlich nur noch wegen meinem OdB (die Arbeitskollegin, die ich erwähnt habe) bei solchen Unternehmungen mitgegangen. Doch seit sie mit einem anderen Arbeitskollegen zusammen und schwanger ist (das war eine echt harte Zeit, mir gehts erst ganz langsam wieder besser), hat sich das erledigt....