Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑06 Dez 2017 10:47
Und ich bin immer noch der Meinung, es sei irrelevant welche Definition über "Geschlechtsmerkmale" irgendjemand festgelegt hat. Die Frage über Geschlechtsmerkmale und erogene Zonen halte ich für absolute Haarspalterei.
Die Intimsphäre ist für mich völlig Geschlechterunabhängig (und btw. vom eigenen Empfinden der Person abhängig), wäre irgendwie auch unfair, wenn es anders wäre, dass würde nämlich im Endeffekt heissen, der weibliche Körper sei mehr wert bzw. schützenswerter. Was so natürlich niemand sagt und eigentlich auch nicht meint, aber das wäre halt der logische Schluss dieser Denkweise.
Ja da hast du prinzipiell natürlich recht!
Ich fand die ganze geschilderte Situation auch wirklich übertrieben (die Ohrfeige…), wollte aber nur darauf aufmerksam machen dass es durchaus Konsens ist, dass die weibliche Brust nochmal (zumindest in unserem Kulturkreis) etwas anderes ist als die männliche Brust.
Wer das wie und wann definiert hat weiß ich nicht, ich erinnere mich nur an den Biologie-Unterricht, wo über sekundäre und primare Geschlechtsmerkmale gesprochen wurde. Die weibliche Brust ist nun mal ein sehr sexuelles Merkmal am weiblichen Körper und somit sollte man da etwas differenzieren.
Wir können natürlich andererseits auch gerne diskutieren, warum „oben ohne“ rumlaufen bei Männern immer noch anders gesehen wird, als bei Frauen.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑06 Dez 2017 10:47
Denn ich bin absolut nicht der Meinung,
dass einzig und allein der Mann ein Gespür dafür haben muss. Zwei Menschen, zwei selbstverantwortliche Individuen.
Auch hier stimme ich dir zu, das wollte ich so auch mit meinem Beitrag nicht transportieren.
Wir werden aber ja kaum negieren können, dass es typischerweise der Mann ist, der aktiv im Anbandelungs-Prozess jeweils den nächsten Schritt eskaliert. Das ist so vom Großteil der Frauen gewollt (Ansprechen/Berührungen/erster Kuss/etc.) und steckt zumindest bei mir persönlich auch dank meiner Identität und Sozialisierung insitinktiv in mir drin (es fühlt sich also „natürlich“ für mich an).
Insofern braucht hier dann der Mann auch das Gespür dafür, ob sich die Frau gerade so wohl fühlt, dass man „weiter machen“ kann – und das signalisiert die Frau i.d.R. auf verschiedenste Weise.
Das hört sich alles so schrecklich theoretisch und wissenschaftlich an, findet aber zumindest in meiner eigenen Welt sehr instinktiv und unterbewusst statt.
Manch ein Mann wird ja auch tatsächlich mal aktiv von einer Frau „erlegt“ und braucht sich garnicht erst vorzutasten, sowas solls ja geben… ist für mich aber eher ein Randphänomen.
Die ganzen #meetoo – Fälle zeigen jedenfalls eines: ein nicht gerade kleiner Teil der heute lebenden Männer hat entweder nie gelernt diese Signale wahrzunehmen und danach zu handeln oder aber überschreitet die Grenzen bewusst aus niederen bzw. egoistischen Motiven (Machtdemonstration im beruflichen Kontext z.B.).
Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑06 Dez 2017 10:47
Aber gerade dieser nächste (oder eben bloss vermeintlich nächste) Schritt in der Kontaktaufnahme, der offenbar schon sehr schnell forsch und intim sein kann, umgekehrt aber nicht automatisch "intim"
bedeutet, diese Situationen sind es, wovor ich wirklich Angst habe.
Und weshalb ich alles in diese Richtung vermeide. Weil ich einfach null Plan habe. Die eine Frau meint damit gar nichts, die andere will dir an die Wäsche, wieder eine andere weiss selbst nicht so genau was sie tut. Ich weiss halt nur nicht wie man Signale lesen kann,
die jedes mal etwas anderes Bedeuten.
Es ist schwer das zu erläutern und ich kann da nur von mir selbst und meiner Wahrnehmung ausgehen.
Abgesehen von richtigen „Kaltansprachen“ ohne vorherigen Kontakt hat ja normalerweise schon irgendeine Interaktion mit der Frau stattgefunden, bevor man(n) überhaupt erst dazu kommt sich zu überlegen, ob man da „mehr“ versuchen will als nur nett zu plaudern.
Ich selbst spüre einfach recht schnell, ob die Frau sich mir gegenüber rein neutral verhält oder ob da eine gewisse Sympathie vorhanden ist (gilt im übrigen auch Männern gegenüber!). Und wenn die Sympathie vorhanden ist spüre ich im nächsten Moment auch immer, ob dieses „etwas“ in ihrer Ausstrahlung vorhanden ist, das mir signalisiert „sie könnte auf mich stehen, sie schaut mich nicht nur rein platonisch sondern als Mann an“. Dadurch führt bei mir eines zum anderen und ich flirte mehr und mehr.
Du willst nun sicher wissen wie man die Antennen dafür entwickeln kann… ich kann dir da leider keine Anleitung liefern. Ich scheine aber auch kein hochbegabter Sonderfall zu sein wenn ich mir andere Männer ansehe, die mit Frauen erfolgreich anbandeln.
Du kannst aber ziemlich unverbindlich austesten, ob eine Frau an dir Interesse hat, dazu einfach eine Sammlung von Schlagworten, die mir dabei in den Sinn kommen:
Unaufdringliche Lockerheit, offene Körperhaltung, Lachen, humorvoll necken, Interesse an ihrem Leben zeigen,
persönliche Fragen stellen, sie für etwas loben, …
Wenn sie sich dir gegenüber ähnlich verhält hast du eine wichtige Schwelle geschafft, wenn sie distanziert bleibt weißt du auch Bescheid.
Schritt für Schritt, bis man mal ein Treffen zu zweit vorschlägt. Wieder so eine wichtige Schwelle, die zwar nicht zwingend zu 100% Interesse an dir als Mann widerspiegelt (könnte für sie ja auch platonisch sein), aber doch ist es meistens so, dass eine Frau schon „checkt“ was deine Intention ist und entsprechend nach ihrem Gefühl antwortet.
Das Konstrukt „Flirt“ beschreibt ziemlich eindeutig jene Situation, in welcher im Gegesatz zu einem neutralen Gespräch genau diese Annäherung von Mann und Frau spielerisch und Schrittweise abläuft.