#metoo macht es auch nicht einfacher!

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Brax
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Brax »

Sonnenklar hat geschrieben: 03 Dez 2017 15:08Ich mag generell so billige Sprüche nicht, egal von welchem Geschlecht.
Mir ist auch egal, von welchem Geschlecht. Hätte eine Frau das zu mir gesagt, hätte ich es genauso scheiße gefunden.

Und warum findest du den Spruch "billig" (wenn es doch keinen Grund gibt, sich zu ärgern)?
Sonnenklar

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Sonnenklar »

Was erhoffst Du Dir mit Deiner Fragerunde?
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Brax
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Brax »

Mehr Reflexion.
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von hierunddort »

Nonkonformist hat geschrieben: 03 Dez 2017 14:11 Was mich stört, ist das sie glaubt, sich alles leisten zu können, und dann den belästigten zu spielen, wann der Mann ihr verhalten spiegelt.
Sie kann es sich leisten.

Auch wenn sexuelle Belästigung angeblich theoretisch kein Geschlecht kennt, so ist die typische Mann-Täter-Frau-Opfer-Mentalität nunmal Usus. Folglich können sich Frauen oft ein vielfaches mehr gegenüber Männern erlauben als umggekehrt ohne dass darin irgendwer ein Problem sieht, was manche Frauen leider auch schamlos ausnutzen oder es einfach tun ohne darüber nachzudenken, da für sie nie die Notwendigkeit bestand ein solches Maß an Impulskontrolle zu erwerben wie es für einen Mann nunmal erforderlich ist um keine ernsthaften Probleme zu bekommen (nein, ich sage natürlich nicht dass das alle Frauen betrifft, nur dass es sie auch gibt und ja, ich weiß auch dass es Männer gibt die diese eigentlich notwendige Impulskontrolle leider nicht haben). Find ich auch bescheuert, kann man aber nunmal nicht ändern und man muss damit leben wenn es einen betrifft...
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Naehkaestchen »

Brax hat geschrieben: 03 Dez 2017 12:58Ein äquivalenteres Beispiel als deines wäre, wenn bei Chef/Kollegen eben nicht deine Kompetenzen im Vordergrund stehen würden: "Der Sonnenklar, der kann so gut mit Kunden umgehen, die kommen immer alle gerne wieder, und Lilia kann so wunderbar effizient Besprechungen leiten, und Nähkästchen hat so superschnell die Anlage repariert, jetzt funktioniert alles wieder top... und, ach sieh mal, da kommt Unkreativer, der hat schöne Beine." Wie würdest du dich fühlen?
Das Beispiel wäre vergiftetes Lob, aber keine sexuelle Belästigung.

Und wenn man das Aussehen lobt, ohne die Absicht, die Kompetenzen schlecht dastehen zu lassen, ist das nicht einmal vergiftetes Lob.

Es ist ein Unterschied ob man sagt

(1) "Kollegin XY sieht wunderschön aus."

oder ob man sagt

(2) "Die Schlampe XY hat voll die geilen Titten ey. Die is zwar voll doof beim Bedienen von Computern weil Frauen keine Computer bedienen können, aber dumm fickt gut. Ey Puppe, ausziehn, isch wüll ficköööhn!!!!!!!1111. Hey wirds bald, du scheiß Flittchen. Isch will ficköööööön. Hey los, Titten raus. Mach die Beine breit. Boah geil, deine Fick-Fotze is voll heiß." *brustbetatschundaufhinternklatsch*

Verhalten (2) ist sexuelle Belästigung, Verhalten (1) ist respektvoller Umgang.
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Unkreativer »

Hier gibt es zu viele neue Beiträge, deshalb kaputte Zitate:
Ich versuch es noch einmal von einer anderen Richtung aus: Ein nackter Oberkörper wird bei Männern und Frauen unterschiedlich bewertet. Während ein Mann auf dem Campingplatz bei 35°C gut und gerne mit nackten Oberkörper rumsitzen dürfen, ohne dass die Mädels nicht mehr wissen, wohin sie schauen sollen, wird die Reaktion von Männern auf Frauen im Oben-ohne-Look ganz anders aussehen (sofern es sich nicht um einen FFK-Campingplatz handelt). Wenn aber schon der bloße Anblick so unterschiedlich bewertet wird, warum dann nicht auch Berührungen an diesen Körperstellen?
Es belibt dabei. Dieser Unterschied rechtfertigt keine Körperverletzung.
Oder, harmloser: wie würdest Du es finden, wenn Du mit jemandem über Dein neuestes Projekt im Umweltschutz reden möchtest, und der fängt an mit "Sie als Mann sind doch sicher Fussballfan. Könnten Sie vielleicht Karten für das nächste Spiel besorgen und mit mir da hin gehen?"
Dann würde ich sagen, dass mich Fußball nicht interessiert. Und jetzt? Soll ich da aufschreien?

Nebenbei bemerkt, hört man als Mann auch immer wieder mal 'Männer denken doch sowieso nur mit dem Penis' oder andererseits 'Du bist doch ein Mann [und deshalb stark], kannst du mir das mal bitte hochheben/tragen/aufmachen?'. Ich bin zwar nicht stark, aber dann tue ich es oder lasse es. Ohne überhaupt auf die Idee zu kommen, in irgendeiner Art sauer zu sein oder aufschreien zu wollen.
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Blau »

Sonnenklar hat geschrieben: 02 Dez 2017 15:58 Solche Frauen, die nach Deinen Beispielen dies schon als sexuelle Belästigung sehen, haben sowieso einen an der Klatsche, da sollte generell jeder Mann die Finger von lassen.

Und generell kann es für mich nur eine sexuelle Belästigung sein, wenn man nicht die Hände bei sich behalten kann.

Ansonsten sollte man natürlich schon genau überlegen, wann und wo ich eine Frau anfasse.

Dies sollte allerdings auch andersrum gelten und dass habe ich auch schon erleben müssen, das eine Frau mir mal auf einer Tanzfläche unter das TShirt gegangen ist und meine Brust gestreichelt hat und als ich dann das gleiche machen wollte, habe ich eine Ohrfeige dafür kassiert und außerdem wurde ich aus der Disco noch rausgeschmissen, weil es bei mir sexuelle Belästigung gewesen sein soll, aber die Frau hat natürlich nicht angefangen und nichts gemacht.

Und dass nennt man heute Gleichberechtigung, ganz toll.

:twisted:
Um mal auf das "Beispiel" zurückzukommen: Ich vermute mal Sonnenklar hat in der Situation einfach nicht das Spiel verstanden. Möglicherweise war das sogar eine professionelle Antanzdame, von der Disko bezahlt. Deren Aufgabe ist es dafür zu sorgen dass sich die Gäste wohlfühlen. Dazu gehört beispielsweise auch dass man dem männlichen Publikum das Gefühl gibt sexy und begehrt zu sein. Normalerweise finden Männer es ja auch nicht verkehrt von einer hübschen Frau angetanzt zu werden. Wem das zuviel ist der zieht sich dezent zurück, beispielsweise weil die Freundin schon etwas eifersüchtig guckt. Das Spiel besagt aber auch dass der Mann erst dann zugreifen darf wenn die Frau es ihm ausdrücklich gestattet, beispielsweise wenn sie seine Hände nimmt und sie an ihren Körper führt. Solche Begegnungen auf der Tanzfläche sind entsprechen etwas sehr aufregendes, aber auch sehr labil, weil man ziemlich genau darauf achten muss was der andere möchte und was nicht. Wer sich hier vertut kann eben schnell eine unerwünschte Reaktion bekommen. Ich finde die Ohrfeige jetzt auch zu heftig, ein energisches Hände wegschieben und den Kopf schütteln sollte bei solch doch eher vorsichtigen Männern wie den meisten MABs reichen. Bei eher dreisteren Typen tut es das allerdings nicht, weshalb in solchen Fällen die Männer generell wohl eher schneller vor die Tür gesetzt werden. Kann man jetzt doof finden und darüber lamentieren, man kann aber auch an sich selber arbeiten und sich in solchen Tanzflächenbegegnungen "üben", wenn man da mit mehr Spaß und vielleicht auch irgendwann "Erfolg" rausgehen will.

Solange Männer und Frauen nicht als sexuell ghleichgestellte Wesen wahrgenommen werden (Frauen werden halt leider immer noch viel zu oft auf ihr Äußeres reduziert, man schaue sich nur mal in der Werbe- und Medienlandschaft um) wird man auch keine Gleichberechtigung erreichen, schon gar nicht in sexuellen Dingen. Man stelle sich beispielsweise vor eine Frau würde öffentlich an einen Baum pinkeln, wie das ja Männer gerne tun oder eben sexuell freizügig leben; sie hat dadurch direkt komplett ihren Ruf verloren, was Männern bei identischen Handlungen meist nicht passiert. Wo ist dann bitte hier die Gleichberechtigung?
hierunddort

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von hierunddort »

Blau hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:02
Sonnenklar hat geschrieben: 02 Dez 2017 15:58 Solche Frauen, die nach Deinen Beispielen dies schon als sexuelle Belästigung sehen, haben sowieso einen an der Klatsche, da sollte generell jeder Mann die Finger von lassen.

Und generell kann es für mich nur eine sexuelle Belästigung sein, wenn man nicht die Hände bei sich behalten kann.

Ansonsten sollte man natürlich schon genau überlegen, wann und wo ich eine Frau anfasse.

Dies sollte allerdings auch andersrum gelten und dass habe ich auch schon erleben müssen, das eine Frau mir mal auf einer Tanzfläche unter das TShirt gegangen ist und meine Brust gestreichelt hat und als ich dann das gleiche machen wollte, habe ich eine Ohrfeige dafür kassiert und außerdem wurde ich aus der Disco noch rausgeschmissen, weil es bei mir sexuelle Belästigung gewesen sein soll, aber die Frau hat natürlich nicht angefangen und nichts gemacht.

Und dass nennt man heute Gleichberechtigung, ganz toll.

:twisted:
Um mal auf das "Beispiel" zurückzukommen: Ich vermute mal Sonnenklar hat in der Situation einfach nicht das Spiel verstanden. Möglicherweise war das sogar eine professionelle Antanzdame, von der Disko bezahlt. Deren Aufgabe ist es dafür zu sorgen dass sich die Gäste wohlfühlen. Dazu gehört beispielsweise auch dass man dem männlichen Publikum das Gefühl gibt sexy und begehrt zu sein. Normalerweise finden Männer es ja auch nicht verkehrt von einer hübschen Frau angetanzt zu werden. Wem das zuviel ist der zieht sich dezent zurück, beispielsweise weil die Freundin schon etwas eifersüchtig guckt. Das Spiel besagt aber auch dass der Mann erst dann zugreifen darf wenn die Frau es ihm ausdrücklich gestattet, beispielsweise wenn sie seine Hände nimmt und sie an ihren Körper führt. Solche Begegnungen auf der Tanzfläche sind entsprechen etwas sehr aufregendes, aber auch sehr labil, weil man ziemlich genau darauf achten muss was der andere möchte und was nicht. Wer sich hier vertut kann eben schnell eine unerwünschte Reaktion bekommen. Ich finde die Ohrfeige jetzt auch zu heftig, ein energisches Hände wegschieben und den Kopf schütteln sollte bei solch doch eher vorsichtigen Männern wie den meisten MABs reichen. Bei eher dreisteren Typen tut es das allerdings nicht, weshalb in solchen Fällen die Männer generell wohl eher schneller vor die Tür gesetzt werden. Kann man jetzt doof finden und darüber lamentieren, man kann aber auch an sich selber arbeiten und sich in solchen Tanzflächenbegegnungen "üben", wenn man da mit mehr Spaß und vielleicht auch irgendwann "Erfolg" rausgehen will.

Solange Männer und Frauen nicht als sexuell ghleichgestellte Wesen wahrgenommen werden (Frauen werden halt leider immer noch viel zu oft auf ihr Äußeres reduziert, man schaue sich nur mal in der Werbe- und Medienlandschaft um) wird man auch keine Gleichberechtigung erreichen, schon gar nicht in sexuellen Dingen. Man stelle sich beispielsweise vor eine Frau würde öffentlich an einen Baum pinkeln, wie das ja Männer gerne tun oder eben sexuell freizügig leben; sie hat dadurch direkt komplett ihren Ruf verloren, was Männern bei identischen Handlungen meist nicht passiert. Wo ist dann bitte hier die Gleichberechtigung?
Und was genau hat letzterer Abschnitt jetzt mit ersterem zu tun? (Abgesehen davon dass ich mehrere Frauen kenne die wildpinkeln und rumvögeln ohne dass ihre Umgebung damit ein riesiges Problem hat, allerhöchstens verwundert guckt weil es etwas ungewöhnlich ist, mehr aber nicht, gut, ich weiß nicht wie alt du bist, aber in meiner Generation zumindest ist das jetzt nicht mehr das riesige Problem)
naptime

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von naptime »

Blau hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:02Das Spiel besagt aber auch dass der Mann erst dann zugreifen darf wenn die Frau es ihm ausdrücklich gestattet, beispielsweise wenn sie seine Hände nimmt und sie an ihren Körper führt.
Aber umgekehrt ist es vollkommen okay, wenn die Frau dem Mann ungefragt unter das T-Shirt fasst?
Pierre

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Pierre »

Blau hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:02 Um mal auf das "Beispiel" zurückzukommen: Ich vermute mal Sonnenklar hat in der Situation einfach nicht das Spiel verstanden. Möglicherweise war das sogar eine professionelle Antanzdame, von der Disko bezahlt.
:specht: :hammer: :crybaby: :fluchen:

Woher weisst Du, dass es sowas gibt? Ich hab davon jedenfalls noch nie gehört (aber das muss ja nix heissen).
Anyway: wäre für mich ein 100%iger Ausschlussgrund, in so ein Etablissement zu gehen - denn wenn ich dafür bezahle, um von professionellen Damen angefasst zu werden, dann könnte ich ja gleich in ein Etablissement gehen, wo ich dafür bezahle um von professionellen Damen angefasst zu werden. Alles was recht ist...
Normalerweise finden Männer es ja auch nicht verkehrt von einer hübschen Frau angetanzt zu werden.
Ist das nicht eine etwas sexistische Sichtweise? :hallo: ;)
Kann man jetzt doof finden und darüber lamentieren, man kann aber auch an sich selber arbeiten und sich in solchen Tanzflächenbegegnungen "üben", wenn man da mit mehr Spaß und vielleicht auch irgendwann "Erfolg" rausgehen will.
Oder man geht einfach nicht in solche unterirdischen Clubs.
Solange Männer und Frauen nicht als sexuell ghleichgestellte Wesen wahrgenommen werden (Frauen werden halt leider immer noch viel zu oft auf ihr Äußeres reduziert, man schaue sich nur mal in der Werbe- und Medienlandschaft um) wird man auch keine Gleichberechtigung erreichen, schon gar nicht in sexuellen Dingen. Man stelle sich beispielsweise vor eine Frau würde öffentlich an einen Baum pinkeln, wie das ja Männer gerne tun oder eben sexuell freizügig leben;
Und wer, glaubst Du, hätte da etwas dagegen? Genau das hatten die Hippies doch realisiert - Summer of Love! Und ausser ein paar erzkonservativen Rednecks und den Feministen hatte niemand was dagegen.
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Unkreativer »

naptime hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:31
Blau hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:02Das Spiel besagt aber auch dass der Mann erst dann zugreifen darf wenn die Frau es ihm ausdrücklich gestattet, beispielsweise wenn sie seine Hände nimmt und sie an ihren Körper führt.
Aber umgekehrt ist es vollkommen okay, wenn die Frau dem Mann ungefragt unter das T-Shirt fasst?
Willkommen in der Gleichberechtigung.
Brax hat geschrieben: 03 Dez 2017 12:58Ein äquivalenteres Beispiel als deines wäre, wenn bei Chef/Kollegen eben nicht deine Kompetenzen im Vordergrund stehen würden: "Der Sonnenklar, der kann so gut mit Kunden umgehen, die kommen immer alle gerne wieder, und Lilia kann so wunderbar effizient Besprechungen leiten, und Nähkästchen hat so superschnell die Anlage repariert, jetzt funktioniert alles wieder top... und, ach sieh mal, da kommt Unkreativer, der hat schöne Beine." Wie würdest du dich fühlen?
Im Nachhinein noch danke. :) Das Lob habe ich tatsächlich mal bekommen. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob von Mann oder Frau. :mrgreen:
Wie ich mich darüber aufgeregt habe. Ich meine, wie kann es sich jemand erlauben, etwas Gutes über mich zu sagen? Das geht doch gar nicht. :hammer:

(Ehrlich gesagt muss ich mich outen, dass ich mich über Komplimente, auch dieses, freue. Das darf man ja nicht zugeben, das ist ja anscheinend was ganz Schlimmes, aber vielleicht gibt es ja noch andere, denen es so geht.)
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Blau »

Unkreativer hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:37
naptime hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:31
Blau hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:02Das Spiel besagt aber auch dass der Mann erst dann zugreifen darf wenn die Frau es ihm ausdrücklich gestattet, beispielsweise wenn sie seine Hände nimmt und sie an ihren Körper führt.
Aber umgekehrt ist es vollkommen okay, wenn die Frau dem Mann ungefragt unter das T-Shirt fasst?
Willkommen in der Gleichberechtigung.
Brax hat geschrieben: 03 Dez 2017 12:58Ein äquivalenteres Beispiel als deines wäre, wenn bei Chef/Kollegen eben nicht deine Kompetenzen im Vordergrund stehen würden: "Der Sonnenklar, der kann so gut mit Kunden umgehen, die kommen immer alle gerne wieder, und Lilia kann so wunderbar effizient Besprechungen leiten, und Nähkästchen hat so superschnell die Anlage repariert, jetzt funktioniert alles wieder top... und, ach sieh mal, da kommt Unkreativer, der hat schöne Beine." Wie würdest du dich fühlen?
Im Nachhinein noch danke. :) Das Lob habe ich tatsächlich mal bekommen. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob von Mann oder Frau. :mrgreen:
Wie ich mich darüber aufgeregt habe. Ich meine, wie kann es sich jemand erlauben, etwas Gutes über mich zu sagen? Das geht doch gar nicht. :hammer:

(Ehrlich gesagt muss ich mich outen, dass ich mich über Komplimente, auch dieses, freue. Das darf man ja nicht zugeben, das ist ja anscheinend was ganz Schlimmes, aber vielleicht gibt es ja noch andere, denen es so geht.)
Es geht ja nicht darum dass du ein Kompliment bekommst, sondern dass du auf etwas reduziert wirst was in dem Zusammenhang einfach unpassend/sexistisch ist. Ich habe zigmale Kommentare, meist von älteren Herren gehört wie "Ach, wie schön, eine junge Dame hier auf der Konferenz XY, das verschönert mir doch gleich den Aufenthalt" blabla. War vielleicht nett und als Kompliment gemeint, aber in solchen Momenten bekommt man das Gefühl dass die eigenen fachlichen Kompetenzen, aufgrund derer man ja eigentlich vor Ort ist, komplett unbeachtet bleiben und man - mal wieder - nur auf's Äußere reduziert wird. Ist vielleicht schwer zu vermitteln wenn man es nicht wirklich selber erlebt hat. Ich habe dann jedes mal gelächelt und es eben einfach als Kompliment oder Spruch genommen und versucht es eben nicht so negativ auszulegen, aber es hat halt doch einen unangenehmen Beigeschmack.
Reborn

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Reborn »

Unkreativer hat geschrieben: 03 Dez 2017 20:37 (Ehrlich gesagt muss ich mich outen, dass ich mich über Komplimente, auch dieses, freue. Das darf man ja nicht zugeben, das ist ja anscheinend was ganz Schlimmes, aber vielleicht gibt es ja noch andere, denen es so geht.)
Geht mir ähnlich. Hab ne Kollegin die über 150kg wiegt und über 50 ist. Die tatscht mich die ganze Zeit an und sagt: "Der Reborn ist schon ein Süßer" und so Sachen. Das würde umgekehrt eine 35 jährige Frau mit einem 50 jährigen Kollegen als schlimme Belästigung sehen. Ich dagegen freue mich dass wenigstens sie mir mal etwas Aufmerksamkeit gibt. Das ist glaub so das Hauptproblem an der Geschlechterdebatte. Was Frauen als erniedrigendste Belästigung einstufen würden sich die meisten Männer eigtl nur wünschen... Schlimmstenfalls wäre es ihnen gleichgültig.
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Unkreativer »

Blau hat geschrieben: 03 Dez 2017 21:33 Es geht ja nicht darum dass du ein Kompliment bekommst, sondern dass du auf etwas reduziert wirst was in dem Zusammenhang einfach unpassend/sexistisch ist. Ich habe zigmale Kommentare, meist von älteren Herren gehört wie "Ach, wie schön, eine junge Dame hier auf der Konferenz XY, das verschönert mir doch gleich den Aufenthalt" blabla. War vielleicht nett und als Kompliment gemeint, aber in solchen Momenten bekommt man das Gefühl dass die eigenen fachlichen Kompetenzen, aufgrund derer man ja eigentlich vor Ort ist, komplett unbeachtet bleiben und man - mal wieder - nur auf's Äußere reduziert wird.
Ich denke, das ist das Missverständnis. Das ist ja keine Reduktion. Oder anders gesagt, die anderen, über die gar nichts gesagt wird, werden auf nichts reduziert.
Du bist auf einer Konferenz, damit sind deine fachlichen Fähigkeiten doch schon gewürdigt. Zusätzlich siehst du noch gut aus.
Finkk

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Finkk »

Frauen verstehen einfach nicht, wann es angemessen ist einen an sie gerichteten Kommentar über ihr Äußeres als nett-positiv oder belästigend-negativ aufzufassen, zum Glück haben wir die Experten hier im Forum, um es zu erklären.
Reborn

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Reborn »

Ich habe zigmale Kommentare, meist von älteren Herren gehört wie "Ach, wie schön, eine junge Dame hier auf der Konferenz XY, das verschönert mir doch gleich den Aufenthalt" blabla. War vielleicht nett und als Kompliment gemeint, aber in solchen Momenten bekommt man das Gefühl dass die eigenen fachlichen Kompetenzen, aufgrund derer man ja eigentlich vor Ort ist, komplett unbeachtet bleiben und man - mal wieder - nur auf's Äußere reduziert wird.
Kann ich zB null nachvollziehen. Würde eine Frau sowas zu mir sagen würde ich nur denken: "Yes!!!"

Vorallem hat es null mit meinen Kompetenzen zu tun. Warum soll sie die nicht dennoch ernst nehmen?
Finkk

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Finkk »

Reborn hat geschrieben: 03 Dez 2017 21:48 Kann ich zB null nachvollziehen. Würde eine Frau sowas zu mir sagen würde ich nur denken: "Yes!!!"
Wenn ich eine Banana esse, interessiert es auch niemanden, aber wenn die Banana mich fressen würde, dann wäre es überall in den Schlagzeilen. Echt unfair.
Reborn

Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Reborn »

Finkk hat geschrieben: 03 Dez 2017 21:49
Reborn hat geschrieben: 03 Dez 2017 21:48 Kann ich zB null nachvollziehen. Würde eine Frau sowas zu mir sagen würde ich nur denken: "Yes!!!"
Wenn ich eine Banana esse, interessiert es auch niemanden, aber wenn die Banana mich fressen würde, dann wäre es überall in den Schlagzeilen. Echt unfair.
Warum siehst du da so nen großen Unterschied von wem der Flirt ausgeht.
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Mit müden Augen »

Blau hat geschrieben: 03 Dez 2017 21:33Es geht ja nicht darum dass du ein Kompliment bekommst, sondern dass du auf etwas reduziert wirst was in dem Zusammenhang einfach unpassend/sexistisch ist. Ich habe zigmale Kommentare, meist von älteren Herren gehört wie "Ach, wie schön, eine junge Dame hier auf der Konferenz XY, das verschönert mir doch gleich den Aufenthalt" blabla. War vielleicht nett und als Kompliment gemeint, aber in solchen Momenten bekommt man das Gefühl dass die eigenen fachlichen Kompetenzen, aufgrund derer man ja eigentlich vor Ort ist, komplett unbeachtet bleiben und man - mal wieder - nur auf's Äußere reduziert wird.
Ich verstehe nicht in wiefern du hier auf dein Äußerliches reduziert wirst. Hätte der Herr gesagt "Sie sind zwar doof aber wenigstens schön" wäre es sicher was anderes, aber hier hat er dir lediglich ein Kompliment gemacht ohne auf deine Kompetenzen (die er vielleicht gar nicht kennt und beurteilen will) einzugehen. Es ist schon verständlich dass es irgendwann nerven kann wenn einem ständig ältere Herren Komplimente machen wie hübsch man ist, aber man sollte vielleicht die Sachen erstmal so sehen wie sie vermutlich sind (nämlich Komplimente) und nicht gleich als üble sexistische Attacke... Und vielleicht ist es bei älteren Herren durchaus üblich und nett gemeint solche Komplimente zu machen?
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Re: #metoo macht es auch nicht einfacher!

Beitrag von Lilia »

Reborn hat geschrieben: 03 Dez 2017 21:48
Ich habe zigmale Kommentare, meist von älteren Herren gehört wie "Ach, wie schön, eine junge Dame hier auf der Konferenz XY, das verschönert mir doch gleich den Aufenthalt" blabla. War vielleicht nett und als Kompliment gemeint, aber in solchen Momenten bekommt man das Gefühl dass die eigenen fachlichen Kompetenzen, aufgrund derer man ja eigentlich vor Ort ist, komplett unbeachtet bleiben und man - mal wieder - nur auf's Äußere reduziert wird.
Kann ich zB null nachvollziehen. Würde eine Frau sowas zu mir sagen würde ich nur denken: "Yes!!!"

Vorallem hat es null mit meinen Kompetenzen zu tun. Warum soll sie die nicht dennoch ernst nehmen?
Okay, dann nenn ich dir mal ein anderes Beispiel, frisch aus dem RL von Lilia:
Ich habe mich zur Umsetzung eines Projektes in den letzten Wochen ziemlich engagiert und da es ein neues Projekt ist und kein Etat dafür vorgesehen war, das nicht vorhandene Geld durch Eigeninitiative und Kreativität ersetzt. Zur Genehmigung des Projekts war eine vorherige Abnahme durch eine Behörde notwendig. Den Termin habe ich mit der Dame vom Amt für letzte Woche vereinbart und es verhielt sich ohne falsche Bescheidenheit so, dass das Projekt nur stand, weil ich die gesamte Arbeit übernommen hatte und ständig im engen Kontakt zur Behörde stand. Nun kam ein Vorgesetzter zum Termin (weil er "so gut mit dem Amt kann", aber ohne sich jemals für das Projekt interessiert zu haben) und ließ mich - begleitet mit den Worten: "Frau Lilia macht ja immer so guten Kaffee!", Kaffee kochen und servieren. Der Praktikant wurde damit übrigens nicht behelligt, an ihn ging ein: "Wir Männer können uns auch mal ruhig von den Frauen bedienen lassen."
Die Dame vom Amt akzeptierte nun den neuen Gesprächspartner und ich hielt mich zurück, auch, weil nicht nur der Kaffee kochte. Aber am Ende des Rundgangs und nach Besichtigung meiner Arbeit kam sie nochmals zu mir und meinte: "Wissen Sie, Sie haben hervorragende Arbeit geleistet und alle Vorgaben erfüllt."
Ich denke, dass dieser Mann lieber seine Zunge verschlucken würde als zuzugeben, dass es nicht sein unwiderstehlicher Charme, sondern meine Arbeit war, die zur behördlichen Abnahme geführt hat. Sexistische Sprüche kommen meist von Männern, die mit weiblicher Kompetenz so gar nichts anfangen können, sich von Frauen sogar bedroht fühlen und sie deshalb kleinhalten wollen.
Solche "Komplimente" sind immer eine Provokation. Die Schwierigkeit für Frauen besteht darin, sachlich zu reagieren. Alles andere würde negativ ausgelegt, weil man "nicht teamfähig" ist. Diese falschen Komplimente, bei denen eine Provokation schön in ein Kompliment eingebettet wird, sind leider Alltag.
Übrigens: ich bin ein miserabler Kaffeekocher, weil ich selbst keinen Kaffee trinke. Wusste er aber nicht, das war das erste Mal, dass er einen von mir gekochten Kaffee getrunken hat.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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