Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Fly Away

Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Fly Away »

Hallo zusammen,

der ein oder andere hier kennt mich vielleicht noch. Ich war vor einiger Zeit mal ziemlich aktiv, habe dann aber jemanden kennen gelernt und mich aus dem Forum zurückgezogen.. Seit etwa einem Jahr bin ich nun in festen Händen. Soweit, so gut... nunja, oder auch nicht. Ich bin zur Zeit sehr nachdenklich, und obwohl sich sehr viele Sachen wirklich positiv verändert haben, leider trotzdem oft unglücklich. Richtig rund läuft es jedenfalls nicht. Heute hat es mich also wieder hierher verschlagen. Obwohl ich streng genommen nie ein "richtiger" AB war, war ich doch viele, viele Jahre ungewollt alleine. Ich glaube, diese Phase hat mich sehr geprägt und wirkt auch heute noch nach, obwohl sich die äußeren Umstände verändert haben.

Ich weiß nicht recht wie ich es erklären soll. Vielleicht wird man einfach ein wenig schrullig, wenn man Dauersingle ist? Irgendwie fehlt mir die Luft zum atmen. Eine gefühlte Ewigkeit hat sich gar nichts getan, und jetzt geht es Schlag auf Schlag. Sie ist 31, möchte bald heiraten und hat einen starken Kinderwunsch. Ich kann sie im Prinzip verstehen aber..es überrollt mich. Ich habe nie so richtig darüber nachgedacht, ob ich mal Familie haben möchte. Abstrakt ja, sicher, aber es erschien mir sinnlos mich da zu konkret mit zu beschäftigen, wenn nicht mal eine Partnerin in Sicht ist. Ich habe so viel verpasst in meinem Leben, nicht nur beziehungstechnisch, sondern durch ein sehr nervenaufreibendes Studium auch privat. Jetzt bin ich endlich, seit einiger Zeit erst, ein bisschen angekommen, möchte das Leben genießen .. ich kann mir unmöglich vorstellen, in naher Zukunft schon die Verantwortung für Kinder zu übernehmen, jeden freie Minute meiner Zeit da rein zu opfern. Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt jemals möchte, ich bin einfach von der Fragestellung überfordert. Es sind aber nicht immer nur diese großen Fragen, sondern auch oft kleinere Themen die anstrengend sind. Ich bin sehr gerne bei ihr und verbringe einen großen Teil meiner freien Zeit mit ihr, aber ich brauche eben auch viel Zeit für mich, und ich habe immer das Gefühl, sie ist enttäuscht davon, wäre am liebsten jede freie Minute mit mir zusammen. Das erdrückt mich, macht mir ein schlechtes Gewissen.

Auch sexuell läuft es nicht so richtig 100% rund. Es liegt nicht daran was wir tun, und auch nicht an der Häufigkeit...es ist einfach, um ehrlich zu sein, es gibt andere Frauen die mich mehr anmachen. Ich finde sie attraktiv, ohne Frage, aber eben nicht so wirklich umwerfend, dass ich mich ständig nach ihr verzehre.

Manchmal denke ich, es wäre besser, Schluss zu machen. Wenn man die letzten zwei Absätze so liest, dann kommt man vermutlich zu genau diesem Schluss. Aber es gibt da ja auch noch eine andere Seite, die Gründe warum ich mit ihr zusammen bin: Ich habe sie wirklich unglaublich gerne. Sie ist ein so grundehrlicher, liebenswerter, guter Mensch. Sie akzeptiert mich wie ich bin, sie steht aufrichtig zu mir, und ich bin manchmal alles andere als einfach. Das ist eine so große Seltenheit, dass ich wirklich glücklich darüber bin, das erleben zu dürfen. Wir unternehmen wahnsinnig viel zusammen, Hobbies, Freundeskreis, Familie, all das passt so gut, dass ich es mir besser gar nicht vorstellen könnte. Eigentlich, obwohl es kompliziert ist, sagt mir mein Herz, dass ich sie nicht verlassen möchte.

Ich bin so unsicher. Ich weiß einfach oft nicht, ob ich mir da etwas vormache, ob ich sie überhaupt wirklich liebe? Oder ob ich so perfektionistisch bin, einem Traum hinterher jage, unmögliche Vorstellungen habe, die mich sehr einsam machen werden... Vielleicht wäre wirklich eine etwas jüngere Partnerin besser für mich, jemand der noch nicht so feste, klare Zukunftspläne hat, mit dem ich mehr... aufholen kann. Aber macht es Sinn, einem solchen Gespenst nachzujagen?

Eines noch zum Schluss: Sie weiß all das, was ich hier gesagt habe. Wir haben darüber gesprochen, mehrfach - Ich finde, sie hat ein Recht darauf, zu wissen, was in mir vor geht, und sich zu entscheiden, ob sie das möchte. Alleine dass das möglich ist, ist unendlich viel wert. Aber eine Lösung gibt es aus so einem Gespräch auch nicht wirklich...

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Berglöwe
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Berglöwe »

Verdammt die Gedanken kommen mir bekannt vor, nur mit dem Unterschied, dass du jetzt schon eine Partnerin hast und ich nicht. Ich wäre genauso zerissen, was jetzt Familie von jetzt auf gleich angeht. Was Hobbies und Zeit für mich angeht, ist das weniger dramatisch. Da mache ich momentan einiges und früher habe ich genug Zeit für mich gehabt. Das würde mir nicht weh tun.

Diese Unsicherheit diesbezüglich macht mir Angst - vielleicht unbegründet, wenn es zur konkreten Situation kommt aber wer weiß das schon.

Nur mal eine Geschichte am Rande (das soll jetzt aber bitte nicht als Empfehlung verstanden werden): Ein Kollege von mir hatte das umgedrehte Problem. Er wollte Kinder aber sie nicht. Beide waren noch unter 30. Er weniger, sie mehr. Ich weiß nicht in wie weit die Beziehung sonst in Ordnung war (von der Beschreibung her okay aber mehr auch nicht) aber letztlich hat er dann hauptsächlich aufgrund dieses Unterschieds in der Lebensplanung die Trennung herbeigeführt.

Lebensplanung.... toller Begriff, als da jeder immer die Wahl hätte was zu planen. Womit soll man planen, wenn nix da is zum planen? :sadman:
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Montecristo
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Montecristo »

Als Ex-AB, der mal richtig HC-AB war: Wenn es nicht passt, dann lass es sein. Höre auf Dein Herz.

Es wird sehr schnell, richtig schnell. Da stimme ich zu. Ein bisschen Partnerschaft ist wie ein bisschen schwanger. Es geht nicht. (Der benachbarte Zusammenziehen-Thread ist ein schönes Beispiel dieser irrigen Annahme. Esoterik größtenteils....) Das Leben als Paar ist einfach anders. Wenn ich etwas aus diesem Forum gelernt habe, dann ist es im Zweifel für engere/mehr Partnerschaft zu entscheiden. Im Zweifel nach vorne zu gehen. Dabei sicherlich nicht das Gehirn ausschalten. (Wir sind gerade beim Erwerb einer ETW/DHH und da ist mir der Rat meiner Eltern und aus dem Anlageforum sehr wertvoll.)
Aber ich fühle mich grundsätzlich wohl bei meinen Entscheidungen. Ich verlasse mich auf meine Partnerin und weiß für mich dass es nie eine andere geben wird.

Das mit dem Sex ist so eine Sache. Ich habe mal dazu einen Thread aufgemacht. Ich finde Sex mit meiner Partnerin auch nicht so dolle. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das mit einer anderen Frau besser klappt. Am Ende brauche ich keinen. Ich weiß, dass das hier ganz ganz viele Männer total anders sehen. Und dann auch zu Prostituierten gehen, weil sie es einfach brauchen.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Montecristo
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Montecristo »

Alexas hat geschrieben:Lebensplanung.... toller Begriff, als da jeder immer die Wahl hätte was zu planen. Womit soll man planen, wenn nix da is zum planen?
Courage! Erst die richtige Frau finden und dann beherzt handeln. Das Leben ist, was man daraus macht.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von NeC »

Ihr versteht euch sehr gut, vertraut einander, fühlt euch beieinander geborgen. Das klingt gut.
Aber: Du begehrst sie nicht. Und eure Zukunftspläne sind extrem verschieden.

Wie lange soll sie darauf warten, dass Du Gefallen am Gedanken findest, eine Familie mit ihr zu gründen?
Wie lange kannst Du es verantworten, ihren Lebensträumen komplett im Wege zu stehen?

Ich glaube, mir kommt das auch etwas bekannt vor - aber mit vertauschen Rollen. :sadman:

Habt ihr mal darüber nachgedacht, eine Weile weniger Kontakt zu haben? Würdest Du sie wohl vermissen? Vielleicht würde Dich das Ergebnis eines solchen "Experiments" vielleicht sogar selber überraschen? Vielleicht ist es für Dich einfacher als gedacht? Du erlebst gerade, wie es ist, wenn Dich jemand wirklich will! Vielleicht gibt es da draußen wirklich ein anderes, heißeres Mädel, die es vielleicht genau wie Du weniger verbindlich mit "dem Familiending" meint? Mit dem Schuss Selbstvertrauen, die Dir ihr Rückhalt jetzt beschert hat: Hast Du nicht vielleicht Lust, nach diesem tollen Mädel zu suchen?
Vogelnest

Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Vogelnest »

Der Text könnte 1:1 von mir stammen....gut das mit den Kindern vll weniger, aber sonst.

Ich probier es jetzt einfach aus. "Wer nicht wagt, kann nicht gewinnen" war schlussendlich mein Motto. Die großen Gefühle, die Leichtigkeit, das Verzehren nach dem Partner/in - kann alles noch kommen.
Maybi

Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Maybi »

Auch wenn ich noch in keiner Beziehung war, wenn der Sex nicht gut und befriedigend wäre, würde die Partnerschaft vermutlich nicht lange halten. Meiner Meinung nach das Salz in der Suppe. Kommt natürlich immer auf den eigenen Sextrieb an. Wenn dieser Aspekt einem nicht wichtig ist, dann steht er einer glücklichen Beziehung sicher nicht im Wege. Wenn doch, dann wird es auf Dauer sehr schwierig.
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Karlsson »

Nun, ich habe jetzt nicht alles hier gelesen, aber ich bin der Meinung, dass Zusammensein zumindest Sinn ergibt, Lebenssinn!
Mir wurde schon erzählt, dass das Zusammensein nicht immer einfach ist, mag ja sein, aber dann ist alleine sein auf jeden Fall der sichere Tod...
Wenn man niemanden an seiner Seite hat, sondern immer nur alleine ist, dann macht das Leben auf Dauer einfach keinen Sinn mehr..., genau wie bei mir gerade :sadman:
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Musik kann vielleicht nicht die Welt retten, aber Deine Seele
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Esperanza
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Esperanza »

Schwierige Situation. Manchmal denke ich die Erwartungen die ABs, Singles an eine Partnerschaft haben sind oft zu hoch. Vielleicht denken wir "wenn ich endlich einen Partner habe, bin ich endlich am Ziel meiner Träume und alles wird super". Dabei fängt da ja dann die Beziehungsarbeit an.

Was fehlt dir denn, auf welchen Gebieten willst du dich denn austoben? Und welchen Stellenwert hat Sex für dich?
Ich kann mir gut vorstellen, dass einen manchmal die Ereignisse überrollen und einem alles zu schnell geht. Aber heute bin ich eher dafür zu springen, wenn es mal soweit sein sollte. Gewartet habe ich genug in meinem Leben.

Hast du Freunde mit Beziehungserfahrung mit denen du darüber reden kannst?
Meine Freundinnen hatten auch oft Beziehungsprobleme und eine sagte mal nach einer grossen Krise bei der für sie auch die Trennung im Raum stand und ich fragte ob sie jetzt wieder 100% mit ihm glücklich war, dass sie es mehr auf 80% glücklich schätzen würde, aber das sei mehr als genug.
Perfektion gibt es wohl nicht. Aber dass du offen mit ihr reden kannst und sie dich anscheinend versteht ist wirklich viel wert.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
Omicron

Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Omicron »

Ich kann dich nachvollziehen, mir geht es aktuell ähnlich.
Ich bin in einer Beziehung mit einer wunderbaren Frau. Wir pushen uns gegenseitig zu unseren Zielen und es hat sich noch nie soviel positives in meinem Leben verändert wie mit ihr. Es ist durchaus Liebe die uns verbindet, aber anders als erwartet.

Ich schreibe mal jetzt wie es wirklich war und wie es von außen aussieht.
[+] Die Realität
Sie war früher sehr einsam und alleine, sehr wenig selbstbewusstsein,oft alleine, kaum Freunde, glich einem AB, obwohl sie keiner war. Hatte auch niemanden zum Reden über ihre Probleme.
Sie wurde von ihren Freunden als prüde bezeichnet, nachdem Sie nach einer Vergewaltigung (Ihre Freundinnen wussten nichts davon) erstmal 4 Jahre keinen mehr ranließ. Ich kam gerade daher um umsie zu werben und sie nutze die Chance.
Sie erkannte aber recht schnell, dass ihr deutlich mehr bieten kann und am Ende hat sie sich verliebt. Jetzt klammert sie stark, weil sie glaubt nur mein Notnagel zu sein, um aus dem ABtum zu entfliehen und Sie Angst hat in ihren alten Zustand zurückzufallen. Entsprechend ist Sie immer mit mir unterwegs und zeigt auch öffentlich ihre Starke zuneigung zu mir durch küssen und Händchen halten. Streiten tun wir auch nie vor anderen, weil wir beide das Mit nach Hause nehmen und dort ausdiskutieren.
Im Bett ist es auch etwas schwierig. Sie wiegt mehr als ich und das obwohl sie viel kleiner ist. Wenn ich nicht gerade ein Hormonhoch habe, ist der Wunsch nach Sex mit ihr relativ gering, aber wenn wir Sex haben ist er fantastisch. Da kann ich nämlich alles Aussehen ausblenden, weil ich einfach zu geil bin :oops:
Ansonsten mache ich einen Campingurlaub mit nur Männern, einfach um etwas Abstand wieder zu gewinnen gegen ihr Klammern und andererseits um wieder zu sehen, wie sehr ich sie eigentlich vermisse, wenn sie nicht dauernd an mir klebt.
[+] Wahrnehmung von außen
Wir hatten ein paar Dates und scheinbar haben wir uns dabei Hals über Kopf verliebt. Es hieß nämlich, ihr schaut so wunderbar verliebt aus (was damals einfach noch nicht der Fall war), was für ein süßes Pärchen. Wir sind ständig zusammen unterwegs. Wir teilen soviele gemeinsame Interessen. Und wie wir immer rumknutschen und händchen halten. Und vorallem ihr streitet ja nie, ihr habt euch wirklich gesehen und gefunden. Und nachdem wir nach außen sagen, dass wir mit dem Sex auch zufrieden sind, heißt es überall, da wird vermutlich wohl bald geheiratet!
[+] Eigene Erkenntnis
Beziehung ist nicht das, was man so wahrnimmt immer. Medien und selektive Wahrnehmung bzw. fehlendes Hintergrundwissen lassen uns zu falschen Schlüssen kommen. Oftmals muss man mehr Arbeit reinstecken als man, vorallem als AB, glaubt. Klar gibt es Beziehungen bei denen es besser passt und man kaum was tun muss, aber das ist wie immer im Leben: Der eine hatte mehr Glück, der andere weniger. Wir haben soviele Singles, weil keiner mehr Arbeit reinstecken will, sondern glaubt, es wird noch jemand kommen bei dem viel mehr passt. Aber auch da kommt man ohne Arbeit nicht aus. Vieles ist nur subjektive Wahrnehmung, wie in meinem Fall beschrieben. Am Ende muss jeder selbst rausfinden, ob er zuviel in eine Beziehung investiert oder nicht. Lohnt sich die Arbeit, weil man im Endeffekt mehr erhält als man bekommt oder passt es trotz Arbeit nicht und schaut ob man noch jemanden findet, bei dem man vielleicht weniger investieren muss oder einfach mehr zurück bekommt. Entweder man findet Wege (z.B. Männercampingtrip), dann klappt das, oder man scheitert. Aber keine Probleme wird es nie geben
TL:DR Beziehung ist anders als man Wahrnimmt und glaubt. Ob man zusammen bleibt, muss jeder selbst wissen. Eine Beziehung wie man sie sich immer vorstellt, gibt es meiner Meinung nach nicht.
Fly Away

Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Fly Away »

NeC hat geschrieben: Wie lange soll sie darauf warten, dass Du Gefallen am Gedanken findest, eine Familie mit ihr zu gründen?
Wie lange kannst Du es verantworten, ihren Lebensträumen komplett im Wege zu stehen?
Nun.. Sie ist ein erwachsener Mensch, und sie ist sehr wohl dazu in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen. Ich mache ihr in dieser Hinsicht nichts vor, ich bin sehr ehrlich, spreche offen über meine Zweifel und meine Unsicherheit. Einen anderen Weg gibt es da doch gar nicht. Wenn sie damit nicht leben kann oder will, wenn sie jemanden braucht der sich eindeutiger für das gleiche Lebensmodell entschieden hat, dann steht es ihr frei, ihrerseits die Beziehung zu beenden. Ich könnte es verstehen, wobei ich schon sehr traurig wäre. Aber ich möchte mir nie den Vorwurf machen, dass ich ihre Lebensträume zerstört habe, dafür ist sie schon selbst verantwortlich.
NeC hat geschrieben:Habt ihr mal darüber nachgedacht, eine Weile weniger Kontakt zu haben? Würdest Du sie wohl vermissen? Vielleicht würde Dich das Ergebnis eines solchen "Experiments" vielleicht sogar selber überraschen? Vielleicht ist es für Dich einfacher als gedacht? Du erlebst gerade, wie es ist, wenn Dich jemand wirklich will!
Ich halte nicht so viel von Beziehungspausen. Das finde ich irgendwie... kindisch. Ich stehe zu ihr, so lange ich mit ihr zusammen bin, und wenn ich es nicht mehr tragen kann, dann muss ich wohl den Mut aufbringen es zu beenden. Alles andere würde ich als "Abservieren in kleinen Schritten" begreifen.
NeC hat geschrieben:Vielleicht gibt es da draußen wirklich ein anderes, heißeres Mädel, die es vielleicht genau wie Du weniger verbindlich mit "dem Familiending" meint? Mit dem Schuss Selbstvertrauen, die Dir ihr Rückhalt jetzt beschert hat: Hast Du nicht vielleicht Lust, nach diesem tollen Mädel zu suchen?
Montecristo hat geschrieben:Courage! Erst die richtige Frau finden und dann beherzt handeln. Das Leben ist, was man daraus macht.
Das ist es doch, was mich verunsichert.... Vielleicht gibt es da draußen ja wirklich jemanden, der besser zu mir passt. Aber in diesem Forum wissen wir doch alle, dass das nicht immer alles so hinhaut wie man es sich wünschen würde, und dass es einfach auch so ausgehen kann, dass man lange Zeit alleine und auch nicht glücklich ist. Ich bin mit ihr definitiv glücklicher als alleine. Schenkt man das her, nur weil es "noch besser" werden könnte? Vielleicht, wenn alles gut läuft? Vielleicht ist es ja auch ein generelles Problem mit den eigenen Ansprüchen?
Esperanza hat geschrieben: Was fehlt dir denn, auf welchen Gebieten willst du dich denn austoben? Und welchen Stellenwert hat Sex für dich?
Ich kann mir gut vorstellen, dass einen manchmal die Ereignisse überrollen und einem alles zu schnell geht. Aber heute bin ich eher dafür zu springen, wenn es mal soweit sein sollte. Gewartet habe ich genug in meinem Leben.
Sex hat einen hohen Stellenwert für mich, und bevor ich mit ihr zusammen war habe ich auch felsenfest die Meinung vertreten, dass ich eine Beziehung beenden würde, in der es sexuell nicht 100% passt. Aber ja.. nun ist es doch komplizierter.

Ich habe vor ihr nicht mit vielen anderen Frauen geschlafen, mit den meisten war es schlechter, nur mit einer anderen besser. Es ist wie schon gesagt nicht die Häufigkeit, nicht das was "läuft", sondern einfach die Anziehung. Sie erregt mich nicht so heftig, wie es sein könnte. Denke ich. Denn auf der anderen Seite fehlt mir die Erfahrung, um beurteilen zu können, wie realistisch das nun wirklich ist. Wie beständig sexuelle Anziehung ist, und ob das ganze nicht einfach auch ein sehr flüchtiges Thema ist. Wenn ich in die Zukunft denke.. in zwanzig Jahren bin ich auch nicht mehr der frischste, und wäre es da nicht besser, jemanden an meiner Seite zu haben, der so zu mir steht, der mich so liebt wie sie, mit dem ich so viel Teile? Ich finde das so schwer....
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von blaufusstoelpel »

Also, ich :shy: als ewiger Single rede hier jetzt natürlich wie ein Blinder von den Farben, aber wollte trotzdem noch mal einen kleinen Aspekt einwerfen. Wir sind es ja inzwischen als mündige und informierte Konsumenten gewohnt, alle Sachen, die uns wirklich wichtig sind, z.B. Computer, Fahrräder, :mrgreen: genauso konfigurieren zu können, wie es am besten zu uns passt.

Bei einer Partnerschaft haben zwei Menschen miteinander zu tun, die sich nicht beliebig konfigurieren lassen. Ich weiß von Paaren in meinem Bekanntenkreis, dass es dort mitunter sogar heftiger Gewitter in der Beziehung gibt. Und doch haben die sich dazu entschieden, an sich und ihren Konflikten zu arbeiten und daran gemeinsam zu wachsen, um die Beziehung zu erhalten. Viele Beziehungen gehen dagegen einfach auseinander, wenn der Partner verkonsumiert wurde - wie ein altes Kleidungsstück, dass dann entsorgt wird.
Ich habe sie wirklich unglaublich gerne. Sie ist ein so grundehrlicher, liebenswerter, guter Mensch. Sie akzeptiert mich wie ich bin, sie steht aufrichtig zu mir, und ich bin manchmal alles andere als einfach. Das ist eine so große Seltenheit, dass ich wirklich glücklich darüber bin, das erleben zu dürfen. Wir unternehmen wahnsinnig viel zusammen, Hobbies, Freundeskreis, Familie, all das passt so gut, dass ich es mir besser gar nicht vorstellen könnte. Eigentlich, obwohl es kompliziert ist, sagt mir mein Herz, dass ich sie nicht verlassen möchte.
Das klingt doch sehr gut. Wie ist das denn mit dem Kinderwunsch? Das habe ich nicht so ganz verstanden. Ist das für Dich ein absolutes NO-GO oder JA, aber nicht jetzt?
Was der Gierige sucht ohne zu finden, findet der Liebende ohne zu suchen. (Unbekannt)
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von One One Seven »

Ich kann als Hardcore-AB nicht aus Erfahrung sprechen.
Ihr müsst selbst ausloten, ob eure Beziehung eine Zukunft hat.

Wenn sie vielleicht doch nicht deine Traumfrau ist, du noch was erleben, sie sich hingegen Niederlassen und Familie gründen möchte, müsst ihr offen und ehrlich darüber sprechen.
Wenn Ihr eine Familie gründet, so sollte die Beziehung solide und belastbar sein.
Wenn Du etwas nicht kannst, versuche es Dir beizubringen.
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Reinhard »

Fly Away hat geschrieben:
Esperanza hat geschrieben: Was fehlt dir denn, auf welchen Gebieten willst du dich denn austoben? Und welchen Stellenwert hat Sex für dich?
Ich kann mir gut vorstellen, dass einen manchmal die Ereignisse überrollen und einem alles zu schnell geht. Aber heute bin ich eher dafür zu springen, wenn es mal soweit sein sollte. Gewartet habe ich genug in meinem Leben.
Sex hat einen hohen Stellenwert für mich, und bevor ich mit ihr zusammen war habe ich auch felsenfest die Meinung vertreten, dass ich eine Beziehung beenden würde, in der es sexuell nicht 100% passt. Aber ja.. nun ist es doch komplizierter.

Ich habe vor ihr nicht mit vielen anderen Frauen geschlafen, mit den meisten war es schlechter, nur mit einer anderen besser. Es ist wie schon gesagt nicht die Häufigkeit, nicht das was "läuft", sondern einfach die Anziehung. Sie erregt mich nicht so heftig, wie es sein könnte. Denke ich. Denn auf der anderen Seite fehlt mir die Erfahrung, um beurteilen zu können, wie realistisch das nun wirklich ist. Wie beständig sexuelle Anziehung ist, und ob das ganze nicht einfach auch ein sehr flüchtiges Thema ist. Wenn ich in die Zukunft denke.. in zwanzig Jahren bin ich auch nicht mehr der frischste, und wäre es da nicht besser, jemanden an meiner Seite zu haben, der so zu mir steht, der mich so liebt wie sie, mit dem ich so viel Teile? Ich finde das so schwer....
Ist es so wichtig, dass sie dich so heftig erregt? Erregung kann man sich auch woanders holen. (Ja, ich höre sie schon aufschreien, aber ...)

Sex ist eine Möglichkeit für dich, ihr was Gutes zu tun, auf körperlich vermittelte Weise. Und eine Möglichkeit für sie, dir was Gutes zu tun. Ist es beim sich gegenseitig was Gutes antun wirklich so wichtig, wie erregt du bist?

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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Gucki »

Reinhard hat geschrieben: Ist es so wichtig, dass sie dich so heftig erregt? Erregung kann man sich auch woanders holen. (Ja, ich höre sie schon aufschreien, aber ...)
aber ist es nicht schade, als fast frischverliebt sich Erregung woanders holen "zu müssen"? :gruebel:
vor allem - wo? an was denkst du? kopfkino? Pornos?

das gibt mir schon zu denken, nach vielen Jahren Beziehung kann das passieren, muss aber auch nicht!
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Reinhard »

Gucki hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben: Ist es so wichtig, dass sie dich so heftig erregt? Erregung kann man sich auch woanders holen. (Ja, ich höre sie schon aufschreien, aber ...)
aber ist es nicht schade, als fast frischverliebt sich Erregung woanders holen "zu müssen"? :gruebel:
vor allem - wo? an was denkst du? kopfkino? Pornos?

das gibt mir schon zu denken, nach vielen Jahren Beziehung kann das passieren, muss aber auch nicht!
Kommt darauf an, was genau ihm denn in der Beziehung fehlt. Wenn er einfach öfter mal Orgasmus braucht, als ihn die Freundin einen machen will, dann kann es so einfach sein, dass er es sich selbst besorgt, möglicherweise sogar beim Kuscheln nach dem Sex und in einer noch sexuell aufgeladenen Atmosphäre. Wenn er nur mehr visuelle Reize braucht als die Freundin hat, dann reicht vielleicht Pornos gucken. Vielleicht auch wieder gemeinsam. Wenn er noch mehr, beispielsweise hin- und wieder eine andere Frau will, dann wirds schwieriger. Von Swingerclubbesuche bis Ende der Beziehung ...
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Tania »

Reinhard hat geschrieben: Kommt darauf an, was genau ihm denn in der Beziehung fehlt. Wenn er einfach öfter mal Orgasmus braucht, als ihn die Freundin einen machen will, dann kann es so einfach sein, dass er es sich selbst besorgt, möglicherweise sogar beim Kuscheln nach dem Sex und in einer noch sexuell aufgeladenen Atmosphäre. Wenn er nur mehr visuelle Reize braucht als die Freundin hat, dann reicht vielleicht Pornos gucken. Vielleicht auch wieder gemeinsam. Wenn er noch mehr, beispielsweise hin- und wieder eine andere Frau will, dann wirds schwieriger. Von Swingerclubbesuche bis Ende der Beziehung ...
So einfach ist es vermutlich leider nicht. Vielleicht kann er tatsächlich kompensieren. Sich das, was ihm bei der Freundin fehlt, irgendwie anders besorgen. Aber was er wohl nicht kann ist, ihr das Gefühl zu geben, begehrt zu werden.

Sex hat in einer Beziehung nun mal ein paar mehr Funktionen als das wechselseitige Befriedigen körperlicher Bedürfnisse. Man gibt sich damit fühlbar die Gewissheit, so gewollt und angenommen zu werden, wie man ist. Man ist einander sehr nah, schenkt einander schöne Gefühle, macht etwas zusammen, wobei beide Seiten sich gut fühlen. Der Orgasmus ist nur ein kleiner Baustein in diesem Gebäude.

Stell Dir einfach mal vor, Deine Freundin würde nur mit Dir Sex wollen, wenn sie vorher einen Film mit einem 1,90m großen muskelbepackten Wikingertyp mit wallendem Haar und 30cm-Schniedel gesehen hat. Und während Du Dich ihr widmest hat sie die Augen geschlossen, ist tief in ihr Kopfkino versunken und stöhnt ab und zu "oh ja, Thor, lass mich Deinen Hammer spüren". Wie wäre das für Dich?

Aber ich glaube, das mangelnde Begehren ist hier nur ein Nebenkriegsschauplatz. Die unterschiedlichen Lebenspläne und dass die Beziehung eher auf Symphatie und Harmonie zu beruhen scheint, während der TE sich mehr Leidenschaft und Bauchkribbeln wünscht, sehe ich kritischer.

@Fly Away: würdest Du noch mit ihr zusammen sein wollen, wenn sie Dich nicht so ausgesprochen liebevoll behandeln würde? Wenn sie vielleicht nach einem Unfall im Rollstuhl sitzen und den halben Tag mit sich und Dir und ihrem Leben hadern würde? Oder ist das eher so eine "besser als nix und solange es so gut läuft lass ich es laufen"-Sache?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Reinhard
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von Reinhard »

Tania hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben: Kommt darauf an, was genau ihm denn in der Beziehung fehlt. Wenn er einfach öfter mal Orgasmus braucht, als ihn die Freundin einen machen will, dann kann es so einfach sein, dass er es sich selbst besorgt, möglicherweise sogar beim Kuscheln nach dem Sex und in einer noch sexuell aufgeladenen Atmosphäre. Wenn er nur mehr visuelle Reize braucht als die Freundin hat, dann reicht vielleicht Pornos gucken. Vielleicht auch wieder gemeinsam. Wenn er noch mehr, beispielsweise hin- und wieder eine andere Frau will, dann wirds schwieriger. Von Swingerclubbesuche bis Ende der Beziehung ...
So einfach ist es vermutlich leider nicht. Vielleicht kann er tatsächlich kompensieren. Sich das, was ihm bei der Freundin fehlt, irgendwie anders besorgen. Aber was er wohl nicht kann ist, ihr das Gefühl zu geben, begehrt zu werden.

Sex hat in einer Beziehung nun mal ein paar mehr Funktionen als das wechselseitige Befriedigen körperlicher Bedürfnisse. Man gibt sich damit fühlbar die Gewissheit, so gewollt und angenommen zu werden, wie man ist. Man ist einander sehr nah, schenkt einander schöne Gefühle, macht etwas zusammen, wobei beide Seiten sich gut fühlen. Der Orgasmus ist nur ein kleiner Baustein in diesem Gebäude.
Eben. Meine Rede.

Weiter oben habe ich Sex beschrieben als Möglichkeit sich gegenseitig was Gutes zu tun. Gemeint war das schon so, dass man deshalb macht, weil man den anderen will und ihm nah sein will und dem anderen zuliebe die Bedürfnisse des jeweils anderen befriedigt. Also ... was du schreibst.

Sofern Fly Away dieses Niveau an Selbstlosigkeit (passt das Wort?) schon erreicht hat, was ich ein bisschen bezweifle, aber er kann ja mal versuchen, dorthin zu kommen. Dafür sehe ich die Bedingungen gar nicht mal so schlecht, seiner Beschreibung nach.
Tania hat geschrieben: Stell Dir einfach mal vor, Deine Freundin würde nur mit Dir Sex wollen, wenn sie vorher einen Film mit einem 1,90m großen muskelbepackten Wikingertyp mit wallendem Haar und 30cm-Schniedel gesehen hat. Und während Du Dich ihr widmest hat sie die Augen geschlossen, ist tief in ihr Kopfkino versunken und stöhnt ab und zu "oh ja, Thor, lass mich Deinen Hammer spüren". Wie wäre das für Dich?
Ist sie dann meine Freundin oder Thors Freundin? :gruebel:

Nun, nehmen wir mal an, sie will tatsächlich Sex mit speziell mir haben, und zwar nicht, weil sie sich zu was verpflichtet fühlt; und nicht weil ich ihre einzige Option bin, die sie im Moment hat und gerade wuschig ist; und auch nicht, was weiß ich, Trostvögeln. :oops:

Nachdem wir solche Fälle ausgeschlossen haben, gibt es immer noch einen gewissen Bereich an Zuneigung, innerhalb dessen sich die Freundschaft bewegen könnte. Das könnte am einen Ende der Skala eine Freundschaft-plus sein, man tauscht sich über dies und das aus und manchmal halt auch Körperflüssigkeiten, dann ist es aber auch nicht wichtig, welche Fantasien im Kopf des anderen ablaufen. Am anderen Ende der Skala, also tief empfundene Liebe, es gibt nur noch ein "wir", man würde alles füreinander tun, der eine beendet Sätze des anderen, usw. in dem Szenario ist es doch auch ziemlich egal, wie sich jemand den idealen Lover vorstellt. Selbst wenn der plötzlich vor der Tür auftaucht, würde da doch nichts passieren. Und wenn es soweit kommt bei der Zuneigung, dann nimmt man den Partner eh wie er ist.

In dem gewählten Szenario treten doch eher Schwierigkeiten dadurch auf, dass beide sich auf verschiedenen Punkten dieser Zuneigungsskala befinden. Also er (bzw. in dem Szenario: "ich") ist schon schwer verliebt, aber sie sieht das nur als was Lockeres und hat sich dann auch noch verplappert mit dem Hammer ... dann ist das Problem aber nicht die Handlungsweise als solches, sondern die Ent-täuschung (= Erkenntnis, dass man vorher einer unerkannten Täuschung unterlag).
Tania hat geschrieben: Aber ich glaube, das mangelnde Begehren ist hier nur ein Nebenkriegsschauplatz. Die unterschiedlichen Lebenspläne und dass die Beziehung eher auf Symphatie und Harmonie zu beruhen scheint, während der TE sich mehr Leidenschaft und Bauchkribbeln wünscht, sehe ich kritischer.

@Fly Away: würdest Du noch mit ihr zusammen sein wollen, wenn sie Dich nicht so ausgesprochen liebevoll behandeln würde? Wenn sie vielleicht nach einem Unfall im Rollstuhl sitzen und den halben Tag mit sich und Dir und ihrem Leben hadern würde? Oder ist das eher so eine "besser als nix und solange es so gut läuft lass ich es laufen"-Sache?
Selbst die Mit-Dem-Leben-Hader-Phase dauert nur begrenzt lange.
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von NeC »

Fly Away hat geschrieben:Das ist es doch, was mich verunsichert.... Vielleicht gibt es da draußen ja wirklich jemanden, der besser zu mir passt. Aber in diesem Forum wissen wir doch alle, dass das nicht immer alles so hinhaut wie man es sich wünschen würde, und dass es einfach auch so ausgehen kann, dass man lange Zeit alleine und auch nicht glücklich ist.
(...)
Ich habe vor ihr nicht mit vielen anderen Frauen geschlafen, mit den meisten war es schlechter, nur mit einer anderen besser. (...) Sie erregt mich nicht so heftig, wie es sein könnte. (...) in zwanzig Jahren bin ich auch nicht mehr der frischste, und wäre es da nicht besser, jemanden an meiner Seite zu haben, der so zu mir steht, der mich so liebt wie sie, mit dem ich so viel Teile?
Du, sei mir nicht böse, aber ehrlich gesagt klingt das für mich nicht als würdest Du (Zitat) "Zu ihr stehen".

Stattdessen klingt es schon ein wenig "Nutzenorientiert". Ich will jetzt nicht den Moralapostel heraushängen lassen, aber was denkst Du denn würde passieren, wenn eines Tages eine Frau an Dir Interesse zeigen sollte, die Du mehr begehrst und die Dir auch sehr zugetan scheint?
Fly Away hat geschrieben:
NeC hat geschrieben:Wie lange soll sie darauf warten, dass Du Gefallen am Gedanken findest, eine Familie mit ihr zu gründen?
Wie lange kannst Du es verantworten, ihren Lebensträumen komplett im Wege zu stehen?
Nun.. Sie ist ein erwachsener Mensch, und sie ist sehr wohl dazu in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen. Ich mache ihr in dieser Hinsicht nichts vor, ich bin sehr ehrlich, spreche offen über meine Zweifel und meine Unsicherheit. Einen anderen Weg gibt es da doch gar nicht. (...) ich möchte mir nie den Vorwurf machen, dass ich ihre Lebensträume zerstört habe, dafür ist sie schon selbst verantwortlich.
Naja ... das klingt zwar erstmal ganz gut: Jeder ist für sich selbst verantwortlich und muss selber die Reißleine ziehen, wenn es nicht passt. Fürs Kennenlernen und in der ersten gemeinsamen Zeit gehe ich da auch noch voll mit ... aber in einer liebevollen Beziehung? Sollte es da nicht noch etwas mehr Empathie geben, anstatt sich auf dem bequemen Standpunkt "Für mich ist alles super; sie kann ja gehen, wenn es ihr nicht passt" auszuruhen?

Nach allem was Du schreibst, liebt sie Dich sehr. Sie möchte Kinder mit Dir, am besten ein lebenlang zusammenbleiben, und sie geht auf Deine Befindlichkeiten und Unsicherheiten ein. Warst Du selbst schon mal in so einer Situation? Ich schon, und ich hätte wirklich viel auf mich genommen, um das "wir" dauerhaft möglich zu machen. In so einer Situation hält man fest an dem Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft - erst recht, wenn man sehr gut und offen miteinander reden kann.

Du sagst Du bist sehr offen, d.h. vermutlich kommunizierst Du ihr gegenüber Deine Zweifel. Für mich klingen Deine Beschreibungen aber, als wären das mehr als nur Zweifel. Sei ehrlich: Du willst nicht nur jetzt noch keine Kinder, sondern Du kannst Dir eigentlich nur schwer vorstellen, eventuell später mal welche mit ihr zu haben, oder? Dir sollte aber klar sein, dass sie genau darauf hofft.
Fly Away hat geschrieben: Ich halte nicht so viel von Beziehungspausen. Das finde ich irgendwie... kindisch.
Nun, in Deiner Situation die Beziehung zu beenden ist nicht einfach. Du möchtest gerne der Nice-Guy bleiben, und Deine Freundin nicht verletzen. Aber genau das würdest Du tun. Eine Beziehungspause, oder besser gesagt eine Trennung mit eingebauter Nachbesprechung in einem Jahr oder so, könnte euch helfen herauszufinden, was ihr wollt.

Für Dich: Wie fühlt es sich an, wieder auf der Suche zu sein? Eine tolle Frau hätte Dich schon haben wollen, warum soll es nur nur eine einzige davon geben? Vielleicht vermisst Du sie auch gar nicht so arg, wenn Du erstmal hinter den verführerischen anderen hinter bist, und versuchst die eine oder andere in Dein Bett zu locken. Oder fühlt es sich doch nach einiger Zeit irgendwie hohl an, so als hättest Du einen dummen Fehler gemacht?

Für Sie: Wie fühlt es sich an, wenn sich die Zweifel nicht ausräumen lassen, und Fly Away wirklich wieder davonflattert? Er war süß und begehrenswert, aber er will etwas anderes als ich. Vielleicht gibt es jemand, der meine Loyalität und meine Reize mehr zu schätzen weis? Würde ich ihm überhaupt zurück wollen? Oder hoffe ich doch noch darauf, dass er seinen vermeindlichen "Fehler" erkennt, und zu mir zurück will?
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Re: Zusammen sein ist auch nicht einfach ...

Beitrag von NeC »

Reinhard hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:Stell Dir einfach mal vor, Deine Freundin würde nur mit Dir Sex wollen, wenn sie vorher einen Film mit einem 1,90m großen muskelbepackten Wikingertyp mit wallendem Haar und 30cm-Schniedel gesehen hat. Und während Du Dich ihr widmest hat sie die Augen geschlossen, ist tief in ihr Kopfkino versunken und stöhnt ab und zu "oh ja, Thor, lass mich Deinen Hammer spüren". Wie wäre das für Dich?
Das könnte am einen Ende der Skala eine Freundschaft-plus sein, (...) dann ist es aber auch nicht wichtig, welche Fantasien im Kopf des anderen ablaufen. Am anderen Ende der Skala, also tief empfundene Liebe, (...) in dem Szenario ist es doch auch ziemlich egal, wie sich jemand den idealen Lover vorstellt. Selbst wenn der plötzlich vor der Tür Auftaucht, würde da doch nichts passieren. Und wenn es soweit kommt bei der Zuneigung, dann nimmt man den Partner eh wie er ist.
:good: Und nebenbei ein schönes Beispiel, warum man nicht immer das komplette Innenleben vor dem Partner ausbreiten braucht. Die beiden sind zusammen intim, und für beide ist es erfüllend und schön und wiederholenswert - ganz egal, was dabei jetzt ganz genau in den Köpfen währenddessen vorgegangen ist. Es spielt einfach keine Rolle, wenn man zueinander steht, und, sofern es um mehr als eine Freundschaft-plus geht, andere Menschen keine reale Versuchung (mehr) darstellen.

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