Tania hat geschrieben:Ein "ich habe keine Zeit" gibt es objektiv nicht. Jeser von uns hat täglich 24h zur Verfügung. Ergo: wenn jemand sagt, er habe keine Zeit für irgendwas, bedeutet das lediglich, dass ihm etwas Anderes wichtiger ist.
Oder ihm werden andere Zeitfresser von außen aufgezwungen ("Zwang" insofern, als ein Nicht-Erledigen den Alltag bzw, die Zeitverfügbarkeit absehbar noch stärker einschränken würde)..
Es ist ein logischer Widerspruch, zu sagen, es gäbe keine objektive Zeitbegrenzung, und dann ein Limit anzugeben (24/Tag)
Es gibt in unserer komplex organisierten Gesellschaft einen Unterschied zwischen prinzipieller freier Zeitverfügbarkeit und den tatsächlich verbleibenden Spielräumen, um innerhalb eines gegebenen Zeitraums ein gewisses Maß Zeit frei verfügbar zu haben. Da rede ich nicht von "Wollen", sondern von "Müssen". Ein allein betriebenes Hobby kann man mal sausen lassen. Ein Hobby, bei dem andere Leute beteiligt sind, bedarf bereits Zeitvorläufe für Absagen, Gespräche, Neuorganisation, bei denen nicht allein die reine Menge an Zeit, sondern auch deren faktische Verteilung und innerhalb dessen Verfügbarkeit relevant sind.
Und da rede ich noch nicht mal von den Zeiträubern, die uns Zeitsouveränität quasi zwangsweise entziehen.
Daraus entstammt das Phänomen, dass per Technik in den letzten 300 Jahren prakisch extrem viel Freizeit entstanden sein müsste, tatsächlich das Leben aber viel durchgetakteter geworden ist. Und diese Takte sind individuell nicht ohne Weiteres zu durchbrechen, wenn man sich erst mal auf sie eingelassen hat.
Es reicht aber schon, anzuerkennen, dass Zeit im Leben eines Menschen eben nicht unendlich und darum auch nicht beliebig verfügbar ist, sondern immer nur bestimmte Zeitspeilräume überhaupt in der individuelen Souveränität liegen.
Ich vermute, Wuchtbrumme kennt beruflich das Phänomen, dass man aufgrund nunmal vergänglicher Zeit nur mehr "souverän" zwischen Zeiteinsatz entscheiden kann, der in jeder denkbaren Variante kein zufriedenstellendes Ergebnis bringen kann. Rechnberisch unmöglich, Wiel menschliche Zeit numal nicht objektiv frei verfügabr ist. Es ist vielmehr eine naturgegebene Mangelsituation, die um so deutlicher zutage tritt, je mehr Anforderungen an die "Verfügbarkeit" gestellt werden (eine der kleinen Teufeleleien, die unsere modere Gesellschaft unter der Flagge der "freien Entscheidung" perfektioniert).
Wer das Problem (noch) nicht deutlich wahrnimmt, darf sich glücklich schätzen; aber leider nicht sicher davor.
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