Vor Ort: Singleeranstaltungen

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Le Chiffre Zéro
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Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Während ich dieses erste Posting eines Berichtsthreads schreibe, sitze ich gegen 04.50 am beinahe menschenleeren Strand von Övelgönne. Es ist ein lauer, wolkiger Morgen nach einer Singleparty. Und ich lasse die Nacht Revue passieren.

Ich hatte mir vorgenommen, mir endlich einmal die Singleparty F.s.F. Farbe sucht Farbe in der Fabrik anzusehen, natürlich nicht mit der ohnehin unrealistischen Zielsetzung, diese in Begleitschaft zu verlassen. Nun hatte ich einen Grund gefunden, nämlich dem Treff zu berichten, wie diese Veranstaltung denn aussieht.

Um 22.30 Uhr erreichte ich die Fabrik, aufgetakelt auf meine übliche Art, aber immer noch etwas overdressed. Die vom DatingCafé organisierte Veranstaltung war zunächst noch wenig besucht, zumindest spielte aber einer der angenehmeren Songs des Abends. Im Erdgeschoß befand sich eine Bar, eine Snackbar, die Tanzfläche, ein paar Sitzreihen für Zuschauer, die Garderobe und die Bühne. Darüber, auf der Empore, fand ich einige Bänke und Tische mit in roten Gläsern iegenden Teelichtern, eine zweite Bar und der Kern der eigentlichen Singleparty. Hier bekam man auf Wunsch ein Knicklichtarmband in einer von vier Farben je nach Sternzeichen bzw. dazugehörigem Element. Dies hatte zwei Gründe: Zum einen gab es eine Tabelle, auf der aufgezeigt wurde, welche Sternzeichen miteinander wie gut harmonieren. Zum anderen galt jede Farbe für drei Sternzeichen, und welches davon es nun ist, das sollte man beim Gegenüber verbal in Erfahrung bringen.

Nummern in dem Sinne gab es keine, jedenfalls nicht zum Aufkleben. Zum "Flirten" gab es vorgefertigte Zettel, auf denen man, meist per Multiple Choice, Angaben über sich machen konnte und darüber, was man sucht. Diese Zettel wurden an einer Aufstellwand angebracht, und wer einen interessanten Zettel fand, konnte sich dann mit der Person in Verbindung setzen, und zwar über den DJ, zur vollen Stunde an der Wand oder per E-Mail. Gezieltes Anschreiben gab es folglich nicht.

Eine weitere Option, die übrigens gründlich ausgebucht war, war "Power Flirting" (= Speed Dating, jeweils fünf Leute, Zeitlimit drei Minuten). Hierfür wurde die Teestube im 1. Stock verwendet.

Das Publikum, das in der nächsten Stunde drastisch anwuchs, war zunächst überwiegend Ü30, wenn nicht sogar Ü40. Obendrein gab es einen starken MÜ, was aber zu erwarten war. Völlig sinnloserweise kamen etliche der jüngeren Gäste gleich mit Partner. Da frage ich mich, was die da wollten. Vermutlich hielt die Fabrik als kostengünstiger Ersatz für teure Szeneclubs her. Aber mußte es sein, daß ausnahmslos alle süßen Mädels, alle attraktiven Frauen in ungefähr meiner Alterskategorie, eigentlich alle HB4 und besser verpartnert waren, noch dazu auf einer Singleparty? Ich meine, die Singlefrauen waren fast alle Ü40.

Übrigens waren es zumeist überwiegend die Frauen, die auf der Tanzfläche waren.

Ich vermute im nachhinein, daß kaum jemand wegen der Singleparty da war, und daß etliche sich dieser nicht einmal bewußt waren. Denn es trugen auch nur etwa 20-30% der Leute ein Armband. Außerdem spielte sich fast alles im Erdgeschoß ab.

Eigentlich wollte ich zunächst nur zusehen und mich eventuell ansprechen lassen. Aber gegen 0.30 Uhr beschloß ich, als Teil meines Feldversuchs selbst einen Zettel auszufüllen. Gebracht hat es mir nichts außer der Erkenntnis, daß dieses Prinzip wenig erfolgversprechend ist.

Angesprochen wurde ich nur von einer Ü40, die wissen wollte, was es mit den leuchtenden Armbändern auf sich hat. Ich sah meine These bestätigt. Die Ü40-Fraktion war übrigens weitgehend wieder gegangen, als um 2.30 Uhr die obere Bar und die halbe Empore schloß.

Um 3.00 Uhr verabschiedeten sich die Flirtvermittlerinnen. Ergebnis des Abends: 16 Zettel, davon enthielten zwei nur Mailadressen, und eine Nachricht wurde nur für die einzige U40-Kandidatin hinterlegt. Mittlerweile war nur noch jüngeres Volk da und kein einziger weiblicher Single mehr. Dennoch blieb ich, bis der DJ um 4.00 Uhr den Zapfenstreich (Thank You For The Music) blies.

Im Anschluß genehmigte ich mir einen Spaziergang nach Neumühlen. Im Grunde war nichts Unerwartetes passiert.

Die Ziffer ohne Wert meldet sich nun ab vom St. Pauli-Fischmarkt unter der aufgehenden Sonne. Die nächste Berichterstattung meinerseits wird es voraussichtlich geben vom Spielbudenplatz heute nachmittag.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Falscher Alarm, die zweite Veranstaltung schien gar keine zu sein, also auch keine Berichterstattung.

Eventuell wird sich in zwei Wochen wieder etwas tun.

Im übrigen gebe ich hiermit diesen Thread frei für Berichte anderer Teilnehmer.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

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Teomé

Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Teomé »

Hm hört sich ja ziehmlich deprimierend an. Aus diesen Gründen gehe ich nicht auf Singlepartys. Da komm ich mir viel zu sehr wie aufm Viemarkt vor.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Wenn es denn einen nennenswerten Viehmarkt gibt, denn der ließ den Abend wirklich zu wünschen übrig. Zugegeben, bei einer Junggesellenversteigerung würde ich auch nicht mitmachen.

Ich werde mir wohl in ein paar Wochen noch eine Veranstaltung dieser Art ansehen. Es wäre wünschenswert, wenn das meinen Vorstellungen einer Singleparty etwas näher käme, und wenn nicht mehr als die Hälfte des Publikums aus Paaren bestehen würde, denen der Kiez zum Location Hopping zu weit weg ist, deren weibliche Hälften aber den kompletten HB-Bestand des Abends stellen.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Gestern abend war es wieder soweit: Ich habe eine Singleparty ausgekundschaftet.

Dieses Mal ging es ins Edelfettwerk zu Eidelstedt. Dieses ist an sich praktischerweise fast direkt an der S-Bahn-Station gelegen, allerdings erschwerte ausgerechnet an diesem Wochenende die Erneuerung der S-Bahn-Gleise südlich von Langenfelde mit einem damit verbundenen Schienenersatzverkehr die Anfahrt. Nichtsdestotrotz war das Edelfettwerk spätestens um 23.00 Uhr, zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung, sehr sehr gut gefüllt. An manchen Plätzen herrschte fast schon drangvolle Enge, aber das könnte auch Kalkül gewesen sein.

Denn während F.s.F. vom Hamburger DatingCafé gesponsert wird, wird Rock 'n' Flirt im Edelfettwerk vom DatingCafé organisiert und durchgeführt, man könnte fast schon von Akribie sprechen. Das Edelfettwerk ist keine Mehrzwecklocation wie die Fabrik, die zumeist für Konzerte herhalten muß, sondern eher in der Art eines Clubs aufgebaut. Die dezente Schummerbeleuchtung, teils changierend, teils permanent rot, ließ vermuten, daß die ganze Location fast nur dem Zwecke der Beziehungsanbahnung dient. Es gab einen abgeteilten Raum mit Bar und Chillout-Sitzecken, in dem es meist am vollsten war, und in dem auch das "Power Dating" (Speed Dating, drei Paare, drei Minuten jeweils, drei Euro für die Teilnahme) durchgeführt wurde. Von hier aus konnte man in den Außenbereich gelangen, in dem sich einige Liegestühle und Sitzecken sowie ein Stand für ein Gewinnspiel fanden. Auf der gegenüberliegenden Seite entdeckte ich eine Tanzfläche, die von einem DJ mit der üblichen tanzbaren Musik (allerdings soundmäßig extrem auf Club ausgelegt, sehr starke und unpräzise Wummerbässe, wenig Höhen und fast keine Mitten) beschallt wurde. Wie könnte es anders sein, getanzt haben wieder hauptsächlich die Frauen.

An denen mangelte es übrigens nicht wirklich, ein eklatanter MÜ war also nicht zu verzeichnen. Das Publikum war fast ausschließlich Ü30 und in der weit überwiegenden Anzahl älter als ich. Insgesamt wurde Wert auf ein etwas eleganteres Outfit statt üblicher Straßenkleidung geachtet, so overdressed war ich also nicht. Das Edelfettwerk ist relativ weit entfernt vom Kiez und von anderen Locations, also fand kein Hopping statt, der relativ hohe Eintrittspreis sorgte zusätzlich dafür, daß man nicht "mal eben" in diese Veranstaltung rannte, um ein bißchen zu tanzen und/oder zu trinken, sondern wenn, dann wegen der Singleparty selbst. Dazu kam dann auch noch, daß, während die "Flirtzentrale" bei F.s.F. in der Fabrik auf der Empore im ersten Stock ist und da auch noch ganz hinten, diese im Edelfettwerk gleichzeitig die Abendkasse ist, man also nicht daran vorbeikommt ohne Gutscheine, Flirtkarten und vor allem den Aufkleber mit Nummer (laufende Nummer für Nichtregistrierte und besondere sechsstellige Nummer für Registrierte) und Namen (genannter Vorname bei Nichtregistrierten und Nick bei Registrierten).

Ja, es gab Nummernaufkleber. Was es aber wieder nicht gab, war die Standardmethode des Zettelschreibens an Nummer Sowieso (Hardcore-Variante: Kästchen ankreuzen) und das regelmäßige Ausrufen der angeschriebenen Nummern. Darüber scheinen die Profis vom DatingCafé erhaben zu sein, das ist unter deren Klasse. Nein, die Nummern waren nur für die Identifizierung von Flirtpartnern beim Power Dating, fürs Preisausschreiben und für die Kontaktaufnahme beim DatingCafé selbst, sofern die Person da registriert ist. Wer wirklich flirten wollte, kam nicht umhin, die Zielperson ganz klassisch anzusprechen. Warum wohl sonst standen Namen auf den Schildern?

Überhaupt der soziale Aspekt. Den Beginn der Veranstaltung hatte ich nicht mitbekommen, ich kam erst mit anderthalbstündiger Verspätung dazu. Jedenfalls sah ich schnell die Leute, oft paarweise, sich miteinander unterhalten, was den Verdacht aufkommen ließ, daß doch einige mit festem Partner dort aufgetaucht waren (Zugang gab es ja auch ohne Datingcafé-Mitgliedschaft, ich war ja auch da). Dem war aber nicht so. Irgendwie war es den DatingCafé-Leuten gelungen, die ganze Sache so geschickt aufzuziehen, daß die Teilnehmer schnell miteinander in Kontakt kamen; relativ wenige kannten sich wohl schon vorher. Ein weiteres Zeichen dafür, daß es dem DatingCafé nicht um Kommerz und Geldscheffelei auf Kosten einer verzweifelten Minderheit geht, sondern darum, das zu verbinden, was zusammengehört (neben dem unerhört niedrigen Mitgliedschaftsbeitrag). So ganz spurlos ging dies selbst an mir nicht vorbei, der ich nach zwei relativ anstrengenden und teils schlafarmen Tagen eher teilnahmslos die Sache beobachtete. Einmal tauchten zwei Frauen auf, von denen eine für ihre Freundin wohl jemanden suchte, mit dem sie ihren Gutschein für ein Getränk mit einem Partner einlösen sollte (Frauen bekamen rote Gutscheine, Männer blaue, und wenn jeweils ein Mann und eine Frau zusammen an der Bar diese Gutscheine einlösten, und auch nur dann, bekamen sie ein Freigetränk). Aber erstens war diese Freundin absolut nicht mein Fall, vielleicht sogar älter als ich. Zweitens schien sie vom Balkan zu kommen, was mir etwas suspekt vorkam. Und drittens möchte ich normalerweise in solchen Locations sogar solo nicht einmal tot mit einem Getränk in der Hand gesehen werden, wofür ich Gründe habe, die ich hier nicht näher erläutern möchte. Eine ganze Zeit später sprach mich eine an, die definitiv das eine oder andere Jahr älter war als ich, warum ich mich so wenig beteilige. Wir kamen auch kurz ins Gespräch. Von ihr erfuhr ich, daß manche Leute wohl ein ganzes Stück kontaktfreudiger waren, und daß der Alkohol wohl ziemlich gut behilflich dabei war (sie hielt selbst ein Glas Rotwein in einer Hand). Und ich erzählte ihr, nachdem sie wissen wollte, ob ich schon auf anderen derartigen Veranstaltungen war, von meinen Erlebnissen bei F.s.F., und daß das kaum als Singleparty aufgefaßt wurde. Tanzen wurde auch kurz angesprochen, und ich sagte ihr, daß, wenn "das da" (ich nickte in die grobe Richtung der Tanzfläche) mit Tanzen gemeint ist, ich ganz sicher nicht dabei wäre. Interessanterweise hat mich auch eine Mitarbeiterin vom Edelfettwerk dazu zu animieren versucht, etwas aktiver zu werden.

Gegen 3.00 Uhr waren nur noch wenige da, und auch wegen der beschwerlichen Rückfahrt beschloß ich zu verschwinden. Wie professionell diese Veranstaltung organisiert war, erkannte ich dann daran, daß bereits ein gutes halbes Dutzend Taxis auf dem Parkplatz auf Kundschaft wartete und weitere Wagen auf dem Weg dorthin waren. Man hatte offenbar an alles gedacht.

Mein Fazit: Das einzige, das einem bei dieser Veranstaltung im Weg hätte stehen können, ist man selbst. Vielleicht ist das allgemeine Publikum nicht U25-kompatibel (dies betrifft die, die sich mit 20 schon als ABs bezeichnen), aber dies ist eine 1a-Hochleistungs-Kontaktaufnahmeveranstaltung von einem erfahrenen Veranstalter.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Wie beim Hamburgtreffen angekündigt, habe ich am Sonnabend die Flirtlounge in den Riverkasematten in Augenschein genommen. Ich war der einzige (zumindest mir als solcher bekannte) AB da, es hat sich wohl nicht herumgesprochen, wohin ich gegangen bin, geschweige denn, wo das wäre.

Zunächst einmal die Location: Die Riverkasematten befinden sich an der Elbe, direkt an der östlichen Verlängerung des St.-Pauli-Fischmarktes und unmittelbar westlich der berühmt-berüchtigten Häuser der Hafenstraße. Sie sind extrem leicht zu erreichen, die Buslinie 112 hält direkt vor der Haustür (Hafentor). Die Kasematten, ehemalige Lagerräume, die grob vergleichbar sind mit den Arkaden unter der Berliner Stadtbahn (nur ohne Gleise darauf), hat man erst vor wenigen Jahren zu Edelgastronomie in Form von Restaurant und Cocktailbar mit entsprechenden Preisen ausgebaut; die Nähe zu mehreren Beachclubs und zu den Landungsbrücken tut gerade im Sommer ihr Übriges, ebenso wie der Elbblick, der nur durch die niedrige Lage getrübt wird. Die Einrichtung (über 4 m Deckenhöhe) macht keinen Hehl aus der Vergangenheit des Bauwerks, die roten Ziegelmauern sind nicht neu verputzt worden.

Das DatingCafé hat diese Location für die erste Flirtlounge dieser Art in Hamburg entsprechend hergerichtet und die drei Räume (unterteilt durch große Durchgänge mit schweren geöffneten Vorhängen) sozusagen thematisch gegliedert. Der westliche Raum, der Eingangsbereich, beherbergte hinter einer künstlichen Wand mit Weinkühler und Garderobe eine große Sitzecke, in der alle Plätze im Rund angeordnet waren. Dieser Teil wurde wie der mittlere über unter der Decke aufgehängte Boxen beschallt. Im besagten mittleren Teil ist die Bar aufgebaut, hier wurde dann auch die Tanzfläche installiert, zusätzlich gab es an der Südseite einige Tische mit hohen Stühlen. Am Westende dieses Raums stand ein DJ-Set (mutmaßlich vom DatingCafé mitgebracht) mit einem arg in Mitleidenschaft gezogenen Denon-Doppel-CD-Player, der nur für die "Tanzstunde" zu Anfang gebraucht wurde und ohnehin nur auf einem Laufwerk benutzbar war, sowie zwei 1210er Technics, die gar nicht zum Einsatz kamen und auch schon bessere Tage gesehen haben. Für den Oberanimateur und Tanzlehrer in Personalunion gab es dann auch noch ein Funkmikro, das am DJ-Mischer so weit aufgerissen war, daß ich mich anfangs angesichts der weit ins Rote springenden Pegelanzeigen wunderte, daß es nicht übersteuerte (was es dann später tat). Ein erheblicher Teil der Musik (fast ausnahmslos von nach 1995 bis heute) kam an dem Abend von verschiedenen vom DC-Personal mitgebrachten iPods, wie ich später erfuhr. Der östliche Raum, etwa so groß wie der mittlere und als einziger nicht direkt beschallt, enthielt in der Mitte sechs Tische mit je zwei Sesseln fürs Powerdating, auf der Nordseite einige weitere Sitzgelegenheiten und an der Südseite die Tische für den "Amor-Service".

Ein paar Worte zur Vorgehensweise: Wie bei solchen Veranstaltungen vom DatingCafé üblich kann man sich vorher anmelden, man muß aber nicht. Als Mitglied wäre ich für 15 € hineingekommen, so hat es mich 19 € gekostet, aber immerhin gab es wirklich noch eine Abendkasse, an der man nicht nur seinen vorbestellten Zugang bezahlen konnte. Am Anfang gab es einen kleinen Tanzkurs, Paartanz natürlich. Ich bin eine halbe Stunde nach Beginn dort angekommen, habe also nicht alles gesehen. Was ich gesehen habe, war zum einen Salsa (wenn das wirklich Salsa war, ist Salsa ein vereinfachter Cha Cha Cha, und wenn man einen lateinamerikanischen Tanz kann, kann man fast alle) und zum anderen Discofox. Gezeigt und in wechselnden Paaren trainiert (habe ich schon mal erwähnt, daß die Leute vom DatingCafé ihr Handwerk verstehen) wurde nicht nur der Grundschritt, sondern auch eine kleine Anzahl von Figuren, damit es spektakulärer wird und man etwas zu tun hat. Im Laufe der Veranstaltung haben nur wenige Discofox und praktisch niemand Salsa getanzt, aber eigentlich ging es darum auch gar nicht, der Tanzkurs war eher eine Art Lockerungsübung, als solche allerdings sehr effektiv.

Das Powerdating war zum Extreme-Powerdating aufgebohrt worden: 6× jeweils eine Minute. Zugegeben, Speeddating mit lauter Musik vom benachbarten Barteil ist nicht eben einfach, aber im Gegensatz zur Fabrik haben die Riverkasematten keinen Nebenraum, den man mit einer Tür schließen könnte, vom Toilettenvorraum (mit motorisierter Schiebetür) und den Dienstbereichen abgesehen.

Der Amor-Service war wieder einmal nicht das übliche Nummernausrufen, über die alten Fisch-sucht-Fahrrad-Taktiken ist das DatingCafé erhaben, wie wir inzwischen wissen. Statt dessen nennt man außer seinem Namen (und dem ersten Buchstaben des Nachnamens, wenn noch mehr Unregistrierte, also Nummernlose mit demselben Vornamen anwesend sind) sein Alter (um nicht als U35 bei einer Ü45 zu landen) und sein Sternzeichen (an die Wirkung derselben glaubt man beim DatingCafé) dem Flirtengel (heißester Feger auf der Veranstaltung). Sie sucht einem dann eine/n geeignete/n potentielle/n Partner/in heraus, schreibt Namen und gegebenenfalls Nummer auf eine Karte, und dann muß man selbst losziehen und die Person suchen – anhand der Namensaufkleber, die jeder trug. Amor-Service-Teilnehmer konnten noch eine Singlereise im Wert von 100 € gewinnen. (Wie jetzt, sogar der kurze Segeltörn auf der Elbe zu Neujahr ist teurer.)

Das Publikum war altersmäßig gemischt von Ende 20 bis Anfang 50, es war also auch meine Zielgruppe anwesend. Einen nennenswerten MÜ gab es nicht – ich frage mich immer noch, wie das DatingCafé das immer wieder schafft. Obwohl ich keine Zeit hatte, mich noch, na ja, vorzubereiten, war ich mitnichten underdressed. Ich dachte mir auch, vielleicht ist es von Vorteil, zur Abwechslung mal nicht aufgebrezelt und womöglich noch eingedieselt bei einer Singleveranstaltung aufzulaufen, zumal die meisten anderen das vermutlich auch nicht taten (oder im Ausgehdreß gekleidet sind wie ich im Alltag). Die meiste Zeit verbrachte ich damit, die Veranstaltung und das Geschehen zu beobachten und Eindrücke für den Bericht zu sammeln. Meine Eindrücke waren übrigens ähnlich wie beim Edelfettwerk, es war sehr locker und herzlich, die Leute gingen miteinander um, als kannten sie sich schon. Vermutlich wurde reichlich Gebrauch von den "Prosecco-Gutscheinen" gemacht, die es wieder gab. Die Geschwindigkeit, mit der sich die ersten gemischtgeschlechtlichen Gesprächspaare fanden, war schon fast unreal. Ich war zum Glück nicht der einzige Zurückhaltende, aber der wohl Zurückhaltendste an dem Abend, was nicht heißt, daß ich die ganze Zeit schweigend und starrend verbracht habe. Zum dreiköpfigen Personal hatte ich ein wenig Kontakt – zum "Veranstaltungsleiter", der mich auf den Amor-Service aufmerksam machte, zur Empfangsdame, die mich zum Powerdating einladen wollte, was ich nett, aber bestimmt ablehnte, und last but not least der Flirtengel zwecks nonverbaler (!) Einladung zum Amor-Service sieben Minuten vor Ende der Aktion (ich bekam von ihr eine junge Dame "zugewiesen", die dummerweise schon seit mehr als einer Stunde in halbfesten Händen war).

A propos nonverbale Kommunikation: Ich glaube, das kann ich doch, und zwar ziemlich schnell sogar. Auf diese Weise bin ich, als es sich langsam dem Ende entgegenneigte, noch mit einer anderen netten jungen Dame ins Gespräch gekommen, die zufällig neben mir stand und darauf wartete, daß ihre Begleiterin mit ihrem Gespräch fertig wird. Wir wechselten Blicke (an alle MABs: NICHT WEGGUCKEN, die 5 Sekunden haltet ihr auch noch durch, und wenn ich das schon sage, dann muß da etwas dran sein) und landeten schließlich in einem Gespräch über die Veranstaltung selbst. Sie wollte sogar wissen, woher ich komme. Ich würde sagen, das macht Hoffnung. Wer weiß, was passiert wäre, wäre ich ihr früher aufgefallen.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von LonesomeCoder »

Sorry fürs Ausgraben einer Threadleiche.
Aber ich als Dorfbewohner wünschte mir manchmal, dass es bei mir auch die sonst nur in Großstädten angebotenen Sachen wie Speeddating oder Singlepartys geben würde. Nach diesen Beiträgen vermisse ich das aber nicht mehr. Danke für die Berichterstattung.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Wozn »

Eine recht interessante "Threadleiche".
Hier fällt mir wieder stark auf wieviel Gewicht visuelle Reize bei derartigen Veranstaltungen haben - damit meine ich ncoh nicht mal das Aussehen, sondern solche Sachen wie Namensschilder & Karten mit möglichen Fragen/Antworten.
Ich könnte bei sowas also schon mal nicht mitmachen, da ich eine Dame per Namensschild gar nicht identifizieren könnte.
Insofern ist dieser olle Thread auch für mich sehr informativ - Singleparties sind für mich also, nicht nur aus Aussehensgründen, keinerlei Alternative.
Dann brauche ich mich also gar nicht erst nach welchen in Düsseldorf umzusehen, da das gesamte Prozedere für mich nicht durchführbare wäre (würde aber ohnehin nichts birngen...).
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von LonesomeCoder »

Ich erinnere mich: die Dorfdisco hatte mal ein Event mit Armbändern in Ampelfarben. Die Frauen wählten: 80 % rot, 10 % mehrere mit verschiedenen Farben, 8 % keins, 2 % orange. Grün sah man nur bei eher nicht so attraktiven Männern und gut aussehenden Männern, die aber dem Typ Solarium-Fitnesscenter-Goldkette-dicker BMW entsprachen.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Ich habe übrigens gerade feststellen müssen, daß sich das Thema "Singlepartys vom DatingCafé" für mich erledigt hat. Das DatingCafé scheint nur noch eine Klientel ab 40 zu bedienen und hat in Hamburg nur noch drei Arten von Events, eines ab 40, zwei ab 50. Zum einen suche ich aber besonders auch eine Frau in den 30ern. Zum anderen bedeutet "Ü40" in der Praxis "ab Ende 40/Anfang 50" (übrigens bedeutet "Ü30" in der Praxis "ab Mitte 40").
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Aus gegebenem Anlaß muß ich den Thread wieder nach oben holen: Fisch sucht Fahrrad (das Berliner Original) gibt es neuerdings auch in Hamburg. Ich war bis vor etwa einer Stunde noch da.

Und ich muß sagen: Ich war angenehm überrascht.

Mit den Veranstaltungen vom DatingCafé hatte das wenig gemeinsam. Das Publikum war recht gut durchmischt und vor allem noch jung. Die meisten Besucher waren jünger als ich, und von einem MÜ war keine Spur. Es war also nicht so, daß nach einer halben Stunde nur noch ein paar Ü50-Frauen frei waren.

Auch war das nicht einfach nur ein Treffen von (vermeintlichen) Singles, die bei der Kontaktaufnahme auf sich selbst gestellt sind, sondern es wurde das volle Singleparty-Programm geboten. Will sagen: Es gab die klassische Singleparty-Kontaktaufnahme-Methode, bei der jeder Gast eine Nummer trägt, man dann gewünschte Nummern auf Karten anschreiben konnte und die angeschriebenen Nummern dann durchgegeben wurden, in diesem Fall per Beamer auf einer Leinwand sowie in einem anderen Raum auf einem Flatscreen.

Personal gab es ziemlich viel, das auch einiges dafür zu tun schien, um bei der Kontaktaufnahme zu assistieren. Das kannte sogar ich noch nicht.

Und es gab in besagtem anderen Raum Speed Dating, vier Runden mit je maximal zehn Paaren. Die Redezeit betrug je nach Aufmerksamkeit des Leiters zwei bis vier Minuten. Ich selbst nahm daran zweimal teil. Für die letzte Runde hatte ich mich eintragen lassen, zur zweiten Runde wurde ich dazugeholt – aus Mangel an Männern, unvorstellbar, wie das auch klingt. So kam ich insgesamt mit 15 Frauen in Kontakt, wenn auch jeweils nur kurz.

Die Gesprächsthemen glichen sich erstaunlicherweise. Es war fast ausschließlich ich, der etwas von sich erzählte. Meist, was ich beruflich mache. (Eine riet, daß ich ein Ingenieur sei, weil ich ihren kippelnden Stehtisch fixierte, indem ich einen Fuß unten aufs Gestell plazierte.) Dreimal auch Hobbys, wo ich nur von der Musik erzählt habe. Ich ging davon aus, daß es gut ankäme – besser als alles andere jedenfalls –, und für viel mehr war eh keine Zeit. Woher ich komme, will sagen, wo ich wohne (Hamburg reichte da eigentlich immer), ab und an, woher ich ursprünglich stamme. Ob ich das erste Mal bei einer Singleparty bzw. noch häufiger beim Speed Dating bin. Gelegentlich, wie es mir auf dieser Veranstaltung gefiel. Zweimal, wie lange ich schon Single bin. Antwort: "Lange genug." So zieht man sich elegant aus der Affäre, wenn die Zeit sowieso nicht zum Nachhaken reichen wird.

Ich weiß nicht, ob ich irgendwann einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe. Jedenfalls ergab sich daraus kein Kontakt über das Speed Dating hinaus.

Eine andere Sache war auch neu, das lag aber nicht an der Veranstaltung: Zum allerersten Mal überhaupt ist mir auf einer Singleparty eine Frau begegnet, die mich wirklich interessiert hat. Sie war sogar die erste überhaupt, die auf diese Veranstaltung gekommen war, was aus ihrer Nummer ersichtlich war. Ich schätze, die meisten von euch hätten, wären sie dabei gewesen, gesagt, daß da massenhaft wesentlich attraktivere Frauen waren. Aber mir fiel sie auf.

Mehr nur als das: In dem Augenblick, wo ich sie das erste Mal sah, bekam ich von Amor – der sich bis dahin in letzter Zeit sehr zurückgehalten hatte – eine Bratpfanne über den Kopf gezogen. Bei mir ist Subtilität manchmal nicht seine Art. Jedenfalls war es im Prinzip nur sie, nach der ich Ausschau hielt, wenn ich nach jemandem Ausschau hielt (abgesehen vom Fotografen später, dem ich ständig zu entweichen suchte), und wenn sie in meine Nähe kam, ging mein Puls kurzfristig nach oben. Ich starrte sie nie an; wenn, dann sah ich sie immer nur einen Sekundenbruchteil an, das aber mitunter wiederholt, denn ich konnte sie nicht nicht ansehen.

Schon sehr schnell fiel mir auch auf, daß sie ganz allein da war, was auch ungewöhnlich ist für Leute, die ich nicht bin. Meistens stand sie völlig allein irgendwo herum. Sie tanzte nicht, sie sprach niemanden an – sie wurde nicht einmal angesprochen, auch wenn ich das ständig befürchtete. Kurzum: Sie war im Prinzip ich in weiblich und etwas attraktiver. Und das machte sie nochmals um ein Vielfaches interessanter.

Um es vorwegzunehmen: Es ist genau gar nichts passiert. Das habe ich aber nur in geringem Maße zu verantworten.

Dabei wäre es eigentlich so einfach gewesen. Ich weiß nicht, ob sie wirklich damit gerechnet hat, daß sie jemand anspricht oder anschreibt. Sie hatte auch sonst niemanden. Es gab keine Nebenbuhler, es gab auch keine Freundin, die sie in Beschlag hätte halten können. Vielleicht wäre sie sehr freudig überrascht gewesen, wenn angesichts der starken weiblichen Konkurrenz ausgerechnet sie von jemandem ausgesucht worden wäre.

Und was habe ich getan? Erst gar nichts. Ich sah sie ja nun wirklich oft genug. Manchmal – mehrmals – hatte ich das Gefühl, sie würde auf mich zusteuern, um mich anzusprechen. Tatsächlich hat sie mich kaum eines Blickes gewürdigt. Das hat aber wenig zu sagen, denn das haben im allgemeinen auch die anderen anwesenden Frauen nicht. Vielleicht war sie auch einfach nur mit einer Grundfrustration auf die Veranstaltung gekommen. Aber darauf, daß sich das eventuell auf ihr Verhalten auswirken könnte, kam ich nicht. Folglich hatte ich zumindest anfangs nicht vor, irgendetwas zu tun.

Dann aber dachte ich mir: Das ist eine Singleparty! Sie ist genau wie du hier, um mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu kommen. Sie ist genau wie du ganz alleine hier und freut sich vielleicht über Gesellschaft. Und dir steht nichts und niemand im Wege! Tu etwas!

Also tat ich etwas: Ich spielte in Gedanken mein übliches Schach. Ich dachte gleich wieder etliche Schritte im voraus, zog Dinge in Erwägung, versuchte einzuschätzen, wie gut denn jemand wie ich bei einer wie ihr ankäme, unter Einbeziehung ihrer geschätzten Gemütslage und ihres zumindest scheinbaren völligen Desinteressesn an mir einerseits und andererseits unter Berücksichtigung ihres Alleinseins. Sollte ich sie anschreiben? Ist das nicht vielleicht zu dick aufgetragen? Sollte ich sie nicht vielleicht lieber direkt ansprechen? Und wenn ich ihr eine Karte schriebe, was sollte ich schreiben?

Es war gegen Viertel vor zwölf, ich war seit gut zwei Stunden da, da disponierte ich um. Ein Teil von mir versuchte nämlich, dem Rest von mir das Nachdenken aus- und endlich Handeln einzureden. Was hätte ich zu verlieren gehabt? Ich entschied mich fürs Anschreiben, denn mir war aufgefallen, daß sie eine Zeitlang die aufgerufenen Nummern fast schon anstarrte. Wie würde sie reagieren, wenn da plötzlich die ihre stünde?

Ich schnappte mir also eine Karte und einen Kugelschreiber, zog es aber vor, die Karte da auszufüllen, wo es ruhiger war. Während ich die Karte ausfüllte, wurde ich zur zweiten Speed-Dating-Runde eingeladen, die um Mitternacht beginnen sollte. Ungünstig, denn um die Zeit würde sie meine Karte in Empfang nehmen.

Fast genau um Mitternacht gab ich die Karte ab und ging dann sofort zum Speed Dating. Ihre Nummer erschien dann auch etwa eine Dreiviertelstunde lang auf der Anzeige. Kaum daß das Speed Dating vorbei war, ging ich wieder nach oben und suchte sie – vergeblich. Aber sie hatte sich schon vorher manchmal selten gemacht, nicht nur, weil sie bei der ersten Speed-Dating-Runde dabei war. Vielleicht würde man die Nummer erst löschen, wenn der Kontakt zwischen uns zustandegekommen war, und nicht schon, wenn sie die Karte in Empfang nahm – ich wußte es nicht. Ich ging kurz nach draußen, um zu sehen, ob sie da war. Da war sie aber auch nicht.

Als ich wieder drinnen war, war ihre Nummer verschwunden. Daraus schlußfolgerte ich, daß sie doch noch irgendwo war, und suchte sie weiter. Vergeblich.

Letztlich war es wohl so, daß sie gegangen war, kurz bevor ich die Karte abgegeben hatte. Ihre Nummer wurde wahrscheinlich gelöscht, als klar war, daß die Dame mit dieser Nummer schon lange nicht mehr anwesend war.

Ich blieb dann nur noch pflichtbewußt bis zur letzten Speed-Dating-Runde und ging kurz danach auch.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Ringelnatz »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 06 Jan 2018 02:50 Zum allerersten Mal überhaupt ist mir auf einer Singleparty eine Frau begegnet, die mich wirklich interessiert hat. (...)
In dem Augenblick, wo ich sie das erste Mal sah, bekam ich von Amor – der sich bis dahin in letzter Zeit sehr zurückgehalten hatte – eine Bratpfanne über den Kopf gezogen. Bei mir ist Subtilität manchmal nicht seine Art. (...)
Um es vorwegzunehmen: Es ist genau gar nichts passiert. Das habe ich aber nur in geringem Maße zu verantworten.

Dabei wäre es eigentlich so einfach gewesen. (...)

Und was habe ich getan? Erst gar nichts. (...)

Dann aber dachte ich mir: Das ist eine Singleparty! Sie ist genau wie du hier, um mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu kommen. Sie ist genau wie du ganz alleine hier und freut sich vielleicht über Gesellschaft. Und dir steht nichts und niemand im Wege! Tu etwas!

Also tat ich etwas: Ich spielte in Gedanken mein übliches Schach. Ich dachte gleich wieder etliche Schritte im voraus, zog Dinge in Erwägung, versuchte einzuschätzen, wie gut denn jemand wie ich bei einer wie ihr ankäme, unter Einbeziehung ihrer geschätzten Gemütslage und ihres zumindest scheinbaren völligen Desinteressesn an mir einerseits und andererseits unter Berücksichtigung ihres Alleinseins. (...)

Es war gegen Viertel vor zwölf, ich war seit gut zwei Stunden da, da disponierte ich um. Ein Teil von mir versuchte nämlich, dem Rest von mir das Nachdenken aus- und endlich Handeln einzureden. Was hätte ich zu verlieren gehabt? Ich entschied mich fürs Anschreiben, denn mir war aufgefallen, daß sie eine Zeitlang die aufgerufenen Nummern fast schon anstarrte. Wie würde sie reagieren, wenn da plötzlich die ihre stünde?

(...)

Letztlich war es wohl so, daß sie gegangen war, kurz bevor ich die Karte abgegeben hatte. Ihre Nummer wurde wahrscheinlich gelöscht, als klar war, daß die Dame mit dieser Nummer schon lange nicht mehr anwesend war.
Was für eine schöne und doch etwas traurige Geschichte, lieber Zéro. Wie schade, dass du erst so spät aktiv geworden bist! Besteht die Möglichkeit, über den Veranstalter mehr über die Dame mit der 1 herauszufinden? Oder möchtest du das gar nicht?
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Ringelnatz hat geschrieben: 06 Jan 2018 14:06 Was für eine schöne und doch etwas traurige Geschichte, lieber Zéro. Wie schade, dass du erst so spät aktiv geworden bist! Besteht die Möglichkeit, über den Veranstalter mehr über die Dame mit der 1 herauszufinden? Oder möchtest du das gar nicht?
Das wird überhaupt nicht gehen.

Im Gegensatz zu den Veranstaltungen des DatingCafé funktioniert Fisch sucht Fahrrad ohne vorherige Anmeldung und Registrierung. Es gibt sogar eine Abendkasse, und meines Erachtens hat die Mehrzahl der Besucher davon Gebrauch gemacht. Der Veranstalter hat über die Identität der Besucher genau überhaupt keine Informationen und auch keinerlei Kontaktdaten.

Vielleicht habe ich sehr viel Glück, und sie taucht in einem Monat noch einmal auf.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Knuddel »

Danke für deine Schilderungen! Ich war noch nie auf Single-Veranstaltungen oder online Single-Börsen, deshalb finde ich diese Einblicke interessant.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 06 Jan 2018 15:30Vielleicht habe ich sehr viel Glück, und sie taucht in einem Monat noch einmal auf.
Diese Einstellung finde ich sehr gut weil es vermuten lässt, dass du weitere "Feldversuche" mit offenem Ausgang unternehmen willst. Manch anderer AB würde dieses Ergebnis jetzt als negative Bestätigung interpretieren: "Seht ihr, ich habe ja schon immer gewusst, dass es nicht klappt. Selbst, wenn ich es mal versuche." Quasi als selbst erfüllende Prophezeiung.
Also, nächstes Mal weniger grübeln, Bedenken über Bord werfen, schneller sein, sich einfach mal vom Leben überraschen lassen, neugierig auf andere Menschen und neue Erfahrungen sein - und dann viel Glück (gehört auch dazu)!
│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│

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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Tania »

Oooch - schade dass ihr euch verpasst habt. Hat die Veranstaltung vielleicht ne Webseite oder FB-Seite, über die man nach der Dame suchen könnte? Ja, ich weiß, FB ist das datenschützerische Äquivalent von Beelzebub. Aber ich könnte da durchaus für Dich auf die Suche gehen ...

Wie auch immer - Glückwunsch, dass Du diese Karte geschrieben hast. Ich finde den Gedanken - sie ist dort, weil sie allein ist, und wird sich sicher über eine Nachricht freuen - goldrichtig, und würde mir wünschen, dass noch mehr Männer das durchschauen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von FrankieGoesTo... »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 06 Jan 2018 02:50 Ich schätze, die meisten von euch hätten, wären sie dabei gewesen, gesagt, daß da massenhaft wesentlich attraktivere Frauen waren. Aber mir fiel sie auf.
Ha, das geht mir auch öfters so. Mir fallen eher die Frauen auf, die meine Kumpels als "nichtssagend" einstufen würden.

Aber es geht ja auch darum, jemanden für sich selbst zu finden.

Schade, dass sie schon weg war.

Und wenn man auf eine Singleparty geht, bei der man eine Nummer bekommt, dann möchte man auch in Kontakt treten.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Vorab: Nein, ich habe sie (noch) nicht wiedergesehen.

Aber es gab wieder zwei Runden „Fisch sucht Fahrrad“. Das findet jetzt, wie es aussieht, monatlich statt, jeweils am ersten Freitag im Monat ab 21.00 Uhr im Nochtspeicher.

Allmählich scheint sich die Veranstaltung in Hamburg zu etablieren, denn von Mal zu Mal wird es voller, auch wenn kaum jemand zweimal teilzunehmen scheint. Die Publikumsdurchmischung bleibt gleich, auch wenn beim letzten Mal ein erheblicher Teil der Damen erst im Laufe des Abends erschien. Gegen 22.00 Uhr war noch MÜ, das gab sich aber.

Essentieller Teil des Abends ist für mich immer wieder das Speed-Dating. Im Februar ließ ich mich gleich für zwei Runden eintragen, wohlweißlich, daß gerade nach Herren immer wieder händeringend gesucht wird. Bei den meisten Damen gab es wieder die üblichen Frage-Antwort-Spiele nach Fragenkatalog, manchmal auch ein kurzes Gespräch über die Veranstaltung, das genauso zum Standard geworden ist. Zwei Damen fielen mir dabei positiv auf. Eine davon schien mir regelrecht anzumerken, daß ich unsicher im Umgang mit Frauen bin, und brachte das zur Sprache. Auch deshalb wollte ich nach dem Speed Dating gern mehr mit ihr reden. Aber an ihr – und auch an der anderen – hing ab unmittelbar nach dem Speed Dating ein Mann, und somit waren sie für mich nicht mehr erreichbar.

So jemanden gab es letztes Mal nicht. Allgemein war es etwas schwieriger, weil die Musik in dem Raum zu laut war, als daß man sich hätte unterhalten können – statt daß das jemand ändern läßt. Es gab trotzdem interessante Gespräche.

Beide Male gab es leider keine Kandidatin auf dem „Die oder keine“-Level von Januar, aber letztes Mal gab es zumindest eine Frau, die wohl deutlich jünger war als ich, aber bei der ich den Eindruck machte, daß sie mich sehr oft anblickte. Erst traute ich mich nicht, sie zu kontaktieren, weil sie oft in männlicher Begleitung war, bis in mir langsam die Erkenntnis heranreifte, daß das ein Bekannter oder so war und nicht jemand, den sie erst auf der Veranstaltung kennengelernt hatte.

Zwar war dann die Bahn frei, aber damit setzte bei mir wieder die Schachspielerdenke ein, und ich dachte die nächsten „Züge“ nach meinem Anschreiben im voraus. Als ich mich endlich durchgerungen hatte, sie anzuschreiben, und neben diesem „Amor-Stand“ stand mit halb ausgefülltem Zettel und Kugelschreiber in der Hand, stellte ich fest, daß sie schon mit einer ganzen Anzahl Zetteln unterwegs war und von jemand anderem gerade angeschrieben worden war. Derjenige war dann wohl nicht auffindbar, so daß meine Chancen wohl wieder etwas größer waren. Ich stand also weiter an dem Stand – aber das tat sie auch, und sie direkt anzusprechen, dafür hatte ich nicht den Schneid, und es hätte reichlich dämlich gewirkt, einen Zettel für eine Frau auszufüllen und abzugeben, die selbst gerade am Amor-Stand stand.

Ich habe den Zettel letztlich abgegeben. Zu dem Zeitpunkt hätte ich längst auf dem Heimweg sein müssen, denn noch an diesem Tag war AB-Treffen in Bremen. Soviel sei noch gesagt: Es hat sich nicht gelohnt. Sie hat den Zettel nicht einmal abgeholt, obwohl sie sicherlich gesehen hatte, daß ihre Nummer schon wieder angezeigt wurde.

In Bremen sprach ich übrigens die Idee an, ein paar mehr ABs zu „Fisch sucht Fahrrad“ mitzunehmen. Das nächste Mal wird am 6. April sein – wie gesagt, jeweils erster Freitag im Monat. Die Optimistin hat mir sogar angeboten, mich als „Wingwoman“ zu begleiten, wenn sie zwischendurch wieder im Norden ist, das könnte auch interessant werden (auch wenn die Gefahr besteht, daß einige Frauen zurückschrecken vor Männern, die schon in weiblicher Begleitung sind, so wie ich mich von Frauen fernhalte, die sich länger oder wiederholt in Gegenwart eines Mannes zeigen, der nicht zum „FsF“-Team gehört).
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Tania »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 05 Mär 2018 12:36 Als ich mich endlich durchgerungen hatte, sie anzuschreiben, und neben diesem „Amor-Stand“ stand mit halb ausgefülltem Zettel und Kugelschreiber in der Hand, stellte ich fest, daß sie schon mit einer ganzen Anzahl Zetteln unterwegs war und von jemand anderem gerade angeschrieben worden war. Derjenige war dann wohl nicht auffindbar, so daß meine Chancen wohl wieder etwas größer waren.
Sorry - das klingt jetzt etwas merkwürdig. Warum sollten Deine Chancen denn davon abhängig sein, wie viele Zettel die Dame schon bekommen hat? Ist doch nicht so, als würde man bei so einer Veranstaltung unter allen Zetteln per Losentscheid wählen, welchen der Herren man mitnimmt. Und wenn jemand nur 1-2 Zettel hat, sind die Chancen bei 100 bzw. 50% ...

Egal wie viele Zettel sie hat - sie wird mit dem Mann Kontakt aufnehmen, der bzw. dessen Anschreiben ihr gefällt. Und ob Du das bist, ist komplett unabhängig von der Anzahl der Zettel.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Shisouka »

Hat jemand schon Erfahrungen mit der "Topf sucht Deckel" Singleparty in Berlin?
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Re: Vor Ort: Singleeranstaltungen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Tania hat geschrieben: 05 Mär 2018 13:09
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 05 Mär 2018 12:36 Als ich mich endlich durchgerungen hatte, sie anzuschreiben, und neben diesem „Amor-Stand“ stand mit halb ausgefülltem Zettel und Kugelschreiber in der Hand, stellte ich fest, daß sie schon mit einer ganzen Anzahl Zetteln unterwegs war und von jemand anderem gerade angeschrieben worden war. Derjenige war dann wohl nicht auffindbar, so daß meine Chancen wohl wieder etwas größer waren.
Sorry - das klingt jetzt etwas merkwürdig. Warum sollten Deine Chancen denn davon abhängig sein, wie viele Zettel die Dame schon bekommen hat? Ist doch nicht so, als würde man bei so einer Veranstaltung unter allen Zetteln per Losentscheid wählen, welchen der Herren man mitnimmt. Und wenn jemand nur 1-2 Zettel hat, sind die Chancen bei 100 bzw. 50% ...

Egal wie viele Zettel sie hat - sie wird mit dem Mann Kontakt aufnehmen, der bzw. dessen Anschreiben ihr gefällt. Und ob Du das bist, ist komplett unabhängig von der Anzahl der Zettel.
Mir scheint es, als wenn sie irgendwann anfängt zu denken: „Oh Gott, noch einer. Was wollen die bloß alle?!“

Kurzfristig, während sie nach dem letzten Zettelschreiber suchte und ich meinen erst halb ausgefüllt hatte, schrieb ihr jemand, der wirkte wie einer aus der „FsF“-Entourage, noch einen Zettel, mit dem er sie auf ein Getränk einlud. Das war der letzte Zettel, auf den sie den Abend reagierte. Sie muß in dieser letzten Phase der Veranstaltung mit Zetteln fast schon bombardiert worden sein.

Ich hatte nicht vor, sie auf ein Getränk einzuladen. Vielleicht war das der Fehler. Es hätte sowieso merkwürdig ausgesehen, hätte ich als gefühlt einziger im ganzen Etablissement dagestanden mit einem sowohl alkohol- als auch koffeinfreien Getränk (kein Bier, kein Cocktail, nicht einmal Cola, sondern irgendetwas Langweiliges).
Shisouka hat geschrieben: 05 Mär 2018 17:19 Hat jemand schon Erfahrungen mit der "Topf sucht Deckel" Singleparty in Berlin?
Versuch macht klug, würde ich sagen.

Wenn es dir zeitlich passen sollte, kannst du ja auch die originale „Fisch sucht Fahrrad“ in Berlin aufsuchen – vielleicht schon diese Woche Freitag (ist auch nur monatlich wie in Hamburg) –, nächste oder übernächste Woche dann „Topf sucht Deckel“ mitnehmen (sofern du nicht schon aus „FsF“ entABisiert herauskommst; wieso habt ihr eigentlich eine Singleparty, die jede Woche stattfindet?) und dann den Vergleich anstellen.
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