Ernährung u. ä.

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Dérkesthai
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Dérkesthai »

Himbeere hat geschrieben: 19 Jul 2020 08:37
Prachtkerl hat geschrieben: 19 Jul 2020 08:22 Deshalb kaufe ich auch einfach keine mehr.
ich wünschte, ich würde das hinkriegen!
Was, die zu essen oder nicht mehr zu kaufen?
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von eiertanz »

Axolotl hat geschrieben: 19 Jul 2020 12:48 Die Schokolade ist ja eigentlich nicht das Problem, sondern der darin enthaltene Zucker. Schokolade hat durch aus eine positive Wirkung. So wirkt sie als Stimmungsaufheller, unterstützt die Hautregeneration und wirkt dank Theobromin sogar leicht aufputschend.
Was hältst du von Bitterschokolade?
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Axolotl »

eiertanz hat geschrieben: 19 Jul 2020 16:17
Was hältst du von Bitterschokolade?
Ess ich nicht.
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Himbeere »

Dérkesthai hat geschrieben: 19 Jul 2020 13:42 Was, die zu essen oder nicht mehr zu kaufen?
Natürlich die zu kaufen. Denn es könnte ja sein, dass ich sie brauche, weil ich zB in Panik gerate. Oder mir langweilig ist. Oder ich traurig bin. Oder hungrig. Oder nervös. :roll:
Axolotl hat geschrieben: 19 Jul 2020 16:49
eiertanz hat geschrieben: 19 Jul 2020 16:17
Was hältst du von Bitterschokolade?
Ess ich nicht.
Bitterschokolade ist von der Kalorienbilanz her keinen Deut besser als andere Schokolade. Sie schmeckt nur bitterer und man isst nicht so viel davon auf einmal. Man kann allerdings auch das üben. Oder anders verteilen. 20 x pro Tag NUR EIN EINZIGES STÜCK statt zweimal ne halbe Tafel. :pfeif:
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von kreisel »

Ich hatte viel Spaß mit einer Dose gezuckerten Kondensmilch. :shylove:
Die ist erst mal in kleinen Mengen im Tee gelandet. (Schwarztee).
Dann hat ein Teil der Dose ein Käsekuchensoufflee ganz gut ergänzt.
Heute ist ein weiterer Teil in einen Pfefferminz-eis-milchshake.
Und es ist immer noch was da! Für noch mehr Tee, denke ich.
Ich merke aber auch echt, dass Essen schon so ne Art Verschiebung ist von Beziehung und Sex.
Wenn ich davon erzähle, komm ich mir fast vor, als schildere ich einen Po*no. :schuechtern: :verwirrt:
--> nee, Liebesroman, natürlich. :)
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von kreisel »

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Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59 Manches hätte ich für Perversion halten können :( Strukturell fällt das Reale mit dem Imaginären zusammen, ein Neo-Reales erscheint als Fetisch, also I (R) → R’.
Irgendwie böses Thema.
Aber auch gar nicht so einfach, zu sehen, was überhaupt Realität ist.
Sicherlich mehr als nur Imaginäres. Vor vielen Jahren hatte ich da mal was von A.H. Almaas,
"Elements of the Real in Man" gelesen. Es las sich ganz gut, aber ich könnte so gar
nicht wiedergeben, was jetzt die Essenz des ganzen war. ("Essence" war aber tatsächlich ein
Schlagwort).

- bgzl. Maslow-
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Eher von materiell orientierten Leuten, für die alles andere beinahe als verzichtbarer Luxus erscheint :( Dazu können auch Vertreter eines Pauperismus gehören. Gerade das fand ich schockierend.
Hm. Es sieht die Leute zumindest auch sehr abhängig und als wären sie innen irgendwie dumpf,
eine Black Box. Aber wenn man eh gewohnt ist, Puppe zu sein, und Dinge vorgemacht zu bekommen,
fällt das wohl zunächst gar nicht auf. :cry:

Es ist auch sehr aufbau-zentriert bzgl. der eigenen Person, das Ziel ist der geregelte Aufbau des Einzelnen.
Dabei wirkt es auch so, als würde das Verhältnis zur Umwelt kaum zählen (außer es dient den Bedürfnissen /
dem groben Überleben.)
Genauer betrachtet beinhaltet es schon ein seltsames flaches ungenügendes Menschenbild+Realitätsbild.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Ich war mit 19 mal auf einem Workshop, da bekamen wir ein paar Zettel, u.a. einen, auf dem stand: "Manchmal ist eine Rose wichtiger als ein Stück Brot." Das kam mir schon ganz gut entgegen :daumen:
Schöne Geschichte. :)

Diese Haltung findet sich auch in der Bibel wieder:
Matthaeus 4 (Luther, 1912)
…3Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. 4Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht."
An der Option in Richtung Größenwahn und Materialismus noch vorbei gekommen. :good:

Ähnliche Aussage auch in den älteren Büchern bzw. im jüdischen Tanach ( das 3. Buch Mose geht übrigens fast ausschließlich um jüdische Priesterschaft, aber dieses Zitat ist aus dem 5. Buch:).
Deuteronomy 8:3 / JPS Tanach 1917
2And thou shalt remember all the way which the LORD thy God hath led thee these forty years in the wilderness, that He might afflict thee, to prove thee, to know what was in thy heart, whether thou wouldest keep His commandments, or no. 3And He afflicted thee, and suffered thee to hunger, and fed thee with manna, which thou knewest not, neither did thy fathers know; that He might make thee know that man doth not live by bread only, but by every thing that proceedeth out of the mouth of the LORD doth man live.
Interessant auch, dass es hier um Sprache und Ordnung geht, die Idee hab ich auch bei Lacan grob angelesen,
dass das Symbolische eine Ordnung hat, die er wohl als väterliche Ordnung beschreibt.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Man kann keinen dicken schwarzen Filzstift nehmen und darin herummalen. Geschweige die Landkarte aus der Hand reißen und eine neue in der Hand drücken. Am Ende noch in einer Sprache, von der er nichteinmal die Schrift lesen kann.
Das grenzt ja sonst schon an Konolialismus und ist dann doch eher ein Eroberungs- und
Gewaltakt.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59 kreisel hat geschrieben: ↑

Wenn sie wenigstens sagen würden, ich soll in einem Vogelfederkostüm (Bild 2) auftauchen.
Da hätte ich zwar auch keine Verbindung und es wäre verkleidet, aber es wäre auch cool.


Sieht schonmal besser aus :shy: Aber um mich nicht in den Ruch kultureller Appropriation zu bringen, könnte ich ja in einem Papagena-Kostüm aufkreuzen und ein bißchen vorsingen 👩🏾‍🎤
Haha , da hab ich wirklich gelacht, als ich das gelesen hab, :lol: :mrgreen: das wäre super.
Wäre schön volkstümlich in dieser Variante und auch viel mehr Vogel :-)
Und über Gesang kann sich doch auch keiner beschweren, das wird immer gebraucht :vielglueck:
Melli

Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Melli »

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kreisel hat geschrieben: 22 Jul 2020 17:50
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Manches hätte ich für Perversion halten können :( Strukturell fällt das Reale mit dem Imaginären zusammen, ein Neo-Reales erscheint als Fetisch, also I (R) → R’.
Irgendwie böses Thema.
Aber auch gar nicht so einfach, zu sehen, was überhaupt Realität ist.
Erkenntnistheoretisch oder in Bezug auf Lacans Reales?

Letzteres ist eben nicht die Realität (in welchem Sinne auch immer), wie die Lacanianer nicht müde werden zu betonen. Ich hatte das Glück, daß einer mal so freundlich war, mir ein paar interessante Punkte sehr kompetent darzulegen :) Sonst hätte ich mich wohl mehr an Freudianer gehalten. Obschon, mein erstes universitäres Umfeld war davon geprägt, daß ein Prof was von Französischem Strukturalismus aus Frankreich mitgebracht hatte. Davon zehre ich bis heute noch, während mich andere Ansätze, die ich später kennenlernte, mittlerweile ziemlich kaltlassen.

Mit zum schlimmsten, was ich mal gelesen habe, gehörten Auslassungen über Wirklichkeit vs. Wahrheit. In manchen Sprachen gibt es veritable Giftküchen ☣️
kreisel hat geschrieben: 22 Jul 2020 17:50Sicherlich mehr als nur Imaginäres. Vor vielen Jahren hatte ich da mal was von A.H. Almaas, "Elements of the Real in Man" gelesen. Es las sich ganz gut, aber ich könnte so gar nicht wiedergeben, was jetzt die Essenz des ganzen war. ("Essence" war aber tatsächlich ein Schlagwort).
Aus dem WP-Artikel bin ich nicht schlau geworden, außer daß sein Ansatz ist höchst synkretistisch und idiosynkratisch sein muß. Was sich der أستاذ ألماس (ustāδ al-mās, Master Diamond) gedacht hat, kann ich leider nicht erraten.
kreisel hat geschrieben: 22 Jul 2020 17:50 - bgzl. Maslow-
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Eher von materiell orientierten Leuten, für die alles andere beinahe als verzichtbarer Luxus erscheint :( Dazu können auch Vertreter eines Pauperismus gehören. Gerade das fand ich schockierend.
Hm. Es sieht die Leute zumindest auch sehr abhängig und als wären sie innen irgendwie dumpf, eine Black Box. Aber wenn man eh gewohnt ist, Puppe zu sein, und Dinge vorgemacht zu bekommen, fällt das wohl zunächst gar nicht auf. :cry:
Es ist auch sehr aufbau-zentriert bzgl. der eigenen Person, das Ziel ist der geregelte Aufbau des Einzelnen. Dabei wirkt es auch so, als würde das Verhältnis zur Umwelt kaum zählen (außer es dient den Bedürfnissen / dem groben Überleben.)
Genauer betrachtet beinhaltet es schon ein seltsames flaches ungenügendes Menschenbild+Realitätsbild.
Ja, durchaus. Da mag man sich schon fragen, wie müßten demnach Leute verfaßt sein?

Ist mir auch schon im Privaten als Teenie passiert. Da maßten sich Leute an, mir zu erzählen was ich brauchte und was verzichtbar sei. Ich war nur entsetzt, weil das so völlig daneben für mich war. So möchte ich nicht auch nur ¼ Tag leben müssen :(

Aber wenn ich das denen entgegnet hätte, wären die entsetzt gewesen. Das ist die Art von Situation, wo ich denke, es hat eh alles keinen Sinn.
kreisel hat geschrieben: 22 Jul 2020 17:50
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Ich war mit 19 mal auf einem Workshop, da bekamen wir ein paar Zettel, u.a. einen, auf dem stand: "Manchmal ist eine Rose wichtiger als ein Stück Brot." Das kam mir schon ganz gut entgegen :daumen:
Schöne Geschichte. :)
Diese Haltung findet sich auch in der Bibel wieder:
Matthaeus 4 (Luther, 1912)
…3Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. 4Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht."
An der Option in Richtung Größenwahn und Materialismus noch vorbei gekommen. :good:
Yup. Auf solch einen Blödsinn darf man sich nicht einlassen.

Metaphern, die mit essen und sprechen zu tun hatten (beides mündliche Aktivitäten) sollen ja sehr beliebt gewesen sein. Hier sieht man, daß das zurecht so war :daumen:
kreisel hat geschrieben: 22 Jul 2020 17:50Ähnliche Aussage auch in den älteren Büchern bzw. im jüdischen Tanach ( das 3. Buch Mose geht übrigens fast ausschließlich um jüdische Priesterschaft, aber dieses Zitat ist aus dem 5. Buch:).
Deuteronomy 8:3 / JPS Tanach 1917
2And thou shalt remember all the way which the LORD thy God hath led thee these forty years in the wilderness, that He might afflict thee, to prove thee, to know what was in thy heart, whether thou wouldest keep His commandments, or no. 3And He afflicted thee, and suffered thee to hunger, and fed thee with manna, which thou knewest not, neither did thy fathers know; that He might make thee know that man doth not live by bread only, but by every thing that proceedeth out of the mouth of the LORD doth man live.
Interessant auch, dass es hier um Sprache und Ordnung geht, die Idee hab ich auch bei Lacan grob angelesen, dass das Symbolische eine Ordnung hat, die er wohl als väterliche Ordnung beschreibt.
Seine ursprüngliche Idee des "Namens des Vaters" war allerdings dem römischen Recht entnommen, daß der Vater das Kind als seines anerkennen mußte. Das ist eine formale Seite der Einführung in den Diskurs, also den Bereich des Symbolischen.
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Montecristo »

kreisel hat geschrieben: 09 Jun 2020 09:38
Melli hat geschrieben: 07 Jun 2020 23:27Das mit dem Fisch ist etwas eigenartig. Auf den Plains gibt es einiges an Flüssen, die sehr fischreich sind, aber die dortigen Natives haben sich nicht darum gekümmert, sondern sich von Fleisch ernährt. Ist das das "bessere" Essen, wenn man denn die Auswahl hat? Oder ist es lediglich eine Möglichkeit, eine Tradition zu entwickeln?
Das würde mich auch wundern, wenn es verfügbar ist. Könnte aber auch mit Religion/Glauben
zu tun haben (diese These wäre dann eher in Richtung Traditionsbildung). Gekoppelt an
der langfristigen Erfahrung bei beiden Essweisen.
Die Wikinger haben sich auch nie richtig an die Lebensumstände in Grönland angepasst. Funktionierte halt nur in einer extremen Wärmeperiode.
Fisch galt als Arme-Leute-Essen. Nach Möglichkeit wurden die aus Island oder Skandinavien importierten Haustiere verzehrt. Auch wenns ökologisch gesehen Blödsinn war.

Das mit den Natives der Plains finde ich spannend. Ich hätte auch erwartet, dass zumindest einige Gruppen diese Nische dann nutzen.
Oder diese Gruppen sind archäologisch einfach nicht sichtbar?
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Melli »

Montecristo hat geschrieben: 23 Jul 2020 13:34Das mit den Natives der Plains finde ich spannend. Ich hätte auch erwartet, dass zumindest einige Gruppen diese Nische dann nutzen.
Oder diese Gruppen sind archäologisch einfach nicht sichtbar?
Wenn es welche gegeben hätte, dann hätten die schon sichtbar sein sollen.
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von kreisel »

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Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59
kreisel hat geschrieben: 22 Jul 2020 17:50 Aber auch gar nicht so einfach, zu sehen, was überhaupt Realität ist.
Erkenntnistheoretisch oder in Bezug auf Lacans Reales?
Ich kann gar nicht sagen, in welchem Schema, ich kenne die Schemen ja auch gar nicht oder sehr sehr grob. :?:
Ist Wahn nur Wahn, weil es im ICD vorkommt?
Oder weil es sonst wer definiert?

Eine Realität müsste doch auch erstmal unabhängig von einer Erfassung existieren und einer Definition?
Wäre es nicht sowas wie ein absoluter Tatbestand / eine absolute Existenz oder bedarf es erst einer Struktur?

Kann sich der Mensch nur durch eine Erfassung und Ordnung dem nähern, und damit ist eine Erfassung dann das
Bindeglied? Und eine Ordnung kann Verhältnisse vergleichen? Nicht ganz undenkbar. :gruebel:
Trotzdem irgendwie unbefriedigend für mich. Mir widerstrebt es, dass alles nur im Kopf ist, alles
Definition.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Aus dem WP-Artikel bin ich nicht schlau geworden, außer daß sein Ansatz ist höchst synkretistisch und idiosynkratisch sein muß. Was sich der أستاذ ألماس (ustāδ al-mās, Master Diamond) gedacht hat, kann ich leider nicht erraten.
Ich hatte so drei Bücher zu dem "Elements of The Real in Man" gelesen, aber mit Workshop, Meditation, Übung
hatte ich nichts am Hut und die Webrepräsentanten kannte ich auch noch nicht.

Ganz kurz erläutert wird es wohl noch hier.
https://www.diamondapproach.org/method
Mit dem Diamantenbild geht man wohl davon aus, dass der Mensch so einen essentiellen Kern hat
an "Wahrheit" und dieser verschiedene Aspekte hat (Liebe, Freude, usw), und die kann man herausarbeiten
und erfahren. Arbeiten muss man ja nur, wenn es eine Art Dualismus gibt (wahrscheinlich mal wieder
zum Ego oder irgendeiner "Verblendung")

Naja, wenn ich das so lese von der Webseite, macht es für mich nicht mehr viel Sinn oder liest sich wieder
mal wie einer dieser Seminargurus und eher enttäuschend.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Ist mir auch schon im Privaten als Teenie passiert. Da maßten sich Leute an, mir zu erzählen was ich brauchte und was verzichtbar sei. Ich war nur entsetzt, weil das so völlig daneben für mich war. So möchte ich nicht auch nur ¼ Tag leben müssen :(

Aber wenn ich das denen entgegnet hätte, wären die entsetzt gewesen. Das ist die Art von Situation, wo ich denke, es hat eh alles keinen Sinn.
Eigentlich sollte ja eine andere Perspektive eher interessant sein, oder zumindest damit zu rechnen sein.
Aber Krieg liegt näher als Toleranz. Mit Mehrheitsmeinung überstimmen ist auch so ein Feature.
Oder den anderen etikettieren und brandmarken.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Metaphern, die mit essen und sprechen zu tun hatten (beides mündliche Aktivitäten) sollen ja sehr beliebt gewesen sein.
Interessant, dass das beides mündlich ist, in einem Bild.
Es gibt noch einen ähnlichen Vergleich mit Inhalt "was in den Mund rauskommt und was dort reinkommt".
Dabei ist das eine doch eher materiell und das andere eher - Luft / Worte / Sprache (und die zeigt vielleicht einen
Standpunkt oder Definitionen). Komischer Vergleich eigentlich.
Ah, aber ich glaub damals ging es auch um Essensregeln und Pharisäer (besonders Gesetzestreue), die sagten,
wenn du dies und das isst, dann bist du schlecht in der Religion. Und dann war die Entgegnung, was ich esse,
spielt da keine Rolle und ist keine Übertretung, aber was ich spreche, das zeigt wo meine Haltung ist.
Da war auch ein versteckter Vorwurf,dass die allzu gesetzlichen eher daneben liegen.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Seine ursprüngliche Idee des "Namens des Vaters" war allerdings dem römischen Recht entnommen, daß der Vater das Kind als seines anerkennen mußte. Das ist eine formale Seite der Einführung in den Diskurs, also den Bereich des Symbolischen.
Die Idee mit einem Vater als Strukturgeber für das Unbewusste hat mich schon sehr verwundert.
Ist das vielleicht sinnbildlich gemeint, als Autorität, die aber irgendwie noch wohlwollend ist und die dann das
Unbewusste (vielleicht erst ein verlorenes fremdes Kind) anleitet?
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Dérkesthai »

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kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40 Ist Wahn nur Wahn, weil es im ICD vorkommt?
Oder weil es sonst wer definiert?
Ohne Definition vorab, kein Eintrag im ICD.
Mit der Definition müssen sich auch alle im Gremium einverstanden erklären. Das bestimmt keine einzelne Person.
So funktioniert es auch in allen anderen wissenschaftlichen Bereichen.
Man kann eine Theorie als Einzelperson aufstellen aber anerkannt wird diese nur, wenn sie für alle unter den gleichen Umständen wiederholbar ist, das Ergebnis dann auch gleich / sehr ähnlich ist usw.
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von kreisel »

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Dérkesthai hat geschrieben: 24 Jul 2020 10:44
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40 Ist Wahn nur Wahn, weil es im ICD vorkommt?
Oder weil es sonst wer definiert?
Ohne Definition vorab, kein Eintrag im ICD.
Mit der Definition müssen sich auch alle im Gremium einverstanden erklären. Das bestimmt keine einzelne Person.
So funktioniert es auch in allen anderen wissenschaftlichen Bereichen.
Man kann eine Theorie als Einzelperson aufstellen aber anerkannt wird diese nur, wenn sie für alle unter den gleichen Umständen wiederholbar ist, das Ergebnis dann auch gleich / sehr ähnlich ist usw.
Ja. Wissenschaftlicher Ansatz. Ohne Erfahrung die prüfbar ist,messbar ist, nachvollziehbar für Menschen mit ähnlichem
Wissens- und Methodenstand, keine These. Das ist schonmal handfester, als eine persönliche Definition.
Melli

Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Melli »

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kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59
kreisel hat geschrieben: 22 Jul 2020 17:50 Aber auch gar nicht so einfach, zu sehen, was überhaupt Realität ist.
Erkenntnistheoretisch oder in Bezug auf Lacans Reales?
Ich kann gar nicht sagen, in welchem Schema, ich kenne die Schemen ja auch gar nicht oder sehr sehr grob. :?:
Ist Wahn nur Wahn, weil es im ICD vorkommt? Oder weil es sonst wer definiert?
Das könnte man nun so oder so sehen.

Ich tendiere dazu, mich an andere Denkschulen als an die Gremien zu halten, die an ICD und DSM herumbasteln.

Eine Vorstellung von "Wahn" habe ich natürlich im Laufe von Jahrzehnten überwiegend durch Lektüren entwickelt. Es ist nicht, daß ich nur mit etwas eigenartigen Vorstellungen aus dem alltäglichen Leben mich begnügen müßte, oder gar überraschenderweise mit unerklärlichen Verhalten konfrontiert zu sein hätte.

Dennoch hat man mir auch schon Positivismus vorgeworfen, naja... hauptsache Polemik.
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40Eine Realität müsste doch auch erstmal unabhängig von einer Erfassung existieren und einer Definition?
Wäre es nicht sowas wie ein absoluter Tatbestand / eine absolute Existenz oder bedarf es erst einer Struktur?
Auch dazu gibt es Extrempositionen und alles mögliche dazwischen. Etwa daß es Objekte in der Außenwelt gibt, die nur entdeckt und beschrieben werden müssen. Oder daß die inneren Vorstellungen die ausschlaggebenden sind. Und, nicht zu vergessen: "Do you really believe that the moon only exists if you look at it?" (Einstein)

Wenn ich am aufwachen bin und noch so halb im Delirium, werde ich mich eher nicht fragen, wer bin ich und was mache ich hier? Ich muß mich auch nicht fragen, was ist Zähneputzen für ein eigenartiges Ritual :zaehneputzen:, und was für ein eigenartig Ding ist Tee überhaupt? :tea: Im Laufe des Tages kann es aber dazu kommen, daß ich noch sehr viel mehr in Frage stellen werde. Die Welt besteht eben nicht nur aus unstrittigen Gegenständen wie Füllfederhaltern ✍🏾
Zhuāngzǐ hat geschrieben:
  • Siehe, wie glücklich sind die Fische im Wasser!
  • Woher weißt du, daß sie sie glücklich sind, du bist nicht ein Fisch?
  • Woher weißt du, daß ich es nicht weiß, du bist nicht ich?
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40Kann sich der Mensch nur durch eine Erfassung und Ordnung dem nähern, und damit ist eine Erfassung dann das Bindeglied? Und eine Ordnung kann Verhältnisse vergleichen? Nicht ganz undenkbar. :gruebel:
Trotzdem irgendwie unbefriedigend für mich. Mir widerstrebt es, dass alles nur im Kopf ist, alles
Definition.
Hätte ich nur eine Definition oder mehrere, könnte ich sicher auch noch eine Reihe alternativer Definitionen auftreiben. Damit alleine hätte ich nicht viel gewonnen.

Im Kopf kann ich nun nicht alles machen. Im Sommer bei 40 ℃ auf einem schattenlosen Dorfplatz kann ich mir noch so sehr einen erfrischenden Schneesturm wünschen, alleine, es wird nicht passieren.

(Das ist auch kein Problem meiner Mindsets, Glaubenssätze u.dgl. 🙀)

Es ist aber mein Kopf, der sich verantwortlich zeichnet, was ich wie erfassen kann. Das ist etwas sehr anderes als zu sagen die Welt existiert nicht, außer in meinem Kopf. (Eine Vorstellung, die leider immer noch weit verbreitet ist.)
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Aus dem WP-Artikel bin ich nicht schlau geworden, außer daß sein Ansatz ist höchst synkretistisch und idiosynkratisch sein muß. Was sich der أستاذ ألماس (ustāδ al-mās, Master Diamond) gedacht hat, kann ich leider nicht erraten.
Ich hatte so drei Bücher zu dem "Elements of The Real in Man" gelesen, aber mit Workshop, Meditation, Übung hatte ich nichts am Hut und die Webrepräsentanten kannte ich auch noch nicht.
Ganz kurz erläutert wird es wohl noch hier.
https://www.diamondapproach.org/method
Mit dem Diamantenbild geht man wohl davon aus, dass der Mensch so einen essentiellen Kern hat an "Wahrheit" und dieser verschiedene Aspekte hat (Liebe, Freude, usw), und die kann man herausarbeiten und erfahren. Arbeiten muss man ja nur, wenn es eine Art Dualismus gibt (wahrscheinlich mal wieder zum Ego oder irgendeiner "Verblendung")
Naja, wenn ich das so lese von der Webseite, macht es für mich nicht mehr viel Sinn oder liest sich wieder
mal wie einer dieser Seminargurus und eher enttäuschend.
Ich dachte, ich bin gerade zu dumm :hammer: Oder ich bin nicht motiviert, die ganzen kleinen Stückchen zu lesen und irgendetwas daraus zusammenzusetzen zu versuchen.

Ich weiß nun immer noch nicht einmal, warum sich das Ganze رضوان riḍwān "Zufriedenheit, Wohlgefallen" nennt :oops:
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Ist mir auch schon im Privaten als Teenie passiert. Da maßten sich Leute an, mir zu erzählen was ich brauchte und was verzichtbar sei. Ich war nur entsetzt, weil das so völlig daneben für mich war. So möchte ich nicht auch nur ¼ Tag leben müssen :(
Aber wenn ich das denen entgegnet hätte, wären die entsetzt gewesen. Das ist die Art von Situation, wo ich denke, es hat eh alles keinen Sinn.
Eigentlich sollte ja eine andere Perspektive eher interessant sein, oder zumindest damit zu rechnen sein.
Aber Krieg liegt näher als Toleranz. Mit Mehrheitsmeinung überstimmen ist auch so ein Feature. Oder den anderen etikettieren und brandmarken.
Ganz so schlimm war's nicht :oops: Ich habe ja doch gemacht was ich wollte :mrgreen:

Ich kann mich auch mal ein bißchen anpassen, z.B. wenn ich irgendwo zu Besuch bin, ist ja auch mal interessant wie da die so leben. Dagegen, wenn ich alleine in einem Hotelzimmer sitze, ist das wiederum meine Sache.

Leicht beknackt fand ich allerdings mal als Kind eine "demokratische Abstimmung" darüber, ob es Orangen- oder Zitronenlimonade geben sollte :specht: Das sind doch bewußt provozierte Konflikte. Ist ja nicht, daß die Vorräte so knapp gewesen wären. Im Keller stapelten sich die Kästen von beidem (und Mineralwasser, Bier, Apfelwein, diverse Weine, Apfelsaft, und Cola auch Bild).
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Metaphern, die mit essen und sprechen zu tun hatten (beides mündliche Aktivitäten) sollen ja sehr beliebt gewesen sein.
Interessant, dass das beides mündlich ist, in einem Bild.
Es gibt noch einen ähnlichen Vergleich mit Inhalt "was in den Mund rauskommt und was dort reinkommt". Dabei ist das eine doch eher materiell und das andere eher - Luft / Worte / Sprache (und die zeigt vielleicht einen Standpunkt oder Definitionen). Komischer Vergleich eigentlich.
Was in den Mund kommt (Nahrung) und was ins Ohr kommt (food for thought, nicht umsonst so genannt), könnte man natürlich auch so sehen.
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40Ah, aber ich glaub damals ging es auch um Essensregeln und Pharisäer (besonders Gesetzestreue), die sagten, wenn du dies und das isst, dann bist du schlecht in der Religion. Und dann war die Entgegnung, was ich esse, spielt da keine Rolle und ist keine Übertretung, aber was ich spreche, das zeigt wo meine Haltung ist. Da war auch ein versteckter Vorwurf, dass die allzu gesetzlichen eher daneben liegen.
Sehr richtig.

Und auch ein immer wieder auftretendes Problem.
Gustav Mahler hat geschrieben:Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei.
kreisel hat geschrieben: 24 Jul 2020 04:40
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Seine ursprüngliche Idee des "Namens des Vaters" war allerdings dem römischen Recht entnommen, daß der Vater das Kind als seines anerkennen mußte. Das ist eine formale Seite der Einführung in den Diskurs, also den Bereich des Symbolischen.
Die Idee mit einem Vater als Strukturgeber für das Unbewusste hat mich schon sehr verwundert. Ist das vielleicht sinnbildlich gemeint, als Autorität, die aber irgendwie noch wohlwollend ist und die dann das Unbewusste (vielleicht erst ein verlorenes fremdes Kind) anleitet?
Der Vater kann auch nur etwas wie eine "juristische Fiktion" sein, er soll nicht mehr leisten als das symbolische Register zu etablieren beizutragen. Sonst bliebe alles im Imaginären.

Das kann ein, sagen wir "realxistenter" Vater nicht alleine leisten, und manchmal leistet er auch gar nichts :(

Es geht hier etwas prosaisch (bad pun) nicht um was üblicherweise als Triangulierung gefaßt wird, also ein Aufbrechen der Mutter-Kind-Dyade, durch die eine Hinwendung zur Welt erst möglich würde. Es geht nicht um die Welt (∈ R), sondern um den Diskurs (∈ S).

Ob der Vater autoritär oder wohlwollend ist, ist für diese Belange irrelevant. Auch wenn man sonst auf bestimmte Qualitäten noch so viel Wert legen möchte.
Melli hat geschrieben: 23 Jul 2020 20:49Wenn es welche gegeben hätte, dann hätten die schon sichtbar sein sollen.
Ich habe vergessen zu erwähnen, daß sich diese negative Einstellungen auch in Erzählungen reflektiert. Ich kann mich an eine Passage erinnern, da wehrt einer das Ansinnen, Fisch zu essen, ab: "Ich bin kein Fischotter!" :hammer:
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von kreisel »

[+] noch offenes u.ä.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Auch dazu gibt es Extrempositionen und alles mögliche dazwischen. Etwa daß es Objekte in der Außenwelt gibt, die nur entdeckt und beschrieben werden müssen. Oder daß die inneren Vorstellungen die ausschlaggebenden sind. Und, nicht zu vergessen: "Do you really believe that the moon only exists if you look at it?" (Einstein)
Oder es gibt noch transzendente Ideen (Göttliches spiegelt sich im außen).
Oder magische Denkweisen. Die hatte ich als Kind auch manchmal.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59 Zhuāngzǐ hat geschrieben:

· Siehe, wie glücklich sind die Fische im Wasser!

· Woher weißt du, daß sie sie glücklich sind, du bist nicht ein Fisch?

· Woher weißt du, daß ich es nicht weiß, du bist nicht ich?
Eigentlich ist es ja gar nicht so leicht, Kongruenz in der Kommunikation herzustellen.
Missverstehen oder gar nicht verstehen müsste ja die Regel sein.
Da ist ja die Sprache und die anerkannten Normen dahinter doch schon eine große Errungenschaft.

Ob das möglicherweise bei der Beziehungssuche auch eine Rolle spielt?
Dass man jemand ähnlichen sucht, „wo der Funke da ist“, was ja nicht nur biochemisch gemeint sein muss, sondern es könnte
auch gemeint sein, das Gegenüber nutzt sehr ähnliche Sprech- und Verständnismuster. Somit fühlt es sich mühelos und kongruent
an oder man kann sich einbilden, es ist kongruent genug (Stichwort "Seelenverwandtschaft").

Und wenn man Sprache eher kreativ zusammensetzt und die Normen schon leicht durcheinanderwürfelt, oder eine eigene
Begriffsweise hat, ist das dann eher Un-kommunikation? Geht das in Richtung Anomie? Oder kann sich gleich
als Autist begraben und einsam bleiben?

Ich dachte nämlich immer, je kreativer ich bin und je mehr Mühe ich mir gebe, da was zu gestalten, umso interessanter
müsste das für andere sein. Bis dann die Rückmeldung kam, ich solle einfache normierte Sprache benutzen, sonst wären meine
Arbeiten (im Rahmen Studium) schon schlecht wegen fehlender Verstehbarkeit.

Im privaten ist es aber auch nicht so anders. (Normen, Verstehbarkeit). Die wenigsten wollen sich da glaube ich anstrengen.
Oder wie bei Robinson Crusoe und seinem Freitag anfangen, und die Sprache für den gemeinsamen Bereich
zusammen von vorne lernen.

Wobei im Rahmen Beziehung die erste Zeit wahrscheinlich beinhaltet, eine gemeinsame Verständigung zu finden,
und eine gemeinsame Sprache.
Dann schafft man mit jedem Gesprächspartner eine Art eigenen Ausschnitt der Welt.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Es ist aber mein Kopf, der sich verantwortlich zeichnet, was ich wie erfassen kann. Das ist etwas sehr anderes als zu sagen die Welt existiert nicht, außer in meinem Kopf. (Eine Vorstellung, die leider immer noch weit verbreitet ist.)
Das ist richtig. Eine Welt in einem Kopf hat vielleicht ein Regisseur oder Autor. Und der drängt auch
nach Verwirklichung je nachdem. Auf einer realen oder einer symbolischen Ebene.
Wenn man Kunst ausübt, kann man zwar nicht eins zu eins das Imaginäre übertragen, aber man wird wirksam, denke ich.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Leicht beknackt fand ich allerdings mal als Kind eine "demokratische Abstimmung" darüber, ob es Orangen- oder Zitronenlimonade geben sollte Das sind doch bewußt provozierte Konflikte. Ist ja nicht, daß die Vorräte so knapp gewesen wären. Im Keller stapelten sich die Kästen von beidem (und Mineralwasser, Bier, Apfelwein, diverse Weine, Apfelsaft, und Cola auch ).
Ja, da werden ziemlich sinnlose Regeln aufgestellt.
Wenn die Dinge eigentlich verfügbar und zugänglich sind, macht es wenig Sinn, das zu beschränken. Hauptsache
Regeln, eine willkürliche Machtdemonstration?

Im Moment streite ich ja manchmal auch mit der Nachbarskatze, aber ich komme mir selber total beknackt dabei vor.
Streitpunkt ist der Raum und Zugang dazu: Sie soll nicht auf den Tisch und sie soll nicht in die Wohnung.
Aber wie soll ich ihr begreiflich machen, dass da in meinem Kopf Grenzen für diesen Raum sind und Regeln, ohne
bei ihr Irritation und Neurosen zu produzieren? Das ist echt eine blöde Situation.
Aber in der Tierwelt gibt es wohl auch Reviermarkierungen, die Welt tickt auch nicht so, dass es gar keine Grenzen gibt.

Kinder zu erziehen und Kind zu sein ist wohl häufig auch keine beneidenswerte Aufgabe.
Es könnte wohl helfen, einen vernünftigen Maßstab zu haben.
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Der Vater kann auch nur etwas wie eine "juristische Fiktion" sein, er soll nicht mehr leisten als das symbolische Register zu etablieren beizutragen. Sonst bliebe alles im Imaginären.
Die Logik dahinter verstehe ich immer noch nicht. (Was ein Vater mit juristischer Ermächtigung im Raum Sprache zu tun hat).
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Es geht nicht um die Welt (∈ R), sondern um den Diskurs (∈ S).
Den Gedanken, zu ermächtigen, um aus dem Imaginierten in die Welt zu kommen könnte ich noch eher verstehen,
bzw. hab ich schonmal gehört.

Es gibt in der Bibel so einen Absatz, da klingt es so als wäre Sprache mächtig / schaffensmächtig,
aber ich glaube, damit hat jetzt Lacans Logik wohl auch nichts zu tun :gruebel:
Joh 1,1 Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott.
Joh 1,2 Im Anfang war es bei Gott.
Joh 1,3 Alles ist durch das Wort geworden / und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
Joh 1,4 In ihm war das Leben / und das Leben war das Licht der Menschen.
Aber ich hab noch das Einführungsbuch zu Lacan, vielleicht hilft es, wenn ich da nochmal etwas weiterlese.
Hier- https://lacan-entziffern.de/vater/der-s ... es-vaters/ steht auch was zum père symbolique.
Melli

Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Melli »

[+] Sprachlosigkeiten
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Auch dazu gibt es Extrempositionen und alles mögliche dazwischen. Etwa daß es Objekte in der Außenwelt gibt, die nur entdeckt und beschrieben werden müssen. Oder daß die inneren Vorstellungen die ausschlaggebenden sind. Und, nicht zu vergessen: "Do you really believe that the moon only exists if you look at it?" (Einstein)
Oder es gibt noch transzendente Ideen (Göttliches spiegelt sich im außen).
Oder magische Denkweisen. Die hatte ich als Kind auch manchmal.
Richtig. (Ersteres hatten wir ja gerade bei den Azteken.)
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Eigentlich ist es ja gar nicht so leicht, Kongruenz in der Kommunikation herzustellen. Missverstehen oder gar nicht verstehen müsste ja die Regel sein. Da ist ja die Sprache und die anerkannten Normen dahinter doch schon eine große Errungenschaft.

Übles Thema. Manchmal hatte ich mir schon so einen Frust weggeholt, daß ich dachte, Sprache ist auf die meistens Menschen nur sinnlos verschwendet :( Die bemühen sich weder darum, etwas halbwegs anständig ausdrücken, geschweige etwas zu verstehen. Mal abgesehen von alltäglichen Trivialitäten wie: "Ich hätte gerne 5 Brötchen."
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Ob das möglicherweise bei der Beziehungssuche auch eine Rolle spielt? Dass man jemand ähnlichen sucht, „wo der Funke da ist“, was ja nicht nur biochemisch gemeint sein muss, sondern es könnte auch gemeint sein, das Gegenüber nutzt sehr ähnliche Sprech- und Verständnismuster. Somit fühlt es sich mühelos und kongruent an oder man kann sich einbilden, es ist kongruent genug (Stichwort "Seelenverwandtschaft").
Ich verstehe "Chemie" hier auch eher als Metapher, genauso wie ich umgekehrt "Seelenverwandtschaft" nicht mystifizieren und gleichzeitig veralltäglichen möchte. Natürlich muß die Kommunikation schon ganz gut laufen.

Wenn es gegenteiligerweise ganz schlecht läuft, haben wir diese hier im Treff so oft beschriebenen Fälle, wo Unterhaltungen bei Dates nur schleppend laufen. Oder selbst wenn scheinbar nicht, dann überlegt es sich einer der beiden ziemlich schnell anders. (Das kann zwar auch am Überangebot online liegen, aber das ist nicht das einzig denkbare Szenario.)
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Und wenn man Sprache eher kreativ zusammensetzt und die Normen schon leicht durcheinanderwürfelt, oder eine eigene Begriffsweise hat, ist das dann eher Un-kommunikation? Geht das in Richtung Anomie? Oder kann sich gleich als Autist begraben und einsam bleiben?
Nein, das macht Sprachfähigkeit gerade aus. Das ist in anderen Sprachen/Kulturen sogar fest etabliert, sogar daß man Spaß an Spielereien hat.

Tut mir leid, das so sagen zu müssen, an sich würde deutsche Grammatik sogar einiges hergeben, aber die meisten Deutschen haben keinen Sinn dafür entwickelt. Die sind jenseits ihres durchkonventionalisierten Alltagstrotts schnell überfordert und finden das gar nicht gespaßig.
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Ich dachte nämlich immer, je kreativer ich bin und je mehr Mühe ich mir gebe, da was zu gestalten, umso interessanter müsste das für andere sein. Bis dann die Rückmeldung kam, ich solle einfache normierte Sprache benutzen, sonst wären meine Arbeiten (im Rahmen Studium) schon schlecht wegen fehlender Verstehbarkeit.
Über solche Kleingeisterei habe ich mich auch schon geärgert. Nun sind wissenschaftliche Veröffentlichungen vielleicht nicht regelhaft der Ort für experimentelles Schreiben (kann aber dennoch mal sein, kann sogar notwendig werden). Aber man darf doch ein bißchen an Bemühung erwarten.

Ich bin da noch etwas oldschool sozialisiert. Einer meiner Profs hat mir gleich im 1. Sem. gestanden, daß er als Anfänger seinerzeit manche Aufsätze mehrmals lesen mußte, bis er sie verstanden hatte. Ganz so oft kam das bei mir allerdings nicht vor :oops: Aber ich dachte, das ist das Niveau, das man an einer Uni erwarten kann. Nur was ich dann an schlechten Studenten erleben mußte, die auch noch meckerten, wenn sie nicht alles vorgekaut bekamen, ließ mich zweifeln, was die hier überhaupt zu suchen hatten :wuetend:

Die Krone setzt dem dann noch auf, wenn bei Gastvorträgen sich einige Gastprofs als dümmer entpuppen als die zuhörenden Studenten selbst erst noch im 4. Sem.

Und ein Prof, der jammert, es ist zu kompliziert, sollte sich in die Ecke stellen und schämen. Wenn er meint, eine andere Darstellungsweise sei angemesser, dann kann er das ja anmerken. Aber das war's dann auch.
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Im privaten ist es aber auch nicht so anders. (Normen, Verstehbarkeit). Die wenigsten wollen sich da glaube ich anstrengen.
Das ist halt so mit Kulturtechniken. Man strengt sich schon in der Schule ein bißchen an, und dann kann man das. Aber die meisten waren wohl schlechte Schüler. Die lernen für die Prüfungen, nicht um sich Fähigkeiten anzueignen. Man wundert sich nur, wie sich solche Leute später durch ihr Erwachsenenleben schleppen. Aber vielleicht benutzen sich die gegenseitig als Krücken.

(Auch sollte man sich dann nicht über inakzeptable Produkte und Dienstleistungen wundern :specht:)
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Oder wie bei Robinson Crusoe und seinem Freitag anfangen, und die Sprache für den gemeinsamen Bereich zusammen von vorne lernen.
Muß ja recht einseitig gewesen sein:
WP, sub voce hat geschrieben:Er bringt Freitag die englische Sprache bei, macht ihn mit der europäischen Lebensweise vertraut und führt ihn an die christliche Lehre heran.
Wäre ja gegen die Kolonialherrenmentalität gewesen, wenn Crusoe indigene Sprache, Lebensweise und Religion von Freitag gelernt hätte :roll:
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Wobei im Rahmen Beziehung die erste Zeit wahrscheinlich beinhaltet, eine gemeinsame Verständigung zu finden, und eine gemeinsame Sprache.
Dann schafft man mit jedem Gesprächspartner eine Art eigenen Ausschnitt der Welt.
Wahrscheinlich.

(So genau kann ich mich leider nicht mehr erinnern nach all den Jahren. Manches scheint doch leichter zu gelingen, wenn man noch jung ist :oops: Mit anderen OdBs ist es mir eben nicht auch nur annäherungsweise (bad pun) gelungen.)
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Im Moment streite ich ja manchmal auch mit der Nachbarskatze, aber ich komme mir selber total beknackt dabei vor.
Streitpunkt ist der Raum und Zugang dazu: Sie soll nicht auf den Tisch und sie soll nicht in die Wohnung.
Aber wie soll ich ihr begreiflich machen, dass da in meinem Kopf Grenzen für diesen Raum sind und Regeln, ohne bei ihr Irritation und Neurosen zu produzieren? Das ist echt eine blöde Situation.
Aber in der Tierwelt gibt es wohl auch Reviermarkierungen, die Welt tickt auch nicht so, dass es gar keine Grenzen gibt.
Bei Dir ist es für sie nicht ganz so offensichtlich einsehbar, das ist ja nicht das Revier einer anderen Katze.

Bei mir dürfen die Katzen schon ziemlich viel. Das einzige Problem, über das wir uns nicht einig werden konnten, ist die Verspieltheit der Kleinen. Das geht fast nach dem Motto: "Die will doch nur spielen!" 🐈 Die geht eiskalt an mir vorbei, um sich etwas vom Schreibtisch zu holen und zu Spielzeug umzufunktionieren. Das kann man dann suchen :roll: Aber irgendwie ist das auch ganz lustig, wie kreativ sie dabei ist. Sie kann auch ohne bzw. mit unsichtbarem, imaginierten Spielzeug spielen :)
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Der Vater kann auch nur etwas wie eine "juristische Fiktion" sein, er soll nicht mehr leisten als das symbolische Register zu etablieren beizutragen. Sonst bliebe alles im Imaginären.
Die Logik dahinter verstehe ich immer noch nicht. (Was ein Vater mit juristischer Ermächtigung im Raum Sprache zu tun hat).
(Den Namen des Vaters als Signifikanten S₁ für den Phallus lasse ich hier mal weg. Wenn man seit Morel, Ambiguïtés sexuelles, 2000, den Phallus vielmehr als mehrwertige Funktion auffaßt, wird es hier etwas kompliziert.)

Nun, der Names des Vaters ist eigentlich nicht vorstellbar, er entspricht einer Differenz, einer Leerstelle, die die Register R.S.I trennt.

In einem konkretistischeren Sinne ginge es um einen Vater, "in dessen Namen" eine Mutter einem Kind Selbständigkeit zugestände (statt ein inzestuöses Verhältnis aufrechtzuerhalten). Aber es geht hier um einen symbolischen Vater, keinen realen.

Natürlich wird ein Kind in eine bereits bestehende symbolisch strukturierte Ordnung hineingeboren, für das Kind aber zunächst v.a. durch die "Mutter-Sprache(n)" repräsentiert. Eine eigene Fähigkeit zum Umgang mit dem Symbolischen muß sich das Kind jedoch erst aneignen. Erst das erlaubt die Interaktion mit a/Anderen Sprechern derselbe(n) Sprache(n).

Mütter können Kinder als Fetisch mißbrauchen, Väter können mit Müttern um die Gunst es Kindes buhlen ("Wen hast du lieber, Mama oder Papa?"), und sie können inakzeptabel sein (unauthentisch, besitzergreifend, gewaltbereit..., außerhalb der Ordnung des Symbolischen stehend). Aber auch andere auslösende Faktoren kommen für Psychosen in betracht.

Eines der Typica von Psychosen ist eine zwar vorhandene Fähigkeit zu Klassifikation, d.h. Anwendung von Kategorien, aber mangelnde Fähigkeit zu Kategorisierung, d.h. Bildung von Kategorien (Morel, Ambiguïtés sexuelles, 2000). Das geht über die altbekannten Betrachtungen zu Metonymie vs. Metapher noch weit hinaus.
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2020 19:59Es geht nicht um die Welt (∈ R), sondern um den Diskurs (∈ S).
Den Gedanken, zu ermächtigen, um aus dem Imaginierten in die Welt zu kommen könnte ich noch eher verstehen, bzw. hab ich schonmal gehört.
Es gibt in der Bibel so einen Absatz, da klingt es so als wäre Sprache mächtig / schaffensmächtig, aber ich glaube, damit hat jetzt Lacans Logik wohl auch nichts zu tun :gruebel:
Wenn man das so rekonstruieren wollte, daß sich die Wirkmächtigkeit auf das Symbolische erstreckte (und beschränkte), ginge das schon. Aber ich weiß nicht, ob das bei Theologen auf Gegenliebe stieße :?
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von kreisel »

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Melli hat geschrieben:Ich verstehe "Chemie" hier auch eher als Metapher, genauso wie ich umgekehrt "Seelenverwandtschaft" nicht mystifizieren und gleichzeitig veralltäglichen möchte.
Das ist dann schon irgendwie ein Balanceakt - oder die Frage eines sinnigen Welt- und Menschenbildes.
Melli hat geschrieben:Wenn es gegenteiligerweise ganz schlecht läuft, haben wir diese hier im Treff so oft beschriebenen Fälle, wo Unterhaltungen bei Dates nur schleppend laufen. Oder selbst wenn scheinbar nicht, dann überlegt es sich einer der beiden ziemlich schnell anders. (Das kann zwar auch am Überangebot online liegen, aber das ist nicht das einzig denkbare Szenario.)
Ja, manchmal scheint da eine Art Brücke zu fehlen, dass man sich verbinden kann.
Entweder weil man mit dem Gegenüber wenig verbindendes hat, oder die Brücke fehlt auch irgendwie.
Oder das Gegenüber ist ggf. auch voll und gesättigt. Die Idee hatte ich im Chemieunterricht, dass es vielleicht Menschen
gibt, die eher so "freie Radikale" sind und sich sehr gut bewegen und bei anderen auch andocken können;
und dass es andere Menschen gibt, die schon in komplexeren Strukturen gebunden sind, deren Bindungsstellen sind
besetzt, und ihr ganzes System ist etwas starrer und langsamer.
Melli hat geschrieben:Nein, das macht Sprachfähigkeit gerade aus. Das ist in anderen Sprachen/Kulturen sogar fest etabliert, sogar daß man Spaß an Spielereien hat.
:) hört sich gut an
Melli hat geschrieben:Und ein Prof, der jammert, es ist zu kompliziert, sollte sich in die Ecke stellen und schämen. Wenn er meint, eine andere Darstellungsweise sei angemesser, dann kann er das ja anmerken. Aber das war's dann auch.
Ich komme aus dem sozialen Bereich und da wurde gerade das Paradigma gewälzt "Die Macht der einfachen Sprache".
In dem Kontext war die Korrektur dann wohl für die damalige Professorin passend.
Die hat sich aber auch für Gestalttherapie interessiert und uns in wenigen Stunden erklärt, wie sie sich mit ihrer Hand
unterhält und wie wir das auch könnten.
Sehr wenig wirkte da auf mich wissenschaftlich.

Ich denke aber nicht, dass einfache Sprache immer richtig ist. Bei einem Vortrag für eine breite Masse vielleicht.
Bei einem Gegenüber halte ich es für besser, mich auf das Niveau des Gegenübers anzupassen. (insofern ich da
noch mitkann).
Melli hat geschrieben:Die lernen für die Prüfungen, nicht um sich Fähigkeiten anzueignen. Man wundert sich nur, wie sich solche Leute später durch ihr Erwachsenenleben schleppen. Aber vielleicht benutzen sich die gegenseitig als Krücken.
Das könnte sein.
Mir gehts da eigentlich eher besser, je mehr ich mich selber befähigen kann. Aber klar muss man auch auf vorhandene
Fähigkeiten und Entwicklungen zurückgreifen. Technik könnte ich nicht selber entwickeln oder reparieren, da kann ich
nur kaufen und einen Kundendienst finden.

Man muss ja schon gar nicht soviel selber von der Pike auf können, aber selbst das wirkt manchmal schon sehr
verwirrend. Ich bin immer froh, wenn die Dinge so insgesamt laufen, ich niemanden brauche um den Rahmen
zum laufen zu bringen und sonst so mein Ding machen kann.
Melli hat geschrieben:
WP, sub voce hat geschrieben:Er bringt Freitag die englische Sprache bei, macht ihn mit der europäischen Lebensweise vertraut und führt ihn an die christliche Lehre heran.
Wäre ja gegen die Kolonialherrenmentalität gewesen, wenn Crusoe indigene Sprache, Lebensweise und Religion von Freitag gelernt hätte :roll:
Ich hatte das als Kind gelesen, da war ich vielleicht so 9, und mein Fokus war eher, dass jemand einsam
und etwas verloren ist und einen Gesellen findet, mit dem er sich verständlich austauschen kann.

Aber stimmt, wenn ich irgendwo ankomme, wäre es sinnvoller, ich füge mich in das Leben desjenige ein, wo ich
reinkomme. Freitag war ja sicher nicht allein, sondern einer der Urbewohner.
Die Darstellung von Freitag ist schon unterirdisch und alles andere als symmetrisch.
Die Geschichte erinnert dann mehr an Kolumbus. :?
Melli hat geschrieben:
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Im Moment streite ich ja manchmal auch mit der Nachbarskatze, aber ich komme mir selber total beknackt dabei vor.
Streitpunkt ist der Raum und Zugang dazu: Sie soll nicht auf den Tisch und sie soll nicht in die Wohnung.
Aber wie soll ich ihr begreiflich machen, dass da in meinem Kopf Grenzen für diesen Raum sind und Regeln, ohne bei ihr Irritation und Neurosen zu produzieren? Das ist echt eine blöde Situation.
Aber in der Tierwelt gibt es wohl auch Reviermarkierungen, die Welt tickt auch nicht so, dass es gar keine Grenzen gibt.
Bei Dir ist es für sie nicht ganz so offensichtlich einsehbar, das ist ja nicht das Revier einer anderen Katze.
Ich finde es nur komisch, dass die Katze meint, alles was ich tue, ist auf sie bezogen, und dient ihr irgendwie.
Ich dachte, das wäre nur ihr Ruf, den sie haben, der aber klischeehaft ist.

Aber bei dieser Katze ist es so, egal wo ich hingehe, hängt sie mir zwischen den Füßen, wenn ich was im Garten mache,
denkt sie ich bücke mich nach ihr und suche sie oder bewege was für sie, und wenn ich da bin schmeißt sie sich auch sonst
so vor die Füße, als wäre ich nur da, damit sie sich wohlfühlen kann und dann rollt sie gleich auf dem Boden rum.

Da habe ich andere Katzen schon etwas autarker und distanzierter erlebt.
Diese Definition gefällt mir halt nicht so ganz, weil es meine Privatsphäre und Handlungsfähigkeit dann manchmal
etwas eingrenzt und die Aufmerksamkeit. (Sie ignorieren bedeutet sehr langes Mautschkonzert und ignorieren beim gehen
heißt über sie stolpern oder auf sie treten. Mir kommts so vor, als würde sie sofort in eine Art Babytrance schalten
sobald sie mich sieht und alles ausschalten in der Umgebung. Ich glaub kleine Katzen stolpern auch gerne mal unter
der Mutter rum - nur: ist das in diesem Fall ja ein unzutreffender Film).

Aber insgesamt gehts jetzt auch.
Meist reicht es auch, wenn ich sie wenigstens kurz beachte und dann geht sie doch ihrer Wege.
Und an manchen Tagen ist ja doch auch ihr Besitzer da.
Melli hat geschrieben: Die geht eiskalt an mir vorbei, um sich etwas vom Schreibtisch zu holen und zu Spielzeug umzufunktionieren. Das kann man dann suchen :roll: Aber irgendwie ist das auch ganz lustig, wie kreativ sie dabei ist. Sie kann auch ohne bzw. mit unsichtbarem, imaginierten Spielzeug spielen :)
Das klingt lustig. Hab ich auch schon gesehen, dass Katzen unvermittelt so hochspringen und
gegen einen unsichtbaren Feind kämpfen.
Melli hat geschrieben:Nun, der Names des Vaters ist eigentlich nicht vorstellbar, er entspricht einer Differenz, einer Leerstelle, die die Register R.S.I trennt.
:gruebel: wie kommt man nur auf sowas? Ist das durch Beobachtung entstanden oder logisch erschlossen und
als Hypothese aufgestellt? Dann müsste man es als Leser eben so nehmen "ok das ist eine Hypothese"- vielleicht so ähnlich,
wie man einen mathematischen Raum definiert und Vorgänge darin definiert und dann mit den Möglichkeiten spielen kann
oder daraus dann Erkenntnisse ziehen.
Melli hat geschrieben:Mütter können Kinder als Fetisch mißbrauchen, Väter können mit Müttern um die Gunst es Kindes buhlen ("Wen hast du lieber, Mama oder Papa?"), und sie können inakzeptabel sein (unauthentisch, besitzergreifend, gewaltbereit..., außerhalb der Ordnung des Symbolischen stehend). Aber auch andere auslösende Faktoren kommen für Psychosen in betracht.
Bei sowas scheint die Ordnung zumindest sehr gestört zu sein. Wenn man Psychosen dann auch sieht als
Schwierigkeit, selber zu klassifizieren und eine Ordnung repräsentativ in sich zu haben.
Melli hat geschrieben:Wenn man das so rekonstruieren wollte, daß sich die Wirkmächtigkeit auf das Symbolische erstreckte (und beschränkte), ginge das schon. Aber ich weiß nicht, ob das bei Theologen auf Gegenliebe stieße :?
Die würden da wohl mehr Schaffenskraft sehen, die auch das Reale betrifft.
Ggf. sehen einige christliche Mystiker das Reale auch als weitreichender in einer unsichtbaren / geistigen Dimension,sowohl in der
Tiefe der Ebenen als auch in der zeitlichen Dimension (von : bevor es überhaupt irgendeine Art von Leben gab
bis: nach dem Tod und nachdem der Tod besiegt ist)- Diese Sicht ist kaum wahrnehmbar, sondern eher "erschlossen"
und erinnert mehr an das Imagninäre.
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Krausig »

Melli hat geschrieben: 18 Jul 2020 20:44 Wer kann schon 100 g Schokolade auf einen Sitz essen, ....

Man wirft auch keine 100 g Butter ins Gemüse, denn damit wäre das Essen verhunzt. Welches Gewicht die Scheibe Wurst hat, die sich einer auf's Brötchen legt, weiß ich gerade nicht, aber so viel kann das auch nicht sein.
200g Schokolade in einem Rutsch schaff ich immer mal wieder. Und Butter nasche ich gerne einfach so :mrgreen:
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Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Siegfried »

Krausig hat geschrieben: 18 Aug 2020 10:45
Melli hat geschrieben: 18 Jul 2020 20:44 Wer kann schon 100 g Schokolade auf einen Sitz essen, ....

Man wirft auch keine 100 g Butter ins Gemüse, denn damit wäre das Essen verhunzt. Welches Gewicht die Scheibe Wurst hat, die sich einer auf's Brötchen legt, weiß ich gerade nicht, aber so viel kann das auch nicht sein.
200g Schokolade in einem Rutsch schaff ich immer mal wieder. Und Butter nasche ich gerne einfach so :mrgreen:
Auch eine Großtafel Milka Haselnuss oder ein 5er Pack Mars, Twix etc. am Stück machen nicht unbedingt satt. Danach ist nur das verlangen nach Zucker gesättigt. Für eine Rolle Pringles oder eine XL Packung NicNac's als herzhafte Abwechselung ist locker noch Luft die sich hinterherzuschieben.
Clochard

Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Clochard »

Man wirft auch keine 100 g Butter ins Gemüse, denn damit wäre das Essen verhunzt.
Paul Bocuse hat gesagt: "Die wichtigste Zutat der französischen Küche ist Butter."
Melli

Re: Ernährung u. ä.

Beitrag von Melli »

[+] Sprachlosigkeiten
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42
Melli hat geschrieben:Wenn es gegenteiligerweise ganz schlecht läuft, haben wir diese hier im Treff so oft beschriebenen Fälle, wo Unterhaltungen bei Dates nur schleppend laufen. Oder selbst wenn scheinbar nicht, dann überlegt es sich einer der beiden ziemlich schnell anders. (Das kann zwar auch am Überangebot online liegen, aber das ist nicht das einzig denkbare Szenario.)
Ja, manchmal scheint da eine Art Brücke zu fehlen, dass man sich verbinden kann.
Entweder weil man mit dem Gegenüber wenig verbindendes hat, oder die Brücke fehlt auch irgendwie.
Oder das Gegenüber ist ggf. auch voll und gesättigt. Die Idee hatte ich im Chemieunterricht, dass es vielleicht Menschen gibt, die eher so "freie Radikale" sind und sich sehr gut bewegen und bei anderen auch andocken können; und dass es andere Menschen gibt, die schon in komplexeren Strukturen gebunden sind, deren Bindungsstellen sind besetzt, und ihr ganzes System ist etwas starrer und langsamer.
Valenz gibt es auch in der Sprachwissenschaft, auch mit weitere Features wie einerseits Prädikatsrahmen, andererseits Orientierung und Transitivitätsabstufung. Das schöne daran ist, daß da viel passieren kann, auch ohne Brücken und andere inhärente Verbindungen :daumen:

Aber vielleicht hatte die Klaiman zumindest in Teilen recht: manche Sprachen sind "besser" als viele ihrer Sprecher 🙀
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42
Melli hat geschrieben:Und ein Prof, der jammert, es ist zu kompliziert, sollte sich in die Ecke stellen und schämen. Wenn er meint, eine andere Darstellungsweise sei angemesser, dann kann er das ja anmerken. Aber das war's dann auch.
Ich komme aus dem sozialen Bereich und da wurde gerade das Paradigma gewälzt "Die Macht der einfachen Sprache".
In dem Kontext war die Korrektur dann wohl für die damalige Professorin passend.
Die hat sich aber auch für Gestalttherapie interessiert und uns in wenigen Stunden erklärt, wie sie sich mit ihrer Hand unterhält und wie wir das auch könnten. Sehr wenig wirkte da auf mich wissenschaftlich.
Als ich meiner rechten Hand mal den Blick vom Balkon herunter zeigen wollte, jaulte sie nur: "Laß mich sofort wieder runter. Mir wird schlecht. Habe ich Dich schonmal vollgekotzt?"

Außerdem ist sie es leid, mir beim Rauchen immer behilflich sein zu müssen Bild

Und was Sprache angeht: sie muß ja tagaus tagein stundenlang schreiben.

Die linke Hand freute sich klammheimlich. Ich kann ja nichtmal mit 10 Fingern schreiben, weil sie sich beharrlich geweigert hat, das zu lernen :mrgreen:
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42Ich denke aber nicht, dass einfache Sprache immer richtig ist. Bei einem Vortrag für eine breite Masse vielleicht.
Bei einem Gegenüber halte ich es für besser, mich auf das Niveau des Gegenübers anzupassen. (insofern ich da noch mitkann).
Mir ist nie klar geworden, was "einfache Sprache" sein soll. Lange Jahre würde ich damit gar nicht belemmert. Später wurde es oft nervig, gerade wenn so getan wurde als hätte man das doch zu wissen.

Ich habe nie für größere Zielgruppen geschrieben.
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42
Melli hat geschrieben:Die lernen für die Prüfungen, nicht um sich Fähigkeiten anzueignen. Man wundert sich nur, wie sich solche Leute später durch ihr Erwachsenenleben schleppen. Aber vielleicht benutzen sich die gegenseitig als Krücken.
Das könnte sein.
Mir gehts da eigentlich eher besser, je mehr ich mich selber befähigen kann. Aber klar muss man auch auf vorhandene Fähigkeiten und Entwicklungen zurückgreifen. Technik könnte ich nicht selber entwickeln oder reparieren, da kann ich nur kaufen und einen Kundendienst finden.
Man muss ja schon gar nicht soviel selber von der Pike auf können, aber selbst das wirkt manchmal schon sehr verwirrend. Ich bin immer froh, wenn die Dinge so insgesamt laufen, ich niemanden brauche um den Rahmen zum laufen zu bringen und sonst so mein Ding machen kann.
Ich habe mir als Kind noch gedacht, wenn nur noch ich (und ein paar andere) übrig wäre, dann könnte ich die Welt nicht neu (bzw. nochmal) erfinden.

Aber warum sollte ich? Wahrscheinlich würde ich andere Dinge tun. Ein Kollege hat mal gesagt, je reicher die materielle Kultur, desto ärmer die geistige. Stellt man mal einen gewissen (legitimen) Frust-Faktor in Rechnung, dann dürfte er gar nicht so weit daneben liegen.

Ich kümmere mich ja jetzt schon um vieles gar nicht :shy:
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42
Melli hat geschrieben:
WP, sub voce hat geschrieben:Er bringt Freitag die englische Sprache bei, macht ihn mit der europäischen Lebensweise vertraut und führt ihn an die christliche Lehre heran.
Wäre ja gegen die Kolonialherrenmentalität gewesen, wenn Crusoe indigene Sprache, Lebensweise und Religion von Freitag gelernt hätte :roll:
Ich hatte das als Kind gelesen, da war ich vielleicht so 9, und mein Fokus war eher, dass jemand einsam
und etwas verloren ist und einen Gesellen findet, mit dem er sich verständlich austauschen kann.
Tja, wenn das mal so einfach wäre. Aber wie hätte man das darstellen sollen? :(

Als Kind ist das wohl schwer zu verstehen. Da wußte ich nur, daß es mir schlecht ging. Aber nicht unbedingt, warum das so war :(
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42Aber stimmt, wenn ich irgendwo ankomme, wäre es sinnvoller, ich füge mich in das Leben desjenige ein, wo ich reinkomme. Freitag war ja sicher nicht allein, sondern einer der Urbewohner.
Die Darstellung von Freitag ist schon unterirdisch und alles andere als symmetrisch.
Die Geschichte erinnert dann mehr an Kolumbus. :?
Freitag war Ureinwohner, wobei anscheinend unklar bleibt, was für einer, und von welchen anderen Ureinwohnern er warum verspeist werden sollte. Im Zweifelsfalle wohl, weil es in die Vorstellungen des Autors paßte :gruebel:
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42
Melli hat geschrieben:
kreisel hat geschrieben: 02 Aug 2020 10:44Im Moment streite ich ja manchmal auch mit der Nachbarskatze, aber ich komme mir selber total beknackt dabei vor.
Streitpunkt ist der Raum und Zugang dazu: Sie soll nicht auf den Tisch und sie soll nicht in die Wohnung.
Aber wie soll ich ihr begreiflich machen, dass da in meinem Kopf Grenzen für diesen Raum sind und Regeln, ohne bei ihr Irritation und Neurosen zu produzieren? Das ist echt eine blöde Situation.
Aber in der Tierwelt gibt es wohl auch Reviermarkierungen, die Welt tickt auch nicht so, dass es gar keine Grenzen gibt.
Bei Dir ist es für sie nicht ganz so offensichtlich einsehbar, das ist ja nicht das Revier einer anderen Katze.
Ich finde es nur komisch, dass die Katze meint, alles was ich tue, ist auf sie bezogen, und dient ihr irgendwie.
Ich dachte, das wäre nur ihr Ruf, den sie haben, der aber klischeehaft ist.
Viele Hauskatzen haben eher die Neurosen (und anderes) von Menschen übernommen 😱

Meine Wildkatzen zeigten da etwas mehr Humor. Die haben mal mit der Hand zu essen versucht. Oder beim Sex verschiedene Stellungen ausprobiert.
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42Aber bei dieser Katze ist es so, egal wo ich hingehe, hängt sie mir zwischen den Füßen, wenn ich was im Garten mache, denkt sie ich bücke mich nach ihr und suche sie oder bewege was für sie, und wenn ich da bin schmeißt sie sich auch sonst so vor die Füße, als wäre ich nur da, damit sie sich wohlfühlen kann und dann rollt sie gleich auf dem Boden rum.
Da habe ich andere Katzen schon etwas autarker und distanzierter erlebt.
Diese Definition gefällt mir halt nicht so ganz, weil es meine Privatsphäre und Handlungsfähigkeit dann manchmal etwas eingrenzt und die Aufmerksamkeit. (Sie ignorieren bedeutet sehr langes Mautschkonzert und ignorieren beim gehen heißt über sie stolpern oder auf sie treten. Mir kommts so vor, als würde sie sofort in eine Art Babytrance schalten sobald sie mich sieht und alles ausschalten in der Umgebung. Ich glaub kleine Katzen stolpern auch gerne mal unter der Mutter rum - nur: ist das in diesem Fall ja ein unzutreffender Film).
Aber insgesamt gehts jetzt auch.
Meist reicht es auch, wenn ich sie wenigstens kurz beachte und dann geht sie doch ihrer Wege.
Und an manchen Tagen ist ja doch auch ihr Besitzer da.
Die mag Dich und ist gerne mit Dir zusammen :)

Vor die Füße laufen ist leider ein Problem. Die Kleine habe ich dabei auch schonmal getreten. Oder es gab Beinahe-Unfälle, weil sie in einem Affenzahn angerannt kam, direkt vor meine Füße. Ich habe sie dann angemeckert, sei solle mich nicht umrennen. Wenn ich vor Schreck das Gleichgewicht verlöre, fände ich das nicht so gut. Aber das ist nun seit einiger Zeit schon besser geworden.
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42
Melli hat geschrieben:Nun, der Names des Vaters ist eigentlich nicht vorstellbar, er entspricht einer Differenz, einer Leerstelle, die die Register R.S.I trennt.
:gruebel: wie kommt man nur auf sowas? Ist das durch Beobachtung entstanden oder logisch erschlossen und als Hypothese aufgestellt? Dann müsste man es als Leser eben so nehmen "ok das ist eine Hypothese"- vielleicht so ähnlich, wie man einen mathematischen Raum definiert und Vorgänge darin definiert und dann mit den Möglichkeiten spielen kann oder daraus dann Erkenntnisse ziehen.
Beobachten kann man das ja nicht. Einen großen Eindruck auf Lacan hat Lévi-Strauss, Les structures élémentaires de la parenté, gemacht, aber der Weg von da zum Vaternsnamen ist noch sehr weit.
kreisel hat geschrieben: 17 Aug 2020 09:42
Melli hat geschrieben:Wenn man das so rekonstruieren wollte, daß sich die Wirkmächtigkeit auf das Symbolische erstreckte (und beschränkte), ginge das schon. Aber ich weiß nicht, ob das bei Theologen auf Gegenliebe stieße :?
Die würden da wohl mehr Schaffenskraft sehen, die auch das Reale betrifft.
Ggf. sehen einige christliche Mystiker das Reale auch als weitreichender in einer unsichtbaren / geistigen Dimension, sowohl in der Tiefe der Ebenen als auch in der zeitlichen Dimension (von : bevor es überhaupt irgendeine Art von Leben gab bis: nach dem Tod und nachdem der Tod besiegt ist)- Diese Sicht ist kaum wahrnehmbar, sondern eher "erschlossen" und erinnert mehr an das Imagninäre.
Paulus hatte da schon krasse Erlebnisse in der 7. (? - glaub ich) Dimension, die an wirre halluzinative Träume erinnern.
Ja, das würde ich auch in I ansiedeln.