Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Reinhard
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

knopper hat geschrieben: 22 Mai 2020 23:39 übermäßig nicht...jedoch vermiese ich schon mal die ein oder andere Ansage in Form von "beruhigt euch Leute, es ist kein Killervirus und die Wahrscheinlichkeit dass es euch schlimm erwischt ist sehr gering"
...stattdessen werden nur die schlimm verlaufenden Fälle grade zu hochgepusht und jeden Tag liest man eine neue Schlagzeile, die da lautet "ich hatte Corona und es war die Hölle"...oder so
Das war aber eigentlich schon lange bekannt, Januar oder Anfang Februar oder so, dass für die meisten Menschen bis 50 nur eine geringe Gefahr besteht zu sterben und ab 50 geht es dann sanft los und ab 65 muss man sich dann zunehmend mehr Sorgen machen.

Also mich persönlich habe ich nie bedroht gefühlt, dazu hat sich für mich nie ein Grund ergeben. Bild

knopper hat geschrieben: 22 Mai 2020 23:39 Naja wenn das Virus seine Gefährlichkeit verliert, aber immer noch da ist, dann sterben %-tual auch weniger Menschen in der Risikogruppen, da sie evt. 10-20 Jahre zuvor schon Antikörper gebildet haben bzw. mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.

Ich wage hier also eine vorsichtige Prognose wenn die jetzt 60 jährigen bspw. im Jahr 2040 dann halt auch in der Risikogruppe sind...und Sars-CoV2 nur noch milde Symptome auslöst.
Wenn das so einfach wäre, würde ja niemand an Grippe sterben, weil sie die Grippe vorher vermutlich auch schon mal hatten; oder mehrmals eine im Leben eine Coronaviren-Erkältung bekommen. Endemisch werden Viren, die sich schnell genug verändern, um an früheren erworbenen Immunitäten wieder vorbeizukommen.
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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 22 Mai 2020 23:39 jedoch vermiese ich schon mal die ein oder andere Ansage in Form von "beruhigt euch Leute, es ist kein Killervirus und die Wahrscheinlichkeit dass es euch schlimm erwischt ist sehr gering"
Aber gern doch: Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand sich mit dem Virus in den nächsten 2 Jahren (oder wie lange es bis zur Herdenimmunität dauert) infiziert, liegt bei ca. 70%. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der positiv getestet wurde, dann einen so schweren Verlauf hat, dass er in die Klinik muss, liegt bei 20%. Dass er stirbt, bei 4.5%. Nimmt man eine Dunkelziffer von 6 an, reduzieren sich die Zahlen auf ca. 3.3% bzw. 0.75% .

Also, für den Einzelnen ist bei ungebremstem Verlauf die Chance auf Krankenhaus bei 70%
* 3.3% = 2.3% und die Chance auf Tod durch Covid19 entsprechend bei 0.5%. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen selbst schlimm erwischt, ist also tatsächlich gering.
Bleibt die Frage: wer setzt sich in ein Restaurant mit 200 Plätzen, dessen Wirt alle 1.5 Stunden (durchschnittliche Verweildauer eines Gastes) einen der Essenden erschiesst?

Nur sind eben auch 2.3% von 82 Mio. 1.894.200 Krankenhausfälle. Und 410.000 Tote. Zum Vergleich: normalerweise sterben ca. 950.000 Menschen pro Jahr.

Nimmt man vereinfachend an, dass sich die Fälle über die 2 Jahre räumlich und zeitlich gleichmäßig verteilen. Dann haben wir also pro Monat ca. 79.000 Kinikeinweisungen und ca. 17.000 Tote. Pro Landkreis bzw. kreisfreie Stadt also ca. 200 Klinikeinweisungen monatlich (zur Erinnerung: derzeit werden wir bei 50 Fällen pro Woche nervös!) - und 40 Tote. Nicht übermäßig viel. Nur tritt das blöde Virus eben nicht überall gleichmäßig auf ... und in den Gegenden, wo es gerade massiv wütet, ist dann eine Überlastung der Kliniken und entsprechend eine Steigerung der Todesfallraten wahrscheinlich.

Also auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es einen schlimm erwischt, gering ist: die Gefahr, dass es bei ungebremstem Verlauf mindestens 410.000 Tote gibt, bevor die Herdenimmunität erreicht wird, ist ausgesprochen hoch. Ich bin also eher dafür, das gewohnte Leben einzuschränken, bis ein Impfstoff verfügbar ist.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Axolotl »

Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 15:15
Soll das ernsthaft stattfinden?
Es tickerte heute durch die Medien, dass die Regierung das, obwohl selbst Wirtschaftsweisen es ablehnen, durchziehen will.
Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 15:15
Man hörte auch immer wieder von "Gutscheinen" für die Bürger, damit der Einzelhandel unterstützt werden kann. Das wirds vermutlich nicht wirklich geben, oder?
Der Staat schenkt dem Bürger was? Das klingt so sozialistisch, das kann und wird in diesem Land nie passieren :mrgreen:
Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 15:15
Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio noch eine Sendung, wo Kunden und Restaurantbetreiber zu Wort kamen bzgl. Wiedereröffnung. Vor allem die Betreiber sagten, dass sie trotz der Wiedereröffnung weiterhin Miese machen, da die paar Einnahmen in keinem Verhältnis zu den Ausgaben stehen.
War doch zu erwarten. Die Maßnahmen verhindern rappel volle Häuser (auch wenn ich durchaus schon gesehen habe dass diese Auflagen ignoriert wurden) und die Leute sind nach wie vor verunsichert. Vor allem wenn man hört, dass sich Leute in Restaurants schnell wieder angesteckt haben.
Daniog hat geschrieben: 23 Mai 2020 15:30
ich halte auch nichts vom Kaufprämien. Das war 2009 schon ein Fehler, wo sollen die Fahranfänger, die Studenten und finanziell nicht so gut statuierten ihre Autos herbekommen, es werden wieder viele gute ältere Autos sinnlos verschrottet. In der Großstadt kein Problem. Auf dem Land braucht der Azubi ein Auto. Aber einen neuen Wagen oder Jahreswagen kann der sich nicht leisten.
Jetzt mal unter uns Aufgeklärten hier im Forum. Es macht absolut gar keinen Sinn den Kauf von Benzinern oder Dieselfahrzeugen zu fördern. Gerade solche Krisen bilden auch eine Möglichkeit bestehende Strukturen aufzubrechen. Aber hier wird auf Biegen und Brechen die Automobilindustrie gestärkt die schlichtweg den Startschuss nicht gehört hat und nun zwei Runden hinterher hängt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Axolotl hat geschrieben: 23 Mai 2020 19:10
Daniog hat geschrieben: 23 Mai 2020 15:30
ich halte auch nichts vom Kaufprämien. Das war 2009 schon ein Fehler, wo sollen die Fahranfänger, die Studenten und finanziell nicht so gut statuierten ihre Autos herbekommen, es werden wieder viele gute ältere Autos sinnlos verschrottet. In der Großstadt kein Problem. Auf dem Land braucht der Azubi ein Auto. Aber einen neuen Wagen oder Jahreswagen kann der sich nicht leisten.
Jetzt mal unter uns Aufgeklärten hier im Forum. Es macht absolut gar keinen Sinn den Kauf von Benzinern oder Dieselfahrzeugen zu fördern. Gerade solche Krisen bilden auch eine Möglichkeit bestehende Strukturen aufzubrechen. Aber hier wird auf Biegen und Brechen die Automobilindustrie gestärkt die schlichtweg den Startschuss nicht gehört hat und nun zwei Runden hinterher hängt.
Woran man mal wieder sieht, wer für wen Gesetze verabschiedet. Idealerweise sollte man schon ganz genau schauen, welche Unternehmen man unterstützt. Natürlich soll es zukunftsweisend sein, da macht es tatsächlich keinen Sinn, solche zu fördern, die schon ewig nicht aus dem Quark kommen und Corona jetzt als Ausrede für den bevorstehenden Konkurs verwenden. Aber wie es schon anklang, so eine Autoprämie unterstützt gerade die, die es nicht nötig haben. Die Unternehmen, die Elektroautos bauen, sind mega reich. Die brauchen keine Unterstützung. Die machen doch selbst in Coronazeiten noch Gewinn. Und wer sich so eine Karosse leisten kann, ist auch reich und braucht keine Prämie, um sich ein Auto zu kaufen!
Ich wäre schon froh, wenn ich mir ein gebrauchtes Dieselfahrzeug leisten könnte. Am liebsten hätte ich ein Elektroauto, aber dann wäre eine Garage mit Steckdose auch ganz praktisch, denn die Infrastruktur gibt es selbst hier noch nicht wirklich her, nur extern aufzuladen. Womit wir wieder beim Kundenstamm dieser Fahrzeughersteller sind: Eigenheimbesitzer. Man dreht sich im Kreis.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:00 Ich wäre schon froh, wenn ich mir ein gebrauchtes Dieselfahrzeug leisten könnte. Am liebsten hätte ich ein Elektroauto, aber dann wäre eine Garage mit Steckdose auch ganz praktisch, denn die Infrastruktur gibt es selbst hier noch nicht wirklich her, nur extern aufzuladen. Womit wir wieder beim Kundenstamm dieser Fahrzeughersteller sind: Eigenheimbesitzer. Man dreht sich im Kreis.
Also wäre es sinnvoll, wenn der Staat neben Eigenheimen alle anderen Arten von Häusern wie vermietete Mehrfamilienhäuser mit Steckdosen ausstatten würde und der Vermieter dazu verpflichtet wird, solch eine Installation zu dulden. Dann sollte jeder Geld vom Staat bekommen, dass er so ein Auto kaufen kann. Also keine Kaufprämie, wo nur ein Teil des Autos erstattet wird, sondern das Auto wird komplett vom Staat bezahlt. Und die Installation der Steckdosen wird auch vom Staat bezahlt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

eiertanz hat geschrieben: 23 Mai 2020 17:47 OK, von mehreren tausenden Gottesdiensten und mehreren tausenden offenen Restaurants gab es gerade mal insgesamt 3 Fälle, wo was passiert ist. In den mehreren tausend minus 3 anderen Restaurants und Gottesdiensten ist also nichts passiert.
Mein innerer Pedant hat sich gemeldet und will das jetzt nicht stehenlassen. :fessel:


Das Problem ist die Dunkelziffer (mal wieder) beziehungsweise die symptomlosen Überträger. Wenn nur einer von 5 soweit Symptome kriegt, dass es ihm selbst auffällt, er könnte krank sein, und selbst dann muss er sich noch testen lassen wollen, dann fällt es unter Umständen erstmal gar nicht auf. Also genaugenommen ... bei den Infektionen bei Gottesdiensten mit alten Menschen wahrscheinlich schon, weil Ältere auch öfter symptomatisch werden. Und bei 40 Ansteckungen ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch mindestens einer symptomatisch. Aber die Fälle beweisen, dass die Ansteckungen in solchen Umgebungen passieren ...

... und die Mathematik sagt jetzt, dass wir Ansteckungen oft nicht finden werden, weil bei denen es im Restaurant nur 2 Neuansteckungen gibt, und sowohl der Einschlepper wie die Neuinfizierten bleiben asymptomatisch. Trotzdem ist leider das Problem mit so einem Ereignis 3-mal so groß geworden, oder doppelt so groß, wenn wir annehmen, der Erstinfizierte wäre eh bald nicht mehr infektiös und fällt weg. Die Großansteckungen, bei denen jemand später Symptome zeigt und dadurch bekannt werden, sind nur die Spitze des Eisbergs. Und dass bei all den anderen Restaurants nichts passiert ist, wissen wir nicht, das ist der versteckte Teil des Eisbergs. Aber diese Leute werden vom Restaurant heimgehen und ihre Familienmitglieder anstecken, oder Arbeitskollegen, oder beim nächsten Restaurantbesuch wieder andere Gäste ... das ist dann auch viel schlechter zu kontrollieren als beispielsweise Heimbewohner, die sich zwar viel untereinander anstecken, aber wenig nach außen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Reinhard hat geschrieben: 23 Mai 2020 18:05
knopper hat geschrieben: 22 Mai 2020 23:39 Naja wenn das Virus seine Gefährlichkeit verliert, aber immer noch da ist, dann sterben %-tual auch weniger Menschen in der Risikogruppen, da sie evt. 10-20 Jahre zuvor schon Antikörper gebildet haben bzw. mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.

Ich wage hier also eine vorsichtige Prognose wenn die jetzt 60 jährigen bspw. im Jahr 2040 dann halt auch in der Risikogruppe sind...und Sars-CoV2 nur noch milde Symptome auslöst.
Wenn das so einfach wäre, würde ja niemand an Grippe sterben, weil sie die Grippe vorher vermutlich auch schon mal hatten; oder mehrmals eine im Leben eine Coronaviren-Erkältung bekommen. Endemisch werden Viren, die sich schnell genug verändern, um an früheren erworbenen Immunitäten wieder vorbeizukommen.
wobei Ausweichen der Immunität ja nicht unbedingt bedeuten muss, dass sich durch eine Mutation die Symptome wieder verschlimmern bzw. die Sterblichkeit erhöht.
Ein Erkältungsvirus mit milden Symptomen, milden Verläufen aber hoher Ansteckungswahrscheinlichkeit ist ja ebenso erfolgreich wie eins sehr krank machendes mit gleich hoher Ansteckungswahrscheinlichkeit

Tania hat geschrieben: 23 Mai 2020 18:24 Nimmt man vereinfachend an, dass sich die Fälle über die 2 Jahre räumlich und zeitlich gleichmäßig verteilen. Dann haben wir also pro Monat ca. 79.000 Kinikeinweisungen und ca. 17.000 Tote. Pro Landkreis bzw. kreisfreie Stadt also ca. 200 Klinikeinweisungen monatlich (zur Erinnerung: derzeit werden wir bei 50 Fällen pro Woche nervös!) - und 40 Tote. Nicht übermäßig viel. Nur tritt das blöde Virus eben nicht überall gleichmäßig auf ... und in den Gegenden, wo es gerade massiv wütet, ist dann eine Überlastung der Kliniken und entsprechend eine Steigerung der Todesfallraten wahrscheinlich.
da ja auch eine Verteilung stattfindet, ist eine wirkliche Überlastung der Kliniken wohl erst gegeben wenn großräumig sehr viele Fälle auf einmal auftreten, also bspw. einem ganzen Bundesland.
Solange man noch nicht überlastetet Kliniken im Umkreis von bspw. 200-300 km "auffüllen" kann sollte es sich beherrschen lassen.
Tania hat geschrieben: 23 Mai 2020 18:24 Also auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es einen schlimm erwischt, gering ist: die Gefahr, dass es bei ungebremstem Verlauf mindestens 410.000 Tote gibt, bevor die Herdenimmunität erreicht wird, ist ausgesprochen hoch. Ich bin also eher dafür, das gewohnte Leben einzuschränken, bis ein Impfstoff verfügbar ist.
ja...nur gibt es jährlich ~ 950.000 Todesfälle hierzulande. Richtig schlimm wäre es wenn die von postulierten 410.000 voll mit hinkommen so dass es dann 1,4 Mio sind.

Da bleibt die Frage wie viel von den 410000 denn sowieso in den 950.000 enthalten sind.
Reinhard hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:27 ... und die Mathematik sagt jetzt, dass wir Ansteckungen oft nicht finden werden, weil bei denen es im Restaurant nur 2 Neuansteckungen gibt, und sowohl der Einschlepper wie die Neuinfizierten bleiben asymptomatisch. Trotzdem ist leider das Problem mit so einem Ereignis 3-mal so groß geworden, oder doppelt so groß, wenn wir annehmen, der Erstinfizierte wäre eh bald nicht mehr infektiös und fällt weg. Die Großansteckungen, bei denen jemand später Symptome zeigt und dadurch bekannt werden, sind nur die Spitze des Eisbergs. Und dass bei all den anderen Restaurants nichts passiert ist, wissen wir nicht, das ist der versteckte Teil des Eisbergs. Aber diese Leute werden vom Restaurant heimgehen und ihre Familienmitglieder anstecken, oder Arbeitskollegen, oder beim nächsten Restaurantbesuch wieder andere Gäste ... das ist dann auch viel schlechter zu kontrollieren als beispielsweise Heimbewohner, die sich zwar viel untereinander anstecken, aber wenig nach außen.
ja aber die immer weiter steigende Dunkelziffer ist doch im Hinblick auf eine Herdenimmunität wieder positiv, oder nicht :gruebel:
Wie gesagt ganz auf Null wird man es mit gelockerten Maßnahmen nicht drücken können.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Axolotl »

Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:00
Aber wie es schon anklang, so eine Autoprämie unterstützt gerade die, die es nicht nötig haben. Die Unternehmen, die Elektroautos bauen, sind mega reich. Die brauchen keine Unterstützung.
Es geht auch nicht darum die Unternehmen zu unterstützen, sondern mehr Elektroautos an den Bürger zu ringen und so den völlig überholten und nicht mehr zeitgemäßen, dazu auch völlig ausentwickelten Verbrenner mittelfristig zu ersetzen.
Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:00
Die machen doch selbst in Coronazeiten noch Gewinn. Und wer sich so eine Karosse leisten kann, ist auch reich und braucht keine Prämie, um sich ein Auto zu kaufen!
Du lieferst ja das Argument quasi frei Haus, warum es doch wichtig ist, dass die Politik dafür sorgt dass gerade die Elektromobilität gefördert wird.
Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:00
Ich wäre schon froh, wenn ich mir ein gebrauchtes Dieselfahrzeug leisten könnte.
Wozu? Damit kommst du nicht überall hin, die Steuern fressen dich auf und du kannst dich nicht mal auf ein gutes Gewissen raus reden. 🤷‍♂️ Diesel hat keine Vorteile. Der Benziner allerdings auch nicht.
Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:00
Am liebsten hätte ich ein Elektroauto, aber dann wäre eine Garage mit Steckdose auch ganz praktisch, denn die Infrastruktur gibt es selbst hier noch nicht wirklich her, nur extern aufzuladen. Womit wir wieder beim Kundenstamm dieser Fahrzeughersteller sind: Eigenheimbesitzer. Man dreht sich im Kreis.
Das ist ein Problem des Marktes. Was nicht nachgefragt wird, wird auch nicht angeboten. Die Kehrseite ist, was nicht angeboten wird, wird in der Regel, mangels Kenntnis, auch nicht nachgefragt. Eine ziemlich bequeme Situation für alle Seiten. Was du vielleicht nicht weißt, da hängt hinten dran noch ein riesiger Rattenschwanz. Die Infrastruktur bereit zu stellen wäre kein Problem. Das Problem ist aber, wenn die Leute erstmal auf den Trichter kommen sowas auch zu wollen, dann trifft das gleich mehrere Branchen ziemlich hart und unvorbereitet.

Die Automobilindustrie, die gar nicht darauf vorbereitet ist. Unsere heiß geleibte deutsche Automobilindustrie führt dahingehend nahezu keinerlei Forschung durch. Über 90 % der Forschungsgelder gehen in Designoptiminierung und Versuche den Kraftstoffverbrauch um einige Milliliter zu drücken.

Dann natürlich die Netzbetreiber. Denn das würde wirklich ein umfangreiches Investitionspaket sein. Es bedarf ja nicht nur Ladesäulen, sondern auch Steuerungstechnik, mehr Stromtrassen etc. Etwas, dass die Netzbetreiber gar nicht wollen. Je weniger am Netz verändert werden muss, desto mehr Gewinn macht so ein Netzbetreiber.

Die Energiekonzerne. Zwangsläufig wird bei der Frage nach der Elektromobilität auch die Frage nach dem Nutzen aufgeworfen, wenn wir unseren Strom hauptsächlich aus Kohle erzeugen. Und die Frage ist berechtigt, wird lustigerweise gerade von Klimawandelleugnern gerne als Argument angeführt, obwohl es ja genau genommen eher gegen ihre Agenda spricht. Denn man wäre tatsächlich gezwungen sich damit auseinanderzusetzen, wie man den Strom konstant und nachhaltig erzeugen könnte. Das heißt man muss sich Konzepte zu intelligenten Netzen, Speichern und zur Dezentralisierung überlegen. Aber es wäre doch schade, wenn Datteln IV jetzt schon wieder vom Netz müsste. Der Block ist ja noch nicht mal richtig am Netz und auch noch nicht abbezahlt ;) Der muss noch mindestens bis 2038 laufen (da will man ja keinen Kohlestrom mehr produzieren), bevor der überhaupt Gewinn macht.

Schlussendlich profitiert auch der Staat von der Ausbremsung. Die Länder sind Anteilseigner an den großen Energiekonzernen, haben also ein Interesse daran dass diese auch ordentlich Gewinn erwirtschaften. Man beruhigt außerdem die Wähler in NRW, Sahen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg damit, dass man alles tue um die Kohle zu retten. Ach wem machen wir uns was vor, es geht natürlich um NRW und die Wählerstimmen die man da verliert. Ironischerweise versucht man ja die 20.000 Stellen in und um die Kohle zu retten, wobei das Potential für 250.000 neue Jobs im bereich der erneuerbaren Energien brach liegt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 23 Mai 2020 21:33
Solange man noch nicht überlastetet Kliniken im Umkreis von bspw. 200-300 km "auffüllen" kann sollte es sich beherrschen lassen.
Schon mal versucht, einen beatmeten Patienten zu transportieren?
ja...nur gibt es jährlich ~ 950.000 Todesfälle hierzulande. Richtig schlimm wäre es wenn die von postulierten 410.000 voll mit hinkommen so dass es dann 1,4 Mio sind.
Die 410.000 waren bereits sehr optimistisch gerechnet. Also ohne Kliniküberlastung. An welchem Punkt siehst Du eine Chance, dass es deutlich weniger Opfer geben könnte?
Da bleibt die Frage wie viel von den 410000 denn sowieso in den 950.000 enthalten sind.
Das weiss man leider erst hinterher so genau. Aber ich bin irgendwie nicht scharf drauf, es herauszufinden. Gibt ja schon paar Kurven aus anderen Ländern, die ne recht klare Übersterblichkeit zeigen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Swenja »

" Corona-Tote
Neun Lebensjahre verloren

Sterben am Coronavirus nur Alte und Schwache? Einige behaupten dies.
Auch Grünen-Politiker Boris Palmer hatte sich ähnlich geäußert.
Eine Analyse des NDR zeigt aber: Viele an Corona Verstorbene hätten wohl noch lange gelebt...

... Mit Hilfe einer statistischen Berechnung lässt sich abschätzen, wie viele Lebensjahre ein in Deutschland verstorbener Mensch, bei dem das Coronavirus nachgewiesen wurde, tatsächlich verloren hat - also wie viel länger er oder sie ohne die Erkrankung durchschnittlich noch gelebt hätte. Eine entsprechende Analyse des NDR kommt zu dem Ergebnis, dass dieser Wert bundesweit bei 10,7 Jahren für Männer und 9,3 Jahren für Frauen liegt. ... "

https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... ket-newtab
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Daniog »

eiertanz hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:06
Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:00 Ich wäre schon froh, wenn ich mir ein gebrauchtes Dieselfahrzeug leisten könnte. Am liebsten hätte ich ein Elektroauto, aber dann wäre eine Garage mit Steckdose auch ganz praktisch, denn die Infrastruktur gibt es selbst hier noch nicht wirklich her, nur extern aufzuladen. Womit wir wieder beim Kundenstamm dieser Fahrzeughersteller sind: Eigenheimbesitzer. Man dreht sich im Kreis.
Also wäre es sinnvoll, wenn der Staat neben Eigenheimen alle anderen Arten von Häusern wie vermietete Mehrfamilienhäuser mit Steckdosen ausstatten würde und der Vermieter dazu verpflichtet wird, solch eine Installation zu dulden. Dann sollte jeder Geld vom Staat bekommen, dass er so ein Auto kaufen kann. Also keine Kaufprämie, wo nur ein Teil des Autos erstattet wird, sondern das Auto wird komplett vom Staat bezahlt. Und die Installation der Steckdosen wird auch vom Staat bezahlt.
Wenn es geht. Ich wollte so einen Ladeanschluss proaktiv installieren lassen, falls ein Mieter ein E-Auto kauft. Ich habe den Plan wieder verworfen, das ist bei einer 35 Jahr alten Elektroinstallation ein Kraftakt. Die Ladestation an sich ist nicht das Problem, aber die Zuleitung und Absicherung ist eine größere Aktion.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Clochard »

Axolotl hat geschrieben: 23 Mai 2020 19:10 Der Staat schenkt dem Bürger was? Das klingt so sozialistisch, das kann und wird in diesem Land nie passieren :mrgreen:
der Obersozialist Trump hats gemacht:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Trump-sc ... 50976.html
eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

Reinhard hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:27
eiertanz hat geschrieben: 23 Mai 2020 17:47 OK, von mehreren tausenden Gottesdiensten und mehreren tausenden offenen Restaurants gab es gerade mal insgesamt 3 Fälle, wo was passiert ist. In den mehreren tausend minus 3 anderen Restaurants und Gottesdiensten ist also nichts passiert.
Mein innerer Pedant hat sich gemeldet und will das jetzt nicht stehenlassen. :fessel:


Das Problem ist die Dunkelziffer (mal wieder)[...]
OK, dann gehen wir halt mal davon aus, die Dunkelziffer ist 10mal so hoch. Dann haben wir 3*10 ist 30 Fälle.

Dann haben also tausende Restaurants und tausende religiöse Wirkungsstätten geöffnet. Von diesen mehreren Tausend gibt es dann 30 Fälle, wo was passiert. Beim großen Rest dieser mehreren Tausend (also mehrere Tausend minus Dreißig) ist nichts passiert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Volta »

Volta hat geschrieben: 02 Mai 2020 16:24 Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sei noch lange nicht Priorität, sagte er - es fehlten etwa [...] Zonen, in die nur Lkw mit Abbiegeassistent einfahren dürften, der Unfälle vor allem beim Rechtsabbiegen verhindern soll.

Ein gutes Beispiel, wo man schon vor Corona das Funktionieren der Wirtschaft über den Schutz von Menschenleben gestellt hat. Und kaum jemanden hat es gestört...

(Das Inkrafttreten war zwar erst jetzt, der politische Prozess aber schon vor längerer Zeit abgeschlossen)
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 923570b32c
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 07:59
OK, dann gehen wir halt mal davon aus, die Dunkelziffer ist 10mal so hoch. Dann haben wir 3*10 ist 30 Fälle.

Dann haben also tausende Restaurants und tausende religiöse Wirkungsstätten geöffnet. Von diesen mehreren Tausend gibt es dann 30 Fälle, wo was passiert. Beim großen Rest dieser mehreren Tausend (also mehrere Tausend minus Dreißig) ist nichts passiert.
Die Orte, an denen nichts passiert ist, sind nicht das Problem. Und ein Restaurant, in dem 6 Tage nach der Öffnung bekannt wird, dass sich am ersten Tag dort ein Infizierter aufgehalten hat, und das so breit durch die Presse geht, dass sich ausnahmslos jeder Besucher (inkl. probearbeitende Aushilfskräfte, die der Wirt auf der Liste der Kontakte vergessen hat) testen lässt, sind auch nicht das Problem. Da werden dann eben paar Hundert Tests gemacht, 70 Leute in Quarantäne gesteckt und der Ausbruch ist unter Kontrolle.

Das Problem sind die 29 Orte, an denen nicht bemerkt wird, dass eine Ansteckung stattgefunden hat. Da gehen dann 290 Leute nach Hause, geben ihren Kindern einen Gute-Nacht-Kuss, die steigen früh in den Bus zur Schule, der Papa (später bekannt als Patient C) fährt ins Büro .... Irgendwann fängt dann die Mutter des Partners der Lehrerin der große Schwester des Mitschülers des Kindes von Patient C an zu husten, lässt sich testen - und bis dann (ohne Tracing-App!) die Kette bis zu Patient C zurückverfolgt werden kann, und der sich auch tatsächlich daran erinnert, dass er in diesem Restaurant war, hat der Wirt die Gästeliste dieses Abends bereits vernichtet (wozu er nach Ablauf von 4 Wochen verpflichtet ist), und keiner der anderen 9 Gäste, die sich dort angesteckt haben, wird informiert. Und irgendwann gibt es dann, nach tagelanger symptomarmer Übertragung in mehreren Infektionsketten, an mehreren Ecken der Stadt neue schwere Fälle, die anscheinend nichts miteinander zu tun haben ...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

Daniog hat geschrieben: 24 Mai 2020 07:47
eiertanz hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:06
Einsamer Igel hat geschrieben: 23 Mai 2020 20:00 Ich wäre schon froh, wenn ich mir ein gebrauchtes Dieselfahrzeug leisten könnte. Am liebsten hätte ich ein Elektroauto, aber dann wäre eine Garage mit Steckdose auch ganz praktisch, denn die Infrastruktur gibt es selbst hier noch nicht wirklich her, nur extern aufzuladen. Womit wir wieder beim Kundenstamm dieser Fahrzeughersteller sind: Eigenheimbesitzer. Man dreht sich im Kreis.
Also wäre es sinnvoll, wenn der Staat neben Eigenheimen alle anderen Arten von Häusern wie vermietete Mehrfamilienhäuser mit Steckdosen ausstatten würde und der Vermieter dazu verpflichtet wird, solch eine Installation zu dulden. Dann sollte jeder Geld vom Staat bekommen, dass er so ein Auto kaufen kann. Also keine Kaufprämie, wo nur ein Teil des Autos erstattet wird, sondern das Auto wird komplett vom Staat bezahlt. Und die Installation der Steckdosen wird auch vom Staat bezahlt.
Wenn es geht. Ich wollte so einen Ladeanschluss proaktiv installieren lassen, falls ein Mieter ein E-Auto kauft. Ich habe den Plan wieder verworfen, das ist bei einer 35 Jahr alten Elektroinstallation ein Kraftakt. Die Ladestation an sich ist nicht das Problem, aber die Zuleitung und Absicherung ist eine größere Aktion.
Deswegen soll es der Staat bezahlen. Das kurbelt die Konkunktur kräftig an.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

[+] Politische Off-Topic-Diskussion
Axolotl hat geschrieben: 23 Mai 2020 22:31 Das ist ein Problem des Marktes. Was nicht nachgefragt wird, wird auch nicht angeboten. Die Kehrseite ist, was nicht angeboten wird, wird in der Regel, mangels Kenntnis, auch nicht nachgefragt.
Das Problem gab es immer wieder und es wurde mit der Zeit immer wieder gelöst.

Früher waren Pferdekutschen der Standard und es gab keine Infrastruktur für die verrückte Erfindung von Carl Benz. Trotzdem konnte das Problem gelöst werden.

Früher gab es nur klassische Telefonleitungen und keinerlei Infrastruktur für schnelles Internet (also nicht einmal ISDN). Trotzdem konnte das Problem gelöst werden.
Eine ziemlich bequeme Situation für alle Seiten. Was du vielleicht nicht weißt, da hängt hinten dran noch ein riesiger Rattenschwanz. Die Infrastruktur bereit zu stellen wäre kein Problem. Das Problem ist aber, wenn die Leute erstmal auf den Trichter kommen sowas auch zu wollen, dann trifft das gleich mehrere Branchen ziemlich hart und unvorbereitet.

Die Automobilindustrie, die gar nicht darauf vorbereitet ist. Unsere heiß geleibte deutsche Automobilindustrie führt dahingehend nahezu keinerlei Forschung durch. Über 90 % der Forschungsgelder gehen in Designoptiminierung und Versuche den Kraftstoffverbrauch um einige Milliliter zu drücken.
Volkswagen möchte sich um E-Mobilitätsanbieter umbauen. Tesla ist auch ein Unternehmen der Automobilindustrie.
Dann natürlich die Netzbetreiber. Denn das würde wirklich ein umfangreiches Investitionspaket sein. Es bedarf ja nicht nur Ladesäulen, sondern auch Steuerungstechnik, mehr Stromtrassen etc. Etwas, dass die Netzbetreiber gar nicht wollen. Je weniger am Netz verändert werden muss, desto mehr Gewinn macht so ein Netzbetreiber.
Die Hersteller von Steuerungstechnik, Stromtrassen, Ladesäulen sind auch Wirtschaftsunternehmen und haben da ein starkes Interesse darin, dass investiert wird. Damit investiert wird, kann hier wieder der Staat mit Konjunkturprogrammen nachhelfen.
Die Energiekonzerne. Zwangsläufig wird bei der Frage nach der Elektromobilität auch die Frage nach dem Nutzen aufgeworfen, wenn wir unseren Strom hauptsächlich aus Kohle erzeugen.
Dann muss eben auf Ökostrom umgestellt werden. Und die Hersteller von Windkraftanlagen, Solaranlagen, Wasserkraftwerken, Bauunternehmen etc sind Wirtschaftsunternehmen, die ein Interesse daran haben, wenn darauf umgestellt wird.
Ach wem machen wir uns was vor, es geht natürlich um NRW und die Wählerstimmen die man da verliert. Ironischerweise versucht man ja die 20.000 Stellen in und um die Kohle zu retten, wobei das Potential für 250.000 neue Jobs im bereich der erneuerbaren Energien brach liegt.
Bei der Landtagswahl 2005 hat sich die CDU gegenüber der kohlefreundlichen SPD durchgesetzt. Das war die Ursache, dass die Bundestagswahl 2006 auf 2005 per Vertrauensfrage vorgezogen wurde.

Die ganzen Fridays-for-Future-Leute kommen mit der Zeit alle ins wahlberechtigte Alter und so werden sich auf Grund derer Wählerstimmen deren Interessen durchsetzen.
Zuletzt geändert von Calliandra am 24 Mai 2020 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte politische Debatten unterlassen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Axolotl »

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Clochard hat geschrieben: 24 Mai 2020 07:57
der Obersozialist Trump hats gemacht:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Trump-sc ... 50976.html
Das heißt nicht, es wird in diesem Land jemals umgesetzt 🤷‍♂️
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Das Problem gab es immer wieder und es wurde mit der Zeit immer wieder gelöst.
Meistens aber auf Grund militärischer Notwendigkeit. Die Eisenbahn hat ihren Aufschwung durch die Kriege Mitte des 19 Jahrhunderts erlebt. Der Telegraf ebenso.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Früher waren Pferdekutschen der Standard und es gab keine Infrastruktur für die verrückte Erfindung von Carl Benz. Trotzdem konnte das Problem gelöst werden.
Straßen gab auch vorher schon :lach:
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Früher gab es nur klassische Telefonleitungen und keinerlei Infrastruktur für schnelles Internet (also nicht einmal ISDN). Trotzdem konnte das Problem gelöst werden.
Erstens, ist ISDN kein schnelles Internet und zweitens gibt diese Infrastruktur auch heute, zumindest in Deutschland, nicht überall. Kein gutes Argument.

Aber nett, dass du dies Sachen anspricht. Denn was wir dahinter sehen sind zwei Dinge. Entweder man braucht es für den Krieg, oder jemand verspricht sich Milliardengewinne davon. Andernfalls, setzen sich Technologien nicht durch. Auch Internet gäbs nicht ohne militärischen Nutzen.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Volkswagen möchte sich um E-Mobilitätsanbieter umbauen. Tesla ist auch ein Unternehmen der Automobilindustrie.
Was VW möchte und was VW tut, sind zwei verschiedene Dinge. Tesla ist kein deutsches Unternehmen und gerade weil Deutschland keinerlei Bestrebungen in Richtung Elektromobilität zeigt, drängt Tesla hier auf den Markt.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Die Hersteller von Steuerungstechnik, Stromtrassen, Ladesäulen sind auch Wirtschaftsunternehmen und haben da ein starkes Interesse darin, dass investiert wird. Damit investiert wird, kann hier wieder der Staat mit Konjunkturprogrammen nachhelfen.
Haben sie das? Siemens, einer der größten Hersteller von Schaltungstechnik, verdient deutlich mehr mit dem Verkauf von Turbinen, als mit Ladesäulen. Die Netzbetreiber, übrigens allesamt Unternehmen eines der großen vier Energieversorger, verdienen mit ihrem Oligopol auf das Netz Milliarden. Da ist kein Interesse an der Umstrukturierung auf dezentrale Netze mit einer Vielzahl kleinere Anbieter, die das überregionale Stromnetz in der Regel nicht benötigen.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Dann muss eben auf Ökostrom umgestellt werden. Und die Hersteller von Windkraftanlagen, Solaranlagen, Wasserkraftwerken, Bauunternehmen etc sind Wirtschaftsunternehmen, die ein Interesse daran haben, wenn darauf umgestellt wird.
Und jetzt kommen wir zum Kern des Problems. Wir haben zum Beispiel gar keine Solarindustrie mehr. Das ist ja genau der Punkt. Wir hatten sie, sie wurde für die Kohle geopfert. Das Gleiche macht man gerade mit dem Wind, wo wir zwar noch Firmen hätten, die aber gerade dabei sind ihre Kapazitäten herunterzufahren, was letztlich auch zum Jobverlust führt. Stattdessen bauen die großen Energieversorger weiter munter neue Kohlekraftwerke. Siehe Datteln IV. Des Weiteren macht die Erzeugung von Ökostrom nur dann Sinn, wenn man die entsprechende Infrastruktur dazu schafft. Was eben nicht der Fall ist. Wir haben keinerlei Konzepte wie man den Strom von der Küste nach Bayern bringt. Wir haben auch keine Lösung um Lastspitzen abzufangen oder die Grundlast im Fall der Flaute bereitzustellen. Sprich wir haben kein Konzept zur Energiespeicherung. Wir habe nicht mal ein Konzept wie man die Elektromobilität in unser heutiges Netz integrieren könnte.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Bei der Landtagswahl 2005 hat sich die CDU gegenüber der kohlefreundlichen SPD durchgesetzt. Das war die Ursache, dass die Bundestagswahl 2006 auf 2005 per Vertrauensfrage vorgezogen wurde.
Du implizierst, dass die CDU nicht kohlefreundlich ist. Dabei sind drei der vier Kohle fördernden Bundesländer (NRW, Sachsen-Anhalt und Sachsen) CDU regiert. Das EEG ist übrigens unter der CDU vom Gesetz zur Förderung von erneuerbaren Energien zum Gesetz zum Kohlerettungsgesetz umgebaut worden. Der S
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52
Die ganzen Fridays-for-Future-Leute kommen mit der Zeit alle ins wahlberechtigte Alter und so werden sich auf Grund derer Wählerstimmen deren Interessen durchsetzen.
Und wen wählt man dann? SPD und CDU, die weiterhin auf Kohle setzen und bei denen selbst der Kernerngieausstieg hin und wieder zur Disposition steht? Die AfD, die meint mehr CO2 führt zu mehr Pflanzenwachstum und somit zu einer wunderschön grünen Erde? Die FDP, welche Wachtums über alles propagiert? Die Grünen, die gerade lautstark die Aufhebung des Klimaschutzpaketes fordern und von sich behaupten, dass sie ihr eigenen Forderungen notfalls auch fallen lassen, wenn sie dafür regieren dürfen?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

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Axolotl hat geschrieben: 24 Mai 2020 09:27 Meistens aber auf Grund militärischer Notwendigkeit. Die Eisenbahn hat ihren Aufschwung durch die Kriege Mitte des 19 Jahrhunderts erlebt. Der Telegraf ebenso.
Die Einführung von DSL/UMTS/LTE in den Ballungsräumen hat nichts mit dem Militär zu tun.
Straßen gab auch vorher schon :lach:
Meistens Feldwege oder schmale Straßen, wo man mit der Pferdekutsche durchkonnte, aber nicht schnell und effizient mit dem Auto. Außerdem gab es keine Tankstellen und keine Autowerkstätten.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52 Erstens, ist ISDN kein schnelles Internet und zweitens gibt diese Infrastruktur auch heute, zumindest in Deutschland, nicht überall. Kein gutes Argument.
Zu ISDN: Nur aus heutiger Sicht ist es langsam. Vor Erfindung von ISDN gab es nur das gute alte Modem, und relativ zum guten alten Modem ist selbst ISDN sehr schnell.
Aber nett, dass du dies Sachen anspricht. Denn was wir dahinter sehen sind zwei Dinge. Entweder man braucht es für den Krieg, oder jemand verspricht sich Milliardengewinne davon.
Der Gründer eines Windkraftanlagenherstellers oder einer Solarfirma verspricht sich auch Milliardengewinne davon.
Auch Internet gäbs nicht ohne militärischen Nutzen.
Das Internet hat sich wegen dem Nutzen für Wissenschaft und Forschung durchgesetzt.

Ein anderes Beispiel ist das elektrische Stromnetz: Als Thomas Edison seine geniale Erfindung herausbrachte, war diese mangels Infrastruktur nicht nutzbar.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52 Was VW möchte und was VW tut, sind zwei verschiedene Dinge. Tesla ist kein deutsches Unternehmen und gerade weil Deutschland keinerlei Bestrebungen in Richtung Elektromobilität zeigt, drängt Tesla hier auf den Markt.
Zu VW: So eine Umstellung hin zum Anbieter für Elektromobilität geht halt nicht von einen Tag auf den anderen.

Zu Tesla: Die bauen in Brandenburg ein Werk, was für neue Arbeitsplätze sorgt.
eiertanz hat geschrieben: 24 Mai 2020 08:52 Haben sie das? Siemens, einer der größten Hersteller von Schaltungstechnik, verdient deutlich mehr mit dem Verkauf von Turbinen, als mit Ladesäulen
Noch! Das wird sich ändern. Siemens bietet beides an, und sobald die Nachfrage nach Ökostrom steigt, ändert sich das.
Die Netzbetreiber, übrigens allesamt Unternehmen eines der großen vier Energieversorger, verdienen mit ihrem Oligopol auf das Netz Milliarden. Da ist kein Interesse an der Umstrukturierung auf dezentrale Netze mit einer Vielzahl kleinere Anbieter, die das überregionale Stromnetz in der Regel nicht benötigen.
Einer der vier großen Netzbetreiber ist übrigens e.on . Ihre Atomkraftwerke haben sie in eine Tochtergesellschaft ausgelagert, die sich mit dem Rückbau dieser Atomkraftwerke befasst. Die anderen konventionellen Kraftwerke haben sie verkauft an Uniper. e.on baut sich um in Richtung erneuerbare Energien.
Wir haben keinerlei Konzepte wie man den Strom von der Küste nach Bayern bringt. Wir haben auch keine Lösung um Lastspitzen abzufangen oder die Grundlast im Fall der Flaute bereitzustellen. Sprich wir haben kein Konzept zur Energiespeicherung. Wir habe nicht mal ein Konzept wie man die Elektromobilität in unser heutiges Netz integrieren könnte.
Als Carl Benz seine geniale Erfindung herausbrachte, gab es noch kein Netz/keine Konzepte, wie man den Kraftstoff an die Autos bringt.
Und wen wählt man dann? SPD und CDU, die weiterhin auf Kohle setzen und bei denen selbst der Kernerngieausstieg hin und wieder zur Disposition steht? Die AfD, die meint mehr CO2 führt zu mehr Pflanzenwachstum und somit zu einer wunderschön grünen Erde? Die FDP, welche Wachtums über alles propagiert? Die Grünen, die gerade lautstark die Aufhebung des Klimaschutzpaketes fordern und von sich behaupten, dass sie ihr eigenen Forderungen notfalls auch fallen lassen, wenn sie dafür regieren dürfen?

Die Grünen, die genau deswegen die Aufhebung des Klimaschutzpaketes fordern, weil denen das Paket der CDU nicht weit genug geht. Diese werden so viele Wählerstimmen bekommen, dass Koalitionen nicht notwendig sind, was dazu führt, dass sie ihre eigenen Forderungen vollständig durchsetzen können.

Bezüglich Kernenergie: Es gibt sogenannte Transmutationsreaktoren, die vorhandenen Atommüll umwandeln, so dass dieser viel weniger Zeit benötigt, um zu zerfallen und die dabei auch noch Energie erzeugen. https://www.youtube.com/watch?v=3BbzSZzfQEQ
Zuletzt geändert von Calliandra am 24 Mai 2020 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte politische Debatten unterlassen.