Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.

Welche Ängste habt ihr?

Diese Option bitte IMMER anwählen zur Kontrolle der Abstimmendenzahl
84
19%
Ich könnte mich anstecken und sterben
27
6%
Ich könnte mich anstecken und bloßes Erkranken macht mir auch schon Angst
16
4%
Ich könnte mich anstecken und es an mir wichtige Menschen weitergeben
48
11%
Ich könnte mich anstecken und es an andere Menschen weitergeben
29
7%
Mir wichtige Menschen sterben daran
55
13%
Viele Menschen sterben daran
21
5%
Ich befürchte eine Mangelversorgung mit Lebensmitteln
12
3%
Ich fürchte um mein Einkommen/Arbeitsplatz/generelle wirtschafliche Lage
32
7%
Meine gesellschaftlichen Kontakte werden darunter leiden
17
4%
Ich werde Lagerkoller oder Depressionen bekommen
17
4%
Ich befürchte eine permanente Beschneidung meiner bürgerlichen Rechte
14
3%
Mein Vermögen / Erspartes / Altersvorsorge wird verloren gehen
25
6%
Die Welt wird generell nicht mehr so sein, wie sie war und das macht mir Angst
30
7%
Irgendwas anderes, nämlich ... (mit Erläuterung in einem Beitrag)
6
1%
Ich habe wegen der Krise keine besondere Angst (bitte aber trotzdem die erste Option mit anwählen)
7
2%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 440

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reinhard
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Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Reinhard »

Angesichts einer so großen Krise, die in viele Lebensbereiche hineingeht, finde ich, ist es normal, ein paar Ängste zu haben.

Ich hoffe mal, es hilft einigen, sich darüber auszutauschen. :vielglueck:

Mit viel :umarmung2: (aber nur virtuell!) kommen wir da jetzt durch.


Zur Abstimmung: Kreuzt einfach alles an, was euch Angst macht. Ist ja nicht schlimm, und man muss sich ihrer erst bewusst werden, um sich ihnen stellen zu können.



Bitte lasst alle Kommentare woanders, die den Leuten ihre Angst als vollkommen unbegründet ausreden wollen. Das hilft nur bedingt bis gar nicht.
Danke.
Make love not war!

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Zigg

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Zigg »

Bei mir ist es unter anderem die Angst intubiert auf der ITS zu landen, wegen meines Asthmas. I. R. hab ich keine Einschränkungen, da ich mit meinen Sprays gut eingestellt bin + Notfallsprays.

Und das Andere, und da sehe ich wirklich schwarz, dass wir, die im Gesundheitswesen arbeiten, irgendwann aus den Latschen kippen, dank des eh schon kaputt gesparten Gesundheitswesen. Es hat schon zu wenig Personal, Überstunden schieben wir auch ohne Corona, Personalmangel ist Standard und ich kenne solche Gegebenheiten, dass statt 4 Betten auf der IMC, mal schnell 6 gemacht werden.

Ob die Politik daraus lernt und das System Gesundheitswesen wieder gesundet, wage ich zu bezweifeln.

"Funfact": der Kanton Graubünden verpflichtet alle, die eine pflegerische Ausbildung gemacht haben, sich zu melden und auf Abruf bereitzustehen. Gerade diejenigen, die dem Gesundheitswesen den Rücken gekehrt haben, was sie nicht ohne Grund getan haben...
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Esperanza
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Esperanza »

Ich fürchte Zustände wie in Italien und dass diese Krise über ein Jahr andauern kann.
Auch um meine Eltern mach ich mir Sorgen, genauso wie um die Sterberate allgemein.
Hinzu kommen dann noch Befürchtungen bzgl. der Wirtschaft. Viele Existenzen werden vernichtet. Firmen gehen pleite. Ohne dass sie etwas falsch gemacht haben. Das ist furchtbar.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
Hathor

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Hathor »

Esperanza hat geschrieben: 22 Mär 2020 21:01 Hinzu kommen dann noch Befürchtungen bzgl. der Wirtschaft. Viele Existenzen werden vernichtet. Firmen gehen pleite. Ohne dass sie etwas falsch gemacht haben. Das ist furchtbar.
+1
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Vogel
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Vogel »

Zigg hat geschrieben: 22 Mär 2020 20:45 Und das Andere, und da sehe ich wirklich schwarz, dass wir, die im Gesundheitswesen arbeiten, irgendwann aus den Latschen kippen, dank des eh schon kaputt gesparten Gesundheitswesen. Es hat schon zu wenig Personal, Überstunden schieben wir auch ohne Corona, Personalmangel ist Standard und ich kenne solche Gegebenheiten, dass statt 4 Betten auf der IMC, mal schnell 6 gemacht werden.

Ob die Politik daraus lernt und das System Gesundheitswesen wieder gesundet, wage ich zu bezweifeln.

"Funfact": der Kanton Graubünden verpflichtet alle, die eine pflegerische Ausbildung gemacht haben, sich zu melden und auf Abruf bereitzustehen. Gerade diejenigen, die dem Gesundheitswesen den Rücken gekehrt haben, was sie nicht ohne Grund getan haben...
Interessant - das bei uns dt. hochgelobte Pflegeland Schweiz?
Wo so viele meiner Kolleginnen und Kollegen rübergemacht haben?

Ich habe ja bereits 11. September und die Folgen miterlebt. Jetzt bin ich gespannt, was das zur Folge hat. Ich denke weniger an die Beschneidung bürgerlicher Rechte, als eher die wirtschaftlichen Folgen.

Mein Vater ist bereits über 80, aber gesund und topfit, ohne Vorerkrankungen. Da mache ich mir wenig Sorgen. Mein Bruder ist nicht ganz so gesund, da fürchte ich eine Infektion. Und natürlich auch bei meinen Kolleginnen.

Aber genauso wie Ängste habe ich Hoffnungen: das endlich erkannt wird, wie wichtig die ach so vermeintlich unwichtigen Berufe wie Pflege, Erziehung, Öffentlicher Transport und Verkehr und Lebensmittelhandel sind. Dass wir erkennen, dass um-die-ganze-Welte-jetten vielleicht nicht nur aus Umweltschutzgründen nicht immer nötig ist. Wie wichtig sorgfältiges und sachliches Abwägen von Fakten ist - so wie es die Wissenschaft es gerade vormacht.
Zigg

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Zigg »

Vogel hat geschrieben: 22 Mär 2020 21:30
Zigg hat geschrieben: 22 Mär 2020 20:45 Und das Andere, und da sehe ich wirklich schwarz, dass wir, die im Gesundheitswesen arbeiten, irgendwann aus den Latschen kippen, dank des eh schon kaputt gesparten Gesundheitswesen. Es hat schon zu wenig Personal, Überstunden schieben wir auch ohne Corona, Personalmangel ist Standard und ich kenne solche Gegebenheiten, dass statt 4 Betten auf der IMC, mal schnell 6 gemacht werden.

Ob die Politik daraus lernt und das System Gesundheitswesen wieder gesundet, wage ich zu bezweifeln.

"Funfact": der Kanton Graubünden verpflichtet alle, die eine pflegerische Ausbildung gemacht haben, sich zu melden und auf Abruf bereitzustehen. Gerade diejenigen, die dem Gesundheitswesen den Rücken gekehrt haben, was sie nicht ohne Grund getan haben...
Interessant - das bei uns dt. hochgelobte Pflegeland Schweiz?
Wo so viele meiner Kolleginnen und Kollegen rübergemacht haben?

Über 6000 Fachkräfte fehlen, in der Langzeitpflege wird der Personalspiegel stetig nach unten korrigiert.

Bsp. Zu zweit auf 15 BW mit mittelschwere, bis schwerer Demenz bis zum Mittag. Über die Mittagszeit noch weniger Personal, da ich mit halben Diensten und Teildiensten abdecke.
Auf einer anderen Abteilung 3, manchmal bis 10:00 Uhr zu viert, auf 29 BW.

Die Zustände sind mittlerweile wie in D, als ich aus D weg bin 2001.

Das Ausfalleinspringen noch nicht mal miteinberechnet...
Freier Mensch

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Freier Mensch »

Vor dem Virus an sich habe ich wenig Angst. Habe keine Vorerkrankung, bin doch relativ gesund und rauche nicht. Da mache ich mir Sorgen.
Bei mir nahestehenden Menschen sieht das schon wieder anders aus. Da habe ich schon Angst. Viele über 80 Jahre und mit Vorerkrankungen. Die Gedanken verdränge ich aber.

Meine Sorgen sind jedoch andere. Das die öffentliche Ordnung und Versorgung zusammen bricht glaube ich nicht mehr, aber die Folgen sind ja doch enorm. Ich wollte mir einen Job suchen, der grob mit dem Klimaschutz zu tun hat und bin mir recht sicher, dass dafür, ab dem Sommer, kein Geld mehr vorhanden sein wird und damit auch keine neuen Stellen geschaffen werden. Ich hoffe nur, dass dann Plan B wenigstens weiter funktioniert. Hatte ich mir alles anderes vorgestellt.

Die Wirtschaftlichen Folgen sind fatal. Ich habe die letzten Jahre gespart und das Geld in Aktien investiert, die alle jetzt bald nur noch die Hälfte wert sind.
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desigual
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von desigual »

Ich habe Angst, dass ich selbst krank werde und dann andere (mir wichtige) Menschen anstecke;
dass wir Zustände wie in Italien bekommen;
dass wir mangels Impfstoff und Medikament irgendwann vor der Entscheidung stehen, ob wir unsere Wirtschaft (und alles was daran hängt: Arbeitsplätze, Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs, ...) oder die Alten und Schwachen in der Gesellschaft retten bzw. wen/was wir opfern;
dass viele Menschen, darunter einige, die mir wichtig sind, in den finanziellen Ruin getrieben werden;
Bilder und Berichte aus weniger privilegierten Ländern schockieren mich, da sie die pure Angst und Verzweiflung ausdrücken;
ein wenig selbstbezogen bin ich auch: Wie soll ich in diesen Zeiten einen Mann finden? Ich will mein altes Leben mit kulturellen, sportlichen, sozialen Veranstaltungen zurück.
schmog

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von schmog »

Als Risikopatient nervt mich der Corona Wahnsinn täglich mehr!

2020 beginnt echt krass ... Neue Therapie, Corona, Wintertotalausfall, Dauersonne Open End.

:shock: :evil:
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Swenja
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Swenja »

schmog hat geschrieben: 23 Mär 2020 09:15 Als Risikopatient nervt mich der Corona Wahnsinn täglich mehr!

2020 beginnt echt krass ... Neue Therapie, Corona, Wintertotalausfall, Dauersonne Open End.

:shock: :evil:

:umarmung2:
schmog

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von schmog »

Danke! :)
Saraj
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Saraj »

Ich habe immer mal wieder Angst, dass sich mir nahestehende Menschen anstecken und das dann nicht so leicht überstehen. Einige von denen haben ein erhöhtes Risiko, dass es ein schwerer Verlauf wird, oder ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken. Latent habe ich auch Angst, dass ich selbst es bekomme und es nicht so harmlos wird, weil ich einige Diagnosen habe, wenn auch keine extrem schweren, und mein Körper sehr schwach ist. Das hat sich bei früheren Infektionen gezeigt, bei denen ich ins KH musste, was bei anderen Leuten in meinem Alter nicht der Fall gewesen wäre. Aber das kommt nur immer mal wieder leicht durch.
Ich habe außerdem Angst, dass meine Psyche aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr so gut klarkommt. Alleinsein, zu viel Zeit zum Reflektieren über Probleme, die man vorher schon hatte. Zukunftsängste. Das Gefühl im Homeoffice zu wenig zu leisten (weil vorher zumindest einmal die Woche Büroarbeit und Austausch mit anderen stattgefunden hat, der irgendwie guttat. Das Gefühl, "eingesperrt" zu sein, obwohl man ja spazierengehen kann. Latente Angst, irgendwann nicht genug zu essen zu haben, weil ich 43 nachgewiesene Lebensmittelallergien sowie zwei verschiedene Intoleranzen und sowieso sich stetig weiter entwickelndes Untergewicht habe und die Hamsterer das wenige, was ich noch essen kann, wegkaufen ...
Aber alles in allem geht es noch ganz ok. Ich bin dankbar, dass ich nicht in einer viel schwereren Lage bin, was viele Leute jetzt sind. Obdachlose, Schwerkranke, Leute, die wirklich null Sozialkontakte haben, die um ihre berufliche Existenz bangen, und viele mehr. Wegen dieser Leute würde ich mich schämen, jetzt zu jammern. Das Leid der anderen nimmt mich auch total mit. Ich würde am liebsten irgendwo helfen, wenn ich könnte. Wenigstens möchte ich mich zusammenreißen und Tag für Tag so gut wie möglich klarkommen. Es wird schon alles gut werden.
Elin

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Elin »

Worum ich mir rund um das Corona-Virus Sorgen mache?

Gar nicht mal so sehr um mich selbst, auch wenn ich nicht weiß, wie mein beklopptes Immunsystem damit umgehen würde, wenn ich mir das Ding einfangen sollte. Ich schätze oder hoffe mal, ich würde es ganz gut wegstecken können. Da ist meine Angst vor Operationen größer, weil in diesen Fällen medizinische eine reale Überlebensgefahr für mich besteht.
Was mir Sorge macht, ist, den Mist unbeabsichtigt an andere weiterzugeben, die damit dann vielleicht weniger gut umgehen können. In der Hinsicht hat es ja vielleicht auch Vorteile, dass meine Eltern (die 70+ und 80+ sind) 600 km entfernt wohnen, sodass ich denen fürs Erste wohl definitiv nicht zu nahe kommen werde...
Ebenfalls Sorgen mache ich mir um nahe Angehörige, die im Gesundheitswesen arbeiten und auch mit Corona-Verdachtsfällen zu tun haben.
Und da ich ja eh schon gekündigt wurde und auf Jobsuche bin, mache ich mir natürlich Sorgen in Sachen Wirtschaftslage und Arbeitsmarkt. Meine Chancen, etwas Neues in meinem Bereich zu finden, stehen derzeit wohl gerade nicht besonders hoch, sodass ich mich nach Ende meines Arbeitsvertrags dann eher in der Arbeitslosigkeit als in einem neuen Arbeitsverhältnis sehe.
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Mannanna
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Mannanna »

Ich hane mein Kreuzchen u.a. bei der Altersvorsorge gesetzt. Mit ü50 nochmal von vorne anfangen, falls es wirklich einen Komplettzusammenbruch gibt... nicht so einfach. Ich wollte eigentlich nicht noch mit 70+ auf irgendwelchen Baustellen herumschlappen. Falls es in so einem Fall überhaupt noch eine Auftragslage für Großanlagenbau gibt... Ich hoffe einfach mal, daß sich das alles in zwei bis vier Wochen normalisiert hat und man dann zum Business as usual zurückkehrt.
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Montecristo »

Wer hätte das gedacht, dass man selbst mal in so historischen Zeiten lebt. Irgendwas, was garantiert im Geschichtsbuch stehen wird. Und sei es mit der kleinsten Fussnote. Ich habe mal ein Buch über Georg Washington gelesen. Der Unabhängigkeitskrieg wurde von einer kontinentalen Pockenepidemie begleitet. Und Washington war durch eine Infektion in der Kindheit immun und vermutlich auch steril. Beides Faktoren, die die amerikanische Geschichte sehr subtil, aber deutlich beeinflussen sollten.

Meine Eltern sind meine zweitgrößte Sorge. Leide beide sehr alt. Mein Vater ständig mit Atemwegserkrankungen. Sie wohnen weiter weg, so dass sich mein Bruder um sie kümmern müsste. Der liebe Gott/die Erdmutter hat es so gefügt, dass ich aktuell ein für diese Situation komfortables berufliches Umfeld habe. Die Frage ist eher, was nächstes Jahr ist. Wenn dann die größte Rezession herrscht, wäre das voll doof. Ich glaube nun nicht, dass staatliche Strukturen zusammenbrechen. Aber es ist sehr schwer abzuschätzen, was noch kommt. Zufällige Begegnungen mit Nachbarn oder Kollegen bekommen derzeit etwas Beklemmendes. Ich finde es fürchterlich.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Heathcliff
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Heathcliff »

Ich mache mir etwas Sorgen um meine Mutter, die ist schließlich schon 76 Jahre alt. Meine Freundin ist Erzieherin, da mache ich mir auch Sorgen, sie muss ja Notbetreuung machen und hat die ganz kleinen "Rotznasen" um sich.

Beruflich bin ich eigentlich tiefenentspannt, produzierende Industrie benötigt heißes Wasser und/oder Dampf, da komme ich ins Spiel, kann sein, das noch heute im Verlauf des Tages ein dicker Auftrag reinkommt, der für ein halbes Jahr Arbeit bedeuten würde.
Mehrere andere Aufträge sind nach wie vor in Aussicht.

Wo ich mir allerdings wirklich Sorgen mache, ist, das Vatter Staat schon sehr bald auf die Idee kommt, mir im Rahmen einer "Sonderabgabe Corona" an die (nicht unbeträchtlichen) Ersparnisse zu wollen. Ich überlege ernsthaft, meine Kohle fürs erste zuhause in der Kommode zu bunkern, oder, vielleicht noch besser, die bedruckten Papierscheinchen in Goldstücke umzuwandeln ...

Luxusprobleme, ich weiß, manch einer hat im Moment ganz andere Sorgen, aber es wurde gefragt und ich habe geantwortet ...
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Freier Mensch

Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Freier Mensch »

Heathcliff hat geschrieben: 24 Mär 2020 02:31 Ich mache mir etwas Sorgen um meine Mutter, die ist schließlich schon 76 Jahre alt. Meine Freundin ist Erzieherin, da mache ich mir auch Sorgen, sie muss ja Notbetreuung machen und hat die ganz kleinen "Rotznasen" um sich.

Beruflich bin ich eigentlich tiefenentspannt, produzierende Industrie benötigt heißes Wasser und/oder Dampf, da komme ich ins Spiel, kann sein, das noch heute im Verlauf des Tages ein dicker Auftrag reinkommt, der für ein halbes Jahr Arbeit bedeuten würde.
Mehrere andere Aufträge sind nach wie vor in Aussicht.

Wo ich mir allerdings wirklich Sorgen mache, ist, das Vatter Staat schon sehr bald auf die Idee kommt, mir im Rahmen einer "Sonderabgabe Corona" an die (nicht unbeträchtlichen) Ersparnisse zu wollen. Ich überlege ernsthaft, meine Kohle fürs erste zuhause in der Kommode zu bunkern, oder, vielleicht noch besser, die bedruckten Papierscheinchen in Goldstücke umzuwandeln ...

Luxusprobleme, ich weiß, manch einer hat im Moment ganz andere Sorgen, aber es wurde gefragt und ich habe geantwortet ...
Halte ich für keine besonders gute Idee. Als Reaktion auf die neuen Schulden könnte es gut sein, dass die Notenpresse angeworfen wird, was natürlich zu einer höheren Inflation führt und ob Gold dieses Niveau länger halten kann, wer weiß das schon. Aber ich meine gelesen zu haben, dass Goldmünzen gerade schwer zu bekommen sind.
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Heathcliff
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Heathcliff »

Freier Mensch hat geschrieben: 24 Mär 2020 06:39Halte ich für keine besonders gute Idee. Als Reaktion auf die neuen Schulden könnte es gut sein, dass die Notenpresse angeworfen wird, was natürlich zu einer höheren Inflation führt und ob Gold dieses Niveau länger halten kann, wer weiß das schon. Aber ich meine gelesen zu haben, dass Goldmünzen gerade schwer zu bekommen sind.
Ich bin für Vorschläge offen ...
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Lazarus Long
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von Lazarus Long »

Heathcliff hat geschrieben: 24 Mär 2020 02:31.
Hast du >10.000.000 rumliegen? :shock:
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
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DaRealOnionhead
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Re: Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

Beitrag von DaRealOnionhead »

Mir machen allgemein die gesamte ökonomische Entwicklung und die finanzielle und logistische Überlastung des Gesundheitswesens sorgen. Schon in Vor-Coronazeiten gab's da ja diverse Engpässe bei Arzneimitteln. Dann noch mittelbare Kosten durch medizinische Behandlungen die wg Corona nun aufgeschoben werden, unentdeckte Krankheiten, weil Arztbesuche aufgeschoben werden. Und nicht zu vergessen: Die meisten Unfälle passieren in den eigenen vier Wänden. :roll:
Ich befürchte allgemein hohe Inflation bei Arzneimitteln (insb. Schmerzmitteln) und Hygieneartikeln und in etwas schwächerer Form auch bei Nahrungsmitteln. Insb. dann, wenn man die Waren aus den Nachbarländern nicht reinbekommt und mehr und mehr Leute wegen Corona in Quarantäne sind und die Produktion zurückgefahren werden muss.
Dazu noch die Sache mit den heimischen angebauten Lebensmitteln, wo man die Erntehelfer von außen nicht reinbekommt...Wobei ich das nicht als das allergrößte Problem sehe. Man traut der heimischen Bevölkerung einfach nicht zu, dass sie solche Arbeitsschritte hinbekommen könnte. Wie es ausschaut, wollen die Landwirte sich nun für den möglichen Produktionsausfall (insb. jetzt beim Spargel) entschädigen lassen. Davon kommt der Spargel aber auch nicht auf den Groß-/Wochen-/Supermarkt und dann auf den Teller. :specht:

Was mir noch mehr Angst macht, sind mögliche Ausschreitungen vor Supermärkten etc. und dass ich mich mit anderen durchtrainierten Herrschaften Mitte 20 um Lebensmittel prügeln muss...oder dass meiner Mutter so etwas zustößt...oder das vermehrt eingebrochen wird, um sich sensible Waren anzueignen.
Mal abgesehen von den ganzen anderen sozialen Verwerfungen, die mit einem gewissen time lag zu erwarten sind. Und dass man schon seit etlichen Jahren nix mehr von der Polizei erwarten kann hinsichtlich Schutz und Abschreckung auch in der Peripherie.

Mir persönlich macht vor allem die finanzielle und beruflichen "Aussichten" zu schaffen. Bisher konnte ich einigermaßen von der Substanz leben.
Ich weiß, dass meine Probleme im wesentlichen hausgemacht sind, da ich in normalen Zeiten vieles aufgeschoben, nicht energisch verfolgt habe und so keine relevanten praktischen Referenzerfahrungen habe. Nun ist auch mein Erstgespräch letzte Woche bei der Arbeitsagentur ausgefallen und die Woche davor schon eine Jobmesse. KV muss trotzdem bezahlt werden (Mindestbeitrag, freiwillig, ohne aktuelle Einnahmequelle).
Ich fühl mich da total orientierungslos und mit dem Gefühl, eigentlich (Experten-)Rat & Hilfe von Außen zu brauchen, aber es brauchen halt viele (bzw. in den nächsten Monaten und Jahren immer mehr) und versuche dass irgendwie mit Spazierengehen, Fahradfahren, ab und zu Laufen zu kompensieren. Auf der anderen Seite kann ich natürlich nicht erwarten, dass andere für mich alle meine Probleme lösen. Beim AB-Tum ähnliches
Könnte da jetzt noch viele Sachen schreiben, aber es ist alles so diffus in meinem Kopf.
Ich glaube, ich geh mal an die frische Luft...so lange das ohne Passierschein inkl. lebensnotwendiger Destination noch geht :hammer:
Der Köder muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler. :cooler: