Beziehungs-berechtigt

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Himbeere
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Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Himbeere »

Ich weiss nicht genau, warum ich diesen Beitrag jetzt schreibe, aber irgendwie will es raus. Heute ist mir was komisches passiert: Zum ersten Mal habe ich eine andere Frau so richtig ehrlich und schmerzlich darum beneidet, dass sie einen Mann hat. Es ging gar nicht um diesen bestimmten Mann, den ich gar nicht kenne. Der Hintergrund: Ich habe eine alte Bekannte wiedergetroffen, von der ich weiß, dass sie zweimal verheiratet war und jetzt hat sie offenbar wieder einen Lebensgefährten. Ich habe die beiden nur kurz gesehen und ich weiß nicht genau warum, aber so weit ich mich erinnere, hatte ich so ein Gefühl noch nie, dass ich dachte: Warum hat die diese Typen, was hat die, was macht die und warum habe ich das nicht? Ich hab fast geheult bei dem Gedanken. Und so war das noch nie! Ich habe bis jetzt eigentlich immer unterschwellig das Gefühl gehabt, dass ich gar nicht berechtigt wäre, eine Beziehung zu haben. Es machte mich traurig, dass es so war, dass ich wegen meiner ganzen Fehlerhaftigkeit sowas eben nicht verdient habe. Aber heute ging es auf einmal um was anderes: Diese Bekannte hat mir im Grunde nichts voraus. Ok, sie ist dünn, und sie ist nicht hässlich, und sie ist auch nett. Aber die ist nicht sooo viel toller als ich. Und ich hab wirklich das Gefühl, sie hat es nicht mehr und nicht weniger verdient als ich es hätte. Auf einmal fand ich es richtig ungerecht.
Komisch oder. Wieso kommt das auf einmal, dass ich das jetzt anders empfinde? Irgendwas passiert in der letzten Zeit mit mir. :gruebel:
Seid/wärt ihr denn beziehungs-berechtigt?
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Nonkonformist

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Nonkonformist »

Himbeere hat geschrieben: 01 Dez 2019 00:40 Komisch oder. Wieso kommt das auf einmal, dass ich das jetzt anders empfinde? Irgendwas passiert in der letzten Zeit mit mir. :gruebel:
Seid/wärt ihr denn beziehungs-berechtigt?
Berechtigt, ja.
Es gibt da so einige creeps und psychopaten in beziehungen, wann die dürfen, darf ich auch.
Beziehungsfähig; das ist eine andere frage.
Habe mich mehr als einmal selbst sabotiert...
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Menelaos
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Menelaos »

Himbeere hat geschrieben: 01 Dez 2019 00:40 Seid/wärt ihr denn beziehungs-berechtigt?
Wir alle sind es! Die Frage ist nicht ob wir das Recht dazu haben, sondern ob wir uns überwinden können es zu riskieren. (und jemanden finden der es mit uns zu riskieren)
Was deine Bekannte dir voraus hat ist vermutlich ihre zuversichtlichere Einstellung, denn ohne die zuckt man gerne mal vor einer Gelegenheit zurück anstatt sie zu ergreifen.
Ich habe bis jetzt eigentlich immer unterschwellig das Gefühl gehabt, dass ich gar nicht berechtigt wäre, eine Beziehung zu haben. Es machte mich traurig, dass es so war, dass ich wegen meiner ganzen Fehlerhaftigkeit sowas eben nicht verdient habe.
Kennst du das hier? Es klingt stark nach dir, was nicht abwertend gemeint ist, ich hab mich selbst nämlich auch darin gefunden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstuns ... %C3%B6rung
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Melli

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Melli »

Manchmal geht einem etwas nahe, das einem früher nicht so nahe gegangen wäre. Warum das so ist, kann man nachdenken, aber es wäre nicht gut, das Denken durch vorschnelle Antworten abzuwürgen.

Ich saß einmal mit am Tisch, als eine Alleinerziehende eine Verheiratete beneidete, sie hätte einen so tollen Mann. Antwortete die: "Du kennst den doch gar nicht."

Allgemeiner könnte man auch sagen: "Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin."

Schließlich: An ein Recht auf eine Beziehung zu glauben hilft mir nicht, wenn ich es nicht durchsetzen kann. Oder auch nicht "mir verdienen".

Es hat ja auch keinen Sinn, mir darzulegen zu versuchen, ich solle doch endlich ein Einsehen haben... :fessel:
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Finnlandfreundin
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Finnlandfreundin »

Berechtigt ist fast jeder. Ich sage bewusst fast, denn wer Gewalt in einer Beziehung anwendet, sollte es nicht sein.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass man in eine Beziehung kommt. Wenn man nicht in eine Beziehung kommt, hat das noch nichts damit zu tun, ob man eine führen könnte. Manch einer braucht einfach mehr Initiative von seinem Gegenüber als Andere.
yes_or_no

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von yes_or_no »

Was mir wichtig ist, ist Emotionen zu haben und Gefühle auch zeigen zu können.
Und ein bisschen Zeit und Stabilität im Leben braucht man vermutlich auch noch für eine Beziehung.

Das ist bei mir ehrlich gesagt teilweise ein bisschen das Problem. Ich bin auf jeden Fall ein emotionaler und gefühlvoller Mensch, aber oft hab ich das Gefühl, Dinge verbergen zu müssen, grad im negativen, wenn ich mich über wen geärgert hab. Das führt dann mit der Zeit auch dazu, dass ich mich machtlos oder wehrlos fühle und in diese Rolle rutsche, mich nicht gescheit durchsetzen zu können.
Das mit Zeit und Stabilität ist ebenfalls ein Problem von mir.
Eigentlich weiß ich daher, dass es nicht die sinnvollste Sache der Welt wär, mich wieder umzuschauen, aber man wird halt auch nicht jünger.
Und man kann versuchen, anders an die Sache ranzugehen.

Was ich jedenfalls weiß ist, dass ich wirklich verliebt sein möchte, so richtig durch und durch wie früher, als das Leben noch einfach war. Das wird mir klar, seit ich wieder so ne kitschige Serie anguck, mit Liebe, Drama und Leidenschaft - auch wenns dumm klingt. Aber Liebe kann so viel mehr sein als ne Scheiß Rollenverteilung und der gottverdammte Aufwand, zu irgendnem Treffen anreisen zu müssen.
Es kann durch und durch gehen und alles irgendwie freiwillig und gewollt sein, jedes oder fast jedes Treffen eine Bereicherung.

Daher denk ich, beziehungsfähig ist man auch hauptsächlich mit dem passenden Menschen, mit dem die Dinge irgendwie übereinstimmen. Und auch, wenns immer schwieriger wird, so wen zu finden, ists besser, auf so wen zu warten, als jemanden zu nerven, mit dems einfach nicht so wirklich passt.

Vielleicht werd ich allein sterben und keine Beziehungen mehr haben wegen dieser Einstellung, aber ich möchte Flammen in mir, aus Leidenschaft, bei meinem nächsten Versuch. Den ich wohl auch erst starten werde, wenn ich zumindest wieder ETWAS mehr Zeit hab :O Also nach der Klausurenphase nehm ich mal an.
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desigual
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von desigual »

Ich frage mich das auch oft.
Allein wenn ich mich in meinem Kollegenkreis umschaue: Da sind fast alle verheiratet / in einer festen Beziehung. Wenn mal jemand Single ist, dann sind die meistens sehr schnell wieder vergeben. Es gibt zwei, drei unter knapp 70 Kollegen, die länger Single sind.
Und da frage ich mich schon, wie die das alle machen, dass sie einen Partner haben: Da sind einige dabei, die, für mein Empfinden, nicht besonders attraktiv sind, da sind welche dabei, die sehr anstrengend sind, z. B. weil sie ständig schlecht gelaunt sind. Und alle haben sie wen!?
Weder bin ich unattraktiver (z. T. würde ich sagen: im Gegenteil), noch finde ich mich weniger liebenswert. Und so schlimm kann mein Charakter doch auch nicht sein, freundschaftlich gibt es ja auch genug Menschen, die mich mögen.
Wie machen die das? Mittlerweile - im Gegensatz zu vor 10 Jahren - schaffe ich es ja Dates zu haben, mich mit den Männern eine Weile zu treffen und dann kommt immer der Punkt, dass der Mann keine Gefühle mehr hat.
Es ist mir ein Rätsel, warum ich es nicht verdient haben soll, eine längerfristige Beziehung zu führen.
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Cornerback
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Cornerback »

Natürlich ist man berechtigt. Aber ich finde schon, dass die Männer die regelmäßig in Beziehungen sind mir zumindest in einzelnen Bereichen meist schon etwas Voraus haben. Wenn ich nicht gerade unmittelbar von jemandem "ausgestochen" werde habe ich damit meist auch keine Probleme, nur weil ich ein Paar sehe, oder so. Wenn, dann denke ich auch nicht "was hat er was ich nicht habe", sondern eher "warum habe ich nicht, was er hat".
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klecks
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von klecks »

Mir ist bei diesem Thread unten verlinkter Blogeintrag (nein, ich verdiene nichts am angepriesenen Buch!) eingefallen.

https://www.theschooloflife.com/berlin/ ... rn-werden/

---
Vielleicht sind wir alle sogar notgedrungen beziehungsverpflichtet, weil wir andere Menschen zwingend (auf alle Fälle ganz am Anfang unseres Lebens) brauchen zum (Über)Leben?

Ich weiß, es geht hier um Partnerschaft im engeren Sinne ...

Himbeere - du bist einem anderen nahen Menschen zumutbar! Denn der andere ist auch nicht besser oder schlechter als du. Er ist wie du ein Mensch!

Nur so eine Beobachtung: Viele Menschen ziehen sich zurück, wenn sie mit sich im Unreinen sind bzw. wenn ihnen etwas widerfährt, was sie ängstigt, sie verletzlich zeigt. Mir scheint, dass nicht wenige "mitteljunge" Menschen eine auf Dauer angelegte Partnerschaft scheuen, weil sie zwar vage Zukunftsvisionen haben, selbige aber im Ist-Zustand nicht verwirklichen zu können meinen. (Oder eben auch tatsächlich nicht können.)

Entspannt (weil mit geregeltem Einkommen in einem guten und sicheren ortsgebundenen Job und robuster Gesundheit versehen) lässt es sich besser auf einen anderen Menschen näher einlassen ...
Strange Lady
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Strange Lady »

Himbeere hat geschrieben: 01 Dez 2019 00:40 Ich weiss nicht genau, warum ich diesen Beitrag jetzt schreibe, aber irgendwie will es raus. Heute ist mir was komisches passiert: Zum ersten Mal habe ich eine andere Frau so richtig ehrlich und schmerzlich darum beneidet, dass sie einen Mann hat. Es ging gar nicht um diesen bestimmten Mann, den ich gar nicht kenne. Der Hintergrund: Ich habe eine alte Bekannte wiedergetroffen, von der ich weiß, dass sie zweimal verheiratet war und jetzt hat sie offenbar wieder einen Lebensgefährten. Ich habe die beiden nur kurz gesehen und ich weiß nicht genau warum, aber so weit ich mich erinnere, hatte ich so ein Gefühl noch nie, dass ich dachte: Warum hat die diese Typen, was hat die, was macht die und warum habe ich das nicht? Ich hab fast geheult bei dem Gedanken. Und so war das noch nie! Ich habe bis jetzt eigentlich immer unterschwellig das Gefühl gehabt, dass ich gar nicht berechtigt wäre, eine Beziehung zu haben. Es machte mich traurig, dass es so war, dass ich wegen meiner ganzen Fehlerhaftigkeit sowas eben nicht verdient habe. Aber heute ging es auf einmal um was anderes: Diese Bekannte hat mir im Grunde nichts voraus. Ok, sie ist dünn, und sie ist nicht hässlich, und sie ist auch nett. Aber die ist nicht sooo viel toller als ich. Und ich hab wirklich das Gefühl, sie hat es nicht mehr und nicht weniger verdient als ich es hätte. Auf einmal fand ich es richtig ungerecht.
Komisch oder. Wieso kommt das auf einmal, dass ich das jetzt anders empfinde? Irgendwas passiert in der letzten Zeit mit mir. :gruebel:
Seid/wärt ihr denn beziehungs-berechtigt?

Ich glaube, der einzige Unterschied zwischen euch ist: sie mutet sich zu.

Uns fehlt einfach die Zuversicht, dass jemand trotz unserer Unzulänglichkeiten bei uns bleiben könnte.

Ich selbst habe noch nie die Sicherheit empfunden, jemandem zu zeigen und zuzumuten, wer und wie ich wirklich bin. Bevor es soweit kommen konnte, habe ich mich selbst oftmals schon aus dem Spiel genommen.

Auf eine authentische und liebenswürdige Art man selbst zu sein ist ohnehin etwas, was in den ersten Lebensjahren und im Elternhaus gelernt wird. Das ist kein Selbstläufer.
Wenn ich authentisch bin, merke ich selbst, wie ich mich in dem Moment in ein defensives ängstliches Etwas verwandle, das von allen Seiten Angriffe vemutet und antizipiert.

Und das passiert beim o.g. Menschentyp eben nicht, Himbeere: diese Frau ist sie selbst, nicht besser als du, aber sie ist authentisch, ohne auf Seiten des Anderen Ablehnung zu antizipieren und innerlich alle ihre Schutzwälle hochzuziehen.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Nonkonformist

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Nonkonformist »

Strange Lady hat geschrieben: 01 Dez 2019 14:18 Ich glaube, der einzige Unterschied zwischen euch ist: sie mutet sich zu.

Uns fehlt einfach die Zuversicht, dass jemand trotz unserer Unzulänglichkeiten bei uns bleiben könnte.

Ich selbst habe noch nie die Sicherheit empfunden, jemandem zu zeigen und zuzumuten, wer und wie ich wirklich bin. Bevor es soweit kommen konnte, habe ich mich selbst oftmals schon aus dem Spiel genommen.

Auf eine authentische und liebenswürdige Art man selbst zu sein ist ohnehin etwas, was in den ersten Lebensjahren und im Elternhaus gelernt wird. Das ist kein Selbstläufer.
Wenn ich authentisch bin, merke ich selbst, wie ich mich in dem Moment in ein defensives ängstliches Etwas verwandle, das von allen Seiten Angriffe vemutet und antizipiert.

Und das passiert beim o.g. Menschentyp eben nicht, Himbeere: diese Frau ist sie selbst, nicht besser als du, aber sie ist authentisch, ohne auf Seiten des Anderen Ablehnung zu antizipieren und innerlich alle ihre Schutzwälle hochzuziehen.
Ich habe einige meiner OdBs recht viel von mir erzählt.
Ich glaube, es ist eher der geteilte alltag den ich mich unterbewusst nicht zutraue.....

Aber diese verlassensangst und das mich aus dem spiel nehmen kenne ich auch so.
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klecks
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von klecks »

@strangie: Sehr gut beschrieben! :daumen:

@nonkonformist: Es ist eben ein riesiger Unterschied, ob man von eigenen Verhaltensweisen (eloquent, charmant, offen ...) erzählt - oder ob man sich soweit im Alltag auf einen Menschen einlässt, dass er uns unmittelbar erlebt ...
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Nonkonformist »

klecks hat geschrieben: 01 Dez 2019 14:58 @nonkonformist: Es ist eben ein riesiger Unterschied, ob man von eigenen Verhaltensweisen (eloquent, charmant, offen ...) erzählt - oder ob man sich soweit im Alltag auf einen Menschen einlässt, dass er uns unmittelbar erlebt ...
Es waren eher geschichten über meinen tyrannischen vater, meinen früheren mislungenen liebesgeschichten, mobbing, etc.
Sachen wo ich mich auch mal verletzlich gezeigt habe.
Wo auch meine Odbs sich verletzlich gezeigt haben.
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Two-Tone
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Two-Tone »

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AB Positiv
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von AB Positiv »

Ich für meinen Teil schätze, das ich nicht berechtigt bin, eine Beziehung zu führen. Warum das so ist, darüber kann ich nur spekulieren, weil es bisher nur eine einzige Frau gab, die mir knallhart in's Gesicht gesagt hat, warum sie mich nur auf Menschlicher/Freundschaftlicher Ebene toll findet. Kann mich jetzt aber so langsam an den Gedanken gewöhnen und akzeptiere es so wie es ist.
Sich selbst daran runterziehen, dass andere so viel mehr Glück, Erfahrung im Umgang mit anderen Mitmenschen, flirten und ähnliches haben oder können, das ist kontrapoduktiv und zieht einen nur selbst runter. Mir hilft der Gedanke, dass, wenn ich früher so gelitten habe, es meinem Gegenüber aber eher gut ging, den ich begehrte aber nicht bekam. Mir ging es beschissen und das weibliche OdB lachte und war fröhlich. Dieser Gedanke weckte zwar in gewisser Weise meinen Hass, aber hilft mir nun, es abzuhaken und mich wichtigeren Dingen zu widmen.
Du kannst mir 10 (und mehr) Fragen per PN stellen, wenn Du Interesse hast. Ich werde sie Dir ehrlich und offen beantworten. 8-) Ich liebe es, Fragen zu beantworten und selbst welche zu stellen. :mrgreen:
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Reinhard »

Strange Lady hat geschrieben: 01 Dez 2019 14:18 Ich glaube, der einzige Unterschied zwischen euch ist: sie mutet sich zu.

Uns fehlt einfach die Zuversicht, dass jemand trotz unserer Unzulänglichkeiten bei uns bleiben könnte.

Ich selbst habe noch nie die Sicherheit empfunden, jemandem zu zeigen und zuzumuten, wer und wie ich wirklich bin. Bevor es soweit kommen konnte, habe ich mich selbst oftmals schon aus dem Spiel genommen.

Auf eine authentische und liebenswürdige Art man selbst zu sein ist ohnehin etwas, was in den ersten Lebensjahren und im Elternhaus gelernt wird. Das ist kein Selbstläufer.
Wenn ich authentisch bin, merke ich selbst, wie ich mich in dem Moment in ein defensives ängstliches Etwas verwandle, das von allen Seiten Angriffe vemutet und antizipiert.

Und das passiert beim o.g. Menschentyp eben nicht, Himbeere: diese Frau ist sie selbst, nicht besser als du, aber sie ist authentisch, ohne auf Seiten des Anderen Ablehnung zu antizipieren und innerlich alle ihre Schutzwälle hochzuziehen.

Sehr gut beschrieben, Strange Lady. :shylove:


Ich wüsste jetzt auch keinen objektivierbaren Grund, warum ich keine Beziehung haben sollte oder könnte. Aber ich sehe wiederum auch keinen Grund, warum ich mich jemandem zumuten sollte. Selbst wenn ich nicht schlechter bin als andere (was noch zu beweisen wäre), besser bin ich wohl auch nicht. Wenn die anderen auch ohne mich glücklich werden können, wofür brauchen sie mich dann noch? :oops: :sadman:
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Tyralis Fiena »

Ich bezweifle stark, dass ich beziehungsberechtigt bin. Bei dem, was sich an dunklen Gedanken in meinem Kopf abspielt, ist es vielleicht besser, sich von anderen mehr oder weniger fernzuhalten. Ich kann nicht wirklich sagen, was mich da so unter anderem beschäftigt. Aber ich kann zumindest sagen, dass ich damit selbst schon meinen damaligen Therapeuten verunsichert hatte.
Ich weiß, wie mein Vater damals zu mir war, nämlich unter anderem ein gewalttätiger Mensch, der damit überhaupt kein Problem hatte, mich unter anderem so sehr zu schlagen, dass ich durch den halben Raum geflogen bin. Meine Mutter hatte übrigens auch keine Probleme, damals mich zu schlagen.

Ich hatte lange Zeit damit zu kämpfen, den aufkeimenden, brennenden Hass darüber unter Kontrolle zu bekommen. Inzwischen ist der nahezu ausgelöscht. Aber es kommt ja noch dazu, dass ich eigentlich, obwohl ich recht ruhig bin, ziemlich empfänglich für die Emotionen anderer sein kann, so wie ein Kollektor. Wenn dazu die eigenen Emotionen kommen, ist es für mich anstrengend all das mehr oder weniger gut unter der ruhigen Oberfläche zu halten.
Letztendlich will ich nicht zu dem Monster werden, dass mein Vater damals zu mir war. All diese Gewalt, Mobbing usw. hat Spuren hinterlassen. Ich habe Angst, dass ich mal so austicken könnte wie er damals.

Außerdem kommt noch irgendwie etwas hinzu, dass es Menschen wie mir schwer macht, sozial eingebunden zu leben. Zu früheren Zeiten hätten es Menschen wie ich nicht geschafft. Wahrscheinlich wäre ich wohl alleine irgendwo verreckt. Insofern waren die Menschen wohl wirklich noch aufeinander angewiesen. Aber die Zeiten sind heutzutage anders. Die Bedingungen erlauben es, dass auch Sologänger (über)leben. Der Umstand, dass ich nicht so recht Einsamkeit fühle, mag vielleicht damit zusammenhängen, dass Menschen wie ich schlicht nicht dafür geschaffen sind, in einer Partnerschaft und/oder in einem engen Verband zu leben.

Das alles zusammen lässt mich arg daran zweifeln, ob ich überhaupt beziehungsberechtigt und auch beziehungsfähig bin.
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Reinhard »

Tyralis Fiena hat geschrieben: 01 Dez 2019 22:00 Ich weiß, wie mein Vater damals zu mir war, nämlich unter anderem ein gewalttätiger Mensch, der damit überhaupt kein Problem hatte, mich unter anderem so sehr zu schlagen, dass ich durch den halben Raum geflogen bin. Meine Mutter hatte übrigens auch keine Probleme, damals mich zu schlagen.
Trostknuddel :umarmung2:
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Krausig »

Reinhard hat geschrieben: 01 Dez 2019 19:27
Strange Lady hat geschrieben: 01 Dez 2019 14:18 Ich glaube, der einzige Unterschied zwischen euch ist: sie mutet sich zu.

Uns fehlt einfach die Zuversicht, dass jemand trotz unserer Unzulänglichkeiten bei uns bleiben könnte.

Ich selbst habe noch nie die Sicherheit empfunden, jemandem zu zeigen und zuzumuten, wer und wie ich wirklich bin. Bevor es soweit kommen konnte, habe ich mich selbst oftmals schon aus dem Spiel genommen.

Auf eine authentische und liebenswürdige Art man selbst zu sein ist ohnehin etwas, was in den ersten Lebensjahren und im Elternhaus gelernt wird. Das ist kein Selbstläufer.
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Ich wüsste jetzt auch keinen objektivierbaren Grund, warum ich keine Beziehung haben sollte oder könnte. Aber ich sehe wiederum auch keinen Grund, warum ich mich jemandem zumuten sollte. Selbst wenn ich nicht schlechter bin als andere (was noch zu beweisen wäre), besser bin ich wohl auch nicht. Wenn die anderen auch ohne mich glücklich werden können, wofür brauchen sie mich dann noch? :oops: :sadman:
Das lass doch bitte diejenigen entscheiden!
Ich kenne das auch von viel früher, die Frage: bin ich eigentlich "gut genug"? Aber sobald eine Frau mich will, ist es ihre Entscheidung, nicht meine. Dann bin ich gut genug. Trotz aller Unzulänglichkeiten!
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Lazarus Long
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Lazarus Long »

Es hat bei mir zwar auch eine Weile gedauert, bis ich das in meinen Kopf bekommen habe, aber es ist nicht an mir, zu entscheiden, ob jemand anders mich als möglichen Partner für eine Beziehung sehen sollte. Es ist an der anderen Pefson dies zu entscheiden ...
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835