Zukunftsträume?

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Bonbon

Zukunftsträume?

Beitrag von Bonbon »

Als Kind und später als Teenager hat man ja seine Träume oder Vorstellungen von seinem späteren Leben. Wie habt ihr euch denn eure Zukunft so vorgestellt und entspricht die Vorstellung euren Träumen oder arbeitet ihr noch dran und seid auf dem besten Weg? :shy:

Ich für meinen Teil habe mir immer vorgestellt, daß ich heirate und 3 Kinder bekomme, Hausfrau, Mutter und Ehefrau bin und ein sorgenfreies Leben mit meiner Familie führen kann. Und was ist passiert? Ich bin meilenweit davon entfernt und nichts aus meinen Träumen wurde wahr. Das Ende vom Lied: ich bin eine alte Jungfrau :shock: und hier gelandet :hallo:

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Finnlandfreundin
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Ich wollte bis 30 verheiratet sein und zwei Kinder haben. Das ist nicht eingetreten. Ich wünsche mir dennoch noch eine Familie mit Mann und Kind.
Beruflich hatte ich mehr Glück. Das, was ich schon als 5jährige wollte, bin ich heute.
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Brax
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Brax »

Bonbon hat geschrieben: 06 Nov 2019 15:09 Wie habt ihr euch denn eure Zukunft so vorgestellt und entspricht die Vorstellung euren Träumen oder arbeitet ihr noch dran und seid auf dem besten Weg?
Auf dem besten Weg, der ist gut. ;)
Meine Vorstellung als Teenager war es, mit Anfang 20 zu heiraten und ganz viele Kinder zu haben. Das habe ich mittlerweile aufgegeben. Ich hoffe, dass es mal mit einem Partner noch klappt (und zwar nicht erst in 20 Jahren... :roll: ).

Ansonsten wie bei der Finnlandfreundin: Beruflich bin ich ziemlich da, wo ich mich schon als Teenager gesehen habe. Zum Teil bin ich sogar weitergekommen als ich es je für möglich gehalten hätte. Immerhin etwas.
Nonkonformist

Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Nonkonformist »

Beruflich habe ich zumindestens ein paar jahrzehnten lang so ziemlich genau dasjenige gemacht was ich auch machen wollte.
Habe damals mit etwa 7 meinen ersten comic gezeichnet, mit 14 zum ersten mal ein trickfilmchen gemacht.
Aus das letzte würde meinen späteren beruf.
Habe da auch ein zu mir passendes sozialkreis gefunden.
Nur die partnerin mit wem ich meinen glück teilen könnte hat mir gefehlt.
Eine familie habe ich nie gründen wollen und sie fehlt mir auch nicht; da hatte ich nur zweisamkeit auf meine wünschliste.

Mein jetziges leben ist weniger optimal.
Euphemistisch gesagt.
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Wuchtbrumme
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Ich wollte immer frei sein und ganz viel kreativ sein können. Das habe ich mir erfüllt. Auch meine gelernten Sprachen kann ich gebrauchen, allerdings nicht ganz so wie geplant.

Mutter wollte ich nie sein, dieses Umsorgende, Korrigierende, Strafende ist nichts für mich. Dafür bin ich nicht pragmatisch genug.

Vor wenigen Jahren habe ich ein neues Hobby entdeckt bei dem ich praktisch alle meine Interessen ausleben kann.

Mit der Arbeit lief es nicht so gut: die letzte Stelle hat mich krank gemacht.

Womit ich gar nicht gerechnet habe ist in einer Beziehung zu sein, das ist wirklich unglaublich.
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Obelix
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Obelix »

Ich glaube, es war in der Grundschule, als ich mal ein Bild malen sollte, wie ich mich mit ungefähr 30 vorstelle. Ich malte mich damals mit Schnurrbart, umgeben von einer Frau und dem einen oder anderen Kind (weiß nicht mehr, wie viele). Das einzige, was davon in Erfüllung gegangen ist, war der Schnurrbart. Der Wunsch, dass der Rest auch noch in Erfüllung geht, ist aber geblieben.

Eine ganz grobe Vorstellung von meinem Berufsziel habe ich erst gegen Ende meiner Schulzeit entwickelt. Aber so richtig konkret wurde das Bild hier erst in einem Praktikum nach dem Abitur. Am Ende war das dann auch ziemlich genau die Karriere, die ich letztlich eingeschlagen habe.
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Hathor

Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Hathor »

In meinen Zukunftsträumen als Kind tauchte immer vage irgendwie ein Mann auf. Er sollte aussehen wie Pierre Brice als Winnetou (ich habe immer noch eine gewisse Schwäche für Männer mit langen Haaren :lol: ). Kinder dagegen hatte ich nie auf der Agenda, auch später, als Teenager und junge Frau, nicht.

Und seit meinem 8. oder 9. Lebensjahr wollte ich vor allem eins: Ägyptologin werden! ;)
Leider war ich gezwungen, nach dem Abi eine Ausbildung zum - wie sich leider später herausstellen sollte - (für mich) langweiligsten, ätzendsten Beruf der Welt zu machen, weil absehbar war, dass ich schnell auf eigenen Füßen würde stehen müssen. Ich zog dann nach meiner Ausbildung auch einen seriösen, relativ gut bezahlten Job an Land. Er kotzte mich von der ersten Minute an, so dass ich ihn nach 5 Jahren, 2 Monaten und 23 Tagen hingeschmissen habe - ich weiß noch heute, wie unfassbar GUT sich das angefühlt hat!!! :mrgreen: - um endlich, ENDLICH meinen Traum wahrzumachen und mein Studium anzufangen.

Damit begann die beste Zeit meines Lebens. Ich konnte mich mit Dingen beschäftigen, die mich schon immer interessiert haben, ich reiste, ich war im Fachschaftsrat, ich hielt mit Begeisterung Referate und leitete Tutorien, ich hatte einen großen Freundeskreis interessanter Menschen, ich hatte genug Zeit, um Hunde zu halten. Ich habe das Studium mit hervorragenden Noten abgeschlossen. Und mich komplett selbst finanziert, ohne einen Pfennig/Cent Bafög in Anspruch zu nehmen.

Leider ist es mir nicht gelungen, aus meinem Studium einen Lebensunterhalt zu machen - ein Schicksal, dass ich mit vielen Kommilitonen teile, aber kaum jemand, der so ein Fach studiert, ist so naiv, zu erwarten, dauerhaft darin tätig sein zu können. Ich war es auch nicht. Und habe es trotzdem durchgezogen, und diesen Schritt nie auch nur eine Sekunde bereut.

Seit vielen Jahren bin ich nun wieder in meinem ursprünglich erlernten Beruf tätig, in einem Job, der noch um Klassen beschissener ist als meine erste Stelle damals. :wuetend: Und ich habe keinen Plan B und bin nicht mehr jung genug, beruflich was ganz anderes zu machen. Das trübt meine Lebensqualität erheblich. Aber wie's der Zufall so will, habe ich dafür endlich, nach zuletzt immer quälender empfundener Einsamkeit, die mich immer trauriger und hoffnungsloser gemacht hat, einen lieben Menschen an meiner Seite. Und darüber bin ich sehr froh, denn auch das fühlt sich unfassbar GUT an. :shylove:

So habe ich einige Träume wahr gemacht, andere haben sich nicht erfüllt. Aber unter'm Strich kann ich aktuell nicht meckern. Und ich bin sicher, da geht noch was. ;)
Mit müden Augen
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Mit müden Augen »

Was ich als Kind wollte weiß ich nicht mehr. Als Jugendlicher hatte es sich längst ausgeträumt, ich habe nur noch ums Überleben gekämpft. Vielleicht träumte ich vom Sterben, ich weiß es nicht mehr.

Sorry...
der Himmel brennt, die Engel fliehen
Melli

Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Melli »

Bonbon hat geschrieben: 06 Nov 2019 15:09Als Kind und später als Teenager hat man ja seine Träume oder Vorstellungen von seinem späteren Leben. Wie habt ihr euch denn eure Zukunft so vorgestellt und entspricht die Vorstellung euren Träumen oder arbeitet ihr noch dran und seid auf dem besten Weg? :shy:
Mit den Vorstellungen war ich vorsichtig. Ich wurde zwar ab und an mal gefragt, was ich denn später mal werden wollte, aber wie ein Erwachsenenleben so sein würde, konnte ich nicht antizipieren. Stellen einem Erwachsene solche Fragen aus Verlegenheit, weil ihnen sonst nichts einfällt? :(

In Grundzügen war mein Lebensweg wohl vorgezeichnet, auch wenn das für Außenstehende eher ungewöhnlich anmuten mag. In meiner Familie beschäftigte man sich mit bestimmten Dingen, mit anderen dafür nicht, eigentlich recht banal. Etwas besseres als dabei zu bleiben fiel niemandem ein :oops:

Letztlich gilt das auch für mein Privatleben. Um manches führte wohl kein Weg herum :schwarzekatze:

In meinem Alter tendiere ich doch merklich dazu, es zu lassen wie es ist. Keine Ahnung, an welchen Wegen ich überhaupt wie arbeiten sollte.
Nonkonformist

Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Nonkonformist »

Ich hatte irgendwie immer klaren zukunftsträume.

Als jungkind wollte ich zugfahrer werden.
Im Gymnasiumalter astrophysiker, mit comics als hobby.
Wann mir klar war, das ich keinerlei talent für mathematik hatte, wollte ich mit comics oder trickfilm weiter, weil ich beiden medien geliebt habe.
Aber es gab da immer einen art fokus, ein ziel.
Das trickfilmzeichnen habe ich mich dann autodidaktisch über bücher selbst beigebracht.

Mein liebesleben habe ich komplett den zufall überlassen, mein berufsleben eher nicht.....
Thespian

Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Thespian »

Ich wollte immer Karriere machen. Irgendwo Führungsaufgaben übernehmen und sehr viel Geld verdienen. Mein Leben hat mir dies sehr deutlich, nachhaltig und wiederholt verweigert. Zeitarbeit, Arbeitslosigkeit, Befristungen, Scheinselbständigkeit: habe ich alles durch. Mit dem Lebenslauf geht es nicht mehr in die oberen Etagen. Da ist und war es auch egal wie sehr ich mich anstrenge oder wie leistungsbereit ich war. Dafür habe ich sehr viel über die Welt gelernt, dass ich bei meiner Wunschkarriere einfach übersehen hätte. Ich kenne einen Teil der Realität der mir verwehrt geblieben wäre. Ich habe Ansichten und Einsichten zu denen ich nie gekommen wäre. Insgesamt wäre ich ein Mensch geworden oder geblieben wie ich sie jetzt gar nicht so toll finde.
Privat war das nicht völlig anders. Irgendwie bin ich immer davon ausgegangen einmal eine Familie zu haben wie die aus der ich komme. Frau, zwei Kinder und all das.
Sehr Vieles das mir heute sehr wichtig ist, was mir sehr viel Lebensfreude gibt, was mein Leben spannend und einzigartig macht hätte ich nie erlebt, sehr viele liebe, wunderbare und kreative Menschen hätte ich nie kennengelernt.
Ganz allgemein: mein Leben wäre sehr viel weniger interessant, sehr viel langweiliger gewesen wenn es mir gegeben hätte was ich mir so gewünscht habe.
Glücklicher?
Wer weiß.
Vielleicht wäre ich irgendwann aus dem Beruf rausgemobbt worden und hätte mir da meine Depressionen zugezogen. Vielleicht hätte mich die Frau samt Kindern verlassen und mir ne teure Scheidung aufgezwungen. Vielleicht hätte sie mir vorher nörgelnd klargemacht nicht liebenswert zu sein und allein bleiben zu müssen.
Vielleicht auch nicht.
Mein Leben ist wie es ist und damit ist gut.
Reinhard
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Reinhard »

Mich haben technische Dinge schon immer ziemlich fasziniert, deshalb war mir schon klar, dass es bei mir in Richtung Ingenieur oder Entwicklung gehen würde, vielleicht auch Forschung. Dass es dann im Bereich Computer / Informatik ist dann nicht überraschend, weil sich in dem Gebiet halt viel getan hat und damit kam ich dauernd in Kontakt. Eine Weile wollte ich Hardwareentwicklung oder sowas in die Richtung machen, Schaltkreise und VHDL und so. Aber so richtig ein Plan war das auch nicht, also dass es jetzt "nur" Softwareentwicklung geworden ist, ist jetzt auch kein Beinbruch.
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Girassol
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Girassol »

Ich hatte weder als Kind noch als Jugendlicher einen Traumberuf. Sprachen haben mir in der Schule am meisten Spaß gemacht, weshalb ich mich dann schlussendlich für ein Studium in diesem Bereich entschieden. Reich wird man da bestimmt nicht, aber ich bin so weit mit meinem Job ganz zufrieden.

Dafür habe ich mich schon immer als verheiratete Frau mit Mann, Kindern und Eigenheim (und Haustieren) gesehen und bin davon ausgegangen, allerspätestens mit 30 verheiratet und Mutter zu sein. 30 kam mir als Teenager einfach wahnsinnig alt vor und alle, 30-Jährigen, die ich kannte, lebten halt auch genau so. Daran, dass es für mich auch anders kommen könnte, habe ich lange keinen Gedanken verschwendet. Nächstes Jahr werde ich nun 30, bin weder verheiratet, noch Mutter noch Eigenheimbesitzerin. Aber an den meisten Tagen finde ich das ok und was noch nicht ist, kann ja noch werden. :mrgreen:
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Einzelstück »

Hallo Bonbon,

um ehrlich zu sein, hatte ich derart konkrete Zukunftspläne nie. Gut, ich wollte ein bestimmtes Fach studieren. Das habe ich getan und arbeite heute in diesem Bereich und das auch sehr gern.

Aber davon mal abgesehen, ist mir die Vorstellung ein Leben zu planen und dann den Plan sklavisch abzuarbeiten irgendwie fremd.

Damit so etwas funktioniert, müssten meiner Meinung nach zwei Dinge gegeben sein:
1. Halbwegs konstante Rahmenbedingungen, um den Plan abzuarbeiten
2. Stillstand der eigenen Persönlichkeitsentwicklung

Beides halte ich persönlich für unrealsitisch. Die Welt verändert sich ständig. Das hat schon der griechische Philosoph Heraklit erkannt, indem er sagte "Panta rhei - Alles fließt", was wohl eine Verkürzung des Satzes "„Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen" ist. Was heute noch als sichere und unumstößliche Tatsache erscheint, kann morgen schon ganz anders aussehen. Die Zukunft ist immer offen und steht nicht fest. Für keinen von uns!

Dazu kommt, dass man sich selbst ja ständig weiterentwickelt, Ansichten und Meinungen ändert und alte Überzeugungen ggf. über Bord wirft. Ich denke heute ganz anders als noch vor 30 Jahren. Das hängt wohl auch mit der größer werdenden Lebenserfahrung zusammen. Wolf Biermann (man mag von ihm halten, was man will) hat mal gesagt: "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu." Dem kann ich nur zustimmen.

Also nein. Ich verfolge keinen Lebens-Masterplan.
Damit das Mögliche entstehe, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.
(Hermann Hesse, Zen, Brief an Wilhelm Gundert)
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Solstice
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Solstice »

Ich wollte damals Geheimagent werden. Ob es geklappt hat? Pssst... :coolgun:
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
Zwerg
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Zwerg »

Hathor hat geschrieben: 06 Nov 2019 17:44 Und seit meinem 8. oder 9. Lebensjahr wollte ich vor allem eins: Ägyptologin werden! ;)
Als jemand der weder Abitur noch Studium hat frage ich mal ganz naiv, warum es damals nicht möglich war, sich ein wenig abseits seines Hauptinteresses zu orientieren. Warum hast Du danach etwas völlig anderes gemacht, das wirklich dem einzigen Zweck dient, Geld zu verdienen? Ein ähnliches Beispiel: Der Sohn eines Kollegen hatte ein Sportstudium abgeschlossen, wollte aber auf gar keinen Fall als Sportlehrer arbeiten. Mit diesem Blickwinkel wird es tatsächlich schwierig.
Hathor

Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Hathor »

Zwerg hat geschrieben: 07 Nov 2019 09:00
Hathor hat geschrieben: 06 Nov 2019 17:44 Und seit meinem 8. oder 9. Lebensjahr wollte ich vor allem eins: Ägyptologin werden! ;)
Als jemand der weder Abitur noch Studium hat frage ich mal ganz naiv, warum es damals nicht möglich war, sich ein wenig abseits seines Hauptinteresses zu orientieren. Warum hast Du danach etwas völlig anderes gemacht, das wirklich dem einzigen Zweck dient, Geld zu verdienen?
Das hat mich noch nie jemand gefragt, nicht mal ich selbst.
Ist auch nicht ganz einfach, mich wieder in die Zeit vor fast 40 Jahren zurückzudenken, als ich in dem Alter war, wo man üblicherweise erste konkrete Ausbildungs- und Berufspläne entwickelt.

Ich hätte als junges Mädchen wahrscheinlich jemanden gebraucht, der mich und meine Interessen (die sich zwar im Wesentlichen, aber nicht ausschließlich auf die Geschichte des alten Ägypten beschränkten ;) ) kennt, und der sich einfach mal mit mir hinsetzt und schaut, aus welchen Interessen sich realistischerweise eine einigermaßen solide Berufskarriere schustern ließe, ohne dass es in einen Job mündet, der mich jeden Tag ankotzt. So jemanden gab es aber nicht, und die obligatorische Berufsberatung des Arbeitsamtes war einfach nur ein Totalausfall. :roll:

Erschwerend kam hinzu, dass ich selbst keinen gedanklichen Freiraum hatte, mir über Alternativen zu meinem Traumberuf klar zu werden. Ein paar Jahre zuvor waren erst meine Mutter, dann mein Vater schwer und, wie sich zeigen sollte, unheilbar erkrankt. Alle Naslang war jemand im Krankenhaus, musste operiert oder bestrahlt oder untersucht werden; nachts musste ich häufig wegen diverser Krisen den Notarzt oder die Ambulanz bestellen. Meine Mutter war einige Monate vor ihrem Tod, mein Vater bis zu seinem Tod einige Jahre lang pflegebedürftig. (Wenn ich damals nicht bis zum Anschlag die Nase von Ärzten und Krankheiten voll gehabt hätte, hätte ich vielleicht sogar einen Beruf ergriffen, der in irgendeiner Form mit Medizin zu tun hatte. Ich hatte eine Zeitlang eine vage Neigung in diese Richtung verspürt.)

Glleichzeitig drängelte mein Bruder (damals frisch gebackener Familienvater), ich sollte endlich irgendeine Ausbildung anfangen, weil er Angst hatte, ich könnte ihm nach dem Tod unserer Eltern auf der Tasche liegen.

Und schließlich verfiel ich – in einer wahrscheinlich teenagertypischen Sturheit, die mir letzten Endes selbst geschadet hat – auch ein Stück weit in den Schmollmodus: Das, was ich machen will, kann ich nicht machen? Na gut, dann ist es mir auch wurscht! Dann mache ich halt in drei Teufels Namen irgendeine Ausbildung, die relativ schnell absolviert ist und relativ schnell gutes Geld verspricht.
Bonbon

Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Bonbon »

Hallo, vielen Dank schon mal für das tolle Feedback bis jetzt :flirten: , ihr habt wirklich sehr schöne Antworten geschrieben.. Ich freue mich sehr darüber, und finde eure Zukunftsträume total interessant.
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Versingled
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Versingled »

Ich habe jetzt eine Weile darüber nachgedacht ... Zukunftsträume hatte ich eher keine. Ich war eher ziellos ... warum, das kann ich nur vermuten. Ich denke es lag daran, dass ich nie das Gefühl hatte einen Hafen zu haben ... es war eher wie eine Boje die losgerissen in stürmischer See treibt ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Lazarus Long
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Re: Zukunftsträume?

Beitrag von Lazarus Long »

Mein erster Traumberuf war Lokomotivführer, keine Ahnung, warum ich dararn das Interesse verloren habe.
Danach kam dann Pilot, bis ich mitbekommen habe, daß die Dinger gelegentlich runterfallen. Das war die große Zeit der Starfighterabstürze.
Kurz davor oder kurz danach wollte ich gern Cowboy werden, bis ich verstanden habe, was ein Cowboy wirklich ist. :mrgreen:
So mit 14 bis 17 wollte ich dern Physiker werden, bis ich es das erste mal mit Quantenmechanik zu tun bekam. Dann dachte ich mir, wenn schon abstrakt und theoretisch, dann so richtig und hab Mathematik studiert. Im späteren Verlauf des Studiums habe ich dann gemerkt, daß es für mich doch etwas zu theoretisch ist.
Hätte ich zu Schulzeiten schon verstanden, was Informatik ist, bzw. wie es damals auch gern noch genannt wurde Kybernetik, dann hätte ich mir den Umweg über die Mathematik auch sparen können, auch wenn ich dann viele sehr interessante Dinge nicht gelernt hätte.
Letztlich bin ich aber bei einer Tätigkeit gelandet, die sehr gut zu mir paßt.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835