Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von NBUC »

Cornerback hat geschrieben: 12 Aug 2019 17:43 Ich glaube meistens liegt die Intention nur darin einen dazu zu bringen sich nicht aufzugeben und sich nicht mit seinem Schicksal abzufinden. Es ist doch auch kaum möglich allgemeingültige Empfehlungen zu geben, die jedem nützen und für jeden umsetzbar sind. Man kann hier mMn auch nicht mehr erwarten als Anregungen. Wie man dann mit den Problemen umgeht, welche Lösungsmöglichkeiten man für sich findet und dann ausprobieren will/kann ist einem vom Leben allein überlassen. :?
Das das ein schwieriges Feld ist, wir hier in der Regel keine echten Experten sind und dazu mit dem Forum auch nicht das allergeeignetste Medium dafür haben ist klar.
Mich kotzt aber an, wie sich dann Leute trotzdem als Experten aufspielen, den Leuten saures geben und dann eben doch keine oder gar Tipps mit klar absehbaren negativen Nebenwirkungen raushauen und nebenbei Versuche da kleinteiliger und damit ggf. förderlicher dran zu gehen mit Großmannsprechplatitüden, Hauruckmotivationen etc. plattposten, also nicht mal Mindeststandards erreichen und zusätzlich andere in der Lösungsfindung aktiv behindern.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Gambler »

Bei mir hat bisher immer geholfen "das mit sich selbst im reinen sein" ich weiss das können einige hier nicht mehr lesen oder verstehen.
Aber es ist wirklich so.
Immer wenn ich zufrieden mit meinem leben und dann nicht auf suche auf eine Partnerin war...
Kam eine Frau ins Leben.

Ich denke diese ganzen körperlichen Sachen und so stehen ganz weit ab wenn man den / die richtige gefunden hat.
Da muss man wirklich keine angst haben. ... Das funktioniert wie von selbst. .. Vertrauen ist Das Stichwort. Sei es allgemeine nähe oder auch sex. ... Auch wenn man noch nie welchen hatte als ab.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Nonkonformist »

Was ich im prinzip brauchen könnte ist jemanden mit grobweg der gleiche charakter und wünschvorstellungen und bindungangst-gesteuerte blockaden als ich, der eine für mich attraktive beziehungsart mit eine frau nach meinen wünschvorstellungen gefunden hat.

Ex-ABs in komplett andere beziehungsarten (wie familie mit kinder), oder/und mit anderen anfangsproblemen, werden mich wohl kaum weiter helfen können. Die meisten ex-ABs kommen auch nicht viel weiter als 'Wird mehr wie ich.', und 'Wünsche dir was ich jetzt habe.'

Desto weiter entfernt der lebenslauf der ex-AB, desto weniger wird sein rat mich nützen.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Hanuta »

Nonkonformist hat geschrieben: 12 Aug 2019 18:17 Was ich im prinzip brauchen könnte ist jemanden mit grobweg der gleiche charakter und wünschvorstellungen und bindungangst-gesteuerte blockaden als ich, der eine für mich attraktive beziehungsart mit eine frau nach meinen wünschvorstellungen gefunden hat.

Ex-ABs in komplett andere beziehungsarten (wie familie mit kinder), oder/und mit anderen anfangsproblemen, werden mich wohl kaum weiter helfen können. Die meisten ex-ABs kommen auch nicht viel weiter als 'Wird mehr wie ich.', und 'Wünsche dir was ich jetzt habe.'

Desto weiter entfernt der lebenslauf der ex-AB, desto weniger wird sein rat mich nützen.
Ist es nicht vielleicht auch deine Suche nach dem "perfekten", der dich drastisch in deinen Möglichkeiten einschränkt?
Jeder einzelne Baustein muss den Vorstellungen 1zu1 entsprechen, ansonsten bewegt sich da gar nichts bzw. willst du dich gar nicht erst bewegen.
Wenn ich danach gehen würde immer nur dann etwas tun zu wollen, wenn es auch perfekt ist bzw. genau den Vorstellungen in meinem Kopf entspricht, dann würde ich ja gar nichts tun.

Auch wenn du eine sehr individuelle Person bist, so gibt es dennoch immer gewisse Überschneidungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Das "Modell" zu verwerfen, weil eine kleine Variable nicht passgenau erscheint, während alle anderen Variablen ansatzweise passend sind bringt einen da nicht weiter.
Jeder muss für sich herausfinden, welche Variablen er aus den Erfahrungen von anderen in sein eigenes Konzept mit einbauen kann und nicht bei ersten "Unstimmigkeiten" direkt alle Variablen vom Tisch fegen.
Nimm die Erfahrungen der anderen daher nicht als "Anleitung zum glücklich werden", sondern sieh sie als Denkanstoß.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Lilia »

NBUC hat geschrieben: 12 Aug 2019 17:58 Mich kotzt aber an, wie sich dann Leute trotzdem als Experten aufspielen, den Leuten saures geben und dann eben doch keine oder gar Tipps mit klar absehbaren negativen Nebenwirkungen raushauen und nebenbei Versuche da kleinteiliger und damit ggf. förderlicher dran zu gehen mit Großmannsprechplatitüden, Hauruckmotivationen etc. plattposten, also nicht mal Mindeststandards erreichen und zusätzlich andere in der Lösungsfindung aktiv behindern.
Vielleicht spielt sich da aber auch viel im Kopf ab, was so gar nicht gesagt wurde.
Ich wundere mich auch immer über die Antworten, die zum Teil auf postings kommen. Scheinbar muss man nur ein paar Reizwörter bringen und schon läuft da ein Kopfkino ab. Siehe meine letzten beiden Beiträge in diesem Thread, da kommen die Wörter "rausgehen" und "Erfahrungen sammeln" drin vor und siehe da, manche - da wette ich drauf - interpretieren das in die Richtung:" Dann mach doch einfach mal ein paar Dates aus!" Das hab ich aber gar nicht gesagt.

Ich hab meinen Partner mal gefragt, was ihn weitergebracht hat. Er meinte, dass er mehrere Schlüsselerlebnisse hatte. Einmal kam das Gespräch unter Kollegen auf das Thema Beziehungen. Als mAB antwortete er schlicht, dass er keine Freundin hätte, verschloss sich dem Thema aber nicht. Da kam die erstaunte Antwort, warum denn nicht - nebst einer Aufzählung, welche Vorteile Beziehungen denn hätten. Die Kollegen glaubten, er wäre aus Überzeugung Single - nicht mehr und nicht weniger. Daraus schloss er, dass wenn die Non-AB-Kollegen ihm eine Freundin zutrauen würden, es wohl auch andere Menschen täten, Frauen inklusive.

Ich denke, dass man gewisse Aha-Erlebnisse in seinem Leben braucht, damit sich etwas ändert. Nicht nur als AB und auf Beziehungen bezogen, sondern in jedem Lebensbereich. Und diese Aha-Erlebnisse fallen einen nicht in den Schoß, man muss sie sich "abholen". So wie mein Partner damals, als er bei den Kollegen stehengeblieben ist und innerlich nicht dicht gemacht hat, sondern bereit war, die Botschaft zwischen den Zeilen zu erkennen und seine Schlüsse daraus zu ziehen.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Nonkonformist »

Hanuta hat geschrieben: 13 Aug 2019 01:26 Ist es nicht vielleicht auch deine Suche nach dem "perfekten", der dich drastisch in deinen Möglichkeiten einschränkt?
Jeder einzelne Baustein muss den Vorstellungen 1zu1 entsprechen, ansonsten bewegt sich da gar nichts bzw. willst du dich gar nicht erst bewegen.
Wenn ich danach gehen würde immer nur dann etwas tun zu wollen, wenn es auch perfekt ist bzw. genau den Vorstellungen in meinem Kopf entspricht, dann würde ich ja gar nichts tun.

Auch wenn du eine sehr individuelle Person bist, so gibt es dennoch immer gewisse Überschneidungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Das "Modell" zu verwerfen, weil eine kleine Variable nicht passgenau erscheint, während alle anderen Variablen ansatzweise passend sind bringt einen da nicht weiter.
Jeder muss für sich herausfinden, welche Variablen er aus den Erfahrungen von anderen in sein eigenes Konzept mit einbauen kann und nicht bei ersten "Unstimmigkeiten" direkt alle Variablen vom Tisch fegen.
Nimm die Erfahrungen der anderen daher nicht als "Anleitung zum glücklich werden", sondern sieh sie als Denkanstoß.
Ich suche nicht den perfekten; meine OdBs hatten ecken, kanten und makel, manchmal sogar No-Go atrributen.
Aber ich müß verliebt sein bevor ich mich auf jemanden einlasse; notnagel kommen nicht im frage.
Mit frauen in den ich nicht verliebt bin, will ich nicht mal kuscheln, geschweige sex oder eine beziehung.
So ein algemeines bedürfnis habe ich nicht und hatte ich auch noch nie.
Auf klassenfeten in meinen pubertät habe ich mir den allzu experimentierfreudige mitschülerinnen aktiv ferngehalten.
Ich habe nicht das hauptzweck 'beziehung', und eine frau als semi-auschbares mittel zum zweck.
Es gibt bei mir keine offene stelle.
Nur wenn ich mich verliebe will ich sex/eine beziehung, und zwar mit diese eine frau.
Intime körperlichkeiten mit frauen in den ich nicht verliebt bin, ekeln mich eher an (Demi-sexuell)
Ein beziehung wegen pflichtprogramm interessiert mich nicht.
Wann ich verliebt bin, gibt es eine frau mit wem ich zusammen sein will; des weiteren interessieren beziehungen mich nicht, und brauche ich als demisexueller auch kein sex. Eine famile gründen wollte ich auch nie.
Ich war jahrzehnten lang mit meinen beruf verheiratet, und jede normalo-beziehung (mit familiengründung, finanzielle sicherheit, etc), hätte dieses beruf in gefahr gebracht (freiberuflicher künstler mit sehr unregelmäßige arbeitszeiten und einkommen); beziehungen zwisschen bohemienne künstler und 'normalos' scheiterten in der regel.
Meine eigene familie war eine reihe an menschen die null zusammen gepasst haben und damit katastrophal schlechte beziehungen.
Die eher meiner beiden eltern war so ein desaster, komplett mit psychoterror und dauerhaften zwangskonvertierungsversuche.
Wann ich mich als atheist geäußert habe, hat mein vater mich zuerst umbringen wollen, dann 11 jahre lang nicht mehr mit mir geredet. bevor diese zeit habe ich ihm zehn jahre lang vorgespielt, ein glaubiger Christ zu sein. So was nie wieder. Meine mutter hat sich zeitgleich mit mir als atheistin geäußert, und dann kamen die zwangskonvertierungen; mit ihr hat er (leider) weiter geredet.
Mein angeheirateter Onkel wollte meine tante zum partnertausch zwingen, wann sie nicht kooperiert hat, hat er sie gerne mal ein bisschen rumgehauen. Bevor der trennung hat es sich zusätzlich noch an seinen tochter vergriffen; sie war deswegen etwa 20 jahren lang magersüchtig. Zudem ein rechtsradikaler rassist, während meine tante linksgrün war. Mein bruder würde von einen golddiggerin leergeraubt. In der periode kurz vor den trennung war meine mutter terminal krebserkrankt. Die würde auch von ihr um etwa 50.000 euro beklaut. Die ehen in meiner familie waren desaster, voller menchen die blauaugig beziehungen mit monster und psychopaten angefangen haben
Manche menschen passen nicht unter einen dach. Und das scheint auch so in beziehungen zwisschen künstler und nicht-künstler den fall zu sein. Dauerstreit und trennungen scheinen da zimlich vorprogrammiert; ich habe so einige scheitern sehen.

Mein prinzip war immer: Tausend mal besser single als mit den falschen zusammen.

Für mich ist eine beziehung mehr luxus als grundbedürfnis; ich war noch nie aktiv auf partnersuche und habe das verlieben immer den zufall überlassen. Brauche fürs verlieben auch eher monate; auf den ersten blick passiert bei mir nicht viel; bei zwei drittel meiner Odbs erinnere ich mich nicht ans unseren erste begegnung. (Ich verliebe mich eher empatisch/emotional als hormonal) In normalzustand bin ich gerne single und geniesse meine freiheit.. Nur wann ich mich verliebe und diese frau nicht haben kann ändert sich das. Die frauen die sich einseitig in mich verliebt haben, habe ich alle gekorbt, ohne das jemals ein moment zu bedauern.
So nötig habe ich es nicht.
Mein großte problem ist eigentlich das einmal verliebt, für immer verliebt; jede OdB ist eine person der mich fehlt, ich trage die alle noch in mich herum. Wann ich nicht verliebt bin vermisse ich vor allem meine letzte OdB und habe ich nicht mal die wünsch mich neu zu verlieben.
Und jede nicht-OdB war auch eine frau, die mich sex/beziehungstechnisch nicht die bohne interessiert hat.
Ich verliebe mich langsam aber für die ewigkeit.
Und was frauen angeht ist es wirklich alles oder nichts.
Mit 15 OdBs habe ich mich eine beziehung vorstellen können.
Mit vielleicht noch zehn zusätzliche semi-OdBs vielleicht eine kurze affäre.
Und mit alle anderen frauen der welt wollte ich gar nichts.
Nicht mal kuscheln.

Ich wollte nie 'eine beziehung'.
Wann ich in Petra verliebt war, wollte ich Petra. Wann ich in Greetje verliebt war, wollte ich Greetje.
usw.
Und weiter wolte ich nichts.

Am ende gab es bei mir 15 OdBs.
15 frauen, mit wem ich mich was vorstellen konnte.
Ich finde das sogar erstaunlich viel.

Die meisten anderen hier haben dermassen komplett andere bedürfnisse als ich, das ich kaum paralellen zu mir sehe.
ich registriere das menschen mit solchen bedürfnisse existieren ohne das emotional jemals richtig nachvollziehen zu können.
Mehr denkanstoß als das sehe ich da nicht.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Gambler hat geschrieben: 12 Aug 2019 18:09 Bei mir hat bisher immer geholfen "das mit sich selbst im reinen sein" ich weiss das können einige hier nicht mehr lesen oder verstehen.
Aber es ist wirklich so.
Immer wenn ich zufrieden mit meinem leben und dann nicht auf suche auf eine Partnerin war...
Kam eine Frau ins Leben.
Bei manchen kann das aber bedeuten, sich zu isolieren oder nur in Umfeldern ohne potentielle Partner aufzuhalten. Hier führt kein Weg am Verlassen der Komfortzone vorbei. So schön bequem und risikolos auf der Couch liegen und Dokus schauen oder nur mit Nerd-Freunden über neue Hardware reden ist, eine Frau kommt damit garantiert nicht ins Leben. Da muss ich halt etwa ins Nachtleben gehen und Frauen ansprechen um zumindest in der Theorie eine Chance zu haben, selbst wenn das als extremer Intro viel Stress bedeutet und ich dabei viele harte Abfuhren kassiere.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Nonkonformist »

LonesomeCoder hat geschrieben: 13 Aug 2019 10:23 Bei manchen kann das aber bedeuten, sich zu isolieren oder nur in Umfeldern ohne potentielle Partner aufzuhalten. Hier führt kein Weg am Verlassen der Komfortzone vorbei. So schön bequem und risikolos auf der Couch liegen und Dokus schauen oder nur mit Nerd-Freunden über neue Hardware reden ist, eine Frau kommt damit garantiert nicht ins Leben. Da muss ich halt etwa ins Nachtleben gehen und Frauen ansprechen um zumindest in der Theorie eine Chance zu haben, selbst wenn das als extremer Intro viel Stress bedeutet und ich dabei viele harte Abfuhren kassiere.
Noch mal abgesehen davon das ich mich in diskos oder nachtleben nicht verliebe (brauche monate statt sekunden); wann ich mich da alleine in so einen lokal komplett fehl am platz fühle wird das auf frauen nicht gerade attraktiv wirken.

Die paar mal das ich angetanzt würde war ich mit freunde unterwegs und deswegen auch gut gelaunt.
knopper

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von knopper »

LonesomeCoder hat geschrieben: 13 Aug 2019 10:23 Bei manchen kann das aber bedeuten, sich zu isolieren oder nur in Umfeldern ohne potentielle Partner aufzuhalten. Hier führt kein Weg am Verlassen der Komfortzone vorbei. So schön bequem und risikolos auf der Couch liegen und Dokus schauen oder nur mit Nerd-Freunden über neue Hardware reden ist, eine Frau kommt damit garantiert nicht ins Leben. Da muss ich halt etwa ins Nachtleben gehen und Frauen ansprechen um zumindest in der Theorie eine Chance zu haben, selbst wenn das als extremer Intro viel Stress bedeutet und ich dabei viele harte Abfuhren kassiere.
ja du bringst es auf den Punkt! Am Nachtleben führt, falls man Casual-Sex sucht / ne schnelle Nummer usw... , eigentlich kein Weg dran vorbei.

Es ist nun DER Ort dafür. War schon immer so, und wurde hier ja auch schon oft bestätigt von erfolgreichen EX-Ab's :D :hammer:
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Oder Tinder, aber hat halt auch seine Nachteile.
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Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
AviferAureus

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von AviferAureus »

Zeitgenosse hat geschrieben: 18 Mai 2019 16:36 [...]
- Ein gutes Männerseminar besucht, das meine Identität als Mann stärkte und gute Verbindungen zu anderen Männern schaffte
- Selbstliebe und Selbstakzeptanz
- Mehr (Kampf-)Sport und körperliche Betätigung
- Regelmäßiger Gang aus der Komfortzone, möglichst oft etwas tun, wovor ich Angst habe
- Meine eigene Opferhaltung erkennen und radikal verändern (ein jahrelanger Prozess)
- Mich mit Menschen umgeben, die mir guttun und meine Entwicklung fördern, Fernhalten von "Opfertypen"
- Meine Rolle als Mann annehmen, früher schämte ich mich unbewusst, ein Mann zu sein
- Das Nice-Guy-Syndrom ablegen, erkennen, dass Nettigkeit auch eine Maske für Unsicherheit sein kann
- Das Dauerlächeln abstellen
- Platonische Freundschaften mit Frauen auf ein Minimum reduzieren
- Mich Frauen als sexueller Mann zeigen, nicht mehr als Neutrum auftreten
- Den Mut haben, Frauen, die mich interessieren, anzusprechen. Lernen, entspannt mit Körben umzugehen.
- Bei Dates als Mann die Verantwortung für den Ablauf und das Programm übernehmen. Wenn der Mann auf die Frageper Frau "was machen wir" keine Antwort hat oder noch schlimmer sie fragt: "Was willst Du machen?" ist das für den Mann ein Offenbarungseid.
- Die Polarität zwischen Mann und Frau wertschätzen und leben
- Viele Dates, beim Gestalten der Dates kreativer werden
- Paartanz (man kommt auf locke Weise mit Frauen in Kontakt)
- einen besten Freund, der mit Frauen erfolgreich ist und mir radikal ehrliches Feedback gibt, das ich zwar nicht gerne höre, aber mich extrem weiterbringt
- ... [Die Liste könnte ich um einige Punkte fortsetzen]
Klingt für mich als AB alles ganz vernünftig und nachvollziehbar. Gäbe es zu OdBs keine (knisternde) Spannung und keine Polarität, wären sie keine OdBs.
Unter Opferhaltung würde ich eine Passivhaltung verstehen, eine Haltung, mit der man nicht versucht, aktiv sein Leben zu gestalten.
Bei mir an der Schule waren vermutliche potentielle Mobbing-Opfer nicht selten im Umfeld der Alphas und dort auch positiv geduldet und damit auch sicher vor Mobbing. Ein ähnliches Phänomen habe ich auch schon in einer Tierdoku über Wölfe gesehen ("Freundschaft" zwischen Beta und Omega).
Nach meinem Eindruck kommen "Dauerlächeln" und "Nice Guy" auch beruflich nicht so gut an. Vielmehr scheinen mir die Reaktionen auf ein bestimmtes und schroffes Verhalten zuweilen positiver.
Was das für ein Männerseminar war bzw. was in die Richtung angeboten wird, würde mich auch mal (nur in der Theorie) interessieren.

Lavender hat geschrieben: 08 Mai 2019 09:16 [...] Ich habe das Forum als Lexika genutzt und viele Anregungen aus den alten und neuen Threads mitgenommen, darunter auch:

- ein Nutzer hat beschrieben, dass er sich in seiner Wohnung unwohl fühlt (hier waren es Anfänge von Messiverhalten, so schlimm war es bei mir nicht aber unwohl habe ich mich dennoch gefühlt) und er niemanden, nicht mal Arbeitskollegen oder Freunde zu sich einlädt, was bei mir so ähnlich war. Als sich dann die Möglichkeit ergeben hat, bin ich in eine größere Wohnung gezogen, mit vielen Fenstern einem kleinen Garten (damit hatte ich gleichzeitig ein neues Hobby) und habe mir diese zum ersten Mal so richtig nach meinen eigenen Vorstellungen eingerichtet.

- weiterhin habe ich an meinem Äußeren gearbeitet (auch eine Erkenntnis aus dem Forum), weil ich, wenn ich so zurückblicke, doch sehr langweilig daher kam (weißes Shirt, Jeans, alte Brille, Standardhemd, weiß/schwarz, 0815-Frisur etc.). Also habe ich beim Umzug radikal ausgemistet und mich nach und nach neu eingekleidet, immer ein Stück mehr Farbe, auch mal kurze Hosen, neue moderne Anzüge für Arbeit, neue Nerdbrille und einfach mal zur Friseurin mit einem Augenzwinkern gesagt: "Mach es so, dass es dir gefällt."

- Ich war sehr schüchtern und bin es eigentlich heute noch und auch wenig kommunikativ. Ich habe mich immer wieder dazu gezwungen, gerade im Alltag mich mit Leuten, auch wenn es nur kurz an der Kasse war, zu unterhalten (Tipp aus dem Forum). Klar gab es auch Rückschläge/ Tage wo es mal nicht so lief und die Vorsätze dahin waren aber ich habe mich immer wieder dazu gezwungen, damit ich eine gewisse Routine in der Unterhaltung bekomme. Heute läuft es noch immer nicht optimal aber ich bin schon etwas aufgetaut, was auch mein Umfeld wohlwollend feststellt.

- Was auch wichtig war: Ich war fest in meinem Umfeld, immer die selben Leute, habe wenig ausprobiert, bin immer mehr zum Einsiedler geworden usw.. Das wollte ich aktiv ändern. Ich habe mich bei verschiedenen Onlineportalen angemeldet (Ok, aus Frust auch mal abgemeldet) und/aber nie ganz aufgegeben. Habe verschiedene Dates gehabt (die fast alle mehr schlecht als recht liefen) aber immer weiter gemacht und daraus gelernt. Weiterhin habe ich mit dem Fotografieren angefangen (Erkenntnis aus einer Diskussion hier), damit ich raus kam und Kontakt mit anderen Menschen hab. Außerdem hat man beim Date auch was zu erzählen. ;) [....]...
Das waren so meine Punkte und ich hoffe dem einen oder anderen können diese Punkte helfen.
Klingt für mich auch alles plausibel. Sein Leben ganzheitlich ordnen und aufräumen und auch in Zukunft geordnet halten (so wie man zum Vorstellungsgespräch auch keine löchrigen Socken anzieht, obwohl die keiner sehen kann). Aussehen und Kleidung sind neben der Fitness die Punkte, an denen man arbeiten kann, ohne sich innerlich groß verbiegen zu müssen. Auch mal Mut zu Neuem zu haben und sich mal neu umstylen zu lassen, erscheint mir positiv. Oft nimmt man solche Veränderungen nach einem Tiefpunkt vor (so wie man sich zuweilen am Wochenende gehen lässt, um sich mit neuem Schwung in die Arbeitswoche zu stürzen).
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Fawn »

Eins vorweg: Ich habe mich selbst nie als AB begriffen, obwohl der Begriff definitionstechnisch gesehen durchaus auf mich gepasst hätte. Bis zum 23ten Geburtstag keine männlichen Bekanntschaften, kein Kuss, keine Dates und nicht das geringste Interesse an all dem. Krankheitsbedingt war ich lange Zeit zu sehr mit mir selbst beschäftigt.
ABtum war (und ist) in meinem Freundes- und Bekanntenkreis übrigens derart verbreitet, dass das für mich schon beinahe eine zweite Normalität darstellt, ich mir von daher nur äußerst selten leicht amüsiert wie ein Alien vorkam und meine fehlende Erfahrung niemals negativ bewertet habe.

Als dann das Gröbste überwunden war und ich wieder Lust auf ein erfüllteres Sozialleben inklusive Kontakt zum anderen Geschlecht hatte, ergaben sich durch Internetkontakte die ersten längeren schriftlichen Austausche, Flirts und Reallife-Treffen, schließlich weitere Dates und meine erste Beziehung, die bis heute anhält.
Ich glaube, wenn man die eigene Unerfahrenheit nicht permanent selbst als persönlichen Nachteil wahrnimmt und thematisiert, wird das vom Gegenüber allenfalls als ungewöhnlich, nicht aber als "freakmäßig" bewertet und man hat im Grunde die gleichen Erfolgschancen wie jeder "Normalo".
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von TheRealDeal »

schmog hat geschrieben: 26 Apr 2019 11:13
Gilbert hat geschrieben: 26 Apr 2019 11:09
Reinhard hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:49

Nein. Es ist umgekehrt wohl eher so,dass der AB unterschätzt, zu welchen Gesprächsthemen er sonst noch fähig wäre, und dann bleibt übrig, dass man meint ein Hobby zu brauchen, mit dem man andere volltexten kann ...
....den Eindruck habe ich hier im Verlauf auch bekommen.

Wenn ich an meine Beziehungsanbahnung zurückdenke, spielten meine nicht vorhandenen Hobbys überhaupt keine Rolle. Hauptsache ist, man bekommt die Zähne auseinander und ist halbwegs kommunikativ. Das Thema ist eigentlich wurscht.....
Das bringt alles nichts, wenn man sich nicht liebenswert (es sich wert sein) fühlt!
Das Gute ist, dass man am Thema Selbstwert/Selbstliebe arbeiten kann. Auch (oder gerade), wenn man alleine ist. Weil man die relevanten Antworten bei bzw. in sich selbst findet.

Ganz rational und nüchtern betrachtet, halte ich mich auch für einen Langweiler. Weil ich (zumindest aktiv) nichts tue, was mich interessant machen würde. Nur: Es interessiert mich nicht. Und wenn mich meine Langweiligkeit nicht interessiert, warum sollte es andere Menschen interessieren?

Was nicht heißt, dass ich still in Ecken sitze und nichts sagen würde. Sollte man mich fragen, habe ich wahrscheinlich sogar einiges zu sagen.

Sollte ich inzwischen (was mir noch nicht ganz klar ist) ein Ex-AB sein, hat es mir auf jeden Fall geholfen, dass ich auf Menschen zugegangen bin.

Ich lasse Menschen auch so, wie sie sind. Aus tiefster Überzeugung daraus, dass sich der Schöpfer schon etwas dabei gedacht haben mag, warum er die Menschen so erschaffen hat, wie er sie erschaffen hat.

Eine gewisse Spiritualität, die ich erst entwickeln musste, hat mir geholfen, gelassen zu bleiben. Denn: Mein Vater weiß ja, wie man eine Liebesbeziehung führt, sonst würde es mich nicht geben. Und sooo weit vom Stamm bin ich nicht gefallen... ;)

In einer Psychotherapie habe ich gelernt, dass die Dinge meiner Biografie eben nicht sinnlos waren. Im Gegenteil. Ich brauchte aber jemanden, der mir geholfen hat, diese zu ordnen und gut in meine Persönlichkeit zu integrieren.

Und: Ich habe mich getraut um die Gunst der 2 Frauen in meinem Leben zu werben, die ich wirklich wollte. Und die habe ich bekommen... Bei einer 3. war ich mir fast sicher und wenn ich nicht so ein alter Sack wäre, hätte ich ernsthaft noch um die Gunst 2-3 Frauen hier aus dem Forum geworben ;)

Vielleicht hatte ich ja deshalb letztlich Erfolg bei dem anderen Geschlecht, weil ich eine gute "Innere Führung" habe und ich meinen "Inneren Zensor" frühzeitig in Rente geschickt habe...
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von The Poet »

TheRealDeal hat geschrieben: 04 Sep 2019 17:06 Vielleicht hatte ich ja deshalb letztlich Erfolg bei dem anderen Geschlecht, weil ich eine gute "Innere Führung" habe und ich meinen "Inneren Zensor" frühzeitig in Rente geschickt habe...
Angenommen diese Hypothese wäre korrekt (oder zumindest sind diese Faktoren dem Erfolg beim anderen Geschlecht nicht abträglich, sondern im Gegenteil mit einem Mindestmaß von M > 0 unterstützend):
Mit "innerer Zensor" kann ich noch was anfangen, hatte ich früher ganz intensiv (sofern sich meine intuitive Definition davon mit deiner deckt). Aber was ist eine gute "innere Führung"? Kannst du das erläutern?
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von TheRealDeal »

The Poet hat geschrieben: 04 Sep 2019 18:18
TheRealDeal hat geschrieben: 04 Sep 2019 17:06 Vielleicht hatte ich ja deshalb letztlich Erfolg bei dem anderen Geschlecht, weil ich eine gute "Innere Führung" habe und ich meinen "Inneren Zensor" frühzeitig in Rente geschickt habe...
Angenommen diese Hypothese wäre korrekt (oder zumindest sind diese Faktoren dem Erfolg beim anderen Geschlecht nicht abträglich, sondern im Gegenteil mit einem Mindestmaß von M > 0 unterstützend):
Mit "innerer Zensor" kann ich noch was anfangen, hatte ich früher ganz intensiv (sofern sich meine intuitive Definition davon mit deiner deckt). Aber was ist eine gute "innere Führung"? Kannst du das erläutern?
Im Prinzip vertraue ich mir selbst. Ich finde das, wonach ich suche und wenn ich gut für mich sorgen will, gelingt mir das auch. Irgendetwas in meinem Inneren leitet mich dabei. Ich bin auch noch nie an die "falschen" Frauen geraten...
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Hanuta »

TheRealDeal hat geschrieben: 04 Sep 2019 21:07 Ich bin auch noch nie an die "falschen" Frauen geraten...
Wenn man nicht gerade verzweifelt ist und jede Frau nimmt, dann kommt man meist auch mit seinesgleichen zusammen ;)
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von TheRealDeal »

Hanuta hat geschrieben: 04 Sep 2019 22:02
TheRealDeal hat geschrieben: 04 Sep 2019 21:07 Ich bin auch noch nie an die "falschen" Frauen geraten...
Wenn man nicht gerade verzweifelt ist und jede Frau nimmt, dann kommt man meist auch mit seinesgleichen zusammen ;)
Ich weiß das. Aber ich schreibe ja auch für die Menschen, die das noch nicht wissen... ;)
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von The Poet »

TheRealDeal hat geschrieben: 04 Sep 2019 21:07Im Prinzip vertraue ich mir selbst. Ich finde das, wonach ich suche und wenn ich gut für mich sorgen will, gelingt mir das auch. Irgendetwas in meinem Inneren leitet mich dabei. Ich bin auch noch nie an die "falschen" Frauen geraten...
Interessant. Ich misstraue mir und meinen Einschätzungen eigentlich zu jedem Zeitpunkt zu 99% (sicherheitshalber - alles ist für mich stets nur eine Arbeitshypothese. Kenn ich so aus der Wissenschaft. Und halte ich auch für richtig - weil ich da draußen genug Vollpfosten sehe (keine Sorge, ich meine keine Anwesenden), die genau das Gegenteil machen und bei vollkommener Ahnungslosigkeit die eigenen Fähigkeiten und das eigene Wissen & Können maßlos überschätzen (und mit diesem Schwachsinn leider auch noch durchkommen *kooootz* ... aber das ist ein anderes Thema), mit ziemlich desaströsem Ergebnis, man muss sich ja nur mal umgucken in der Weltpolitik), weil ich weiß, dass ich höchstwahrscheinlich nichts weiß - mit meinem dummen Säugetiergehirn.

Woher nimmt man da die Zuversicht, dass man sich selbst vertrauen kann und sollte? :gruebel: Wenn es eigentlich viel rationaler ist, sich selbst zu misstrauen?

Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, was es in meinem Inneren geben sollte, was mich (sinnvoll) leitet - angenommen, es gibt wirklich irgendeinen neuronalen Prozess dieser Art, der mir eine "Richtung" vorgibt... letzten Endes ist das doch nur Zufallsrauschen der Quantenzustände von meiner/m Hirnchemie und -synapsengewitter. Warum sollte mich dieser Zufall in die "richtige" Richtung schubsen? (Und was ist überhaupt die "richtige" Richtung?) Es kann auch eine total falsche Richtung sein - und ich rationalisier mir das dann hinterher als "wird schon richtig gewesen sein, weil <hierErfundenenGrundEinfügen>" zurecht. Vor allem: Warum soll ich mehr Vertrauen in einen Zufallsprozess setzen, wenn ich ja Gehirnanteile habe, mit denen ich alternativ auch halbwegs logisch über meine Probleme nachdenken kann (halt im Rahmen meiner begrenzten Säugerhirn-Möglichkeiten). Was höchstwahrscheinlich bessere Resultate erbringt (weil es wenigstens *irgendeiner* Struktur folgt), als auf das Kippeln von ein paar Elektronenspins zu vertrauen, die in die "irgendeine" Richtung kippen (was ziemlich zufällig ist und bestenfalls noch von meinen gerade in diesem Moment aktiven körperlichen Bedürfnissen & Zuständen abhängt).

Sorry... nur Gedankenfindung und -Ordnung meinerseits. Musst auch nicht antworten, bin gerade in nachdenklicher Stimmung.
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TheRealDeal
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von TheRealDeal »

Aber sicher antworte ich... ;)

Zunächst einmal: Ich arbeite schon länger daran, meinen Verstand mit Hilfe meines Verstandes abzuschaffen. Ich behaupte mal, dass 95% der Menschen die hier angemeldet sind, oder waren, irgendwann in Ihrem Leben eine glückliche Liebesbeziehung führen wollten, bzw. wollen. Es handelt sich also um eine Herzensangelegenheit, für dessen Wahrnehmung und Einlassung kein Verstand von Nöten ist.

Auf dem rationalen "Tripp" war ich auch mal. Von diesem habe ich mich weitestgehend gelöst, weil ich Dinge erfahren habe, die rational nicht zu erklären sind. Ich glaube an eine höhere Macht, weil mir z. B. klar ist, dass der Mensch das Universum nicht erschaffen hat. Mein kleines Säugetiergehirn kommt nicht da hin, es für möglich zu halten, dass die unvorstellbare Menge an Materie im Universum einfach "aus dem Nichts" entstanden sein soll. Das klingt wie Zauberei für mich und deshalb setze ich eine Art von großer schöpferischer Kraft voraus, die es irgendwo (oder irgendwie) im Universum geben muss. Und eine geplante und geordnete Entstehung des Universums muss in meinen Augen auch durch irgendeine Macht zumindest initiiert worden sein.

Ich habe früher einen entscheidenden Fehler gemacht. Ich habe geglaubt, ich könne Menschen vertrauen, wenn sie mir Wochen, Monate, oder teils jahrelang nichts getan haben. Dieses vermeintliche Vertrauen war in Wirklichkeit abchecken, denn Vertrauen ist ein "Vorschussgefühl" Als ich mit dem Besuch von Selbsthilfegruppen begonnen habe, habe ich in dieser Richtung eine Menge gelernt. Ich habe mich damals unter Menschen und erst recht unter fremden Menschen nicht wohl gefühlt. Jetzt habe ich mich aber in einem Setting aufgehalten, in dem ich regelmäßig neuen/fremden Menschen begegnet bin. Da habe ich eines Tages für mich entschieden, dass es einfach unfair wäre, würde ich diesen Menschen mit Misstrauen begegnen, weil sie mir vielleicht, eventuell und irgendwann etwas antun könnten. Ab da bin ich den Menschen vertrauensvoll begegnet und ich wurde nicht enttäuscht. Wohl wissend, dass das hätte passieren können. Aber Risiko war ich bereit einzugehen...

In Sachen Zufälle sage ich: Es gibt keine Zufälle. Nur weil ich Dinge nicht verstehen, oder wahrnehmen kann, muss das, was wie ein Zufall um die Ecke kommt, noch lange keiner sein...

Abschließend sage ich, dass man vermutlich relativ angstfrei und selbstsicher sein muss, um diesen Weg gehen zu können, denn ich habe auf meinem Weg viel Kontrolle abgegeben und mich den Kräften oft ziemlich stark ausgeliefert. Aber meist dann, wenn mein Säugetiergehirn mir nichts verwertbares mehr ausgegeben hat. Das war insbesondere in meinen schweren depressiven Phasen der Fall. Aber weil jede einzelne von ihnen etwas in mir ausgelöst hat, bin ich sehr dankbar, diese erlebt haben zu dürfen. Wenn der Weg der Erkenntnis auch sehr anstrengend und hart erkämpft war...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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LonesomeCoder
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von LonesomeCoder »

TheRealDeal hat geschrieben: 04 Sep 2019 17:06 Es interessiert mich nicht. Und wenn mich meine Langweiligkeit nicht interessiert, warum sollte es andere Menschen interessieren?
Jeder hat hier seine eigene Sichtweise: jemand, der seine Freizeit nur daheim alleine verbringt, der ist aus Sicht von jemanden, der dauern unterwegs und unter Leuten ist, meist ein Langweiler. Weil für ihn etwa nur Sport, Reisen und Partys interessant sind und lesen oder TV schauen nicht.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34