Ich weiß es nicht. Es gibt Menschen, die eine massive Intoleranz ausstrahlen oder Dinge, die man ihnen erzählt, in großer Runde weiter erzählen und einen damit bloßstellen. Das finde ich nicht so lustig. Prinzipiell steh ich schon zu meinen Hobbys und vor einzelnen Personen kann ich auch drüber reden, aber naja.... sobald es um Gruppen geht und da solche Witze-Dynamiken reinkommen und man selbst dann plötzlich öfter hinhalten darf wie die anderen, dann könnt ich mich auch ärgern, weshalb ich das über mich preisgegeben habe.
Was gibt es "preiszugeben"? Machst du was Peinliches?
Blödleute (mwn) gibt es immer. Muss man sich ausgerechnet von denen einschränken lassen, schon bevor sie sich bemerkbar machen?
Ich bin manchmal ein bisschen zu naiv und offen. Sich einschränken lassen ist natürlich schlecht, aber ich persönlich seh die Welt manchmal ein bisschen zu sehr durch die rosa rote Brille und vertrau Menschen, die ich noch nicht einmal kenn. Es wär besser, manche Dinge erst zu erzählen/preiszugeben, wenn ich mein Gegenüber besser einschätzen kann. Manche Menschen sind eventuell auch einfach überhaupt nicht dazu geeignet, über spezielle Interessen von mir zu reden (zb viele extrovertierte, die es nicht verstehen würden). Da wärs besser für mich, mir das einfach zu ersparen.
Wieso gehst du davon aus, dasss die anderen extrovertiert sind? Vielleicht mögen sie einfach die Gesellschaft netter Menschen. Du doch auch? Alleine Hobbys sind ja auch etwas lückenbehaftet, wenn es nnur Alleine-Hobbys sind. Wenn nicht auch gute Gesellschaft Aspekt deiner Alltagsgestaltung ist. Ist dir selbst ja eigentlich auch nicht egal - du findest dich ab, dass es nicht so ist.
Und was hat das mit "bloßstellen" zu tun? Du magst das eine. Der adnere findet das komsch. Ja und? Du findest doch auch komisch, wie man sich jeden Samstag ab Mitternacht in der Disse vollaufen lassen kann.
Nee, in dem Fall bezieht sich das, was ich schreibe, nur auf Extrovertierte. Auf Introvertierte, trifft das, was ich geschrieben hab, oftmals nicht zu.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Introvertierte Menschen oft tiefgründiger sind und mich besser verstehen. Und ich da mich eigentlich ganz gut öffnen kann, ohne große Risiken einzugehen.
Dass es bei extrovertierten oft besser ist, einfach den Mund zu halten und Themen gar nicht erst anzuschneiden, bei denen ich schon im Vorfeld weiß, dass man sich nur wieder im Kreis drehen wird und hinterher blöd hingestellt wird. Ich WEISS es ja davor. Und meistens weiß ichs auch, wenn ich meinen Mund öffne - dass es eine schlechte Idee ist. Kein Plan, warum ich trotzdem so strunzdumm manchmal bin, dann wieder irgendwas zu sagen, wenn ich teilweise schon weiß, wie es enden wird..
yes_or_no hat geschrieben: ↑16 Jul 2019 08:43
Dann kommt, egal was man sagt und wie spannend man es hinstellt, irgendwie doch immer "na für mich wär das nichts, ich geh lieber raus und mach was mit freunden". Und was soll man darauf schon sagen? Man kommt sich einfach total dumm vor, die anderen hören nicht zu sondern stellen sich komplett dumpf über einen mit diesen total trotteligen Argumenten, dass ihnen das zu einsam wär.
Warum willst du darauf was sagen. Ist doch seine Sache. Ich habe den Eindruck, du willst dich rechtfertigen. Genau das legt nahe, dass du mit dem, was du tust, selbst nich tim Reinen bist. Egal ob das stimmt oder nicht. Das Rechtfertigen allein brignt dich schon in die Defensive.
Naja, bei mir wars eben so, dass ich zwei Jahre lang freiberuflich gearbeitet habe - Home Office. Mir hat der Job Spaß gemacht, ich hab mich dadurch selbst verwirklichen können und hatte viele Freiheiten, die ich lieben gelernt hab. Oft zwischendurch hatte ich natürlich Existenzängste, Stress, Zweifel (zb bei Erkältungen oder leichten Krankheiten wie Kopfweh können normale Leute sich einfach ins Büro hocken und ihre Anwesenheit allein führt dazu, dass sie auch an unproduktiven Tagen bezahlt werden. Bei mir war das quasi sofort ein "Auszeit-Tag" wo ich wenig Kraft hatte, wenig geschafft hatte - und an solchen "leichten Krankheitstagen" bin ich dadurch quasi ein wenig durch die Hölle gegangen, weil ichs wenig mit mir vereinbaren konnte, den Tag nichts geschafft zu haben.
Es GIBT ALSO aus meiner Sicht schon Dinge, wegen denen ich mit mir während dieser freiberuflichen Zeit nicht ganz im Reinen war oder was mir schwergefallen ist,.... nur irgendwie wars mein großer Traum es zu schaffen, es war mir wichtig.
Ich war voller Selbstdisziplin, voller Antrieb, voller Energie und voller Ideen.
Doch NIEMAND hat das gesehen und auch nur ein einziges Mal zu mir gesagt.
ALLES was gesehen und zu mir gesagt wurd war: "Oh, das wäre mir zu einsam".
Es war ein Schlag in die Fresse, jedes Mal. Es tut einfach weh, wenn man WEISS, dass man auch gute Eigenschaften hat, aber Menschen im Tunnelblick nur auf die schlechten starren müssen.
Keine Ahnung, wie ich anders drauf reagieren könnte, auf solche Aussagen, wo Menschen mir mein Leben schlechtreden wollen und das positive, das was mich antreibt, so komplett unterbuttern müssen.
Ich glaub das hast du falsch verstanden - sich "komplett" von der Person abzugrenzen, wäre wirklich kontraproduktiv. Aber einfach irgendwie signalisieren, dass man sich nicht "erziehen" oder "bekehren" lässt und das Thema abgeschlossen ist und man über was anderes reden mag.
Das läuft in normalen sozialen Situationen auf dasselbe hinaus. Entweder man redet miteinander oder nicht.
Viele Themen haben aber ein deutlich geringeres Konfrontationsrisiko, wie ein Thema, wo eine Person (=ich) sehr emotional ist und die andere Person ignorant gegenüber tritt. Mit manchen Menschen verbindet einen wirklich viel, warum also kaputt machen, indem man immer gerade über diese anderen Themen reden muss, die einen nicht verbinden? :P Ich kann damit leben, wenn Menschen nicht alles an mir toll finden, aber ich kann nicht damit leben, wenn sie es mir permanent unter die Nase reiben. Also über manche Dinge mag ich wirklich einfach lieber "nicht reden".
Hui, das klingt wirklich trüb. Naja, ich hatte auch eine Suchtphase in Sachen Gaming und Ebay (Sammeln der Games ._.) zwischen meinem 17. und 20. Lebensjahr und hab das schon so erlebt, dass ich manchmal ein bisschen Angst um mich selbst hatte, nicht kontrollieren kann, was ich tue, weil ich irgendwie zu tief drin hing. mich das auch alles ein.
Von Sucht war ich weit entfernt. Es hat mir völlig gereicht, mehrfach die halbe Nacht durchzudaddeln und mich dann zu fragen, was zum Teufel ich eigentlich in dieser Zeit erlebt, getan, geschafft, gelernt, für mich selbst mitgenommen, oder für andere Gutes getan habe. Nix. Hab ich mich danach wenigstens erholt gefühlt? Oder glücklich? Zufrieden? Nein. Weder noch. Im Gegenteil.
Tote Zeit, im Sinne des Wortes. Unwiderbringliche Lebenszeit, die ich in eigenem Entschluss in tote Zeit verwandelt habe. Schlimmer Fehler. Nicht wieder tun.
Lieber setz ich mich ne halbe oder 3 Stunden unter einen Baum und hör den Vögeln zu (ist nur ein Beispiel, aber ein reales). Das entspannt, wirkt ausgleichend, macht zufrieden und im Idealfall glücklich. Hinterher hab ich mehr Energie als vorher. Gut.
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Also wars bei dir immer nur Kompensation von Leere? Bei mir wars so, dass ich in diesen 3 Jahren kein einziges Treffen außerhalb der Schule und damals Ausbildung hatte. Also kein Wochenende unter Leuten. Teilweise hab ich Einladungen bekommen, zu irgendwelchen Geburtstagen oder Veranstaltungen. Hab alle abgesagt - könnt ja ne Ebay-Auktion enden. Mir war das wichtiger.
Ich hab mich oft gefragt, wieso mir alles andere so egal war, aber da war dann immer wieder dieser Bann und diese komplette innere Abwehr, wenn irgendwas mit anderen Leuten anstand. Zum Teil hab ich auch widerstrebt, was mit Leuten zu machen, weil meine Gedanken so gefesselt waren - ich hätt da nicht gewusst, was ich zu denen reden soll, ich saß halt in meiner Seifenblase und hab mich ständig in Eile gefühlt.
Das Gefühl, mal abschalten zu können, wie du es mit den drei Stunden unter dem Baum beschreibst, war mir damals auch fremd. Ich hatte ne ellenlange TODO-Liste. Die hauptsächlich daraus bestand, welche Spiele ich noch ersteigern musste, welche Levels ich abschließen musste und naja... es war schon ziemlich nervenaufreibend, aber irgendwie insgesamt auch ne ziemlich coole und intensive Zeit.
Ich bin quasi allein aus der Sucht wieder rausgekommen, als ich von meinen Eltern ausgezogen bin. Irgendwie erschien mir das Leben von diesem Punkt an wieder lebenswert und ich hab mich wieder selbstbestimmt gefühlt, sodass ich nicht mehr in andere Welten entfliehen musste, sondern wieder mich selbst in der echten Welt steuern konnte :P Also ich hab das Gaming nicht sooo negativ in Erinnerung, es war damals ein bisschen meine Rettung vor ner Welt, mit der ich damals leider überhaupt nichts anfangen konnte. Aber naja,..... natürlich hab ich oft Angst, dass mir Menschen wieder so egal werden könnten wie damals, auch wenns seitdem nicht mehr passiert ist, außer in kurzen Phasen wo ich massiv Stress hatte.