Entdecker90 hat geschrieben: ↑12 Jul 2019 12:02
yes_or_no hat geschrieben: ↑11 Jul 2019 20:33
Ich kanns irgendwie schon verstehen, dass du provokant wirst, weil du hier im Forum generell viel Gegenwind bekommst - aber du könntest den Gegenwind eventuell auch konstruktiv sehen und irgendwie einfach anfangen zu spüren, dass du Grenzen überschreitest und probieren, ob du es auch besser hinkriegst im Miteinander - statt nur ne Stufe höher zu schalten, wie du es aktuell irgendwie tust.
Ich gebe euch beiden Recht. Auf der einen Seite wirkt Neveryoung manchmal etwas agressiv, was vielleicht nicht so zielführend ist - auf der anderen Seite können kontroverse Diskussionen durchaus fruchtbar sein. Wenn man bei einem Thema nicht dieselbe Meinung hat, kann daraus eher eine (wenn möglich konstruktive) Debatte werden.
Konstruktive Debatten haben dabei noch die Bedingung, dass auch die Impulse der anderen Seite konstruktiv aufgenommen werden.
Ist bei Neveryoung jetzt nicht so ausgepraegt.
Wenn naemlich die Argumente keinen Einfluss auf die Positionen haben, wenn es keinen Verstaendnisprozess gibt, dann ist es bestenfalls eine Bestandaufnahme.
Auch Aggressivitaet hat nur in den meisten Faellen negative Auswirkungen, es kann aber auch mal zielfuehrend wirken - wenn es den Verstaendnisprozess voranbringt, beispielsweise durch Aufruetteln, Bequemlichkeits-Abwehr und -Ego der anderen Seite zu ueberwinden.
Aber seine aggressiven Worte sind nicht die Huerde, sondern es ist die Haltung dahinter.
Problematisch sind die mentalen Positionen:
- ich habe Recht, und ich will das nur loswerden, aber keine anderen Positionen oder Gegenargumente anhoeren
oder schlimmer noch
- ich habe Recht, und Du stimm mir jetzt mal zu!
Im ersten Fall ist ein gegenseitiger Verstaendnisprozess unerwuenscht,
im zweiten Fall wird selbst ein "Hey, lass mich mit Deinem Missionierungsdrang in Ruhe!" zum Konfliktstoff.
Wer wie im ersten Fall auf ein konstruktives Gespraechsangebot reagiert, bei dem wird das Gespraech in der Bestandsaufnahme stagnieren. Soweit zwar nicht konstruktiv, aber auch noch nicht destruktiv (quasi obstruktiv, wenn es kein Konsens ist).
Ganz eindeutig konfliktfoerdernd ist die zweite Haltung, wenn Argumente egal sind. Wenn die sachliche Frage zu klaeren verweigert wird, kann das auch mal konstruktiv sein, ueber die Klaerung der Prioritaeten. (Selten der Fall - und spaetestens im inhaltlichen Gespraech sollte es dann auch wirklich um den Verstaendnisprozess gehen.) Aber im Normalfall ist diese Haltung konfliktreich genug, um mit jedem Gespraechspartner eine Eskalationsspirale zu erzeugen.
Und das ist, was ich bei Neveryoung (und den ganzen anderen Missionaren) sehe:
sie wollen nicht nur Bestaetigung, sondern auch Bekehrungserfolge.
Ganz egal, in welchem Tonfall sie diese Geisteshaltung praesentieren, das ist als Geisteshaltung uebergriffig (oder ein Fall fuer die Prioritaetenklaerung).
Ob freundlich oder fordernd formuliert, die Geisteshaltung beinhaltet haeufig auch Uebergriffigkeit - unabhaengig von der Wortwahl.
K