Tania hat geschrieben: ↑27 Jun 2019 06:14
Gatem hat geschrieben:
Woher soll derjenige, der das Thema anschneidet denn vorher wissen, dass er hier in ein Themengebiet gerät, in dem rationale Argumente ignoriert werden? Das merkt er doch dann erst, wenn es bereits zu spät ist.
Sorry, aber wer nicht einmal ahnt, dass Kritik an den Kindern anderer Menschen oder an der Art, wie diese sie anziehen, eine emotionale Reaktion hervorrufen kann, sollte wirklich dringend an seiner sozialen Kompetenz arbeiten. Oder sich einfach drei Fragen stellen:
- Ist der Angesprochene persönlich betroffen?
- Geht die Sache mich irgendwas an?
- Wird die Kritik zu irgendeiner Änderung führen, aufgrund derer eine Verbesserung der Situation der Beteiligten zu erwarten ist?
Ich finde, bereits die ersten beiden Fragen sind ausreichend, um den Zuendstoff anzuschauen.
Gatem hat geschrieben: ↑27 Jun 2019 07:51
Okay, betrachten wir die drei Fragen mal für den konkreten Fall:
Frage 1:
Nein, der angesprochene ist nicht persönlich betroffen, da es um seine Kinder geht. Genau genommen betrifft es auch die Persönlichkeit der Kinder nicht, da es nur um die Bekleidung geht.
Zur Hoelle, ja, das verursacht persoenliche Betroffenheit.
Du kritisierst quasi das Hoheitsrecht der Eltern, und beanspruchst unterschwellig ihre Entscheidungsbefugniss.
Wenn Du da Konflikte aus Betroffenheit vermeiden willst, da musst Du nen bestimmten Level an Gespraechsfuehrung hinbekommen koennen.
Ansonsten sind da entsprechende Konflikte zu erwarten.
Frage 2: Ja. Es geht ja um ein Thema, was die komplette Gesellschaft betrifft. Und als Teil dieser Gemeinschaft geht es auch jeden, der Teil dieser Gesellschaft ist, etwas an.
Mit dieser Argumentation koenntest Du alles und nichts begruenden - das beinhaltet nichts, dass diese spezifische Situation jetzt angebracht waere.
Eher vermute ich, findest Du die erwuenschten Antworten aus Deiner Perspektive - aber nicht die Perspektive des Gespraechspartners.
Frage 3: Habe ich weiter oben ja bereits beantwortet, also Ja.
Fuer Dein Gefuehl vielleicht.
Ich bin sicher, die Gespraechspartner empfinden das anders.
Und letztendlich entscheidest nicht Du, dass Deine Vorgehensweise konfliktfrei ist, sondern das muss ein Konsens sein.
So, statt dem von dir angegebenen Ja-Nein-Nein haben wir hier nun ein klares Nein-Ja-Ja, also das komplette Gegenteil. Und nun?
Nun lohnt sich ein Blick, warum etwas so "Klares" so unterschiedlich betrachtet wird ...
Goldilocks hat das mMn schoen pointiert:
Du achtest darauf, was Du vernuenftig findest.
Du blendest aus, was Deine Vorgehensweise unterschwellig impliziert und beim anderen Menschen fuer Gefuehle/Proteste verursacht.
Deine Antworten auf die drei Fragen weichen dieser Ebene total aus.
Und nun - was damit anfangen?
Dass Deine Antworten die Knackpunkte ueberhaupt nicht aufgreifen, die Perspektive der anderen einfach nicht treffen, ist das fuer Dich verstaendlich?
K