Melli hat geschrieben: ↑09 Jun 2019 04:11
Wenn jemand nicht annehmen kann, daß ich ihn einlade
, dann empfinde ich das schon als Zurückweisung.
Ich hab gestern zufällig mit einem Kumpel über das Thema geredet. Der kommt aus einem wohlhabenden Elternhaus und hatte selbst ziemlich viel Glück während der Internet-Blase - sprich, er kennt den Gedanken "Kann ich mir das überhaupt leisten?" gar nicht.
Vor ein paar Jahren wollte er zum Super Bowl Finale und hat mich gefragt, ob ich mitkommen mag. Ich bin jetzt nicht so der Football-Fan, aber ich hätte mich durchaus gefreut, Zeit mit ihm zu verbringen. Nur fehlte dazu eben ein bisschen Kleingeld - also habe ich abgesagt.
Gestern kamen wir noch mal auf das Thema, und er meinte, dass ihn meine Absage schon verletzt hätte. Und selbstverständlich hätte er alles bezahlt - ich hätte bloß was sagen müssen. Nur - genau das kann ich eben nicht. Es wäre, als würde ich unsere Freundschaft ausnutzen, um etwas Luxus zu bekommen, ohne den ich prima leben kann. Das wäre es einfach nicht wert.
Wir haben uns jetzt geeinigt - sollte so eine Situation noch mal auftreten, dann fragt er sowas wie "Ich möchte zum Super Bowl und würde mich echt freuen, wenn Du mich begleitest. Mach Dir keine Gedanken wegen der Kosten, ist schon alles bezahlt." Das drängt mich weniger in die Rolle des Almosenempfängers als ein "Wenn Du möchtest, kannst Du mitkommen, und wenn Du es Dir nicht leisten kannst, sag Bescheid, dann bezahl ich das."
Aber wir kennen uns auch schon seit Jahren, da kann man auch mal über so etwas reden. Bei einer gerade entstehenden Bekanntschaft/Freundschaft ist das deutlich schwieriger. Da bleibt man dann doch lieber proaktiv auf Distanz, als Dinge zu sagen wie "Kobe-Rind? Sorry, aber für das Geld leben wir sonst zu viert die ganze Woche."