Gamification beim Flirten

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SchwarzeZeder
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Gamification beim Flirten

Beitrag von SchwarzeZeder »

Hallo zusammen,

das Thema, das ich einbringen möchte, könnte furchtbar kindisch, unreif und wenig erwachsen wirken. Aber ich möchte euch bitten, mir eine Chance einzuräumen, zu erklären, warum die Sache vielleicht weniger kindisch ist, als der erste Einblick möglicherweise vermuten lässt.

Worum geht es? Ich möchte mit einem konkreten Beispiel aus meinem Leben beginnen:

Vor einigen Jahren habe ich mit Gesellschaftstanz (also Paartanz) begonnen. Ich habe Tanzkurse in einer Tanzschule belegt und parallel dazu Tanzpartys besucht. Bei jenen Tanzpartys war ich anfangs extrem gehemmt. Meine Tanzfähigkeiten waren nicht sonderlich ausgeprägt (sprich: ich war Anfänger) und alle um mich herum tanzten nicht nur (vermeintlich) besser, sondern sahen (vermeintlich) auch noch sehr viel besser aus, waren sehr viel redegewandter, sehr viel cooler und überhaupt in jeder Hinsicht besser als ich.

Es fiel mir in jener Zeit ausgesprochen schwer, eine Frau zum Tanzen aufzufordern. Erst wenn ich eine Frau lange Zeit beobachtet hatte, ich mir sicher sein konnte, dass sie selbst nicht gerade die "coole Socke" war und vor allem selbst noch ganz am Anfang ihrer Tanzkarriere stand, habe ich mich zögerlich (nach langer Zeit und viel Selbstüberwindung) getraut, sie aufzufordern. So kamen an einem langen Tanzabend nach vielen Stunden vielleicht gerade mal drei Frauen zusammen, mit denen ich getanzt hatte. Dann bin ich gefrustet nach Hause gegangen.

So ging das eine ganze Weile. Irgendwann aber habe ich begonnen, bewusst zu zählen, mit wie vielen (unterschiedlichen) Frauen ich an einem Abend getanzt hatte. Dabei war es egal, ob ich selbst aufgefordert hatte, oder aufgefordert wurde (auf Letzteres habe ich durch Körpersprache etc. auch einen gewissen Einfluss). Ja: Ich habe ganz konkret mitgezählt! Und dann bin ich nach Hause gegangen und habe gewusst: Heute hast du mit 4 Frauen getanzt!

Und dann? Bei der nächsten Veranstaltung bin ich los und habe mir von Anfang an vorgenommen: Die Zahl 4 vom letzten Mal, die übertriffst du jetzt! Und dann habe ich die erste Frau aufgefordert... Dann die zweite... Und als ich bei der vierten war, habe ich mir gedacht: Jetzt noch eine, dann hast du einen neuen Rekord! Und das ist mir dann auch geglückt und ich bin (später) zufrieden nach Hause gegangen!

Und dann? Dann ging das immer so weiter, ich habe an einem Abend 8, am nächsten schon 12, irgendwann 20 und noch viel mehr aufgefordert - nicht jede freilich hat zugesagt, manche haben abgelehnt, aber dann ging es einfach zur nächsten! Und jedes Mal (oder zumindest immer wieder) konnte ich mich steigern, immer selbstverständlicher wurde das Auffordern, immer leichter fiel es mir - und immer mehr Frauen kannten mich, immer mehr tolle Bekanntschaften machte ich, immer mehr Frauen freuten sich sichtlich mich zu sehen oder forderten mich von sich aus auf! Mein Leben hat massiv an Qualität gewonnen!

Was ist das Prinzip dahinter? Es ist etwas, was insbesondere in der Softwareentwicklung als "Gamification" bezeichnet wird und die Einbindung "spieltypischer" Elemente (etwa Highscores, Abzeichen ab einer bestimmten Punktzahl, Erstellung der Top-20-Highscores etc.) bezeichnet. Diese spieltypischen Elemente haben nachweislich in vielen Bereichen einen enormen Einfluss auf den Lernerfolg bzw. den Erfolg von Maßnahmen, die das eigene Verhalten verändern sollen.

Etwa bei Corporate-E-Learnings, die zur betriebsinternen Weiterbildung genutzt werden. Eine Firma mit vielen Mitarbeitern möchte etwa eine neue Software einführen. Die Einarbeitung der Mitarbeiter soll mittels eines bereitgestellten E-Learnings erfolgen. Und wo liegt nun der Unterschied zwischen dem Lernen ohne Gamification und dem Lernen mit Gamification? Bei ersterer Option liegt der Mitarbeiter abends um 8 auf der Couch und muss die Frage beantworten: "Was bedeutet es, wenn Fehlercode H34-XYZ in Softwaremodul AB-R-29 angezeigt wird?". Der Lerner wird sich denken: "Gähn, was für ein Scheiß!". Und mit Gamification? Da ist die Beantwortung der Frage an einen Score gekoppelt - und am Ende gibt es eine Liste von Highscores und man kann sich mit seinen Kollegen messen! Und der Chef hat einen Preis für die besten drei Scores ausgelost! Und eine Teamwertung gibt es auch noch: Das Team von eurer Abteilung tritt gegen das Team von der gehassliebten Buchhaltung an und ihr liegt Kopf an Kopf! Jetzt noch ein wenig Anstrengung, und ihr liegt wieder vorne!

Der Erfolg des Prinzip, aus spielfernen Kontexten ein Spiel zu machen, ist wissenschaftlich untermauert und findet in etlichen Bereichen bereits Anwendung - sei es in der betriebsinternen Fortbildung, sei es in der Psychotherapie. Wichtig scheint mir dabei, dass der Erfolg in irgendeiner Weise konkret messbar ist (etwa die Anzahl der Frauen, mit denen ich getanzt habe - das ist eine konkrete Anzahl, die sich zählen und vergleichen lässt).

Und was möchte ich hier? Ich bin immer noch Single! Mein Leben hat sich zwar - wie gesagt - deutlich verbessert, aber ich habe in sämtlichen Bereichen, die über das Auffordern von Frauen hinausgehen, noch immer deutliche Defizite. Eines meiner Hauptprobleme ist ganz gewiss, dass ich in der verbalen Kommunikation gehemmt bin. Es fällt mit schwer, Gespräche aufrecht zu erhalten. Entweder weiß ich nichts mehr Interessantes zu erzählen (obgleich ich genug Interessantes erlebt habe, um eigentlich stundenlang erzählen zu können), oder ich hatte eigentlich gerade eine interessante Konversation, aber denke mir "Jetzt kann es nur noch schlechter werden!" und breche das Gespräch lieber ab, bevor wieder peinliche Schweigepausen entstehen! Wenn ich in diesem (und anderen) Bereichen besser würde - was könnte ich aus meinem Leben noch alles machen!

Und jetzt frage ich mich: Wenn das mit dem Auffordern (was tatsächlich jahrelang ein riesiges Problem für mich war) so gut geklappt hat - lässt sich dann das Prinzip der Gamification nicht auch noch sehr viel weiter auf andere Bereiche ausdehnen? Kann ich nicht (mir selbst) irgendeinen "Punktescore" auf Gesprächsführung vergeben, um wieder mit demselben Elan auf Tanzabende zu gehen und mir zu denken: Jetzt breche ich meinen Highscore! Und mit einem mal stelle ich wieder fest: Hoppla, die Frauen lieben es, sich mit mir zu unterhalten! Ich habe etwas zu sagen und Unterhaltungen mit mir sind eine Bereicherung für das Leben derjenigen, die sich eben mit mir unterhalten!?

Und daher meine Fragen an euch: Was denkt ihr darüber? Habt ihr selbst mit Ähnlichem schon Erfahrung gemacht (insbesondere aufs Thema Flirten etc. bezogen)? Wie könnten solche "Gamification"-Elemente in Hinblick auf Gesprächsführung, Flirten und verwandte Themen aussehen? Wie kann man die "Qualität" eines Gespräches mit einem Menschen des anderen (oder auch selben, falls zutreffend) Geschlechts in "Punkte" fassen, so dass man daraus eine Rangfolge ableiten kann, die einen an jedem Abend selbst motiviert, seinen Rekord zu brechen oder zumindest seine "Top 20" zu verbessern?

Und nochmal: Das Ganze mag vielleicht kindisch wirken (und vielleicht ist es das auch), aber es wirkt. Und: Irgendwann erreicht man vielleicht eine Stufe, an der man die ganze Sache mit "Scores" hinter sich lassen kann, weil man ganz selbstverständlich den neuen Umgang mit der Sache gelernt hat und es keine Überwindung mehr kostet, sondern in die normalen, selbstverständlichen Verhaltensweisen übergegangen ist, die man leicht und gerne macht. So war es bei mir beim Tanzen: Vom ängstlichen Häslein, das nur die verhaltensten Frauen aufgefordert hat, bin ich zum begeisterten Tänzer geworden, der mit Liebe und Lust alle auffordert, die strahlen und mit Begeisterung tanzen - ob Anfänger oder langjährige Tanzprofis!

Viele Grüße
SchwarzeZeder
Zuletzt geändert von SchwarzeZeder am 12 Mai 2019 01:15, insgesamt 1-mal geändert.

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fredstiller

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von fredstiller »

Klar kannst du das ganze auch auf andere Lebensbereich übertragen. Ich würde das aber (ausser, man steht drauf) nicht zu sehr vertechnisieren bzw. verkomplizieren. Wie beim E-Learning auch: nicht übertreiben, mit der Komplexität. Gib dir einen Punkt wenn du ein „gutes“ Gespräch mit eine Frau hattest. Ich weiss nicht, ob das nach Minuten abrechnen würde - könnte sonst gezwungen werden.
SchwarzeZeder hat geschrieben: 12 Mai 2019 00:47 Das Ganze mag vielleicht kindisch wirken (und vielleicht ist es das auch), aber es wirkt. Und: Irgendwann erreicht man vielleicht eine Stufe, an der man die ganze Sache mit "Scores" hinter sich lassen kann, weil man ganz selbstverständlich den neuen Umgang mit der Sache gelernt hat und es keine Überwindung mehr kostet, sondern in die normalen, selbstverständlichen Verhaltensweisen übergegangen ist, die man leicht und gerne macht.
Genauso die Sache mit dem Pickup: lern ein paar Muster und Routinen, und wende sie an.
Auch und gerade für die Gesprächsführung und das Flirten an sich, um dort Sicherheit zu gewinnen.

Ist - aber ich bin absolut kein Tänzer - vielleicht ähnlich wie mit die Sache mit dem Tanzen: Man muss am Anfang die technischen „Basics“ lernen. Vorgegebene Schritte, Bewegungen und Handgriffe. Alles sehr technisch und mechanisch. Wirklich Spass machen tut das (Tanzen) wahrscheinlich erst, wenn man in denen eine gewisse Sicherheit erlangt hat. Und sich dann nicht mehr auf die reine Technik und Form konzentrieren muss, sondern das als körperliches „Ausdrucksmittel“ nutzen und geniessen kann. Irgendwie so, ich stelle mir das ja als Laie nur so vor.
yes_or_no

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von yes_or_no »

Ich find die Idee dahinter gut, aber ich denk mir, normale Jugendliche machen das ohnehin schon so ;) Die messen sich halt mit ihren Kumpels - hingegen als Einzelkämpfer muss man sich mit sich selbst messen.
In diesem "Probierstadium" ist es meiner Meinung nach also eine coole Idee.
Wenns dann ernst wird, muss man sich natürlich fragen, ob die Person einen auch anspricht oder ob es wieder nur um einen Score geht.
Also man darf damit nicht übers Ziel hinausschießen, sondern muss seinen gesunden Egoismus wahren: Man lebt für sich selbst und um seine Bedürfnisse zu befriedigen und nicht für einen Score (bzw die Anerkennung anderer).

Ich hab mit 21 ein ähnliches Projekt gestartet.
War damals total isoliert mit null Kontakten und hab einfach das Projekt gestartet, Normalität nachzuspielen.
Es gab zwar keinen Score... aber ich bin das damals auch spielerisch angegangen und denke, das ist auch der einzige Grund, weshalb es geklappt hat.... ich war damals dezent Videospielsüchtig und Außenseiterin in der Arbeit.
Naja. Dann hab ich mir gedacht, ok ich versuche, jede Woche einmal irgendwas draußen zu machen. Mit anderen Leuten hätt ich mich nicht getraut, daher hab ich irgendwas genommen, wo man alleine hinkonnte. Und hab dann die Blade Night gefunden. Da fährt man quasi abends mit Inlineskates durch die Stadt.
Zusätzlich dazu hab ich noch eine Frauenzeitschrift pro Monat lesen müssen, um "Up to date" zu sein und naja, selbst das hat dann so eine Zeitlang geklappt.
Dann, als ich das paar Wochen lang quasi gehalten hab und gemerkt hab "es ist nicht schwer", hab ich gedacht, zusätzlich dazu will ich auf ein Treffen mit Leuten gehen --- bin dann auf so ein Treffen von groops.de "English Speakers" oder so ähnlich hin - naja. War nicht übermäßig spannend. Wir haben in einem Cafe gehockt und Englisch gesprochen.
Zu irgendeiner Online Sucht SHG bin ich auch hingegangen, aber naja... das war auch nicht sooo prickelnd am Anfang. Also es ging etwas holprig los...... ohne dieses "Projekt" im Hintergrund hätt ich niemals die Motivation behalten, weiter irgendwelche blöden Treffen im Internet rauszusuchen, wo ich noch hingehen könnte.

Wenn ich mich gefragt hätte: "Habe ich heute Abend Lust auf die Blade Night zu gehen?", wäre die Antwort "NEIN" gewesen.
Aber ich wollte wissen, ob ich Normalität nachspielen kann, ob ich einfach so tun kann, als wäre ich so wie die anderen, die so gerne unter Menschen sind und auf blöde Massenveranstaltungen rennen....

Najjjaaa. Irgendwann hab ich darüber dann Leute kennen gelernt und entdeckt, dass mir Rausgehen tatsächlich Spaß macht, wenn es in den Bergen ist^^ Und auch meine Angst oder Ablehnung gegenüber Massenveranstaltungen ist gesunken, da ich auf spielerische Weise damit Erfahrung gesammelt habe.

Irgendwann hab ich mir auch mal das Projekt gesetzt, alle Endstationen von der SBahn auszuprobieren oder alle "wichtigen" Endstationen der Züge mit dem Bayern Ticket abzufahren, wie Passau, Bodensee, Mittenwald und so....
Da hab ich mir auch konkret ein Ziel gesetzt (ok, das mit den SBahnen hab ich aus Langweile dann abgebrochen :P War nicht viel zu sehen bei den meisten ^^).

Keine Ahnung.... Ich denk schon, wenn man was ändern mag und sich nicht gescheit traut oder sich nicht überwinden mag oder diesen undefinierbaren inneren Wiederstand hat, ist es ne gute Idee, die Sache einfach als Projekt zu sehen oder als Spiel.
Also dann hat man was greifbares und fragt sich: "Kann ich das schaffen?"
Hingegen, wenn man sich einfach gefragt hätte, "Will ich heute nach Mittenwald fahren?", hätte man wohl eher gegähnt und sich gefragt, was man dort alleine bitte anfangen will. Aber so ist es halt ein Projekt, eine Herausforderung, Teil von was größerem und man will nicht aufgeben und verbindet Erfolg damit, wenn man es tut, auch wenn man dort dann erst mal dumm herum steht und es vielleicht nur ein mittelmäßiger Tag wurde.
Aber hey: So sammelt man Erfahrung :)

Also JA, ich kenn das auch -- aber nicht aufs Flirten bezogen ^^ Find man muss schon aufpassen dabei, dass man Menschen nicht versehentlich als Objekte behandelt oder zu Projekten macht - aber beim puren Flirten oder bei puren Blind Dates gehts in erster Linie ja nur ums PROBIEREN (sehen was wird) also ist es da find ich noch vorteilhaft und positiv.
Naja, aber man sollt keine Scores erfinden wie "Zusammenkommen: 50 Punkte", sondern an dem Punkt dann lieber auf die eigenen Bedürfnisse hören, also hier konkret dann wieder die Frage stellen: "Will ich hier überhaupt mehr", anstatt sich mit diesem Spiel zu überlisten.
Wie gesagt: Für Erstkontakte ist das total super.
Und für "Neue Ausflugsziele kennen lernen, neue Aktivitäten probieren" vielleicht auch. Inszwischen plan ich meine Freizeit natürlich schon nach meinen Vorlieben.... und merk dann auch, dass ich auf irgendwas spezielles LUST habe und da "wirklich" hin will und es nicht bloß ein doofes Projekt ist.... eben einfach, weil da "Erfahrung" ist, eine Art minimaler Orientierungssinn, wo dann auch Lust auf MEHR kommt (zb in diesem Ort xyz gab es noch ein Museum, das interessant aussah aber das ich beim letzten Mal zeitlich nicht geschafft hab,.... etc)...

Manchmal wenn ich aber Langweile hab, setz ich mir immer noch so doofe Ziele, letztes Jahr hab ich irgendwann auf Google Maps herumgescrollt und die doofe Idee bekommen, ich könnte ja theoretisch mit dem Auto einmal um die Ostsee fahren. Ein bisschen ein Reiz ist da schon, weils ein cooles Projekt wär. Jeder einzelne Ort, den man sieht, ist irgendwo vielleicht durchschnittlich, aber das Projekt als Ganzes würde mir cool erscheinen, auch wenn ich am Ende alleine mit dem Auto drum rum fahren muss.
Ok, ob ich es tue, weiß ich noch nicht :P
Aber ich denk mal, als Einzelgänger ist es irgendwo normal, dass man das Leben ein bisschen Gamifiziert und sich einfach Ziele steckt, die man abklappert und "schaut was geht", "Grenzen austestet". Schließlich muss man sich irgendwie selbst anspornen und der Ansporn "es zu tun weil die Freunde es tun wollen" entfällt nun mal :P
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alex321
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von alex321 »

yes_or_no hat geschrieben: 12 Mai 2019 09:53 Ich hab mit 21 ein ähnliches Projekt gestartet.
War damals total isoliert mit null Kontakten und hab einfach das Projekt gestartet, Normalität nachzuspielen.
Es gab zwar keinen Score... aber ich bin das damals auch spielerisch angegangen und denke, das ist auch der einzige Grund, weshalb es geklappt hat.... ich war damals dezent Videospielsüchtig und Außenseiterin in der Arbeit.
[...]
Aber ich denk mal, als Einzelgänger ist es irgendwo normal, dass man das Leben ein bisschen Gamifiziert und sich einfach Ziele steckt, die man abklappert und "schaut was geht", "Grenzen austestet". Schließlich muss man sich irgendwie selbst anspornen und der Ansporn "es zu tun weil die Freunde es tun wollen" entfällt nun mal :P
Interessant. Ich bin aktuell in einer ähnlichen Situation (mein Umzug nach Wien vor 3 Jahren hat mich total aus der Bahn geworfen), aber daran gezielt Gamification zur Motivation einzusetzen habe ich noch nicht gedacht. Vielleicht sollte ich mir Achievements fürs RL ausdenken^^
yes_or_no

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von yes_or_no »

Da gabs auch so einen Film :P Nerve hieß der, fand den ganz cool.
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Vicky7

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Vicky7 »

Finde das absolut nicht kindisch - spielerisch Spass haben darf und soll man doch in jedem Lebensalter!
Und ob Du die Erfolge dabei in Scores ausdrückst oder in Worten ist doch völlig einerlei - das, was Du dabei empfindest, zählt.
Habt ihr - wie in manchen Tanzschulen üblich - eine Bar, wo du eine Frau auf ein Getränk einladen könntest (man wird ja durstig beim tanzen) ?
Oder als Steigerung - auf ein Getränk danach ? (da solltest Du besser nur mit einer Frau gehen, die Du auch anziehend findest - sonst glaubt die vielleicht, du seist interessiert, bist es aber nicht, und dann ist sie enttäuscht).
Jedenfalls finde ich Deinen Beitrag sehr erfreulich und erfrischend!
Und zur Nachahmung geeignet. Freude in die Welt zu tragen, indem man sich selbst Freude macht, ist ein gutes Ding.
Trinity

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Trinity »

Wie wäre das denn umgekehrt für dich? Wenn dich eine Frau ansprechen/anflirten würde, aber du merken würdest, dass du für sie nur eine Zahl bist und gar kein echtes Interesse an dir besteht?

Für das Gegenüber, das in so einem Szenario als Übungs-Dummy benutzt wird, ist das einfach respektlos. So sehe ich das zumindest, aber ich mag auch altmodisch sein.

Jedenfalls wurde ich einmal auf diese Weise angegraben (völlig unvermittelt auf der Straße, nach dem Motto: "Hey, Du siehst toll aus! Darf ich dich zu einem Drink einladen?") und ich habe sofort mit Ablehnung reagiert, weil für mich klar war, dass ich für ihn einfach eine Losnummer von vielen war.

Vielleicht geht so eine Strategie im bestimmten Rahmen auf, also in Clubs oder Singlebars. Vielleicht sind das dann die AGB des Flirtens …
Ich fände es aber viel schöner, wenn ein Mann sich nicht mit 100 für ihn uninteressante Frauen "herumschlagen" musste, um sich mir anzunähern.
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Calliandra
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Calliandra »

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 10:26 Wie wäre das denn umgekehrt für dich? Wenn dich eine Frau ansprechen/anflirten würde, aber du merken würdest, dass du für sie nur eine Zahl bist und gar kein echtes Interesse an dir besteht?

Für das Gegenüber, das in so einem Szenario als Übungs-Dummy benutzt wird, ist das einfach respektlos. So sehe ich das zumindest, aber ich mag auch altmodisch sein.
Ich finde, das siehst du etwas zu verbissen. Es ist ja erstmal ein Flirt, also was völlig unverbindliches, was einfach nur heißt, dass man erstes oberflächliches Interesse am anderen hat. Und dieses erste, unverbindliche Interesse darf man ja durchaus für mehrere Menschen aufbringen, ob nun Mann oder Frau.
Wenn ich aber Probleme damit habe, die für mich auf den ersten Blick interessanten Personen anzusprechen und es mir hilft, dafür Highscores einzuführen, um mich zu motivieren, warum nicht? Er wird ja sicher nicht jede x-beliebige Frau als "Übungsobjekt benutzen", sondern vermutlich wird er das mit Frauen machen, die er erstmal sympathisch findet. Es ist ja auch eine Interaktion, insofern würde ich nicht von benutzen sprechen. Die Frau kann ablehnend oder zugewandt reagieren, und daraus entwickeln sich nächste Schritte (oder eben nicht).
Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 10:26
Ich fände es aber viel schöner, wenn ein Mann sich nicht mit 100 für ihn uninteressante Frauen "herumschlagen" musste, um sich mir anzunähern.
Das ist aber schon sehr Prinzessinnendenken. Der Mann darf sich nie für irgendeine Frau interessiert haben und Sicherheit im harmlosen Flirten erlangt haben, aber ausgerechnet bei mir muss er das dann alles plötzlich beherrschen und mich im Sturm erobern. Das erinnert mich übrigens sehr an mich, als ich jünger war ...
Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 10:26 Jedenfalls wurde ich einmal auf diese Weise angegraben (völlig unvermittelt auf der Straße, nach dem Motto: "Hey, Du siehst toll aus! Darf ich dich zu einem Drink einladen?") und ich habe sofort mit Ablehnung reagiert, weil für mich klar war, dass ich für ihn einfach eine Losnummer von vielen war.
Das finde ich allerdings auch etwas schräg und plump, wenn das auf diese Weise so unvermittelt kommt. Ich hätte wahrscheinlich auch aus einem Fluchtreflex heraus sofort abgelehnt – unabhängig davon, ob er nun mich meinte oder einfach irgendeine Frau ansprechen wollte.

@ TE: ich finde das eigentlich eine interessante spielerische Idee. Ob es bei mir selbst funktionieren würde, weiß ich nicht, da ich mir ja die ganze Zeit bewusst bin, dass dies künstlich von mir erzeugte Scores sind. Wäre aber mal einen Versuch wert. Schön jedenfalls, wenn es für dich aufgeht.
Trinity

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Trinity »

Calliandra hat geschrieben: 14 Mai 2019 10:51 Ich finde, das siehst du etwas zu verbissen. Es ist ja erstmal ein Flirt, also was völlig unverbindliches, was einfach nur heißt, dass man erstes oberflächliches Interesse am anderen hat. Und dieses erste, unverbindliche Interesse darf man ja durchaus für mehrere Menschen aufbringen, ob nun Mann oder Frau.
Dem habe ich auch nichts entgegenzusetzen. Aber "ein erstes oberflächliches Interesse" – ist das Interesse am Gegenüber oder Interesse am Flirten? Wenn letzteres der Fall ist, finde ich es persönlich problematisch. Weil ich niemals auf die Idee kommen würde, mit jemandem aus rein übungstechnischen Gründen zu flirten. Das weckt doch bei dem anderen vermutlich Hoffnungen, die dann natürlich enttäuscht werden. (Ich sage ihm ja nicht zum Einstieg: "Was jetzt folgt, ist zu reinen Übungszwecken, bilde dir darauf nichts ein."
Calliandra hat geschrieben: 14 Mai 2019 10:51 Das ist aber schon sehr Prinzessinnendenken. Der Mann darf sich nie für irgendeine Frau interessiert haben und Sicherheit im harmlosen Flirten erlangt haben, aber ausgerechnet bei mir muss er das dann alles plötzlich beherrschen und mich im Sturm erobern. Das erinnert mich übrigens sehr an mich, als ich jünger war ...
Ich sagte doch, dass ich altmodisch bin. :mrgreen:
Zur Klärung: Ich habe nichts dagegen, wenn Mann Erfahrungen gemacht hat. Aber dann doch bitte, wenn für ihn echtes Interesse bestand. Darum geht es mir. Oder, provokant gefragt: Was ist das für ein Selbstbewusstsein, das sich daraus speist, mit für einen eigentlich uninteressanten/unattraktiven/unpassenden Frauen erfolgreich geflirtet (oder was auch immer gemacht) zu haben?
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von alex321 »

Danke Calliandra, du hast meine Kritik sehr diplomatisch formuliert! Es kann für einen AB Mann (oder Männer generell schätze ich) schon ziemlich frustrierend sein wenn Frauen erwarten, dass der Mann erfahren ist und die ersten Schritte macht, gleichzeitig aber nie etwas mit anderen Frauen hatte und exklusiv für sie, die Liebe seines Lebens, existiert. Auch Männer kommen mit einem leeren Kopf auf die Welt und müssen alles lernen und üben, da gehört auch flirten und Sex dazu. Kein Prinz ist vom Himmel gefallen.
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Calliandra »

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 11:30 ... Aber "ein erstes oberflächliches Interesse" – ist das Interesse am Gegenüber oder Interesse am Flirten? Wenn letzteres der Fall ist, finde ich es persönlich problematisch. Weil ich niemals auf die Idee kommen würde, mit jemandem aus rein übungstechnischen Gründen zu flirten. Das weckt doch bei dem anderen vermutlich Hoffnungen, die dann natürlich enttäuscht werden. (Ich sage ihm ja nicht zum Einstieg: "Was jetzt folgt, ist zu reinen Übungszwecken, bilde dir darauf nichts ein."
Das ist vielleicht der Fehler, den viele von uns machen – in einen Flirt zuviel reininterpretieren. Natürlich sollte man in den Anfang nicht zu viele Erwartungen setzen. Ob ich wirklich tiefergehendes Interesse an einer Person entwickle, kann ich ja erst beurteilen, wenn ich sie besser kennenlerne.
Und von reinen Übungszwecken würde ich eben nicht ausgehen, sondern eben wie gesagt von einem ersten oberflächlichen Interesse. Was sich dann daraus entwickelt, kann man doch nie vorher wissen.
Und warum möchtest du das Interesse am Gegenüber und das Interesse am Flirten trennen? Kann sich das nicht vereinen?
Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 11:30 Zur Klärung: Ich habe nichts dagegen, wenn Mann Erfahrungen gemacht hat. Aber dann doch bitte, wenn für ihn echtes Interesse bestand. Darum geht es mir. Oder, provokant gefragt: Was ist das für ein Selbstbewusstsein, das sich daraus speist, mit für einen eigentlich uninteressanten/unattraktiven/unpassenden Frauen erfolgreich geflirtet (oder was auch immer gemacht) zu haben?
Aber das ist doch schon das, was ich oben meinte. Wie kommst du darauf, dass er das an für ihn unattraktiven, uninteressanten Frauen "übt"?
Trinity

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Trinity »

Calliandra hat geschrieben: 14 Mai 2019 11:42 Wie kommst du darauf, dass er das an für ihn unattraktiven, uninteressanten Frauen "übt"?
Das habe ich tatsächlich in den Post reininterpretiert, vielleicht wegen dem Vergleich mit dem Tanzabend:
SchwarzeZeder hat geschrieben: 12 Mai 2019 00:47 Die Zahl 4 vom letzten Mal, die übertriffst du jetzt! Und dann habe ich die erste Frau aufgefordert... Dann die zweite... Und als ich bei der vierten war, habe ich mir gedacht: Jetzt noch eine, dann hast du einen neuen Rekord! Und das ist mir dann auch geglückt und ich bin (später) zufrieden nach Hause gegangen!
Spielerisch, im Sinne von locker, an ein Kennenlernen zu gehen, finde ich auch eine gute Idee. Das daraus aber ein Zahlen- bzw. Punktespiel werden soll, kommt mir abwegig vor. Hier geht's um Menschen und Gefühle, und wenn man einen Score im Kopf hat, schert man sich – das ist mein Verdacht – wenig um die Gefühle der anderen, sondern ist auf einem ich-fixierten Selbstverbesserungstrip. Das ist nicht Pinball, das ist Ein-Mensch-trifft-auf-einen-anderen.
SchwarzeZeder hat geschrieben: 12 Mai 2019 00:47 Wie könnten solche "Gamification"-Elemente in Hinblick auf Gesprächsführung, Flirten und verwandte Themen aussehen? Wie kann man die "Qualität" eines Gespräches mit einem Menschen des anderen (oder auch selben, falls zutreffend) Geschlechts in "Punkte" fassen, so dass man daraus eine Rangfolge ableiten kann, die einen an jedem Abend selbst motiviert, seinen Rekord zu brechen oder zumindest seine "Top 20" zu verbessern?
Ich stelle mir gerade vor, wie du eine Spiele-App für ABler erfindest. "Herzlichen Glückwunsch, Torsten, du hast bei diesem Gespräch fünf Punkte gemacht! Damit hast du das Paket 'Humorvolle Witze 1' erfolgreich freigeschaltet!"
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Calliandra »

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 14:48 Spielerisch, im Sinne von locker, an ein Kennenlernen zu gehen, finde ich auch eine gute Idee. Das daraus aber ein Zahlen- bzw. Punktespiel werden soll, kommt mir abwegig vor. Hier geht's um Menschen und Gefühle, und wenn man einen Score im Kopf hat, schert man sich – das ist mein Verdacht – wenig um die Gefühle der anderen, sondern ist auf einem ich-fixierten Selbstverbesserungstrip. Das ist nicht Pinball, das ist Ein-Mensch-trifft-auf-einen-anderen.
Ja, es klingt natürlich schon erstmal sehr konstruiert. Aber wenn einem eben jene Lockerheit fehlt, Leute einfach so kennenzulernen, die einem erstmal sympathisch/interessant/attraktiv – was auch immer – erscheinen, dann ist es doch eigentlich gut, wenn man für sich eine Möglichkeit findet, wie man das dennoch hinbekommt. Und wenn man halt eher der Spielertyp ist, der sich mit Scores motivieren lässt, warum soll man das dann nicht über dieses Konstrukt versuchen. Es geht doch gar nicht darum, Menschen zu verletzen und Interesse zu heucheln, sondern sich einfach mal zu trauen, einen ersten Schritt zu machen. Und was dann passiert, ist doch ohnehin von beiden abhängig. Wenn SchwarzeZeder auf eine Dame trifft, die auch an ihm Interesse hat und sich angeregt mit ihm unterhält und die beiden merken, dass sie sich stärker füreinander interessieren (ob nun erstmal eher auf freundschaftlicher Ebene oder mehr), dann wird er ja wohl nicht mitten im Gespräch wegrennen und an einer anderen Dame "weiterüben", nur um seinen Score zu erfüllen (das hoffe ich doch zumindest :kopfstand: ) ...
Kief

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Kief »

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 11:30 Oder, provokant gefragt: Was ist das für ein Selbstbewusstsein, das sich daraus speist, mit für einen eigentlich uninteressanten/unattraktiven/unpassenden Frauen erfolgreich geflirtet (oder was auch immer gemacht) zu haben?
Wenn ich versuche, Deinen Einwand zu verstehen, dann lande ich bei folgendem Bild:
der Mann mit Gamification-Flirten ist stolz auf seinen Highscore und wie viele Frauen er (vielleicht flachgelegt oder) angesprochen hat.

Beim Flachlegen kann ich mir die moralische Kritik gut vorstellen, dass daraus resultierender Stolz nicht sonderlich moralisch ist.
Dagegen bei Kritik zum Anprechen sehe ich das Bild irgendwie nicht so mit der Gamification-Zielsetzung zu passen.
Beim Gamification-Ansprechend geht es doch weniger um den Triumph an sich, sondern um eine kuenstlich erzeugte Motivation, um an all den Koerben nicht zu verzweifeln. Diese finde ich legitim - gibt es da etwas auszusetzen?

Eine wirksamere Methode mit Zurueckweisungen umzugehen kenne ich nicht.
Bzw. ich gehe davon aus, was Calliandra schreibt, dass es da gar keinen relevanten Unterschied gibt mit den Frauen, die er da anspricht.
Bzw. ob ein Mann das dann verbohrt macht, diese Gefahr halte ich fuer geringfuegig.
Was wuerdest Du ihm denn empfehlen?


K
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von LonesomeCoder »

Kief hat geschrieben: 14 Mai 2019 15:19 Beim Gamification-Ansprechend geht es doch weniger um den Triumph an sich, sondern um eine kuenstlich erzeugte Motivation
Das ist aber schon bei vielen Leuten der Fall. Ich las mal eine Studie, wo eine Firma mit Gamification die Nutzung und Erweiterung eines internen Wikis fördern wollte. Das klappte super, aber wie die Studie dann zu Ende war, war das Interesse am System weg. Kaum einer nutzte das Wiki wegen dem Wiki, sondern nur, wegen der Belohnungen und Rangliste. Bei Videospielen gibts auch Leute, die sich manche Spiele nur aus einem Grund kaufen: Alle Achivements, Gamescores, Trophäen oder wie sie je nach Plattform heißen, lassen sich schnell und einfach freischalten.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Kief

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Kief »

LonesomeCoder hat geschrieben: 14 Mai 2019 15:27
Kief hat geschrieben: 14 Mai 2019 15:19 Beim Gamification-Ansprechend geht es doch weniger um den Triumph an sich, sondern um eine kuenstlich erzeugte Motivation
Das ist aber schon bei vielen Leuten der Fall. Ich las mal eine Studie, wo eine Firma mit Gamification die Nutzung und Erweiterung eines internen Wikis fördern wollte. Das klappte super, aber wie die Studie dann zu Ende war, war das Interesse am System weg.
Das wuerde ich mal beiseite packen, weil das bei der moralischen Beurteilung bzgl. Ansprech-Gamification keine passende Parallele finde.

Ob die Gamification noch weiterlaeuft, wenn er beim Flirten entspannter und besser mit Frauen ankommt, dann ist der Zweck doch erfuellt - die Gamification kann dann zu jedem beliebigen Zeitpunkt beendet werden, sie hat etwas Gutes erreicht.
Bei der Firma ist das anders, die wollten ne dauerhafte Nutzung erreichen.

Natuerlich kann man jegliches Werkzeug auch schwachsinnig umsetzen - oder im Falle der Firma wenig wirksam.
Aber bei Ansprechen ist doch der Trainingseffekt schon Erfolg.
Und auf die moralische Frage von Trinity seh ich da noch weniger Bezug.


K
Trinity

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Trinity »

Kief hat geschrieben: 14 Mai 2019 15:19 Beim Gamification-Ansprechend geht es doch weniger um den Triumph an sich, sondern um eine kuenstlich erzeugte Motivation, um an all den Koerben nicht zu verzweifeln. Diese finde ich legitim - gibt es da etwas auszusetzen?
Und der Score an Angesprochenen soll ihn dann über die Körbe hinwegtrösten? Irgendwie macht das für mich keinen Sinn. Vielmehr glaube ich dahinter dieses "Ich versuch's so lange, bis es klappt"-Muster aufschimmern zu sehen, das dann in eine genaue Analyse zwecks Optimierung münden soll (Was habe ich richtig gemacht? Wie kann ich meine "Ergebnisse" für weitere Versuche nutzbar machen?). Daran mag man nichts Verwerfliches finden, aber mir geht so ein Denken halt völlig ab. Und für mich liegt der Gedanke nah, dass so ein Punktesystem abstumpft.
Wie im Kleinen, so im Großen. Wenn ein "Scorer" erfolgreiche Flirtpunkte gesammelt hat, will ich nicht wissen, wie es dann im "nächsten Level" weitergeht.
Kief hat geschrieben: 14 Mai 2019 15:37 Was wuerdest Du ihm denn empfehlen?
Ich tue mich nicht schwer, mit Fremden in Kontakt zu kommen. Ich kann wirklich jeden ansprechen – und Reden macht mir Spaß. Vielleicht ist das Typ-Sache. Jedenfalls sollte man versuchen, in solchen Situationen Spaß zu haben, die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, genießen. Aber trotzdem ist es wichtig, dem eigenen Modus treu zu bleiben und als z.B. Introvertierter nicht krampfhaft zu versuchen, über den eigenen Schatten zu springen. Das habe ich auch schon erlebt, so jemand hinterlässt auf mich eher einen verzweifelten und unangenehmen Gesamteindruck. Am besten Bedingungen schaffen, die einem helfen, sich möglichst wohl und sicher zu fühlen. Nicht zu viel nachdenken, und bloß nicht wie ein Roboter "nach Ratgeber" funktionieren.

Ich finde es positiv, wenn der andere im Gespräch Persönlichkeit zeigt, mir eine Idee davon gibt, was ihn bewegt. Für was "glüht" er? Was beschäftigt ihn. Wenn er "Leidenschaften" hat, die ihn auszeichnen, dann beeindruckt das. Humorvoll sein, aufmerksam, zuhören können, aber auch offen von sich erzählen. Lustige und sympathische Anekdoten (freilich nicht auswendig gelernt!) kommen gut an. Interesse zeigen.

Wie dann die nächsten Schritte aussehen, weiß ich nicht. Ich bin schließlich AB. :hierlang:
Die wenigen Male, wo es gepasst hätte, hab ich es einschlafen lassen.
yes_or_no

Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von yes_or_no »

naja man kanns mit allem uebertreiben ;)
sich das ziel setzen 1 frau pro woche anzusprechen oder 1 tinder date pro woche zu machen ist ja ein positiver score - und dann gucken , wie viele wochen man durchhaelt.

hingegen naechste woche 2, uebernaechste 3,... etc... passiert schnell das was einige befuerchten, dass man nur noch den score sieht und nicht mehr den menschen.

also denk wenn man die ziele interessant genug setzt, kann man sich auf ne positive art motivieren.
klar gibts auch viele schlechte moeglichkeiten fuer sinnlos scores, die eher menschenverachtendes verhalten steigern - aber davon hat niemand was, das muss und sollte auch niemand machen ;)
Reinhard
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Reinhard »

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 16:55
Kief hat geschrieben: 14 Mai 2019 15:19 Beim Gamification-Ansprechend geht es doch weniger um den Triumph an sich, sondern um eine kuenstlich erzeugte Motivation, um an all den Koerben nicht zu verzweifeln. Diese finde ich legitim - gibt es da etwas auszusetzen?
Und der Score an Angesprochenen soll ihn dann über die Körbe hinwegtrösten? Irgendwie macht das für mich keinen Sinn. Vielmehr glaube ich dahinter dieses "Ich versuch's so lange, bis es klappt"-Muster aufschimmern zu sehen, das dann in eine genaue Analyse zwecks Optimierung münden soll (Was habe ich richtig gemacht? Wie kann ich meine "Ergebnisse" für weitere Versuche nutzbar machen?). Daran mag man nichts Verwerfliches finden, aber mir geht so ein Denken halt völlig ab. Und für mich liegt der Gedanke nah, dass so ein Punktesystem abstumpft.
Wie im Kleinen, so im Großen. Wenn ein "Scorer" erfolgreiche Flirtpunkte gesammelt hat, will ich nicht wissen, wie es dann im "nächsten Level" weitergeht.
Ich sehe es als Motivationsmethode, damit man sich selbst bei der Stange hält. Irgendwoher muss man sich ja seine Erfolgserlebnisse ziehen. Mit der Methode, darauf zu achten, kriegt man schon ein paar davon zusammen.

Abstumpfen sehe ich nicht so sehr als Problem, eher ein umgekehrtes Problem: dass man das eigentliche Ziel aus den Augen verliert und nur noch "der Super-ansprecher" werden will ...

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 16:55
Kief hat geschrieben: 14 Mai 2019 15:37 Was wuerdest Du ihm denn empfehlen?
Ich tue mich nicht schwer, mit Fremden in Kontakt zu kommen. Ich kann wirklich jeden ansprechen – und Reden macht mir Spaß. Vielleicht ist das Typ-Sache.
Das ist definitiv Typsache. :kopfstand:

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 16:55 Jedenfalls sollte man versuchen, in solchen Situationen Spaß zu haben, die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, genießen. Aber trotzdem ist es wichtig, dem eigenen Modus treu zu bleiben und als z.B. Introvertierter nicht krampfhaft zu versuchen, über den eigenen Schatten zu springen. Das habe ich auch schon erlebt, so jemand hinterlässt auf mich eher einen verzweifelten und unangenehmen Gesamteindruck. Am besten Bedingungen schaffen, die einem helfen, sich möglichst wohl und sicher zu fühlen. Nicht zu viel nachdenken, und bloß nicht wie ein Roboter "nach Ratgeber" funktionieren.
Das kann ja durchaus sein, dass es dann mehr Spaß macht, wenn man den Score vor Augen hat, und sich bei Erreichen vielleicht ein paar Belohnungen gönnt, anstatt dass man es nur macht, weil man sich vorgenommen hat, es "zu müssen".

Etwa so:
Ich muss heute schon wieder eine Frau ansprechen, weil sie ja meine Traumfrau sein könnte, und wenn sie es ist, sie sich auf den ersten Blick in mich verlieben wird. :hammer:

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 16:55 Ich finde es positiv, wenn der andere im Gespräch Persönlichkeit zeigt, mir eine Idee davon gibt, was ihn bewegt. Für was "glüht" er? Was beschäftigt ihn. Wenn er "Leidenschaften" hat, die ihn auszeichnen, dann beeindruckt das. Humorvoll sein, aufmerksam, zuhören können, aber auch offen von sich erzählen. Lustige und sympathische Anekdoten (freilich nicht auswendig gelernt!) kommen gut an. Interesse zeigen.
Hmm. Ich weiß nicht, ob sonderlich viele Leute die Dinge hören wollen, die ich zu erzählen hätte. Damit löse ich doch eher Kognitive Dissonanzen aus ... :schuechtern:

Trinity hat geschrieben: 14 Mai 2019 16:55 Wie dann die nächsten Schritte aussehen, weiß ich nicht. Ich bin schließlich AB. :hierlang:
Die wenigen Male, wo es gepasst hätte, hab ich es einschlafen lassen.
:vielglueck: für die nächsten Male.
Make love not war!
Reinhard
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Re: Gamification beim Flirten

Beitrag von Reinhard »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mai 2019 19:53 Ich sehe es als Motivationsmethode, damit man sich selbst bei der Stange hält. Irgendwoher muss man sich ja seine Erfolgserlebnisse ziehen. Mit der Methode, darauf zu achten, kriegt man schon ein paar davon zusammen.
Nachtrag, mir ist da noch ein älterer Beitrag von mir zum Thema Motivation eingefallen, den ich hiermit verlinkt habe.
Make love not war!