Nonkonformist hat geschrieben: ↑31 Jan 2019 06:59
Ich glaube das in diese diskussion zwei sachen vermischt werden.
Es gibt das spetrum von extravertierten bis introvertierten: gibt oder raubt menschliche interaktion energie?
Und es gibt das spektrum von asperger autisten bis hochsensibelen - wie verarbetet man emotionen und externe stimulii.
(Asperger autisten und hochsensibelen verarbeiten diese sachen auf unterschiedliche weise, aber beide sind mit zuviele externe stimuli und emotionen überfordert und brauchen rückzugperioden.)
Diese ganze sachen sollen eher genetisch bedingt sein.
Und es gibt unterschiedliche kombinationen, wie zb extravertierten hochsensibelen. (Brauchen viele soziale interaktionen aber es erschöpft denen trotzdem)
Dazu gibt es dann auch noch schüchternheit, und das ist eher angelernt.
Und es gibt jede denkbarer kombination dieser eigenschaften.
Wie denn auch, ein melancholischer introvertierter in HSP-bereich wie ich kann sehr emotional sein. (Der ideale kombi um trickfilmzeichner zu werden; eine isolierte aber sehr emotionale schauspielerische arbeit.)
Das introvertierten nur schweigen ist ein misverständnis. Im artikel wird ein experiment erwähnt wo zufällig zusammen gewürfelte introvertierten die sich gegenseitig nicht kennen wenig redeten. Ja, intros brauchen zeit zum aufwärmen, aber mit meine introvertierten freunde konnte ich ziemlich gut reden. (Nur nicht über themen die extravertierten interessieren würden.)
Ein extravertierter in normalen gefühlsverarbeitungsbereich kann dürchschnittlich viel zeit in soziale interaktionen verbringen, er fühlt sich dabei wohl und es erschöpft ihm nicht. Das sind natürlich die optimale bedingungen viele potentielle partner zu begegnen. Dabei treffen sie vor allem andere extravertierten normalsensibelen, zu den sie auch passen.
Ein schüchterner introvertierter aspie oder HSP ist da am komplett anderer seite des spektrums, die ziehen sich von den meisten großeren veranstaltungen zurück, meiden partys, diskos, kneipen etc, und werden nur selten potentiellen partner begegnen.
Seit sie zu sehr extravertierten partner eher nicht passen würden, sind auch potentiell passende kandidaten selten draussen im wild zu begegnen; alle verbringen gerne viel zeit alleine, und kommen eher seltener unter menschen. Mein komplettes sozialkreis bezog ich aus der arbeit und früher aus der schule, wo ich zwangshaft unter menschen war. Mein kreativer arbeitsbereich lieferte mich zum glück viele zu mir passenden anderen. Mein freundeskreis war auch eher im introvertierten bereich. Zu den extravertierten auf partys, in diskos und kneipen würde ich eher schlecht passen, und da viel zeit zu verbringen würde mich ohne große rendite eigentlich nur erschöpfen und frustrieren. Am besten kann ich mit anderen HSPs, zum teil auch zu asperger, alles eher im nerd-geek bereich, mit den extravertierten normalos kann ich nicht viel und es wären auch keine potentielle partner.
Die welt der extravertierten normalsensibelen empfinde ich eher wie ein paralelles universum; sie existiert da draussen aber geht ziemlich an mir vorbei.
Auch ziemlich gewollt.