Siegfried hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 07:26Was mich davon abhält über persönliches (was umfasst eigentlich alles das persönliche an Themen ?) zu reden ist zum einen mein erbärmliches und langweiliges Privatleben ohne jegliche soziale Kontakte (sitze den aller größten Teil der Zeit alleine zu Hause rum). Soll man die anderen nur den ganzen Tag vorjammern wie beschissen und langweilig es einem ist.... andere persönliche Themen habe ich groß nicht.
Was ist denn mit Plänen oder Träumen für die Zukunft oder Erfahrungen und Erfolgen aus der Vergangenheit?
Auch sehe ich es als einen gewissen Lernprozess. Da ich sehr viel Zeit alleine verbringe fehlt mir wohl einfach die Übung im sozialverhalten, flirten, necken hab ich z.B. ja auch nie gelernt. Mir fällt auch in ruhigen Situationen meistens überhaupt nichts ein über was ich mit dem Gegenüber überhaupt in ein Gespräch kommen sollte.... der ist quasi wie eine weiße Wand über die man jetzt aus dem Stegreif groß referieren soll.
Man macht sich zwar innerlich Gedanken was könnte ich jetzt fragen oder sagen um das schweigen zu brechen, es fällt einem aber kein Thema ein um das Eis zu brechen, gleichzeitig aber auch unsicher ob dieses oder jenes jetzt ok wäre zu sagen...interessiert das den gegenüber überhaupt, wie könnte es ankommen wenn ich dieses oder jenes sagen würde etc. Je nach Situation ein Mix aus Unsicherheiten.
Das kommt mir sehr bekannt vor. Aber wie du sagst, das ist Übungssache.
Du scheinst da in einem Teufelskreis festzustecken.
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 13:08Da ich weiß, wie sich andere gegenüber mir verhalten, macht mir das keine Angst. Für mich sind alle Menschen gleich anstrengend. Kraft tanken geht für mich nur alleine.
Das würde ich eben nicht als typisch introvertiert bezeichnen, sondern fragen und gucken, wo das herkommt, dass jeder soziale Kontakt für dich anstrengend ist. Eigentlich frage ich mich da fast schon, warum du dann überhaupt nocht Kontakt suchst.
Du schreibst dazu immer nur, dass Menschen eben soziale Wesen sind, aber was hast du persönlich davon, in - so, wie du es beschreibst, nur oberflächlichen - Kontakt mit Menschen zu gehen, wenn er dich so anstrengt?
Als Erfahrungsbericht kann es schon stimmen. Nur ist eigene Erfahrung keine Wissenschaft.
Es ist kein Erfahrungsbericht. Sie hat lediglich zwischendurch ihre eigenen Erfahrungen eingebracht, um die Inhalte anschaulich zu machen.
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 20:07Es hat mir noch keiner den Sinn von irrelevanten Stärken erklärt. Nur weil ich sie toll finden würde, würde sich daran nichts ändern. Ein Autor hat ein Buch geschrieben und findet es toll. Aber keiner kauft es. Was hat er davon? Genau, nichts (
Lob von Kritikern (falls er das bekommt) mag ihm zwar
gut tun, aber davon kann er keine Rechnungen bezahlen). Ein anderer Autor, der sein Buch vllt. schlecht findet, aber es sich gut verkauft, schon.
Ich habe den Eindruck, für dich ist nur eine Stärke, die tatsächlich Geld bringt, nützlich bzw. relevant. Denn du nennst etwas, dass dieser Autor für seine Arbeit bekommen könnte - Lob -, aber das zählt für dich nicht.
Geld ist bei weitem nicht der einzige Nutzen von Fähigkeiten oder Stärken. Da passt dein Beispiel ganz gut, da ich selber schreibe und Geld als Motivation für mich kaum eine Rolle spielt.
Ich schreibe, weil ich unsere Sprache faszinierend finde, ich kann mich für Worte, Formulierungen und Texte begeistern, ich schreibe, weil ich Freude daran habe, etwas eigenes zu erschaffen, ich schreibe, weil ich ich mich im Schreiben selbst verlieren kann, ich schreibe, weil ich mich gerne mit Geschichten und (fiktiven) Menschen auseinander setze. Ich habe über die Jahre einige Texte geschrieben, auf die ich immer noch stolz bin und ich mag es, meine Texte zu teilen, weil ich anderen damit häufig eine kleine Freude machen kann. Ja, irgendwann würde ich damit auch gerne Geld verdienen, aber auch nur, weil ich dann mehr Zeit dafür hätte. Berühmt werden möchte ich damit nicht, das wäre mir zu anstrengend. Und reich werden ist ebenfalls nicht mein Ziel.
Man könnte also sagen, das Schreiben ist eine Stärke von mir. Oder eine Leidenschaft. Oder du könntest es für irrelevant halten, weil es keinen Nutzen im Sinne eines Geld-Wertes hat. Für mich ist es ein wesentlicher Teil meines Lebens und meines Selbstbildes.