TheRealDeal hat geschrieben: ↑10 Jan 2019 13:33
Ich würde auch immer Selbsthilfegruppen in Erwägung ziehen. Wegen der neuen Impulse, aber unbedingt auch, um endlich mal ein Setting zu haben, wo ich mich nicht erklären muss. Weil depressive Menschen in einer entsprechenden Selbsthilfegruppe ja grundsätzlich aus eigener Erfahrung wissen, wie man sich als depressiver Mensch fühlt.
Ja, bei vielen Leuten kann das in der Tat wirklich hilfreich sein. (Beobachtung)
Andererseits kann der Aufenthalt in so einer Gruppe aber auch gefährlich destabilisierend wirken. Man muss da auch beachten, dass da halt immer auch Leute mit weiteren Erkrankungen (zb ausgeprägter Narzissmuss, was eigentlich ein Paradoxon ist, aber naja) sein können.
Ich war zwar nicht in einer Selbsthilfegruppe, sondern in einer Klinik in der Depressiven-Gruppe.
Dort hatte sich ein Mitpatient umgebracht, mit dem ich sehr intensiven Kontakt hatte. Das war auch nicht so gut, weil ich mich da etwas schuldig gefühlt hatte. Ich hatte seine intensiven Suizidankündigungen der Klinik gemeldet, aber wurde hier nicht ernst genommen.
Ich habe da bisher immer zwei Seiten beobachtet:
Die einen profitieren da wirklich total von so einer Gruppe.
Auf die anderen wirkt dieses Gruppenerlebnis kontraproduktiv. Vielleicht, weil der Teilnehmer zunächst stabilisiert werden müsste, um für so eine Gruppe gewappnet zu sein.
Ich bevorzuge nur noch den Austausch in OnlineForen, in denen ich dann hin und wieder mehr mit Einzelpersonen austausche, evtl sogar mal treffe.
Kleiner Tipp: Das Selbsthilfeforum "Seelen der Nacht" ist wieder online.