Fürchten Frauen Konkurrenz?

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klecks
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von klecks »

BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 15:52

Ich kenne nun ziemlich gut die Single-Seite. Ich habe wenige Male erlebt, wie sich der Partner einer Frau "seltsam" benahm, mit der ich in Kontakt war. Ich fand es ehrlich surreal, dass der Partner auf mich eifersüchtig war. Schließlich ist er es, der mit ihr gemeinsam wohnen, Sex haben, die ganze Zeit reden kann. Er ist mit ihr zusammen und nicht ich. Wenn einer eifersüchtig sein müsste, weil er etwas nicht hat, was der andere genießen kann, dann bin doch ich das. :evil: Das ist so, als wenn jemand eine ganze Torte auf seinem Teller hat und auf denjenigen eifersüchtig ist, der sich zwei Krümel unterm Tisch ergatterte. Von daher werde ich auch kaum eifersüchtig sein, wenn meine Partnerin Zeit mit anderen Männern verbringen wird, solange sie mir treu ist, weil ich mich deutlich mehr an sie erfreuen kann als andere Männer.
Interessant, genau diese Haltung hatte ich - habe sie auch öfter Ehefrauen meiner männlichen Freunde gegenüber ausgesprochen - , als ich in meinen Zwanzigern und Dreißigern Single war. Ich bin da häufiger auf traurige Partnerinnen gestoßen ..., dabei hatte ich mir gar nichts zu schulden kommen lassen.

Seit ich selbst in Partnerschaft lebe, kann ich besser nachvollziehen, woran sich die Ehefrauen störten ... Eben, dass ich als Single-Frau doch ein bisschen was vom Kuchen MANN abhaben wollte. Wie soll ich es beschreiben? Ich hatte ein Defizit, ein Bedürfnis danach, als FRAU gesehen zu werden. Sobald ich selbst in einer glücklichen Beziehung war, habe ich offenbar andere Signale ausgesendet. Entspanntere, befriedigtere. Dann sind wir einander von Paar zu Paar begegnet - und das fühlte sich dann für alle SEiten offenbar stimmiger an.
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klecks
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von klecks »

klecks hat geschrieben: 09 Jan 2019 16:20
BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 15:52

Ich kenne nun ziemlich gut die Single-Seite. Ich habe wenige Male erlebt, wie sich der Partner einer Frau "seltsam" benahm, mit der ich in Kontakt war. Ich fand es ehrlich surreal, dass der Partner auf mich eifersüchtig war. Schließlich ist er es, der mit ihr gemeinsam wohnen, Sex haben, die ganze Zeit reden kann. Er ist mit ihr zusammen und nicht ich. Wenn einer eifersüchtig sein müsste, weil er etwas nicht hat, was der andere genießen kann, dann bin doch ich das. :evil: Das ist so, als wenn jemand eine ganze Torte auf seinem Teller hat und auf denjenigen eifersüchtig ist, der sich zwei Krümel unterm Tisch ergatterte. Von daher werde ich auch kaum eifersüchtig sein, wenn meine Partnerin Zeit mit anderen Männern verbringen wird, solange sie mir treu ist, weil ich mich deutlich mehr an sie erfreuen kann als andere Männer.
Interessant, genau diese Haltung hatte ich - habe sie auch öfter Ehefrauen meiner männlichen Freunde gegenüber ausgesprochen - , als ich in meinen Zwanzigern und Dreißigern Single war. Ich bin da häufiger auf traurige Partnerinnen gestoßen ..., dabei hatte ich mir gar nichts zu schulden kommen lassen. Jedenfalls oberflächlich betrachtet. Ich benahm mich absolut freundschaftlich-korrekt.

Seit ich selbst in Partnerschaft lebe, kann ich besser nachvollziehen, woran sich die Ehefrauen störten ... Eben, dass ich als Single-Frau doch ein bisschen was vom Kuchen MANN abhaben wollte. Wie soll ich es beschreiben? Ich hatte ein Defizit, ein Bedürfnis danach, als FRAU gesehen zu werden. Sobald ich selbst in einer glücklichen Beziehung war, habe ich offenbar andere Signale ausgesendet. Entspanntere, befriedigtere. Dann sind wir einander von Paar zu Paar begegnet - und das fühlte sich dann für alle SEiten offenbar stimmiger an.
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von BartS »

klecks hat geschrieben: 09 Jan 2019 16:20Wie soll ich es beschreiben? Ich hatte ein Defizit, ein Bedürfnis danach, als FRAU gesehen zu werden.
Interessant. Du scheinst Dich mehr als Frau zu fühlen, wenn Dein Ehemann möglichst wenig Zeit mit Single-Frauen verbringt.
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von Talbot »

inVinoVeritas hat geschrieben: 09 Jan 2019 11:34 ...
Perfekt ausgedrückt.
Sehe ich genauso.
Werde nie verstehen, wie sich da viele in Beziehungen verhalten.
John McClane

Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von John McClane »

Ich kann jedes Wort von inVinoVeritas unterschreiben. Exakt so habe ich immer gedacht und werde wahrscheinlich in Zukunft so denken. Vertrauen ist ein wichtiger Pfeiler einer Beziehung und sollte auch so betrachtet werden. Verlustängste und Verbote führen früher oder später zum Aus der Beziehung. Mit Hysterie, Annahmen und unbegründeten Vorwürfen tut man seinem Partner Unrecht, statt cool und selbstbewusst zu sein und die Beziehung zu genießen. Ich finde es auch dermaßen vertrauensvoll und sexy, wenn ich sagen kann, egal ob sie mit einem Mann unterwegs ist oder mit zehn, ich weiß, dass sie nicht fremdgeht, ich kenne sie, ich vertraue ihr. Und umgekehrt, wenn sie genauso denkt.

Ich glaube, so sind auch meine Eltern drauf, die inzwischen über 30 Jahre verheiratet sind und ich könnte meine Gliedmaßen darauf verwetten, dass keiner von beiden jemals Angst hatte, betrogen zu werden - auch am Anfang ihrer Beziehung nicht. Ich glaube, sie sind auch nicht so der Typ Mensch, der sich über sowas Gedanken macht oder gar Interesse an Affären hätte. Man sollte sich sagen, ich habe diese tolle Frau und sie hat diesen tollen Mann (mich) und umgekehrt. Eine Frau, die die ganze Zeit grübelt, mit wem ich grade zusammensitze, oder gar an meinen Hemden schnüffelt, mich kontrolliert, hat in erster Linie mit sich selbst ein Problem und ihr "Aggregatzustand" passt nicht zu mir.

Ich weiß, ich jammere hin und wieder und muss an meinem Selbstbewusstsein noch arbeiten, weil dieses oft schwankt und wegen meinem ABtum herrscht eh nicht selten Endzeitstimmung im Kopf, aber ich habe nie wirklich verstanden, wie man sich so klein machen kann und sich und die Beziehung so entwerten kann, indem man kleine und große Eifersuchtsattacken bei sich und beim Partner ablädt und hinnimmt.
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von klecks »

BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 16:29
klecks hat geschrieben: 09 Jan 2019 16:20Wie soll ich es beschreiben? Ich hatte ein Defizit, ein Bedürfnis danach, als FRAU gesehen zu werden.
Interessant. Du scheinst Dich mehr als Frau zu fühlen, wenn Dein Ehemann möglichst wenig Zeit mit Single-Frauen verbringt.
???????
ComebackCat

Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von ComebackCat »

John McClane hat geschrieben: 09 Jan 2019 17:18 Ich kann jedes Wort von inVinoVeritas unterschreiben. Exakt so habe ich immer gedacht und werde wahrscheinlich in Zukunft so denken. Vertrauen ist ein wichtiger Pfeiler einer Beziehung und sollte auch so betrachtet werden. Verlustängste und Verbote führen früher oder später zum Aus der Beziehung. Mit Hysterie, Annahmen und unbegründeten Vorwürfen tut man seinem Partner Unrecht, statt cool und selbstbewusst zu sein und die Beziehung zu genießen. Ich finde es auch dermaßen vertrauensvoll und sexy, wenn ich sagen kann, egal ob sie mit einem Mann unterwegs ist oder mit zehn, ich weiß, dass sie nicht fremdgeht, ich kenne sie, ich vertraue ihr. Und umgekehrt, wenn sie genauso denkt.
Aber wahrscheinlich führt Fremdgehen wesentlich öfter zum Aus einer Beziehung als fehlendes Vertrauen oder Velustängste.

Statistisch muss man ja schon fast damit rechnen, dass sowas passiert. More likely than not.

"Nur die Hälfte der Frauen und Männer nehmen es mit der Treue in ihrer Partnerschaft ernst, wie eine 2008 veröffentlichte Studie der Göttinger Georg-August-Universität belegt. 55 Prozent der befragten Frauen und 49 Prozent der Männer gaben an, bereits einmal untreu gewesen zu sein. Daraus gelernt haben nur wenige, es gilt eher die alte Regel„einmal Fremdgänger, immer Fremdgänger“, denn 20 Prozent der Frauen und 17 der Männer gestanden, ihre Partner zum Zeitpunkt der Befragung bereits zweimal betrogen zu haben. 15 Prozent der weiblichen und 22 Prozent der männlichen Befragten haben sich sogar mehr als dreimal auf ein sexuelles Abenteuer mit einer fremden Person eingelassen."

https://www.glamour.de/liebe/beziehung/seitensprung
John McClane

Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von John McClane »

ComebackCat hat geschrieben: 09 Jan 2019 19:42Aber wahrscheinlich führt Fremdgehen wesentlich öfter zum Aus einer Beziehung als fehlendes Vertrauen oder Velustängste.
Soll das ein Argument sein? Sie/er wird -weil die Statistiken das sagen- fremdgehen, also brauche ich gar nicht darauf zu vertrauen, dass sie/er nicht fremdgeht. Wenn dein Partner fremdgeht, dein Vertrauen missbraucht, dann bist du nicht schuld, weil du Vertrauen hattest, sondern der fremdgehende Partner. Dann ist diesem die Beziehung nicht wichtig und man sollte um diesen Menschen nicht groß trauern (ich weiß, viel leichter gesagt als getan). Es sind außerdem nicht alle Fremdgeher da draußen. Solche Beziehung gibt es, wo beide sich gut kennen und vertrauen und wissen und spüren, dass der andere keine Dummheiten machen wird. Aus der näheren Verwandtschaft weiß ich, dass die paar Trennungen, die es gab, nicht wegen Untreue passierten, sondern wegen anderer Gründe. Ansonsten sind die meisten lange verheiratet und haben Kinder.
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von BartS »

klecks hat geschrieben: 09 Jan 2019 19:40
BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 16:29
klecks hat geschrieben: 09 Jan 2019 16:20Wie soll ich es beschreiben? Ich hatte ein Defizit, ein Bedürfnis danach, als FRAU gesehen zu werden.
Interessant. Du scheinst Dich mehr als Frau zu fühlen, wenn Dein Ehemann möglichst wenig Zeit mit Single-Frauen verbringt.
???????
Ahh sorry. Ich hatte gedacht, dass sich das auf Deine Situation als Ehefrau bezieht. Dabei bezog sich das wohl noch auf Deine Single-Phase. Tschuldige, dann ist natürlich meine Schlussfolgerung verkehrt und ziehe sie hiermit zurück. :shy:
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von BartS »

ComebackCat hat geschrieben: 09 Jan 2019 19:42 Aber wahrscheinlich führt Fremdgehen wesentlich öfter zum Aus einer Beziehung als fehlendes Vertrauen oder Velustängste.

Statistisch muss man ja schon fast damit rechnen, dass sowas passiert. More likely than not.
Das mag stimmen. Wobei ich mich schon immer gefragt habe, wie hoch der Anteil wirklich ist. Es gibt immer wieder Befragungen, so wie die von Dir reingestellte, aber immer kommen unterschiedliche Zahlen raus. Aber meistens sind sie recht hoch, wo ich mich frage, woher die Leute die Zeit und Gelegenheit haben, was nebenbei laufen zu haben. Okay, vielleicht frage ich mich das, weil ich Ex-AB bin. ;)

Ja, als Fremdgehen passiert oft. Aber wie verhindert man das? Und sind da fehlendes Vertrauen oder Verlustängste ein guter Schutz dagegen?
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von John McClane »

Es wird bestimmt auch Menschen geben, die selbst früher fremdgegangen sind oder damit liebäugelten und das dann quasi auf den Partner übertragen und unberechtigterweise annehmen, der könnte dann und wann schwach werden. Das ist bisschen so, wie wenn der Taschendieb immer gut auf seine Wertsachen aufpasst, weil er weiß, wie und wann Taschendiebe vorgehen und meint vielleicht grade fünf in seiner Nähe wahrzunehmen. Es kann auch zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden: ich habe Angst verlassen zu werden und denke und tue dann Dinge, die genau DAS befördern. Ich denke naiverweise, dass ich wie eine Drohne alles sehen und kontrollieren muss, um Schaden von der Beziehung fernzuhalten, erkenne aber dabei nicht, dass ICH dieser schade.
ComebackCat

Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von ComebackCat »

John McClane hat geschrieben: 09 Jan 2019 20:10
ComebackCat hat geschrieben: 09 Jan 2019 19:42Aber wahrscheinlich führt Fremdgehen wesentlich öfter zum Aus einer Beziehung als fehlendes Vertrauen oder Velustängste.
Soll das ein Argument sein? Sie/er wird -weil die Statistiken das sagen- fremdgehen, also brauche ich gar nicht darauf zu vertrauen, dass sie/er nicht fremdgeht. Wenn dein Partner fremdgeht, dein Vertrauen missbraucht, dann bist du nicht schuld, weil du Vertrauen hattest, sondern der fremdgehende Partner. Dann ist diesem die Beziehung nicht wichtig und man sollte um diesen Menschen nicht groß trauern (ich weiß, viel leichter gesagt als getan). Es sind außerdem nicht alle Fremdgeher da draußen. Solche Beziehung gibt es, wo beide sich gut kennen und vertrauen und wissen und spüren, dass der andere keine Dummheiten machen wird. Aus der näheren Verwandtschaft weiß ich, dass die paar Trennungen, die es gab, nicht wegen Untreue passierten, sondern wegen anderer Gründe. Ansonsten sind die meisten lange verheiratet und haben Kinder.
Ja, du hast natürlich Recht, ohne Vertrauen macht eine Beziehung keinen Sinn. Und auch damit, dass grundsätzlich der fremdgehende Partner Schuld hat. Und wenn sowas passieren kann, ist die Beziehung dann ja ohnehin schon toxisch. Allerdings muss man dann natürlich auch die Frage stellen, warum sowas so oft passiert, also gesamtgesellschaftlich.
Milkman

Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von Milkman »

BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 15:52 Das ist so, als wenn jemand eine ganze Torte auf seinem Teller hat und auf denjenigen eifersüchtig ist, der sich zwei Krümel unterm Tisch ergatterte.
Ja, aber wenn du die Befürchtung hegst, dass exakt diese zwei Krümel unterm Tisch so viel leckerer als der Rest der Torte sind, bist du trotzdem neidisch. Auf die Partnersituation bezogen: wenn du befürchten musst, dass deine Freundin/Frau in den zwei Stunden, die sie mit ihrem besten Kumpel verbringt, mehr lacht, Spaß hat und interessantere Gespräche führt als in einer Woche mit dir.

Wenn es der beste Kumpel ist, wird sie den auch schon weit länger als dich kennen und ihre (Freundschafts-)Beziehung mit ihm wird Facetten haben, die ihre (Liebes-)Beziehung mit dir nie aufweisen wird. Er kennt vielleicht Seiten von ihr, die sie dir nie zeigen würde, und hat Sachen mit ihr erlebt, die sie mit dir nie machen würde (und damit meine ich durchaus keine sexuellen Sachen).
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von inVinoVeritas »

ComebackCat hat geschrieben: 09 Jan 2019 21:32
John McClane hat geschrieben: 09 Jan 2019 20:10
ComebackCat hat geschrieben: 09 Jan 2019 19:42Aber wahrscheinlich führt Fremdgehen wesentlich öfter zum Aus einer Beziehung als fehlendes Vertrauen oder Velustängste.
Soll das ein Argument sein? Sie/er wird -weil die Statistiken das sagen- fremdgehen, also brauche ich gar nicht darauf zu vertrauen, dass sie/er nicht fremdgeht. Wenn dein Partner fremdgeht, dein Vertrauen missbraucht, dann bist du nicht schuld, weil du Vertrauen hattest, sondern der fremdgehende Partner. Dann ist diesem die Beziehung nicht wichtig und man sollte um diesen Menschen nicht groß trauern (ich weiß, viel leichter gesagt als getan). Es sind außerdem nicht alle Fremdgeher da draußen. Solche Beziehung gibt es, wo beide sich gut kennen und vertrauen und wissen und spüren, dass der andere keine Dummheiten machen wird. Aus der näheren Verwandtschaft weiß ich, dass die paar Trennungen, die es gab, nicht wegen Untreue passierten, sondern wegen anderer Gründe. Ansonsten sind die meisten lange verheiratet und haben Kinder.
Ja, du hast natürlich Recht, ohne Vertrauen macht eine Beziehung keinen Sinn. Und auch damit, dass grundsätzlich der fremdgehende Partner Schuld hat. Und wenn sowas passieren kann, ist die Beziehung dann ja ohnehin schon toxisch. Allerdings muss man dann natürlich auch die Frage stellen, warum sowas so oft passiert, also gesamtgesellschaftlich.
Da würden wir nun zu einer anderen Diskussion gelangen, deren Thread wie folgt heißen könnte: "Das Konzept Monogamie: hat es jemals ohne Zwang/Druck funktioniert? Ist der Mensch überhaupt dafür gemacht?". ;)
Dazu kann man alle möglichen Facetten auf den Tisch legen: nahezu alle Säugetiere leben nicht monogam, die Hälfte der Menschen geht fremd, viele auch nicht nur einmal, wieviele der nicht-Fremdgeher würden zudem noch sexuelle Kontakte mit anderen Menschen eingehen, wenn es dem Partner absolut nichts ausmachen würde? Wieviel Prozent bleiben am Ende tatsächlich übrig, die auch in 10, 20 oder 30 Jahren Beziehung freiwillig und wirklich ohne es zu vermissen ausschließlich sexuelle Kontakte mit dem einen Partner haben wollen?

Das Thema "Monogamie" - und ob es nicht nur eine kulturelle Erfindung ist (woraus wiederum die Erfindung der "Ehe" hervorging), um den Sozialfrieden und die Familie als solche zu schützen - könnte man wohl ewig diskutieren. Vielleicht sind es sogar die gleichen alten archaischen Triebe in uns, die einerseits Lust auf mehr als einen Menschen machen und die andererseits überhaupt dieses Gefühl "Eifersucht" entstehen lassen, sprich einen anderen Menschen auf sexueller und emotionaler Ebene für sich allein besitzen und beanspruchen zu wollen.
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von BartS »

Milkman hat geschrieben: 10 Jan 2019 07:35
BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 15:52 Das ist so, als wenn jemand eine ganze Torte auf seinem Teller hat und auf denjenigen eifersüchtig ist, der sich zwei Krümel unterm Tisch ergatterte.
Ja, aber wenn du die Befürchtung hegst, dass exakt diese zwei Krümel unterm Tisch so viel leckerer als der Rest der Torte sind, bist du trotzdem neidisch. Auf die Partnersituation bezogen: wenn du befürchten musst, dass deine Freundin/Frau in den zwei Stunden, die sie mit ihrem besten Kumpel verbringt, mehr lacht, Spaß hat und interessantere Gespräche führt als in einer Woche mit dir.

Wenn es der beste Kumpel ist, wird sie den auch schon weit länger als dich kennen und ihre (Freundschafts-)Beziehung mit ihm wird Facetten haben, die ihre (Liebes-)Beziehung mit dir nie aufweisen wird. Er kennt vielleicht Seiten von ihr, die sie dir nie zeigen würde, und hat Sachen mit ihr erlebt, die sie mit dir nie machen würde (und damit meine ich durchaus keine sexuellen Sachen).
Sorry, aber wer als Partner so denkt, der hat ein ernsthaftes Selbstwertproblem. Er ist doch Nummero Uno für sie. Er hat viel mehr Zeit mit ihr verbracht als sie mit einem guten Freund. Er wird weit mehr Facetten an ihr kennen als ein guter Freund. Er wird sie in vielen schwachen Momenten erlebt haben. Wer da immer noch neidisch auf den guten Freund ist, ist nicht wirklich in der Lage, diese Beziehung wertzuschätzen.
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von Krausig »

BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 15:52 Ich kenne nun ziemlich gut die Single-Seite. Ich habe wenige Male erlebt, wie sich der Partner einer Frau "seltsam" benahm, mit der ich in Kontakt war. Ich fand es ehrlich surreal, dass der Partner auf mich eifersüchtig war. Schließlich ist er es, der mit ihr gemeinsam wohnen, Sex haben, die ganze Zeit reden kann. Er ist mit ihr zusammen und nicht ich. Wenn einer eifersüchtig sein müsste, weil er etwas nicht hat, was der andere genießen kann, dann bin doch ich das. :evil: Das ist so, als wenn jemand eine ganze Torte auf seinem Teller hat und auf denjenigen eifersüchtig ist, der sich zwei Krümel unterm Tisch ergatterte. Von daher werde ich auch kaum eifersüchtig sein, wenn meine Partnerin Zeit mit anderen Männern verbringen wird, solange sie mir treu ist, weil ich mich deutlich mehr an sie erfreuen kann als andere Männer.
Gehts nur mir so, aber das klingt jetzt für mich ziemlich komisch. Nämlich, dass du dir von der Tanzpartnerin insgeheim doch mehr erhoffst, als nur Tanzen? Auch wegen des Vergleichs, da willst du doch auch die Torte? ;)
Oder meinst du damit eine andere Torte? ;)
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von klecks »

inVinoVeritas hat geschrieben: 10 Jan 2019 08:04
Das Thema "Monogamie" - und ob es nicht nur eine kulturelle Erfindung ist (woraus wiederum die Erfindung der "Ehe" hervorging), um den Sozialfrieden und die Familie als solche zu schützen - könnte man wohl ewig diskutieren. Vielleicht sind es sogar die gleichen alten archaischen Triebe in uns, die einerseits Lust auf mehr als einen Menschen machen und die andererseits überhaupt dieses Gefühl "Eifersucht" entstehen lassen, sprich einen anderen Menschen auf sexueller und emotionaler Ebene für sich allein besitzen und beanspruchen zu wollen.
Also, mit diesem Gedanken kann ich gut mitgehen ...
Und aus meiner Sicht zeigt dieses Spannungsfeld auch auf, was die eigene "Lebensarbeit" bedeutet: SEIN Leben zu leben. Die vielleicht vielen widerstreitenden Impulse in uns und Anforderungen von außen, die wir nicht so einfach nach unseren Wünschen gestalten könenn, so in Einklang zu bringen, dass wir unseren Lebensweg gehen können, ohne das Gefühl zu haben, im völlig falschen Film zu sein.
Dazu gehört auch das Reflektieren dazu, das Innehalten von Zeit zu Zeit und mal zu schauen: Wie hatte ich mir mein Leben vorgestellt? Wie ist es tatsächlich geworden? Kann ich Zufriedenheit damit erlangen, dass es ist, wie es ist? Dass ich bin, wie ich bin? ...

Konkret: Wie lebe ich in meinem Leben meinen Wunsch nach Vielfalt und meinen Wunsch nach Kontinuität in Beziehungen aus?

Da könnte Eifersucht (wie ja z.B. Angst) auch eine "innere Freundin" sein, die zeigt: Hier erlebe ich etwas, von dem ich mich in meinen Festen ganz offensichtlich bedroht fühle ...
kim

Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von kim »

inVinoVeritas hat geschrieben: 09 Jan 2019 13:13 Da gibt es dann schon normalerweise länger vorher gewisse Anzeichen und Entwicklungen in der Beziehung, dass etwas nicht stimmt und in die falsche Richtung läuft.
Wenn ich sowas wahrnehme muss ich mit meinem Partner darüber sprechen und mit ihm gemeinsam daran arbeiten, dass wir beide in unserer Beziehung vollauf glücklich sind.
...
Ich kann (und vor allem will) eine Partnerin aber nicht bei mir "halten", indem ich sie eifersüchtig kontrolliere, einschränke und von anderen attraktiven Männern fernhalte (was auf Dauer sowieso niemals klappen könnte)
....
Das eine lässt sich nicht immer vom anderen trennen. Wenn ich zum Beispiel das Gefühl habe, es läuft in der Beziehung etwas in die falsche Richtung, zum Beispiel weil mein Freund sehr viel Zeit mit seinen Freundinnen verbringt, und ich das bei ihm anspreche, dann kann das bei ihm als "meine Freundin ist eifersüchtig" ankommen.

Es kommt immer auf die Dosis an. Übertriebene Eifersucht ist "tödlich" und gar keine Eifersucht ist naiv.

Wenn ich mitbekomme, das mein Freund jede Woche eine Dose Rattengift mit nach Hause bringt und ich mir dabei immer noch nichts denke, dann brauch ich mich nicht zu wundern, wenn ich mal tot unterm Küchentisch liege. ;)
Milkman

Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von Milkman »

BartS hat geschrieben: 10 Jan 2019 08:25 Sorry, aber wer als Partner so denkt, der hat ein ernsthaftes Selbstwertproblem. Er ist doch Nummero Uno für sie. Er hat viel mehr Zeit mit ihr verbracht als sie mit einem guten Freund. Er wird weit mehr Facetten an ihr kennen als ein guter Freund. Er wird sie in vielen schwachen Momenten erlebt haben. Wer da immer noch neidisch auf den guten Freund ist, ist nicht wirklich in der Lage, diese Beziehung wertzuschätzen.
So pauschal kann man das nicht sehen, denke ich - gerade wenn die Beziehung frisch ist. Klar liebt die Frau dann dich, aber zu dem besten Freund hat sie ein nicht minder inniges Verhältnis, beides qualitativ nicht miteinander zu vergeichen. Klar gibt es diese Konstellation nicht in jeder Partnerschaft, aber wenn es sie gibt, und dann noch das von dir erwähnte Selbstwertproblem (damit sollten die meisten hier sich doch auskennen, hm?) mit reinspielt, kann es zu Neid kommen.
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Re: Fürchten Frauen Konkurrenz?

Beitrag von BartS »

Krausig hat geschrieben: 10 Jan 2019 08:33
BartS hat geschrieben: 09 Jan 2019 15:52 Ich kenne nun ziemlich gut die Single-Seite. Ich habe wenige Male erlebt, wie sich der Partner einer Frau "seltsam" benahm, mit der ich in Kontakt war. Ich fand es ehrlich surreal, dass der Partner auf mich eifersüchtig war. Schließlich ist er es, der mit ihr gemeinsam wohnen, Sex haben, die ganze Zeit reden kann. Er ist mit ihr zusammen und nicht ich. Wenn einer eifersüchtig sein müsste, weil er etwas nicht hat, was der andere genießen kann, dann bin doch ich das. :evil: Das ist so, als wenn jemand eine ganze Torte auf seinem Teller hat und auf denjenigen eifersüchtig ist, der sich zwei Krümel unterm Tisch ergatterte. Von daher werde ich auch kaum eifersüchtig sein, wenn meine Partnerin Zeit mit anderen Männern verbringen wird, solange sie mir treu ist, weil ich mich deutlich mehr an sie erfreuen kann als andere Männer.
Gehts nur mir so, aber das klingt jetzt für mich ziemlich komisch. Nämlich, dass du dir von der Tanzpartnerin insgeheim doch mehr erhoffst, als nur Tanzen? Auch wegen des Vergleichs, da willst du doch auch die Torte? ;)
Oder meinst du damit eine andere Torte? ;)
Meine Tanzpartnerinnen sind alle Singles. Es gibt da niemanden, auf den ich eifersüchtig sein müsste. Ich bezog mich auf die Situation, wo ich mit einer verpartnerten Frau befreundet bin, und der Partner manchmal nicht wollte, dass sie sich wieder mal mit mir trifft.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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