Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

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Pferdefreundin

Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Pferdefreundin »

Nell The Sentinel hat geschrieben: 12 Dez 2018 09:17
Talbot hat geschrieben: 12 Dez 2018 05:57 Was ich nicht verstehe ist, warum man überhaupt mit dem Argument kommt statt zu sagen: Es ist mir halt nicht wichtig/ich habe andere Prioritäten/die Einschränkungen,die eine Gewichtsreduzierung mit sich bringen würde sind es mir nicht wert. Ich glaube niemand würde da etwas gegen sagen, schließlich kann ja jeder frei seine Prioritäten setzen.
LOL, wenn es nur so wäre. Nur leider mischen sich die Leute viel zu sehr in das Leben anderer Menschen ein und glauben, es besser zu wissen. Gern wirst du dann auch verständnislos angeschaut oder hörst eine flammende Rede, wieso es doch als schlanker Mensch so viel besser ist zu leben.

Ach wenn es doch nur so wäre, dass sich andere Menschen nicht so stark um die Belange anderer kümmern würden. Es fängt nämlich schon bei der eigenen Familie an, die dich nicht in diesem Zustand leben sehen will. Und erklär denen mal, dass du dir das so aussuchst.
Eben. Bevor man die Ursachen und Lebensumstände des einzelnen Menschen nicht kennt, verbietet sich jegliches Einmischen bzw Schubladisieren. Nur weil jemand nicht ins eigene ästhetische Weltbild passt, heißt das nicht, dass diese Person ein Leben führt, was dem vermeintlichen Weltbild des Beurteilenden entspricht.

Aber generalisierende Stigmatisierung ist halt einfacher, als fundierte Einzelfallbetrachtung, weil sich Menschen ungerne ihre Vorurteile nehmen lassen und nicht ertragen können, dass die jeweilige Sachlage doch nicht ganz so einfach ist, wie das eigene einfach gestrickte Weltbild.
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Swenja
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Swenja »

AviferAureus hat geschrieben: 11 Dez 2018 23:50 Auch Hundereassen zeigen unterschiedliches Verhalten bei der Nahrungsaufnahme:
...
Das zeigen sie auch innerhalb einer Rasse ...
- aber viel Spass weiterhin bei den Verallgemeinerungen
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Dr. House
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Dr. House »

Pferdefreundin hat geschrieben: 11 Dez 2018 16:34
Dr. House hat geschrieben: 11 Dez 2018 16:05
Stabil hat geschrieben: 11 Dez 2018 15:55 Seh ich auch so.


Nachdem sich die Lebensweise im Aussehen niederschlägt, ist das ein weiterer Grund, warum manche Entscheidungen in einer bestimmten Richtung fallen.

Eine Frau, die einen sucht, mit dem sie die Abende vorm Fernseher durchfuttern kann, wird anders entscheiden, als eine die einen Gefährten für ein sportlich bewegtes Leben sucht. Kann so und so passen.
Meiner Meinung nach schwierig. Es gibt diverse körperliche Fehlfunktionen (aka Krankheiten) die entweder zu dem einen (dick) oder zu dem anderen (dünn) führen können. Beispiele gibts viele: Darmerkrankungen (dünn), Schilddrüsenüber- und Unterfunktion (dick/dünn) etc.


Was ihr, denke ich, meint sind Dinge wie Adipositas (Fettleibigkeit). Das ist per se keine Erkrankung sondern die Folge eines ungesunden Lebensstiles
(z. B. ungesundes Essen) ---> Sind Dinge die man tatsächlich selber aktiv gestalten kann.

Krankheiten hingegen sucht sich keiner aus und selbst wenn sie zumindest behandelbar sind, bleiben gewisse Grundsymptome teilweise einfach bestehen (z. B. das man trotz Sport, zu nimmt oder trotz diverser Mahlzeiten kaum an Gewicht gewinnt). Für diese Menschen wirds echt schwer (und ich zähle mich ebenfalls zu einer der eben genannten Gruppen aufgrund diverser Umstände).
Das Problem ist, dass man dem Fett leider nicht ansieht, ob es Futterschwabbel oder beispielsweise Schilddrüsenschwabbel ist.
Womit man wieder in der Stigmatisierung landet. Können ja nicht mit nem Megablinkpfeil über den Kopf rumlaufen mit Leuchtschrift :"Hier schwingt nur Schilddrüsenschwabbel (beliebiges Szenario einfügen) - bitte nicht schubladisieren!"

Genauso die umgekehrte Richtigung.
Leider hast du da recht. Da sind wir wieder bei dem Punkt "Menschen kennenlernen" - unabhängig vom Äußeren. Jedem eine Chance geben... Die wenigsten tun dies heute noch und nehmen sich die Zeit..
Pferdefreundin

Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Pferdefreundin »

Dr. House hat geschrieben: 12 Dez 2018 16:28
Pferdefreundin hat geschrieben: 11 Dez 2018 16:34
Dr. House hat geschrieben: 11 Dez 2018 16:05

Meiner Meinung nach schwierig. Es gibt diverse körperliche Fehlfunktionen (aka Krankheiten) die entweder zu dem einen (dick) oder zu dem anderen (dünn) führen können. Beispiele gibts viele: Darmerkrankungen (dünn), Schilddrüsenüber- und Unterfunktion (dick/dünn) etc.


Was ihr, denke ich, meint sind Dinge wie Adipositas (Fettleibigkeit). Das ist per se keine Erkrankung sondern die Folge eines ungesunden Lebensstiles
(z. B. ungesundes Essen) ---> Sind Dinge die man tatsächlich selber aktiv gestalten kann.

Krankheiten hingegen sucht sich keiner aus und selbst wenn sie zumindest behandelbar sind, bleiben gewisse Grundsymptome teilweise einfach bestehen (z. B. das man trotz Sport, zu nimmt oder trotz diverser Mahlzeiten kaum an Gewicht gewinnt). Für diese Menschen wirds echt schwer (und ich zähle mich ebenfalls zu einer der eben genannten Gruppen aufgrund diverser Umstände).
Das Problem ist, dass man dem Fett leider nicht ansieht, ob es Futterschwabbel oder beispielsweise Schilddrüsenschwabbel ist.
Womit man wieder in der Stigmatisierung landet. Können ja nicht mit nem Megablinkpfeil über den Kopf rumlaufen mit Leuchtschrift :"Hier schwingt nur Schilddrüsenschwabbel (beliebiges Szenario einfügen) - bitte nicht schubladisieren!"

Genauso die umgekehrte Richtigung.
Leider hast du da recht. Da sind wir wieder bei dem Punkt "Menschen kennenlernen" - unabhängig vom Äußeren. Jedem eine Chance geben... Die wenigsten tun dies heute noch und nehmen sich die Zeit..
Das stimmt leider. Ist mir aber langsam auch egal. Wer keine Lust und/oder Zeit hat, einen kennenzulernen, der soll es halt sein Glück woanders suchen, ich renne da niemanden (mehr) hinterher.

Und bevor ich als Notnagel ende bei jemanden, der nur einen nimmt, weil er nichts besseres abbekommt, bleibe ich lieber alleine. Wer mich nicht annehmen kann, wie ich bin, hat keinen Platz in meinem Leben.

Und wenn das bedeutet, dass ich damit bis zum Sankt Nimmerleinstag allein bleiben werde, dann ist es halt so.
Habe mich somit auch vom Markt genommen, weil es als optisch benachteiligte Frau sowieso sinnlos ist und ich wie gesagt nicht als Notnagel herhalten möchte.
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von AB-Wagen »

Ich empfehle das Buch "Fettlogik überwinden" von Dr. Nadja Hermann zu lesen. Es hilft mir sehr bei meiner eigenen Gewichtsabnahme.
fredstiller

Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von fredstiller »

Pferdefreundin hat geschrieben: 12 Dez 2018 10:11 Eben. Bevor man die Ursachen und Lebensumstände des einzelnen Menschen nicht kennt, verbietet sich jegliches Einmischen bzw Schubladisieren. Nur weil jemand nicht ins eigene ästhetische Weltbild passt, heißt das nicht, dass diese Person ein Leben führt, was dem vermeintlichen Weltbild des Beurteilenden entspricht.

Aber generalisierende Stigmatisierung ist halt einfacher, als fundierte Einzelfallbetrachtung, weil sich Menschen ungerne ihre Vorurteile nehmen lassen und nicht ertragen können, dass die jeweilige Sachlage doch nicht ganz so einfach ist, wie das eigene einfach gestrickte Weltbild.
Bitte macht den Vorwurf aber nicht hier, im Forum.
Ich sehe nicht, dass sich dessen hier jemand schuldig gemacht habe.
Um nochmal an den Kontext hier zu erinnern:

Der Ursprung dieser Teildiskussion war ja, dass „kein Mensch“ etwas dafür könne, ob er „dick oder dünn“ sei, da dies „in aller Regel“ genetisch vorbestimmt sei, worauf das Individuum „keinen Einfluss“ habe. Das war die eigentliche Generalisierung - bzw. ein irgendwo „einfaches Weltbild“, das ich schon wissenschaftlich für nicht haltbar halte.

Nicht dass ich (als diesbzgl. ja einer der „Aktivposten“ zuletzt hier in der Diskussion) oder der hier oben (wenn auch nicht unbedingt böswillig) unvollständig zitierte Talbot.
Zuletzt geändert von fredstiller am 12 Dez 2018 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Isa_01 »

Nell The Sentinel hat geschrieben: 12 Dez 2018 09:17
Talbot hat geschrieben: 12 Dez 2018 05:57 Was ich nicht verstehe ist, warum man überhaupt mit dem Argument kommt statt zu sagen: Es ist mir halt nicht wichtig/ich habe andere Prioritäten/die Einschränkungen,die eine Gewichtsreduzierung mit sich bringen würde sind es mir nicht wert. Ich glaube niemand würde da etwas gegen sagen, schließlich kann ja jeder frei seine Prioritäten setzen.
LOL, wenn es nur so wäre. Nur leider mischen sich die Leute viel zu sehr in das Leben anderer Menschen ein und glauben, es besser zu wissen. Gern wirst du dann auch verständnislos angeschaut oder hörst eine flammende Rede, wieso es doch als schlanker Mensch so viel besser ist zu leben.

Ach wenn es doch nur so wäre, dass sich andere Menschen nicht so stark um die Belange anderer kümmern würden. Es fängt nämlich schon bei der eigenen Familie an, die dich nicht in diesem Zustand leben sehen will. Und erklär denen mal, dass du dir das so aussuchst.
Genauso ist es. Wir wären alle besser dran, wenn wir nur vor der eigenen Türe kehren würden.
Sicherlich gibt es Möglichkeiten, Übergewicht sinnvoll zu bekämpfen. Ich möchte auch nicht dick sein, und wenn ich es wäre, würd ich auch was dagegen tun wollen. Ich möchte garnicht wissen, wie es sich mit 120 kg oder so anfühlt, stell ich mir sehr anstrengend vor.
Was mir nur echt gegen den Strich geht: Es wird da permanent mit zweierlei Maß gemessen. Es war (damals als ich Teenager war) "cool" zu rauchen). Diejenigen, die es möglicherweise aufgrund fehlender Disziplin nicht geschafft haben dies wieder aufzugeben, wurden meiner Erfahrung nach nicht angefeindet (die Umstellung auf Rauchfreiheit in öffentlichen Räumen und Passivrauchen lasse ich aussen vor, denn es geht ja hier um die rauchende Person alleine). Und schon gar nicht wurde ihnen angeraten, sich in Therapie zu begeben und nach blablabla Gründen zu suchen. Bei dicken Menschen heisst es aber offenbar "Feuer frei", bei dünnen auch, aber ich glaube da ist es nicht ganz so massiv ausgeprägt. 7
Einfach mal den Ball flachen halten und an den eigenen Fehlern arbeiten, das wär der richtige Weg.
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Isa_01 »

marcus80 hat geschrieben: 12 Dez 2018 10:07
Talbot hat geschrieben: 12 Dez 2018 05:57 Kann da Fredstiller nur zustimmen.
Niemand bestreitet, dass es da überhaupt keine Fälle von Krankheiten gibt, die es sehr schwer bis unmöglich machen, aber die Häufigkeit mit der diese als Ursache genannt werden passt wohl kaum mit der tatsächlichen Häufigkeit entsprechender Krankheiten zusammen.
Wenn dann liegt bei vielen eher eine Prädisposition zum Übergewicht vor, aber das ist halt nur ein erschwerender Faktor, aber nicht mehr.
Was ich nicht verstehe ist, warum man überhaupt mit dem Argument kommt statt zu sagen: Es ist mir halt nicht wichtig/ich habe andere Prioritäten/die Einschränkungen,die eine Gewichtsreduzierung mit sich bringen würde sind es mir nicht wert. Ich glaube niemand würde da etwas gegen sagen, schließlich kann ja jeder frei seine Prioritäten setzen.
Ich hatte zum Beispiel auch schon Phasen in denen das Thema mir aus sonstigen Gründen nicht so wichtig war und wo ich dann auch ordentlich zugeschlagen habe und da ich auch eher eine gewisse Prädisposition in Richtung Übergewicht habe habe ich da dann auch recht schnell 10-15 Kg zugenommen.
Kommt halt mal vor und da musste ich mir dann auch erst meine vorherige Disziplin zurück"erkämpfen".
Mir scheint es hier im Forum einen großen Anteil an Menschen mit Depressionen zu geben, mich eingeschlossen. Ich habe schon sehr viele Medikamente testen müssen, um eines zu finden, wo die Kosten-/Nutzen Rechnung schon halbwegs aufgeht. Gerade die Gewichtszunahme ist leider eine recht häufige Nebenwirkung solcher Medikamente.
Das war bei mir so und auch vielen Personen, die ich bei einem Klinikaufenthalt kennenlernte und noch befreundet bin. Ich habe es mittlerweile geschafft wieder ein Gewicht zu erreichen, mit dem ich selbst zufrieden bin, aber das bedeutet auch, auf sehr vieles zu verzichten.
Bevor ich die unentdecken Weiten und Nebenwirkungen von Antidepressiva kennenlernte, hatte ich nie großartig Gewichtsprobleme und vielen Anderen mag es auch so gehen.
Ich spreche hier auch nicht von Kinkerlitzchen wie 2-3 Kg, sondern eher 20-30 Kg, die ratz fatz oben drauf sind.

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Kalypso
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Kalypso »

Die Menschen mischen sich auch ein, wenn man angeblich zu dünn sei ("Kind, du hast du Bulimie!", "Isst sie nichts?", ...)
Es ist also völlig egal, wie man aussieht. Wenn die anderen Menschen wollen, finden sie immer etwas vorüber sie reden/ lästern können.
Interessant finde ich auch, dass viele der obigen Aussagen oft von Menschen mit Übergewicht kamen, und ich mich schon fragte, ob sie eine verzerrte Wahrnehmung haben.
Es ist halt immer leichter einem schlanken, trainiertem Menschen eine Essstörung einzureden, als sich mal mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Ich für mich bin mit meiner Figur glücklich und mir ist es inzwischen egal, was andere Menschen darüber denken.
Was mich allerdings verletzt, ist die Aussage, dass man mit solch einer Figur doch niemals Abine sein könne ... :roll:
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von AB-Wagen »

Kalypso hat geschrieben: 12 Dez 2018 18:30 Die Menschen mischen sich auch ein, wenn man angeblich zu dünn sei ("Kind, du hast du Bulimie!", "Isst sie nichts?", ...)
Es ist also völlig egal, wie man aussieht. Wenn die anderen Menschen wollen, finden sie immer etwas vorüber sie reden/ lästern können.
Interessant finde ich auch, dass viele der obigen Aussagen oft von Menschen mit Übergewicht kamen, und ich mich schon fragte, ob sie eine verzerrte Wahrnehmung haben.

Es ist halt immer leichter einem schlanken, trainiertem Menschen eine Essstörung einzureden, als sich mal mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Sehe ich auch so. So ist es auch im Fettlogik-Buch beschrieben. Ist auch eine Neidreaktion.
Kalypso hat geschrieben: 12 Dez 2018 18:30Was mich allerdings verletzt, ist die Aussage, dass man mit solch einer Figur doch niemals Abine sein könne ... :roll:
Es wäre bestimmt viel weniger verletzend, wenn jemand sagen würde "Kein Wunder, dass du AB bist, wenn so eine klapperdürre Bohenstange bist!!!!11elf Männer wollen Frauen mit Korrrrrwönn!!!!!!!!!!11elf"
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Nell The Sentinel
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Nell The Sentinel »

Kalypso hat geschrieben: 12 Dez 2018 18:30 Interessant finde ich auch, dass viele der obigen Aussagen oft von Menschen mit Übergewicht kamen, und ich mich schon fragte, ob sie eine verzerrte Wahrnehmung haben.
Das kann ich bei mir bestätigen. Meine Wahrnehmung von menschlichen Figuren hängt davon ab, wie dick/dünn ich gerade selbst bin. Konnte das anhand meiner Mutter als "Anschauungssubjekt" beobachten: Als ich schlanker war als sie, habe ich sie als leicht übergewichtig wahrgenommen, jetzt wirkt sie wieder schlank auf mich. Kann aber auch an meiner verzerrten Körperwahrnehmung liegen (ich nehme mich selbst auch schlanker wahr und war immer traurig, wenn ich auf Fotos gesehen habe, wie ich wirklich aussehe).
Baustelle :hallo:
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Isa_01 »

AB-Wagen hat geschrieben: 12 Dez 2018 18:38
Kalypso hat geschrieben: 12 Dez 2018 18:30 Die Menschen mischen sich auch ein, wenn man angeblich zu dünn sei ("Kind, du hast du Bulimie!", "Isst sie nichts?", ...)
Es ist also völlig egal, wie man aussieht. Wenn die anderen Menschen wollen, finden sie immer etwas vorüber sie reden/ lästern können.
Interessant finde ich auch, dass viele der obigen Aussagen oft von Menschen mit Übergewicht kamen, und ich mich schon fragte, ob sie eine verzerrte Wahrnehmung haben.

Es ist halt immer leichter einem schlanken, trainiertem Menschen eine Essstörung einzureden, als sich mal mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Sorry, ich habe kein Übergewicht. Aber vielleicht bin ich auch eine Ausnahme, die sich nur über die ewige Doppelmoral aufregt. Es ist wahnsinnig einfach, anderen was über ihre Probleme zu erzählen wenn man die selbst in der Form noch nie hatte (das betrifft zumindest mich, ich hatte noch nie starkes Übergewicht, vielleicht geht es den anderen da ja anders). Also lass ichs da schlaue Sprüche abzulassen. Mir tut es aber in der Seele weh, wenn Menschen wegen sowas angefeindet werden. Das krieg ich echt das kotzen.
Und nein, es ist nicht egal wie man aussieht. Wenn man irgendwo in der Mitte liegt und nicht sonderlich auffällt mit seiner FIgur, dann wird einem nix gesagt, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Isa_01 »

fredstiller hat geschrieben: 11 Dez 2018 16:41
Dr. House hat geschrieben: 11 Dez 2018 16:05 Meiner Meinung nach schwierig. Es gibt diverse körperliche Fehlfunktionen (aka Krankheiten) die entweder zu dem einen (dick) oder zu dem anderen (dünn) führen können. Beispiele gibts viele: Darmerkrankungen (dünn), Schilddrüsenüber- und Unterfunktion (dick/dünn) etc.
Ja.

Aber wie gesagt: Gerade Übergewicht bzw. Fettleibigkeit ist in Mitteleuropa in den meisten Fällen durch körperliche Aktivität und richtige Ernährung vermeidbar. Nicht allen, aber eben den meisten. Die Annahme, dass Übergewichtige einen ungesunden Lebensstil hinsichtlich Ernährung und körperlicher Aktivität pfleg(t)en, ist zwar ggf. verallgemeinernd - aber wird in den meisten Fällen korrekt sein.
Insofern betonst du da die Ausnahmefälle.

Soviel zum Thema Verallgemeinerungen. Die Katze beisst sich grad in en Schwanz. Merkste :-)?!
Doggo

Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Doggo »

Dreht sich die Diskussion hier immer noch darum ob Übergewichtige Menschen aus Faulheit und Fresslust fett sind oder wegen irgendeiner Störung? :X
Gatem

Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Gatem »

fredstiller hat geschrieben: 12 Dez 2018 17:41 Der Ursprung dieser Teildiskussion war ja, dass „kein Mensch“ etwas dafür könne, ob er „dick oder dünn“ sei, da dies „in aller Regel“ genetisch vorbestimmt sei, worauf das Individuum „keinen Einfluss“ habe. Das war die eigentliche Generalisierung - bzw. ein irgendwo „einfaches Weltbild“, das ich schon wissenschaftlich für nicht haltbar halte.
Eigentlich wollte ich mit meiner Aussage primär darauf hinaus, dass Äußerlichkeiten nicht immer gleich zu behandeln sind, da es eben diejenigen gibt, die bewusst herbeigeführt wurden und daher tatsächlich einen Rückschluß auf den Charakter zulassen und diejenigen, die eben keinerlei Rückschluß auf irgendwelche charakterlichen Eigenschaften bieten.
Das hat sich dann als Unterdiskussion irgendwie verselbstständigt.
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von inVinoVeritas »

Gatem hat geschrieben: 12 Dez 2018 21:19
fredstiller hat geschrieben: 12 Dez 2018 17:41 Der Ursprung dieser Teildiskussion war ja, dass „kein Mensch“ etwas dafür könne, ob er „dick oder dünn“ sei, da dies „in aller Regel“ genetisch vorbestimmt sei, worauf das Individuum „keinen Einfluss“ habe. Das war die eigentliche Generalisierung - bzw. ein irgendwo „einfaches Weltbild“, das ich schon wissenschaftlich für nicht haltbar halte.
Eigentlich wollte ich mit meiner Aussage primär darauf hinaus, dass Äußerlichkeiten nicht immer gleich zu behandeln sind, da es eben diejenigen gibt, die bewusst herbeigeführt wurden und daher tatsächlich einen Rückschluß auf den Charakter zulassen und diejenigen, die eben keinerlei Rückschluß auf irgendwelche charakterlichen Eigenschaften bieten.
Hier wurde jetzt so endlos viel darüber diskutiert, ob überhaupt und in welchem Maße optische Ausprägungen gottgegeben sind oder durchaus auch den Charakter bzw. die Lebenseinstellung widerspiegeln.
Eine Frage wurde aber garnicht aufgeworfen, die ich mal aus meiner persönlichen Sicht stelle: Juckt es eigentlich das Attraktivitätsempfinden, ob die Moppeligkeit einer Frau nun reines Pech bzw. "unverschuldet" ist oder nicht? Finde ich plötzlich eine Frau trotzdem attraktiv, wenn ich erfahre dass sie leider nur Pech mit ihren Genen hatte und es doch nicht an einem ungesunden Lebenswandel oder für mich nicht schönen Charaktereigenschaften liegt?
Im Endeffekt ist es doch in einer potentiellen Datesituation vollkommen egal, welche logisch-tolle Begründungen für welchen Makel auch immer geliefert werden können: entweder da ist Anziehung und gegenseitige Attraktivität vorhanden oder nicht.
Gilt doch auch für andere Merkmale die hier schon diskutiert wurden, ich erinnere da an das Thema "Ist es als Mann schlimm, wenn man mit 30 noch bei Mama Zuhause wohnt?". Da wurde sich auch ellenlang darüber gestritten, bis zu welchem Punkt so ein Zustand noch gut begründbar ist oder nicht... und unabhängig davon wie plausibel und nachvollziehbar es sein kann, dass Mann dann noch Zuhause wohnt: auch in dieser Diskussion wurde nicht beachtet, dass die Begründungen in dem Moment, wo der Bauch über Top oder Flop entscheidet, total egal sind. Wenn eine Frau solche Männer grundlegend unattraktiv findet (weil sie unterbewusst viele negative Eigenschaften damit assoziiert, z.B. "Mamasöhnchen" das sich bekochen lässt und im Kinderzimmer wohnt), kommt es sehr wahrscheinlich garnicht erst dazu dass man(n) sich sinnvoll erklären könnte. Und selbst wenn es dazu kommt ist zweifelhaft, dass dann ein "Aha-Moment" einsetzt und der Attraktivitätsschalter plötzlich wieder auf "Hot" umschlägt.

Mit besonders sinnigen Begründungen kann man sich vielleicht die eigene Situation erträglich machen oder diese nachvollziehbar z.B. Freunden erklären, aber ich bezweifle dass man alles nur gut genug begründen muss, um bei einem potentiellen Partner von der Flop- in die Top-Kategorie zu wechseln. Entweder der ist bereits zugeneigt oder nicht, Attraktivität lässt sich aber nicht von außen herbeireden.
Pferdefreundin

Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Pferdefreundin »

Interessant auch zu sehen, dass Moppeligkeit nur bei Frauen als störendes Kriterium gewertet wird, während Männer auch stolz drauf sein und sich schön fühlen dürfen, wenn sie nen Bierbauch bis sonstwohin haben.
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Volta »

Vielleicht hörst du mal mit den Pauschalisierungen auf?
Galadriel

Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von Galadriel »

Pferdefreundin hat geschrieben: 13 Dez 2018 11:23 Interessant auch zu sehen, dass Moppeligkeit nur bei Frauen als störendes Kriterium gewertet wird, während Männer auch stolz drauf sein und sich schön fühlen dürfen, wenn sie nen Bierbauch bis sonstwohin haben.
Quatsch. Ich habe oft genug erlebt, wie auch dicke Männer sich solche Sprüche anhören mussten. Der Unterschied ist nur: viele von denen nehmen das mit einer gesunden Portion Selbstironie, anders als Frauen.
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Re: Ist das Aussehen vielleicht doch das einzige Kriterium?

Beitrag von inVinoVeritas »

Pferdefreundin hat geschrieben: 13 Dez 2018 11:23 Interessant auch zu sehen, dass Moppeligkeit nur bei Frauen als störendes Kriterium gewertet wird, während Männer auch stolz drauf sein und sich schön fühlen dürfen, wenn sie nen Bierbauch bis sonstwohin haben.
Wer sagt denn sowas? Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr man(n) sich über die eigene gewachsene Plautze ärgert und wie unattraktiv man sich damit vor dem Spiegel stehend findet. Bei mir lag es daran, dass ich jahrelang keinerlei Sport getrieben habe. Vor 4 Jahren fing ich damit wieder 2-3x pro Woche an und innerhalb von 6 Monaten war die Plautze weg sowie der restliche Körper ebenfalls gut in Form gebracht.
Ich habe auch ein paar männliche Bekannte und Freunde, die gerne mal in die Richtung etwas jammern und sich unwohl fühlen. Die meisten belassen es aber beim regelmäßigen Jammern und sitzen lieber jeden Abend auf dem Sofa (natürlich wurde vorher der riesige Schnitzel- oder Pizzateller verputzt) anstatt sich mal effektiv körperlich zu betätigen, ist dann dann halt deren Bier bzw. das Leid ist anscheinend nicht groß genug, um etwas aktiv zu verändern.