Leben in einer extravertierten Welt

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Nonkonformist

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Nonkonformist »

Krausig hat geschrieben: 26 Nov 2018 10:32
BartS hat geschrieben: 23 Nov 2018 19:45
Dem ist so. Entsprechend gibt es Tests, um zu sehen, wie stark die Ausprägungen sind. Ich fand den Fragebogen in "Leise Menschen - starke Wirkung" von Sylvia C. Löhken sehr nützlich. Weiß nicht, ob er online steht.
Der da? https://www.intros-extros.com/online-test/
Habe diese test gerade auch gemacht.

Mein ergebnis:
Anzahl der Intro-Aussagen: 15
Anzahl der Extro-Aussagen: 2
Anzahl neutraler Aussagen: 2

Sie sind ein Intro
und haben mindestens drei mehr Intro-Aussagen als Extro-Aussagen.
Je mehr Intro-Aussagen Sie bejaht haben, umso stärker ausgeprägt ist Ihre Introversion.
Kann nicht sagen sehr überrascht zu sein.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Solstice »

Tyrion hat geschrieben: 25 Nov 2018 08:58
Solstice hat geschrieben: 24 Nov 2018 23:15Denn er hat ja Angst vor Ablehnung etc.. Wenn er es doch tut, dann kostet ihn das Überwindung und viel
Energie. Also... irgendwie schon auffallend ähnlich zum Introvertierten.
Ein Introvertierter hat keine Angst vor Ablehnung. Das ist ein ganz entscheidender Unterschied.
Okay, das habe ich verstanden, bzw. vorher ja auch mit "innerer Einstellung" beschrieben.
Ich find's nur auffällig, dass sich euer Intro-Verhalten und mein Vermeidungsverhalten so stark ähneln.

Und dass ihr in vertrauten Runden mit lange bekannten Menschen mehr aus euch herauskommen könnt. Das kann ich auch - eben weil ich dort keine Ablehnung befürchten muss bzw. ihre Reaktionen vorher einschätzen kann.
Woran liegt es im Gegenzug, dass auch Introvertierte in kleinen bekannten Runden extrovertierter werden?
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
Peter

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Peter »

Krausig hat geschrieben: 26 Nov 2018 10:32 Der da? https://www.intros-extros.com/online-test/

Mein Ergebnis:
Anzahl der Intro-Aussagen: 7
Anzahl der Extro-Aussagen: 11
Anzahl neutraler Aussagen: 2
Sie sind ein Extro und haben mindestens drei mehr Extro-Aussagen als Intro-Aussagen.
Je mehr Extro-Aussagen Sie bejaht haben, umso stärker ausgeprägt ist Ihre Extroversion.
Habe auch mal mitgemacht.
Sie sind in der Mittelzone zwischen Intro und Extro und können als sogenannter "Zentrovertierter" oder "Ambivertierter" mit beiden Persönlichkeitstypen gut umgehen. Ihr Verhalten ist besonders flexibel.
Aha.
Doggo

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Doggo »

Mein Ergebnis lautet:
Anzahl der Intro-Aussagen: 15
Anzahl der Extro-Aussagen: 3
Anzahl neutraler Aussagen: 3
^^

Apropo genau Sylvia Löhken's Buch habe ich noch vor zu kaufen "Leise Menschen - gutes Leben: Das Entwicklungsbuch für introvertierte Persönlichkeiten" ^^
Ninja Turtle

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Ninja Turtle »

Ich bin sowas von Intro. :boxing:
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Tania »

Ninja Turtle hat geschrieben: 26 Nov 2018 11:14 Ich bin sowas von Intro. :boxing:
Ich nur knapp ...

Anzahl der Intro-Aussagen: 9
Anzahl der Extro-Aussagen: 4
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von BartS »

Krausig hat geschrieben: 26 Nov 2018 10:32 Der da? https://www.intros-extros.com/online-test/
Danke für den Link, Krausig.

Mein Ergebnis:
Anzahl der Intro-Aussagen: 13
Anzahl der Extro-Aussagen: 3
Anzahl neutraler Aussagen: 3

Man muss wirklich dazu sagen, solche Tests zeigen eine Tendenz und sind stark von der Selbsteinschätzung abhängig. Manche halten sich beispielsweise für tolle Zuhörer, aber verwechseln danach die Aussagen oder behaupten, dass man das nicht gesagt hätte (obwohl man es 2-3 mal erwähnte). ;)
Zuletzt geändert von BartS am 26 Nov 2018 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Xiangni »

Extrovertiert. :D

Anzahl der Intro-Aussagen: 4
Anzahl der Extro-Aussagen: 8
Anzahl neutraler Aussagen: 2
Pferdefreundin

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Pferdefreundin »

Anzahl der Intro-Aussagen: 15
Anzahl der Extro-Aussagen: 0
Anzahl neutraler Aussagen: 3

Ein langes und leises Intro. :singen:
Pferdefreundin

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Pferdefreundin »

Doggo hat geschrieben: 26 Nov 2018 11:14 Mein Ergebnis lautet:
Anzahl der Intro-Aussagen: 15
Anzahl der Extro-Aussagen: 3
Anzahl neutraler Aussagen: 3
^^

Apropo genau Sylvia Löhken's Buch habe ich noch vor zu kaufen "Leise Menschen - gutes Leben: Das Entwicklungsbuch für introvertierte Persönlichkeiten" ^^
Gute Idee, das werde ich mir wohl auch mal zu Gemüte führen. Ebenso wie "Leise Menschen - starke Wirkung.
Wie Sie Präsenz zeigen und Gehör finden" - vielleicht gar keine schlechte Sache.
Stabil

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Stabil »

Für mich sehe ich die Lage so, dass ich meine Introversion als gegeben hin nehme, aber die Verantwortung dafür selbst trage, sodass daraus keine Folgeschäden entstehen.

Forderungen allgemeiner Art an die Gesellschaft oder Personalabteilungen zu stellen, käme mir nicht in den Sinn. Aber meine konkreten Fähigkeiten gezielt einsetzen, vertiefen und gezielt kommunizieren, hilft.

In jungen Jahren wären meine Testwerte ganz extrem introvertiert ausgefallen. Heute nur noch deutlich introvertiert.
Das heisst, durch das Arbeiten an mir, haben sich die Auswirkungen der Introversion auf Erleben und Verhalten stark verringert.
Meine Introversion war unübersehbar da, aber ich habe die Bedeutung nicht erkannt.
Aber bewusste Berufsentscheidungen (gegen Führungspositionen), teilweise manuelle Arbeit, teilweise Arbeit im technischen Bereich trotz ausgeprägtem sozialen Interesse und guter humanwissenschaftlicher Ausbildung auf hohem Niveau, Erlernen und Üben von Sozialverhalten - auch speziell Frauen gegenüber - und Schreiben in vielen Formen haben mir geholfen.
Kief

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Kief »

BartS hat geschrieben: 26 Nov 2018 10:29
Kief hat geschrieben: 25 Nov 2018 12:18Da war keine Bereitschaft auf diesen Posten - es fehlte einfach jemand, der es vernuenftig machte. [ ... ]
Weil all die protestierenden und teils sicherlich introvertierten Leute sich dieser Buerde nicht annehmen.
Klar das solche Posten kaum jemand gerne macht. Selbst die Extros wollen solche Jobs nicht.
Im Prinzip kann ich nachvollziehen, dass Verantwortung unbequem ist.

In diesem Beispiel fand ich es jedoch geradezu absurd, wie sehr sich dasTeam zerstritten hat, alle wussten, dass der Moderator ausgetauscht werden muesste, aber trotz Leidensdruck hat keiner der Protestler den Schritt gemacht: "Ich will diesen Unsinn nicht laenger erdulden, dann mach ich es halt!"
Ohne mich - wie schlimm haette die Situation denn noch werden muessen, damit die Protestler mal ihre Hintern hochkriegen?

Da sehe ich eben mehr Passivitaet und Scheu vor Verantwortung, sich selbst fuer Loesungen einzubringen.


K
Kief

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Kief »

Tania hat geschrieben: 26 Nov 2018 08:44
Kief hat geschrieben: 25 Nov 2018 22:52 Aber das ist halt ganz was anderes, als den Mitarbeiter zu fragen, in welchen Taetigkeiten man seine eigenen Traeume verwirklichen kann.
In jedem Unternehmen gibt es nun mal nur eine begrenzte Anzahl von Tätigkeiten, die erledigt werden müssen. Ich fände es unrealistisch, regelmäßig jeden Mitarbeiter zu befragen, welche dieser Tätigkeiten ihm denn am liebsten wäre. Insbesondere weil zu erwarten ist, dass sich 80% der Leute für die 20% der besseren Jobs interessieren. Wessen Träume soll man dann erfüllen?
Von einer nicht allzu grossen Firma erwarte ich derlei auch gar ned.
Also meine Zeitarbeitsfirma ist da jetzt keine Adresse fuer derlei Vorwurf - die sind halt ein Beispiel, was ich fuer grob normal halte ... und wesentlich darueber hinaus geht halt ned in der Groessenordnung.

Aber groessere Firmen haben halt theoretisch die Moeglichkeit, ihren Nachwuchs verschiedene Richtungen anzubieten.
Die Bahn macht das ja in Ihrer Werbung.
Nur erwarte ich da nicht, dass da so tiefgreifend auf die Leute eingegangen wird.
Von daher sehe ich diesen Schritt entweder machbar (aber vermutlich nicht qualitativ) bei entsprechend grossen Firmen, oder eben unabhaengig von Arbeitgebern.



Ich habe daher eine Connection im Auge, die einzelnen Gespraechen mit Leuten spricht, worin sie ihre Berufung finden koennen.
Da geht es dann um grundlegend psychologische Passgenauigkeit, bei welchen Aufgaben jemand Spass entwickelt, und dadurch Qualitaet bereitstellt.
Was die innere Motivation darstellt.
Fuer einen Handwerker haben sie festgestellt, dass der zwar hochspezialisierte und individualisierte Einzelteile fertigen moechte, in der Qualitaet geht er auf, aber wenn dann Kunden etwas anders haben wollen, interessiert ihn das kaum.
Der wird nicht gluecklich mit Auftragsarbeiten, wenn er andere zufriedenstellen soll, der will fuer die Kunst und fuer sich arbeiten.

Das ist der Level, den ich fuer mich und meine Mitmenschen wuensche.
Wie man eine Arbeit findet, in der man seinen Flow finden kann.
Oder, wie die beratende Kollegin sagt: bei der man hinterher mehr Energie hat als vorher.
Fuer sie ist es toll, wenn sie Menschen so zu ihren Traumjobs fuehren kann.
Das macht ihr Spass, deshalb kann sie solche Termine auch noch machen, wenn sie vorher ausgelaugt ist.

Diesen Level an Berufungssuche wuensche ich mir. (Dafuer arbeite ich auch, ein weiteres Ziel meines politischen Engagements.)
Dann werden auch Introvertierte passgenau behandelt werden koennen.


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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Tania »

Kief hat geschrieben: 26 Nov 2018 13:10

Aber groessere Firmen haben halt theoretisch die Moeglichkeit, ihren Nachwuchs verschiedene Richtungen anzubieten.
Die Bahn macht das ja in Ihrer Werbung.
Nur erwarte ich da nicht, dass da so tiefgreifend auf die Leute eingegangen wird.
Von daher sehe ich diesen Schritt entweder machbar (aber vermutlich nicht qualitativ) bei entsprechend grossen Firmen, oder eben unabhaengig von Arbeitgebern.



Ich habe daher eine Connection im Auge, die einzelnen Gespraechen mit Leuten spricht, worin sie ihre Berufung finden koennen.
Da geht es dann um grundlegend psychologische Passgenauigkeit, bei welchen Aufgaben jemand Spass entwickelt, und dadurch Qualitaet bereitstellt.
So etwas macht die Schulklasse meiner Tochter als Standard-Bestandteil des Unterrichts 10. Klasse. Allerdings in mittelgroßen Gruppen (12-15 Leute), dafür in 10 Stunden.

In der Ausbildung kommt in vielen Unternehmen dann noch eine Rotation durch verschiedene Arbeitsbereiche. Hotelfachkräfte z.B. machen alles von Rezeption über Küche, Service bis Reinigung mal mit. Was vermutlich mindestens so sinnvoll ist wie psychologische Beratung.

Also, für Nicht-Erwachsene ist weitgehend gesorgt. In der Schule wird die grobe Richtung abgesteckt, in Ausbildung oder Grundstudium dann die Spezialisierung innerhalb dieser Richtung.

Und für "Problemerwachsene" bieten motivierte Jobcenter tatsächlich etwas Ähnliches an. Es scheitert da weniger an der Existenz der Werkzeuge, sondern mehr an det Unfähigkeit (oder Unwilligkeit) der individuellen Jobcentermitarbeiter, die diese Kunden mit Beratungsbedarf in die Hand drücken sollen.

Klar, man könnte jetzt den Arbeitgeber in der Pflicht sehen. Aber mal ehrlich: warum sollte der seinen Mitarbeitern Maßnahmen anbieten, an deren Ende womöglich steht "ich kündige meinen Job am Band und stricke zukünftig individuell designte Hundepullis?"
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
AviferAureus

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von AviferAureus »

Kief hat geschrieben: 26 Nov 2018 13:10 [...] Wie man eine Arbeit findet, in der man seinen Flow finden kann.
Oder, wie die beratende Kollegin sagt: bei der man hinterher mehr Energie hat als vorher.
Fuer sie ist es toll, wenn sie Menschen so zu ihren Traumjobs fuehren kann.
Das macht ihr Spass, deshalb kann sie solche Termine auch noch machen, wenn sie vorher ausgelaugt ist.

Diesen Level an Berufungssuche wuensche ich mir. (Dafuer arbeite ich auch, ein weiteres Ziel meines politischen Engagements.)
Dann werden auch Introvertierte passgenau behandelt werden koennen.
Das klingt gut und schön, aber wer findet beim Putzen von Klos, beim Arbeiten auf einer Pflegestation, im Bergbau seinen Flow und hat nach der Arbeit mehr Energie als vorher? Auch in weitgehend selbstbestimmbaren Berufsfeldern fleußt der Flow nicht immer wie erhofft. Mir ist persönlich ein Fall bekannt von jemanden, der gemeinhin als die "Koryphäe in Europa" auf seinem Gebiet galt und (in der freien Wirtschaft) ein Sabbatical nahm. Davon dürfte es ein paar mehr geben. Ein Professor sagte zu mir kurz vor seiner Pensionierung: "Ich habe einfach 0 Bock mehr."
Klar, die Arbeit sollte einen auch motivieren und es ist gut, wenn man da in den sog. Flow reinkommt, aber Realitätssinn sollte man auch haben.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Cascade »

Mein Testergebnis:

Anzahl der Intro-Aussagen: 14
Anzahl der Extro-Aussagen: 3
Anzahl neutraler Aussagen: 4
Kief

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Kief »

Tania hat geschrieben: 26 Nov 2018 13:33
Kief hat geschrieben: 26 Nov 2018 13:10 Von daher sehe ich diesen Schritt entweder machbar (aber vermutlich nicht qualitativ) bei entsprechend grossen Firmen, oder eben unabhaengig von Arbeitgebern.

Ich habe daher eine Connection im Auge, die einzelnen Gespraechen mit Leuten spricht, worin sie ihre Berufung finden koennen.
Da geht es dann um grundlegend psychologische Passgenauigkeit, bei welchen Aufgaben jemand Spass entwickelt, und dadurch Qualitaet bereitstellt.
Also, für Nicht-Erwachsene ist weitgehend gesorgt. In der Schule wird die grobe Richtung abgesteckt, in Ausbildung oder Grundstudium dann die Spezialisierung innerhalb dieser Richtung.

Und für "Problemerwachsene" bieten motivierte Jobcenter tatsächlich etwas Ähnliches an. Es scheitert da weniger an der Existenz der Werkzeuge, sondern mehr an det Unfähigkeit (oder Unwilligkeit) der individuellen Jobcentermitarbeiter, die diese Kunden mit Beratungsbedarf in die Hand drücken sollen.

Klar, man könnte jetzt den Arbeitgeber in der Pflicht sehen. Aber mal ehrlich: warum sollte der seinen Mitarbeitern Maßnahmen anbieten, an deren Ende womöglich steht "ich kündige meinen Job am Band und stricke zukünftig individuell designte Hundepullis?"
Sprechen wir hier von einem Arbeitgeber, der gross genug ist, um verschiedenen Charakteren die passende Arbeit anzubieten?
Oder sprechen wir von einem Arbeitgeber der Groesse, dass er eben _nicht_ der Adressat dieser Kritik ist?

Wer ansonsten fuer derlei zustaendig ist, das ist dann ein ganz andere und gleich noch wesentlich brisantere Frage.
Da hast Du JobCenter angeschnitten, waere jetzt nicht meine einzige Adresse.

AviferAureus hat geschrieben: 26 Nov 2018 13:45
Kief hat geschrieben: 26 Nov 2018 13:10 [...] Wie man eine Arbeit findet, in der man seinen Flow finden kann. [ ... ]
Diesen Level an Berufungssuche wuensche ich mir. (Dafuer arbeite ich auch, ein weiteres Ziel meines politischen Engagements.)
Dann werden auch Introvertierte passgenau behandelt werden koennen.
Das klingt gut und schön, aber wer findet beim Putzen von Klos, beim Arbeiten auf einer Pflegestation, im Bergbau seinen Flow und hat nach der Arbeit mehr Energie als vorher? Auch in weitgehend selbstbestimmbaren Berufsfeldern fleußt der Flow nicht immer wie erhofft. [ ... ]
Klar, die Arbeit sollte einen auch motivieren und es ist gut, wenn man da in den sog. Flow reinkommt, aber Realitätssinn sollte man auch haben.
Du spannst damit den Bogen noch ein ganzes Stueck weiter, was weniger mit Flow sondern mehr mit unserem katastrophalen Wirtschaftsentwurf zu tun hat.
Grundlagenthematik.

Prinzipiell gibt es immer auch Sachen zu tun, die nicht mit der Personalmenge abdeckbar ist, die damit in den Flowzustand kommen koennen.
Mache ich mich selbstaendig, gibt es auch immer noch Kleinscheiss zu tun.
Aber ob nun 10% der Arbeiter oder 80% der Arbeiter den psychischen Raubbau betreiben ist doch ein Unterschied - und sollte vor allem keine Ueberlebensnotwendigkeit sein.

Wenn ich tolles Wissen anbiete (wie erreiche Flow), aber dann der Weg blockiert ist, um das Wissen umzusetzen (weil zu grosser Zwangs-Niedriglohnsektor), dann fehlt da durchaus etwas Realitaetssinn in dem Konzept.
Oder es besteht Gegenwehr, das zu verbessern - wie man es sehen will.
Denn das ist ja auch ein beinhalteter Kritikpunkt, dass mit der Ausrede "Manche Jobs muessen gemacht werden." ploetzlich immens viele Jobs so beschissen ablaufen - weil wir unser System so weiterlaufen lassen. Bisher noch.

Dass es immer Jobs geben wird, die unangenehm sind, das steht ausser Frage.
Aber das Problem wird sich mMn dann auch nebenher loesen, wenn unser Katastrophen-System kollabiert.
Wenn wir machen koennen, was wir wollen, uns das als Gesellschaft leisten koennen (damit meine ich den ethischen Aufwand, nicht den finanziellen) ... dann werden die Drecksjobs nicht mehr beschissen entlohnt, sondern dann lohnt sich Arbeit auch wieder. Dann werden die Ekeljobs so gut bezahlt, bis sich genug Leute finden, die an der Bezahlung interessiert sind. Die das Geld wollen.
(Es sei denn, im Kollaps koennen Populisten oder andere Machtmenschen die Entwicklung kompromittieren.)
Dann werden sich Arbeitsloehne mit anderen Dynamik neu einpendeln.

Von daher ist das Umfeld fuer Arbeitnehmer fuer mich _nur_ ein Grund unter vielen, was wir an grundlegendem Wandel benoetigen.


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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Volta »

Könnt ihr vielleicht die Diskussion auslagern?
AviferAureus

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von AviferAureus »

Volta hat geschrieben: 26 Nov 2018 14:33 Könnt ihr vielleicht die Diskussion auslagern?
Hatte auch schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen (Kief vermutlich auch).

6-4-2 = ambo-/zentrivertiert.
Das Gerne-Ausschlafen ist übrigens neutral (wenn man es als einzigen Punkt anklickt).
Ninja Turtle

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Ninja Turtle »

Ninja Turtle hat geschrieben: 26 Nov 2018 11:14 Ich bin sowas von Intro. :boxing:
14/2/1