Hallo nbuc,
wenn man ein Thema undifferenziert global diskutiert besteht immer die Gefahr, dass das Relevante in der Masse untergeht. Ausserdem sind meine persönlichen Ressourcen an Zeit und Aufmerksamkeit begrenzt. Darum will ich auf einige Dinge nur knapp eingehen und anschliessend das besprechen, was ich für aktuell und unmittelbar relevant halte.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 21:23
... Wobei ich jetzt nicht so ganz sehe, warum ich so unbekannt sein sollte, aber das liegt vielleicht daran, dass die Masse meiner Posts schon etwas älter ist, genauso wie z.B. das "er sucht" damals udn so für "Neulinge" nicht auf dem Radar erschienen ist.
Nachdem ich kein statisches Persönlichkeitsmodell anwende, würde ich die alte Information nicht für relevant halten. Eine Anforderung, nach Gesprächspartnern zu recherchieren, würde ich nicht erfüllen. Alles war für relevant erachtet wird, kann aktuell ins Gespräch eingebracht werden.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 21:23
Gelesen/Gehört habe ich eine Menge. Die gefundenen Schwerpunkte des Materials scheinen sich eher bipolar zwischen PC-Esoterik-Wunschvorstellungen und PU-Instinktreduktion aufzuteilen. Die Mitte, in der ich dann eher die Wahrheit vermuten würde ist relativ leer.
Benenne doch bitte konkret Bücher oder Internetadressen für pdfs.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 21:23
Die "Quellen" von Normalos sind generell betrachtet bekannt, aber spätestens für jemanden der nicht auf die klassischen Quellen/Netzwerke zurückgreifen kann bzw. inzwischen außerhalb der zeitlichen Zugangsfenster liegt, hilft die richtige Aussage nicht weiter und auch für noch potentiell besser Positionierte fehlt da immer noch der Schlüssel diese Quellen auch aufschließen zu können und damit hilft der Hinweis "die Normalos haben sich vor n Jahren in Schule oder Studium oder auch einem paritätisch besetzten Jobumfeld kennengelernt" so nicht weiter, selbst wenn er richtig sein sollte.
Ich kann mich erinnern, dass es mehr Info über die Fragestellung gibt, als "Schule, Studium, Job".
Wo liegt konkret dein "Zeitfensterproblem"? Was ist damit gemeint?
Mit ein paar intelligenten Überlegungen kann man allgemeine Information auf Menschen in besonderen Situationen übertragen. Das geht nicht 1:1, sondern mit entsprechenden Anpassungen. In sehr vielen Fällen ist das möglich.
Hilfreich finde ich es, das zu sehr vereinfachende Schubladendenken auf zu geben. Sich mit dem Argument, man sei AB, sollte man sich nicht gegenüber Information abschotten, weil man meint, sie beträfe nur die sogenannten "Normalos". Kognitiver Transfer ist zielführender, auch wenn er nicht ganz so einfach ist. Man kann ja mal beginnen.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 21:23
Stabil hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 20:13
OK. Da hast du einen Hinweis auf deine persönliche Situation gegeben. Du scheinst irgendwo recht früh im Kennenlernprozess hängen zu bleiben. Wo genau kann ich nicht erkennen. Und was du alles versucht hast weiss ich auch nicht. Wie oft das jeweils versucht wurde, ist auch unbekannt.
Meine Elemente :
a) wenig bis kein "natürlicher" Kontakt mit Kandiatinnen.
b) erhaltenes Interesse blieb zumindest über rund 25 Jahre aus, und ansonsten wurde ich bei eigenem Kontakt eben in der Regel schnell oder auch direkt als uninteressant aussortiert/geblockt (und auch in Fällen, die gar kein persönlicher Kontakt werden sollten - so für die Statistik und natürlich erst Recht bei den Kaltanspracheversuchen) .
c) näheren Zielkontakt halten konnte ich ungefähr alle halbe Dutzend Jahre mal und da habe ich zumindest in ein paar Fällen den Verdacht, dass wenn es da ein Anfangsinteresse gegeben haben sollte, war das sehr zurückhaltend und ich habe dann eben viel zu lange gebraucht um selbst ausreichend Interesse zu fassen und dann deutlicher zu werden und das Eisen zu schmieden solange es heiß ist. Das ist auf eigener Seite Spekulation, aber es deckt sich eben auch mit verschiedenen Berichten, die anderswo an "Taktiken" bzw. Frauenbeiträgen (primär in Normaloforen) zu lesen sind.
Aber ich lese ja auch die Problemberichte von anderen hier und gehe davon aus, dass diese Situation da eben nicht so selten ist.
Nur für den Fall, dass du weiter kommen möchtest:
Zu (a) stellt sich die Aufgabe "natürliche" Kontaktgelegenheiten her zu stellen. Nachdem das andere nicht natürlich für dich machen, bist du selbst gefordert. Nur ein kleines Beispiel: Wer nicht studiert, kann einen Kurs besuchen. Wenn das Beispiel nicht passt, finde zehn besser passende.
Zu (b) kann ich nichts sagen, weil ich aus deiner Beschreibung keine handlungsrelevante Situationsbeschreibung mit den entsprechenden Rahmenbedingungen herauslese.
Zu (c) stellt sich die Aufgabe, herauszufinden in welchen Situationen ein schnelleres Reagieren sinnvoll wäre, und wie das angemessene und schnellere Reagieren aussehen sollte. Es stellt sich weiters die Aufgaben, wie das ausreichend häufig initiert und geübt werden kann - und zwar unter förderlichen Bedingungen.
Die folgenden Teilthemen halte ich für aktuell und unmittelbar relevant, weil sie sehr Grundlegende Zusammenhänge betreffen.
Du hast die Anmerkung geäussert:
"Kritische Frage bleibt aber immer noch: Was zählt noch und wie wird das förderlicherweise präsentiert?"
Und ich habe versucht, deine Frage zu präzisieren:
"In welchem Kontext willst du dich zeigen? Wem willst du dich zeigen? Was ist deine Vision? Was ist dein erklärtes Ziel? Was ist der nächste Schritt, den du aktuell und praktisch bearbeitest?" Das hast du aus einem mir unbekannten Grund nicht beantwortet. Vielleicht ist die Frage jetzt auch nicht so relevant. Bedeutsamer ist möglicherweise das Folgende.
Nun möchte ich die Frage erweitern und auf die Auseinandersetzung mit Kontakten, Kennenlernen und mögliche Beziehung irgendeiner Art beziehen: Wenn du dich mit diesen Themen beschäftigst,
was ist deine (vlt unkonkrete) Vision davon, wie du - eventuell in einer Art Beziehung - leben möchtest?
Mit welchem konkreten Ziel beschäftigst du dich mit den Themen?
Genau gesprochen gehört dazu auch, wie kannst du erkennen, dass du dieses Ziel erreicht hast?
Und was ist der Schritt in diese Richtung, den du aktuell und praktisch bearbeitest?
NBUC hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 21:23
Stabil hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 20:13
...Im Ganzen Kennenlernprozess halte ich Wohlbefinden für eine Voraussetzung. Das gilt von dem Punkt an, wo man allein zuhause entscheidet, hinaus zu gehen.
..
Um zu lernen und um kennenzulernen müssen wir die Zone der Bequemlichkeit verlassen. Wir sollen uns aber dabei wohl fühlen.
Für jemanden der im Datingumfeld unerfahren/neu ist, ist das eben kein angenehmes Umfeld, sondern gerade ein Verlassen der Wohlfühlzone - doppelt, wenn Mobbing, soziale Ängste, starke Introversion oder ähnliches (bei mir noch eine Hörschwäche) so etwas weiter stressig macht. Man kann sich dazu zwingen/überwinden trotzdem zu gehen, aber man kann weder das Wohlfühlen, noch den Erfolg und sei es das Halten von Smalltalk durch ein Gegenüber erzwingen.
Zum Kennenlernen usw. unter Zwang und unter "sich zwingen" kann ich nicht viel beitragen.
Und wie gesagt, auch zum Lernen allgemein unter Zwang und unter "sich zwingen" kann ich kaum was beitragen.
Zumindest kann ich dazu nicht direkt beitragen, aber indirekt werde ich gleich was schreiben.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 21:23
Stabil hat geschrieben: ↑20 Nov 2018 20:13
Auch für den Lernprozess braucht es meiner Meinung nach Wohlbefinden. Das gilt von dem Zeitpunkt an, wo man zu Hause sich die ersten Wünsche bewusst macht und die erten Überlegungen anstellt.
Schliesslich willst du irgendwann eine Art von Beziehung zu einer Frau leben, in der du dich wohl fühlst.
Lernen aus Erfahrung erfordert aber eine gewisse Frequenz an Erfahrungen, welche nicht direkt aus Blockade bestehen.
Solche (wohl unrealistischen) Wünsche bezogen sich dann ja nicht auf den "Rausgehanteil", sondern eher auf die Hoffnung, dass jemand anderes auch nur rausgegangen ist, um einen Partner für passender erscheinende Aktivitäten zu finden und sich so jemand draußen auch identifizieren lässt.
Wer unter Zwang oder Selbstzwang versucht zu lernen, gerät leicht in Blockaden. Wer das Lernen unter (Selbst-)Zwang als den einzigen Weg sieht, kann damit seine Blockaden festigen.
Wenn ich dich recht verstehe, willst du unter Selbstzwang lernen, ohne in Blockaden zu geraten. Hältst du das denn für realistisch? Hast du damit gute Erfahrungen gemacht? Meine Erfahrungen waren damit nicht wirklich gut. Drum frage ich da nach. Es kann ja sein, dass wir recht unterschiedlich funktionieren.
Was ich in dem Punkt nicht verstanden habe ist:
Hältst du den Selbstzwang für erforderlich in der speziellen Situation?
Was wir aber noch nicht erörtert haben:
Könnte ein Lernen OHNE Selbstzwang irgendwelch Nachteile haben?
Oder anders formuliert: Welche Vorteile könnte unter Umständen der Selbstzwang haben.
Jetzt hab ich schon so viel geschrieben, dass ich nur mehr kurz andeute, was auch noch für Möglichkeiten bestehen. Ich bin gerne bereit darauf noch näher ein zu gehen.
Ein sinnvoller Zugang zu Themen, wo ich leicht in Blockaden gerate, ist das Ausdehnen des Lernbereichs.
Ein Beispiel:
Wenn ich meinen Mund nicht auf bekomme, um eine Frau anzusprechen, kann ich vorher etwas anderes lernen, und das gestatte ich mir.
Dazu verlasse ich die Zone der Bequemlichkeit, bleibe aber in der Wohlfühlzone.
Ich kann vorher Sozialkontakte allgemeiner Art aufbauen und mich dabei wohl fühlen.
Ich kann Smalltalk mit anderen Personen üben und mich dabei wohl fühlen.
Ich kann das betreffende Ambiente lernen zu geniessen, und mich wohl fühlen.
Ich kann lernen Blickkontakt auf zu nehmen, zum Beispiel in einem Abiente, wo kein Ansprechen erwartet wird.
Das ist jetzt KEINE Empfehlung an dich, ich kenne deine Situation nicht und weiss nicht, was du brauchen würdest und ich weiss auch nicht ob du dich überhaupt dafür entscheiden willst, alternative Lernprozesse kennen zu lernen. Ich habe nur ein willkürlich gewähltes, selbst erlebtes, und wahrscheinlich nicht übertragbares Beispiel angeführt.
Anmerkung: Comfort zone ist mit Wohlfühlzone falsch und irreführend übersetzt.
Bequemlichkeitszone trifft es besser.