Alles klar. Ich weiss nicht, zu welchen Fachleuten du gegangen bist. Die zentrale Frage ist, was willst du ändern? Woran willst du arbeiten? Deshalb würde ich zu einem Psychiater gehen, der Verhaltenstherapie anbietet und mit dir konkrete Themengebiete bearbeiten kann. Das geht nicht von heute auf Morgen, aber vielleicht kannst du damit gewisse Erfolge erzielen - völlig gleichgültig, an was du nun leidest.Tyralis Fiena hat geschrieben: ↑23 Jul 2018 22:47Danke. Allerdings mache ich mir diese Diagnose nicht so einfach. Jahrelang eiere ich damit rum, doch so richtig konkret wollte keiner der Fachleute rüberkommen - ausser einer Ärztin, die ein Hinweis dazu gab, aber nicht weiterverfolgte und mein ehemaliger Therapeut liess es auch eher im Dunkeln.xanura hat geschrieben: ↑22 Jul 2018 20:08
Ich würde dir dringend anraten, eine solche Diagnose nicht einfach selbst zu stellen, sondern sie von einer Fachperson stellen zu lassen. Es kann gut sein, dass du dir diese "Persönlichkeitsstörung" einfach einredest bzw. über die Zeit eingeredet hast, fest daran glaubst und sie dann für dich folglich auch zur Realität wird. Folglich wirst du alle deine Handlungen darauf ausrichten, dir dies immer wieder selbst zu beweisen. Und das ist wirklich schade, denn du scheinst noch immer einen Beziehungswunsch zu haben. Dass du für andere eine Belastung bist oder sein könntest, ist in erster Linie mal deine Wahrnehmung. Heisst aber noch lange nicht, dass andere dies genau so empfinden. Und dies müsstest du lernen, zuzulassen und zu akzeptieren.
Übrigens: Selbst wenn du eine Persönlichkeitsstörung hast, gibt es heute doch einige Methoden, mit diesen umzugehen. Es gibt sogar Borderliner, die es fertig bringen, mehr oder weniger einen Alltag zu Leben und Beziehungen zuzulassen. Das geht aber nur, wenn du bereit wärst, mit ärztlicher Hilfe konstant daran zu arbeiten. Und ja, solltest du den Schritt wagen, dann gehe bitte nicht zu einem Wald und Wiesen-Psychologen, sondern suche einen Psychiater auf.
Zumeist hiess es nur einfach, ich hätte soziale Phobie. Das passt aber weder zu dem, was ich bisher so erlebt habe, noch zu meinen anderen Lebensthemen. Nach dem was ich von echten Phobikern gelesen habe, finde ich mich dort nirgends wieder. Die Zweifel daran hatte ich auch kundgetan, aber das wurde nicht wirklich beachtet. Entsprechende Konfrontationsansätze (bswp. vor einer Menge sprechen, jemanden ansprechen usw.) blieben wirkungslos. So blieb mir nur die Möglichkeit, selbst zu schauen, was zutreffen kann und was nicht (egal, ob ADHS, Alexitymie, Soziopathie usw.). Die Störung hatte von ihren Symptomen die grösste Überdeckung mit meinen eigenen.
Natürlich besteht immer noch Zweifel, aber ich kann auch nur an etwas arbeiten, wenn ich konkret weiss, was es denn nun ist. Für mich selbst habe ich da schon einiges zusammengetragen. Allerdings ist es auch zugebenermassen eine Frage, ob ich es überhaupt will. Leid kann ich schlecht als Motivator nehmen, weil es nur schwach ausgeprägt ist und vor auch mehr aus anderen Lebensbereichen entspringt.
Die Sozialphobie ist übrigens sehr breit; es gibt unterschiedliche Formen und Ausprägungen. Vielleicht nur ein schwacher Trost, aber Leid verändert sich auch mit verschiedenen Lebensphasen. Ich weiss nicht, wie alt du bist und was dich gerade beschäftigt. Kann aber gut sein, dass du in ein paar Jahren an einem ganz anderen Punkt stehst.