Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

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Dr. House
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Dr. House »

Faith hat geschrieben: 17 Jul 2018 16:59 Drei mal habe ich jetzt hier angefangen, einen Beitrag zu schreiben und doch mich nie getraut. Zu lange war ich weg, zu wenig wusste ich, ob man noch daran interessiert ist, mir zu helfen und zu wissen, wie es mir ergangen ist.
Vorsicht, es könnte lang werden. ;)

Also folgendes:

Zu dem Typen und was das für mich nun bedeutet:

Seit der Sache mit meinem Typen hatte ich kein Date mehr und so langsam will ich wie, aber ich weiß nicht wie. Das Problem ist, ich habe ihm vertraut, weil ich ihn kannte und er mir einfach ein ganz besonderes Gefühl gegeben hat. Er hatte eine Art von Verständnis an sich, die ich sonst bei niemanden hatte, weil alle bisherigen Typen nicht ähnliches wie ich durchgemacht hatten. Dennoch war er das komplette Gegenteil von mir, eine Beziehung hätte als nicht funktioniert, ich denke aber nachwievor noch an ihn, an sein Lächeln, an unsere Unterhaltungen und vor allem die Art, wie er mich angesehen hat, die Art, wie er sich in der Uni zu mir gestellt hat. Meine größte Angst ist es, dass ich nie wieder jemanden finde, dem ich so vertrauen kann und der mich so versteht. (gleichzeitig nervt es mich auch, dass er mir vielleicht nie egal sein wird, weil er sowas besonders war, dabei haben wir uns ja nur gedatet und nicht mal geküsst, was soll dann bei meinem ersten Freund sein?) Auch wenn bei unserem Dating und in der Kommunikation einiges schief gelaufen ist, ich vertraue einfach keinem Fremden. Also solchen Typen auf online Plattformen oder auf Partys. Die meisten wollen nur Spaß, was Oberflächliches, mir fehlt das Wissen um eine Tiefgründigkeit, das Wissen um Toleranz. dabei kann mir niemand dieses (Vor)wissen jeh garantieren. Typisches Abine Denken also, dass ich jedem fremden Mann das so unterstelle?
Anderseits will ich wieder daten, will mich mich wieder verlieben und Gott ja, ich will Sex haben und eine Beziehung eingehen können, weil ich das Gefühl habe, ich werde dafür Jahre brauchen. Also von jmd vertrauen bis zu erstem Sex bis hin zu wirklich zusammenbleiben.

Meine Bedingungen:
Die Therapie habe ich Anfang des Jahres beendet, weil ich aus Würzburg weggezogen bin, nun wohne ich erstmal wieder zu Hause, habe schon mehrere Absagen auf Jobs bekommen und halte mich mit Praktika und Nebenjobs über Wasser, die Zukunft ist also in jeglicher Hinsicht noch vollkommen ungewiss.


Meine bisherigen Erfahrungen seit meinem letzten Beitrag:

Ich war letztens auf einer Party, hatte es meiner Freundin versprochen. es war okay, aber ich war froh, dass ich nur ein zwei Stunden bleiben konnte und es nicht länger ging. Dieses rumgeflirte ist einfach nicht meins. Man fühlt sich als Frau besonders auf der Tanzfläche auf dem Präsentierteller, die Männer stehen um einen herum und begutachten, wen man anspricht, schlimm :roll:
Tatsächlich wurde ich an dem Abend zweimal angesprochen, ein Wunder! :mrgreen: Galant reagiert habe ich nicht.
(bin aber froh, dass ich noch nie angetanzt wurde, da würde ich Panik kriegen, schaue auch teilweise, dass ich den Männern auf der Tanzfläche aus dem Weg gehe^^)
Es lief richtig schlimme Musik (House, da kriege ich die Krise, sorry), also stand ich mit meiner Freundin abseits, am Sprite trinken und habe vermutlich ziemlich unglücklich ausgesehen :D

Typ 1: "Was kann man denn machen, damit du tanzt?“ (so ungefähr war sein Wortlaut)
Ich: „das wird schwer.“ (Ich wollte nachschieben, dass die Musik nicht meins ist, und ich deswegen nicht tanze, da war er schon abgerauscht ist. Erst danach habe ich gecheckt, dass er vermutlich mit mir tanzen wollte)

Typ 2: Dann kam ein jüngerer Typ an (vllt 19?), etwas alkoholisiert, sprach erst meine Freundin neben mir an und als die ablehnte, sprach er mich an. Das hatte schon einen faden Beigeschmack. ich sagte diesmal direkt, dass die Musik nicht meins sei, ich höre lieber Partyschlager als House. Er daraufhin: „Wenn ich den DJ dazu bringe, Schlager anzumachen, tanzt du dann mit mir?“ Ich verneinte und er zog von dannen. Warum? Zum einen war er mir zu jung und zu alkoholisiert und ich fand ihn nicht so sympathisch, aber was viel wesentlicher ist: Ich hatte zu viel Angst vor meiner eigenen Unsicherheit. Ich war zu unsicher, wusste nicht, was ich dann tun müsste, wusste, alle auf der Tanzfläche sahen mir zu (Zumindestens hat man ja schnell das Gefühl). Ich wusste nicht, wie bewege ich mich dann, was wird dann passieren, was wird er machen usw. Dann würde er meine Unsicherheit merken und mich stehen lassen bzw. wenn er es nicht merkte, ich käme mir so oder so doof vor. Die Angst, nicht wissen, was man wie tun soll und die Scham, dass man das eben nicht weiß und dann so wahnsinnig unsicher ist, ist beim Dating immer gegenwärtig. Das ist vorhanden beim Händchen halten so, beim Küssen, beim Flirten, bei normalen treffen, immer und je mehr Leute um mich herum sind, desto schlimmer ist es.

Ja, soweit der Stand der Dinge!
Mehr Fortschritt als bei mir. Mach weiter und lass dich nicht entmutigen!
Das mit den Ängsten, nicht zu wissen was man jetzt sagen/tun soll kenn ich. Ähnliche Situation letztens beim einkaufen. Ich wollte mit der netten Kassiererin schon länger ins Gespräch kommen, kam dann auch irgendwie zustande aber auch nur kurz (vlt knapp ne Minute) ich wusste einfach nicht was ich fragen und sagen sollte. Zu Hause viel mir wieder ein (hätte, hätte Fahrradschloss) was.
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TheRealDeal
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von TheRealDeal »

Hallo Faith, schön wieder etwas von Dir zu lesen.
Auch wenn bei unserem Dating und in der Kommunikation einiges schief gelaufen ist, ich vertraue einfach keinem Fremden.
Für mich spricht absolut nichts dagegen, diesen Menschen als das zu würdigen und als das, was er war, in deinem Herzen zu tragen. Mindestens als Sprungbrett für all die schönen Dinge, die dir in deinem Leben noch passieren werden.

Wenn du Angst vor fremden Menschen hast, wird eines deiner Themen "Vertrauen" sein. Das ist ein Vorschussgefühl und kann leider allzu leicht mit "abchecken" verwechselt werden. Ging mir damals genauso... Mit anderen Worten: Wen und wie lange du diesen Menschen als fremd betrachtest, liegt in deinem Verantwortungsbereich. Daran kannst du arbeiten.

Kleiner Tipp am Rande: Wenn Männer für dich keine Männer, sondern "Typen" sind, ist es unwahrscheinlicher, dass diese dich als Frau wahrnehmen.

Zum Thema Angst kann ich nur zwei Dinge beitragen (und habe ich bestimmt auch schon):

1. Haben wir am meisten Angst vor Dingen, die wir bereits erlebt haben und nicht vor dem Unbekannten

2. Existiert Angst nicht in der Gegenwart, also im Jetzt

Und hey, du versuchst doch nicht etwa gerade mir weis zu machen, dass es unter den geschätzten 200 Mio. ungebundenen Männern auf diesem Planeten, die für dich als Partner in Frage kommen, keinen einzigen gibt, der dich versteht? Falls du mir das sagen wolltest: Sorry, das funktioniert bei mir nicht... ;)
Anderseits will ich wieder daten, will mich mich wieder verlieben und Gott ja, ich will Sex haben und eine Beziehung eingehen können...
Amen. Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg dabei. :vielglueck: :umarmung2:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Faith

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Faith »

Danke Dr House für deinen Input und das mit der kassierin tut mir leid! Vielleicht beim nächsten Mal :)
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:41 Hallo Faith, schön wieder etwas von Dir zu lesen.
Danke, freut mich zu hören :umarmung2:
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:41Kleiner Tipp am Rande: Wenn Männer für dich keine Männer, sondern "Typen" sind, ist es unwahrscheinlicher, dass diese dich als Frau wahrnehmen.
Wie meinst du das? Männer klingt einfach älter, oder?

TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:41 1. Haben wir am meisten Angst vor Dingen, die wir bereits erlebt haben und nicht vor dem Unbekannten

2. Existiert Angst nicht in der Gegenwart, also im Jetzt
Mhh, beim ersten muss ich dir widersprechen. Natürlich habe ich bereits Schlechtes erlebt in solchen Situationen, natürlich ist die Angst da, dass genau das wieder passiert, aber meiner Meinung nach ist die Angst vor dem Unbekannten, vor dem, was kommt (oder kommen könnte?) genauso schlimm. Bzw das Gefühl und diese Unsicherheit, nicht zu wissen, wie ich mich jetzt verhalten soll, was ich tun soll, was erwartet wird usw.

TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:41 Und hey, du versuchst doch nicht etwa gerade mir weis zu machen, dass es unter den geschätzten 200 Mio. ungebundenen Männern auf diesem Planeten, die für dich als Partner in Frage kommen, keinen einzigen gibt, der dich versteht? Falls du mir das sagen wolltest: Sorry, das funktioniert bei mir nicht... ;)
Tja :D Dann sollte ich so langsam auch mal einen finden ;) Leider läuft auf den Single Partnerbörsen auch nichts, oder ich bin nur auf den Falschen.
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:41Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg dabei. :vielglueck: :umarmung2:
Dankeschön!
Olegsson

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Olegsson »

Faith hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:55[...]
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:41Kleiner Tipp am Rande: Wenn Männer für dich keine Männer, sondern "Typen" sind, ist es unwahrscheinlicher, dass diese dich als Frau wahrnehmen.
Wie meinst du das? Männer klingt einfach älter, oder? [...]
Ne, der Begriff "Typen" ist einfach negativ und abwertend besetzt.
Das ist genauso, als ob "Mann" Frauen als "Ischen" oder "Tussen" bezeichnet.
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TheRealDeal
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von TheRealDeal »

Olegsson hat geschrieben: 17 Jul 2018 19:49
Faith hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:55[...]
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 17:41Kleiner Tipp am Rande: Wenn Männer für dich keine Männer, sondern "Typen" sind, ist es unwahrscheinlicher, dass diese dich als Frau wahrnehmen.
Wie meinst du das? Männer klingt einfach älter, oder? [...]
Ne, der Begriff "Typen" ist einfach negativ und abwertend besetzt.
Das ist genauso, als ob "Mann" Frauen als "Ischen" oder "Tussen" bezeichnet.
So ist es. Und das strahle ich auch aus, nonverbal, weil ich nicht existieren kann, ohne mich in irgendeiner Form zu verhalten. Selbst meine Gedanken haben eine Wirkung, deshalb achte ich darauf, was ich über andere Menschen denke, erst recht, was ich ihnen wünsche, denn manchmal gehen Wünsche in Erfüllung...

Zum Thema Angst: Man unterscheidet in der Psychologie zwischen Angst und Furcht. Die Furcht existiert, weil konkret vorhanden (Furcht vor einer Giftschlange in unserer Nähe z. B.) Angst ist etwas, was im Moment, im Jetzt, nicht existiert. Wenn wir ein Gefühl der Angst verspüren, dann aufgrund gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, oder weil wir zukünftige Ereignisse fürchten. In meinem Beispiel mit der Schlange, hätten wir im Jetzt davor keine Angst, Angst hätten wir davor, dass sie uns beißen würde und dieses eventuell eintretende Ereignis liegt in der Zukunft. Im Jetzt zu leben hat außerdem den Effekt, dass wir uns selbst spüren. Das kann weh tun, aber persönliche Glück ist dann auch nicht mehr weit.
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Faith »

TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 21:04 So ist es. Und das strahle ich auch aus, nonverbal, weil ich nicht existieren kann, ohne mich in irgendeiner Form zu verhalten. Selbst meine Gedanken haben eine Wirkung, deshalb achte ich darauf, was ich über andere Menschen denke, erst recht, was ich ihnen wünsche, denn manchmal gehen Wünsche in Erfüllung...
Nunja Typen ist für mich kein negativ besetztes Wort, da gibt es andere 😉 aber Männer klingt einfach alt für mich, da muss ich immer an 30 jährige denken und das ist zwar nicht alt, aber zu reif für mich. Und Typen hat für mich eher was von Anfang 20 jährigen.
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jul 2018 21:04Zum Thema Angst: Man unterscheidet in der Psychologie zwischen Angst und Furcht. Die Furcht existiert, weil konkret vorhanden (Furcht vor einer Giftschlange in unserer Nähe z. B.) Angst ist etwas, was im Moment, im Jetzt, nicht existiert. Wenn wir ein Gefühl der Angst verspüren, dann aufgrund gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, oder weil wir zukünftige Ereignisse fürchten. In meinem Beispiel mit der Schlange, hätten wir im Jetzt davor keine Angst, Angst hätten wir davor, dass sie uns beißen würde und dieses eventuell eintretende Ereignis liegt in der Zukunft. Im Jetzt zu leben hat außerdem den Effekt, dass wir uns selbst spüren. Das kann weh tun, aber persönliche Glück ist dann auch nicht mehr weit.
Das heißt, du meinst, ich soll nicht daran denken, was jetzt innerhalb der nächsten Minute passieren könnte, egal ob bestenfalls oder schlechtestensfalls, und die Zukunft, egal wie nah beim Kontakt mit Menschen ausblenden, damit ich meine Angst und Furcht nicht zulasse?

Ich denke das Discobeispiel zeigt es ganz deutlich: aufgrund meiner extrem Unsicherheit, Unerfahrenheit, misstrauen usw usw bin ich dazu nicht in der Lage. IMMER bei sozialen Kontakten denke ich darüber nach, was in den nächsten Minuten, Stunden, tage, Wochen, Monate passieren könnte und wie andere darüber denke, wie ich auf was reagiere usw. Das fängt ja schon an, wenn ich im Bus am Fenster sitze und eher raus muss, als die Person die neben mir sitzt. In einem Buch war genau das mal als Beipsiel angeführt unter einem (über-)ängstlichem Gehirn.
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von TheRealDeal »

Faith hat geschrieben: 23 Jul 2018 05:42 IMMER bei sozialen Kontakten denke ich darüber nach, was in den nächsten Minuten, Stunden, tage, Wochen, Monate passieren könnte und wie andere darüber denke, wie ich auf was reagiere usw. Das fängt ja schon an, wenn ich im Bus am Fenster sitze und eher raus muss, als die Person die neben mir sitzt. In einem Buch war genau das mal als Beipsiel angeführt unter einem (über-)ängstlichem Gehirn.
Ich glaube, dass das nicht "nur" mit persönlichen Ängsten zu tun hat, sondern auch mit dem Thema Vertrauen. Ich habe früher Menschen "abgeschreckt" und wenn sie mir ein paar Wochen, Monate, manchmal Jahre nichts getan haben, war ich der Meinung, dass ich diesen Menschen vertrauen kann. Vertrauen ist aber ein "Vorschussgefühl". Als ich angefangen habe, Selbsthilfegruppen zu besuchen, habe ich gemerkt, dass ich den Menschen da vertrauen muss, weil einfach die Zeit zum Abchecken nicht da war. Auch wusste ich nie, wer nächste Woche erscheint.
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Faith »

Ich dachte mir, ich gebe mal wieder ein Update :_)
@TheRealDeal Sorry ich hatte dir nicht geantwortet gehabt, weil ich dir da einfach nur zustimme! :good:

Also ich bin mittlerweile 25 (zähneknirsch) und alles ist unverändert. Ich habe das Gefühl die Zeit vergeht im Schnellmodus, während mein Liebesleben rückwärts geht. Aber nunja, ist halt so, ich werde eben immer nur älter und nicht jünger (haha, das wäre ja was^^).

Jedenfalls war ich zwischenzeitlich auch mal wieder auf Tinder, aber ich habe da defintiv kein Vertrauen, das da Mänenr sind, die es ernst meinen und vor allem mit "so einer wie mir." Ich habe es noch nie geschafft, dass dort ein Gespräch über oberflächichen Smalltalk oder ein allgemein oberflächliches Gespräch hinaus geht. Das es einfach mehr in die Tiefe geht. Dabei würde ich schon wieder gerne daten, obwohl ich weiß, dass ch ohnehin noch keine Beziehung eingehen kann, weil ich mit mir selbst nicht im Reinen bin. Aber zumindestens so ein bisschen mal wieder.....

Tatsächlich habe ich mich hier auch so lange zurück gezogen, weil es mir psychisch nicht gut ging. Wie ihr wisst, leide ich nicht nur an der Bindungsangst, sondern auch noch an einigen anderen Phobien, die sich im Laufe dieses Jahresd so drastisch verschlimmert haben, dass ich wirklich einen neue Therapie brauche, da arbeite ich momentan dran.

Auch ist mir aufgefallen, dass ich zusammenzucke, wenn mich jemand unabsichtlich berührt. Zb am Fuß, an der Schulter/bein/Arm im Zug. Da ist das dann also wirklich ohne Bedacht, aber ich zucke direkt zusammen. Aber ich habe auch nicht gerade die knuddligste Familie, tatsächlich rückt meine Mutter immer ein bisschen von mir ab, wenn wir mal Schulter an Schulter auf dem Sofa sitzen sollten, weil sie das auch nicht so haben kann. Ich bin es schlicht und ergreifend nicht mehr gewöhnt. Also ja, sozial bin ich gerade sehr abgeschieden, aber ich bin optimistisch, dass sich das auch wieder ändern wird. Ich werde jetzt erstmal zusehen, dass ich einen Therapieplatz bekomme und wie/wo ich dann mich wieder mit Männern beschäftigen kann etc wird sich zeigen. Ich hatte früher mal gesagt gehabt, ich will mit 30 verheiratet sein, also habe ich ja noch 5 Jahre Zeit. Und wenn ich bis dahin imemr noch Jungfrau bin, sage ich einfach, ich wollte bis zur Hochzeit warten :lol: :lol:
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von hailo »

Faith hat geschrieben: 17 Dez 2018 19:12
Jedenfalls war ich zwischenzeitlich auch mal wieder auf Tinder, aber ich habe da defintiv kein Vertrauen, das da Mänenr sind, die es ernst meinen und vor allem mit "so einer wie mir." Ich habe es noch nie geschafft, dass dort ein Gespräch über oberflächichen Smalltalk oder ein allgemein oberflächliches Gespräch hinaus geht. Das es einfach mehr in die Tiefe geht. Dabei würde ich schon wieder gerne daten, obwohl ich weiß, dass ch ohnehin noch keine Beziehung eingehen kann, weil ich mit mir selbst nicht im Reinen bin. Aber zumindestens so ein bisschen mal wieder.....
Warum eigentlich Tinder? Ich finde Lovoo im Vergleich viel übersichtlicher & dort sind mMn auch "normale" Menschen, die nicht ausschließlich Sex wollen. Ich hatte mir als kleinen Spaß ein super dummes Profil erstellt und mich bei Tinder & Lovoo angemeldet. Da hat Lovoo klar mehr überzeugt. Wenn ich normal nach Frauen suchen würde, dann wäre dies wohl meine Plattform. Auch wenn die Gespräche so unglaublich schnell einschlafen...so ziemlich niemand geht auf Texte ein & man bekommt nur 0815 Antworten :buch: Vielleicht hatte dies auch mit meinem Profil zu tun kA^^

Immerhin bist gedanklich bereit Menschen zu daten, ich finde das ist auch schon was wert. Das könnte ich nicht, egal wie gut mir der Mensch gefällt.
Faith hat geschrieben: 17 Dez 2018 19:12 Auch ist mir aufgefallen, dass ich zusammenzucke, wenn mich jemand unabsichtlich berührt. Zb am Fuß, an der Schulter/bein/Arm im Zug. Da ist das dann also wirklich ohne Bedacht, aber ich zucke direkt zusammen. Aber ich habe auch nicht gerade die knuddligste Familie, tatsächlich rückt meine Mutter immer ein bisschen von mir ab, wenn wir mal Schulter an Schulter auf dem Sofa sitzen sollten, weil sie das auch nicht so haben kann. Ich bin es schlicht und ergreifend nicht mehr gewöhnt.
Hab jetzt nicht alle Seiten vorher gelesen, aber da ich selbst unter Problemen bei Körperkontakt leide würde mich mal interessieren wie du reagierst, wenn dich zB deine Mutter umarmen würde? Ist es nur die absolute Unsicherheit vor diesem Kontakt, oder empfindest du den Körperkontakt auch währenddessen als unangenehm?

Ich weiche solchen Situationen nämlich auch aus & bin sie daher nicht gewöhnt, aber wenn mich jetzt zB meine Schwester umarmt, dann ist das zwar sehr komisch für mich, aber trotzdem empfinde ich es relativ schnell als angenehm, oder als "ok". Bei Fremden ist das allerdings anders...da fühlt es sich insgesamt einfach unangenhem an, weil ich unterbewusst auch den Sinn dahinter erfrage "was bringt diese Berührung jetzt..worauf soll das hinaus laufen..." etc.. Meine Familie besteht übrigens schon aus "Knuddlern" lul..& trotzdem bin ich ein weirdo in dieser Hinsicht geworden. Vielleicht auch, weil einige Mitglieder der Familie dies registriert haben & mich dahingehend in Ruhe lassen (was einen noch negativeren Effekt bei mir zu haben scheint)
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Volta »

Auf Tinder sind auch "normale Menschen" :mrgreen:
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Dr. House »

Volta hat geschrieben: 19 Dez 2018 15:59 Auf Tinder sind auch "normale Menschen" :mrgreen:
Für mich sind diese ego-selbstdarstellungs-Optimierer alles andere als "normal" :lol:
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Volta »

Dr. House hat geschrieben: 19 Dez 2018 16:48
Volta hat geschrieben: 19 Dez 2018 15:59 Auf Tinder sind auch "normale Menschen" :mrgreen:
Für mich sind diese ego-selbstdarstellungs-Optimierer alles andere als "normal" :lol:
Ich glaube das sind zu viele Vorurteile bei dir.
Faith

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Faith »

hailo hat geschrieben: 19 Dez 2018 15:35 Warum eigentlich Tinder? Ich finde Lovoo im Vergleich viel übersichtlicher & dort sind mMn auch "normale" Menschen, die nicht ausschließlich Sex wollen. Ich hatte mir als kleinen Spaß ein super dummes Profil erstellt und mich bei Tinder & Lovoo angemeldet. Da hat Lovoo klar mehr überzeugt. Wenn ich normal nach Frauen suchen würde, dann wäre dies wohl meine Plattform. Auch wenn die Gespräche so unglaublich schnell einschlafen...so ziemlich niemand geht auf Texte ein & man bekommt nur 0815 Antworten :buch: Vielleicht hatte dies auch mit meinem Profil zu tun kA^^

Immerhin bist gedanklich bereit Menschen zu daten, ich finde das ist auch schon was wert. Das könnte ich nicht, egal wie gut mir der Mensch gefällt.
Keine Ahnung, ich fande glaube Tinder von der Benutzeroberfläche besser und es waren mehr Leute aktiv. Naja, bezüglich dem gedanklich daten, klingt hart, aber ich will vorwärts kommen. Ich möchte nicht Jahrelang auf der Stelle bleiben, bis ich irgendwann tatsächlich 30 bin und noch Jungfrau oder ewiger Single.
hailo hat geschrieben: 19 Dez 2018 15:35 Hab jetzt nicht alle Seiten vorher gelesen, aber da ich selbst unter Problemen bei Körperkontakt leide würde mich mal interessieren wie du reagierst, wenn dich zB deine Mutter umarmen würde? Ist es nur die absolute Unsicherheit vor diesem Kontakt, oder empfindest du den Körperkontakt auch währenddessen als unangenehm?

Ich weiche solchen Situationen nämlich auch aus & bin sie daher nicht gewöhnt, aber wenn mich jetzt zB meine Schwester umarmt, dann ist das zwar sehr komisch für mich, aber trotzdem empfinde ich es relativ schnell als angenehm, oder als "ok". Bei Fremden ist das allerdings anders...da fühlt es sich insgesamt einfach unangenhem an, weil ich unterbewusst auch den Sinn dahinter erfrage "was bringt diese Berührung jetzt..worauf soll das hinaus laufen..." etc.. Meine Familie besteht übrigens schon aus "Knuddlern" lul..& trotzdem bin ich ein weirdo in dieser Hinsicht geworden. Vielleicht auch, weil einige Mitglieder der Familie dies registriert haben & mich dahingehend in Ruhe lassen (was einen noch negativeren Effekt bei mir zu haben scheint)
Dein letzter Absatz trifft es zu 100% ganz genau auf den Kopf, genau so ist es!!
Faith

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Faith »

Statusupdate:
Alles unverändert, niemanden kennengelernt, um ganz ehrlich zu sein, bis auf die üblichen Uni Gespräche ist wirklich nicht viel passiert, sozial gesehen.
Ich hatte psychisch sehr harte letzte Monate, denn meine Phobien sind wesentlich schlimme geworden, sodass sie sogar mein Studium gefährden. Ich habe also wieder ein paar Monate Therapiesuche hinter mir, momentan habe ich diese Woche noch ein Gespräch in Aussicht, mal gucken, ob das klappt.
Heute ist Valentinstag und das ist natürlich wieder Futter für alle Frustrationen und Einsamkeiten.
Letzten Endes sage ich mir gerade einfach "einfach ein mal im Leben werde ich an Valentinstag nicht Single sein". Dazu habe ich noch 70 Jahre Zeit, so gesehen :D

Ich denke es ist wichtig, dass ich die Phobien in Griff bekomme, dazu gehört eben auch die Bindungsangst. Wie gesagt, ich zucke schon zusammen, wenn mich im Zug jemand unabsichtlich berührt oder Männer zu lange anstarren.
Auf Lovoo war ich übrigens auch, aber hat sich nichts ergeben.
Stabil

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Stabil »

Hallo Faith,

ich hab jetzt deinen Thread aufmerksam durch gelesen. Deine Bemühungen klingen für mich wie ein fürchterlich mühsamer Kampf.

Du scheinst ca eineinhalb Jahre Psychotherapie in Anspruch genommen zu haben. Mich würde interessieren, welche Therapieform(en) genau du genutzt hast. Die unterschiedlichen Formen sind ja verschieden geeignet für bestimmte Zielsetzungen. Vor Allem gehen sie unterschiedlich weit in die Tiefe. Und manchmal wird am falschen Platz nach Lösungen gesucht.
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von TheRealDeal »

Faith hat geschrieben: 14 Feb 2019 11:06 Ich denke es ist wichtig, dass ich die Phobien in Griff bekomme, dazu gehört eben auch die Bindungsangst. Wie gesagt, ich zucke schon zusammen, wenn mich im Zug jemand unabsichtlich berührt oder Männer zu lange anstarren.
Hallo Faith, ich glaube, dass es wichtig ist, eine Therapieform zu finden, die dich weiter bringt. Bei ähnlicher Symptomatik hat mir eine bindungsfördernde Kleingruppentherapie (4 Menschen) geholfen.

Da ich gewisse frühkindliche Traumata erlitten habe, war das Thema "Vertrauen" eines meiner großen Themen.

Ich habe 2006 eine Verhaltenstherapie abgebrochen, weil es sich für mich (auch körperlich spürbar) so angefühlt hat, als wäre ich vor eine unsichtbare Mauer gelaufen, wo es nicht weiter geht. Und zwar trotz Motivation etwas in meinem Leben ändern zu wollen und auch unter Einsatz meines starken Willens. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung davon, dass ich frühkindliche Traumata erlebt habe. Heute weiß ich, warum mir damals eine Verhaltenstherapie nicht helfen konnte. Im Wesentlichen deshalb, weil diese nicht an die Ursachen meines Leides (und gelitten habe ich lange und teilweise sehr intensiv) heran gekommen ist und das auch gar nicht leisten konnte.

Ich möchte es hier nochmal gerne betonen, was mir wichtig ist: Wir sind gesellschaftlich so geprägt, dass die "Macher" viel Zuspruch ernten. Also "nur" etwas anpacken, machen und ein paar Justagen hier und da und schon ist durch Verhaltensänderung der Erfolg garantiert. Alles scheinbar halb so wild und mit ein wenig Inspiration zu bewerkstelligen. Was also, wenn das simpel scheinende und naheliegende nicht funktioniert? Dann können sich Menschen, die leiden, schnell als Versager fühlen und das meist ohnehin nicht besonders ausgeprägte Selbstwertgefühl geht noch weiter in den Keller.

Wir sind aber eben alle verschieden gelagerte Menschen mit unterschiedlichen Syptomatiken. Dessen braucht sich niemand zu schämen, oder sonst irgendwie schlecht zu fühlen. :umarmung2: Heilung ist schlicht und ergreifend eine Frage der für einen selbst wirksamen Therapie.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Faith

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Faith »

Stabil hat geschrieben: 14 Feb 2019 17:54 Hallo Faith,

ich hab jetzt deinen Thread aufmerksam durch gelesen. Deine Bemühungen klingen für mich wie ein fürchterlich mühsamer Kampf.

Du scheinst ca eineinhalb Jahre Psychotherapie in Anspruch genommen zu haben. Mich würde interessieren, welche Therapieform(en) genau du genutzt hast. Die unterschiedlichen Formen sind ja verschieden geeignet für bestimmte Zielsetzungen. Vor Allem gehen sie unterschiedlich weit in die Tiefe. Und manchmal wird am falschen Platz nach Lösungen gesucht.
Dankeschön erstmal fürs lesen! "fürchterlich mühsamer Kampf". Naja, ich gebe zu meine Fortschritte halten sich in Grenzen.
Ja genau, ich war ein Jahr bzw. ein bisschen mehr als ein Jahr in Psychotherapie und das war eine Gesprächstherapie.
Diese oder nächste Woche müsste ich Antwort von einem Zentrum erhalten und das wäre dann eine Verhaltenstherapie. Hoffentlich komme ich dann mit der verfügbaren Therapeutin aus und dann wäre mir ein Therapieplatz sicher!
Allerdings wird hier die Bindungsangst hinten anstehen müssen, weil alle anderen Phobien studiumserschwerender sind und als Diagnose etwas anderes im Vordergrund stehen muss, als die Bindungsangst wegen der Krankenkasse. Wenn ich aber wie gesagt den Therapieplatz bekomme, ist es mir sehr sehr wichtig, dass auch die Bindungsangst behandelt wird, bzw. ich da zusammen dran arbeiten kann, denn ohne professionelle Hilfe alleine schaffe ich es nicht.
Faith

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von Faith »

TheRealDeal hat geschrieben: 18 Feb 2019 17:26
Faith hat geschrieben: 14 Feb 2019 11:06 Ich denke es ist wichtig, dass ich die Phobien in Griff bekomme, dazu gehört eben auch die Bindungsangst. Wie gesagt, ich zucke schon zusammen, wenn mich im Zug jemand unabsichtlich berührt oder Männer zu lange anstarren.
Hallo Faith, ich glaube, dass es wichtig ist, eine Therapieform zu finden, die dich weiter bringt. Bei ähnlicher Symptomatik hat mir eine bindungsfördernde Kleingruppentherapie (4 Menschen) geholfen.

Da ich gewisse frühkindliche Traumata erlitten habe, war das Thema "Vertrauen" eines meiner großen Themen.

Ich habe 2006 eine Verhaltenstherapie abgebrochen, weil es sich für mich (auch körperlich spürbar) so angefühlt hat, als wäre ich vor eine unsichtbare Mauer gelaufen, wo es nicht weiter geht. Und zwar trotz Motivation etwas in meinem Leben ändern zu wollen und auch unter Einsatz meines starken Willens. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung davon, dass ich frühkindliche Traumata erlebt habe. Heute weiß ich, warum mir damals eine Verhaltenstherapie nicht helfen konnte. Im Wesentlichen deshalb, weil diese nicht an die Ursachen meines Leides (und gelitten habe ich lange und teilweise sehr intensiv) heran gekommen ist und das auch gar nicht leisten konnte.

Ich möchte es hier nochmal gerne betonen, was mir wichtig ist: Wir sind gesellschaftlich so geprägt, dass die "Macher" viel Zuspruch ernten. Also "nur" etwas anpacken, machen und ein paar Justagen hier und da und schon ist durch Verhaltensänderung der Erfolg garantiert. Alles scheinbar halb so wild und mit ein wenig Inspiration zu bewerkstelligen. Was also, wenn das simpel scheinende und naheliegende nicht funktioniert? Dann können sich Menschen, die leiden, schnell als Versager fühlen und das meist ohnehin nicht besonders ausgeprägte Selbstwertgefühl geht noch weiter in den Keller.

Wir sind aber eben alle verschieden gelagerte Menschen mit unterschiedlichen Syptomatiken. Dessen braucht sich niemand zu schämen, oder sonst irgendwie schlecht zu fühlen. :umarmung2: Heilung ist schlicht und ergreifend eine Frage der für einen selbst wirksamen Therapie.
Ohja, Vertrauen in andere Menschen oder in mich selbst ist nahezu nicht existent.
Interessant, daher würde ich normalerweise immer denken, eine Verhaltenstherapie ist das, was einem am ehesten weiter bringt. Ich war auch bereits vor einem Monat bei einem Erstgespräch und dort wurde mir auch geraten, dass eine Verhaltenstherapie das Beste für mich sei, weil man dort am Besten Ergebnisse sehen würde. Denn ich stehe unter Zeitdruck. (jetzt unabhängig von der Bindungsangst, das ist nach wie vor eine totale Katastrophe für mich, wenn ich denke, dass ich dieses Jahr 26 werde), sondern die anderen Phobien muss ich innerhalb eines Jahres in Griff kriegen, sonst kann ich mein Masterstudium vergessen. (Man muss dort eine Exkursion machen, meistens fast 14 Tage irgendwo in Europa oder im Ausland und in der Regel muss man für die Anreise fliegen und ist in Schlafsälen untergebracht usw., und das kann ich zum derzeitigen Zeitpunkt mit meinen Phobien und Panikattacken nicht machen, habe ich erst letztens wieder fest stellen müssen)

Wirklich sehr interessant und ich danke dir für deinen Einblick! Ich glaube nicht, dass ich ein frühkindliches Traumata habe, aber wer weiß das schon ganz sicher? Oh ja, das glaube ich dir auch! Also mit dem schnell versagen und dann steht man vor einem richtigen Problem. Ich glaube die Psyche eines Menschen ist so wahnsinnig komplex, das es gerade bei vielen weitreichenden Ängsten sehr lange dauern wird, diese Punkt für Punkt zu entschlüsseln.
Danke dir!
Ja genau. In einem anderen Erstgespräch meinte der Therapeut auch meine Phobien sind so vielseitig und ausgeprägt, dass sie nie ganz weggehen werden, aber ich kann sie kontrollieren, ich werde sie irgendwann, mit der richtigen Hilfe, unter Kontrolle haben können und das ist erstmal das aller Wichtigste.
Tatsächlich habe ich eine Kleingruppentherapie als Angebot in meiner Nähe (und weite Wege kann ich wegen meine Phobien nur schwer bewerkstelligen, das wäre also kontraproduktiv) noch nicht entdecken können und will erst mal schauen, ob die Verhaltenstherapie das Richtige für mich ist. Wenn das nichts bringt, dann werde ich nach solch einer Therapieform Ausschau halten. :)
:omg: :umarmung2:
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TheRealDeal
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Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von TheRealDeal »

Faith hat geschrieben: 21 Feb 2019 10:03 Ja genau. In einem anderen Erstgespräch meinte der Therapeut auch meine Phobien sind so vielseitig und ausgeprägt, dass sie nie ganz weggehen werden, aber ich kann sie kontrollieren, ich werde sie irgendwann, mit der richtigen Hilfe, unter Kontrolle haben können und das ist erstmal das aller Wichtigste.
Wobei mir zu dem Thema einfällt, dass man in der Psychologie zwischen Angst und Furcht unterscheidet. Wobei die Angst nicht existiert, sobald man sich "im Jetzt" aufhält, im Moment. Ängste beziehen sich auf zukünftige Ereignisse, die eintreten könnten. Und der bloße Gedanke daran kann Angst auslösen und fühlt sich an, als würde sie existieren.

Furcht ist so etwas, wie die konkretisierte, real existierende Angst. Wobei Furcht grundsätzlich etwas Gutes ist. Denn ohne Furcht, wäre unsere Spezies wahrscheinlich komplett irgendwelchen Säbelzahntigern zum Opfer gefallen, als sie sich diesen furchtlos gegenüber stellten... ;)

Ich wünsche dir also (im Verhältnis) mehr Angst, als Furcht. :umarmung2: :vielglueck:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
icke

Re: Bindungsangst+Unerfahrenheit+Unsicherheit=keine Beziehung?!

Beitrag von icke »

Es ist definitiv ein Fehler alle Männer oder Frauen als oberflächlich abzustempeln. Es gibt so viele tolle Männer. Und Frauen. Auch auf Dating Platformen. Mit genug Zeit und genug Auswahl wirst du auch den richtigen Mann finden. Als Frau hast du es sogar relativ leicht, weil sich die Männer um dich bemühen. Du musst nur ein bisschen auf sie eingehen und ihnen das positive Gefühl geben, dass es sich lohnt am Ball zu bleiben. Wenn du extreme Berührungsängste hast, dann gib das so am besten gleich an, damit nur Männer weiterhin Interesse zeigen, die kein Problem damit haben die Sache langsam anzugehen. Ihr könnt bei euren Dates ja ganz freundschaftliche Dinge tun. Mit Abstand. Z.B. in den Zoo, Eislaufen, Bergwanderung. Einfach nur plaudern und Vertrauen aufbauen. Sicher - ich sag das hier so simpel - es ist bestimmt schwierig für dich. Aber so wie ich das sehe liegt es vorallem an dir selber und an deiner Strategie damit zukünftig besser umzugehen. Ein Besuch in der Disko ist keine gute Strategie finde ich.

Ich wünsche dir in jedem Falle alles gute und viel Erfolg für die Zukunft. Du bist erst 25. Du hast noch viel gutes vor dir.