Abstimmung zum 77. Schreibwettbewerb "Eindeutig zweideutig"

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.

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Umfrage endete am 13 Aug 2020 17:31

(N)ONS
12
43%
Küchenintermezzo
8
29%
Pansexuelle Sh*ttestserie, Sittenlosigkeit, oder beides?
2
7%
Thekengespräche
6
21%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 28

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reinhard
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Registriert: 07 Jan 2016 10:53
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Ich bin ...: verdammt bissig.
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Abstimmung zum 77. Schreibwettbewerb "Eindeutig zweideutig"

Beitrag von Reinhard »

Hier nochmal die Beiträge. Es waren ein paar schöne Leckerlis dabei, unter anderem ein ziemlich hintergründiges Gedicht. :D

Ihr habt zwei Stimmen für die Beiträge, die euch gefallen haben. :hierlang:

Hier nochmal gesammelt zum Nachlesen:



(N)ONS

"Magst Du noch auf nen Kaffee mit zu mir kommen?" :flirten:

"Kaffee? Um die Zeit? Dann kann ich doch ewig nicht einschlafen!"

"Hmmm .... dann müssen wir uns wohl etwas einfallen lassen, wie wir die schlaflose Nacht rumkriegen ... ;) "

"Naja - normalerweise spiele ich ein bisschen, wenn ich nicht schlafen kann. "

"Klingt nach ner guten Idee. Womit spielst Du denn am liebsten?"

"Derzeit Minecraft."

"Das ist ein Computerspiel, stimmt's? Du kannst sicher super mit Deinem Joystick umgehen ..."

"Eigentlich benutze ich am liebsten meinen Dual-Shock 4 Wireless Controller"


Ähm .... was zur Hölle ist das? Irgendein neuartiges Sextoy? Ganz schön heftig für die erste Nacht ... da bin ich doch eigentlich schon mit 10 Minuten Missionarsstellung zufrieden. Aber was solls, frau ist schließlich flexibel - also weiter im Text:

"Das kenn ich gar nicht ... was ist denn daran besonders?"

"Das hervorragende ergonomische Design und die Vibration."

Ah! Vibration! Jetzt kommen wir auf vertrautes Terrain.

"Das würde ich echt gern mal ausprobieren. Vielleicht trinken wir den Kaffee ja bei Dir und Du zeigst mir mal, was Dein Spielzeug alles kann?"

"Na gut, meinetwegen."


Etwas später, in einer Junggesellenbude, nicht weit entfernt:

"Danke für den Kaffee, war echt gut. Aber wolltest Du mir nicht noch Dein Spielzeug zeigen?" :flirten:

"Ähm, ja ... das hab ich im Schlafzimmer."

"Hab ich mir fast gedacht ;) Gehen wir?"

Oh je ... wo bin ich hier hingeraten? Ein recht zerwühltes Bett, ein Sessel, ein Schrank und ein riiiiiesiger Fernseher. Gut, damit ist wenigstens klar, dass er tatsächlich Single ist. Aber was sind das alles für Geräte? Er will doch nicht etwa filmen, was wir gleich machen? Obwohl ... was genau machen wir überhaupt gleich? Er hat es sich jedenfalls im Sessel bequem gemacht, und fummelt mit der Fernbedienung herum ...

"Hast Du was dagegen, wenn ich mich schon mal aufs Bett kuschle?"

"Häh? Ach nee, mach ruhig."

Seine volle Aufmerksamkeit ist auf den Bildschirm gerichtet. Vielleicht muss ich ja mal deutlicher werden ...

"Mein Kleid zerknittert so leicht. Vielleicht sollte ich es ja ausziehen...."

Keine Reaktion. Offensichtlich sind diese komischen verpixelten Figuren da auf dem Bildschirm ausgesprochen spannend.

"Mir ist ein bisschen kalt ...."

"Moment, ich komme gleich."

Das glaube ich irgendwie nicht. Wie es aussieht, wird heute Nacht keiner von uns kommen.

Seufzend rolle ich mich auf dem zerwühlten Bett zusammen und schlafe ein.

Ein paar Stunden später wache ich auf. Er sitzt immer noch im Sessel und strahlt mich an.

"Na, gut geschlafen?"

"Ja. Danke fürs Zudecken. Hast Du die ganze Nacht durchgezockt?"

Er wird tatsächlich rot. Wie süß :shylove:

"Ehrlich gesagt, hab ich Dir beim Schlafen zugeguckt. Weißt Du, so oft liegt ja keine hübsche Frau in meinem Bett." :schuechtern:

Aha! Also ist er doch nicht uninteressiert - nur etwas mit der Gesamtsituation überfordert.

"Dann bist Du jetzt garantiert hundemüde. Magst Du nicht mit ins Bett kommen?"

"Ja, schon. Aber so müde bin ich eigentlich gar nicht ..."

"Umso besser ... " :pfeif:




Küchenintermezzo

Am Küchentisch stand ich mit Uschi
und spielte sanft an ihrer Marmorarbeitsplatte.
Leis' flüsterte ich "Liebster Engel,
ach greif doch mal an meinen Spüllappen.
Es würde mich auch sehr entzücken,
könnten wir zwei ein bisschen Fische braten."
"Ach nein", sprach da mein süßer Hase,
"reicht es, wenn ich Dir einen Blaubeerkuchen backe"?
Sofort bin ich zur Tat geschritten
und knetete wild ihre Teigstücke.
"Ah", flüsterte sie da, "mich deucht,
ich werde gerade ziemlich fleissig"
"Oh", dacht' ich, "jetzt beginnt der Tanz"
und führte meinen harten Schneebesen
sehr zärtlich und kein bisschen böse
hinein in ihre enge Mehlschüssel.
Und zwischen Salz- und Zuckerdosen
hab ich sie gründlich durchgerührt.
Bald war ich ziemlich durchgeschwitzt
und habe heftig abgewaschen.
"Schatz", seufzte sie, "Was Du auch denkst,
Du bist einfach ein geiler Hilfsbäcker."



Pansexuelle Sh*ttestserie, Sittenlosigkeit, oder beides?


I.

Da noch etwas Zeit ist, bis der Anschlußzug geht, verfällt sie auf die Idee, sie möchte ihrem Lieblingsfeind aus der Schule eine Ansichtskarte schreiben. Ich bin überrascht, wie viel Schweinkram eine, die ich bislang für ein anständiges Mädchen hätte halten wollen, auf einer halben DIN-A-6 Seite unterbringen kann. Sollte der Briefträger das lesen, wird es ihm die Schamesröte ins Gesicht treiben. Geschweige, was soll die Mutter des Adressaten denken, wenn sie nichtsahnend diese Karte aus dem Briefkasten fischt?


II.

Wir gehen eine Straße entlang stadtauswärts, auf der anderen Seite einer Kreuzung erblickt sie einen Sexshop. Da es nicht allzu schwer fallen dürfte, zu erahnen, wie meine Antwort ausfiele, würde sie fragen, ob wir da mal reingehen wollten, rennt sie einfach drauf los und verschwindet in der Ladentüre. Als sie nach einer Zigarettenlänge noch nicht wieder aufgetaucht ist, fühle ich mich bemüßigt, zum ersten Mal in meinem noch jungen Leben ein solches Etablissement zu betreten. Dortselbst ich nur peinlich herumstehe, während sie anscheinend so gut wie alles von Schmuddelheftchen bis Plastikschwänzen in aller Ausführlichkeit begutachten muß. Ich bin erleichtert, als wir endlich wieder gehen können. Übrigens, ohne daß sie ein solches Souvenir erstanden hätte.

Wir gehen zurück in die Innenstadt und kaufen unterwegs die einschlägigen Hauptnahrungsmittel für jugendliche Reisende: Rotwein, Baguette und Käse. Bezugnehmend auf einen Anflug von Traurigkeit meinerseits fragt sie, was ich denn erwartete, was sie tun solle, etwa mit mir kuscheln? Wie kann sie mich nur so beleidigen?

Sie gibt mir daraufhin ein Stück Käse mit der Bemerkung: »Mit Speck fängt man Mäuse.« Ich frage, was denn das nun heißen soll. Auch auf mehrmalige Nachfrage verweigert sie die Auskunft. Ich hasse es, wenn Leute einfach nur so dahin bullsh*tten!


III.

Sie will in die Provinz fahren, sei’s drum. Dank der spontanen Nicht-Organisation dieses Abstechers finden wir nur ein gemeinsames Zimmer für uns beide. Anschließend ein Waldspaziergang. Soll ja gut für die Nerven sein.

Abends essen wir in einer Dorfkneipe. Ich wünschte, wir wären in der Stadt geblieben und bei einem Maghrebiner essen gegangen. Zu uns gesellt sich ein Einheimischer, mit dem sich ihrerseits eine rege Unterhaltung entspinnt. Ich habe größte Schwierigkeiten, seinen alemannischen Dialekt zu verstehen, sage, er solle lieber Französisch mit mir sprechen. (Was er aber nicht tun wird. Genauer gesagt, er wird gar nicht mit mir sprechen.)

Sie ist sich selbst für peinliche Clichés nicht zu schade wie deutsches Brot sei besser. (Warum wollte sie dann überhaupt nach Frankreich fahren, wenn sie das Essen so schrecklich findet?) Von seiner Antwort verstehe ich nur, Weißbrot gebe Kraft. Nun gut, ich esse auch lieber Weißbrot, wenn auch aus geschmacklichen Gründen, aber damit wären unsere Gemeinsamkeiten bereits erschöpft.

Irgendwann ist der Spuk endlich vorbei und wir sind zurück in unserem Zimmer. Leider hält sie meine Gegenwart nicht davon ab, vor dem Einschlafen noch an sich herumzuspielen. Ich liege regungslos da und kann es nicht fassen, daß ihr jegliches Schamgefühl fremd zu sein scheint. Fand sie diese Type denn so... anregend?

Am nächsten Morgen eröffnet sie mir, sie wolle die Reise vorzeitig abbrechen. Meine Laune ist auf einem Tiefpunkt, aber ich sage nichts. Es ist eh alles sinnlos. Wäre ich nur alleine gefahren. Eigentlich wollte ich ja nach Marokko, aber dahin mitzukommen war sie zu feige. Oder selbst zu Hause zu bleiben wäre besser gewesen.



Thekengespräche


"Ich hätte gern ein Würstchen in was drin."
"Da haben wir Wiener Würstchen oder Käsekrainer im Teigmantel. Ich kann aber auch ein Brötchen mit Wienerl belegen."
"Dann bitte ein belegtes Brötchen."
"Mit Senf?"
"Nein, das tropft sonst nur runter."

-------

"Was darf es bei Ihnen sein?"
"Ein Eiskaffee wäre gut. So heiß wie es hier drin ist ..."
"Es soll ja noch heißer werden."
"Dann weiß ich gar nicht mehr, was ich noch alles ausziehen soll."

-------

"Einen Kaffee bitte."
"Noch was Süßes dazu zum Vernaschen?"
"Oh ja, bitte ... diese Torte sieht sehr lecker aus."
"Ja, das ist auch ein ziemliches Sahneschnittchen."

-------

"Es ist immer noch zu heiß für einen Kaffee."
"Wir haben auch Kaltgetränke. Da, im Kühlschrank."
"Ihr solltet Melonen und Gürkchen verkaufen. Die würden sicher schnell weggehen."

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reinhard
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Re: Abstimmung zum 77. Schreibwettbewerb "Eindeutig zweideutig"

Beitrag von Reinhard »

*Thread hochschieb*
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Reinhard
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Re: Abstimmung zum 77. Schreibwettbewerb "Eindeutig zweideutig"

Beitrag von Reinhard »

*Thread mal wieder hochschieb*
Die Zeit zur Abstimmung ist nicht mehr so lang. :hierlang:
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Reinhard
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Re: Abstimmung zum 77. Schreibwettbewerb "Eindeutig zweideutig"

Beitrag von Reinhard »

Es sind noch 24 Stunden bis zum Ende der Abstimmung.

Klick. :peitsche:
Was. :peitsche:
An! :peitsche:

:D
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Reinhard
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Re: Abstimmung zum 77. Schreibwettbewerb "Eindeutig zweideutig"

Beitrag von Reinhard »

So, liebe Freunde des Schreibens und Lesens, auch dieser Schreibwettbewerb hat nun sein Ende erreicht. :winken:

Den ersten Platz mit 12 Stimmen belegt die Geschichte (N)ONS :gewinner: . Das überrascht mich nicht, denn wer würde nicht auf diese Weise verführen oder verführt werden wollen? :shylove: Der Siegerbeitrag wurde eingereicht mit der Bitte um Wahrung der Anonymität, ebenso wie der zweitplatzierte Beitrag Küchenintermezzo, der mein persönlicher Favorit gewesen wäre. Deshalb geht dann die Aufgabe, den nächsten Schreibwettbewerb auszurichten an den Autor des drittplatzierten Thekengespräche, und damit an .... mich selbst ... :oops: :oops: Ich wollte mich doch eigentlich nur selbst nicht im Regen stehen lassen mit wenigen Teilnehmern, und dann belege ich auch noch den dritten Platz. :oops: Den vierten Platz erreicht Melli mit Pansexuelle Sh*ttestserie, Sittenlosigkeit, oder beides?


Damit sehen wir uns dann wieder beim nächsten Schreibwettbewerb mit dem neuen und alten Organisator. :hut:
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