67. Schreibwettbewerb "Motivation"

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.
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Einsamer Igel
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67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Da seit ... :brille1: JUNI kein neuer Schreibwettbewerb ausgerufen wurde, bin ich mal (in Absprache mit schwarzkaeppchen) so frei, und mache das.

Das Thema lautet "Motivation".

:arrow: Die eingereichten Texte haben einen erkennbaren Bezug zum Thema.
:arrow: Sie haben einen Titel, der nicht "Motivation" lautet.
:arrow: Sie sind in deutscher oder englischer Sprache.
:arrow: Die Textlänge entsprich max. 900 Wörtern und zur besseren Lesbarkeit enthalten sie Absätze.
:arrow: Ihr dürft bis zu 3 Beiträge an mich schicken, und zwar per PN.
:arrow: Wer nach der Abstimmung anonym bleiben möchte, teile dies bitte gleich in der PN mit.
:arrow: Der Gewinner darf das Thema des nächsten Schreibwettbewerbs ausrufen. Bild

Abgabeschluss ist der 18.10.2015 um 20:00 Uhr.

So, nun freue ich mich drauf, zu lesen, wie motiviert ihr seid! Bild

Bild

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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Doch so motiviert, ja? ;)

Ihr dürft auch Gedichte einreichen!

Kommt schon... bei dem Wetter kann man sich doch gut mal hinsetzen und ein paar Zeilen schreiben...

Lasst mich nicht am ausgestreckten Arm verhungern... Bild
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Wieder ne Woche rum und noch KEIN Beitrag! Bild
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Bild
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Juhu! Beitrag Nr.1:
S T I M U L U S !
Der erste goldene Sonnenstrahl streicht über sein Gesicht; sofort fährt sein Kreislauf hoch; seine Augen öffnen sich und eine magische Kraft zieht ihn aus dem Bett. Mit einem explosiven Schwung seiner Beine kommt er auf die Füße; sein Körper streckt sich bis zu Decke. Und er spürt, dass heute sein Körper und Geist zu allem bereit ist und nur auf die Dinge warten die noch kommen werden. Jede Faser seines Körpers ist süchtig auf Erlebnisse, Spannung, Neues; wann endlich geht es los? Und so treibt es seinen Körper aus dem Schlafzimmer; und er lässt sich gerne treiben von dieser seltsam-angenehmen Kraft. Dieser Tag sollte endlos sein.


stimulus…
Bleiernd liegt der nasskalte Morgen im gesamten Schlafzimmer; legt sich schwer auf das Bettzeug und lähmt seinen Körper; gefangen wie in Treibsand liegt er da. Schon das Öffnen der Augen erfordert große Anstrengungen; es weiß nicht einmal warum er heute die Augen öffnen soll. Aber sein Wille übernimmt die Herrschaft über seinen Körper; und dies mit Gewalt. Sein Körper weigert sich zu erheben; wie ein alter Man wälzt er sich über die Bettkante hinaus und findet sich schließlich kniend vor seinem Bett wieder. Zumindest bis hierher hat er es heute schon geschafft; aber er merkt auch, dass nun jegliche Kraft für diesen Tag aufgebraucht ist. Und jede weitere Bewegung erscheint ihm fast unmöglich. So bleibt er auf den Knien, regungslos im Raum verharrend und die Zeiger seiner Uhr scheinen festgeklebt zu sein.
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 2:
Voller Einsatz

Herr Müller sitzt auf der anderen Seite des Schreibtisches. Der große, schwarze Chefsessel knarzt unter ihm. Seine Unterarme ruhen auf der Tischplatte, die Finger sind verschränkt. Die Kuppen seiner Zeigefinger hat er aneinander gelegt. Seine Zeigefinger deuten auf mich.
"Ich habe den Eindruck, es gefällt Ihnen bei uns nicht", sagt er mahnend und blickt mich durch seine dicken Brillengläser an. "Doch, das tut es ...", lüge ich und rutsche auf meinem Sitz herum. Herr Müller lässt weiterhin seinen Blick auf mir ruhen, als hätte ich gar nichts gesagt. Eisblaue Augen, die durch die starken Gläser ganz klein und seltsam stechend wirken. Er sieht durch mich hindurch. "Einsatz, Motivation", setzt er unbeirrt fort, "davon sehe ich bei Ihnen derzeit nicht viel."
Wie denn auch, Arschloch, denke ich. Kaffee servieren, Schildchen auf Mappen kleben, mir schlüpfrige Witze anhören. Zwischendurch Putzen. Brötchen für Besprechungen schmieren, an denen ich nicht teilnehme, weil ich kein richtiger Mensch bin. Ich bin unsichtbar. 60 Stunden Arbeit pro Woche für einen Hungerlohn. Toller Job. Ich habe eine ganz gute Ausbildung, ich bin nicht dumm. Wäre ich selbstsicherer, könnte ich Herrn Müller beweisen, wie motiviert ich bin. Ihn begeistern. Ihm zeigen, was ich kann. Und nicht für eine jämmerliche Bezahlung Arbeiten verrichten, die auch ein Schimpanse erledigen könnte.

Ich richte mich auf, drücke den Rücken durch, versuche, eine selbstbewusste Haltung einzunehmen, doch es will mir nicht so recht gelingen. Die Worte, die ich mir zurechtgelegt hatte, kreisen in meinem Kopf, aber ich bringe sie nicht über die Lippen. Einsatz, Motivation. Damit meint Herr Müller - wieder einmal - unbezahlte Überstunden. Unbezahlte Wochenenddienste. Nur Idioten lassen sich gefallen, was ich mir gefallen lasse. So geht es nicht weiter! Mein Mund öffnet sich, doch heraus kommt nur eine stammelnde Kinderstimme: "Ich habe mich damals für eine andere Position beworben ... und ..."
Herr Müller senkt abschätzig den Blick und betrachtet die Papiere auf seinem Schreibtisch. Er hört mich gar nicht. Ich verstumme. "Wir erwarten vollen Einsatz von unseren Mitarbeitern", stellt er gelangweilt fest und klappt meine Personalakte zu. Das Gespräch ist für ihn offenbar beendet. Leise erhebe ich mich von meinem Sitz wie ein getadeltes Schulkind. Verlasse mit einem kaum hörbaren Gruß sein Büro und schließe sachte die Türe hinter mir. Habe ein seltsam schlechtes Gewissen, Herrn Müllers Zeit in Anspruch genommen zu haben.

Ich betrete den Flur. Graugrüner Teppichboden, scheußliche Beleuchtung. Und dieser hässliche Kleiderständer aus dunkelbraunem Kunststoff - stummer Zeuge der einsamen Abende und Nächte, in denen ich Listen abtippe und Briefe in Kuverts stopfe, weil eine Kuvertiermaschine zu teuer ist. Überall riecht es nach Plastik. Ich gehöre nicht hierher. Die Kollegen sind ganz anders als ich. Selbstsicherer, selbstbewusster, unbeschwerter als ich. Sie machen kaum jemals unbezahlte Überstunden. Machen keine Arbeit für Vollidioten. Stattdessen tauschen sie Kinderfotos aus. Unterhalten sich über Familienausflüge. Gehen nach der Arbeit mit ihren Ehepartnern ins Theater. Überlegen, was sie ihren Ehemännern denn heute kochen sollen - hach, der Gute ist ja sooo heikel beim Essen! Stellen Sie sich vor, was meine Frau gestern wieder ....
Ich habe keine solchen Geschichten zu bieten. Zu Hause wartet niemand auf mich. Ich bin schmerzhaft anders.

Auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz komme ich am Eingangstor vorbei. Ich bleibe stehen und blicke durch die große Glastüre. Draußen scheint die Sonne. Mein Blick saugt sich an einem gelben Auto fest, an lachenden Schulkindern, an Frauen, die Einkaufstaschen schleppen.
Eine ganze Weile bleibe ich so stehen und mit mir die Zeit. Dann wende ich mich um, plötzlich werden meine Schritte leicht. Ohne die Glastüre aus den Augen zu lassen, greife ich meinen Mantel auf dem hässlichen Kleiderständer. Ich öffne die Türe, springe die Stufen hinunter.

Warme Frühlingsluft schlägt mir entgegen. Es ist kurz nach Mittag und es duftet nach Flieder. Ich atme tief ein und schlendere ohne Ziel die Straße entlang. Die Geräusche, die Gerüche, der sanfte Wind auf meinem Gesicht - alles erscheint mir intensiver als zuvor und ich fühle mich herrlich frei. Es ist noch lange vor Dienstschluss, aber was solls? Soll mich Herr Müller doch rausschmeißen. Morgen liegt ohnehin meine Kündigung auf seinem Tisch. Sie irren sich, Herr Müller. Es fehlt mir nicht an Motivation, ich bin lediglich zu gut für diesen Job. Zu gut, um mich von Ihnen wie Dreck behandeln zu lassen. Zu gut, um unsichtbar zu sein. Ich werde einen besseren Job finden. Und ein besseres Leben. Vielleicht, Herr Müller, schreibe ich Ihnen irgendwann aus einem künftigen Urlaub eine Postkarte. Aus Dankbarkeit. Denn Sie haben es tatsächlich verstanden, mich zu motivieren.
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 3:
Freitag

Keine Lust. Ich gucke auf den Aktenberg. Müßte sortiert werden. Und archiviert. Und aufgelistet. Wozu? Guckt sowieso nie wieder wer an. Keine Lust. Außerdem ist Freitag. Freitag ist der Tag vor dem Wochenende. Lohnt sich eigentlich gar nicht, noch was anzufangen. Andererseits kann man ja vielleicht wenigstens irgendwas tun, nur um eine gewisse Daseinsberechtigung nachzuweisen. Och… nää…. Erstmal Internet anmachen. Vielleicht hat ja wer was interessantes geschrieben. Oder jemand hat mir gemailt. Nö, nix…
Kaffee! Gute Idee! Kaffee dauert über alles so 20 Minuten. Und dann noch eine rauchen gehen. Vielleicht steht Olaf auch in der Raucherecke, dann hält man ein kurzes Schwätzchen und weitere 10 Minuten sind um. Und dann… mal sehen… vielleicht was schreiben, das macht immer einen beschäftigten Eindruck. Vielleicht einen Beitrag zum Schreibwettbewerb „Motivation“.
Olaf ist nicht da. Also ein bißchen den Blick schweifen lasssen mit der Zigarette zwischen zwei Fingern. Da schippen Zwei Sand. Puh, gottlob muß ich das nicht machen. Tjaja, Bildung lohnt sich eben…
Eigentlich wollte jemand von der Partnerfirma kommen, um schon sortierte Akten abzuholen. Ist schon halb zehn und noch war niemand da. Haben wahrscheinlich auch keinen Bock. Ist mir recht. Kann ich sagen, ich habe auf die gewartet und konnte selber nichts machen, weil mir der Aktenkram im Weg war. Falls jemand die schon erwähnte Daseinsberechtigung in Frage stellt. Ist zwar eine glatte Lüge, aber mit dem Finger auf andere zeigen, um von eigenem Versäumnis abzulenken, hat schon immer gut funktioniert. Die Tür geht auf. „Wir sollen hier Akten abholen.“ „Ja, der Stapel da. Kann ich nichts mit anfangen und die nehmen mir bloß Platz weg.“ „Ja, ok. Ich komme nachher wieder.“ „OK…“ Tür zu.
Boah, satte zwanzig Sekunden gearbeitet. Jetzt erstmal einen Schluck Kaffee, den habe ich mir verdient. Mir fällt gerade ein, ich sollte und wollte noch Berechnungen suchen. Manchmal will den Kram eben doch noch wer sehen. Mist. Organisation ist das halbe Leben: Also erstmal drüber sinnieren, wie ich das alles schaffen soll. Warten, sortieren UND suchen. Drei Sachen auf einmal. Der Stress bringt mich noch mal um… Kurz vor Zehn. Noch zwei Stunden bis Mittag. Ich gucke interessiert auf das Aktenregal. Sieht doch eigentlich gut aus, wie das alles da so steht und niemandem was zuleide tut. Jetzt dazwischen herumkramen und alles in Unruhe zu versetzen, ist irgendwie, als würde man jemanden nachts um halb vier Uhr wachrütteln, um ihn zu fragen, wie spät es ist. Sowas gehört sich doch nicht. Die Kaffeetasse ist nun leer. Gleich noch einen einschütten? Nee, mir ist jetzt nicht mehr nach Kaffee.
Die Flasche mit dem Tipp-Ex liegt auf meinem Schreibtisch. Ich könnte sie jetzt greifen und aufrecht hinstellen. Man soll ja immer für einen aufgeräumten und ordentlichen Arbeitsplatz sorgen, nicht wahr?
Dumdidum… Ich gucke zur Decke und drehe Däumchen. Da ist die Sprinkleranlage. Wenn die im Brandfall losgeht, wird alles naß. Nun, wenn sie nicht losgeht, verbrennt‘s, ist also alles gehupft wie gesprungen. Ha, schon wieder nützliche Gedanken gemacht! Hui, was unsereiner so alles bedenkt… das können andere wohl gar nicht so richtig nachvollziehen. Draußen fährt ein LKW langsam vorbei. Wo kommt der her, wo fährt der hin? Interessant… Langsam kriege ich ein schlechtes Gewissen. Fast halb elf, und ich habe immer noch nichts getan. Vielleicht, wenn ich mich jetzt doch erstmal vor das Regal hocke und in den Ordnern blättere? Nee, lieber nochmal Internet. Was gibt’s denn neues von der Flüchtlingskrise? Oder vielleicht hat mir ja jetzt wer was gemailt. Nichts Neues und keine Mail. OK, dann eben doch Regal. Was tun. Am Freitag. Kollege kommt herein und will Kopien machen. Zum Glück tippe ich gerade an dieser Geschichte herum. Sieht aus, als wäre ich schwer am schaffen. Hihi…
Tja… Regal… Akten… hmm… Kollege locht die Kopien jetzt auch noch! Streber!
Mein Aktenregal wirkt jetzt irgendwie anklagend. Naja, höre ich jetzt eben auf zu schreiben. Hab‘ sowieso keine Lust mehr…
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 4:
Mein neues Haustier

In der Ecke über der Tür, die zum Flur führt und ein kleines Fenster in der oberen hälfte ziert baut eine Spinne beharrlich ihr Netz. Ihr gegenüber sitze ich und beobachte sie, wie sie ihre Fäden, einen nach dem anderen in ihre Falle integriert, in der sie meine Stubenfliegen zu fangen gedenkt. Als sie fertig ist fällt mir ein, daß ich meine Wohnung aufräumen und Staub wischen wollte, doch wie es oft so ist, kommt irgendwas dazwischen, in diesem Fall mein neues Haustier.
Statt mit der Arbeit zu beginnen schaue ich mir kleine Filmchen auf Youtube an, als mein Telefon klingelt. Es ist Bianka: „Hast du Zeit? Ich habe nämlich eine Weihnachtspyramide, die ich morgen meiner Schwester zum Geburtstag schenken will und ich kapier´ die Bauanleitung einfach nicht.“ „Äh, ja... klar... äh... wann denn?“ „Am besten gleich, ich komm´ dann bei dir rum.“ „OK, ähm... sagen wir... in einer Stunde.“
Ich spinge auf, stehe in der Mitte meiner Wohnung und frage mich, wo ich anfangen soll. Ich schnappe mir den Wischer und schiebe ihn planlos über den Fußboden, bis mir einfällt, daß man von oben nach unten sauber machen soll, und so lege ich den Wischer bei Seite und nehme das Staubtuch, schalte den Computer zwischendurch aus und bearbeite das Bücherregal, wobei mir eine heftige Staubwolke entgegenkommt, die mich zum niessen bringt. „So geht es nicht. Ich brauch´ den Staubsauger.“ Doch trotz meines chaotischen Anfangs geht es schließlich zügig voran und ich schaffe es, alle Zimmer zu säubern und zu lüften.
Zuletzt bin ich doch sehr zufrieden mit mir selbst, so sauber sah meine Wohnung schon lange nicht mehr aus. Kurz nach Beendigung meines Putzrausches klingelt es auch schon an der Tür. Noch etwas aus der Puste bitte ich Bianka herein und biete ihr was zu trinken an. Als wir so gemeinsam im Wohnzimmer sitzen und ich den Bauplan studiere sagt sie mit sanfter Stimme: „Du musst echt öfter mal sauber machen, das sieht ein bischen schlampig aus bei dir,“ und deutet mit der Nase auf das Werk meines neuen Mitbewohners. Ich fühle mich wie ein ertappter Schüler und lächelnd flunkere ich: „Ja, ich weiß ...bin in letzter Zeit nicht mehr dazu gekommen.“
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 5:
Dreizeiler

Motivation ists
die mir wohl öfter mal fehlt
Reicht nur zum Haiku
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 6:
Haiku

Einsamer Igel
will mich motivieren 'was
zu schreiben. - Fertig!
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Jetzt seid ihr ja doch motiviert... :good:

Beitrag Nr. 7:
Alles was mich nicht *zensiert*.

M wie Mathe lernen
O wie Oper besuchen
T wie Terminkalender checken (lieber keinen erst kaufen)
I wie IC fahren (müssen)
V wie verpennen...zzZZzz
A wie Abfall rausbringen, damit der Gestank endlich verschwindet
T wie teuer Geld ausgeben
I wie intolenrantes pöbeln gegenüber benachteiligten Randgruppen
O wie offensichtliches plagiieren
N wie nukleares Waffenarsenal
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 8:
Beim Namen genannt

Interessant! - Interessant, wie beim Namen genannt, selbige, zwar vorher vorhanden, sich auf seltsame Weise in Luft auflöste. Scheinbar forderte diese, unausgesprochen zu bleiben, um ihre Daseinsberechtigung in die Realität umzusetzen.

So traf es sich gut, dass sie nicht den Titel des erbetenen Textes bilden sollte. Unangenehmerweise jedoch würde sie auch im restlichen Beitrag ungenannt bleiben, da sich sonst Widerstände aufbauen würden, die den Bediener der Tastatur dazu verleiten könnten, die Taste gedrückt zu halten, die diesem Trauerspiel ein Ende bereiten würde.

Beim Namen genannt …







… wird sie hier also mit Sicherheit nicht.
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 9:
Feuerbohne

Motivation, schaff’ ich’s auch ohne?
Auf Depressionen gerichtete Kanone
Ohne Triebkraft ist die Feuerbohne
Weit entfernt von ‘ner Ikone

Motivation, was fühl’ ich?
Intrinsisch, extrinsisch- lebenswichtig.
Ich brauch’ dich, verzag’ ich?

Motivation, komm heran
Visualisierung und Elan
Düst’re Selbstzweifel klopfen an
Ich hol’ dich zu mir, weil ich’s kann?

Weil ich’s kann!
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 10:
Warum?

Heute abend ist die große Party und da will ich hübsch sein. Ich brezele mich nur selten groß auf, aber zu manchen Anlässen kann man ja nicht wie Lieschen Müller auftreten. Wenn es nur nicht immer so lange dauern würde, bis ein halbwegs akzeptables Ergebnis herauskommt!
Es sind noch über vier Stunden Zeit. Ich fange besser an, sonst komme ich viel zu spät. Also erstmal dusche ich schön warm und rasiere mir die Beine und die Achseln und wenn ich schon dabei bin, kommen die Arme auch noch dran. Was ziehe ich nur an? Das lange Rote mit dem asymmetrischen Schnitt, das kleine Schwarze mit den Fatal Sleeves, oder den Rock mit der neuen Bluse? Und welche Schuhe? Die schwarzen Ballerinas oder die rot-schwarzen Hochhackigen? Es heißt ja immer, daß Frauen nie wissen, was sie anziehen sollen. Da ist was dran, glaube ich.
Ich betrachte mich im Spiegel. Ich habe bestimmt zugenommen und sehe im langen Roten aus wie eine Preßwurst. Vielleicht kann ich mit der Corsage drunter noch was kaschieren. Nach dem anziehen muß ich kurz nach Luft ringen. Ist anfangs immer so, aber dann gewöhnt man sich dran. Es heißt ja: Wer schön sein will, muß leiden.
Strumpfhose oder halterlose Strümpfe? Es wird bestimmt sehr warm bei der Party, also wähle ich die Strümpfe. Das Rote sitzt wie angegossen und mein Bauch ist viel kleiner als vorher. Ich betrachte mich im Spiegel und frage mich, warum ich das alles überhaupt mache. Die Hübscheste werde ich sowieso nicht sein und nach Hause begleiten wird mich auch niemand. Aber vielleicht lerne ich ja doch eine nette Person kennen, auch wenn jemand passendes so wahrscheinlich ist wie ein Sechser im Lotto. Außerdem habe ich jetzt einmal angefangen, also lege ich mir den Friseur-Umhang um und wende mich meinen Schminksachen zu. Tu‘ dein bestes, Beautycase, gib alles!
Erst das Makeup, dann Concealer und dann Puder zum fixieren. Smokey Eyes? Nein, das paßt nicht zum Kleid, also wähle ich den rötlichen Lidschatten. Der Lidstrich macht immer Probleme. Ich schminke mich so selten, daß ich ziemlich aus der Übung bin. Hoffentlich wird das Ergebnis nicht zu schlimm, aber zum großen Abend gehört nun mal auch das große Abend-Makeup. Wie lange ich brauche, bis es halbwegs gut aussieht! Zuletzt der Lippenstift. Nicht zu weit über den Rand malen, sonst sieht es aus wie ein Clownsmund. Fertig. Kritisch betrachte ich mich im Spiegel und frage mich erneut, warum man sich das alles antut. Man könnte doch einfach so hingehen und feiern. Aber ganz underdressed will ich ja auch nicht sein.
Ich drehe mein Gesicht hin und her. Ist alles symmetrisch? Sitzt die Frisur? Mir blickt jemand entgegen, der mir sehr ähnelt, aber nicht ganz so aussieht wie ich. Die Schminke ist wirklich ungewohnt. Wie machen das die Frauen, die sich jeden Tag schminken?
Ich überprüfe noch kurz die Handtasche, ob ich auch nichts vergessen habe. Hochhackige Schuhe habe ich auch nur selten an. Es geht sich ungewohnt, aber die Feier ist in einem Festsaal gleich um die Ecke. Das Bolero-Jäckchen hängt an der Garderobe. Ich kann da ja schlecht im Anorak hin.
Beim verlassen des Hauses sehen mich zwei Männer. „Na, du bist aber eine Hübsche. Höhöhö…“ Das war ja klar. Eineinhalb Stunden vor dem Spiegel und trotzdem wird man sofort auf 20 Meter als Transvestit erkannt. Egal, aufrichten, Bauch rein, Silikonbrüste raus und tapfer weiterstolziert auf den Heels. Viele anderen auf der Transen-Party sehen auch nicht besser aus. Hoffentlich sind wenigstens ein paar richtige Frauen da.
Warum? Weil’s Spaß macht.
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Beitrag Nr. 11:
Motivation

Nun ja Motivation. Das ist ein starkes Wort, diese Motivation. Und irgendwie fehlt mir die Motivation dazu ein paar Zeilen zu verfassen. Da der Abgabetermin jedoch unaufhaltsam näher rückt, kann ich mich nicht mit den paar Zeilen zufrieden geben. Doch bin ich dadurch motiviert? Das ist eine gute Frage. Am liebsten würde ich ja den Computer ausschalten, mich auf meine Couch fallen lassen und mir das sonntägliche Fernsehprogramm reinziehen, aber nein. Ich sitze ja vorm Computer und versuche mich für diesen schriftlichen Beitrag zu motivieren. Dabei ist es doch gar nicht so schwer, ein paar Zeilen zu schreiben. Nur dieses Thema motiviert mich so gar nicht.

Jedoch so eine innere Stimme in meinem Kopf, sagt mir stetig:“Nun mach schon, streng dich mal ein bisschen an du Faulpelz!“

Ist ja schon gut, man muss ja nicht gleich beleidigend werden. Denn noch bin ich so furchtbar motivationslos.

„Dann halt dich halt kurz!“

Wie meinst du das jetzt bitte?

„Halt einfach mal die Klappe und tu was ich sage!“

Ich habe überhaupt kein Wort gesprochen, ich denke doch nur.

„Dann hör halt auf zu denken!“

Entschuldigung!

„Na also. Dann legen wir mal los. Zuerst hebst du zwei Finger und drückst ‚Shift‘ und ‚M‘.“

Okay. ‚M‘

„Na das geht doch. Und nun folgt ein ‚i‘.“

Ein kleines ‚I‘, okay. ‚i‘

„Sehr schön. Jetzt noch ein ‚d‘, ein ‚T‘ ein ‚e‘ und ein ‚M‘.“

Na gut. ‚D‘ ‚T‘ ‚e‘ ‚M‘

„Das ‚D‘ wird kleingeschrieben. Pass doch besser auf!“

Entschuldigung, aber das liegt an der blöden Autoformatierung. Also, ‚d‘ ‚T‘ ‚e‘ ‚M‘, richtig?

„Ja. Nun folgt noch ein Punkt.“

Okay. ‚Punkt‘

„Nicht das Wort du Depp, das Zeichen!“

Verzeihung. ‚.‘

„Gut. Weiter geht es mit ‚S‘, ‚b‘, ‚s‘, ‚S‘, ‚n‘, ‚w‘, ‚Z‘, ‚d‘, ‚i‘ und ‚H‘.“

Ähh! ‚S‘ ‚b‘ ‚S‘ ‚n‘ ‚w‘ ‚Z‘ ‚d‘ ‚I‘ ‚H‘. Okay!

„Konzentrier dich gefälligst! Du hast ein ‚s‘ vergessen und das ‚I‘ wird kleingeschrieben!“

Oh! ‚S‘ ‚b‘ ‚s‘ ‚S‘ ‚n‘ ‚w‘ ‚Z‘ ‚d‘ ‚i‘ ‚H‘

„Na bitte, und mit einem ‚Punkt’ am Ende bist du fertig!“

‚.‘ MidTeM. SbsSnwZdiH. Hä, was soll das denn heißen?

„Man merkt, dass du selten SMS-Nachrichten schreibst. Das ist die Abkürzung für: ‚Motivation ist die Triebkraft eines Menschen. Sie beschreibt sein Streben nach wünschenswerten Zielen durch innere Handlungsbereitschaft!‘“

Wie bitte. Das klingt wie ein Satz aus einem Lexikon. Und das soll ich als Beitrag abgeben.

„Ähm, naja! Es ist auf alle Fälle besser als dein Geschwafel weiter oben!“

Na schönen Dank auch. Wenn ich schon mal auf meine innere Stimme höre.

„Ich sag nur Motivation!“

Danke, aber die ist jetzt vollends verflogen!
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Re: 67. Schreibwettbewerb "Motivation"

Beitrag von Einsamer Igel »

Danke allen für die Einsendungen! :D

Morgen starte ich den Thread, wo ihr abstimmen könnt! :tanzen2:

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