Wiedersehen bei Kontaktabbruch i.d. Familie

[Lucius]

Gleich vorweg hier geht es nicht um Partnerschaften oder Liebesbeziehungen sondern um den Kontaktabbruch innerhalb der Familie.

Ich habe vor etwas mehr als 6 Monaten den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, weil ich die Beziehung nur noch als belastend empfand. Mit dieser Entscheidung geht es mir jeden Tag besser.

Es gibt aber auch bald eine Familienfeier im großen Rahmen bei dem ich Taufpate bin und wahrscheinlich auch meine Eltern treffen werde. Absagen ist für mich eher keine Option, die Frage ist für mich wie ich mit der Situation umgehen kann.

Also ich habe mir einfach überlegt an diesem Tag ihnen aus dem Weg zu gehen, aber bin mir nicht sicher ob das der Königsweg ist.

Hat jmd von euch Erfahrungen mit so einem Wiedersehen ?

[tenorita]

Knifflige Situation! Was erwartest du denn, wie sie sich dir gegenüber verhalten werden?

[Melli]

Also ich habe mir einfach überlegt an diesem Tag ihnen aus dem Weg zu gehen

Ist das in diesem Kontext möglich?

Mußt Du nicht damit rechnen, daß die auf Dich zugelaufen kommen und Dich anzusprechen versuchen? Was willst Du dann tun? Ein Gesicht wie eine Steinmaske machen und Dich ausschweigen?

[Lucius]

Knifflige Situation! Was erwartest du denn, wie sie sich dir gegenüber verhalten werden?

Am liebsten wäre es mir wenn man sich aus dem Weg geht.

Ist das in diesem Kontext möglich?

Mußt Du nicht damit rechnen, daß die auf Dich zugelaufen kommen und Dich anzusprechen versuchen? Was willst Du dann tun? Ein Gesicht wie eine Steinmaske machen und Dich ausschweigen?

Ja absolut muss ich damit rechnen. ich möchte ihnen aber nicht die Macht über die Situation geben, normalerweise bin ich eher zurückhaltend und sehr angepasst und vielleicht liegt in diesem Ansatz dem nicht zurückweichen der Schlüssel. Das weiß ich aber noch nicht.

[Lilia]

Mein Vorschlag wäre, dass du offensiv auf sie zugehst, sie kurz begrüßt wie jeden anderen auch. Falls sie das Gespräch auf den Kontaktabbruch bringen, sagst du schlicht und einfach, dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss. Falls weiterdiskutiert wird, erbittest du dir Respekt für diese Entscheidung, sagst, dass du nicht weiter darüber diskutieren willst und schaffst notfalls auch räumliche Distanz (weggehen, wegsetzen, sich jemand anderem zuwenden). Das ganze halt in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.

[Lucius]

Mein Vorschlag wäre, dass du offensiv auf sie zugehst, sie kurz begrüßt wie jeden anderen auch. Falls sie das Gespräch auf den Kontaktabbruch bringen, sagst du schlicht und einfach, dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss. Falls weiterdiskutiert wird, erbittest du dir Respekt für diese Entscheidung, sagst, dass du nicht weiter darüber diskutieren willst und schaffst notfalls auch räumliche Distanz (weggehen, wegsetzen, sich jemand anderem zuwenden). Das ganze halt in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.

Dein Vorschlag fühlt sich stimmig an, dass ist auch das was ich mit Macht über die Situation haben gemeint habe und mir noch selbst nicht sicher war was ich damit meine.
Wenn ich so handle wie du vorschlägst muss ich nicht befürchten, dass meine Eltern die Initiative ergriffen und fühle mich nicht in der Defensive Sondern ich bin selbst in der aktiven Rolle und stecke die Grenzen ab.

[Lilia]

Mein Vorschlag wäre, dass du offensiv auf sie zugehst, sie kurz begrüßt wie jeden anderen auch. Falls sie das Gespräch auf den Kontaktabbruch bringen, sagst du schlicht und einfach, dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss. Falls weiterdiskutiert wird, erbittest du dir Respekt für diese Entscheidung, sagst, dass du nicht weiter darüber diskutieren willst und schaffst notfalls auch räumliche Distanz (weggehen, wegsetzen, sich jemand anderem zuwenden). Das ganze halt in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.

Dein Vorschlag fühlt sich stimmig an, dass ist auch das was ich mit Macht über die Situation haben gemeint habe und mir noch selbst nicht sicher war was ich damit meine.
Wenn ich so handle wie du vorschlägst muss ich nicht befürchten, dass meine Eltern die Initiative ergriffen und fühle mich nicht in der Defensive Sondern ich bin selbst in der aktiven Rolle und stecke die Grenzen ab.

Genau. Du kannst die Situation besser kontrollieren.

[Schelm]

Lilia hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Es kommt darauf an, "Nein" zu sagen und sich trotzdem eine Option offen zu halten. Vielleicht willst du gerade

• ein eigenes Nest bauen

• deine Zukunft planen und vor allem...

• deinen Eltern zeigen, dass du erwachsen bist.

Auch Eltern müssen das Loslassen lernen! Vielleicht kann dich das hier https://weiterlesen.de/Leseprobe/Solang ... 40594/html ein wenig erheitern und ermutigen (Hajo Schumacher: "Solange du deine Füße auf meinen Tisch legst"). Ich wünsche dir eine schöne und entspannte Feier.

[tenorita]

Ich finde Lilias Vorschlag auch gut! Es kommt darauf an, dass du das Heft in der Hand behältst.
Meine Frage, welche Reaktion du von deinen Eltern erwartest, bezog sich auf einen anderen Aspekt. Eine Gefahr ist ja bei solchen Situationen, dass sie versuchen könnten, dich unter Druck zu setzen, indem sie einen Eklat auf der Familienfeier provozieren um dich in ihre gewünschte Richtung zu drängen. Ob das passiert kannst du am besten einschätzen, denn nur du kannst wissen, wie deine Eltern so ticken.
Solche Situationen sind dann ja absolut peinlich, man fühlt sich schuldig, weil man Aufsehen auf der Feier erregt und lässt sich dann vielleicht in irgendwas reindrängen, was man gar nicht will, nur damit der äußere Schein wieder hergestellt wird. Grade wenn du eher schüchtern und zurückhaltend bist, solltest du dich drauf vorbereiten, dass eine solchen Situation eintreten könnte.
In diesem Zusammenhang halte ich es nicht für verkehrt, wenn du dir überlegst ob es Sinn machen würde, das Thema oder solche Befürchtungen vorher mit den Gastgebern zu besprechen ( je nachdem, wie wer in deiner Familie zueinander steht). Es könnte ja recht hilfreich sein, wenn von deren Seite ein " bitte lasst Lucius doch für heute in Ruhe und klärt eure Differenzen nicht auf unserer Feier" kommen würde.
Wie und was genau jetzt da richtig ist, kannst nur du einschätzen, weil wir deine Familie ja nicht kennen.

[Montecristo]

Am liebsten wäre es mir wenn man sich aus dem Weg geht.

Mußt Du nicht damit rechnen, daß die auf Dich zugelaufen kommen und Dich anzusprechen versuchen? Was willst Du dann tun? Ein Gesicht wie eine Steinmaske machen und Dich ausschweigen?

Ja absolut muss ich damit rechnen. ich möchte ihnen aber nicht die Macht über die Situation geben, normalerweise bin ich eher zurückhaltend und sehr angepasst und vielleicht liegt in diesem Ansatz dem nicht zurückweichen der Schlüssel. Das weiß ich aber noch nicht.

Die Eltern zu begrüßen ist sicher einfach eine Frage der Höflichkeit. Es sollte aber der Eindruck vermieden werden, dass Du Dich entschuldigen willst oder Kontakt suchst. Es hängt davon ab wie manipulativ Deine Eltern sind. Dann werden sie sicher was versuchen.
Ich würde ruhig bleiben und die Eltern so weit möglich ignorieren. Irgendwelche Aussprachen anzuzetteln ist sicherlich das letzte was Du willst. An der Stelle hilft nur ein Ohr rein, ein Ohr raus.

Wäre damit zu rechnen, dass Deine Eltern Dritte in den Streit einbeziehen? Also dass Tante Erna oder Onkel Horst mit "Deine Eltern wollen noch reden. Du musst Dich nur entschuldigen" um die Ecke kommen?

[Einbein]

Mein Vorschlag wäre, dass du offensiv auf sie zugehst, sie kurz begrüßt wie jeden anderen auch. Falls sie das Gespräch auf den Kontaktabbruch bringen, sagst du schlicht und einfach, dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss. Falls weiterdiskutiert wird, erbittest du dir Respekt für diese Entscheidung, sagst, dass du nicht weiter darüber diskutieren willst und schaffst notfalls auch räumliche Distanz (weggehen, wegsetzen, sich jemand anderem zuwenden). Das ganze halt in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.

Das wäre eine gute Möglichkeit, um die Kontrolle zu behalten, aber ich würde empfehlen, wenn dir der Kontaktabbruch sehr gut tut und du das in nächster Zeit oder überhaupt nicht ändern möchtest oder das selbst noch gar nicht weißt, etwas in der Art wie "...dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss."
zu vermeiden. Das schafft für den Moment vielleicht Ruhe und vermeintlichen Frieden, geht aber wieder in die Richtung sowas nur zu sagen, weil es wieder etwas ist, was sie hören wollen (zumindest der zweite Teil, das Vertrösten) und nur daher für den Moment vorläufige Ruhe erzeugt. Selbst bei der Veranstaltung und spätestens danach kann das wieder zu Diskussions- und Stoff für Streit führen.

Ich weiß natürlich nicht wie deine Familie so tickt. Hier spreche ich bloß aus eigener Erfahrung.
Bei mir haben die Angesprochenen dann für sich entschieden, wie lang dieser Zeitraum angemessen ist und mit Krankenwagen/Polizei/Besuchen gedroht oder es durchgezogen, wenn ich mich nicht gemeldet habe, immerhin sagte ich ja, dass ich mich in Zukunft wieder melden würde.

Am liebsten wäre es mir wenn man sich aus dem Weg geht.

Mußt Du nicht damit rechnen, daß die auf Dich zugelaufen kommen und Dich anzusprechen versuchen? Was willst Du dann tun? Ein Gesicht wie eine Steinmaske machen und Dich ausschweigen?

Ja absolut muss ich damit rechnen. ich möchte ihnen aber nicht die Macht über die Situation geben, normalerweise bin ich eher zurückhaltend und sehr angepasst und vielleicht liegt in diesem Ansatz dem nicht zurückweichen der Schlüssel. Das weiß ich aber noch nicht.

Die Eltern zu begrüßen ist sicher einfach eine Frage der Höflichkeit. Es sollte aber der Eindruck vermieden werden, dass Du Dich entschuldigen willst oder Kontakt suchst. Es hängt davon ab wie manipulativ Deine Eltern sind. Dann werden sie sicher was versuchen.
Ich würde ruhig bleiben und die Eltern so weit möglich ignorieren. Irgendwelche Aussprachen anzuzetteln ist sicherlich das letzte was Du willst. An der Stelle hilft nur ein Ohr rein, ein Ohr raus.

Wäre damit zu rechnen, dass Deine Eltern Dritte in den Streit einbeziehen? Also dass Tante Erna oder Onkel Horst mit "Deine Eltern wollen noch reden. Du musst Dich nur entschuldigen" um die Ecke kommen?

+1

[Lilia]

Mein Vorschlag wäre, dass du offensiv auf sie zugehst, sie kurz begrüßt wie jeden anderen auch. Falls sie das Gespräch auf den Kontaktabbruch bringen, sagst du schlicht und einfach, dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss. Falls weiterdiskutiert wird, erbittest du dir Respekt für diese Entscheidung, sagst, dass du nicht weiter darüber diskutieren willst und schaffst notfalls auch räumliche Distanz (weggehen, wegsetzen, sich jemand anderem zuwenden). Das ganze halt in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.

Das wäre eine gute Möglichkeit, um die Kontrolle zu behalten, aber ich würde empfehlen, wenn dir der Kontaktabbruch sehr gut tut und du das in nächster Zeit oder überhaupt nicht ändern möchtest oder das selbst noch gar nicht weißt, etwas in der Art wie "...dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss."
zu vermeiden. Das schafft für den Moment vielleicht Ruhe und vermeintlichen Frieden, geht aber wieder in die Richtung sowas nur zu sagen, weil es wieder etwas ist, was sie hören wollen (zumindest der zweite Teil, das Vertrösten) und nur daher für den Moment vorläufige Ruhe erzeugt. Selbst bei der Veranstaltung und spätestens danach kann das wieder zu Diskussions- und Stoff für Streit führen.

Ich weiß natürlich nicht wie deine Familie so tickt. Hier spreche ich bloß aus eigener Erfahrung.
Bei mir haben die Angesprochenen dann für sich entschieden, wie lang dieser Zeitraum angemessen ist und mit Krankenwagen/Polizei/Besuchen gedroht oder es durchgezogen, wenn ich mich nicht gemeldet habe, immerhin sagte ich ja, dass ich mich in Zukunft wieder melden würde.

Du merkst aber schon, dass da ein Unterschied ist zwischen "Ich melde mich!" und "Es kann sein, dass wir irgendwann wieder engeren Kontakt haben, wenn ich weiß, wie ich mein Leben weiterleben will (und sehe, dass ihr das respektiert)!" ? Du hast etwas versprochen, was du nicht gehalten hast, während mein Vorschlag den weiteren Verlauf völlig offen lässt.
Ich sehe so etwas auch nicht als ein Vertrösten, sondern als etwas, was so ist wie es ist. Man weiß nie, wie sich Beziehungen innerhalb der Familie entwickeln und es mag ja auch sein, dass alle mit einer veränderten Situation zufrieden sind/sich abgefunden haben. Warum soll man da mit der Familie brechen?
Als Verwandte hätte ich mir bei dir vermutlich auch Sorgen gemacht, wenn mir jemand verspricht, dass er sich meldet und man hört nichts mehr von ihm.

Aber wie auch immer - ich hoffe, dass der TE eine Lösung für sich gefunden hat und da ist es viel wichtiger, dass sie für ihn die richtige ist und nicht, dass sie von uns für richtig befunden wird.

[Einbein]

Du merkst aber schon, dass da ein Unterschied ist zwischen "Ich melde mich!" und "Es kann sein, dass wir irgendwann wieder engeren Kontakt haben, wenn ich weiß, wie ich mein Leben weiterleben will (und sehe, dass ihr das respektiert)!" ? Du hast etwas versprochen, was du nicht gehalten hast, während mein Vorschlag den weiteren Verlauf völlig offen lässt.
Ich sehe so etwas auch nicht als ein Vertrösten, sondern als etwas, was so ist wie es ist. Man weiß nie, wie sich Beziehungen innerhalb der Familie entwickeln und es mag ja auch sein, dass alle mit einer veränderten Situation zufrieden sind/sich abgefunden haben. Warum soll man da mit der Familie brechen?
Als Verwandte hätte ich mir bei dir vermutlich auch Sorgen gemacht, wenn mir jemand verspricht, dass er sich meldet und man hört nichts mehr von ihm.

Aber wie auch immer - ich hoffe, dass der TE eine Lösung für sich gefunden hat und da ist es viel wichtiger, dass sie für ihn die richtige ist und nicht, dass sie von uns für richtig befunden wird.

Nein, ich habe es mit eben diesen Worten angesprochen.
Sender - Empfänger.
Manche wollen nur hören, was sie hören wollen, daher war mein Hinweis, gar nichts zu liefern, was irgendwie so ausgelegt werden kann oder dazu führen kann, dass Grenzen nicht mehr klar als solche wahrgenommen werden könnten. Ich habe ihnen nichts versprochen. Sie haben es als das ausgelegt und die Worte verdreht.

Ich hätte *immerhin sagte ich mit diesen Worten für sie in ihrem Kopf, dass ich mich wieder melden würde* hinzufügen müssen.
Mir schien das im Zusammenhang klar und nicht als müsste das nochmal in dem Absatz ausdrücklich dazu geschrieben werden.

[Lilia]

Du merkst aber schon, dass da ein Unterschied ist zwischen "Ich melde mich!" und "Es kann sein, dass wir irgendwann wieder engeren Kontakt haben, wenn ich weiß, wie ich mein Leben weiterleben will (und sehe, dass ihr das respektiert)!" ? Du hast etwas versprochen, was du nicht gehalten hast, während mein Vorschlag den weiteren Verlauf völlig offen lässt.
Ich sehe so etwas auch nicht als ein Vertrösten, sondern als etwas, was so ist wie es ist. Man weiß nie, wie sich Beziehungen innerhalb der Familie entwickeln und es mag ja auch sein, dass alle mit einer veränderten Situation zufrieden sind/sich abgefunden haben. Warum soll man da mit der Familie brechen?
Als Verwandte hätte ich mir bei dir vermutlich auch Sorgen gemacht, wenn mir jemand verspricht, dass er sich meldet und man hört nichts mehr von ihm.

Aber wie auch immer - ich hoffe, dass der TE eine Lösung für sich gefunden hat und da ist es viel wichtiger, dass sie für ihn die richtige ist und nicht, dass sie von uns für richtig befunden wird.

Nein, ich habe es mit eben diesen Worten angesprochen.
Sender - Empfänger.
Manche wollen nur hören, was sie hören wollen, daher war mein Hinweis, gar nichts zu liefern, was irgendwie so ausgelegt werden kann oder dazu führen kann, dass Grenzen nicht mehr klar als solche wahrgenommen werden könnten. Ich habe ihnen nichts versprochen. Sie haben es als das ausgelegt und die Worte verdreht.

Ich hätte *immerhin sagte ich mit diesen Worten für sie in ihrem Kopf, dass ich mich wieder melden würde* hinzufügen müssen.
Mir schien das im Zusammenhang klar und nicht als müsste das nochmal in dem Absatz ausdrücklich dazu geschrieben werden.

Okay, ich befürchte, wir geben gerade das beste Beispiel für das Sender-Empfänger-Problem.
Aber du hast etwas Wichtiges angesprochen: dass die meisten Menschen Dinge, die sie wahrnehmen, so interpretieren, wie sie es verstehen wollen. Dazu muss man noch nicht mal verwandt sein, manchmal reicht es ja, dass man sein Gegenüber irgendwann negativ wahrnimmt oder derjenige einer Gruppe angehört, bei der man einer negativ wahrgenommenen Motivation vermutet.
Eigentlich kann man , wenn der andere nicht dafür offen ist, so dass man einges richtigstellen kann, da nicht raus. Dann hilft nur, immer bei sich zu bleiben und sich zu überlegen, ob der andere wirklich wichtig für einen ist. Heißt nicht, dass man nicht trotzdem später wieder miteinander reden kann, wenn beim anderen ein Sinneswandel eingetreten ist.

[Obelix]

Mein Vorschlag wäre, dass du offensiv auf sie zugehst, sie kurz begrüßt wie jeden anderen auch. Falls sie das Gespräch auf den Kontaktabbruch bringen, sagst du schlicht und einfach, dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss. Falls weiterdiskutiert wird, erbittest du dir Respekt für diese Entscheidung, sagst, dass du nicht weiter darüber diskutieren willst und schaffst notfalls auch räumliche Distanz (weggehen, wegsetzen, sich jemand anderem zuwenden). Das ganze halt in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.

Das wäre eine gute Möglichkeit, um die Kontrolle zu behalten, aber ich würde empfehlen, wenn dir der Kontaktabbruch sehr gut tut und du das in nächster Zeit oder überhaupt nicht ändern möchtest oder das selbst noch gar nicht weißt, etwas in der Art wie "...dass du momentan Zeit für dich brauchst und daher nicht zu engen Kontakt zu Ihnen haben willst, das aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss."
zu vermeiden. Das schafft für den Moment vielleicht Ruhe und vermeintlichen Frieden, geht aber wieder in die Richtung sowas nur zu sagen, weil es wieder etwas ist, was sie hören wollen (zumindest der zweite Teil, das Vertrösten) und nur daher für den Moment vorläufige Ruhe erzeugt. Selbst bei der Veranstaltung und spätestens danach kann das wieder zu Diskussions- und Stoff für Streit führen.

Ich sehe das ähnlich. Besser wäre es wahrscheinlich, an Stelle des Fettgedruckten etwas zu sagen wie: "Ich möchte heute auf dieser Feier nicht darüber reden." Jegliche Bemerkung im Sinne eines "könnte sein, dass sich das irgendwann mal ändert" triggert in den Gesprächspartnern gleich wieder irgendwelche Wunschvorstellungen und weckt das Bedürfnis nach einer sofortigen Aussprache. Aber genau die soll ja vermieden werden.