Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
John McClane

Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von John McClane »

Schlaff, labrig, glitschig, leblos... Ich denke nicht oft daran, dass es mich stört. Aber wenn es passiert, dann weiß ich sofort, ich kann es nicht leiden; ich nehme es manchmal persönlich. Aber halte trotzdem die Schnauze. Fakt ist, besser zu Hause bleiben, als mir und anderen ein lebloses Etwas zuzumuten.

Es geht ums Händeschütteln bzw. um das, was man dafür hält.

Die einzigen, bei denen ich eher darüber hinwegsehen kann, sind Kinder und Jugendliche und Menschen, die sehr introvertiert wirken und Ältere, die schwach auf den Beinen sind und gebrechlich ausschauen. Daran sieht man, dass ich, diesbezüglich, nicht sooo streng bin. Zumal mein Händedruck auch nicht immer perfekt ist. Gar nicht schön ist, wenn man mir vier Finger anbietet, ohne den Daumen zu benutzen; so können sich die Hände nicht richtig greifen und umschließen. Ich stehe dann da und schüttle vier labrige Pommes, statt eine Hand. Es muss auch gar nicht fest sein (es gibt Individuen -die sind zum Glück selten-, die ganz kurz sehr fest drücken und es wehtut, sodass ich mir für den Moment fast eine Puddinghand vom Gegenüber wünsche), semi-fest reicht auch. Es gibt keine Ausreden. Mein Selbstbewusstsein ist schwankend und meine Laune nicht selten auch. Trotzdem kein Grund Leuten Fischkadaver vor die Brust zu halten. Zeitmangel ist auch kein Grund. In der Regel kann man sich 0,5 Sek mehr Zeit nehmen, um die Begrüßungsgeste richtig auszuführen.

Oh,... und ganz wichtig: dabei in die Augen schauen. Unabhängig davon, aber auch grade dann, wenn man es mit dem Händeschütteln vermasselt hat -durch Ignoranz oder Absicht-, sollte man in der Lage sein, kurz dem Gegenüber in die Augen zu schauen. Besonders bei diesem Teil der Begrüßung, kann ich verstehen, dass es Menschen gibt, die diesen Fauxpas nicht ab können und es hin und wieder sehr persönlich nehmen. Weil man sich nicht ernstgenommen fühlt oder schlicht es so aussieht oder aussehen kann, als hätte das Gegenüber kein Mindestmaß an Respekt für einen übrig.

In Zukunft, wenn es mich in dem Moment sehr stört, werde ich sagen, dass ich mir das nächste Mal einen richtigen Handschlag wünsche; einfach nicht so schlaff und gerne fester. Egal ob es die OdB ist, der Weihnachtsmann oder die von der Personalabteilung nach dem Bewerbungsgespräch. Da können sie reagieren, wie sie wollen. Völlig auf den Mund gefallen bin ich nicht. Und ich muss nicht alles runterschlucken, was mir nicht gefällt.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
ComebackCat

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von ComebackCat »

Oder einfach ein fist bump wie zwischen Obama und Greta. :-)
Benutzeravatar
Lazarus Long
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5103
Registriert: 01 Feb 2013 19:13
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: in und bei Hannover

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Lazarus Long »

Ich mag diese Handzerquetscher nicht, sie erinnern mich an einen Onkel, der, als ich Kind war, so lang und fest drückte, bis ich Tränen in den Augen hatte.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
Benutzeravatar
Versingled
Meisterschreiberling
Beiträge: 6394
Registriert: 18 Jan 2015 11:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: 48°43'31.23"N, 9°11'38.61"E, 436m über NN + 12 Etagen

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Versingled »

Lazarus Long hat geschrieben: 24 Jan 2020 20:13 Ich mag diese Handzerquetscher nicht, sie erinnern mich an einen Onkel, der, als ich Kind war, so lang und fest drückte, bis ich Tränen in den Augen hatte.
Geht mir auch so ... sie zerquetschen, weil sie signalisieren wollen, dass sie "besser" sind ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Melli

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Melli »

Händedrücken ist Barbarei (genauso wie nichtssagende Umarmerei) 😱 Ein freundliches "Tag" tut es vollkommen 🙂

Und gegen Anleitungen, wie man es angeblich "richtig" zu machen hätte, habe ich schon als Kind eine Aversion entwickelt: "Melli, gib dem Onkel doch mal eine Hand... aber richtig!", "Sprich doch mal laut und deutlich!", "Schau ihn doch mal ins Gesicht!" 🤕
John McClane

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von John McClane »

Lazarus Long hat geschrieben: 24 Jan 2020 20:13 Ich mag diese Handzerquetscher nicht, sie erinnern mich an einen Onkel, der, als ich Kind war, so lang und fest drückte, bis ich Tränen in den Augen hatte.
So einen Exemplar kannte ich auch.
Melli hat geschrieben: 24 Jan 2020 20:36 Händedrücken ist Barbarei (genauso wie nichtssagende Umarmerei) 😱 Ein freundliches "Tag" tut es vollkommen 🙂
Die, die man jeden Tag sieht, Freunde, Kollegen, Vereinsmitglieder, gibt man nicht die Hand, sondern ein Hi genügt. Wobei man den/die Trainer mit Handschlag oder Fist schon grüßt oder sich verabschiedet. Es gibt auch Sportarten, wo man sich am Ende die Hand gibt.
Und gegen Anleitungen, wie man es angeblich "richtig" zu machen hätte, habe ich schon als Kind eine Aversion entwickelt: "Melli, gib dem Onkel doch mal eine Hand... aber richtig!", "Sprich doch mal laut und deutlich!", "Schau ihn doch mal ins Gesicht!" 🤕
Hat mich als Kind auch genervt. Aber ich und viele andere kriegen das ja irgendwie hin. Nachvollziehen kannst du aber schon, warum so ne schlaffe Hand kacke ist? Und wieso "angeblich"? Es gibt nicht zig Arten, wie es funktioniert. Einfach richtig die Hand ausstrecken (da hapert es schon bei einigen) und die andere packen und (wichtig) drücken. Dafür braucht man kein Studium.
Versingled hat geschrieben: 24 Jan 2020 20:23
Lazarus Long hat geschrieben: 24 Jan 2020 20:13 Ich mag diese Handzerquetscher nicht, sie erinnern mich an einen Onkel, der, als ich Kind war, so lang und fest drückte, bis ich Tränen in den Augen hatte.
Geht mir auch so ... sie zerquetschen, weil sie signalisieren wollen, dass sie "besser" sind ...
Das ist das andere Extrem. Mir ging es eher um die anderen, die häufiger vorkommen. Ich sehe das aber nicht als ein Riesenproblem, das mich nachts wachhält.^^ Muss trotzdem so nicht sein, wenn man bisschen nachdenkt und sich bewusst wird, dass man es eigentlich falsch macht. Es gibt Menschen, die ständig unterwegs sind und viele Hände schütteln und bestimmt sowohl von der Qualität als auch von der Quantität schon etwas genervt sind. Da bin ich auch wiederum bei Melli und würde mir dann eher wünschen, alle würden auf Händeschütteln verzichten (bevor mich einige mit labberigen Flossen triggern :lol: ).(sorry für die Rechtschreibfehler, u.A. labbrig oder labberig wird mit zwei b geschrieben).
yes_or_no

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von yes_or_no »

ich kenn es, dass man sich eigentlich die hand geben oder umarmen wollte, aber dann schüchtern in 1m entfernung stehen bleibt und nur so ein bisschen winkt ^^

ich mag handschüttel begrüßungen eigentlich nicht. also im privaten nicht. beruflich muss man das wohl machen, da wärs seltsam, sich in den arm zu nehmen oder zumindest eine umarmung anzudeuten.
aber privat find ich das angenehmer, sich dann eine umarmung anzudeuten - aber da ich so schüchtern bin, trauen sich viele das bei mir nicht und dann passiert entweder das mit dem leichten winken oder dass man sich nur hallo sagt und dabei stocksteif voreinander steht und beide kurz unsicher sind, was sie machen sollen.
Benutzeravatar
desigual
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2444
Registriert: 05 Feb 2009 21:11
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Männern interessiert.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: Sachsen

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von desigual »

Ich wurde von Männern schon oft für meinen Händedruck gelobt.
Melli

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Melli »

John McClane hat geschrieben: 24 Jan 2020 22:05Und wieso "angeblich"? Es gibt nicht zig Arten, wie es funktioniert.
Ja, doch. Aber das gehört in den Bereich Ethnographie der Kommunikation, und ich habe das eher hie wie da vermieden, weil ich mich nicht damit wohlfühlte. Und man erwartet das auch nicht immer von mir. (Auch bei anderen Formen der Begrüßung hängt das bei mir stark vom Kontext ab.)
Ninja Turtle

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Ninja Turtle »

Vielleicht können einen die Menschen, die einem nicht „richtig“ die Hand geben einfach nicht „richtig“ leiden?
Krausig
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2359
Registriert: 13 Okt 2014 15:13
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Krausig »

John McClane hat geschrieben: 24 Jan 2020 18:21 Völlig auf den Mund gefallen bin ich nicht. Und ich muss nicht alles runterschlucken, was mir nicht gefällt.
Man(n) kann aber auch etwas weniger biestig und anspruchsvoll sein!
Wenn falsches Händeschütteln dein größtes Problem ist, mein Glückwunsch! *kopfschüttel* :hammer:

P.s. ich mag tote Fische! In der Pfanne! :lol:
John McClane

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von John McClane »

desigual hat geschrieben: 24 Jan 2020 22:13 Ich wurde von Männern schon oft für meinen Händedruck gelobt.
Du bist Lehrerin und musst eh, zumindest nach Außen hin, eine starke Person sein, sonst wirst du niedergewalzt. :umarmung2:
Melli hat geschrieben: 24 Jan 2020 22:53Ja, doch.
Nope. Es ging mir um den einfachen Handschlag, nicht um andere Begrüßungsgesten mit den Händen.
Ninja Turtle hat geschrieben: 25 Jan 2020 07:54 Vielleicht können einen die Menschen, die einem nicht „richtig“ die Hand geben einfach nicht „richtig“ leiden?
Gut möglich. Aber nicht jeder, der einem was Schlaffes entgegenstreckt, kann einen nicht leiden. (lol das hört sich ziemlich zweideutig an :lach: )
Krausig hat geschrieben: 25 Jan 2020 17:48
John McClane hat geschrieben: 24 Jan 2020 18:21 Völlig auf den Mund gefallen bin ich nicht. Und ich muss nicht alles runterschlucken, was mir nicht gefällt.
Man(n) kann aber auch etwas weniger biestig und anspruchsvoll sein!
Wenn falsches Händeschütteln dein größtes Problem ist, mein Glückwunsch! *kopfschüttel* :hammer:
Ach komm, das ist jetzt unfair, findest du nicht? Du musst nicht alles wörtlich nehmen. Die Redewendung "nicht auf den Mund gefallen" heißt nicht, dass ich auf Krawall gebürstet bin, dass ich Leute anschnauze, auch wenn die ein oder andere Formulierung sich schroff oder "dramatisch" anhört. Sondern einfach, dass ich schon was ansprechen kann/könnte, ohne oft über alles hinwegzusehen. (sprich: bin kein schüchternes Mäuschen und könnte oder werde hin und wieder freundlich oder mit Augenzwinkern den ein oder anderen darauf hinweisen, wenn es mich in dem Moment so stört) Und inwiefern bin ich anspruchsvoll, wenn ich doch Menschengruppen ausgeschlossen habe, bei denen mich das nicht stört? Ich bin weder stockkonservativ, noch völlig spaßbefreit oder komme aus einem militärischen Hintergrund, wo ich erwarte, dass Leute wie Baumstämme auftreten. Und was der Satz "Wenn falsches Händeschütteln dein größtes Problem..." sein soll, ist mir auch schleierhaft. Wie ich schon schrieb, dieses "falsche Händeschütteln" hält mich nicht wach und ist bei mir nicht wirklich ein Daueraufreger, nur wenn es sich mal häuft, fällt es stärker auf. Und nicht wenigen bestimmt auch.

Ich könnte auch über hässliche Knöpfe oder nervige Reißverschlüsse ein Thread eröffnen (die Forumsregeln sprächen auch nicht dagegen), was weder bedeutet, dass das meine "größten Probleme" sind, noch alle dazu einlädt sich darüber zu äußern, die keine Lust auf das Thema haben.
P.s. ich mag tote Fische! In der Pfanne! :lol:
Na wie schön. Ich auch. Danke für deinen substanziellen Beitrag.
Melli

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Melli »

John McClane hat geschrieben: 25 Jan 2020 19:41Es ging mir um den einfachen Handschlag, nicht um andere Begrüßungsgesten mit den Händen.
Mir auch, also nicht Añjali etc.
Goosen, Diné Bizaad, 1995, p. 3 hat geschrieben:Navajos tend to shake hands much more frequently than is usual in the dominant society. To a newcomer the handshake seems a bit weak. The pressure of the thumb against the back of the other person's hand carries as much affection as does a vigorous handshake. They also often shake hands when taking leave.
Krausig
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2359
Registriert: 13 Okt 2014 15:13
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Krausig »

John McClane hat geschrieben: 25 Jan 2020 19:41
Krausig hat geschrieben: 25 Jan 2020 17:48
John McClane hat geschrieben: 24 Jan 2020 18:21 Völlig auf den Mund gefallen bin ich nicht. Und ich muss nicht alles runterschlucken, was mir nicht gefällt.
Man(n) kann aber auch etwas weniger biestig und anspruchsvoll sein!
Wenn falsches Händeschütteln dein größtes Problem ist, mein Glückwunsch! *kopfschüttel* :hammer:
Ach komm, das ist jetzt unfair, findest du nicht? Du musst nicht alles wörtlich nehmen. Die Redewendung "nicht auf den Mund gefallen" heißt nicht, dass ich auf Krawall gebürstet bin, dass ich Leute anschnauze, auch wenn die ein oder andere Formulierung sich schroff oder "dramatisch" anhört. Sondern einfach, dass ich schon was ansprechen kann/könnte, ohne oft über alles hinwegzusehen. (sprich: bin kein schüchternes Mäuschen und könnte oder werde hin und wieder freundlich oder mit Augenzwinkern den ein oder anderen darauf hinweisen, wenn es mich in dem Moment so stört) Und inwiefern bin ich anspruchsvoll, wenn ich doch Menschengruppen ausgeschlossen habe, bei denen mich das nicht stört? Ich bin weder stockkonservativ, noch völlig spaßbefreit oder komme aus einem militärischen Hintergrund, wo ich erwarte, dass Leute wie Baumstämme auftreten. Und was der Satz "Wenn falsches Händeschütteln dein größtes Problem..." sein soll, ist mir auch schleierhaft. Wie ich schon schrieb, dieses "falsche Händeschütteln" hält mich nicht wach und ist bei mir nicht wirklich ein Daueraufreger, nur wenn es sich mal häuft, fällt es stärker auf. Und nicht wenigen bestimmt auch.

Ich könnte auch über hässliche Knöpfe oder nervige Reißverschlüsse ein Thread eröffnen (die Forumsregeln sprächen auch nicht dagegen), was weder bedeutet, dass das meine "größten Probleme" sind, noch alle dazu einlädt sich darüber zu äußern, die keine Lust auf das Thema haben.
P.s. ich mag tote Fische! In der Pfanne! :lol:
Na wie schön. Ich auch. Danke für deinen substanziellen Beitrag.
Sorry, da war mein Witzdetektor wohl gerade offline? :oops: Ich bezog mich übrigens nicht auf deine von mir zitierte Aussage (was sicher auch zur Verwirrung beitrug), sondern eigentlich auf deinen Eröffnungbeitrag.

Allerdings klingt für mich dieser Beitrag eben nicht nach einem spaßigen Anliegen, der klingt recht ernst gemeint. Etwas weniger polemisch könnte ich dich also fragen, warum stört es dich so sehr, wenn du einen solchen laschen Händedruck bekommst? So sehr, dass du schreibst das in Zukunft sogar anzusprechen. Ja, so eine Reaktion fände ich sehr seltsam.

Und außerdem finde ich die Formulierung "mir einen toten Fisch entgegenstreckt" auch nicht sehr schmeichelhaft für die Betroffenen.

Insofern, ich entschuldige mich für meine Wortwahl, aber bei einer gewissen substantiellen Kritik halte ich fest. :hut:
Benutzeravatar
Calliandra
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4787
Registriert: 21 Aug 2018 12:05
Geschlecht: weiblich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Calliandra »

Hmm, ich finde so Begrüßungsrituale tatsächlich immer ein bisschen schwierig.
Händeschütteln finde ich im privaten Kontext eigentlich zu förmlich, aber hier haben wir nichts so richtig, was sich ansonsten etabliert hat, wenn es nicht gerade Leute sind, die man besser kennt und zur Begrüßung umarmt (zumal das ja auch hier zwischen Männern eher unypisch ist).
Wangenküsschen sind hierzulande ja eher in bestimmten Kreisen typisch (Kunst-/Unterhaltungsbranche …) und wirken hier oft etwas gestelzt, was ich schade finde, denn das finde ich ansonsten eine sehr nette "neutrale" Begrüßungsart – bzw. habe es als solche schätzen gelernt, als ich im Ausland lebte.
Wenn das jeder macht, hat es sowas ungezwungenes und trotzdem herzlicheres im Vergleich zum nüchternen deutschen Handschlag. Und ich finde es auch irgendwie typisch, dass du ihn "in der richtigen Härte verlangst".
Womit wir wieder beim Thema sind.
Wie oft hat man nicht schon gelesen, dass der Händedruck fest sein soll, damit man selbstbewusst rüberkommt etc. Aber ich finde es eher angestrengt, wenn man auf Krampf fest zudrückt, nur weil man das mal irgendwo gelesen hat. Und ich finde auch unangenehm, wenn jemand durch einen besonders festen Händedruck Macht demonstieren will. Das, was du als schlaffen Fisch bezeichnest, kann vielleicht verschieden empfunden werden. Ich sage mal so, wenn die Hand wirklich dabei "hängt" und die Finger gar nicht richtig die gereichte Hand ergreifen, dann finde ich das auch unangenehm (sowas finde ich aber auch selten). Aber ich habe überhaupt kein Problem mit einem gerichteten, aber subtilen Händedruck. Schwierig finde ich es eher, wenn man sein Gegenüber dabei gar nicht anschaut.
Benutzeravatar
Jack
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 922
Registriert: 26 Jan 2020 22:01
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: Freunde.

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Jack »

Ich vermeide es so weit wie möglich... und wenn es sein muss bin ich sehr vorsichtig da ich eher kräftig bin...
--
Mein 2023 Thema: + (Plus, Positivität, Verbesserung)
Benutzeravatar
Le Chiffre Zéro
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2600
Registriert: 10 Sep 2008 10:18
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Hamburg, Hansestadt, Freie und

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Wer streckt dir tote Fische entgegen?

Tote Fische sind, wie eigentlich allgemein bekannt sein sollte, Schlagwaffen, die bei Nichtanwendung nah am Körper gehalten werden. Einzig größere Fische werden kurz in Richtung des Gegners gehalten, um diesen auf ihre Größe und Schlagkraft hinzuweisen, damit er hinterher nicht behaupten kann, man habe unfair gekämpft.

Tatsächlich gelten Fische schon lange nicht mehr als typische Nahkampfwaffen – mangels hinreichend schneller Verfügbarkeit. Ihre Anwendung im Kampf ist daher nur noch rein zeremoniell, findet also im allgemeinen nur nach vorheriger Absprache (und natürlich beidseitiger Ausstattung mit Fischen) statt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Benutzeravatar
Giebenrath
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1700
Registriert: 23 Sep 2012 19:33
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Giebenrath »

Der antiquierte Brauch des Händeschütteln war im Januar also noch gebräuchlich. :buch:
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
Daniog
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1154
Registriert: 18 Jan 2015 22:03
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von Daniog »

Hände schütteln innerhalb Familie, Vereinskollegen, Arbeitskollegen, die man ständig sieht muss das nicht sein.

Schlimmer finde ich die Abknutscherei, die von der französischen Rheinseite zu uns rübergeschwabt ist. Ich mag es nicht von fremden, mir wenig bekannten Personen abgeschmatzt zu werden.
schmog

Re: Ich kann es nicht leiden, wenn man mir einen toten Fisch entgegenstreckt

Beitrag von schmog »

Ich finde die Corona Zeit gut!

Da muss man nicht jedem die Hand geben.