Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Ferienhaus hat geschrieben: 27 Apr 2020 21:48 Konkret: Was machen wir, wenn es keine Immunität geben sollte auch nach überstandener Krankheit?
Uns entweder an den Gedanken gewöhnen, dass wir früher oder später allesamt dran sterben werden, oder die komplette Weltbevölkerung 3 Wochen simultan in Quarantäne stecken, und mit denen, die hinterher noch gesund sind, die Zivilisation neu aufbauen.

Was ist, wenn der Plan "1 - 2 Jahre bis zum Impfstoff" nicht aufgeht? ... Ich kehre die Beweislast jetzt mal um und möchte gerne wissen, wie verdammt noch mal das gehen soll, nach 3, 4, 5 Jahren hartem Social Distancing überhaupt irgendetwas von usnerem Wohlstand erhalten bleiben soll. ;)
Es wird wohl irgendwann die Frage gestellt werden: möchtet ihr lieber die älteren und kranken Menschen (und ein paar junge und gesunde) opfern, oder euren Wohlstand? Wobei natürlich auch nicht so ganz klar ist, welche Auswirkungen auf die Produktivität und die Konsumfreudigkeit ein paar Millionen Tote haben werden.

Bitte denkt auch an die Zweit- und Drittrundeneffekte ...
Das Blöde ist, dass immer offensichtlicher wird, dass nicht einmal die Erstrundeneffekte klar sind. Dann über Zweit- und Drittrundeneffekte nachzudenken, wird echt komplex ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
Ferienhaus
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1101
Registriert: 25 Aug 2018 08:13
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich suche hier ...: PN Kontakte.

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Ferienhaus »

Tania hat geschrieben: 27 Apr 2020 22:17
Ferienhaus hat geschrieben: 27 Apr 2020 21:48 Konkret: Was machen wir, wenn es keine Immunität geben sollte auch nach überstandener Krankheit?
Uns entweder an den Gedanken gewöhnen, dass wir früher oder später allesamt dran sterben werden, oder die komplette Weltbevölkerung 3 Wochen simultan in Quarantäne stecken, und mit denen, die hinterher noch gesund sind, die Zivilisation neu aufbauen.
Das hier soll jetzt keine Verschwörungstheorien-Zeugs ala "Corona ist harmlos!!!1elf!!" werden, aber "Wir sterben früher oder später alle dran" ist einfach eine absurde Übertreibung. Das hier ist nicht Ebola von der Sterberate her. Wir sollten hier - bei aller Gefahr - nicht komplett die Maßstäbe verlieren.

Tania hat geschrieben: 27 Apr 2020 22:17 Es wird wohl irgendwann die Frage gestellt werden: möchtet ihr lieber die älteren und kranken Menschen (und ein paar jungeund gesunde) opfern, oder euren Wohlstand? Wobei natürlich auch nicht so ganz klar ist, welche Auswirkungen auf die Produktivität und die Konsumfreudigkeit ein paar Millionen Tote haben werden.
Ich tippe mal darauf, dass dann (wenn niemals ein Impfstoff kommt) eben tatsächlich deutliches Isolieren der Risikogruppen gemacht werden würde (in Verbindung mit kontrollierter Durchseuchung Jüngerer und Ausbau an Notfallkapazitäten) und deine Annahme daher eine "false choice" ist. Und wenn du sagst Isolieren der Risikogruppen ist logistisch zu aufwendig: Das Unmögliche von heute ist die Normalität von morgen in dieser Krise. Kann auch umgekehrt gelten, also in Richtung deutlicher Liberalisierung der Maßnahmen.

Tania hat geschrieben: 27 Apr 2020 22:17]
Das Blöde ist, dass immer offensichtlicher wird, dass nicht einmal die Erstrundeneffekte klar sind. Dann über Zweit- und Drittrundeneffekte nachzudenken, wird echt komplex ...
Das macht das ganze ja so schlimm. Bereits die Erstrundeneffekte könnten extrem schlimm sein. Und es wird Zweit-/Drittrundeneffekte geben. Sicher. Wie das Amen in der Kirche. Bei solchen Maßnahmen ist das unvermeidlich. Dann mal viel Spaß damit. Spricht eher für meinen Einwand, die sozialen/wirtschaftlichen Folgen nicht zu unterschätzen. ;)
"Destiny favors those who refuse to give up."
tenorita

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von tenorita »

Ferienhaus hat geschrieben: 27 Apr 2020 21:48 Und dann werden ernsthaft die flapsigen Sprüche ("ernstes Wort mit dem Virus reden") herausgeholt wenn man darauf hinweist (ja, auch wenn es knopper ist!), dass man da vielleicht noch einen Plan B haben sollte, wenn das mit dem Impfstoff eventuell nicht aufgehen wird? :roll: Einfach weil die Anticoronamaßnahmen das Potenzial haben, die Gesellschaft ähnlich wie eine Pandemie zu zerstören? (Schreit mich nicht an, dass ich herzlos wäre und erkennt wenigstens an, dass auch die Gegenmaßnahmen im schlimmsten Fall uns auf 1945 zurücksetzen. Man kann immer noch sagen, dass es wegen Corona nicht anders geht, aber erkennt wenigstens die potenzielle Bedrohung für Wirtschaft und Gesellschaft an ;) ).
Wenn die Wirtschaft nicht mehr läuft, gibt es übrigens im besten Fall "nur" keine Steigerungen der Gehälter für Angestellte im Gesundheitswesen und im schlechtesten Fall kein Gesundheitssystem mehr. "Die Wirtschaft" ist keine Obsession böser Neoliberaler, sondern Vorraussetzung dafür, das überhaupt was läuft und Geld für *irgendetwas* da ist.

Wow. Mir klappt gerade die Kinnlade herunter. :surprise: Aber - bei diesem Thema - ganz bestimmt nicht wegen knopper. :roll:
Also dir will ich jetzt mal ganz deutlich was sagen...
Mir ist genauso bewusst wie dir, das die wirtschaftlichen Folgen enorm sein können. Kennst du einen Ausweg, der uns davor bewahren kann?
Was für einen Plan B hat knopper? "Ich hab kein Bock auf Maske, mimimi, es ist mir egal, ob deswegen eine alte Oma mehr sterben muss, Hauptsache, es ist nicht meine eigene, das Virus kann nicht so schlimm sein, weil ich mich damit nicht auseinander setzen will..."
Für MICH ist das nur mit Humor und vielleicht auch einer Prise Sarkasmus überhaupt noch zu ertragen!
( Zu deiner geneigten Info: Ich arbeite in den ambulanten Erziehungshilfen! Ich halte täglich meinen Kopf hin für diese Gesellschaft, indem ich mich einem deutlich erhöhten Ansteckungsrisiko aussetze, um den Kinderschutz zu garantieren bei den Familien, die ich betreue ( ich will dir eines sagen: wenn es in diesen Familien kracht ( und die sind im Moment VERDAMMT belastet,weil alle unterstützenden Systeme wie Kitas, Schulen, Jugendzentren etc. weggefallen sind und sie meist in recht beengten Wohnungen ausharren müssen) dann hat momentan KEINE Ordnungsbehörde noch Zeit, sich drum zu kümmern- die sind ja genügend ausgelastet durch die " Nichtmaskenträger" und Coronapartygänger"). Ich versuche, geistig behinderten Jugendlichen zu erklären, warum sie nicht mehr raus dürfen und unterstütze alleinerziehende Mütter, die ohne Auto keine Chance haben, die Lebensmittel für viele Kinder noch zusammen zu bekommen wegen der dämlichen Hamsterkäufer. Für mich bedeutet der Lockdown nicht "oh Gott oh Gott, ich bin so furchtbar einsam und mir ist so stinkend langweilig", sondern erhöhte Gefahr und Arbeit unter Hochdruck unter völlig erschwerten Bedingungen. Und erzwungenermaßen VIELE soziale Kontakte, die meinen Kollegen mit Asthma anstecken könnten, oder meine Kollegin mit immunsuppressiven Medikamenten, wenn ich es denn irgendwo bekommen würde. Außerdem versuche ich, Schutzausrüstung für meine zahlreichen Kollegen/innen zu bekommen- wenigstens ein bisschen Flächendesinfektion, für das eigene Auto, wenn man wieder Jugendliche mitgenommen hat, die es mit der Hygiene und dem Händewaschen nicht so genau nehmen... Von den Belastungen daheim ( Kinder, die durch den Wind sind und keinen Bock auf die Schulaufgaben im " Home- Office" haben mal ganz zu schweigen... also komm mir nicht mit irgendwelchen Theorien über knopper- Mobbing- ich hab absolut nichts gegen knopper- aber wenn jemand so tut, als wenn es keine Gefahr gäbe und sich die Politiker weltweit die Maßnahmen rein aus Schikane unisono plötzlich ausgedacht hätten, bloß weil er sich in seinem Sein " belästigt" fühlt, dann kann ich das einfach nicht unkommentiert stehen lassen...und Humor ist da noch die harmloseste Variante, drauf zu reagieren...)).
Vercingetorix

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vercingetorix »

Einfach ist es nicht. Ich finde es aber durchaus vertretbar, "einfach mal auszuprobieren", wie sich die Infektionszahlen ohne restriktive Maßnahmen entwickeln. Ja, dabei werden Menschen sterben. Jeden Tag sterben >150.000 Menschen auf der Welt an allen möglichen Ursachen, manche vermeidbar, manche nicht. ~6.000 davon sterben aktuell pro Tag mit Covid-19 (nachgewiesen bzw. geschätzt (in Belgien z.B. wird auch teils bloß geschätzt)). Das ist keine zu vernachlässigende Menge, aber auch kein Schwarzer Tod. In fast allen europäischen Ländern zeigt sich, dass der Altersdurchschnitt der Verstorbenen bei 80-85 Jahren liegt. In diesen Fällen hat das Virus den Tod um einige Monate oder Jahre beschleunigt. Die aktuelle Übersterblichkeit wird in Folge dessen anschließend von einer Untersterblichkeit abgelöst werden - diejenigen, die dann "eigentlich" versterben, sind bereits nicht mehr am Leben.
Gleichzeitig sind die vom Mitglied Ferienhaus angesprochenen Sekundäreffekte wirklich groß, auf dem afrikanischen Kontinent allein werden dutzende Millionen Menschen durch die Maßnahmen unter die absolute Armutsgrenze fallen. Die dadurch Verstorbenen hätten wohl einiges mehr an Moate und Jahre gehabt. Afrika ist nun abstrakt und weit weg, aber auch in der eigenen Gesellschaft wird das nicht spurlos vorüber gehen. 2 Jahre sich einigeln und auf das Prinzip Hoffnung setzen, bis dahin einen Impfstoff zu haben? Glücklich ist hier derjenige, der mit der eigenen Villa mit Garten und für das Homeoffice passenden Job für diese Zeit vorgesorgt hat. Wenn man unter dem Strich dann z.B. u.a. 100.000 Alkoholiker mehr hat nach 2 Jahren, ist das auch nicht so das Gelbe vom Ei.
In Ländern, in denen der Lockdown nicht stattfand, hier wird ja dafür oft Schweden dafür angeführt, gibt es auch kein exponentielles Wachstum mehr, die Reproduktionsrate hat sich durch bloßes "Smart Distancing" entweder ebenfalls stark verringert oder - sofern die Ausbreitung weiterhin so stark ist wie zuvor modelliert - die Letalität ist geringer als anfangs vermutet. Jetzt ist dann bald Mai und die für Schweden angekündigte Katastrophe hinsichtlich Todeszahlen lässt weiterhin auf sich warten, obwohl in den 5-7 Wochen, in denen der Rest Europas im Shutdown/Lockdown sitzt, das exponentielle Wachstum genug Zeit hätte haben können/sollen/müssen?
Benutzeravatar
Knuddel
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 980
Registriert: 25 Jun 2013 18:36
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Knuddel »

Einsamer Igel hat geschrieben: 27 Apr 2020 12:29FFP2 ist tatsächlich unangenehm, wenn man sie länger als 5 Minuten tragen soll. Ich habe so eine Maske zum imprägnieren meiner Schuhe oder wenn ich sonst mit Lackspray o.ä. draußen arbeite. Keine Ahnung, wie das med. Personal da nicht reihenweise mit umkippt, wenn sie es länger tragen müssen. FFP3 soll dann noch schwieriger sein.
Deshalb sieht der Gesetzgeber aus Arbeitsschutzgründen auch eine Tragezeitbegrenzung bei beruflichem Einsatz vor: bei FFP2 muss nach zweistündigem Tragen eine Pause von 30 min gemacht werden.
P.S.: Vor Aerosolen schützt Dich die Maske, weil sie mindestens 94% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm herausfiltern muss - nicht jedoch vor den Lösungsmitteldämpfen (in Gasphase).
│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│▌▌│▌▌▌│

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
Zwerg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1459
Registriert: 28 Aug 2016 14:12
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hinter den sieben Bergen

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Zwerg »

Vercingetorix hat geschrieben: 27 Apr 2020 23:32 Einfach ist es nicht. Ich finde es aber durchaus vertretbar, "einfach mal auszuprobieren", wie sich die Infektionszahlen ohne restriktive Maßnahmen entwickeln. Ja, dabei werden Menschen sterben. Jeden Tag sterben >150.000 Menschen auf der Welt an allen möglichen Ursachen, manche vermeidbar, manche nicht. ~6.000 davon sterben aktuell pro Tag mit Covid-19 (nachgewiesen bzw. geschätzt (in Belgien z.B. wird auch teils bloß geschätzt)). Das ist keine zu vernachlässigende Menge, aber auch kein Schwarzer Tod. In fast allen europäischen Ländern zeigt sich, dass der Altersdurchschnitt der Verstorbenen bei 80-85 Jahren liegt. In diesen Fällen hat das Virus den Tod um einige Monate oder Jahre beschleunigt. Die aktuelle Übersterblichkeit wird in Folge dessen anschließend von einer Untersterblichkeit abgelöst werden - diejenigen, die dann "eigentlich" versterben, sind bereits nicht mehr am Leben.
Gleichzeitig sind die vom Mitglied Ferienhaus angesprochenen Sekundäreffekte wirklich groß, auf dem afrikanischen Kontinent allein werden dutzende Millionen Menschen durch die Maßnahmen unter die absolute Armutsgrenze fallen. Die dadurch Verstorbenen hätten wohl einiges mehr an Moate und Jahre gehabt. Afrika ist nun abstrakt und weit weg, aber auch in der eigenen Gesellschaft wird das nicht spurlos vorüber gehen. 2 Jahre sich einigeln und auf das Prinzip Hoffnung setzen, bis dahin einen Impfstoff zu haben? Glücklich ist hier derjenige, der mit der eigenen Villa mit Garten und für das Homeoffice passenden Job für diese Zeit vorgesorgt hat. Wenn man unter dem Strich dann z.B. u.a. 100.000 Alkoholiker mehr hat nach 2 Jahren, ist das auch nicht so das Gelbe vom Ei.
In Ländern, in denen der Lockdown nicht stattfand, hier wird ja dafür oft Schweden dafür angeführt, gibt es auch kein exponentielles Wachstum mehr, die Reproduktionsrate hat sich durch bloßes "Smart Distancing" entweder ebenfalls stark verringert oder - sofern die Ausbreitung weiterhin so stark ist wie zuvor modelliert - die Letalität ist geringer als anfangs vermutet. Jetzt ist dann bald Mai und die für Schweden angekündigte Katastrophe hinsichtlich Todeszahlen lässt weiterhin auf sich warten, obwohl in den 5-7 Wochen, in denen der Rest Europas im Shutdown/Lockdown sitzt, das exponentielle Wachstum genug Zeit hätte haben können/sollen/müssen?
Ich finde es nicht für vertretbar, "einfach mal auszuprobieren", wie sich die Infektionszahlen ohne restriktive Maßnahmen entwickeln. Dagegen macht es sehr wohl Sinn, sich ständig auf die Suche nach weniger einschneidenden Alternativen zu begeben, Schritt für Schritt vom harten zum milderen Mittel überzugehen, z.B. Schülern einen gewissen Anteil Präsenzunterricht zu ermöglichen, Geschäfte statt einer Totalschließung zu unterziehen unter Auflagen wieder zu öffnen. Dabei sollte jedem klar sein, dass es eben nicht alle schaffen werden, diese zu erfüllen und eine Pleitewelle unvermeidlich ist. Es scheint gesellschaftlicher Konsens zu sein, die Belastungsgrenze der stationären und medizinischen Versorgung als gedachte Grenze zu sehen. Vielleicht zeichnet sich ab, dass es verfehlt wird. Dann eben einen Schritt zurück. Eine Sicherheitsreserve können wir uns nicht leisten, eine Ausrottung des Virus ist nicht möglich oder nur um einen Preis, den kaum jemand zu zahlen bereit ist.
Benutzeravatar
selina
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1427
Registriert: 20 Mai 2007 19:10
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Berlin-Pankow

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von selina »

tenorita hat geschrieben: 27 Apr 2020 22:53 ...und Humor ist da noch die harmloseste Variante, drauf zu reagieren...)).
Humor und natürlich hier all den Kinderlosen, Leuten im Homeoffice, Arbeitslosen usw. gleich nochmal unter die Nase zu reiben wie großartig du doch selbst bist. :roll:
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Nougat
SciFiGirl

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von SciFiGirl »

selina hat geschrieben: 28 Apr 2020 06:55
tenorita hat geschrieben: 27 Apr 2020 22:53 ...und Humor ist da noch die harmloseste Variante, drauf zu reagieren...)).
Humor und natürlich hier all den Kinderlosen, Leuten im Homeoffice, Arbeitslosen usw. gleich nochmal unter die Nase zu reiben wie großartig du doch selbst bist. :roll:
Für mich spricht aus dem Beitrag eher Anspannung und Sorge.
Benutzeravatar
Swenja
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5019
Registriert: 04 Feb 2013 23:40
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Swenja »

SciFiGirl hat geschrieben: 28 Apr 2020 07:10
selina hat geschrieben: 28 Apr 2020 06:55
tenorita hat geschrieben: 27 Apr 2020 22:53 ...und Humor ist da noch die harmloseste Variante, drauf zu reagieren...)).
Humor und natürlich hier all den Kinderlosen, Leuten im Homeoffice, Arbeitslosen usw. gleich nochmal unter die Nase zu reiben wie großartig du doch selbst bist. :roll:
Für mich spricht aus dem Beitrag eher Anspannung und Sorge.
:daumen:
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2153
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

selina hat geschrieben: 28 Apr 2020 06:55 Humor und natürlich hier all den Kinderlosen, Leuten im Homeoffice, Arbeitslosen usw. gleich nochmal unter die Nase zu reiben wie großartig du doch selbst bist. :roll:
Lese ich auch nicht heraus. Auch eher Angst, Anspannung und Überforderung.

Ich habe den Eindruck, dass die Gesellschaft da gerade in verschiedene Teile gespalten ist, und die Belastung ungleichmäßig verteilt ist. Da sind zum einen die, die gerade alles am Laufen halten- und sich totschuften- sei es für sich um zu überleben (z.B. Restaurants die auf Lieferservice umgestellt haben) oder für andere wie Familienpflege, Kranken-und Altenpflege, Lebensmittelbranche - ja aber auch Lehrer etc..., und nebenbei noch Kinder und Familie am wuppen sind....

Und die, die gerade nicht viel zu tun haben, aber trotzdem ein gutes Auskommen haben und sich jetzt langweilen.

Und natürlich dann die, die arbeitslos oder obdachlos sind und die ganzen "Stay-at-Home"-Rufe aufgrund ihrer Situation zynisch finden.


In den Medien aber auch auf den Datingplattformen scheinen mir die zweite Gruppe zu überwiegen. Man bekommt verwunderte Blicke, wenn man erzählt, das einem gerade eben nicht langweilig ist, und man eher zuviel zu tun hat.

Privat bin ich aufgrund meiner eigenene persönlichen Situation mehr und mehr mit der Gruppe "Eltern" im - hmm... wie soll ich es sagen - unzufrieden? :oops: (Sorry, liebe Mütter und Väter hier) und komme immer weniger mit zurecht.
Als kinder- und Partnerinloser Mann wurde von mir schon vorher auf der Arbeit immer erwartet auf die Gruppe "Eltern bzw. "Partner" Rücksicht zu nehmen. Sei es bei der Urlaubsplanung, Dienste- und Arbeitsverteilung. Unterschwellig wurde erwartet, das Singels den arbeitenden Eltern den Rücken freihalten. Jetzt, wo die Kitas und die Schulen zu haben, hat das noch zugenommen- Arbeitsmeetings; anstehende Aufgaben, etc... richten sich jetzt noch mehr nach ihnen.
Hätte ich nicht vorher schon soviel Rücksicht genommen, hätte es mich jetzt nicht gestört- im Gegenteil: ich sehe ja durchaus die Belastung- die Kinder wollen versorgt werden, brauchen und möchten auch ihre Aufmerksamkeit. Jetzt den Eltern den Rücken freihalten ist eigentlich nur richtig. Aber wenn man das schon zu normalen Zeiten gemacht hatte, und nie ein Danke etc... bekommen hatte- dann empfinde ich es gerade jetzt als zusätzliche Belastung. Und ich habe mir meine eigene Situation nicht ausgesucht- eigentlich hätte ich mir ja immer selber gerne eine Familie vorgestellt.
Benutzeravatar
selina
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1427
Registriert: 20 Mai 2007 19:10
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Berlin-Pankow

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von selina »

Vogel hat geschrieben: 28 Apr 2020 08:34
Lese ich auch nicht heraus. Auch eher Angst, Anspannung und Überforderung.
Das ist natrülich nur meine Sicht. Kann jeder gern auch anders sehen.

In meinem Umfeld stemmt übrigens jeder seinen Alltag. Und das mit oder ohne Corona.
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Nougat
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2153
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

Vercingetorix hat geschrieben: 27 Apr 2020 23:32 Einfach ist es nicht. Ich finde es aber durchaus vertretbar, "einfach mal auszuprobieren", wie sich die Infektionszahlen ohne restriktive Maßnahmen entwickeln. Ja, dabei werden Menschen sterben. Jeden Tag sterben >150.000 Menschen auf der Welt an allen möglichen Ursachen, manche vermeidbar, manche nicht. ~6.000 davon sterben aktuell pro Tag mit Covid-19 (nachgewiesen bzw. geschätzt (in Belgien z.B. wird auch teils bloß geschätzt)). Das ist keine zu vernachlässigende Menge, aber auch kein Schwarzer Tod. In fast allen europäischen Ländern zeigt sich, dass der Altersdurchschnitt der Verstorbenen bei 80-85 Jahren liegt.[...]
Was für ein zynischer Beitrag! Erinnert mich ein wenig an den Begriff des sozialverträglichen Frühableben.

Mein Vater ist in der Altersklasse- er ist noch sehr fit, gesund und selbstständig. Trotzdem mache ich mir um ihn Sorgen - denn wenn ich ihn verliere, ist mein letzter Halt im Leben weg. Grippe ist gut beeinflussbar - Corona bislang nicht.

Ich könnte ja jetzt aber genauso auf der Linie argumentieren: Die, die jetzt pleite gehen, sind ja selber schuld: warum haben sie nix zurückgelegt? Abgesehen waren die eh schon alle schwach, die wären auch ohne Corona bald pleite gegangen. Und es gehen jedes Jahr Geschäfte, Firmen etc... Pleite - jetzt sind es halt ein paar mehr. Hätten sich die Alleinerziehenden halt nie getrennt- selber schuld. Hätten die Eltern halt nie Kinder bekommen. Wäre halt einer zuhause geblieben...
:hammer: Besser?

Das Beispiel mit Schweden nervt mich langsam. Da wird so getan, als dürften wir in Deutschland das Haus nicht mehr verlassen.
Wir haben in Deutschland keine totale Ausgangssperre. Wir dürfen jederzeit raus. Wir dürfen in mittlerweile ziemlich viele Geschäften einkaufen. Wir dürfen uns mind. zu zweit treffen. Masken nur im Nahverkehr oder Supermarkt. Wir dürfen unsere Eltern und Großeltern treffen- es ist alles nicht verboten!
Und Schweden ist zahlenmäßig im Vergleich zu Südkorea, Taiwan oder Hongkong absolut miserabel..... Seltsamerweise wird da selten auf diese Länder verwiesen! Weil man da Maske tragen muss? Oder weil unsere eigene Arroganz und Nationalstolz verhindert zu sehen, dass diese Länder es besser hinbekommen haben?

Und was die "erwartete Katastrophe" angeht- nochmal, die Katastrophe in D blieb aus, weil rechtzeitig Ressourcen geschaffen wurde, und wir durch Frankreich und Italien vorgewarnt waren.
Und nein- sehr viele sehen den Lockdown als auch gefährlich an- deswegen wird nach Möglichkeiten gesucht, Maßnahmen zu treffen um eine ausgewogene Balance hinzubekommen.

Hier dazu ein ein guter, reflektierter Artikel: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... -impfstoff
Zitat daraus: "Ja, wir werden Geduld brauchen im Jahre 2020. Wir werden sehr verstörende Dinge sehen – aus Afrika, aus Südostasien und Lateinamerika. Ebenso wie erneute Ausbrüche in Europa. Es werden noch dunkle Tage kommen, auch wenn die zweite Welle ausbleibt. Und dann müssen wir schnell, aggressiv und entschlossen reagieren. Denn wenn man einmal die Kontrolle über einen Ausbruch verliert, wird daraus eine Epidemie, die man jagen muss. "
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Reinhard hat geschrieben: 27 Apr 2020 21:17 Bei Kindern verläuft die Krankheit zwar generell mild, aber es könnte sich auch (bei einschlägiger Vorerkrankung?) relativ untypisch als Entzündung und Bauchschmerzen zeigen:
"Radio Eriwan"-Style Meldungen gehören ja bei Covid mittlerweile dazu. Es ist einfach eine Grippe, es sei denn, Du hast Komplikationen.... :cry:

Ich habe die Hoffnung, dass das einfach auf die aktuell erhöhte Beobachtung zurückzuführen ist. Ohne Covid wäre das möglicherweise völlig untergegangen. In UK sowieso... Das Kawasaki-Syndrom ist nach Wikipedia nicht soooo selten. Ursache ist unklar.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2153
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

selina hat geschrieben: 28 Apr 2020 08:39 In meinem Umfeld stemmt übrigens jeder seinen Alltag. Und das mit oder ohne Corona.
Sorry, das tut jeder. Nur die Belastung ist mittlerweile zu unterschiedlich groß.
Benutzeravatar
selina
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1427
Registriert: 20 Mai 2007 19:10
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Berlin-Pankow

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von selina »

Vogel hat geschrieben: 28 Apr 2020 09:03
selina hat geschrieben: 28 Apr 2020 08:39 In meinem Umfeld stemmt übrigens jeder seinen Alltag. Und das mit oder ohne Corona.
Sorry, das tut jeder. Nur die Belastung ist mittlerweile zu unterschiedlich groß.
Natürlich und das war es auch bereits vor Corona. Mag sein das es jetzt mehr an die Öffentlichkeit gerät.
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Nougat
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Tania hat geschrieben: 27 Apr 2020 19:47 Naja, in 5 Jahren wird es genug Bücher geben, die detailliert untersuchen, welches Land wie gehandelt hat und welcher Weg letztlich der beste war. Bis dahin sind wir alle wohl oder übel Probanden in einem weltweiten Versuchsszenario.
China is installing surveillance cameras outside people's front doors ... and sometimes inside their homes

Big Brother gewinnt erstmal. :mrgreen:

Die CCP ist natürlich notorisch paranoid. Aber ich vermute die haben einen Grund...
Zuletzt geändert von Montecristo am 28 Apr 2020 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2153
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

selina hat geschrieben: 28 Apr 2020 09:07
Natürlich und das war es auch bereits vor Corona. Mag sein das es jetzt mehr an die Öffentlichkeit gerät.
Ja, durch Corona wird aktuell alles verstärkt. Und es kommen Dinge ans Licht, die vorher eher im Dunkeln lagen. Wer hätte vorher geahnt, wie wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft viele Menschen sind?
Benutzeravatar
selina
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1427
Registriert: 20 Mai 2007 19:10
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Berlin-Pankow

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von selina »

Vogel hat geschrieben: 28 Apr 2020 09:17 Wer hätte vorher geahnt, wie wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft viele Menschen sind?
Ja na klar, im Alltag rennt man gern mit Scheuklappen rum.
Vieles bekommt man erst mit wenn es einen selbst oder nahe Bekannte/Verwandte/Familie betrifft.
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Nougat
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2153
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

selina hat geschrieben: 28 Apr 2020 09:25 Ja na klar, im Alltag rennt man gern mit Scheuklappen rum.
Vieles bekommt man erst mit wenn es einen selbst oder nahe Bekannte/Verwandte/Familie betrifft.
Eben- und so ist es eben auch bei tenorita. Ihre Arbeit ist halt unsichtbar- nur die, die es betrifft, sehen was sie leistet.
Reinhard
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10183
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Ferienhaus hat geschrieben: 27 Apr 2020 21:48 Was ist, wenn der Plan "1 - 2 Jahre bis zum Impfstoff" nicht aufgeht? (Wer sagt eigentlich, dass der soziale und wirtschaftliche Schaden linear steigt und nicht auch exponentiell?) 5 Jahre?
Deswegen bin ich für's Ausrotten des Virus. :boxing:

Dann sind die Fragen Impfstoff, Dauer der Immunität, Absicherung gefährdeter Gruppen, usw. hinfällig.
Make love not war!