Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Cascade hat geschrieben: 07 Apr 2020 15:51 Also soll man aus finanziellen Gründen lieber die Billigvariante nehmen anstatt die Infektionsquellen und deren Träger zu kennen? Ich denke die teurere Variante ist die sinnvollere, wo doch in einer Krise für die Politik Geld keine Rolle spielt :roll:
Nicht aus finanziellen Gründen - eher aus den Gründen, die die Tests so teuer machen. Eine Maske kann mit etwas Übung jede halbwegs geschickte Person in 15 Minuten herstellen. Und wenn die nicht ganz perfekt ist, ist es auch kein Problem. Und die Herstellung ist sogar automatisierbar.

Die Tests sind letztlich Handarbeit, die nur von Fachpersonal gemacht werden kann - einfach weil Fehler nicht passieren dürfen. Und man sollte sie im Labor unter hygienischen Bedingungen machen. Derzeit arbeiten knapp 150 Labore daran, 350.000 Tests pro Woche zu machen - zuzüglich paar Hundert Medizinstudenten in den Abstrichzentren. Wie viele Labore brauchen wir für 82 Mio?

Denkbar wäre, sich von Dorf zu Dorf vorzuarbeiten. Und jedes durchgetestete, komplett negative Dorf muss von der Außenwelt abgeschlossen werden. Dann kann man nach und nach den "Negativbereich" ausweiten. Aber das dauert Monate .... und es wäre eine politische Höchstleistung zu entscheiden, wo man beginnt und in welchen Gegenden man die Leute noch bisschen länger sterben lässt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Obelix »

Der Asiate hat geschrieben: 07 Apr 2020 15:13 Interessant ist auch, dass Bayern trotz strengster Maßnahmen die meisten Infizierten in DE hat.
Zu Beginn der Maßnahmen am 16.03. hatte Bayern mit 1.067 Infizierten "nur" die Drittmeisten. Heute sind es 26.567 (inkl. Genesene und Tote), ein Zuwachs von 25.500 und Platz 1.
Auf Platz 2 war Baden-Württemberg mit 1.105 Infizierten. Jetzt sind es dort 20.141, also ein Zuwachs von 19.036.
Spitzenreiter war NRW mit 2.744 Infizierten. Stand heute sind es 21.582, also 18.838 mehr als damals.

https://interaktiv.morgenpost.de/corona ... -weltweit/
Meine Vermutung: In Bayern und BaWü waren deutlich mehr Leute in Österreich und Südtirol im Skiurlaub und haben unabhängig voneinander das Virus mitgebracht. Aufgrund der geringeren Entfernung zu den Alpen ist Skifahren hier einfach deutlich verbreiteter. Und anstelle von einem Ehepaar, das in Heinsberg eine Großveranstaltung infiziert hat, waren es in Süddeutschland viele Einzelpersonen, die in ihrem kleinen Umfeld die Infektion gestreut haben. Da konnte man eben auch nicht mehr so gezielt lokal gegensteuern.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von mak1 »

Obelix hat geschrieben: 07 Apr 2020 16:58 ...
Meine Vermutung: In Bayern und BaWü waren deutlich mehr Leute in Österreich und Südtirol im Skiurlaub und haben unabhängig voneinander das Virus mitgebracht. Aufgrund der geringeren Entfernung zu den Alpen ist Skifahren hier einfach deutlich verbreiteter. Und anstelle von einem Ehepaar, das in Heinsberg eine Großveranstaltung infiziert hat, waren es in Süddeutschland viele Einzelpersonen, die in ihrem kleinen Umfeld die Infektion gestreut haben. Da konnte man eben auch nicht mehr so gezielt lokal gegensteuern.
Zudem hatte Österreich auch länger nicht kommuniziert, dass es in Ischgl Corona-Fälle gibt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von uhu72 »

Obelix hat geschrieben: 07 Apr 2020 16:58
Der Asiate hat geschrieben: 07 Apr 2020 15:13 Interessant ist auch, dass Bayern trotz strengster Maßnahmen die meisten Infizierten in DE hat.
Zu Beginn der Maßnahmen am 16.03. hatte Bayern mit 1.067 Infizierten "nur" die Drittmeisten. Heute sind es 26.567 (inkl. Genesene und Tote), ein Zuwachs von 25.500 und Platz 1.
Auf Platz 2 war Baden-Württemberg mit 1.105 Infizierten. Jetzt sind es dort 20.141, also ein Zuwachs von 19.036.
Spitzenreiter war NRW mit 2.744 Infizierten. Stand heute sind es 21.582, also 18.838 mehr als damals.

https://interaktiv.morgenpost.de/corona ... -weltweit/
Meine Vermutung: In Bayern und BaWü waren deutlich mehr Leute in Österreich und Südtirol im Skiurlaub und haben unabhängig voneinander das Virus mitgebracht. Aufgrund der geringeren Entfernung zu den Alpen ist Skifahren hier einfach deutlich verbreiteter. Und anstelle von einem Ehepaar, das in Heinsberg eine Großveranstaltung infiziert hat, waren es in Süddeutschland viele Einzelpersonen, die in ihrem kleinen Umfeld die Infektion gestreut haben. Da konnte man eben auch nicht mehr so gezielt lokal gegensteuern.
Mein Reden und es erklärt auch, warum praktisch auf ein mal in ganz Deutschland Fälle auftauchten.

Selbst im Kreis Heinsberg gibt es Ungereimtheiten ...
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... men-studie
Möglicherweise war es gar nicht die Karnevalssitzung ...
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Cascade »

Tania hat geschrieben: 07 Apr 2020 16:26
Cascade hat geschrieben: 07 Apr 2020 15:51 Also soll man aus finanziellen Gründen lieber die Billigvariante nehmen anstatt die Infektionsquellen und deren Träger zu kennen? Ich denke die teurere Variante ist die sinnvollere, wo doch in einer Krise für die Politik Geld keine Rolle spielt :roll:
Nicht aus finanziellen Gründen - eher aus den Gründen, die die Tests so teuer machen. Eine Maske kann mit etwas Übung jede halbwegs geschickte Person in 15 Minuten herstellen. Und wenn die nicht ganz perfekt ist, ist es auch kein Problem. Und die Herstellung ist sogar automatisierbar.

Die Tests sind letztlich Handarbeit, die nur von Fachpersonal gemacht werden kann - einfach weil Fehler nicht passieren dürfen. Und man sollte sie im Labor unter hygienischen Bedingungen machen. Derzeit arbeiten knapp 150 Labore daran, 350.000 Tests pro Woche zu machen - zuzüglich paar Hundert Medizinstudenten in den Abstrichzentren. Wie viele Labore brauchen wir für 82 Mio?

Denkbar wäre, sich von Dorf zu Dorf vorzuarbeiten. Und jedes durchgetestete, komplett negative Dorf muss von der Außenwelt abgeschlossen werden. Dann kann man nach und nach den "Negativbereich" ausweiten. Aber das dauert Monate .... und es wäre eine politische Höchstleistung zu entscheiden, wo man beginnt und in welchen Gegenden man die Leute noch bisschen länger sterben lässt.
Selbst die von Hand genähten Masken erfüllen nicht unbedingt die Anforderungen die eigentlich notwendig wären. Wie gesagt, für mich ist nicht logisch warum ich eine Maske tragen soll wenn ich nicht infiziert bin und auch zu Infizierten keinen direkten Kontakt hatte. Warum haben wir dann den 2 Meter Abstand? Das wurde auch schon erwähnt das beim ausniesen beispielsweise oder beim sprechen eine maximale Flugweite von 2m gegeben ist. Diese Masken vermitteln nur ein falsches Sicherheitsgefühl.
Womit wir wieder dann auch bei den Tests wären: Ich hätte kein Problem damit mich testen zu lassen auch ohne jeglichen Symptome. Zudem steht in dem von mir verlinkten FAZ Artikel das die Ausweitung der Kapazitäten über die Universitätslabore laufen könnte, da diese derzeit sowieso nicht genutzt werden. Und wie auch von mir erwähnt, könnte hier auch die Bundeswehr mit ihren Sanitätskapazitäten tätig werden, allein der Sanitätsdienst hat eine Personalstärke von fast 20.000 Mann mit denen man durchaus einiges bewegen könnte.

Diese Personalstärke könnte man auch für die von dir erwähnte "Dorf zu Dorf Testung" ran ziehen. Bezüglich des Diagnosematerials gibt es einige Unternehmen die Schnelltests entwickelt haben die ebenfalls zum Einsatz gebracht werden können.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Volta »

Tania hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:02
Und wenn das nicht geht, dann müssen wir halt die Maßnahmen beibehalten, bis 60-70% der Bevölkerung das Virus mal hatten. Und dann beten, dass das Biest nicht so effizient mutiert, dass uns die mühsam gebildeten Antikörper gar nix nützen.

Wie lässt sich eigentlich deine Lust am Untergang mit den Fakten aus China vereinbaren?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Mannanna »

Volta hat geschrieben: 07 Apr 2020 19:01
Tania hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:02
Und wenn das nicht geht, dann müssen wir halt die Maßnahmen beibehalten, bis 60-70% der Bevölkerung das Virus mal hatten. Und dann beten, dass das Biest nicht so effizient mutiert, dass uns die mühsam gebildeten Antikörper gar nix nützen.

Wie lässt sich eigentlich deine Lust am Untergang mit den Fakten aus China vereinbaren?
Naja, ob die Fakten aus China nun gerade Fakten sind....
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Volta »

Man hat ja schon vor dem Corona-Ausbruch in Europa gedacht, man müsse ja die Fakten aus China nicht ernstnehmen. Das Ergebnis dieses Rassismus sieht man jetzt.
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fidelchen
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von fidelchen »

Tania hat geschrieben: 07 Apr 2020 16:26
Die Tests sind letztlich Handarbeit, die nur von Fachpersonal gemacht werden kann - einfach weil Fehler nicht passieren dürfen. Und man sollte sie im Labor unter hygienischen Bedingungen machen. Derzeit arbeiten knapp 150 Labore daran, 350.000 Tests pro Woche zu machen - zuzüglich paar Hundert Medizinstudenten in den Abstrichzentren. Wie viele Labore brauchen wir für 82 Mio?
Aiii wie cool... ich bin Fachpersonal, also ich habe ja schonmal selbst so ein Test mit dem Bosch Test Gerät gemacht 😅... ungefähr fünfmal musste ich ein Button drücken, bis die Maschine anfing zu laufen... Das Resultat wird dann automatisch weitergeleitet 😅...

Spass beiseite, die optimieren aktuell auch stark an ihrer Testinfrastruktur und genau durch solche Geräte kann man die Labore auch extrem entlasten... Man ist also an allen Stellen zugange...
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
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Lazarus Long
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Volta hat geschrieben: 07 Apr 2020 19:01mit den Fakten aus China vereinbaren?
Welche Fakten meinst du?
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Volta »

Dass man dort die Einschränkungen aufhebt, bevor 60-70% der Bevölkerung infiziert worden sind.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Cascade hat geschrieben: 07 Apr 2020 18:43 Selbst die von Hand genähten Masken erfüllen nicht unbedingt die Anforderungen die eigentlich notwendig wären. Wie gesagt, für mich ist nicht logisch warum ich eine Maske tragen soll wenn ich nicht infiziert bin und auch zu Infizierten keinen direkten Kontakt hatte.
Aber du weißt doch nicht, ob du zu Infizierten Kontakt hattest oder selbst infiziert bist. :hierlang:

Bis auf Krankenhauspersonal oder Rettungskräfte oder so, die von Berufs wegen mit bekannt Infizierten zu tun haben, hat jeder Erkrankte, ich wiederhole: JEDER gedacht, dass er schon keinen direkten Kontakt haben wird.


Das will sich doch keiner absichtlich geholt haben. :hammer:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Volta hat geschrieben: 07 Apr 2020 19:26 Dass man dort die Einschränkungen aufhebt, bevor 60-70% der Bevölkerung infiziert worden sind.
China hat es - eigenen Angaben zufolge - geschafft, das Virus unter Kontrolle zu bringen. Also die Zahl der täglichen inländischen Neuinfektionen im einstelligen Bereich zu halten, und Einreisende konsequent zu überwachen, zu testen und vorsorglich in Quarantäne zu stecken. Wenn wir so etwas in Deutschland auch schaffen, spricht sicher nichts dagegen, die Einschränkungen (mit Ausnahme der Einreisebeschränkungen) aufzuheben. Leider sind wir derzeit noch bei 3800 nachgewiesenen Neuinfektionen pro Tag ...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Tania hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:02 Und wenn das nicht geht, dann müssen wir halt die Maßnahmen beibehalten, bis 60-70% der Bevölkerung das Virus mal hatten. Und dann beten, dass das Biest nicht so effizient mutiert, dass uns die mühsam gebildeten Antikörper gar nix nützen.
Greife das auch noch mal raus.
Nein, also wurde das nicht schon bestätigt das dem nicht so ist? :gruebel: Sprich auch wenn es mutiert, nützen die Antikörper weiterhin etwas das Virus abzuwehren.

Es bleiben ja trotzdem Coronaviren, die über den gleichen Mechanismus in die Zelle
eindringen, werden also durch die Antikörper weiterhin erkannt.
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Coronaviridae#Morphologie …die Spikes haben die anderen Coronaviren auch, d.h. womit sie in die Zelle eindringen.

Also nee nee an so ein Horrorszenario glaube ich nicht. Dann könnte das Virus immer wieder mutieren und wir kämen nie hinterher....

Tania hat geschrieben: 07 Apr 2020 20:09 China hat es - eigenen Angaben zufolge - geschafft, das Virus unter Kontrolle zu bringen. Also die Zahl der täglichen inländischen Neuinfektionen im einstelligen Bereich zu halten, und Einreisende konsequent zu überwachen, zu testen und vorsorglich in Quarantäne zu stecken. Wenn wir so etwas in Deutschland auch schaffen, spricht sicher nichts dagegen, die Einschränkungen (mit Ausnahme der Einreisebeschränkungen) aufzuheben. Leider sind wir derzeit noch bei 3800 nachgewiesenen Neuinfektionen pro Tag ...
ja haben sie. Es klingt jedoch bei all diesen Erklärungen nimmer heraus dass China es eben NUR so geschafft hat.

Heißt also wenn wir wieder die volle Normalität wollen dann müssten wir es auch so machen...und das ist eben ein Irrtum. Ja China hat es mit drastischen Maßnahmen geschafft, aber das stellt nicht den einzig oder den Königsweg da...bei weitem nicht.
Die Neuinfektionen gehen ja jetzt in Österreich ebenso runter, nicht umsonst wollen die Maßnahmen wieder lockern.

Die "Hau-drauf-Keule" mit Menschen einsperren und streng überwachen so wie in China brauchen wir hier nicht....
Vidar

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Zu Wuhan:
Es wurde nach 76 Tagen Lockdown die Reisefreiheit gewährt, nicht das Ende aller Restriktionen. Ohne grünes Licht in der App geht z.B. überhaupt nichts, weder im Supermarkt, noch im ÖPNV, und auch nicht bei der Ausreise aus der Stadt.

Zum Thema "Wirtschaft":
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ldenerlass
ZEIT ONLINE: Die Welthungerhilfe warnt, die Zahl der über 800 Millionen Hungernden könne um zwei Prozent steigen, wenn das globale Wirtschaftswachstum um ein Prozent sinkt [...]
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Vidar hat geschrieben: 06 Apr 2020 19:55
Reinhard hat geschrieben: 06 Apr 2020 19:19 [...]
Sollten sich diejenigen durchlesen, die gern mit "der Wirtschaft" argumentieren, die Maßnahmen aufzuweichen. :hierlang:
[...]
Vielleicht mal folgende Überlegung:
Wollt ihr lieber ab Juli wieder einigermaßen sicher sein, dass ihr Covid-19 nicht kriegt und wieder euren normalen Geschäften nachgehen könnt? Außer wenn die Veranstaltungen mit über 50 Personen erfordern. Und ihr Mund-Nasen-Schutz tragen müsst, wenn ihr wo seid, wo andere Leute sind ...

Oder wollt ihr von Mai dieses Jahres bis Mai nächsten Jahres zwar alles tun dürfen, aber dabei immer mit der Gefahr leben, dass ihr es euch doch einfangt? Und wenn ihr krank werdet -- mit irgendwas(!) -- ihr dann Glück haben müsst, ob ihr gerade in einem Hotspot seid?
Wieso nur dieses schwarz/weiß, entweder/oder Denken? (...)
Ich habe gerade von denen den Eindruck, die auf möglichst schnelles Hochfahren drängen, ein Anhängen einer Schwarz-/Weiß-Sichtweise. Als ob es einen Drehknopf gibt, links steht "Gesundheit" und rechts steht "Wirtschaft" und die wollen es halt mehr nach rechts drehen.


Ich sehe das anders. Ich muss aber etwas ausholen für eine Erklärung ... :shy:


Gehen wir doch mal aus von einem eher ungünstigen Szenario: die Dunkelziffer ist gering und deshalb die Durchseuchung der Bevölkerung noch weit davon entfernt abgeschlossen zu sein; und gut wirksame Medikamente gibt es auch nicht; und ein gewisser Anteil der Kranken muss hospitalisiert werden. Covid-19 wird uns deshalb begleiten bis irgendwann Frühjahr 2021 ein Impfstoff verfügbar ist.

Es wird ein paar Maßnahmen, die wird man dann bei allen Vorgehensweisen beherzigen müssen. Großzügiger Einsatz von Seife und Desinfektionsmitteln. Abstandhalten, wo es geht. Viel Testen auf akute Krankheit und Quarantäne der entdeckten Kranken und ihrer Kontaktpersonen. Keine Großveranstaltungen, weil einem sonst die ganze Sache über den Kopf wächst, wenn die unentdeckten Infizierten noch meinen, sie können frei rumlaufen. Beispiele dafür haben ja mittlerweile einige: der Besuch einer Kirche in Südkorea, Skifahren und Après-Ski in Ischgl, Fußballspiel in Bergamo, rheinischer Karneval, Starkbierfest in Mitterteich ... Vermutlich gehört zu den brauchbaren und billigen Maßnahmen auch Maskentragen, oder Quarantänen bei Fernreisen. Muss man sehen.


Aber nach den Gemeinsamkeiten die Unterschiede:

A)
Die eine Variante wäre eben, man fährt alles wieder hoch und man darf überall hin und es gibt dauernd relativ viele Kranke. Täglich werden 20000 oder 30000 Leute krank, man kann es sich auch überall einfangen, weil immer irgendwo jemand unerkannt infiziert rumrennt, die Krankenhäuser sind überall recht voll mit Kranken, die Bestatter haben gute Konjunktur. Manchmal gibt es auch Hotspots, wo man es zeitweilig mit Überfüllung der Spitäler zu tun hat und sie dann über weitere Entfernung verteilt werden und in so einer Region gibt es dann auch schon mal öfter begrenzte Lockdowns.

So ... gehen wir doch mal davon aus. Theoretisch kann man überall hin, die Restaurants haben auf, man kann im Spezial-laden irgendwas kaufen, oder sich einen Handwerker kommen lassen für was-weiß-ich, Fliesenlegen oder so. Aber will man das dann? Da holt man sich nur die Krankheit oder steckt sich an. Das eigene Einkommen ist vielleicht auch nicht so sicher ... man weiß ja nicht, ob man demnächst mal wieder zuhause sein muss, weil man dummerweise in einer vorrübergehenden Sperrregion lebt. Oder Kontaktperson eines Kranken ist ... das könnte man ja auch öfter sein, während man hoffentlich nur einmal krank wird (zumindest für eine Weile solange man dann immun ist). Und Urlaube planen ist auch schlecht, weil man ja auch nicht weiß, wann die am Urlaubsort mal wieder gerade Krankheitswelle haben. Oder man selber. Sollte man sich einen neuen Job suchen, dann interessiert man sich weniger dafür, was die Firmen denn als Bezahlung anbieten, sondern wie gut die Krankenhäuser an dem jeweiligen Ort bisher ausgelastet waren. Und überhaupt ist es besser, sein Geld zusammenzuhalten. Vielleicht wird man ja demnächst wieder Klopapier und Nudeln hamstern müssen, wenn einen wieder die Welle trifft. Und überhaupt möchte man auch gar nicht krank werden, also: noch weniger als so schon, es ist ja auch eine schlechte Zeit, aus anderem Grund medizinische Hilfe zu benötigen.


---------
B)
Es gibt ein paar wenige Infektionsketten, die immer mal wieder zu einem Aufflackern führen, aber generell ist die Lage im Griff. Die Geschäfte haben auf, aber man muss strikt auf Abstände achten. Anstellen vor einem Laden ist Usus. Plätze in Restaurants sind so knapp, dass man zwei oder drei Wochen vorher reservieren muss, sein Ausgehen oder Feiern ist halt nicht so spontan machbar. Freibäder machen auch schon mal wegen Überfüllung zu. Klar ist es möglich, sich hin und wieder mal anzustecken, aber es ist so selten, dass man sich da nicht groß von irgendwas abhalten lässt. Man kann seinen Urlaub planen; oder wenn man seine Wohnung neu einrichten will. Tödliche Verläufe kommen natürlich auch vor, aber man rechnet halt nicht damit so als drohendes Szenario, weil man mal nicht aufgepasst hat.


---------
In welchem Szenario ist die Wirtschaft wohl aktiver?


Ich nehme an, bei Szenario B. In diesem Sinne denke ich, dass ein Schutz der Gesundheit auch ein Schutz der Wirtschaft ist. Vielleicht nicht unbedingt der Konzernwirtschaft, denen kann es egal sein, ob immer ein paar Prozent ihrer Arbeiter wegen dem einen oder anderen Grund ausfallen ... aber für die Wirtschaft als Gesamtes ist es wohl besser, einigermaßen Gleichmäßigkeit und Planbarkeit herzustellen und dazu braucht es nun mal eher kleine Infiziertenzahlen, die man mit Nachverfolgung der Infektionsketten und einem gewissen smart distancing klein hält.


Noch besser wäre natürlich, den Virus örtlich begrenzt auszurotten. :hierlang:
Ich weiß aber nicht, ob man das hinbringt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

knopper hat geschrieben: 07 Apr 2020 20:29 Die "Hau-drauf-Keule" mit Menschen einsperren und streng überwachen so wie in China brauchen wir hier nicht....
Europa wird auch definitiv keine Grenzschließungen, Versammlungsverbote oder Ausgangssperren brauchen (unisono europ. Politiker, im Februar, 2020). Solche Maßnahmen in Europa wären schließlich auch absurd.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Der Asiate »

Reinhard hat geschrieben: 07 Apr 2020 19:28
Cascade hat geschrieben: 07 Apr 2020 18:43 Selbst die von Hand genähten Masken erfüllen nicht unbedingt die Anforderungen die eigentlich notwendig wären. Wie gesagt, für mich ist nicht logisch warum ich eine Maske tragen soll wenn ich nicht infiziert bin und auch zu Infizierten keinen direkten Kontakt hatte.
Aber du weißt doch nicht, ob du zu Infizierten Kontakt hattest oder selbst infiziert bist. :hierlang:

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Das will sich doch keiner absichtlich geholt haben. :hammer:
Selbst wenn Person A unbewusst infiziert ist, muss sie erst niesen oder husten um Viren zu "verteilen" und damit Person B anzustecken und das auch nur bei näherem Körperkontakt. Solange man Abstand hält, sollte das Risiko entsprechend gering sein.
Tania hat geschrieben: 07 Apr 2020 20:09 China hat es - eigenen Angaben zufolge - geschafft, das Virus unter Kontrolle zu bringen. Also die Zahl der täglichen inländischen Neuinfektionen im einstelligen Bereich zu halten, und Einreisende konsequent zu überwachen, zu testen und vorsorglich in Quarantäne zu stecken. Wenn wir so etwas in Deutschland auch schaffen, spricht sicher nichts dagegen, die Einschränkungen (mit Ausnahme der Einreisebeschränkungen) aufzuheben. Leider sind wir derzeit noch bei 3800 nachgewiesenen Neuinfektionen pro Tag ...
Letzte Woche hatten wir noch über 6000 Neuinfektionen, als ist das doch schon mal ein Fortschritt.
China hat angeblich keine neuen Todesfälle mehr.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Tania hat geschrieben: 07 Apr 2020 14:37
Hoppala hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:37 So sei bisher in Hamburg kein einziger nicht vorerkrankter Mensch an dem Virus verstorben. „Alle, die wir bisher untersucht haben, ....
Tunnelblick eines Praktikers. Er hatte maximal 25 Tote auf dem Tisch - aus dieser Fallzahl Erkenntnisse oder gar Empfehlungen für die Gesamtbevölkerung abzuleiten, ist schon gewagt.

In einer ersten Studie in Italien wurde unter 105 Verstorbenen kein einziger Unter-50-Fall gefunden. Und alle hatten Vorerkrankungen - besonders Bluthochdruck (75%), koronare Herzkrankheit und Diabetes. Also nichts, weswegen man zwingend zeitnah tot umfällt.

Man hätte nun sagen können, Unter-fünfzig-jährige sind nicht gefährdet. Man hat aber zwei Wochen später noch einmal 2003 Tote untersucht. Da waren dann auch schon 17 Leute von 30-49 dabei, ungefähr genauso viele hatten keine einzige Vorerkrankung und der Anteil der Patienten mit Herzkrankheit war von ca. 75% auf 33% gesunken.

Welche Relevanz nun Beobachtungen an 25 Patienten haben, kann man vielleicht ahnen ...
Ja, sehr richtig.

Ich sehe das auch als einen Effekt, den man während der ansteigenden Flanke der Todesfälle sieht. Zuerst erwischt es häufiger diejenigen, die multimorbid und gefährdeter sind. Die anderen sterben zwar tatsächlich seltener, aber diejenigen, die es tun, halten aber wohl vorher etwas länger durch, so dass sie erst seltener auftauchen. Solange noch nicht alle Infizierten (bzw. alle Infizierten einer Infektionskohorte) tot oder genesen sind, kann man über die Risikoverteilung wenig sagen.


Siehe auch meinen Beitrag vom 27. März.
Und so kompliziert ist der Zusammenhang eigentlich auch nicht. Man sieht es halt nur nicht direkt mit den Augen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 07 Apr 2020 20:29 Heißt also wenn wir wieder die volle Normalität wollen dann müssten wir es auch so machen...und das ist eben ein Irrtum. Ja China hat es mit drastischen Maßnahmen geschafft, aber das stellt nicht den einzig oder den Königsweg da...bei weitem nicht.
Die Neuinfektionen gehen ja jetzt in Österreich ebenso runter, nicht umsonst wollen die Maßnahmen wieder lockern.
Lockern - ja. Aber von voller Normalität ist man auch in Österreich noch weit entfernt. Die wird uns wohl erst wieder möglich, wenn auf irgendeinem Weg gewährleistet ist, dass die Zahlen in besagter Normalität nicht wieder exponentiell ansteigen.

China hat seine Grenzen und seine Bürger recht gut unter Kontrolle. Das trifft in diesem Maße auf kein europäisches Land zu. Infolgedessen hat man sich hier für die Strategie der Eindämmung entschieden - man versucht gar nicht erst, das Virus komplett auszurotten, sondern man ist lediglich bestrebt, die Zahl der Infektionen beherrschbar zu halten. Also #flattenthecurve, nicht #bringthecurvetozero Man versucht nicht, die Gesamtzahl der Infizierten zu minimieren, sondern versucht nur, diese Zahl auf einen möglichst langen Zeitraum zu verteilen, um die Kliniken nicht zu überlasten. Also, wenn die Maßnahmen dafür sorgen, dass täglich nur so viele Menschen in die Klinik kommen, wie entlassen bzw. vom Bestatter abgeholt werden, ist das Ziel erreicht und man kann die Maßnahmen auf diesem Level belassen, bis eine ausreichende Durchseuchung gegeben ist bzw. ein Impfstoff oder Medikament gefunden ist.

In Italien liegen seit 12 Tagen relativ konstant ca. 4000 Personen auf der Intensivstation und seit 8 Tagen ca. 28.000 im Krankenhaus. Die dort aktiven Maßnahmen scheinen also momentan auszureichen, um ein stabiles Level zu halten. Und die sind deutlich strenger als bei uns.

Wie die Zahlen bzgl. Krankenhaus/Intensivstation sich bei uns entwickeln, weiß ich leider nicht. Als ich das letze Mal geschaut habe, stiegen sie noch an.
Zuletzt geändert von Tania am 07 Apr 2020 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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