Vogel hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 13:49
Der Artikel selbst fasst das Ergebniss der Studie so zusammen, wie auch die anderen. Ich bezog mich aber auf das Kritische Editorial. Dort steht das nämlich etwas ganz anderes drin, als Du es oben zitiert hast! Artikel verwechselt?
Ich zitiere mal wortwörtlich (
https://www.rosenfluh.ch/arsmedici-2017 ... nfektionen):
"
Das Hauptergebnis der neuen Metaanalyse ist laut den Autoren des Editorials, dass der Anteil der Teilnehmer, die mindestens eine akute Atenwegsinfektion erlitten, durch die Gabe von Vitamin D von 42% auf 40% gesenkt werden konnte. Es scheint unwahrscheinlich, dass eine absolute Risikoreduktion um 2 Prozent für die Allgemeinbevölkerung eine ausreichende Rechtfertigung für eine Supplementierung darstelle, schreiben die Editorialisten. Sie vertreten die Meinung, dass die klinische Praxis aufgrund der jüngsten Ergebnisse nicht geändert werden sollte. Die Resultate der vorliegenden Metaanalyse sollten vielmehr in randomisierten, kontrollierten Studien mit adäquater Teilnehmerzahl überprüft werden. Nach Ansicht der Editorialisten stützt die aktuelle Evidenz den Einsatz von Vitamin-D-Supplementen in präventiver Absicht nicht. "
Kurz: profitieren tun nur die, die einen Mangel haben. Alle anderen haben keinen großen Nutzen davon- 2% ist mehr die profitieren ist ...naja....
Ich habe da in der Tat die Artikel verwechselt (zu viele offene Browserfenster). Allerdings scheint sich die Ablehnung der Supplementierung im kritischen Editorial wohl auf die von den Autoren der Studie befürwortete allgemeine Supplementierung der Bevölkerung etwa durch angereicherte Nahrungsmittel zu beziehen, nicht auf die Supplementierung, wenn ein Mangel festgestellt wurde.
Die Zusammenfassung der Studienergebnisse, dass die Anzahl der Teilnehmer mit einer akuten Atemwegsinfektion von 42% auf 40% reduziert hat, ist meiner Ansicht nach zu stark verkürzt, weil es quasi alle Ergebnisse zusammen wirft, anstatt aufzuzeigen, welche Intervention unter welchen Umständen Erfolg hatte. Z. B. ist ja auch ein Ergebnis der Metastudie, dass seltene große Bolusdosen eher keine Wirkung haben, kleinere tägliche oder wöchentliche Dosen dagegen schon. Dass vor allem dann ein Effekt eintritt, wenn ein
Vitamin D-Mangel vorliegt, wurde ja schon erwähnt. Auch der Ort an dem die einzelnen Studien durchgeführt wurden, wird sich mit auf das Ergebnis ausgewirkt haben. Eine Studie in Kalifornien wird andere Ergebnisse bringen als eine Studie in Skandinavien. Da muss man bei einer Metastudie sehr darauf achten, dass das tatsächliche Potential einer Intervention nicht verschleiert wird, wenn das alles zusammen geworfen wird.
Auch unabhängig von Corona würde ich eigentlich jedem empfehlen, mal seinen oder ihren
Vitamin D-Spiegel messen zu lassen. Nur werden im Moment wohl die meisten auf nicht absolut notwendige Arztbesuche eher verzichten wollen und die Labore haben im Moment wahrscheinlich auch genug zu tun. Bleibt also entweder die Supplementierung mit moderate Dosen auf Verdacht oder die
Vitamin D-Produktion durch Sonnenlicht. Höher dosierte
Vitamin D-Präparate, wie die von Tenorita erwähnten 20000 I.E. pro Kapsel muss man sich ja ohnehin vom Arzt verschreiben lassen.
Vogel hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 13:49
Ob es einen Mangel an
Vitamin D in der Bevölkerung gibt, scheint auch nicht klar zu sein. Es ist, wie du ja selber geschrieben hattest, saisonal unterschiedlich.
Natürlich ist das saisonal unterschiedlich. Allerdings grassieren Atemwegsinfektionen wie Grippe und Erkältungen ja auch vorwiegend im Winterhalbjahr, also gerade dann, wenn auch die
Vitamin D-Spiegel niedrig sind.
Vogel hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 13:49
Warum ich das ganze hier geschrieben habe?
Moon hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 10:45
Wenn man jetzt vor der Entscheidung steht, ob man
Vitamin D nehmen sollte oder nicht, kann man allerdings nicht warten, bis endgültige Studienergebnisse oder womöglich sogar Doppelblindstudien vorliegen.
Wie in den Studien festgestellt - ein Nutzen scheint es generell nur zu geben, wenn ein echter Mangel vorliegt. Sonst nicht. Und bei der aktuellen Situation weiß man bisher gar nix! Mit obigen Aussagen wird es nur wieder Menschen geben, die glauben mit Schlucken von
Vitamin D würden sie sich alleine gegen den Virus und den Folgen schützen. Das dem so ist, ist nicht bewiesen - und ich halte es daher in dem Zusammenhang gefährlich.
Das Problem gibt es ja allerdings immer bei allem was potentiell gegen Corona helfen könnte. Bei den Masken gibt es ja auch Meinungen, dass die Leute sich zu sicher fühlen könnten und meinen, Regeln wie Abstand halten seien nicht mehr unbedingt notwendig.
Vogel hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 13:49
Das eine gute Versorgung von Vitaminen zur Gesundheit beiträgt, ist heute jedem bekannt, und daher trivial.
Es ist allerdings gerade in Deutschland bei vielen eine Art Dogma, dass man bei einer ausgewogenen Ernährung mit allen Vitaminen und Mineralstoffen schon optimal versorgt ist. Das ist meiner Ansicht nach nicht unbedingt garantiert. Für
Vitamin D als Sonnenlichtvitamin natürlich ohnehin nicht.