Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

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Le Chiffre Zéro
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Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Und nicht nur an Google und Facebook, sondern auch an andere, die gut dafür zahlen. Außerdem tut nicht nur Tinder das, sondern auch andere Dating- und sehr persönliche Apps, die überwiegend sogar noch schlimmer sind – insbesondere unter Android, aber unter iOS sieht es allenfalls systembedingt etwas besser aus.

Das haben norwegische Verbraucherschützer herausgefunden mit Hilfe von Sicherheits- und Datenschutzexperten. Netzpolitik berichtete, sogar die ZEIT berichtete. Zehn Apps wurden getestet. Alle zehn haben reichlich Daten an Google weitergereicht, acht davon auch an Facebook. Und sie haben nur Apps getestet, die in Norwegen einigermaßene Verbreitung haben, also z. B. nicht Lovoo. Aber da dürfte das Ergebnis ähnlich ausfallen.

Die Studie haben sie – ab jetzt sind alle verlinkten Dokumente auf Englisch – unter dem Titel „Out Of Control“ veröffentlicht. Wer sich für die Details interessiert, kann sich den Report selbst ansehen. (Ich persönlich warte immer noch darauf, daß Mike Kuketz darauf reagiert. Kuketz hat ja auch vor gut einem Jahr den Ada-Health-Datenmißbrauchsskandal aufgedeckt, der auch durch andere Medien ging.)

Das extremste Beispiel dürfte Grindr sein, eine LGBTQI-Dating-Chat-App, also mit Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transsexuellen etc. als Zielgruppe. Diese App leitet Nutzerdaten an 53 Empfänger weiter. 18 davon empfangen die Android-Advertising-ID, mit der das jeweilige Gerät eindeutig identifiziert werden kann; an 4 wird die IP- und/oder gar die MAC-Adresse des Geräts weitergereicht. 11 empfangen per GPS die aktuelle Position des Nutzers. An 7 werden umfangreiche private Nutzerdaten weitergereicht, die wohl deutlich über Alter und Geschlecht hinausgehen. Es ist nur zu offensichtlich, daß gerade Daten über Angehörige der LGBTQI-Community einigen Leuten da draußen sehr viel Geld wert sind.

MyDays, eine Menstruations-App für Frauen, gehört auch mit zu den Testkandidaten. Teilweise bekommt ein und dasselbe Unternehmen
  • in sehr kurzen Abständen die genaue Position des Geräts, und zwar auch innerhalb von Gebäuden bis hin zum genauen Stockwerk und bis hin zu Bewegungsdaten (Gehen, Aufstehen etc.)
  • die MAC-Adresse, die normalerweise für jedes Netzwerkgerät einzigartig ist (aber inzwischen unter Android gefaket werden kann)
  • eine vollständige Liste der installierten Apps, die zum einen auch als eindeutiger Identifikator verwendet werden kann, zum anderen aber auch dafür, evtl. andere Apps nach verwertbaren Daten zu durchsuchen
Zumindest ist MyDays von den zehn untersuchten Apps eine von nur zwei, die keine Daten an Facebook weiterreicht – ausgerechnet Grindr ist die andere.

Eine andere Menstruations-App, Clue, wurde schon von Mike Kuketz unter die Lupe genommen – er kam auf das gleiche verheerende Ergebnis wie die Norweger, hat aber zusätzlich zwei sichere Alternativen genannt.

Die OkCupid-App reicht u. a. an ein Software-Unternehmen namens Braze (ehemals AppBoy) fast das komplette Nutzerprofil weiter – inklusive aller Antworten aus der Fragenliste (einige davon beinhalten EXTREM sensible Daten, wenn man sie beantwortet hat, z. B. sexuelle Vorlieben, politische Meinung oder Informationen über Drogenkonsum) oder auch Konfession, Schulbildung, ethnischer Zugehörigkeit und Beziehungswunsch – und empfängt gelegentlich auch die GPS-Position. „Nix zu verbergen“ wird spätestens hier gefährliche Naivität: Drogenfahnder könnten hier aus einer einzigen Quelle alle Informationen bekommen, die sie bräuchten, um einen Konsumenten illegaler Drogen zu finden und zu verhaften.

Last but not least: Tinder. Da fängt es schon damit an, daß die App ohne GPS-Daten überhaupt nicht funktioniert. Mit Google ist Tinder sehr eng verknüpft; alleine über Tinder kann Google jedes Smartphone eindeutig identifizieren – und alle gewonnenen Daten entsprechend eindeutig Personenprofilen zuordnen. Zumindest zwei (mutmaßliche) Werbeunternehmen bekommen gebündelt unter anderem
  • das Alter
  • zusätzlich das genaue Geburtsdatum
  • das Geschlecht (und damit auch, ob man eventuell transsexuell oder anderweitig „genderqueer“ ist)
  • das bevorzugte Geschlecht (wodurch das Unternehmen erfährt, ob man z. B. schwul oder lesbisch ist)
  • den Aufenthaltsort per GPS, teilweise alle fünf Minuten
  • Unmengen an Informationen über das Gerät inklusive einer eindeutigen Geräte-ID
  • ob Verbindungen zu Spotify und/oder Snapchat bestehen
Interessanterweise verbindet sich die Tinder-App nicht nur mit Google und Facebook, sondern sogar mit Adobe (kennt ihr vielleicht, das sind die mit Acrobat Reader/Adobe Reader, Photoshop usw. – neben Alphabet/Google und Facebook einer der größten IT-Konzerne der USA).

Zum Schluß sollte man sich eine Frage stellen: Was machen all die Unternehmen, die diese Daten sammeln, mit den Daten? Wer jetzt glaubt, die halten sie unter Verschluß, ist reichlich naiv. Diese Daten sind nämlich sehr, sehr viel Geld wert – vor allem, wenn man noch mehr solche Daten aus mehreren Quellen sammeln und jeweils eindeutig demselben Smartphone bzw. demselben Nutzer zuordnen kann.

Und glaubt mir: Die dienen nicht nur dazu, speziell für euch individuell zugeschnittene Werbung zu machen.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Lazarus Long
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Lazarus Long »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 18 Jan 2020 22:28Und glaubt mir: Die dienen nicht nur dazu, speziell für euch individuell zugeschnittene Werbung zu machen.
Sorry, zu der Aussage, kann ich mir eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen:

Ich hoffe, daß die Algorithmen, die sie für andere Zwecke nutzen, als diejenigen, die sie nutzen, um mich mit Werbung zu beglücken, besser sind. Ansonsten taugen sie nämlich gar nichts.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Mit müden Augen »

Na und? Ich habe nichts zu verbergen!
/
Das machen doch eh alle Apps/Dienste/Webseiten/whatever
:roll: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend: :wuetend:

PS: Unser anderer Verfechter von Datenschutz war übrigens schneller: viewtopic.php?f=11&t=26053&p=1164170
Zuletzt geändert von Mit müden Augen am 19 Jan 2020 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Reinhard »

Lazarus Long hat geschrieben: 19 Jan 2020 08:50 Ich hoffe, daß die Algorithmen, die sie für andere Zwecke nutzen, als diejenigen, die sie nutzen, um mich mit Werbung zu beglücken, besser sind. Ansonsten taugen sie nämlich gar nichts.
Die Werbung, die du als solche erkennst, ist der uninteressante Teil.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von inVinoVeritas »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 18 Jan 2020 22:28
  • das Alter
  • zusätzlich das genaue Geburtsdatum
  • das Geschlecht (und damit auch, ob man eventuell transsexuell oder anderweitig „genderqueer“ ist)
  • das bevorzugte Geschlecht (wodurch das Unternehmen erfährt, ob man z. B. schwul oder lesbisch ist)
  • den Aufenthaltsort per GPS, teilweise alle fünf Minuten
  • Unmengen an Informationen über das Gerät inklusive einer eindeutigen Geräte-ID
  • ob Verbindungen zu Spotify und/oder Snapchat bestehen

Und glaubt mir: Die dienen nicht nur dazu, speziell für euch individuell zugeschnittene Werbung zu machen.
Hast du eventuell konkrete Beispiele, wofür diese genannten Daten (abseits individuell zugeschnittener Werbung) sonst noch genutzt werden?
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von desigual »

An Tinder hatte mich die Beziehung zu Facebook eh schon genervt. Dann hatte ich es trotzdem mal installiert und dieser ständig nötige Standort (GPS habe ich eigentlich ausgeschaltet außer ich brauche es zur Navigation, z. B. beim Wandern) hat mich zudem massiv gestört. Daher habe ich es sehr bald wieder deinstalliert.
Aber ich glaube, ich bin eh kein Tinder-Typ... Ich schreibe lieber lange Texte und brauche länger bis ich mal auftaue...
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Ferienhaus »

inVinoVeritas hat geschrieben: 20 Jan 2020 12:22
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 18 Jan 2020 22:28
  • das Alter
  • zusätzlich das genaue Geburtsdatum
  • das Geschlecht (und damit auch, ob man eventuell transsexuell oder anderweitig „genderqueer“ ist)
  • das bevorzugte Geschlecht (wodurch das Unternehmen erfährt, ob man z. B. schwul oder lesbisch ist)
  • den Aufenthaltsort per GPS, teilweise alle fünf Minuten
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Und glaubt mir: Die dienen nicht nur dazu, speziell für euch individuell zugeschnittene Werbung zu machen.
Hast du eventuell konkrete Beispiele, wofür diese genannten Daten (abseits individuell zugeschnittener Werbung) sonst noch genutzt werden?
Wahrscheinlich kommen gleich amerikafeindliche Verschwörungstheorien, dass wir alle - wirklich alle- bereits auf der Liste für die Rendition nach Guantanamo stehen und Tinder ein geheimes Programm der US-Regierung ist um uns zu lokalisieren, während LCZ ausgerechnet Huawei-Handys als neues Mittel für den eigenen Datenschutz anpreist.

Sorry LCZ, konnte nicht wiederstehen. ;)
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von uhu72 »

In diesem Zusammenhang vielleicht auch interessant:
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 45477.html
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von LonesomeWolf »

Ist doch mittlerweile über all so das man zum Gläsernen User wird egal wo man hinsieht das ist halt unsere digitale welt.

Auch hier im Forum werden unsere Daten auf irgeneine weise Ausgetauscht (kein vorwurf und nur ne vermutung).
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Mit müden Augen »

LonesomeWolf hat geschrieben: 26 Jan 2020 10:27Auch hier im Forum werden unsere Daten auf irgeneine weise Ausgetauscht (kein vorwurf und nur ne vermutung).
Das glaube ich nicht. Google Analytics und Co die auf fast jeder Webseite eingebaut sind gibt es hier schon mal nicht (aber Google und die anderen Suchmaschinen lesen natürlich in den öffentlich zugänglichen Bereichen mit).
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von LonesomeWolf »

Mit müden Augen hat geschrieben: 26 Jan 2020 11:45
LonesomeWolf hat geschrieben: 26 Jan 2020 10:27Auch hier im Forum werden unsere Daten auf irgeneine weise Ausgetauscht (kein vorwurf und nur ne vermutung).
Das glaube ich nicht. Google Analytics und Co die auf fast jeder Webseite eingebaut sind gibt es hier schon mal nicht (aber Google und die anderen Suchmaschinen lesen natürlich in den öffentlich zugänglichen Bereichen mit).
Ist ja auch nur eine vermutung und in keinster weise böse gemeint
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Hoppala
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

LonesomeWolf hat geschrieben: 26 Jan 2020 10:27 Ist doch mittlerweile über all so das man zum Gläsernen User wird egal wo man hinsieht das ist halt unsere digitale welt.

Auch hier im Forum werden unsere Daten auf irgeneine weise Ausgetauscht (kein vorwurf und nur ne vermutung).
LonesomeWolf hat geschrieben: 26 Jan 2020 12:05 Ist ja auch nur eine vermutung und in keinster weise böse gemeint
Dass das nicht böse gemeint ist, glaub ich.
Problem, welches dir wohl nicht bewusst ist: es ist böse.
Warum?
1. Stellst du eine weitreichende und wenig schmeichelhafte Vermutungen und "die Welt" und insbesondere das Forum bzw, dessen Betreiber an, für die du anscheinend wenig objektive Gründe, nur so'n Bauchgefühl hast.
2. Tust du so, als müsse man das halt so hinnehmen ("ist halt unsere digitale Welt". Das ist aber mitnichten so, man kann einiges tun, was den "gläsernen User" zumindest erschwert.
3. Wird mit der ausgedrückten Bauchgefühls-Lethargie das eigentliche Problem kleiner dagestellt als es ist; nämlich als etwas, was man "empfindet", anstatt sich zu informieren, zu wissen, und dann für Handlungen zu entscheiden. Was sind ist das eigentliche Problem? Der "gläserne User" und freiheitliche Demokratie - zumindest wie wir sie kennen, und mir wäre auch kein anderes freiheitliches Demokratiemodell - theoretisch oder praktisch erprobt - bekannt, das da anders ist - sind nicht kompatibel. Wer das eine aufgibt, gibt auch das andere auf.
4. Tut deine Aussage so, als sei die "digitale Welt" irgendein Naturphänomen. Sie überspielt, dass diese digitale Welt von Menschen und deren Entscheidungen gestaltet wurde und wird.

Von daher heißt deine Aussage: Ach, Freiheit und Demokratie gehen vor die Hunde. Die "digitale Welt" bestimmt, wo's langgeht, da kann niemand was dran machen. Weiter machen!
Ganz schön böse ...

Das ist ungefähr wie: Ja, menschengemachten Klimawandel gibt's, und globale Katastrophen in Folge sind unvermeidbar; da sollten wir uns mit Veränderungen jetzt gar nicht abmühen und machen halt so weiter wie bisher. (Und XY vergiftet auch die Atemluft - ich weiß zwar nix darüber, aber ich sag's mal. Ist ja nur ne Vermutung und nicht bös gemeint.)

Schon richtig: solche Sätze wie deine hört und liest man öfter. Nur macht es das nicht besser, irgendwie ... oder
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von LonesomeWolf »

Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 01:14
LonesomeWolf hat geschrieben: 26 Jan 2020 10:27 Ist doch mittlerweile über all so das man zum Gläsernen User wird egal wo man hinsieht das ist halt unsere digitale welt.

Auch hier im Forum werden unsere Daten auf irgeneine weise Ausgetauscht (kein vorwurf und nur ne vermutung).
LonesomeWolf hat geschrieben: 26 Jan 2020 12:05 Ist ja auch nur eine vermutung und in keinster weise böse gemeint
Dass das nicht böse gemeint ist, glaub ich.
Problem, welches dir wohl nicht bewusst ist: es ist böse.
Warum?
1. Stellst du eine weitreichende und wenig schmeichelhafte Vermutungen und "die Welt" und insbesondere das Forum bzw, dessen Betreiber an, für die du anscheinend wenig objektive Gründe, nur so'n Bauchgefühl hast.
2. Tust du so, als müsse man das halt so hinnehmen ("ist halt unsere digitale Welt". Das ist aber mitnichten so, man kann einiges tun, was den "gläsernen User" zumindest erschwert.
3. Wird mit der ausgedrückten Bauchgefühls-Lethargie das eigentliche Problem kleiner dagestellt als es ist; nämlich als etwas, was man "empfindet", anstatt sich zu informieren, zu wissen, und dann für Handlungen zu entscheiden. Was sind ist das eigentliche Problem? Der "gläserne User" und freiheitliche Demokratie - zumindest wie wir sie kennen, und mir wäre auch kein anderes freiheitliches Demokratiemodell - theoretisch oder praktisch erprobt - bekannt, das da anders ist - sind nicht kompatibel. Wer das eine aufgibt, gibt auch das andere auf.
4. Tut deine Aussage so, als sei die "digitale Welt" irgendein Naturphänomen. Sie überspielt, dass diese digitale Welt von Menschen und deren Entscheidungen gestaltet wurde und wird.

Von daher heißt deine Aussage: Ach, Freiheit und Demokratie gehen vor die Hunde. Die "digitale Welt" bestimmt, wo's langgeht, da kann niemand was dran machen. Weiter machen!
Ganz schön böse ...

Das ist ungefähr wie: Ja, menschengemachten Klimawandel gibt's, und globale Katastrophen in Folge sind unvermeidbar; da sollten wir uns mit Veränderungen jetzt gar nicht abmühen und machen halt so weiter wie bisher. (Und XY vergiftet auch die Atemluft - ich weiß zwar nix darüber, aber ich sag's mal. Ist ja nur ne Vermutung und nicht bös gemeint.)

Schon richtig: solche Sätze wie deine hört und liest man öfter. Nur macht es das nicht besser, irgendwie ... oder
Und trotzdem kann es sein das auch hier daten verscherbelt werden.

Ich sagte ja auch nicht das man das so hinnehmen soll wenn man was dagegen hat dann soll er es machen.

Mir ist es schlicht und einfach nur egal sollen die jenigen doch glücklich werden mit meinen Daten.
beinchen

Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von beinchen »

LonesomeWolf hat geschrieben: 27 Jan 2020 05:35 Ich sagte ja auch nicht das man das so hinnehmen soll wenn man was dagegen hat dann soll er es machen.

Mir ist es schlicht und einfach nur egal sollen die jenigen doch glücklich werden mit meinen Daten.
Genau. Bescheid weiß man doch.
Natürlich kann man das vermeiden indem man soziale Medien in Pausch und Bogen vermeidet wie Tinder, Facebook und Instagram.
Nichts mehr bei Amazon und Zalando bestellt
Nichts bei Google sucht und auch kein Android Handy hat und bitte erst recht kein Huawei.
Keine Payback oder andere Kundenkarten hat
Bei keinem Gewinnspiel mitmacht.
Und kein Zeitungsabo abschließen denn wenn man das Kleingedruckte dort liest bekommt man auch das Grausen...
Nur irgendwie macht man sich das Leben damit schon ein bisschen schwer...

Kommen dann Alternativen daher und es gab sowas für Facebook - wie hieß die noch gleich?
Richtig kann sich kein Mensch mehr daran erinnern weil sie am Ende keiner verwendet hat.

Solange ich Bescheid weiß, dass es so ist, ist es mir egal. Nichts ist gratis. Unsere Daten sind unsere Währung. Das ist nunmal so. Wenn es mir so nützt wie ich es gerne hätte ist der Deal ok - ansonsten nicht und ich verwende es nichtmehr.

Ist mir immer noch lieber ich geb einmal meine Daten her anstatt mich regelmäßig von Bezahlpartnerforen abzocken zu lassen. Und mal ehrlich die haben meine Daten dann auch und mein Geld.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Zwerg »

beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 06:55 ...
Wieso?

-Um Tinder, Facebook und Instagram mache ich einen großen Bogen -
-Ich bestelle grundsätzlich nicht bei Amazon und Zalando (hab dort auch kein "Konto").
-Ich nutze die Suchmaschine Google nicht und auch keine sonstigen Dienste wo "Google" draufsteht.
-Mein Handy habe ich nur ganz selten dabei. Meistens ist es sowieso ausgeschaltet oder der Akku leer. Das kümmert mich nicht, denn ich bin über das Festnetz erreichbar. Das genügt.
-Payback oder Kundenkarten habe ich nicht.

Willst Du wirklich einen ernsthaften Vergleich der Lebensqualität? Mach das besser nicht! Du schreibst, unsere Daten wären unsere Währung. Einverstanden. Dann hätte ich gerne Geld von diesen Typen, wenn ich sie zur Verfügung stelle.

Ach ja. Zeitungsabo habe ich auch keins....
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von beinchen »

Zwerg hat geschrieben: 27 Jan 2020 08:41 Willst Du wirklich einen ernsthaften Vergleich der Lebensqualität? Mach das besser nicht!
Nein möchte ich nicht.
Ich bin mir sogar sicher, dass wir diese Dinge nicht zwangsläufig brauchen.
Und definitiv dafür auch Quer zu denken. Trotzdem denke ich dass man schon viele positive Aspekte übersieht wenn man diese Dinge kategorisch verteufelt. Und auch Möglichkeiten.
Über Facebook organisiere ich Treffen und kommunizieren mit vielen gleichgesinnten Menschen von denen ich auch viel lerne.
Ähnlich ist es mit Instagram.
In der Branche in der ich arbeite kann ich nicht ohne Google arbeiten. In der IT ändert sich täglich so viel - da käme ich mit der Anschaffung von Büchern nicht hinterher.
Ich kaufe wohl auch vieles lokal. Aber wenn man 8 Stunden am Tag arbeitet und am Wochenende alle Geschäfte überfüllt sind bestellt man schon hin und wieder was weil man die Zeit lieber anders nutzt.
Bei Zalando habe ich bis jetzt einmal bestellt. Ich habe für eine Frau bei den Schuhen Übergröße - ich bekomme das vor Ort nicht also zumindest nichts ordentliches du kannst mir glauben ich hab es versucht.
Es kann das jeder gerne so handhaben wie er will.
Ich wollte nur aufzeigen dass diese Dinge wo wir unsere Daten hergeben für uns auch durchaus einen Nutzen erfüllen können.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Zwerg »

beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 09:17 Es kann das jeder gerne so handhaben wie er will.
Es ging mir keinesfalls darum andere zu bekehren. Nur zum Nachdenken: Treffen mit Gleichgesinnten organisiere ich per Email. Funktioniert super und die Datenverwertung wird so zumindest erschwert. Menschen, die mir wirklich etwas bedeuten kenne ich sowieso nur aus dem realen Leben. Für manchen Gedankenaustausch kann ich Foren wie dieses nutzen. Als Suchmaschine setze ich privat und beruflich auf startpage. Da múss man nicht auf Bücher setzen, sondern manchmal einfach nur gewisse "Werkeinstellungen" ändern. Bei Spezialanschaffungen, die ich durchaus selten aber gelegentlich online tätige bin ich bereit, mehr zu zahlen, wenn es zumindest nicht auf die genannten großen Händler hinausläuft -gar nicht primär wegen des Datendiebstahls. Das ist aber so gut wie nie notwendig. Bei all dem ist klar, dass eine 100%ige Sicherheit kaum möglich sein wird. Das muss es auch nicht.

Seltsam, dass sich viele derjenigen, welche einen Verzicht auf das Fliegen fordern, über die Folgen Ihres Tuns in anderen Bereichen scheinbar wenig Gedanken machen.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Zwerg »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 18 Jan 2020 22:28
Und glaubt mir: Die dienen nicht nur dazu, speziell für euch individuell zugeschnittene Werbung zu machen.
Wer sich durch die unreflektierte Nutzung von asozialer Medien zum gläsernen Menschen mit transparenter Kaufkraft und -verhalten macht verdient es doch gar nicht anders als durch auf die Person zugeschnittene Preise ausgenommen zu werden wie eine Weihnachtsgans.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 09:17 Trotzdem denke ich dass man schon viele positive Aspekte übersieht wenn man diese Dinge kategorisch verteufelt.
Was hier "verteufelt" wird, ist das quasi unbeschränkte Datensammeln und Auswerten, direkt oder indirekt über die Köpfe der Bürger hinweg - die "ich stimme zu" Button sind ja bewusst so gestaltet, dass man nicht weiß, welchem Berg an technischen und geschäftlichen Verwendungen man "zustimmt" (was eigentlch gegen das BGB verstößt; anscheinend geht die Gerichte dennoch davon aus, dass man als Bürger alle trechnischen Veorgänge, die in den Rechenzentren passieren, im Blick hat ...)
Ich kann nicht erkennen, dass hier jemand sagt: "Ist aber blöd, dass ich nun mit alten Bekannten am anderen Ende der Welt enger Kontakt halten kann, als mit nem Brief alle halbe Jahre".
beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 09:17 Ich wollte nur aufzeigen dass diese Dinge wo wir unsere Daten hergeben für uns auch durchaus einen Nutzen erfüllen können.
Die meisten der erhobenen Daten sind für die von dir geschilderten Vorgänge a) nicht notwendig und b) müssten dafür nicht weiter an "Profilersteller" verkauft werden.
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