Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

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Reinhard
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Reinhard »

Axolotl hat geschrieben: 14 Dez 2019 23:03
Reinhard hat geschrieben: 14 Dez 2019 16:53 Wobei ich da auch nichts davon halte, nur die Konsumenten in die Pflicht nehmen zu wollen, weil die angeblich "klimaschädlich konsumieren wollen". Die Produzenten stellen meist nicht die Transparenz her, damit man sich über die schädlichen Varianten informieren kann (nicht nur beim Klima sondern generell nicht, auch nicht, was Kinderarbeit, Tierwohl, Arbeitsbedingungen, Land oder Fanggewässer wegnehmen und einiges mehr angeht). Und selbst wenn es die gäbe, wäre es sehr viel verlangt, von jedem zu verlangen, die unschädlicheren Varianten zu nehmen, muss man sich ja auch erst leisten können.
Du schiebst also den schwarzen Peter lieber jemand anderem zu, weil es für dich eventuell unbequem ist? :gruebel:
Was soll man da antworten? Das ist doch eine Frage wie die, ob man schon aufgehört hat, seine Frau zu schlagen. :fluchen:


Am ökonomischsten ist es doch, ein Problem da zu beheben, wo das am wenigsten Zusatzaufwand erfordert. Es wäre wesentlich aufwendiger, wenn jeder Gast selber die Küche eines Restaurants begutachtet, wie wenn das regelmäßig ein Kontrolleur vom Amt tut. Alss ja: es ist sehr wohl ein Argument, wenn etwas unbequemer ist, weil es dann eben gesamtwirtschaftlich mehr Aufwand ist. Vor allem, wenn es vielen Leuten viel unbequemer wäre.

Perfide ist es, so zu tun, als ginge darum, ob es mir persönlich unbequem ist. :fluchen:
Als wäre ich wichtig ...

Axolotl hat geschrieben: 14 Dez 2019 23:03 Deine Argumente sind fadenscheinig und oberflächlich, die Tatsachen ignorierend und genau auf das zugeschnitten, was du gerne sehen willst. Es gibt mehr als genug Tatsachenberichte und Infos über die Bedingungen in den Fabriken in Fernost, den Mastbetrieben, den Versuchslaboren der Kosmetikindustrie und und und. Herrgott, selbst Galieo berichtet alle vier Wochen über das Plastikproblem das wir verursachen. Also es mangelt nun wirklich nicht an Transparenz oder Informationsquellen. Es mangelt hier lediglich an der bewussten Wahrnehmung.
So. Da weiß ich nun dank Galileo, dass meinetwegen im Atlantik eine gigantische Fläche an Plastikmüll schwimmt. Dann will ich im Supermarkt Klopapierrollen kaufen ... und die gibt es nur in der Plastikfolie! Verrat mir doch, was mache ich dann? :gruebel:

Axolotl hat geschrieben: 14 Dez 2019 23:03 Fakt ist, noch nie war es so einfach an Infos zu kommen, wie derzeit. Das Netz vergisst nie. Und es ist auch nicht so, dass diese Probleme medial totgeschwiegen werden. Wir wollen es einfach nicht wahrhaben und schieben die Schuld auf jemand anderen. Wir sehen einen Bericht über Plastikmüll im Ozean und denken "Das ist ja nicht unsere Schuld" während wir unsere doppelt in Plastik verpackte Banane genießen. Wir hören dass Inseln auf Grund des Klimawandels untergehen und denken uns "Na wir fahren schon die spritsparenden SUVs, was sollen wir denn noch tun?". Wir hören wie die Flüsse in Süd- und Südostasien vergiftet sind, weil die Fabriken dort Gärbstoffe und giftige Chemikalien in die lebensnotwendigen Flüsse einleiten und denken ernsthaft, dass wir daran nicht schuld sind denn unsere Kleidung kommt ja aus dem Laden.
Zur verpackten Banane gibt es noch die naturverpackte als Alternative. Zum SUV den Kleinwagen. So weit so gut. Aber finde doch mal raus, bei welchem Smartphone das Tantal nicht aus Blut-Coltan stammt. Kriegst du das hin? Welche Kleidung kann man denn so kaufen, bei denen bestimmt keine Gerbstoffe freigesetzt wurden? Soll man auch noch abwägen zwischen meinetwegen "weniger CO2" und dafür "mehr Kinderarbeit"?

Ich sage ja gar nicht, der Konsument soll unvernünftig einkaufen. Aber wenn jeder nur das macht, wo er selbst garantieren kann, dass es enkelkompatibel hergestellt wurde, dann sind wir bei fast schon bei autarken Kleinproduzenten, wo jeder im eigenen Garten seine Nahrung zieht. Das kann es doch wohl auch nicht sein, das weitgehende Ende der Arbeitsteilung will berechtigt doch auch keiner. Indem das als Alternative hingestellt wird, kann man die ganze Idee diskreditieren ...

Axolotl hat geschrieben: 14 Dez 2019 23:03 Das erinnert mich immer an die Diskussion die ich mal vor 10 oder 15 Jahren mit einem damalige Mitschüler hatte, der felsenfest davon überzeugt war Strom sei gelb, weil ein nicht näher genannter Anbieter ihm das in der Werbung gesagt hat :roll:

Eben. Was erwartest du denn? Dass der Konsument über die Umweltfreundlichkeit des Produkts informiert wird??? Im kapitalistischen System, wo vom Produzenten erwartet wird, etwas so zu verkaufen, dass es den meisten Gewinn bringt, und das in Sachen Vermarktung so liberal ist, die Verkaufsstrategie freizustellen, dann wird eben der Strom nicht nach ökologischen Kriterien verkauft, sondern weil er gelb ist; und das Auto wird nicht nach Effizienz vermarktet, sondern nach "groß und mächtig" oder keine Ahnung. Mir scheint in letzter Zeit, die Penisse werden auch immer kleiner.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von MFGMitleser »

ComebackCat hat geschrieben: 14 Dez 2019 19:49 Willst du denn wirklich die Welt retten oder den Leuten nur den Spaß verderben?
Deine Frage ist falsch gestellt, oder?

Wie will man Spaß haben in einer Welt, die gerade untergeht?

Ich finde es seltsam, wenn Menschen in jemandes Namen mitdenken und ihn als Spassbremse stigmatisieren wollen, bloss weil man sich um die Umwelt Gedanken macht.

Übrigens fühlen sich die anderen gar nicht in ihrem Spaß eingeschränkt, wie man z.B. an den aktuellen Flugzahlen ablesen kann. Es wird soviel geflogen wie noch nie zuvor. Weltuntergang hin oder her. Oder gerade deswegen? "Nach mir die Sintflut"?

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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von NBUC »

MFGMitleser hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:33
ComebackCat hat geschrieben: 14 Dez 2019 19:49 Willst du denn wirklich die Welt retten oder den Leuten nur den Spaß verderben?
Deine Frage ist falsch gestellt, oder?

Wie will man Spaß haben in einer Welt, die gerade untergeht?
Das geht hervorragend - aber ggf. nur über eine begrenzte Dauer.
Umgekehrt ist kein Spaß haben - kraft reinem Aktionismus ohne Sachtauglichkeitsprüfung - auch kein dienlicher Weg den Untergang aufzuhalten.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von MFGMitleser »

NBUC hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:39 Das geht hervorragend - aber ggf. nur über eine begrenzte Dauer.
Umgekehrt ist kein Spaß haben - kraft reinem Aktionismus ohne Sachtauglichkeitsprüfung - auch kein dienlicher Weg den Untergang aufzuhalten.
Dann wäre als Konsequenz daraus die einzige Lösung, sich nochmal in jeden Flieger zu setzen, den man sich leisten kann, etc., solange das eben noch geht, erlaubt ist, finanziell machbar ist. Alles andere könnte man nicht beurteilen (wissenschaflich gesehen), es wäre nicht bewiesen bzw. wäre auch nicht zu beweisen. Also in der Tat "Nach mir die Sintflut". :shock:

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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von NBUC »

MFGMitleser hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:51
NBUC hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:39 Das geht hervorragend - aber ggf. nur über eine begrenzte Dauer.
Umgekehrt ist kein Spaß haben - kraft reinem Aktionismus ohne Sachtauglichkeitsprüfung - auch kein dienlicher Weg den Untergang aufzuhalten.
Dann wäre als Konsequenz daraus die einzige Lösung, sich nochmal in jeden Flieger zu setzen, den man sich leisten kann, etc., solange das eben noch geht, erlaubt ist, finanziell machbar ist. Alles andere könnte man nicht beurteilen (wissenschaflich gesehen), es wäre nicht bewiesen bzw. wäre auch nicht zu beweisen. Also in der Tat "Nach mir die Sintflut". :shock:

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Das wäre EINE persönliche Lösung, wenn auch in dem Ausmaße eine recht egoistische, läuft sie doch auf potentiellen Extraschaden hinaus.

Aber umgekehrt ist eben auch nicht jede Maßnahme gut, wo jemand "Klima" geschrieen hat und andere mögliche Maßnahmen werden trotz angeblich drohendem Verhängnis ignoriert.
Gut ist nur, wenn es auch durchdacht und wirksam ist udn dazu gehört die wirtschaftliche Stemmbarkeit - doppelt, wenn die Kernstoßrichtung eh das "ermutigende Beispiel" sein soll, weil man praktisch selbst bei 100% Umsetzung alleine zu klein wäre um irgendeinen Effekt zu erzeugen. An den Versuchen da ideologisch perfekt zu sein zu Grunde zu gehen wird kaum Nachbarn davon überzeugen einem nach zu eifern.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von ComebackCat »

MFGMitleser hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:33
ComebackCat hat geschrieben: 14 Dez 2019 19:49 Willst du denn wirklich die Welt retten oder den Leuten nur den Spaß verderben?
Deine Frage ist falsch gestellt, oder?

Wie will man Spaß haben in einer Welt, die gerade untergeht?

Ich finde es seltsam, wenn Menschen in jemandes Namen mitdenken und ihn als Spassbremse stigmatisieren wollen, bloss weil man sich um die Umwelt Gedanken macht.

Übrigens fühlen sich die anderen gar nicht in ihrem Spaß eingeschränkt, wie man z.B. an den aktuellen Flugzahlen ablesen kann. Es wird soviel geflogen wie noch nie zuvor. Weltuntergang hin oder her. Oder gerade deswegen? "Nach mir die Sintflut"?

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Warum beschränkst du dich bei deiner Kritik eigentlich nur auf Flugreisen? Das Zeugen von Kindern, die dann ebenfalls Flugreisen unternehmen könnten, ist doch viel schädlicher für die CO2-Bilanz. Wobei du damit in einem AB-Forum natürlich irgendwie an der falschen Adresse wärst.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von MFGMitleser »

ComebackCat hat geschrieben: 15 Dez 2019 18:06 Warum beschränkst du dich bei deiner Kritik eigentlich nur auf Flugreisen? Das Zeugen von Kindern, die dann ebenfalls Flugreisen unternehmen könnten, ist doch viel schädlicher für die CO2-Bilanz. Wobei du damit in einem AB-Forum natürlich irgendwie an der falschen Adresse wärst.
Weil Kinder etwas zutiefst menschliches sind, etwas ganz natürliches normales. Ohne Deine Eltern gäbe es Dich nicht. Und noch vor hundert Jahren hatten auch deutsche Familien viele Kinder und ein CO2 Problem gab es nicht. OK, ABs tun sich etwas schwer mit Kindern ;)

Flugreisen sind eigentlich nur ein sehr typisches Beispiel dafür, dass die vergnügungssüchtige Zivilisation (strenggenommen vor allem nur die westliche Zivilisation) ungerührt und wider besseres Wissen Ressourcen verbraucht. Nur um einmal in Neuseeland ein Instagram-Foto machen und damit angeben zu können.

Anderes Beispiel:
Warum macht man eine Kreuzfahrt nach Venedig, wenn man doch aus den Medien weiß, dass jedes derart große Schiff die Stadt schädigt? Das hat nichts mit CO2 zu tun übrigens ;) Will man wirklich, dass aufgrund der eigenen Reise das Reiseziel Schaden nimmt, und nimmt das bewusst in kauf?

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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Was soll man da antworten? Das ist doch eine Frage wie die, ob man schon aufgehört hat, seine Frau zu schlagen. :fluchen:
Ist die Frage zu unbequem? ;)
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Am ökonomischsten ist es doch, ein Problem da zu beheben, wo das am wenigsten Zusatzaufwand erfordert. Es wäre wesentlich aufwendiger, wenn jeder Gast selber die Küche eines Restaurants begutachtet, wie wenn das regelmäßig ein Kontrolleur vom Amt tut. Alss ja: es ist sehr wohl ein Argument, wenn etwas unbequemer ist, weil es dann eben gesamtwirtschaftlich mehr Aufwand ist. Vor allem, wenn es vielen Leuten viel unbequemer wäre.
Um mal bei deiner Metapher zu bleiben. Ich suche mir das Restaurant auch selbst aus, oder? ;)
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Perfide ist es, so zu tun, als ginge darum, ob es mir persönlich unbequem ist. :fluchen:
Als wäre ich wichtig ...
Aber genau das ist das Problem beim Umwelt- und Klimaschutz. :roll: Jeder denkt, der Einzelne zählt nicht und schon haben wir Millionen Individuen die denken alleine machen bringt eh nichts :pfeif:
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 So. Da weiß ich nun dank Galileo, dass meinetwegen im Atlantik eine gigantische Fläche an Plastikmüll schwimmt. Dann will ich im Supermarkt Klopapierrollen kaufen ... und die gibt es nur in der Plastikfolie! Verrat mir doch, was mache ich dann? :gruebel:
Dazu kann ich auch nichts sagen. Daran habe ich dabei nicht mal gedacht.
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Zur verpackten Banane gibt es noch die naturverpackte als Alternative.
Die Banane ist bereits naturverpackt. Da brauch ich gar nichts einpacken. Nicht mal eine Tüte ;) Und selbst wenn, wer kauft eine Banane im Supermarkt ohne Verpackung oder Tüte? Eben, niemand :roll:
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Zum SUV den Kleinwagen. So weit so gut.
Wie wärs denn ohne Auto? ;)
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Aber finde doch mal raus, bei welchem Smartphone das Tantal nicht aus Blut-Coltan stammt. Kriegst du das hin?
Ja kriege ich ;) https://shop.fairphone.com/de/?gclid=Cj ... LrEALw_wcB
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Welche Kleidung kann man denn so kaufen, bei denen bestimmt keine Gerbstoffe freigesetzt wurden? Soll man auch noch abwägen zwischen meinetwegen "weniger CO2" und dafür "mehr Kinderarbeit"?
Zum Beispiel Kleidung die nicht made in Cambodia, Vietnam oder Taiwan ist?! Zumindest kann man sicher sein, dass Kleidung die nicht in Drittweltländer hergestellt wurde dort keine Lebensgrundlagen zerstört.
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Ich sage ja gar nicht, der Konsument soll unvernünftig einkaufen.
Stimmt, sagst du nicht. Du sagst nur, dass es ihm prinzipiell unmöglich ist. Das macht es viel besser. Beruhigt dein gewissen, ohne was ändern zu müssen :roll:
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Aber wenn jeder nur das macht, wo er selbst garantieren kann, dass es enkelkompatibel hergestellt wurde, dann sind wir bei fast schon bei autarken Kleinproduzenten, wo jeder im eigenen Garten seine Nahrung zieht. Das kann es doch wohl auch nicht sein, das weitgehende Ende der Arbeitsteilung will berechtigt doch auch keiner. Indem das als Alternative hingestellt wird, kann man die ganze Idee diskreditieren ...
Das Argument ist komplett inhaltlos. Erstens hat das niemand verlangt, zweitens kann man das auch sicher nicht. Es geht auch gar nicht darum, sondern sich der Sache bewusst zu werden und entsprechend dem Bewusstsein zu handeln.
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Eben. Was erwartest du denn? Dass der Konsument über die Umweltfreundlichkeit des Produkts informiert wird???
Warum nicht? Wäre absolut kein Problem. Hier wäre tatsächlich der politische Wille nötig. Aber es wäre durchaus machbar ;) Andererseits in einem Land wo man sich darüber streitet ob man ungesunde Nahrungsmittel entsprechen markieren sollte, ist sowas wohl nicht zu erwarten.
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 m kapitalistischen System, wo vom Produzenten erwartet wird, etwas so zu verkaufen, dass es den meisten Gewinn bringt, und das in Sachen Vermarktung so liberal ist, die Verkaufsstrategie freizustellen, dann wird eben der Strom nicht nach ökologischen Kriterien verkauft, sondern weil er gelb ist; und das Auto wird nicht nach Effizienz vermarktet, sondern nach "groß und mächtig" oder keine Ahnung. Mir scheint in letzter Zeit, die Penisse werden auch immer kleiner.
Falscher Ansatz. Das wird im kapitalistischen System nicht erwartet, sondern ist eben erlaubt. Und weil die Profitgier eben dazu führt, dass man den Konkurrenten unterbieten muss, wird das "Schlupfloch" eben auch genutzt. Man muss also die Notwendigkeit solchen Denkens beseitigen. Und da kommen wir wieder zum Verbraucher zurück Da muss man eben mal bewusster an die Sache rangehen und statt beim Discounter das Kilo Hack für 2,99 Euro zu kaufen, vielleicht mal zwei, drei Euro mehr ausgeben. Schmeckt ja auch besser ;)
NBUC hat geschrieben: 15 Dez 2019 09:57 Von dem 1/6 des Plastikmülls, der exportiert wird, also etwa 13% (nach NABU, also nicht einem industrienahen Portal) . Und der sollte eigentlich dort recycelt werden, was denke ich nicht auf 100% Verklappung schließen lässt.
Bleibt also genau die Frage nach den 86% anderen Verpackungen - und wie die letztlich in Südostasien sitzenden Verbrecher belangt werden können, auch wenn da Teile unserer Industrie ggf durch all zu fröhliches Wegschauen in diesen Fällen als Mittäter zu sehen wäre .
Also erstmal, es geht also. Das widerspricht ja schon Reinhards Behauptung, dass dem nicht so wäre. :daumen:

Wir können natürlich niemanden in Südostasien für die verbrechen dort belangen. Vor allem dann nicht, wenn das dort nicht mal illegal ist. Wir könnten natürlich unsere Industrie dafür belangen. Allerdings ist der Export von Plastikmüll nicht illegal. Man müsste entsprechende politische Initiativen auf den Weg bringen. Was ja schon in Deutschland am Unwillen der Politik scheitert. Stattdessen wird darüber diskutiert 60.000 Tonnen CO2 (von 80 Millionen Tonnen die wir so pro Jahr emittieren) einzusparen, in dem man das Rückporto wieder einführt. Oder anders ausgedrückt, eine Maßnahme um Wirtschaft und Industrie eine versteckte Preiserhöhung zu erlauben. :roll:
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von NBUC »

MFGMitleser hat geschrieben: 15 Dez 2019 18:32
ComebackCat hat geschrieben: 15 Dez 2019 18:06 Warum beschränkst du dich bei deiner Kritik eigentlich nur auf Flugreisen? Das Zeugen von Kindern, die dann ebenfalls Flugreisen unternehmen könnten, ist doch viel schädlicher für die CO2-Bilanz. Wobei du damit in einem AB-Forum natürlich irgendwie an der falschen Adresse wärst.
Weil Kinder etwas zutiefst menschliches sind, etwas ganz natürliches normales. Ohne Deine Eltern gäbe es Dich nicht. Und noch vor hundert Jahren hatten auch deutsche Familien viele Kinder und ein CO2 Problem gab es nicht. OK, ABs tun sich etwas schwer mit Kindern ;)

Flugreisen sind eigentlich nur ein sehr typisches Beispiel dafür, dass die vergnügungssüchtige Zivilisation (strenggenommen vor allem nur die westliche Zivilisation) ungerührt und wider besseres Wissen Ressourcen verbraucht. Nur um einmal in Neuseeland ein Instagram-Foto machen und damit angeben zu können.

Anderes Beispiel:
Warum macht man eine Kreuzfahrt nach Venedig, wenn man doch aus den Medien weiß, dass jedes derart große Schiff die Stadt schädigt? Das hat nichts mit CO2 zu tun übrigens ;) Will man wirklich, dass aufgrund der eigenen Reise das Reiseziel Schaden nimmt, und nimmt das bewusst in kauf?

MFGMitleser.
Spaß haben wollen ist dann auch menschlich...

Und es ginge ja nicht um eine äquivalent irrsinnige Forderung von "Kinder auf 0 bringen", sondern die entsprechende Reduzierung als EINE von mehreren (und nicht die mit der geringsten Wirkung) möglichen Stellschrauben.

Entsprechendes für Venedig. Es gab den Plan draußen eine Landestelle für die Kreuzfahrtschiffe zu bauen und dann per Shuttleboot nach Venedig rein. Aber das ist von Leuten, welche gar keine Kreuzfahrtschiffe haben wollten, verhindert worden - also blieb alles beim Alten ... .

Bezüglich "Unterbieten":
Die Produktion und auch andere Aktivitäten wie arbeistintensive Schritte zum Recycling erfolgen in solchen Regionen, weil diese genauso kapitalistisch effektiv Sozial- und Umweltdumping betreiben.
Und die 2-3 Euro mehr für das Hack muss man den Leuen halt erst einmal lassen, sei es über Steuern, Abgaben aber auch die Extrabelastungen über den Wohnungsmarkt und die erwartete Selbstabsicherung für die Rente etc.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von ComebackCat »

MFGMitleser hat geschrieben: 15 Dez 2019 18:32
ComebackCat hat geschrieben: 15 Dez 2019 18:06 Warum beschränkst du dich bei deiner Kritik eigentlich nur auf Flugreisen? Das Zeugen von Kindern, die dann ebenfalls Flugreisen unternehmen könnten, ist doch viel schädlicher für die CO2-Bilanz. Wobei du damit in einem AB-Forum natürlich irgendwie an der falschen Adresse wärst.
Weil Kinder etwas zutiefst menschliches sind, etwas ganz natürliches normales. Ohne Deine Eltern gäbe es Dich nicht. Und noch vor hundert Jahren hatten auch deutsche Familien viele Kinder und ein CO2 Problem gab es nicht. OK, ABs tun sich etwas schwer mit Kindern ;)

Flugreisen sind eigentlich nur ein sehr typisches Beispiel dafür, dass die vergnügungssüchtige Zivilisation (strenggenommen vor allem nur die westliche Zivilisation) ungerührt und wider besseres Wissen Ressourcen verbraucht. Nur um einmal in Neuseeland ein Instagram-Foto machen und damit angeben zu können.

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Warum macht man eine Kreuzfahrt nach Venedig, wenn man doch aus den Medien weiß, dass jedes derart große Schiff die Stadt schädigt? Das hat nichts mit CO2 zu tun übrigens ;) Will man wirklich, dass aufgrund der eigenen Reise das Reiseziel Schaden nimmt, und nimmt das bewusst in kauf?

MFGMitleser.
Ja, gut, wenn das wenigstens "Wunschkinder" wären, aber beispielsweise in Afrika mangelt es massiv an Verhütungsmitteln. Das ist dann vielleicht noch "ganz natürlich normal", aber sicher nicht mehr "zutiefst menschlich", sondern eher unmenschlich.

"Täglich würden in Entwicklungsländern 20.000 Mädchen unter 18 Jahren Mütter – oft­mals ohne ein Recht auf Mitsprache. Könnten Mädchen und Frauen in der südlichen Sa­ha­raregion frei entscheiden, ob beziehungsweise wann und wie viele Kinder sie be­komm­en, würde die Bevölkerungszahl in der Region laut DSW im Jahr 2100 um 30 Prozent nie­driger liegen, als derzeit prognostiziert wird."

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -verhueten

Der Verweis auf die westliche Zivilisation hinkt auch etwas, wenn man sich die Massen von chinesischen oder japanischen Touristen bei bestimmten Sehenswürdigkeiten mal so anschaut.
Reinhard
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Reinhard »

Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Was soll man da antworten? Das ist doch eine Frage wie die, ob man schon aufgehört hat, seine Frau zu schlagen. :fluchen:
Ist die Frage zu unbequem? ;)

Nein. Aber dein Argumentationsstil ist es.
Müde ... :schlafen:

Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Am ökonomischsten ist es doch, ein Problem da zu beheben, wo das am wenigsten Zusatzaufwand erfordert. Es wäre wesentlich aufwendiger, wenn jeder Gast selber die Küche eines Restaurants begutachtet, wie wenn das regelmäßig ein Kontrolleur vom Amt tut. Alss ja: es ist sehr wohl ein Argument, wenn etwas unbequemer ist, weil es dann eben gesamtwirtschaftlich mehr Aufwand ist. Vor allem, wenn es vielen Leuten viel unbequemer wäre.
Um mal bei deiner Metapher zu bleiben. Ich suche mir das Restaurant auch selbst aus, oder? ;)

Das war nicht der Punkt. Überprüfst du wirklich bei allen Restaurants, die du besuchst, den Hygienezustand des Küchenbereichs?

Oder bei allen sonstigen Verarbeitern der Lebensmittel, die du zu dir nimmst?

Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Perfide ist es, so zu tun, als ginge darum, ob es mir persönlich unbequem ist. :fluchen:
Als wäre ich wichtig ...
Aber genau das ist das Problem beim Umwelt- und Klimaschutz. :roll: Jeder denkt, der Einzelne zählt nicht und schon haben wir Millionen Individuen die denken alleine machen bringt eh nichts :pfeif:
Ich sage nicht, dass es nichts bringt. Ich sage, dass die Last der Prüfung auf Millionen Verbraucher mal zehntausende Produkte abzuwälzen wesentlich weniger effizient ist, als die zehntausend Produkte nur EINMAL zuverlässig zu prüfen.

Aber Arbeit auf die Konsumenten abzuschieben freut ja die Produzenten. :hammer:


Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 So. Da weiß ich nun dank Galileo, dass meinetwegen im Atlantik eine gigantische Fläche an Plastikmüll schwimmt. Dann will ich im Supermarkt Klopapierrollen kaufen ... und die gibt es nur in der Plastikfolie! Verrat mir doch, was mache ich dann? :gruebel:
Dazu kann ich auch nichts sagen. Daran habe ich dabei nicht mal gedacht.
Beispielsweise. Und wieviele Hunderte Produkte gibt es noch, für die der Konsument gar keine wirkliche Auswahl hat?

Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Zur verpackten Banane gibt es noch die naturverpackte als Alternative.
Die Banane ist bereits naturverpackt. Da brauch ich gar nichts einpacken. Nicht mal eine Tüte ;) Und selbst wenn, wer kauft eine Banane im Supermarkt ohne Verpackung oder Tüte? Eben, niemand :roll:
Hä? Kenne ich anders. Tüten sind eher für die kleinen losen Früchte.

Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 m kapitalistischen System, wo vom Produzenten erwartet wird, etwas so zu verkaufen, dass es den meisten Gewinn bringt, und das in Sachen Vermarktung so liberal ist, die Verkaufsstrategie freizustellen, dann wird eben der Strom nicht nach ökologischen Kriterien verkauft, sondern weil er gelb ist; und das Auto wird nicht nach Effizienz vermarktet, sondern nach "groß und mächtig" oder keine Ahnung. Mir scheint in letzter Zeit, die Penisse werden auch immer kleiner.
Falscher Ansatz. Das wird im kapitalistischen System nicht erwartet, sondern ist eben erlaubt. Und weil die Profitgier eben dazu führt, dass man den Konkurrenten unterbieten muss, wird das "Schlupfloch" eben auch genutzt. Man muss also die Notwendigkeit solchen Denkens beseitigen. Und da kommen wir wieder zum Verbraucher zurück Da muss man eben mal bewusster an die Sache rangehen und statt beim Discounter das Kilo Hack für 2,99 Euro zu kaufen, vielleicht mal zwei, drei Euro mehr ausgeben. Schmeckt ja auch besser ;)

Das ist doch gerade Kapitalismus, wenn erwartet wird, dass alles Gewinn bringt. Aber jetzt soll der Konsument auch noch den Kapitalismus reparieren ... und zwar, indem er dem Kapitalisten einen größeren Umsatz und damit mehr Gewinnmöglichkeiten vor die Nase hängt wie dem Esel die Möhre.

:lach: :lach: :lach: :hammer:

Ja, neee, is klar. Ich bin hier raus. :winken:
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie geflogen und habe es auch nicht vor. Reiseziele, die nur per Flugzeug realistisch erreichbar sind, haben mich noch nie gereizt. Obendrein hält mich der paranoide Post-9/11-Sicherheitsoverkill, den die USA gefühlt allen Fluglinien auf diesem Planeten vorgeschrieben haben, vom Fliegen ab.

Ein Autofahrer bin ich auch nicht und war ich auch nie. Ich habe nicht einmal einen Führerschein und habe auch nicht vor, einen zu machen.

Ich war schon ein reiner Bahnfahrer, bevor es cool war. Und ich komme mit diesem Verkehrsmittel sehr gut aus. Zum einen kann ich von einem umfangreichen, fundierten Eisenbahnwissen (physikalische Grundlagen, Rollmaterial, Zuggattungen, Strecken, Vorschriften, Signal- und Sicherheitssysteme etc.) zehren und zum anderen eben von meiner langjährigen Erfahrung.
Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Zum SUV den Kleinwagen. So weit so gut.
Wie wärs denn ohne Auto? ;)
Wenn man wie ich in einer Metropole mit engem ÖPNV-Netz wohnt, wo in Gehweite Busse alle 5 Minuten und Schnellbahnen mindestens alle 10 Minuten fahren, ist das kein Problem. Problematisch würde hier eher die Frage für Pkw-Fahrer, wohin mit dem Wagen, wenn man ihn gerade nicht braucht. Die meisten Stadtviertel sind entstanden vor der Massenmotorisierung, und man hat nicht für jede einzelne Wohnung mindestens einen Stellplatz vorgesehen.

In der tiefsten Provinz, Größenordnung Kleinkleckersdorf, sieht das ganz anders aus. Ich kenne Gegenden, die sind von der nächsten Bushaltestelle – die dann nicht einmal alle Stunde bedient wird – weiter entfernt als ich vom nächsten Fernbahnhof. Teilweise fahren auf dem „platten Land“ überhaupt keine regulären Busse außer drei Schulbussen am Tag (einer morgens hin, einer mittags zurück, einer nachmittags zurück), die auch nur an Schultagen fahren, und ansonsten gibt es Anruf-Sammeltaxis oder gar Bürgerbusse, die man einen halben Tag vorher bestellen muß. Und selbst regulär verkehrende Busse, die weniger als alle Stunde fahren, sind nicht sonderlich flexibel.

Taxen kommen auch kaum in Frage, weil alleine die Anfahrt vom nächstgelegenen Taxistand 15, 20 Minuten und mehr dauern kann. Radfahren ist ziemlich riskant, weil es keine Radwege gibt – ich kenne genügend Dörfer, in denen es noch nicht einmal Bürgersteige gibt, weil da selten jemand innerhalb des Dorfes zu Fuß von einem Grundstück zu einem anderen geht –, die Straßen schmal sind und kein Autofahrer mit Radfahrern rechnet und seine Fahrweise entsprechend anpaßt. Abgesehen davon ist die Menge an Ladung, die man dort mit einem Fahrrad transportieren kann, sehr begrenzt. Wer jetzt mit Lastenfahrrädern kommt, dem sei gesagt, daß von solchen Gegenden der nächste Händler, der Lastenfahrräder auch nur kennt, geschweige denn führt, eine halbe Tagesreise mit dem Pkw entfernt ist; mitunter gibt es in ganzen Landkreisen keinen einzigen. Das führt unterm Strich sogar dazu, daß die meisten Menschen in der Provinz gar nicht wissen, daß es Lastenfahrräder gibt.

Und so sind die Menschen dann wirklich regelrecht vom Privat-Pkw abhängig und auch daran gewöhnt. Während in Städten wie Hamburg neue Wohnquartiere von vornherein autofrei geplant werden, muß man auf dem Land, wenn Wohnungen gebaut werden, pro Wohnung mindestens zwei Pkw-Stellplätze vorsehen, weil mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein 2-Personen-Haushalt auch zwei Pkw hat. Und es ist auch selbstverständlich, daß man zu seinem 18. Geburtstag seinen Pkw-Führerschein bekommt – und häufig alsbald dann auch einen Pkw, selbst dann, wenn beide Elternteile jeweils schon einen haben.
Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Welche Kleidung kann man denn so kaufen, bei denen bestimmt keine Gerbstoffe freigesetzt wurden? Soll man auch noch abwägen zwischen meinetwegen "weniger CO2" und dafür "mehr Kinderarbeit"?
Zum Beispiel Kleidung die nicht made in Cambodia, Vietnam oder Taiwan ist?! Zumindest kann man sicher sein, dass Kleidung die nicht in Drittweltländer hergestellt wurde dort keine Lebensgrundlagen zerstört.
Ich glaube, dann werden einige daherkommen und sagen, alles, was nicht zu Kik- oder Primark-Preisen verkauft wird, ist unbezahlbar. Auch wenn sie vielleicht fünf Minuten lang Betroffenheit an den Tag gelegt haben, wenn wieder irgendwo in Indochina eine Textilfabrik niedergebrannt oder eingestürzt ist mit zahllosen Todesopfern.
Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:06
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Eben. Was erwartest du denn? Dass der Konsument über die Umweltfreundlichkeit des Produkts informiert wird???
Warum nicht? Wäre absolut kein Problem. Hier wäre tatsächlich der politische Wille nötig. Aber es wäre durchaus machbar ;) Andererseits in einem Land wo man sich darüber streitet ob man ungesunde Nahrungsmittel entsprechen markieren sollte, ist sowas wohl nicht zu erwarten.
Ist so etwas nicht sowieso schon geplant? Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn Deutschland da wieder die Vorreiterrolle spielen würde.

Andererseits dürfte das zu einem Wettrüsten führen zwischen der Industrie, die immer neue Methoden entwickelt, um die Behörden auszutricksen und Billigstware aus Bangladesch als „fair“ zu labeln (auch damit sie dafür Preise wie für tatsächlich faire Produkte verlangen und noch mehr Geld scheffeln können), und den Behörden, die versuchen, hinter solche Mauscheleien zu kommen.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von LonesomeCoder »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 In der tiefsten Provinz, Größenordnung Kleinkleckersdorf, sieht das ganz anders aus. Ich kenne Gegenden, die sind von der nächsten Bushaltestelle – die dann nicht einmal alle Stunde bedient wird – weiter entfernt als ich vom nächsten Fernbahnhof. Teilweise fahren auf dem „platten Land“ überhaupt keine regulären Busse außer drei Schulbussen am Tag (einer morgens hin, einer mittags zurück, einer nachmittags zurück), die auch nur an Schultagen fahren, und ansonsten gibt es Anruf-Sammeltaxis oder gar Bürgerbusse, die man einen halben Tag vorher bestellen muß. Und selbst regulär verkehrende Busse, die weniger als alle Stunde fahren, sind nicht sonderlich flexibel.

Taxen kommen auch kaum in Frage, weil alleine die Anfahrt vom nächstgelegenen Taxistand 15, 20 Minuten und mehr dauern kann. Radfahren ist ziemlich riskant, weil es keine Radwege gibt – ich kenne genügend Dörfer, in denen es noch nicht einmal Bürgersteige gibt, weil da selten jemand innerhalb des Dorfes zu Fuß von einem Grundstück zu einem anderen geht –, die Straßen schmal sind und kein Autofahrer mit Radfahrern rechnet und seine Fahrweise entsprechend anpaßt. Abgesehen davon ist die Menge an Ladung, die man dort mit einem Fahrrad transportieren kann, sehr begrenzt. Wer jetzt mit Lastenfahrrädern kommt, dem sei gesagt, daß von solchen Gegenden der nächste Händler, der Lastenfahrräder auch nur kennt, geschweige denn führt, eine halbe Tagesreise mit dem Pkw entfernt ist; mitunter gibt es in ganzen Landkreisen keinen einzigen. Das führt unterm Strich sogar dazu, daß die meisten Menschen in der Provinz gar nicht wissen, daß es Lastenfahrräder gibt.

Und so sind die Menschen dann wirklich regelrecht vom Privat-Pkw abhängig und auch daran gewöhnt. Während in Städten wie Hamburg neue Wohnquartiere von vornherein autofrei geplant werden, muß man auf dem Land, wenn Wohnungen gebaut werden, pro Wohnung mindestens zwei Pkw-Stellplätze vorsehen, weil mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein 2-Personen-Haushalt auch zwei Pkw hat. Und es ist auch selbstverständlich, daß man zu seinem 18. Geburtstag seinen Pkw-Führerschein bekommt – und häufig alsbald dann auch einen Pkw, selbst dann, wenn beide Elternteile jeweils schon einen haben.

Ich glaube, dann werden einige daherkommen und sagen, alles, was nicht zu Kik- oder Primark-Preisen verkauft wird, ist unbezahlbar. Auch wenn sie vielleicht fünf Minuten lang Betroffenheit an den Tag gelegt haben, wenn wieder irgendwo in Indochina eine Textilfabrik niedergebrannt oder eingestürzt ist mit zahllosen Todesopfern.
Kann ich als Bewohner eines solches Dorfen alles bestätigen. Ohne Auto geht es nicht. Außer, man ist ein Schüler oder Rentner, der nur Kontakte in einem sehr kleinen Radius um den eigenen Wohnort herum hat und mit den wenigen Freizeitoptionen vor Ort wie Jugendtreff, Fußballverein, Schützenverein, Kirche, Pilspub und Altenclub auskommt. Wobei es aber auch für die Rentner immer schwerer wird, da immer mehr lokale Geschäfte und Arztpraxen zumachen und somit weitere Wege dafür notwendig werden. Mit dem Schul- oder Bürgerbus (fährt nur vormittags an drei Tagen pro Woche nach Reservierung min. 1 Tag vorher) ist das oft schwer und Taxis sind bei einfachen Strecken von teils über 20 km einfach zu teuer.

Für Alleinerziehende, manche Rentner oder Arbeitslose ist das Geld sehr knapp und mehr als Kleidung von kik oder Primark ist nicht drin.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 19:37 Nein. Aber dein Argumentationsstil ist es.
Müde ... :schlafen:
Sagt der, der das beantworten einer simplen Frage gleich mit dem Schlagen seiner Frau verband :roll: Ich frage mich wie man das assozieren kann und ob das nicht vielleicht ein zu tiefer Einblick in deine Gedankenwelt ist.
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Das war nicht der Punkt. Überprüfst du wirklich bei allen Restaurants, die du besuchst, den Hygienezustand des Küchenbereichs?
Doch, das war ganz exakt der Punkt. ;)
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Oder bei allen sonstigen Verarbeitern der Lebensmittel, die du zu dir nimmst?
Das war jetzt nicht der Punkt.
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14
Ich sage nicht, dass es nichts bringt. Ich sage, dass die Last der Prüfung auf Millionen Verbraucher mal zehntausende Produkte abzuwälzen wesentlich weniger effizient ist, als die zehntausend Produkte nur EINMAL zuverlässig zu prüfen.

Aber Arbeit auf die Konsumenten abzuschieben freut ja die Produzenten. :hammer:
Tust du nur so, oder bist du tatsächlich so? Du scheinst ein Mensch zu sein, der sehr in Extremen verankert ist. Das erklärt auch deine merkwürdigen Vergleiche zum Schlagen von Frauen :roll: Das was du da für ein Schreckensszenario ausmalst hat überhaupt niemand gefordert.
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Beispielsweise. Und wieviele Hunderte Produkte gibt es noch, für die der Konsument gar keine wirkliche Auswahl hat?
Du willst mir erzählen du hast keine Wahl? Also es gibt durchaus Alternativen zum Klopapier. Davon abgesehen, dass du dich gerade an den letzten dir verbliebenen Strohhalm klammerst. :roll:
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Hä? Kenne ich anders. Tüten sind eher für die kleinen losen Früchte.
Erstmal, habe nicht nicht von Tüten gesprochen: zweitens scheint es bei dir mit dem Wissen um manche Dinge nicht so weiter her zu sein und außerdem findest du normal dass lose Früchte, die immer noch eine Schale haben in Plastiktüten verpackt werden?! :gruebel:
Reinhard hat geschrieben: 15 Dez 2019 17:14 Das ist doch gerade Kapitalismus, wenn erwartet wird, dass alles Gewinn bringt. Aber jetzt soll der Konsument auch noch den Kapitalismus reparieren ... und zwar, indem er dem Kapitalisten einen größeren Umsatz und damit mehr Gewinnmöglichkeiten vor die Nase hängt wie dem Esel die Möhre.

:lach: :lach: :lach: :hammer:

Ja, neee, is klar. Ich bin hier raus. :winken:
Wer erwartet das denn? Steht irgendwo ein Gesetz in dem steht man ist gezwungen Gewinn zu machen? Soweit ich weiß gibt es kein solches Gesetz und keine Vorschrift. Andernfalls müsste man ja gemeinnützige Vereine sofort verbieten :lach: Es ist hier eine Frage von Können, nicht von müssen. Dass du den Unterschied nicht begreifst ist schade.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Wenn man wie ich in einer Metropole mit engem ÖPNV-Netz wohnt, wo in Gehweite Busse alle 5 Minuten und Schnellbahnen mindestens alle 10 Minuten fahren, ist das kein Problem. Problematisch würde hier eher die Frage für Pkw-Fahrer, wohin mit dem Wagen, wenn man ihn gerade nicht braucht. Die meisten Stadtviertel sind entstanden vor der Massenmotorisierung, und man hat nicht für jede einzelne Wohnung mindestens einen Stellplatz vorgesehen.
Das ist schlichtweg unzutreffend. Viel Stadtviertel sind erst in diesem Jahrhundert entstanden, durch den Krieg sogar komplett neu gebaut worden und man hat sich da schon gegen die Einführung eines ÖPNV entschieden. Die Massenmotorisierung fand nämlich nicht erst in den 90ern statt, sondern schon vor dem zweiten Weltkrieg. Und grade in den alten Bundesländern wurde der ÖPNV massiv zu Gruten des Autos zurückgebaut. Es ist kein Zufall, dass der ÖPNV in den neuen Bundesländern deutlich besser aufgestellt ist. Und selbst das hat man zu Gunsten des Auto deutlich zurückgebaut.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 In der tiefsten Provinz, Größenordnung Kleinkleckersdorf, sieht das ganz anders aus. Ich kenne Gegenden, die sind von der nächsten Bushaltestelle – die dann nicht einmal alle Stunde bedient wird – weiter entfernt als ich vom nächsten Fernbahnhof. Teilweise fahren auf dem „platten Land“ überhaupt keine regulären Busse außer drei Schulbussen am Tag (einer morgens hin, einer mittags zurück, einer nachmittags zurück), die auch nur an Schultagen fahren, und ansonsten gibt es Anruf-Sammeltaxis oder gar Bürgerbusse, die man einen halben Tag vorher bestellen muß. Und selbst regulär verkehrende Busse, die weniger als alle Stunde fahren, sind nicht sonderlich flexibel.
Dann wäre es mal an der Zeit zu hinterfragen ,warum das so ist. Das ist nämlich nicht immer so gewesen. Es wäre also deutlich zielführender sich mal dafür stark zu machen diesen Umstand zu ändern, als sich damit abzufinden und in den SUV zu steigen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Taxen kommen auch kaum in Frage, weil alleine die Anfahrt vom nächstgelegenen Taxistand 15, 20 Minuten und mehr dauern kann. Radfahren ist ziemlich riskant, weil es keine Radwege gibt – ich kenne genügend Dörfer, in denen es noch nicht einmal Bürgersteige gibt, weil da selten jemand innerhalb des Dorfes zu Fuß von einem Grundstück zu einem anderen geht –, die Straßen schmal sind und kein Autofahrer mit Radfahrern rechnet und seine Fahrweise entsprechend anpaßt. Abgesehen davon ist die Menge an Ladung, die man dort mit einem Fahrrad transportieren kann, sehr begrenzt. Wer jetzt mit Lastenfahrrädern kommt, dem sei gesagt, daß von solchen Gegenden der nächste Händler, der Lastenfahrräder auch nur kennt, geschweige denn führt, eine halbe Tagesreise mit dem Pkw entfernt ist; mitunter gibt es in ganzen Landkreisen keinen einzigen. Das führt unterm Strich sogar dazu, daß die meisten Menschen in der Provinz gar nicht wissen, daß es Lastenfahrräder gibt.
Du verwechselst hier grade Ursache und Wirkung. Viel mehr sind die von dir beschrieben schlechten Zustände die Wirkung des Grunde liegenden Problems. Nämlich, dass es allen egal ist. Du kannst mir ja nicht erzähle,d as es in Kleinkleckersdorf ein Autohaus gibt, wenn es schon kein Fahrradgeschäft oder einen Taxistand gibt. Ein Auto hat da trotzdem jeder. Es ist also eher eine Frage des Wollens, nicht des Könnens ;)
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Und so sind die Menschen dann wirklich regelrecht vom Privat-Pkw abhängig und auch daran gewöhnt. Während in Städten wie Hamburg neue Wohnquartiere von vornherein autofrei geplant werden, muß man auf dem Land, wenn Wohnungen gebaut werden, pro Wohnung mindestens zwei Pkw-Stellplätze vorsehen, weil mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein 2-Personen-Haushalt auch zwei Pkw hat. Und es ist auch selbstverständlich, daß man zu seinem 18. Geburtstag seinen Pkw-Führerschein bekommt – und häufig alsbald dann auch einen Pkw, selbst dann, wenn beide Elternteile jeweils schon einen haben.
Womit du ja im Prinzip deinen ganzen oberen abschnitt wieder ad absurdum führst. Denn vorher war ja grade der Mangel an Alternativen die Ursache. Jetzt schreibst du aber, dass die Planer eben schon davon ausgehen, dass sich sowieso niemand für die Alternativen interessieren wird und die deshalb auch nicht einplanen. Also wer ist denn nun eigentlich Schuld? Sind es die Planer, die schlichtweg aus den Erfahrungswerten wissen, dass solche Angebote nicht wahrgenommen werden, oder die Autofahrer selbst, die von sich aus alternative Angebote nicht wahrnehmen und so dafür sorgen dass der Planer diese auch nicht mehr berücksichtigt? ;)
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Ich glaube, dann werden einige daherkommen und sagen, alles, was nicht zu Kik- oder Primark-Preisen verkauft wird, ist unbezahlbar. Auch wenn sie vielleicht fünf Minuten lang Betroffenheit an den Tag gelegt haben, wenn wieder irgendwo in Indochina eine Textilfabrik niedergebrannt oder eingestürzt ist mit zahllosen Todesopfern.
Mit dem Argument habe ich ein Problem. Denn ich sehe ja was diese Warne für Qualität haben. manche Sachen die man dort neu kauft haben die Qualität von anderen Kleidungsstücken die ich bereits seit 20 Jahren im Schrank habe und komplett abgetragen sind. Es macht eben einen Unterschied ob ich mir einen Pulli kaufe der fünf, zehn oder zwanzig Jahre hält, dafür aber meinetwegen 50 Euro kostet, oder aber bei Kik nen 10er hinblätter, dafür aber jedes Jahr Ersatz brauche.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Ist so etwas nicht sowieso schon geplant? Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn Deutschland da wieder die Vorreiterrolle spielen würde.
Nein, nichts ist geplant.
私はウーパールです。

저는 아홀로틀입니.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Melli »

Ironischerweise zum Thema Greta und die DB.

Liebe DB, Ihr seid :upps: 💩 und Euer Betragen macht alles nur noch schlimmer.

Dear Greta, I beg to differ, this is not a good sign.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Axolotl hat geschrieben: 19 Dez 2019 11:23
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Wenn man wie ich in einer Metropole mit engem ÖPNV-Netz wohnt, wo in Gehweite Busse alle 5 Minuten und Schnellbahnen mindestens alle 10 Minuten fahren, ist das kein Problem. Problematisch würde hier eher die Frage für Pkw-Fahrer, wohin mit dem Wagen, wenn man ihn gerade nicht braucht. Die meisten Stadtviertel sind entstanden vor der Massenmotorisierung, und man hat nicht für jede einzelne Wohnung mindestens einen Stellplatz vorgesehen.
Das ist schlichtweg unzutreffend. Viel Stadtviertel sind erst in diesem Jahrhundert entstanden, durch den Krieg sogar komplett neu gebaut worden und man hat sich da schon gegen die Einführung eines ÖPNV entschieden. Die Massenmotorisierung fand nämlich nicht erst in den 90ern statt, sondern schon vor dem zweiten Weltkrieg. Und grade in den alten Bundesländern wurde der ÖPNV massiv zu Gruten des Autos zurückgebaut. Es ist kein Zufall, dass der ÖPNV in den neuen Bundesländern deutlich besser aufgestellt ist. Und selbst das hat man zu Gunsten des Auto deutlich zurückgebaut.
Die massenhafte Individualmotorisierung – also die Ausbreitung des Pkw auch in der Arbeiterschicht – geschah aber nicht vor der „Gründerzeit“, in der z. B. n Hamburg sehr viele Arbeiterwohnviertel entstanden. Vielerorts sieht man noch wirklich alte Backsteinbauten.

Als auf dem Gebiet, wo heute die Speicherstadt steht, das dortige Arbeiterviertel seuchenbedingt komplett abgerissen und als Ersatz ein neues, für die damalige Zeit modernes Viertel im heutigen Barmbek gebaut wurde, hatten die dorthin ziehenden Arbeiter mitnichten alle einen Pkw. Das geschah nämlich, bevor Gottlieb Daimler und Carl Benz das Automobil erfanden. Niemand konnte damals absehen, daß in einigen Jahrzehnten fast jeder Haushalt in diesem Viertel ein motorgetriebenes Fahrzeug haben würde. Und warum sollte man Stellplätze für etwas vorsehen, dessen Erfindung, geschweige denn Ausbreitung noch gar nicht absehbar war?

Ich selbst wohne in einem Haus aus den späten 1930er Jahren – in einem Viertel, wo dieses Gebäude noch eines der jüngeren ist. Viele Häuser sind noch älter. Es gibt einen großen unverputzten Block aus rotem Backstein, es gibt Gründerzeitbauten mit stuckverzierten Fassaden. Aus der Zeit, wo das alles gebaut wurde, wurde auch der Straßengrundriß bis heute unverändert übernommen. Die Straßen sind schmal. Die Straße, in der ich wohne, hat noch Kopfsteinpflaster. Wenn auf einer Seite Autos stehen, kann immer nur ein Fahrzeug zur Zeit die Straße passieren. Es passen keine drei Autos nebeneinander auf die Straße, geschweige denn vier (zwei Fahrspuren plus zwei Parkstreifen). Diese Gegend ist definitiv nicht für den Pkw geplant.

Das ist die Realität, die ich sehe, wenn ich jetzt hier zum Fenster gehe und hinausblicke. Also erzähle mir nicht, daß ich Unfug rede und dieses Viertel nach Einsetzen der Massenmotorisierung (die auch erst mit dem Aufkommen für die Arbeiterklasse bezahlbarer Fahrzeuge wie des VW Käfer in einem mit den USA vergleichbaren Umfang begann) gebaut und von vornherein auf den den Pkw-Verkehr ausgelegt wurde.

Dergleichen Viertel gibt es in Hamburg zuhauf. Und es gibt sie zumindest auch im ehemaligen Westberlin – ich rede also nicht von Lichtenberg oder Marzahn, sondern von Steglitz oder Charlottenburg. Und es gibt sie auch in vielen anderen Großstädten, die zum einen vor dem 2. Weltkrieg schon groß genug waren und zum anderen eben nicht vollständig ausgebombt wurden. Der einzige Hamburger Stadtteil, der im 2. Weltkrieg vollständig zerstört und mit neuem Straßengrundriß neu aufgebaut wurde, ist Hammerbrook – ein ehemaliges Wohngebiet, das als Büroviertel neu entstand.
Axolotl hat geschrieben: 19 Dez 2019 11:23
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 In der tiefsten Provinz, Größenordnung Kleinkleckersdorf, sieht das ganz anders aus. Ich kenne Gegenden, die sind von der nächsten Bushaltestelle – die dann nicht einmal alle Stunde bedient wird – weiter entfernt als ich vom nächsten Fernbahnhof. Teilweise fahren auf dem „platten Land“ überhaupt keine regulären Busse außer drei Schulbussen am Tag (einer morgens hin, einer mittags zurück, einer nachmittags zurück), die auch nur an Schultagen fahren, und ansonsten gibt es Anruf-Sammeltaxis oder gar Bürgerbusse, die man einen halben Tag vorher bestellen muß. Und selbst regulär verkehrende Busse, die weniger als alle Stunde fahren, sind nicht sonderlich flexibel.
Dann wäre es mal an der Zeit zu hinterfragen ,warum das so ist.
Weil es sich nicht lohnt, ein Dorf mit 20 oder 30 Einwohnern alle 5 Minuten mit einem 12-m-Standard-Überlandbus anzufahren. Oder alle 10 Minuten. Nicht einmal alle 20 Minuten.

Wir reden hier von Gegenden, wo auf 100 km² weniger Menschen leben als in Hamburg oder Berlin auf 1 km².

Glaube mir, ich wohne zwar in der Großstadt, aber ich habe die ersten zwei Jahrzehnte meines Lebens in relativer Pampa verbracht – und in unmittelbarer Nähe wirklich totaler Pampa. Und in der Gegend bin ich auch heute noch mehrmals im Jahr. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es da ist.

Gerade im ländlichen Schleswig-Holstein gibt es Gegenden, da lohnt sich ÖPNV eigentlich gar nicht. Da gibt es nur so kleine Dörflein und Gehöftansammlungen. Wenn man da attraktiven ÖPNV in Größenordnungen einer Millionenmetropole betreiben würde, wo eine Buslinie problemlos ein Einzugsgebiet von 20–30.000 Menschen abdecken kann, dann wird man da alle paar Minuten völlig leere Busse durch die Gegend fahren lassen – weil die Linie in ihrem Einzugsgebiet (mit ähnlich weiten Fußwegen bis zur nächsten Haltestelle wie in Hamburg oder Berlin) mit Glück 200–300 Einwohner hat. Das wäre ein riesiges Defizitgeschäft.
Axolotl hat geschrieben: 19 Dez 2019 11:23 Das ist nämlich nicht immer so gewesen.
Ach, wie war es denn früher? Um es mit Verhältnissen aus Berlin und Umland zu beschreiben: War früher der Spreewald so dicht besiedelt wie heute Moabit, daß sich ein eng getakteter ÖPNV lohnte?
Axolotl hat geschrieben: 19 Dez 2019 11:23 Es wäre also deutlich zielführender sich mal dafür stark zu machen diesen Umstand zu ändern, als sich damit abzufinden und in den SUV zu steigen.
Und wer soll das wie finanzieren?

In vielen Gegenden besteht der ÖPNV doch nur noch aus Bürgerbussen. Das sind Initiativen, die jeweils nur einen einzigen als Bus bestuhlten Sprinter haben. Die können sich nur dieses eine Fahrzeug leisten. Die finanzieren sich aus den Fahrpreisen und Spenden und daher, daß der einzige Bus über und über mit Werbung lokaler Händler, Dienstleister und Unternehmen beklebt ist. Alle Fahrer arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich in ihrer Freizeit, weil Berufskraftfahrer überhaupt nicht bezahlbar wären. Diesen Bus muß man am Vortag (!) bestellen, damit der nicht fährt, wenn keiner mitfahren will, und damit man rechtzeitig einen der Fahrer zur Hand hat.

Und da willst du allen Ernstes alle fünf oder zehn Minuten einen ausgewachsenen Überlandbus mit einem vollzeitbeschäftigten Berufskraftfahrer herumfahren lassen?
Axolotl hat geschrieben: 19 Dez 2019 11:23
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Taxen kommen auch kaum in Frage, weil alleine die Anfahrt vom nächstgelegenen Taxistand 15, 20 Minuten und mehr dauern kann. Radfahren ist ziemlich riskant, weil es keine Radwege gibt – ich kenne genügend Dörfer, in denen es noch nicht einmal Bürgersteige gibt, weil da selten jemand innerhalb des Dorfes zu Fuß von einem Grundstück zu einem anderen geht –, die Straßen schmal sind und kein Autofahrer mit Radfahrern rechnet und seine Fahrweise entsprechend anpaßt. Abgesehen davon ist die Menge an Ladung, die man dort mit einem Fahrrad transportieren kann, sehr begrenzt. Wer jetzt mit Lastenfahrrädern kommt, dem sei gesagt, daß von solchen Gegenden der nächste Händler, der Lastenfahrräder auch nur kennt, geschweige denn führt, eine halbe Tagesreise mit dem Pkw entfernt ist; mitunter gibt es in ganzen Landkreisen keinen einzigen. Das führt unterm Strich sogar dazu, daß die meisten Menschen in der Provinz gar nicht wissen, daß es Lastenfahrräder gibt.
Du verwechselst hier grade Ursache und Wirkung. Viel mehr sind die von dir beschrieben schlechten Zustände die Wirkung des Grunde liegenden Problems. Nämlich, dass es allen egal ist. Du kannst mir ja nicht erzähle,d as es in Kleinkleckersdorf ein Autohaus gibt, wenn es schon kein Fahrradgeschäft oder einen Taxistand gibt. Ein Auto hat da trotzdem jeder. Es ist also eher eine Frage des Wollens, nicht des Könnens ;)
Auf dem Land kauft man meistens keine Neuwagen. Autohäuser gibt es, wenn überhaupt, in der nächstgelegenen Stadt mit Gewerbegebiet, in der es auch den nächsten Fahrradhändler (der zu 80% Damen-Citybikes führt, einige davon inzwischen als Pedelecs, aber die ganzen hippen Trends aus den Großstädten nicht mitmacht) und manchmal auch ein Taxiunternehmen gibt.

Willst du wissen, woher die Landbevölkerung ihre Autos hat? Ich kann es dir sagen.

Wenn jemand in diese Gegend zieht, hat er schon mindestens ein Auto, das er mitbringt.

Wenn jemand in der Gegend 18 wird, seinen Führerschein bekommt und sich auch ein Auto zulegen will, dann läßt er sich von Mama oder Papa oder einem bereits mit einem eigenen Pkw ausgestatteten Kumpel dahin fahren, wo er das Auto kaufen will. Und das ist dann immer ein gebrauchter Klein- oder Kompaktwagen, der meistens auch noch von privat verkauft wird, denn Gebrauchtwagenhändler sind in der Pampa noch rarer gesät als Autohäuser. Zur Zulassungsstelle ist es meistens noch ein ganzes Stück weiter.

Wer sein vorhandenes Auto durch ein neues ersetzen will, hat folgende Möglichkeiten:
  • Er fährt mit seinem vorhandenen Auto zum Händler, gibt es in Zahlung und fährt dann mit dem neuen Wagen.
  • Er fährt mit jemandem anderen zusammen zum Privatverkäufer des neuen Wagens, er selbst übernimmt dann den neuen Wagen, und der Jemandanders fährt seinen vorhandenen Wagen wieder zurück.
Wer sein vorhandenes Auto gerade zerstört hat und sich Ersatz beschaffen will, kennt immer jemanden, der ihn in dessen Wagen dahin mitnehmen kann, wo er sich ein Auto zulegen kann.

Niemand zieht je in diese Wallapampa ohne eigenen Pkw!

Und bevor sich Autos dort ausbreiteten, gingen die Menschen kilometerweit bei Wind und Wetter zu Fuß. Es war nichts Ungewöhnliches, daß Hausfrauen morgens aus einem entlegenen Dorf aufbrachen, um zum nächsten Markt zu gehen – und erst gegen Mittag wieder zurück waren.
Axolotl hat geschrieben: 19 Dez 2019 11:23
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 09:06 Und so sind die Menschen dann wirklich regelrecht vom Privat-Pkw abhängig und auch daran gewöhnt. Während in Städten wie Hamburg neue Wohnquartiere von vornherein autofrei geplant werden, muß man auf dem Land, wenn Wohnungen gebaut werden, pro Wohnung mindestens zwei Pkw-Stellplätze vorsehen, weil mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein 2-Personen-Haushalt auch zwei Pkw hat. Und es ist auch selbstverständlich, daß man zu seinem 18. Geburtstag seinen Pkw-Führerschein bekommt – und häufig alsbald dann auch einen Pkw, selbst dann, wenn beide Elternteile jeweils schon einen haben.
Womit du ja im Prinzip deinen ganzen oberen abschnitt wieder ad absurdum führst. Denn vorher war ja grade der Mangel an Alternativen die Ursache. Jetzt schreibst du aber, dass die Planer eben schon davon ausgehen, dass sich sowieso niemand für die Alternativen interessieren wird und die deshalb auch nicht einplanen. Also wer ist denn nun eigentlich Schuld? Sind es die Planer, die schlichtweg aus den Erfahrungswerten wissen, dass solche Angebote nicht wahrgenommen werden, oder die Autofahrer selbst, die von sich aus alternative Angebote nicht wahrnehmen und so dafür sorgen dass der Planer diese auch nicht mehr berücksichtigt? ;)
Kleinstadt- und vor allem Landbewohner denken nicht wie junge, hippe, moderne Großstadt-Citizens. Sie leben in der Vergangenheit, wählen alle CDU, weil Papa und Opa schon CDU gewählt haben, sind ewiggestrig, verbohrt, intolerant und unflexibel, lehnen Veränderungen ab und wollen, daß alles so bleibt, wie es schon immer war – außer wenn es für sie selbst unerträglich ist, wie es schon immer war, oder eine Veränderung für sie ganz persönlich große Vorteile mit sich bringt. Und das ist selten der Fall. Glaube mir, ich kenne solche Leute persönlich.

In solchen Gegenden fährt man Auto. Punkt. Jede Distanz, die zu Fuß mehr als fünf Minuten wären, wird mit dem Pkw zurückgelegt, den man ja sowieso schon hat. Das ist einfach, das ist bequem, das ist praktisch, und vor allem: So kennt man das seit „schon immer“. Folglich kann man denen das auch nicht ausreden.

Wenn man da neue Wohnungen baut, dann muß man auch dafür sorgen, daß die Leute, die da wohnen sollen, Stellplätze für ihre Autos haben. Für alle ihre Autos. Und am besten auch noch für den Besuch, der auch zu 90% mit dem eigenen Pkw kommt.

Was glaubst du, was passiert, wenn man da überhaupt keine Pkw-Stellplätze vorsieht?

Glaubst du, dann kommen die jungen, hippen, umwelt- und klimabewußten Großstädter, die aus Prinzip aufs Auto verzichten, und ziehen dahin?

Glaubst du, die Einheimischen, die da einziehen wollen, verkaufen alle ihre Autos und nutzen fortan nur noch den ÖPNV – wenn die nächste regulär bediente Bushaltestelle weiter weg ist als der nächste Supermarkt (ich kann dir eine Stadt nennen, auf die genau das zu großen Teilen zutrifft)?

AHAHAHAHAHAHAHAHA! Nein.

Die werden ihre Autos behalten und damit die umliegenden Straßen zuparken. Und die werden sich darüber beschweren, daß sie nicht direkt am Haus parken können, wie sie es von den sonst in dieser Gegend üblichen Einfamilienhäusern gewohnt sind. Das machen die.

Oder sie ziehen überhaupt nicht dahin, wenn sie ihre Autos nicht vernünftig unterbringen können.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
schmog

Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von schmog »

Melli hat geschrieben: 19 Dez 2019 14:26 Ironischerweise zum Thema Greta und die DB.

Liebe DB, Ihr seid :upps: 💩 und Euer Betragen macht alles nur noch schlimmer.

Dear Greta, I beg to differ, this is not a good sign.
Greta Thunberg ICE Klimaschutz Pseudo Thema:
https://www.zeit.de/kultur/2019-12/gret ... eudo-thema
Automobilist

Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Automobilist »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 14:59

Als auf dem Gebiet, wo heute die Speicherstadt steht, das dortige Arbeiterviertel seuchenbedingt komplett abgerissen und als Ersatz ein neues, für die damalige Zeit modernes Viertel im heutigen Barmbek gebaut wurde, hatten die dorthin ziehenden Arbeiter mitnichten alle einen Pkw. Das geschah nämlich, bevor Gottlieb Daimler und Carl Benz das Automobil erfanden. Niemand konnte damals absehen, daß in einigen Jahrzehnten fast jeder Haushalt in diesem Viertel ein motorgetriebenes Fahrzeug haben würde. Und warum sollte man Stellplätze für

Gottlieb Daimler und Carl Benz erfanden mitnichten das Automobil. Herr Benz hat sich sogar um das Problem der Lenkung gedrückt - und Herr Daimler hat seinen " Reitwagen " ohne Kenntnis von Fahrrädern entworfen - wobei die meisten " seiner " Entwürfe ohnehin von Wilhelm Maybach stammen. Die Automobilfabrik Panhard in Ivry / Paris hat die ersten Serienwagen gebaut - und die Firma " Perin & Panhard " gab es schon, als Herr Daimler in der 2. Schulklasse in Schorndorf war. Dies ist anerkannt durch " Daimler - Benz " - wird nur nie zugegeben....das Einzige, was aus Stuttgart stammte, war die Lizenz für " Centaure " - Motoren.

Das ist die Realität, die ich sehe, wenn ich jetzt hier zum Fenster gehe und hinausblicke. Also erzähle mir nicht, daß ich Unfug rede und dieses Viertel nach Einsetzen der Massenmotorisierung (die auch erst mit dem Aufkommen für die Arbeiterklasse bezahlbarer Fahrzeuge wie des VW Käfer in einem mit den USA vergleichbaren Umfang begann) gebaut und von vornherein auf den den Pkw-Verkehr ausgelegt wurde.
Der " Volkswagen " war damals kein Wagen für das " Volk " - da war ein Lloyd LP 300 oder Kleinschnittger F 125 noch teuer...


In der tiefsten Provinz, Größenordnung Kleinkleckersdorf, sieht das ganz anders aus. Ich kenne Gegenden, die sind von der nächsten Bushaltestelle – die dann nicht einmal alle Stunde bedient wird – weiter entfernt als ich vom nächsten Fernbahnhof. Teilweise fahren auf dem „platten Land“ überhaupt keine regulären Busse außer drei Schulbussen am Tag (einer morgens hin, einer mittags zurück, einer nachmittags zurück), die auch nur an Schultagen fahren, und ansonsten gibt es Anruf-Sammeltaxis oder gar Bürgerbusse, die man einen halben Tag vorher bestellen muß. Und selbst regulär verkehrende Busse, die weniger als alle Stunde fahren, sind nicht sonderlich flexibel.
Treffer - versenkt ! Bei uns fahren in der Tat 3 Busse pro Tag - aber selbst das lohnt bei 2 Schülern nicht. " Bürgerbusse " mag es ja in Deutschland geben - bei uns nicht.

Weil es sich nicht lohnt, ein Dorf mit 20 oder 30 Einwohnern alle 5 Minuten mit einem 12-m-Standard-Überlandbus anzufahren. Oder alle 10 Minuten. Nicht einmal alle 20 Minuten.
Es würde sich ü b e r h a u p t nicht lohnen. Die Busse wären leer und verführen nur Diesel für die Vögel....

Wir reden hier von Gegenden, wo auf 100 km² weniger Menschen leben als in Hamburg oder Berlin auf 1 km².

Glaube mir, ich wohne zwar in der Großstadt, aber ich habe die ersten zwei Jahrzehnte meines Lebens in relativer Pampa verbracht – und in unmittelbarer Nähe wirklich totaler Pampa. Und in der Gegend bin ich auch heute noch mehrmals im Jahr. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es da ist.

Gerade im ländlichen Schleswig-Holstein gibt es Gegenden, da lohnt sich ÖPNV eigentlich gar nicht. Da gibt es nur so kleine Dörflein und Gehöftansammlungen. Wenn man da attraktiven ÖPNV in Größenordnungen einer Millionenmetropole betreiben würde, wo eine Buslinie problemlos ein Einzugsgebiet von 20–30.000 Menschen abdecken kann, dann wird man da alle paar Minuten völlig leere Busse durch die Gegend fahren lassen – weil die Linie in ihrem Einzugsgebiet (mit ähnlich weiten Fußwegen bis zur nächsten Haltestelle wie in Hamburg oder Berlin) mit Glück 200–300 Einwohner hat. Das wäre ein riesiges Defizitgeschäft.
In etwa wie bei uns - nur, daß hier die Entfernungen größer sind. Viel größer.


Und da willst du allen Ernstes alle fünf oder zehn Minuten einen ausgewachsenen Überlandbus mit einem vollzeitbeschäftigten Berufskraftfahrer herumfahren lassen?
Auf derartige Ideen können nur weltfremde " Weltverbesserer " kommen.


Taxen kommen auch kaum in Frage, weil alleine die Anfahrt vom nächstgelegenen Taxistand 15, 20 Minuten und mehr dauern kann. Radfahren ist ziemlich riskant, weil es keine Radwege gibt – ich kenne genügend Dörfer, in denen es noch nicht einmal Bürgersteige gibt, weil da selten jemand innerhalb des Dorfes zu Fuß von einem Grundstück zu einem anderen geht –, die Straßen schmal sind und kein Autofahrer mit Radfahrern rechnet und seine Fahrweise entsprechend anpaßt. Abgesehen davon ist die Menge an Ladung, die man dort mit einem Fahrrad transportieren kann, sehr begrenzt. Wer jetzt mit Lastenfahrrädern kommt, dem sei gesagt, daß von solchen Gegenden der nächste Händler, der Lastenfahrräder auch nur kennt, geschweige denn führt, eine halbe Tagesreise mit dem Pkw entfernt ist; mitunter gibt es in ganzen Landkreisen keinen einzigen. Das führt unterm Strich sogar dazu, daß die meisten Menschen in der Provinz gar nicht wissen, daß es Lastenfahrräder gibt.
Mit dem Velo fährt hier niemand - außer, man hat ihm die Fahrerlaubnis entzogen; dann braucht Derjenige auch nicht für den Spott zu sorgen....aber selbst dann nicht; dann werden " Fahrzeuge ohne Fahrerlaubnis " mit kleinen 1 - Cyl. oder 2 - Cyl. Dieselmotoren genutzt. ( und oft genug frisiert...)Lastenfahrräder ? Dann viel Vergnügen...es sind 13 Km zum " Supermarkt " - und 13 zurück. Bei miserablem Wetter sicherlich ein einzigartiges Vergnügen.

Auf dem Land kauft man meistens keine Neuwagen. Autohäuser gibt es, wenn überhaupt, in der nächstgelegenen Stadt mit Gewerbegebiet, in der es auch den nächsten Fahrradhändler (der zu 80% Damen-Citybikes führt, einige davon inzwischen als Pedelecs, aber die ganzen hippen Trends aus den Großstädten nicht mitmacht) und manchmal auch ein Taxiunternehmen gibt.

Stimmt...der Altersdurchschnitt der Wagen bei uns dürfte deutlich über 20 Jahre liegen - und so ist es richtig; erhalten, anstatt wegzuwerfen und auf Teufel komm raus neuen Müll herzustellen. Der Schadstoffausstoß eines Wagens, welcher 50 Jahre im Betriebe ist, erreicht noch nicht einmal den Schadstoffausstoß eines neu herzustellenden " Fahrzeuges ". Wer ist der Umweltverschmutzer ? Aber das darf man ja in " wirtschaftswachstumsfetischistischen " Ländern nicht laut sagen.

Willst du wissen, woher die Landbevölkerung ihre Autos hat? Ich kann es dir sagen.

Wenn jemand in diese Gegend zieht, hat er schon mindestens ein Auto, das er mitbringt.

Wenn jemand in der Gegend 18 wird, seinen Führerschein bekommt und sich auch ein Auto zulegen will, dann läßt er sich von Mama oder Papa oder einem bereits mit einem eigenen Pkw ausgestatteten Kumpel dahin fahren, wo er das Auto kaufen will. Und das ist dann immer ein gebrauchter Klein- oder Kompaktwagen, der meistens auch noch von privat verkauft wird, denn Gebrauchtwagenhändler sind in der Pampa noch rarer gesät als Autohäuser. Zur Zulassungsstelle ist es meistens noch ein ganzes Stück weiter.
Meist irgendeine kleine Dorfwerkstatt, welche auch 2 oder 3 Gebrauchtwagen hat...aber erfreulicherweise sind viele Leute immun; neben dem " Gebrauchtwagenhandel " bei uns läuft eine Dyane...und die Dame gegenüber hat ihren Peugeot 403 seit 1959.

Wer sein vorhandenes Auto durch ein neues ersetzen will, hat folgende Möglichkeiten:
  • Er fährt mit seinem vorhandenen Auto zum Händler, gibt es in Zahlung und fährt dann mit dem neuen Wagen.
  • Er fährt mit jemandem anderen zusammen zum Privatverkäufer des neuen Wagens, er selbst übernimmt dann den neuen Wagen, und der Jemandanders fährt seinen vorhandenen Wagen wieder zurück.
Wer sein vorhandenes Auto gerade zerstört hat und sich Ersatz beschaffen will, kennt immer jemanden, der ihn in dessen Wagen dahin mitnehmen kann, wo er sich ein Auto zulegen kann.
Genau; man fragt notfalls den Nachbarn...und das wird hier nicht abgelehnt.

Niemand zieht je in diese Wallapampa ohne eigenen Pkw!
Das kann man auch nicht - lebendig begraben wäre noch human dagegen.

Und bevor sich Autos dort ausbreiteten, gingen die Menschen kilometerweit bei Wind und Wetter zu Fuß. Es war nichts Ungewöhnliches, daß Hausfrauen morgens aus einem entlegenen Dorf aufbrachen, um zum nächsten Markt zu gehen – und erst gegen Mittag wieder zurück waren.Das kenne ich aus Bulgarien - aber ein Eselfuhrwerk ist commoder....

Kleinstadt- und vor allem Landbewohner denken nicht wie junge, hippe, moderne Großstadt-Citizens. Sie leben in der Vergangenheit, wählen alle CDU, weil Papa und Opa schon CDU gewählt haben, sind ewiggestrig, verbohrt, intolerant und unflexibel, lehnen Veränderungen ab und wollen, daß alles so bleibt, wie es schon immer war – außer wenn es für sie selbst unerträglich ist, wie es schon immer war, oder eine Veränderung für sie ganz persönlich große Vorteile mit sich bringt. Und das ist selten der Fall. Glaube mir, ich kenne solche Leute persönlich.
Mag sein....aber zum Thema " Wahlen " sage ich kein Sterbenswörtchen.

In solchen Gegenden fährt man Auto. Punkt. Jede Distanz, die zu Fuß mehr als fünf Minuten wären, wird mit dem Pkw zurückgelegt, den man ja sowieso schon hat. Das ist einfach, das ist bequem, das ist praktisch, und vor allem: So kennt man das seit „schon immer“. Folglich kann man denen das auch nicht ausreden.

Wenn man da neue Wohnungen baut, dann muß man auch dafür sorgen, daß die Leute, die da wohnen sollen, Stellplätze für ihre Autos haben. Für alle ihre Autos. Und am besten auch noch für den Besuch, der auch zu 90% mit dem eigenen Pkw kommt.
Da baut niemand...leerstehende Gebäude nehmen immer größeren Raum ein und sind selbst zu Schleuderpreisen nicht verkäuflich.

Was glaubst du, was passiert, wenn man da überhaupt keine Pkw-Stellplätze vorsieht?

Glaubst du, dann kommen die jungen, hippen, umwelt- und klimabewußten Großstädter, die aus Prinzip aufs Auto verzichten, und ziehen dahin?

Glaubst du, die Einheimischen, die da einziehen wollen, verkaufen alle ihre Autos und nutzen fortan nur noch den ÖPNV – wenn die nächste regulär bediente Bushaltestelle weiter weg ist als der nächste Supermarkt.
Wie verrückt kann man sein, Derartiges auch nur anzunehmen ?

Oder sie ziehen überhaupt nicht dahin, wenn sie ihre Autos nicht vernünftig unterbringen können.
Eben. Hier hat jeder mehrere Garagen - und Stellplätze zu Hauf.
[/quote]

Du hast ja so Recht...noch einige Anmerkungen von mir hierzu ( in Mitten Derselben auch eine kleine sachliche Richtigstellung, welche Du mir bitte nicht verübeln willst...)
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von LonesomeCoder »

Axolotl hat geschrieben: 19 Dez 2019 11:23 Mit dem Argument habe ich ein Problem. Denn ich sehe ja was diese Warne für Qualität haben. manche Sachen die man dort neu kauft haben die Qualität von anderen Kleidungsstücken die ich bereits seit 20 Jahren im Schrank habe und komplett abgetragen sind. Es macht eben einen Unterschied ob ich mir einen Pulli kaufe der fünf, zehn oder zwanzig Jahre hält, dafür aber meinetwegen 50 Euro kostet, oder aber bei Kik nen 10er hinblätter, dafür aber jedes Jahr Ersatz brauche.
Meine Erfahrung ist: eine Hose für 80 oder 120 € hält auch nicht länger als eine für 20 oder 30 €. Da zahlt man oft nur für die Marke, aber die Qualität ist die selbe. Kein Wunder, vieles kommt aus den selben Fabriken und hat das selbe Material, nur Schnitt und Label sind anders.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 19 Dez 2019 14:59 In vielen Gegenden besteht der ÖPNV doch nur noch aus Bürgerbussen. Das sind Initiativen, die jeweils nur einen einzigen als Bus bestuhlten Sprinter haben. Die können sich nur dieses eine Fahrzeug leisten. Die finanzieren sich aus den Fahrpreisen und Spenden und daher, daß der einzige Bus über und über mit Werbung lokaler Händler, Dienstleister und Unternehmen beklebt ist. Alle Fahrer arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich in ihrer Freizeit, weil Berufskraftfahrer überhaupt nicht bezahlbar wären. Diesen Bus muß man am Vortag (!) bestellen, damit der nicht fährt, wenn keiner mitfahren will, und damit man rechtzeitig einen der Fahrer zur Hand hat.

Und da willst du allen Ernstes alle fünf oder zehn Minuten einen ausgewachsenen Überlandbus mit einem vollzeitbeschäftigten Berufskraftfahrer herumfahren lassen?

Willst du wissen, woher die Landbevölkerung ihre Autos hat? Ich kann es dir sagen.

Und bevor sich Autos dort ausbreiteten, gingen die Menschen kilometerweit bei Wind und Wetter zu Fuß. Es war nichts Ungewöhnliches, daß Hausfrauen morgens aus einem entlegenen Dorf aufbrachen, um zum nächsten Markt zu gehen – und erst gegen Mittag wieder zurück waren.
Exakt so ist es bei mir daheim. Der ÖPNV besteht nur aus dem Schulbus (der nur zu Schulzeiten fährt und die Schulen ansteuert, die teils weit weg von Ärzten oder Einkaufsmöglichkeiten sein können) und einen an drei Tagen vormittags nur nach vortäglicher Anmeldung fahrender Bürgerbus. Das sind keine "richtigen" Busse, sondern Sprinter, Transit, usw. die mit einem PKW-Schein gefahren werden können.

Autohäuser haben wir doch recht viele (Sogar mehr als Fahrradläden. Fahrräder nutzt bei uns mangels Radwegen und der langen Strecken fast keiner als Fortbewegungsmittel, sondern nur Sportler als Sportgerät und die fahren meist auf den Feldwegen rum.). Aber nur die Massenmarken und keine Exoten. Wegen der vielen Autos, jeder Berufstätige braucht ja eins, lohnen sich die angeschlossenen Werkstätten und Tankstellen sehr. Neuwagen werden in der Tag kaum gekauft, sind einfach zu teuer und der Wertverlust in den ersten Jahren zu hoch.

Ja, diese ewigen Fußwege aus bei schlechten Wetter kenne ich aus den Erzählungen meiner Eltern aus ihrer Kindheit und von den Großeltern. Auch jeden Tag 5 km oder mehr einfache Strecke zu Fuß zur Schule gehen müssen war da normal. Die Pflicht, dass der Staat ab 3 km (Grundschule 2 km?) Distanz einen Schulbus anbietet und zahlt oder wenns den nicht gibt, die Kosten für das (Eltern)taxi übernimmt, kam erst später.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Zigg

Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Zigg »

Ich wohne in der tiefsten Pampas.
Wenn ich mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren würde, würde ich um 21:18 den Postbus zum Bahnhof nehmen, 20:50 Uhr zu Hause los, im Bahnhof übernachten um dann um 06:30 pünktlich zum Frühdienst zu erscheinen.
Nach dem Spätdienst das selbe.
Fahrzeit mit dem ÖPNV 2:30 h für 30km. Mit dem Auto 35min.

Einkaufen? Ja, wenn ich nur die nötigsten Kleinigkeiten brauche, geht die Hunderunde zum Dorfcoop. Brauche ich allerdings alles, dann fahre ich nach Arbeit noch in der Stadt einkaufen.

Ohne Auto wäre ich hier begraben.