Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

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Karlsson
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Karlsson »

Eine neue (Jugend)Bewegung, ich würde sagen: "(Just) A small Screaming Voice"...
Aber wo sie Recht haben, haben sie Recht. Hinterlassen wir unseren Kindern nicht wirklich einen riesigen unübersichtlichen Scherbenhaufen?...
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Der Schussel
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Der Schussel »

Ich habe kein Auto, und fahre lieber Fahrrad, oder Öffi - den nicht ganz so gern. Geflogen bin ich noch nie - höchstens auf die Schnauze. 😬
Fehlt nur noch vegane Ernährung, dann bin ich ein heiliger! :holy:
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
Aber ich bin ja nur ein ExAB, der auch nicht viel Ahnung hat.
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Axolotl
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

Der Schussel hat geschrieben: 12 Dez 2019 00:02 Ich habe kein Auto, und fahre lieber Fahrrad, oder Öffi - den nicht ganz so gern. Geflogen bin ich noch nie - höchstens auf die Schnauze. 😬
Fehlt nur noch vegane Ernährung, dann bin ich ein heiliger! :holy:
Nur wenn du nicht mehr online einkaufst, auf nachhaltige Kleidung aus Naturfasern setzt und beim Essen nur bei regionalen Produkten bleibst. Heißt kein Soja, kein Quinoa, keine Avocado, kein Reis...nichts was erst importiert werden muss. Also Kartoffeln, Weizen, Wurzelgemüse und regionales Obst. :mrgreen:
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von NBUC »

Axolotl hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:02
Der Schussel hat geschrieben: 12 Dez 2019 00:02 Ich habe kein Auto, und fahre lieber Fahrrad, oder Öffi - den nicht ganz so gern. Geflogen bin ich noch nie - höchstens auf die Schnauze. 😬
Fehlt nur noch vegane Ernährung, dann bin ich ein heiliger! :holy:
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von schmog »

NBUC hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:16
Axolotl hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:02
Der Schussel hat geschrieben: 12 Dez 2019 00:02 Ich habe kein Auto, und fahre lieber Fahrrad, oder Öffi - den nicht ganz so gern. Geflogen bin ich noch nie - höchstens auf die Schnauze. 😬
Fehlt nur noch vegane Ernährung, dann bin ich ein heiliger! :holy:
Nur wenn du nicht mehr online einkaufst, auf nachhaltige Kleidung aus Naturfasern setzt und beim Essen nur bei regionalen Produkten bleibst. Heißt kein Soja, kein Quinoa, keine Avocado, kein Reis...nichts was erst importiert werden muss. Also Kartoffeln, Weizen, Wurzelgemüse und regionales Obst. :mrgreen:
Und das mit dem Atmen muss auch aufhören ...
Das würde schon genügen:

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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

NBUC hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:16 Und das mit dem Atmen muss auch aufhören ...
Nö. Atmen fügt der Atmosphäre ja kein zusätzliches CO2 hinzu.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von NBUC »

Axolotl hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:23
NBUC hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:16 Und das mit dem Atmen muss auch aufhören ...
Nö. Atmen fügt der Atmosphäre ja kein zusätzliches CO2 hinzu.
Und was kommt bei dir oben nach der Atmung wieder raus?

Oder aber der Fleischkonsum an Nichtwiederkäuern und Biodiesel wären auch frei zu sprechen.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

NBUC hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:36 Und was kommt bei dir oben nach der Atmung wieder raus?
Dieses CO2 ist bereits Teil des Kreislaufes. Ich nehme ja nur Sauerstoff auf, und stoße CO2 wieder aus, welches in der Atmosphäre wieder zersetzt wird. Das ist kein zusätzlich zugeführtes CO2, wie zum Beispiel beim Verbrennen von Co2 Speichern a la Öl, Gas, Kohle etc.
NBUC hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:36 Oder aber der Fleischkonsum an Nichtwiederkäuern
Und? Fleischkonsum per se ist gar nicht tragisch. Auch wenn dir ein paar "aufgeklärte" Veganer gerne das Gegenteil erzählen. Auch hier könnte die Natur damit umgehen, wäre dafür nicht eine enorm große Fläche zum Anbau und zur Haltung nötig. Die wiederum steht damit nicht zur Rückspeicherung zur Verfügung.
NBUC hat geschrieben: 12 Dez 2019 16:36 und Biodiesel wären auch frei zu sprechen.
Biodiesel ist auf Grund des nachhaltigen Anbaus CO2 neutral. Das ist überhaupt der Sinn hinter Biodiesel ;)
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von sonderbärchen »

Bei Biodiesel ist das Problem, dass er nicht mehr, wie in der Anfangszeit aus Rapsöl von EU-Stilllegungsflächen hergestellt wird, sondern vorwiegend aus Palmöl.

So kann man schnell das gut gedachte ins Gegenteil verkehren. So wie jede Gesetzesausnahme das Potenzial hat, zum Schlupfloch zu werden, und den Sinn des Gesetzes ad absurdum zu führen.

Der Klima-Wahnsinn besteht darin, dass hierfür Regenwald gerodet wird, nicht selten per Brandrodung und damit ein Kohlenstoffspeicher vernichtet wird, der Boden bald so aufgezehrt, dass er in einigen Jahren erodiert.

Der humanitäre Wahnsinn bei Biodiesel ist der gleiche wie bei der Tierfutterproduktion. Dafür wird Fläche in Anspruch genommen, die für den Nahrungsmittelanbau dann fehlt. Und weil es uns nicht juckt, was der Sprit kostet, haben Menschen anderswo nichts zu Essen, weil sie nicht genug Geld haben, um mir uns auf dem Markt um die landwirtschaftlichen Produkte zu konkurrieren.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von t385 »

Axolotl hat geschrieben: 12 Dez 2019 21:24 Und? Fleischkonsum per se ist gar nicht tragisch. Auch wenn dir ein paar "aufgeklärte" Veganer gerne das Gegenteil erzählen. Auch hier könnte die Natur damit umgehen, wäre dafür nicht eine enorm große Fläche zum Anbau und zur Haltung nötig. Die wiederum steht damit nicht zur Rückspeicherung zur Verfügung.
Ja, ist er dann nicht doch "tragisch", da die Natur faktisch nicht damit umgehen kann - wie du es beschreibst?
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Wuchtbrumme »

Ihr seid schrecklich, macht aus meinem Schussel wirklich einen Heiligen 😬

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WIE ZUM TEUFEL SOLL ICH DA MITHALTEN?? Ich armes Tucktuck :crybaby: :crybaby:
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

t385 hat geschrieben: 12 Dez 2019 23:17
Axolotl hat geschrieben: 12 Dez 2019 21:24 Und? Fleischkonsum per se ist gar nicht tragisch. Auch wenn dir ein paar "aufgeklärte" Veganer gerne das Gegenteil erzählen. Auch hier könnte die Natur damit umgehen, wäre dafür nicht eine enorm große Fläche zum Anbau und zur Haltung nötig. Die wiederum steht damit nicht zur Rückspeicherung zur Verfügung.
Ja, ist er dann nicht doch "tragisch", da die Natur faktisch nicht damit umgehen kann - wie du es beschreibst?
Wie gesagt, nicht per se. Es kommt drauf an, wie man das Problem definiert. Viele sagen "Fleisch essen ist schlecht, weil Treibhausgase". Du übrigens auch. Das ist halt nicht korrekt. Das Drama am Fleischkonsum ist eben, dass man auch Gründen der Profitgier möglichst viel in kurzer Zeit produzieren will und dafür große Weideflächen braucht. Dafür rodet man Regenwald und nimmt die Möglichkeit die produzierten Gase aus der Tierhaltung eben wieder zu binden. Damit ist Fleisch essen per se nicht das Problem, sondern der falsche Umgang mit dem Gut Fleisch. Ein Argument, dass selbst faschistoide Veganer zum Schweigen bringt.
sonderbärchen hat geschrieben: 12 Dez 2019 23:04 Bei Biodiesel ist das Problem, dass er nicht mehr, wie in der Anfangszeit aus Rapsöl von EU-Stilllegungsflächen hergestellt wird, sondern vorwiegend aus Palmöl.
Das ist aber rein gesellschaftliches bzw. politisches Problem. So lange man mit Leuten de Bolsonaro Handelsabkommen über solche Produkte schließt, sprich so lange die Nachfrage da ist, so lange wird eben auch im Sinne der Gewinnmaximierung gehandelt. Und das läuft in der Regel völlig konträr zum gesunden Menschenverstand.

Fakt ist aber nun mal leider, dass man in der EU weder den politischen, noch den gesellschaftlichen Willen zum Wandel hat. Ebenso in Amerika. Also wird Klimaschutz regional betrieben, in der Hoffnung dass eben niemand merkt wie wirkungslos das Ganze im Grunde ist. Ist halt toll, wenn man sich auf die Fahne schreiben kann CO2 neutral zu sein, das CO2 dafür aber lediglich woanders produziert wird. Denn bei uns ist doch auch kaum einer bereit das Auto stehen zu lassen, nicht jedes Jahr (mehrfach) in den Urlaub zu fliegen oder sich alternativen zur Stromerzeugung zu suchen. Billig will ich, Geiz ist geil. Das sind die Schlagworte einer modernen Konsumgesellschaft. Und genau das ist die Abwärtspirale aus der man ausbrechen muss, bevor man sich daran macht das Problem tatsächlich zu beiseitigen. Ohne Umdenken von jedem Einzelnen wird sich eben nichts ändern.

Und genau da versagt Fridays for Future, weil die nur die Politik in die Pflicht nehmen. Die Politik ist aber gesteuert von der Wirtschaft und die Wirtschaft wiederum wird vom Konsumverhalten gesteuert, sprich von jedem Einzelnen. Das heißt so lange wir nicht umdenken, wird die Politik Alibi-Maßnahmen erfinden, die uns ein gutes Gewissen geben weiterhin fleißig zu konsumieren.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Reinhard »

Axolotl hat geschrieben: 14 Dez 2019 13:48 Und genau da versagt Fridays for Future, weil die nur die Politik in die Pflicht nehmen. Die Politik ist aber gesteuert von der Wirtschaft und die Wirtschaft wiederum wird vom Konsumverhalten gesteuert, sprich von jedem Einzelnen. Das heißt so lange wir nicht umdenken, wird die Politik Alibi-Maßnahmen erfinden, die uns ein gutes Gewissen geben weiterhin fleißig zu konsumieren.

Wobei ich da auch nichts davon halte, nur die Konsumenten in die Pflicht nehmen zu wollen, weil die angeblich "klimaschädlich konsumieren wollen". Die Produzenten stellen meist nicht die Transparenz her, damit man sich über die schädlichen Varianten informieren kann (nicht nur beim Klima sondern generell nicht, auch nicht, was Kinderarbeit, Tierwohl, Arbeitsbedingungen, Land oder Fanggewässer wegnehmen und einiges mehr angeht). Und selbst wenn es die gäbe, wäre es sehr viel verlangt, von jedem zu verlangen, die unschädlicheren Varianten zu nehmen, muss man sich ja auch erst leisten können.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von ComebackCat »

MFGMitleser hat geschrieben: 08 Dez 2019 10:51 Hallo liebe Foristen,

eine off-topic-Nachricht habe ich noch nie geschrieben, aber das hier beschäftigt mich schon sehr.

Da kämpft eine Teenagerin mit diversen Handycaps seit Monaten dafür, dass wir eine bessere Welt behalten. Sie sagt genau, worauf sie sich beruft. Sehr besonnen und solide wissenschaftlich orientiert. Sie lebt uns vor, wie man ohne verschiedene Dinge der vorwiegend westlichen Zivilisation auskommen kann und dennoch ans Ziel kommt. Leidenschaftlich und emotional wird sie dann, wenn sie von uns die Übernahme unserer eigenen Verantwortung fordert, die wir genau in derselben Welt leben und genau dieselben Folgen unseres Tuns tragen müssen wie sie auch. Sie verlangt nicht ihren Hype zu fördern, sondern das Klima zu retten.

Inzwischen ist ihre Sache über ihren trotzigen Schulstreik und ihr ikonisches Schulstreik-Schild längst hinausgewachsen und zu einer globalen Bewegung geworden, mit vielen Beteiligten, die nicht alle nur das Klima retten wollen.

Aber abgesehen davon: obwohl Greta in D. recht beliebt ist und sich auch viele an ihren Streiks beteiligen:
Die Reisegelüste der Menschen, speziell der deutschen, halten unvermindert an und sind eher noch größer geworden. Neue Kreuzfahrtschiffe werden gebaut, Flughäfen planen ihre Inbetriebnahme und/oder Vergrößerung.

Besonders wundert mich, wie sehr das Reisen, speziell zu sehr entlegenen Winkeln dieser Erde, in Kontaktanzeigen von Frauen eine Rolle spielt. Als wäre es nichtexistent, dass märchenhafte Pazifikinseln bereits im Meer untergehen und die Pole ständig größere abbrechende Eisberge produzieren. Nein, alles egal, hauptsache man kann hippe Fotos von sich mit Balkensonnenbrille und Cocktail präsentieren von Stränden, die es bald nicht mehr geben wird, von exotischen Tieren, Häusern, Bergen, die in unsererm Zivilisationsplastikmüll ersticken - hauptsache hipp und damit das eigene Interesse für fremde Länder und Kulturen unterstreichend.

Vor meiner eigenen Haustür, sprichwörtlich, liegt in S-H eine relativ abgelegene Stelle an der Ostsee. Als wir mit meiner Familie dort Urlaub machten, war dort ein recht breiter langer Sandstrand, wenig besucht, da nur übers Meer erreichbar. Dieser Strand ist inzwischen aufgrund der häufiger und stärker auftretenden Stürme fast verschwunden. Neulich sah ich eine Luftaufnahme von dem Areal und war schon tiefberührt, wie sehr sich das seit damals verändert hat. Es ist keineswegs nur in weitenfernten Ländern so, dass das Wasser sie versinken lässt.

Wie kann man angesichts dessen heutzutage noch unbedarft in irgendeinen Billigflieger steigen, um sich ohne große Kultur am Zielort die Birne volllaufen zu lassen?

Mir scheint, es kann eigentlich nur noch eine Motivation geben: es solange zu machen, solange es noch geht, weil es tatsächlich und definitiv bald so nicht mehr gehen wird. Hauptsache, man kann noch davon Fotos zeigen und davon erzählen. Die eigentliche Arbeit, wie man das Horrorszenario noch aufhalten kann, machen dann wieder Deppen und Langweiler, die ohnehin nicht gern reisen, oder bestenfalls ins nächste Freibad fahren.

So, jetzt bin ich auf Eure Meinung gespannt :)

MFGMitleser.
Willst du denn wirklich die Welt retten oder den Leuten nur den Spaß verderben?
ComebackCat

Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von ComebackCat »

Reinhard hat geschrieben: 14 Dez 2019 16:53
Axolotl hat geschrieben: 14 Dez 2019 13:48 Und genau da versagt Fridays for Future, weil die nur die Politik in die Pflicht nehmen. Die Politik ist aber gesteuert von der Wirtschaft und die Wirtschaft wiederum wird vom Konsumverhalten gesteuert, sprich von jedem Einzelnen. Das heißt so lange wir nicht umdenken, wird die Politik Alibi-Maßnahmen erfinden, die uns ein gutes Gewissen geben weiterhin fleißig zu konsumieren.

Wobei ich da auch nichts davon halte, nur die Konsumenten in die Pflicht nehmen zu wollen, weil die angeblich "klimaschädlich konsumieren wollen". Die Produzenten stellen meist nicht die Transparenz her, damit man sich über die schädlichen Varianten informieren kann (nicht nur beim Klima sondern generell nicht, auch nicht, was Kinderarbeit, Tierwohl, Arbeitsbedingungen, Land oder Fanggewässer wegnehmen und einiges mehr angeht). Und selbst wenn es die gäbe, wäre es sehr viel verlangt, von jedem zu verlangen, die unschädlicheren Varianten zu nehmen, muss man sich ja auch erst leisten können.
Naja, bei SUVs z.B. ist die Sache eigentlich klar. In dem Fall trifft die Theorie des unwissenden Konsumenten wohl kaum zu.
Melli

Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Melli »

Die meisten FfF-Anhänger wissen wahrscheinlich immer noch nicht, wer Cargill ist, geschweige, daß die denen so ans Schienbein treten würden (können), daß es ordentlich weh tut :wuetend:

Zudem kann ich pampige Antworten der Machart: "Der Kunde will das so!" nicht ab :fluchen:
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Axolotl
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

Reinhard hat geschrieben: 14 Dez 2019 16:53 Wobei ich da auch nichts davon halte, nur die Konsumenten in die Pflicht nehmen zu wollen, weil die angeblich "klimaschädlich konsumieren wollen". Die Produzenten stellen meist nicht die Transparenz her, damit man sich über die schädlichen Varianten informieren kann (nicht nur beim Klima sondern generell nicht, auch nicht, was Kinderarbeit, Tierwohl, Arbeitsbedingungen, Land oder Fanggewässer wegnehmen und einiges mehr angeht). Und selbst wenn es die gäbe, wäre es sehr viel verlangt, von jedem zu verlangen, die unschädlicheren Varianten zu nehmen, muss man sich ja auch erst leisten können.
Du schiebst also den schwarzen Peter lieber jemand anderem zu, weil es für dich eventuell unbequem ist? :gruebel:

Deine Argumente sind fadenscheinig und oberflächlich, die Tatsachen ignorierend und genau auf das zugeschnitten, was du gerne sehen willst. Es gibt mehr als genug Tatsachenberichte und Infos über die Bedingungen in den Fabriken in Fernost, den Mastbetrieben, den Versuchslaboren der Kosmetikindustrie und und und. Herrgott, selbst Galieo berichtet alle vier Wochen über das Plastikproblem das wir verursachen. Also es mangelt nun wirklich nicht an Transparenz oder Informationsquellen. Es mangelt hier lediglich an der bewussten Wahrnehmung.

Fakt ist, noch nie war es so einfach an Infos zu kommen, wie derzeit. Das Netz vergisst nie. Und es ist auch nicht so, dass diese Probleme medial totgeschwiegen werden. Wir wollen es einfach nicht wahrhaben und schieben die Schuld auf jemand anderen. Wir sehen einen Bericht über Plastikmüll im Ozean und denken "Das ist ja nicht unsere Schuld" während wir unsere doppelt in Plastik verpackte Banane genießen. Wir hören dass Inseln auf Grund des Klimawandels untergehen und denken uns "Na wir fahren schon die spritsparenden SUVs, was sollen wir denn noch tun?". Wir hören wie die Flüsse in Süd- und Südostasien vergiftet sind, weil die Fabriken dort Gärbstoffe und giftige Chemikalien in die lebensnotwendigen Flüsse einleiten und denken ernsthaft, dass wir daran nicht schuld sind denn unsere Kleidung kommt ja aus dem Laden.

Das erinnert mich immer an die Diskussion die ich mal vor 10 oder 15 Jahren mit einem damalige Mitschüler hatte, der felsenfest davon überzeugt war Strom sei gelb, weil ein nicht näher genannter Anbieter ihm das in der Werbung gesagt hat :roll:
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von NBUC »

Axolotl hat geschrieben: 14 Dez 2019 23:03

Du schiebst also den schwarzen Peter lieber jemand anderem zu, weil es für dich eventuell unbequem ist? :gruebel:

Deine Argumente sind fadenscheinig und oberflächlich, die Tatsachen ignorierend und genau auf das zugeschnitten, was du gerne sehen willst. Es gibt mehr als genug Tatsachenberichte und Infos über die Bedingungen in den Fabriken in Fernost, den Mastbetrieben, den Versuchslaboren der Kosmetikindustrie und und und. Herrgott, selbst Galieo berichtet alle vier Wochen über das Plastikproblem das wir verursachen. Also es mangelt nun wirklich nicht an Transparenz oder Informationsquellen. Es mangelt hier lediglich an der bewussten Wahrnehmung.

Fakt ist, noch nie war es so einfach an Infos zu kommen, wie derzeit. Das Netz vergisst nie. Und es ist auch nicht so, dass diese Probleme medial totgeschwiegen werden. Wir wollen es einfach nicht wahrhaben und schieben die Schuld auf jemand anderen. Wir sehen einen Bericht über Plastikmüll im Ozean und denken "Das ist ja nicht unsere Schuld" während wir unsere doppelt in Plastik verpackte Banane genießen. Wir hören dass Inseln auf Grund des Klimawandels untergehen und denken uns "Na wir fahren schon die spritsparenden SUVs, was sollen wir denn noch tun?". Wir hören wie die Flüsse in Süd- und Südostasien vergiftet sind, weil die Fabriken dort Gärbstoffe und giftige Chemikalien in die lebensnotwendigen Flüsse einleiten und denken ernsthaft, dass wir daran nicht schuld sind denn unsere Kleidung kommt ja aus dem Laden.
Du schiebst den schwarzen Peter per Pauschalzuschreibung weiter und profitierst dabei genau von der bemängelten Transparenz.
Dass es schlechte Zustände gibt ist eine Sache, aber was und damit wer jetzt explizit für welchen Missstand zuständig ist, ist eben intransparent. Eine Folie, die hier verbrannt oder gar recycelt wird, landet eben nicht im Meer. Aber der Verbraucher kann kaum fetsstellen, was nun wo wirklich geschieht und was nun wirklich unbedenklich ist und was nur ein geschicktes Ausnutzen der Richtlinien fürs Labeling und Beutelschneiderei ist udn damit nicht gezielt entgegensteuern. Und Effektreduzierung sollte ja wohl das eigentliche Ziel sein, nicht nur ein schlechtes Gewissen zu erzeugen - undn ggf. dafür Ablassbriefe zu kaufen.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von Axolotl »

NBUC hat geschrieben: 15 Dez 2019 08:55 Du schiebst den schwarzen Peter per Pauschalzuschreibung weiter und profitierst dabei genau von der bemängelten Transparenz.
Dass es schlechte Zustände gibt ist eine Sache, aber was und damit wer jetzt explizit für welchen Missstand zuständig ist, ist eben intransparent. Eine Folie, die hier verbrannt oder gar recycelt wird, landet eben nicht im Meer. Aber der Verbraucher kann kaum fetsstellen, was nun wo wirklich geschieht und was nun wirklich unbedenklich ist und was nur ein geschicktes Ausnutzen der Richtlinien fürs Labeling und Beutelschneiderei ist udn damit nicht gezielt entgegensteuern. Und Effektreduzierung sollte ja wohl das eigentliche Ziel sein, nicht nur ein schlechtes Gewissen zu erzeugen - undn ggf. dafür Ablassbriefe zu kaufen.
Im Gegenteil. Ich schiebe niemandem den schwarzen Peter zu, sondern nehme jeden in die Pflicht selbstständig zu denken und handeln. Etwas was man in Deutschland ja durch staatlich gelenkte Organe schon in der Jugend unterbindet und was uns jetzt dadurch auf die Füße fällt.

Das Argument alles wäre so intransparent ist wie gesagt oberflächlich und fadenscheinig. Es ist eben nicht unmöglich sich kundig zu machen. Ja, man kriegt nicht zu jedem Produkt Informationen. Es ist aber auch nicht so, dass man überhaupt keine Infos bekommt. Dein Kommentar spiegelt nur die ignorante Haltung eines Großteils der Bevölkerung wieder, dies es vorzieht Dinge einfach zu akzeptieren statt darüber nachzudenken.

Im übrigen ist das Beispiel mit der Plastikfolie deinerseits komplett daneben. Jeder mit Internetzugang kann sich informieren, wo unser Plastikmüll hingeht. Und der geht nun mal zu rund 80 % nach Südostasien. Der Rest wird verbrannt und nur ein Bruchteil recycelt.
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Re: Gretafrage - oder die Frage, wer noch fliegt

Beitrag von NBUC »

Axolotl hat geschrieben: 15 Dez 2019 09:33 Im übrigen ist das Beispiel mit der Plastikfolie deinerseits komplett daneben. Jeder mit Internetzugang kann sich informieren, wo unser Plastikmüll hingeht. Und der geht nun mal zu rund 80 % nach Südostasien. Der Rest wird verbrannt und nur ein Bruchteil recycelt.
Von dem 1/6 des Plastikmülls, der exportiert wird, also etwa 13% (nach NABU, also nicht einem industrienahen Portal) . Und der sollte eigentlich dort recycelt werden, was denke ich nicht auf 100% Verklappung schließen lässt.
Bleibt also genau die Frage nach den 86% anderen Verpackungen - und wie die letztlich in Südostasien sitzenden Verbrecher belangt werden können, auch wenn da Teile unserer Industrie ggf durch all zu fröhliches Wegschauen in diesen Fällen als Mittäter zu sehen wäre .
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