ogor hat geschrieben: ↑05 Feb 2018 13:43
Im Zeitalter von Videokameras in Bus und U-Bahn, öffentlichen Plätzen und am Bankschalter/Geldautomaten macht sich tatsächlich noch jemand Gedanken über Fotos?
Mehr denn je. Bildschaffende, Verlage und Verwertungsindustrie ringen gerad heftig um die Verwertungsrechte - gerade weil es sov iele Möglicheiten gibt.
Auch viele Privatpersonen sind empfindlicher denn je. Wo man früher mal eben eine Straßenszene fotografieren konnte, muss man sich heute auf diverse Ausweichmanöver, Fragen und "das hab ich dir nicht erlaubt" gefasst machen. Obwohl bei sowas eine individuelle Erlaubnis in der Regel nicht erforderlich war und ist.
ogor hat geschrieben: ↑05 Feb 2018 13:43
Ein Recht auf das eigene Bild ist ja schön und gut. In der Realität ist es mittlerweile das Papier nicht wert, auf dem es steht. Wer verklagt denn ersthaft einen Verwandten/Kumpel/Arbeitskollegen wegen einem "unerlaubtem" Foto?
Auch du missverstehst die allgemein pauschalen Äußerungen, und was sie eigentlich bedeuiten. Das "Recht am eigenen Bild" ist eine Kurzformel, hinter der sich nicht das Recht verbirgt, eine Bildaufnahme der eigenen Person immer und zu jeder Zeit untersagen oder erlauben zu können.
Es ist in der Praxis (erst Recht auf dem Papier) deutlich komplexer. Aber deshalb noch lange nicht beliebig.
Eine Klage wegen eines "unerlaubten Fotos" wäre sowieso nicht zulässsig. Wenn, dann geht es nur um die unerlaubte/unzulässige Verwendung eines Fotos.
Und dann auch nur, wenn ein dir persönlich zurechenbarer relevanter Schaden entstanden ist.
Das ist unter anderem die Schwierigkeit, mit der dieser Anwalt Schrems bei seinem Kampf mit FB zu tun hat: obwohl FB millionenfach sehr fragwürdig mit Recht und Gesetz umgeht, und das tatsächliche Risiko erst aus der Menge entsteht, soll jeder seinen individuell zurechenbaren Schaden juristisch geltend machen. So wird der Sinngehalt des geltenden Rechts praktisch ausgehebelt. Genau das verweist wiederum auf das Risiko, das man eingeht, wenn man die Datenkraken unterstützt.
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