Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.

Was tust Du zur Altersvorsorge

nichts
51
11%
NOCH nichts (bin noch ziemlich jung)
15
3%
lege Geld zur Seite
61
13%
Renten-/Kapitallebensversicherung
67
14%
Familie ist vermögend / Erbschaft
17
4%
Aktien/Aktienfonds
79
17%
sicherheitsorientierte Wertpapiere (Bundesschatzbriefe/Rentenfonds (keine Rentenversicherung!))
13
3%
selbst bewohnte Eigentums-Immobilie
47
10%
Immobilien (nicht selbst bewohnt) / Grundstücke (nicht: Immobilienfonds!)
17
4%
Bausparvertrag
30
6%
Unternehmensanteile (Fonds, Beteiligungen o.ä.)
20
4%
eigene Firma / Firma in Familienbesitz
5
1%
Gold / Silber / Platin usw.
20
4%
Andere Sachgegenstände
6
1%
Sonstiges
20
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 468

Onkel ABobert
Gern gesehener Gast
Beiträge: 594
Registriert: 12 Feb 2016 19:59
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Bayern / Baden-Württemberg (Grenzgebiet)

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Onkel ABobert »

blaufusstoelpel hat geschrieben: 22 Sep 2019 18:47 :brille1: Zugegeben, die Idee in der Kurstadt (!) Bad Sülze mit ihren laut wikipedia 1710 Einwohnern zu wohnen, um Wohnkosten zu sparen, klingt auf den ersten Blick ganz charmant. In meiner Gegend bzw. im Umfeld gibt es mitunter Dörfer mit ähnlich vielen Einwohnern, die noch nicht einmal einen Supermarkt haben, und wo Bank-, Postfilialen, Gasthäuser und Kneipen schon vor zwanzig Jahren geschlossen worden sind. Bad Sülze hat immerhin Grundversorgungsstrukturen. Vermutlich lässt sich in Bad Sülze auch bei außerhäuslichen Aktivitäten viel Geld sparen, weil Essen gehen, usw. nicht so teuer ist wie in der Großstadt. :cooler:

Allerdings scheint es da (wenn man nicht zufälligerweise in der Kurklinik unterkommt) nicht sonderlich viele Arbeitsplätze zu geben :sadman: , so dass man vermutlich in die nächste Großstadt pendeln müsste. Es gibt zwar die eine oder andere Busverbindung von und nach Bad Sülze, aber da ist bereits wie im vorigen Jahrhundert um 19 Uhr Betriebsschluss. Wenn ich die Karte richtig interpretiere, ist die nächste Großstadt (und auch der nächste Bahnhof mit IC Halt) Rostock in 35 Kilometern Entfernung. Der nächste Nahverkehrsbahnhof mit Anschluss nach Rostock ist Tessin in ca. 20 Kilometern Entfernung. Für die 20 Kilometer Entfernung zum Bahnhof bräuchte man schon ein Auto, so dass die beim Hauskauf gesparten Wohnkosten für Anschaffungskosten und Unterhalt für ein Auto draufgehen. Das wird ja auch noch teurer (wegen Klimawandel) und wenn man schon jeden Tag so weit fahren muss, will man es auch einigermaßen komfortabel haben. Hmm, dann wird das nichts mit der Sparquote. :sadman:
Bei wirklichen Großstadtbewohnern ist das sicher anders, aber selbst bei "größeren Kleinstädten" ist es immer noch normal, daß 1-2 Autos pro Haushalt vorhanden sind. Ich wohne in einer Kleinstadt mit 20.000 Einwohnern und wirklich guter Bahnverbindung in die nächste Großstadt (alle 30 Minuten bis nach Mitternacht, Fahrzeit mit der Bahn ca. 15 Minuten, was will man mehr), aber für alles andere, wie einkaufen, Urlaub, Ausflüge usw. benötigt der "Nicht-Großstadtmensch" nach wie vor ein Auto. Und wenn das Auto sowieso schon da ist, ist ein Arbeitsweg von 20-30 KM kein Hindernis, weder finanziell noch von der Fahrtdauer, denn auf dem Land steht man ja nicht ständig im Stau und fährt 30 KM problemlos in gut 20 Minuten.
In die besagte Großstadt fahre ich auch mit der Bahn, weil es einfach streßfreier ist. Dennoch komme ich auf deutlich über 20.000 Jahreskilometer mit dem Auto, alleine für Urlaube und Ausflüge komme ich locker über 10.000 KM im Jahr drüber. Wer das jetzt ökologisch verwerflich findet: dafür bin ich in meinem 50-jährigen Leben bislang ganze zwei Mal geflogen.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
Onkel ABobert
Gern gesehener Gast
Beiträge: 594
Registriert: 12 Feb 2016 19:59
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Bayern / Baden-Württemberg (Grenzgebiet)

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Onkel ABobert »

Montecristo hat geschrieben: 22 Sep 2019 09:06
Tania hat geschrieben: 22 Sep 2019 08:47 Ist sogar in einer Kleinstadt mit Autobahnanbindung.
Okay. So etwas gibts hier natürlich nicht zu dem Preis.

Ansonsten findet man solche Bruchbuden natürlich schon. Ich wollte es nicht geschenkt.
Offenbar ist keine Terrasse und kein Garten dabei. Nachtspeicher muss auch raus.
Wo die Wärmepumpe hingebaut werden kann, ist erstmal unklar. Bausubstanz ist auch eher fraglich.
Am Ende gehört einem noch nicht mal das Grundstück (Erbpacht? WEG-Konstrukt?).

Und ich glaube auch nicht, dass Fidelchen da am Montag anruft. ;)
Immobilien in dieser Preislage und ähnlichem Zustand habe ich in den letzten 1-2 Jahren in größerer Anzahl in den neuen Bundesländern gesehen. In Ruhla (Thüringer Wald) sah die halbe Innenstadt so ähnlich aus und an jeder Bruchbude hingen Verkaufsangebote mit Preisen je nach Zustand und Grundstücksgröße zwischen 15.000 und max. 50.000 EUR.

Erst vor 4 Wochen habe ich in Sachsen in der Nähe von Sebnitz Urlaub gemacht. Wunderschöne Gegend im Zonenrandgebiet zur Tschechei, alles ziemlich am "Arsch der Welt", aber andererseits waren es nach Dresden auch nur etwa 40 KM, mit dem Auto problemlos in einer halben Stunde zu machen (ok, bis zu den Vororten, in der Innenstadt selber ging es natürlich auch nicht schnell vorwärts).

Häuser in einigermaßen solidem Zustand (also nicht frisch renoviert, aber problemlos bewohnbar) lagen da bei ca. 50.000 EUR, die "Bruchbuden" gingen bei 10.000 EUR los. Da kam ich auch ins Grübeln - mit Arbeitsplatz im Raum Dresden wäre das eigentlich kein Problem. Und Sebnitz hatte alles, was man zum täglichen Leben braucht (mehrere Supermärkte, Ärzte, Apotheke usw.) - nur in den kleinen Dörfern war wirklich gar nichts mehr geboten, nicht einmal ein Bäcker, und der Bus fuhr nur 2-3 mal täglich als Schulbus, da ist ein Leben für ältere Menschen (ggf. ohne Auto) nicht mehr möglich.

Im Süden und Westen ist es aber bei weitem nicht so extrem. Selbst auf der tiefsten Schwäbischen Alb, in Dörfern, die auch schon lange keine Nahversorgung mehr haben, werden solche Tiefpreise bei weitem nicht erreicht.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
Freier Mensch

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Freier Mensch »

Montecristo hat geschrieben: 27 Sep 2019 07:29
fidelchen hat geschrieben: 26 Sep 2019 22:01 Mein Tipp: Amazon Bücher Suche verwenden und erstmal ein Buch zum Thema der allgemeinen Altersvorsorge kaufen. Dann bekommt man über ein passendes Buch erstmal ein Überblick über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Möglichkeiten. Es gibt viele Möglichkeiten... man sollte es jedenfalls nicht nur der eigenen Hausbank anvertrauen.
Ein klassisches Problem, das in behavioral economics gerne diskutiert wird. Lieber jetzt alles auf den Kopf hauen, dann hat man kurzfristigen Glücksgewinn. Oder lieber langfristig sparen. Mit unklarem Ausgang.

Ich glaube die Mischung macht es einfach. Ich stehe der Idee des Frugalismus doch Recht nahe und spare auch eine enorme Menge meines Einkommens. Ich habe die Vermutung, dass dies auch etwas mit meinem AB-Tum zu tun haben könnte, um für den Fall der "Fälle" das aufgesparte Geld dann einsetzen zu können. Seit zwei Jahren habe ich das etwas geändert und fahre auch mehr in den Urlaub, aber habe auch den größten Ausgabeblock (Auto) deutlich reduzieren können.

Man sollte einen Mittelweg finden. Ein Freund von mir hat es geschafft sich monatelang von Haferschleim und Leitungwasser zu ernähren. Insgesamt für unter 30€ im Monat. Da ging aus meiner Sicht eine enorme Menge Lebensfreude verloren und ich habe mir dann vorgenommen nicht so zu leben.

Ich sehe aber auch Bekannte meiner Eltern, die nicht schlecht verdienen, aber das Geld zum Fenster hinaus werfen und ich bin mir sicher, dass da im Alter kaum was übrig bleiben wird. Da habe ich dann auch sehr wenig Mitleid, da sie es ja kommen sehen müssen
Kief

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Kief »

Freier Mensch hat geschrieben: 28 Sep 2019 21:14 Man sollte einen Mittelweg finden. Ein Freund von mir hat es geschafft sich monatelang von Haferschleim und Leitungwasser zu ernähren. Insgesamt für unter 30€ im Monat. Da ging aus meiner Sicht eine enorme Menge Lebensfreude verloren und ich habe mir dann vorgenommen nicht so zu leben.
Habe ich auch ne Weile gemacht - Lebensfreude hat mich das nicht gekostet.
Aber ich hatte den Eindruck, das geht auf Kosten von Verdauung und Gesundheit.

Ich kann zwar keinen messbaren Unterschied berichten, aber ich fuehlte mich einseitig ernaehrt an.
Hatte oft mit Magensaeure zu kaempfen.
Fuehlte mich leicht schwach. Nicht erheblich, aber weniger ausdauernd.


K
Onkel ABobert
Gern gesehener Gast
Beiträge: 594
Registriert: 12 Feb 2016 19:59
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Bayern / Baden-Württemberg (Grenzgebiet)

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Onkel ABobert »

Kief hat geschrieben: 28 Sep 2019 21:21
Freier Mensch hat geschrieben: 28 Sep 2019 21:14 Man sollte einen Mittelweg finden. Ein Freund von mir hat es geschafft sich monatelang von Haferschleim und Leitungwasser zu ernähren. Insgesamt für unter 30€ im Monat. Da ging aus meiner Sicht eine enorme Menge Lebensfreude verloren und ich habe mir dann vorgenommen nicht so zu leben.
Habe ich auch ne Weile gemacht - Lebensfreude hat mich das nicht gekostet.
Aber ich hatte den Eindruck, das geht auf Kosten von Verdauung und Gesundheit.

Ich kann zwar keinen messbaren Unterschied berichten, aber ich fuehlte mich einseitig ernaehrt an.
Hatte oft mit Magensaeure zu kaempfen.
Fuehlte mich leicht schwach. Nicht erheblich, aber weniger ausdauernd.


K
Ist das wirklich euer Ernst?
Gegen sparsame Lebensweise ist ja grundsätzlich nichts zu sagen. Und die Idee des Frugalismus hat mich auch schon beschäftigt, und ganz falsch finde ich das auch nicht.
Aber doch in Grenzen. Jeden Tag im Restaurant essen zu gehen, ist sicher der falsche Ansatz, jeden Tag Haferschleim und Leitungswasser aber definitiv auch. Schon aus gesundheitlichen Gründen.

Selber kochen statt Essen zu gehen und zwar wirklich kochen, d. h keine Fertig- oder Halbfertiggerichte verwenden, ist für mich das Zauberwort. Wenn ich im Supermarkt sehe, was die Leute so einkaufen .... warum kauft man z. B. ein fertig paniertes und bereits gebratenes Schnitzel anstatt sich ein (rohes) Schnitzel selber zu panieren und auszubraten? Warum kauft man fertige "Gyrospfanne", bei der das Öl ein Drittel des zu bezahlenden Gewichts ausmacht, anstelle sich Halskoteletts für ein Drittel des KG-Preises zu kaufen, diese in Streifen zu schneiden und selber mit Öl, Gyrosgewürz und Zwiebeln zu mischen? Warum kaufen Menschen fertige, tiefgefrorene Bratkartoffeln oder Kartoffelpuffer (wirklich, das gibt es tatsächlich), als diese aus ein paar Kartoffeln selber zu machen?

Alles reine Bequemlichkeit.

Kocht man konsequent selber und kauft die Lebensmittel wo immer möglich nur im "Urzustand" ein, spart man enormes Geld im Vergleich zu Fertigprodukten und lebt auch noch gesünder. Bei 100% Haferschleim ganz sicher nicht.

Abgesehen davon, ist Essen doch nicht nur Kalorienaufnahme, sondern auch Lebensfreude. Zumindest für mich.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
Freier Mensch

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Freier Mensch »

@Onkel ABobert

Es ist schlicht Faulheit. Ich bin aber auch genau so einer. Wenn ich wenig Zeit habe, dann ist es sehr entspannt einfach nur das Schnitzel in die Pfanne werfen zu können und sich um nichts Gedanken zu machen. Klar zahle ich drauf, aber den "Luxus" gönne ich mir. Wenn ich zeit und Lust habe, dann koche ich auch gerne über längere Zeitabschnitte.
Kief

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Kief »

Onkel ABobert hat geschrieben: 29 Sep 2019 06:21 Gegen sparsame Lebensweise ist ja grundsätzlich nichts zu sagen. Und die Idee des Frugalismus hat mich auch schon beschäftigt, und ganz falsch finde ich das auch nicht.
Aber doch in Grenzen. [ ... ]
Abgesehen davon, ist Essen doch nicht nur Kalorienaufnahme, sondern auch Lebensfreude. Zumindest für mich.
Ich lebe seit Jahren von Hartz-IV.
Restaurant is prinzipiell ausschliesslich drin, wenn jemand mich einlaedt, von selbst komme ich gar nicht mehr auf die Idee. Is einfach zu teuer.
Wenn ich mich zuruecknehme von meinem Level, dann bin ich ganz ratz-fatz bei der Frage, was denn da noch guenstiger ist. Da ist nicht mehr viel Einsparpotential.

Fuer mich ist Kochen einfach keine Lebensfreude, sondern Belastung.
Glaube es oder nicht, aber nimm es hin.
Ich habe mehr Zeit damit verbracht, Asche/Kohle von Topfboeden zu kratzen, als mich an meinen tollen Koch-Ergebnissen zu freuen. (Gibt es auch, aber nicht auf Eurem Weg.)
Der Frust/Freude-Quotient ist da einfach gruselig.


K
Melli

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Melli »

Onkel ABobert hat geschrieben: 29 Sep 2019 06:21Alles reine Bequemlichkeit.
Ich kann das schon sehen, daß nicht wenige Leute in Jobs sind, von denen sie abends nachhausekommen, mit letzter Kraft irgendetwas in die Microwelle schieben und auslöffeln, ein bißchen fernsehen, schlafen, und am nächsten Morgen geht das Elend von neuem los :( (Was nebenbei auch wenig kontaktfreudig ist :()

Bei einer reinen Haferschleim-Diät spart man aber an der falschen Stelle, es ist ungesund und schmeckt auf Dauer bestimmt nicht. (Ich mußte auch spontan an den Erbsen-Versuch denken :()

Es scheint mir eher bedenklich, wenn Frugalismus so stark finanziell motiviert ist :( (Auch Askese würde ich nicht zum Selbstzweck werden zu lassen empfehlen. In die Richtung habe ich in meiner Jugend schon selbst gesündigt :shy:)
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Montecristo »

Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Goldilocks
Ein guter Bekannter
Beiträge: 91
Registriert: 13 Dez 2015 21:11
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Goldilocks »

Es gibt bestimmt diverse Entscheidungen, die ich bez. Altersvorsorge anders hätte treffen können, aber das Geld, dass ich für Tätowierungen ausgegeben habe, wird nicht das sein, dass mir dann später ganz dringend fehlt, die Summe macht einfach zu wenig aus.
Freier Mensch

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Freier Mensch »

An sich ist es eine gute Gelegenheit über die Ausgaben zu sprechen. Mein Vater sagte mal. Es kommt nicht auf die Einnahmen an, sondern nur auf die Ausgaben. Und das stimmt. Wir alle haben Ausgaben, die wir an sich nicht brauchen, aber uns trotzdem leisten. Da anzusetzen ist sinnig
Einfach nur ich
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 385
Registriert: 26 Sep 2014 18:02
Geschlecht: männlich
AB-Status: am Thema interessiert

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Einfach nur ich »

Die Altersabsicherung der Deutschen ist schlechter als in vielen anderen vergleichbaren Staaten. Hat hier der ehemals neoliberale Zeitgeist unter SPD, CDU/CSU, FDP, GRÜNE zu sehr gewütet?

Ein Blick in die Niederlande:

1.200 Euro staatliche Basisrente für jeden (umlagefinanziert von Arbeitnehmern plus Zuschuss aus Steuermitteln), selbst wenn nur wenig oder niemals Rentenbeiträge gezahlt wurden. Das Ganze ohne Vermögensprüfung, ohne Anrechnung von Partnereinkommen, ohne Heranziehung der Kinder etc.

Im Schnitt erhalten Rentner in den Niederlanden zurzeit ca. 98 % ihres durchschnittlichen Brottoeinkommens an Ruhestandsbezügen (Summe aus staatlicher, betrieblicher sowie privater Rente).

Frage: Was läuft schief in Deutschland?

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-10/ ... ettansicht

Auch in Österreich steht es um die staatliche Rente viel besser als in Deutschland, insbesondere für Geringverdiener. Ich müsste in der BRD 17 Jahre lang arbeiten und Beiträge zahlen, während ich in Österreich denselben Rentenanspruch bereits nach 10 Jahren erworben hätte. Fiktion? Nein, das real existierende Österreich!

Fazit für mich: Ich muss dringend auswandern, wenn unsere Politik nicht in Kürze rigoros umsteuert.
"Nachts, wenn alle anderen schlafen, dann dividiere ich heimlich durch null."
Vidar

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Vidar »

Einfach nur ich hat geschrieben: 29 Okt 2019 02:00 Die Altersabsicherung der Deutschen ist schlechter als in vielen anderen vergleichbaren Staaten. Hat hier der ehemals neoliberale Zeitgeist unter SPD, CDU/CSU, FDP, GRÜNE zu sehr gewütet?
Ja, Deutschland ist da nicht gerade ein leuchtendes Beispiel. In Norwegen sind es rund 1500€ Basisrente (nach 40 Jahren "existieren", ganz analog zum niederländischen Modell). Der durchschnittliche Rentner bekommt aktuell rund 2000€ umgerechnet.

Ich sehe das Problem nicht darin, dass der Staat keine höheren Renten möchte, sondern darin, dass bereits jeder zweite € in Sozialausgaben fließt, und daher kein Geld mehr da ist. In Norwegen, welches wohl mit das beste Sozialsystem der Welt hat, liegt die Ausgabenquote für das Sozialsystem niedriger und der Abstand in Prozentpunkten zu Deutschland wächst immer mehr. Genauere Erläuterungen würden aber wieder in Richtung "Politik" gehen und sind hier nicht erwünscht;)
Benutzeravatar
Lazarus Long
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5103
Registriert: 01 Feb 2013 19:13
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: in und bei Hannover

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Lazarus Long »

Vidar hat geschrieben: 29 Okt 2019 07:40.
In Norwegen sind meines Wissens aber auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher als in Deutschland.
Und der norwegische Staat hat durch Erdöl über viele Jahre sehr hohe Überschüsse erzielt.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
Vidar

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Vidar »

Lazarus Long hat geschrieben: 29 Okt 2019 09:15
Vidar hat geschrieben: 29 Okt 2019 07:40.
In Norwegen sind meines Wissens aber auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher als in Deutschland.
Und der norwegische Staat hat durch Erdöl über viele Jahre sehr hohe Überschüsse erzielt.
~300€ sind es nach meiner Erfahrung, die man in Norwegen monatlich mehr benötigt für den gleichen Lebensstandard. Insofern ist das Rentenniveau vergleichbar mit NL, Österreich und Co.
Das Geld durch Gas und Öl fließt fast vollständig in den Staatsfond, der die Zukunft, nicht die Gegenwart, finanzieren soll.
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Montecristo »

Haus 90k

:omg:

Mal weiter suchen, vielleicht findet sich doch noch was...
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Benutzeravatar
fidelchen
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2793
Registriert: 15 Mär 2014 16:09
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von fidelchen »

Vidar hat geschrieben: 29 Okt 2019 13:26
Lazarus Long hat geschrieben: 29 Okt 2019 09:15
Vidar hat geschrieben: 29 Okt 2019 07:40.
In Norwegen sind meines Wissens aber auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher als in Deutschland.
Und der norwegische Staat hat durch Erdöl über viele Jahre sehr hohe Überschüsse erzielt.
~300€ sind es nach meiner Erfahrung, die man in Norwegen monatlich mehr benötigt für den gleichen Lebensstandard. Insofern ist das Rentenniveau vergleichbar mit NL, Österreich und Co.
Das Geld durch Gas und Öl fließt fast vollständig in den Staatsfond, der die Zukunft, nicht die Gegenwart, finanzieren soll.
Bei den Preisen zweifel ich 300 Euro irgendwie stark an 😉...

Aber sehe es ähnlich, finde es gelinde gesagt eine Katastrophe was der Bund mit den Geldern für die Altersvorsorge macht. Die meisten anderen Länder machen das besser. Aber irgendwie ist das auch nur ein Spiegel der Gedanken der meisten Deutschen. In kaum einer anderen Nation ist Sicherheit bei der Geldanlage als so wichtig angesehen. Ich hoffe nur das der Staat etwas umdenkt und auch dafür sorgt das die staatlichen Zusatzmodelle abgeschafft und/oder total reformiert werden. Den Betriebsrenten und Riester ist im großen und ganzen immer noch ein Geschäft für die Versicherungen und für sonst niemanden.

Ich denke so ein staatlicher Fond (ähnlich wie Norwegen) wo nach und nach mehr Geld, welches für die staatliche Rente normalerweise ist, wäre ganz gut.
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
Vidar

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Vidar »

fidelchen hat geschrieben: 29 Okt 2019 18:59
Vidar hat geschrieben: 29 Okt 2019 13:26
Lazarus Long hat geschrieben: 29 Okt 2019 09:15 In Norwegen sind meines Wissens aber auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher als in Deutschland.
Und der norwegische Staat hat durch Erdöl über viele Jahre sehr hohe Überschüsse erzielt.
~300€ sind es nach meiner Erfahrung, die man in Norwegen monatlich mehr benötigt für den gleichen Lebensstandard. Insofern ist das Rentenniveau vergleichbar mit NL, Österreich und Co.
Das Geld durch Gas und Öl fließt fast vollständig in den Staatsfond, der die Zukunft, nicht die Gegenwart, finanzieren soll.
Bei den Preisen zweifel ich 300 Euro irgendwie stark an 😉...
Elektronik, Kleidung, Reisen etc kostet genauso viel. Mieten/Kaufen je nach Standort ähnlich teuer.
Wasser ist gratis, Strom halb so teuer, Elektrotankstellen fast gratis.
Alkohol ca. +100%, Nahrungsmittel +30% (im Vgl. zu Edeka), Fisch/Seafood kostet sehr wenig, frischer Lachs zB oft 10€/kg
Ich schaue nicht wirklich aufs Geld, und komme mit 300€/Monat Mehrkosten hin.
Mir ist natürlich bewusst, dass man als Tourist in Norwegen Unmengen an Geld liegen lassen kann.(Restaurantbesuche und Alkohol ;))
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Montecristo »

Vidar hat geschrieben: 29 Okt 2019 19:34 Elektronik, Kleidung, Reisen etc kostet genauso viel. Mieten/Kaufen je nach Standort ähnlich teuer.
Wasser ist gratis, Strom halb so teuer, Elektrotankstellen fast gratis.
Finde ich alles als Single wenig relevant. Was zahlt man denn an Steuern? Das ist viel wichtiger.

Habe mal in der Schweiz gearbeitet. Auch hohe Preise, aber eben sehr viel mehr Netto vom Brutto.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Vidar

Re: Was macht Ihr in Sachen finanzieller Altersvorsorge?

Beitrag von Vidar »

Montecristo hat geschrieben: 29 Okt 2019 20:21
Vidar hat geschrieben: 29 Okt 2019 19:34 Elektronik, Kleidung, Reisen etc kostet genauso viel. Mieten/Kaufen je nach Standort ähnlich teuer.
Wasser ist gratis, Strom halb so teuer, Elektrotankstellen fast gratis.
Finde ich alles als Single wenig relevant. Was zahlt man denn an Steuern? Das ist viel wichtiger.

Habe mal in der Schweiz gearbeitet. Auch hohe Preise, aber eben sehr viel mehr Netto vom Brutto.
Der durchschnittliche Arbeitnehmer zahlt 28% - Steuern und Sozialabgaben zusammen. Spitzenverdiener ~36%.
Viel weniger als in Deutschland.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... t_pro_Kopf
Kaufkraftbereinigt 74k (Norwegen) vs 52k (Deutschland).
Vor Norwegen liegen lediglich die Stadtstaaten Macau und Singapur, die Ölfürstentümer Brunei und Katar (bei denen die Armutsquote ungleich höher ist, Saisonarbeiter aus Bangladesch und so) sowie Luxemburg und Irland, deren Daten verzerrt werden (siehe Anmerkungen auf Wiki).

Spätestens wenn man ins Ausland reist (was ich insbesondere (!) als Single häufig mache), wird es sehr günstig - okay, aktuell ist die Krone mega schwach, das nervt, ist aber Jammern auf hohem Niveau.

Erlaube mir die Frage: Miete, Strom, Wasser, Auto, Reisen, Elektronik und Kleidung wenig relevant? Essen macht doch kaum 5-10% vom Einkommen aus.