Neveryoung hat geschrieben: ↑19 Mär 2016 12:00
Hallo,
Autos waren schon immer gewisse Statussymbole und mich würde mal interessieren ob es da einen Zusammenhang gibt mit dem Abtum, deswegen frage ich mal in die Runde welches (falls vorhanden, wenn nicht, gerne auch erwähnen) Auto ihr so fährt, also Marke und Modell.
Ich fahre einen Kleinwagen, einen Toyota Yaris und das noch nicht einmal langsam, trotzdem scheinen viele andere Autofahrer der Meinung zu sein, mich unbedingt überholen zu müssen, allein des Prinzips wegen. Wenn ich also zügig in der Stadt mit etwa 60 unterwegs bin und falls sich hinter mir ein BMW einfinden sollte, liegt die Wahrscheinlichkeit bei über 90% dass dieser mich mit mindestens Sachen 80 überholt. (falls die Verkehrslage das zulässt)
Allgemein finde ich die Situation in Deutschland diesbezüglich sehr schlimm, viele Fahrer werden immer unverschämter und dreister.
Würde man sich als AB vielleicht besser fühlen und geben wenn man sich ein teueres und schnelleres Auto zulegt um dadurch vielleicht auch mehr bei Frauen zu punkten?
Klar, die einen sagen, wer mit einem teueren oder schnellen Auto ein aggressives Fahrverhalten an den Tag liegt, hat einfach zu kleine Hoden und muss das auskompensieren, das stimmt wohl größtenteils. Trotzdem glaube ich dass ein teueres Auto durchaus bei Frauen besser punkten kann, denn das ist meistens der 1. Indiz dafür wieviel der Mann verdient und evtl ein guter Versorger sein kann.
Ich weiß nicht, ob mein "Senf dazugeben" erwünscht ist. Aber ich mache das einfach mal. Das soll jetzt nicht in eine große Diskussion ausarten, sondern ich möchte einfach nur meine Meinung zu dem Thema kundtun.
Ich bin ein absoluter Autohasser. Ich bin stolzer Grünenwähler, Verteidiger der Deutschen Umwelthilfe, finde es super, dass es nun vereinzelt Fahrverbote gibt und auch noch welche ausstehen, würde mir gerne ein E-Bike zulegen und lege viele meiner Wege mit dem Fahrrad zurück und liebe es auch, damit zu fahren.
Hintergrund: Unsere Städte sind voll. Einerseits von Menschen (was super ist), andererseits aber vor allem von Autos (was schlecht ist). Autos dominieren die klassische deutsche Stadt in nahezu jeder Ecke. Dabei steht im Schnitt jedes Auto 23 h am Tag nur rum und nimmt die sowieso schon mangelnde Fläche in der Stadt weg. Ich finde, dass man gerade in Städten endlich mal umdenken muss. Früher® war es das absolute Ziel, eine Stadt möglichst autogerecht umzubauen. Heute denkt man da, auch wegen der Grünen und der DUH sowie diverser Gerichtsentscheide endlich etwas anders. Es findet ein Umdenken statt. Es gibt so viele Radfahrer in den Städten, was ich einfach super finde. Die Leute scheinen so langsam zu erkennen, dass man sein Stehzeug nicht unbegrenzt in der Stadt abstellen und benutzen kann. Das geht einfach nicht (siehe Parkplatzsituation in dicht bebauten Gebieten mit vielen Bewohnern). Das Rad alleine wird aber auch nicht die Lösung sein. Mit dem Umdenken muss man sich auch mal wieder mehr um den ÖPNV kümmern. Dieser wurde und wird sträflichst vernachlässigt. Diverse Städte fahren noch mit Bahnen aus den 70gern (*hust* Duisburg) oder haben veraltete Infrastruktur (*hust* Duisburg). Außerdem ist die Erschießung mit Schienenwegen in vielen Städten einfach schlecht. Dabei hat eben diese Infrastruktur erhebliche Vorteile gegenüber dem Bus.
Ja, würde ich diesen Absatz nicht schreiben, wäre die nächste Antwort unter mir: "Aber Viren und Bakterien." -> Ja, auf den ersten Blick stimmt das. Aber, Mutter Natur hat uns mit einem Immunsystem ausgestattet, das sich auch häufig wunderbar trainieren lässt. Und, dass die Infektionsgefahr dort deutlich höher ist, als anderswo ist nun auch nicht erwiesen. Ob man nun auf der Arbeit eine verseuchte Türklinke anfasst oder im ÖV eine Haltestange, so what. Und es sei nochmal dazu gesagt: Wer wirklich in der Stadt wohnen will, muss einfach für neue Mobilitätskonzepte bereit sein. Ansonsten kann man ja aufs Land raus ziehen und dort seinen Mitmenschen schön aus dem Weg gehen, der Platz dafür ist dort jedenfalls vorhanden.
Ja, ich fahre auch ein Auto, um zum Thema etwas beizutragen. Einen Skoda Fabia mit etwas unter 100 PS. Und ich brauche auch nicht mehr. Und ich halte mich auch strichgenau an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Und ich fahre nicht immer per se 10 kmh über der erlaubten Geschwindigkeit. Und ich fahre auch in der Spielstraße unter 10 kmh (ab und an mal 15). Für mich sind diese Geschwindigkeitsbegrenzungen kein Richtmaß, sondern Gesetz! Und diese, entschuldigt den Ausdruck, Idioten, die meinen, bis auf die Stoßstange auffahren zu müssen, sollten mal für mindestens zwei Jahre ihren Führerschein verlieren. Leute, in Städten drei Autolängen Abstand und über die 50 hinaus dann bitte halbe Tacholänge, das ist doch nicht so schwer. Wenn der Vordermann wirklich mal in die Eisen muss, dann ist das Geheule groß. Und dann die eigene Schuld einzugestehen fällt dann den meisten dicht Auffahrenden natürlich super schwer.
Ich finde es schrecklich, dass unsere Politik von einer Autoindustrie dominiert wird. Ich finde es schrecklich, dass diese (Lobby/)Industrie so viel Macht hat. Ich finde es schrecklich, dass die Deutschen zu einem großen Teil auch gerne Auto fahren und eine emotionale Bindung zu diesem Stück Blech haben. Das muss sich einfach ändern, denn wie gesagt, gerade in Städten kann man von der Mobilität her gesehen nicht mehr so weiter machen wie jetzt.