Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

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Lonely
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Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Lonely »

Hui, das wird lang ... :mrgreen:

Ich bin vor neuneinhalb Jahren wegen der Arbeit aus dem Sauerland ins Ländle gezogen. Als ich hier anfing, war ich recht angetan und hochmotiviert. Ich war vorher arbeitslos und deshalb froh, wieder einen passenden Job zu haben. Doch mit recht rasantem Wachstum veränderte sich die Firma nicht gerade zu ihrem Vorteil.

Im Folgenden ein Auszug der Dinge, die ich persönliche brauche, um mich motivieren, und einige der Gründe, die das aktuell verhindern:
1. Gutes Arbeitsumfeld / Betriebsklima
- Lärm und Unruhe durch Bürogeräte, Absätze, Straßenlärm, nervige Klingeltöne, lautes Reden, Bildschirmblendung
- hohe Mitarbeiter-Fluktuation, dadurch kaum noch Teamgefühl, kaum noch Interesse an sozialen Kontakten innerhalb der Belegschaft
2. Identifikation mit der Firma
- wenig transparente und selten nachvollziehbare, teils absurde Entscheidungen der Geschäftsleitung
- unsichere bzw. keine offiziellen Informationen über Vorhaben und organisatorische Veränderungen, Neueinstellungen oder Kündigungen - die Folge sind viele Gerüchte, die dann für Unruhe, Ärger und bei mir (weil ich keine Lust mehr habe, mich aufzuregen) für Gleichgültigkeit sorgen
- Ich kann dem Chef aufgrund diverser Vorfälle und Aussagen kaum noch Sympathie entgegenbringen, sodass ich manchmal nur sehr widerstrebend für ihn tätig bin
3. Identifikation mit dem Projekt / mit der Arbeit
- chaotischer Projektablauf / keine Verbesserung der Arbeitsorganisation bzw. des Projektablaufs möglich
- keine Erst- und Abschlussbesprechung, kaum Feedback, und somit auch keine Möglichkeit aus Fehlern zu lernen
- Missverständnisse / Datenchaos / schlechte Kommunikation

Mittlerweile erfülle ich die meisten Kriterien einer inneren Kündigung:
- sarkastische Kommentare der beruflichen Situation und Perspektive
- mangelnde Initiative, Rückzug, kein Einbringen neuer Ideen
- Zurückfahren des dienstlichen Einsatzes auf ein unabdingbares Mindestmaß (Dienst nach Vorschrift)
- Passivität, Wegträumen, „Absitzen” während des Arbeitstages
- Desinteresse an beruflicher Weiterbildung, keine Planungen beruflicher Weiterentwicklung
- Durchsetzen des Arbeitsalltages mit privaten Interessen

Es ist aus meiner Sicht selten möglich, gute Arbeit abzuliefern – die Umstände verhindern es zu oft. Witzig ist, dass ich seit knapp 3 Jahren gefühlt maximal 80% Leistung bringe (gemessen an dem was meiner Einschätzung nach möglich wäre), aber das scheint auch zu reichen, denn niemandem fällt es auf (Mitte 2013 hatte ich mir ein Zwischenzeugnis ausstellen lassen, und selbst als ich vor wenigen Wochen meinem Chef direkt sagte, dass ich mich nicht mehr mit der Firma identifizieren kann und mich nicht mehr intrinsisch motivieren kann, sprang noch eine Gehaltserhöhung bei raus).

Trotz aller Demotivation und allem Ärger arbeite ich immer noch hier, denn:
- Ich habe eine nette, kleine, günstige und vor allem ruhige Wohnung, in der ich mich wohlfühle.
- Die Region bietet viele Freizeitmöglichkeiten.
- Es gibt eine gute Infrastruktur und gute Bahnverbindungen.
- Es ist nicht weit in die Natur und nicht weit bis in größere Städte.
- Ich habe gewisse Freiheiten bei der Arbeit.
- Ich hatte größtenteils hilfsbereite, nette Kollegen, mit denen man viel Blödsinn quatschen und auch mal was in der Freizeit unternehmen konnte, und eine tolle Arbeitskollegin, die in den Jahren zu meiner wichtigsten Bezugsperson wurde und die mir oft den Tag gerettet hat. Doch das ist leider jetzt vorbei – dazu evtl. ein andermal mehr….

Ich hatte einmal recht hohe Ansprüche an meine Arbeitsergebnisse und mein Arbeitsumfeld, und es ärgert und demotiviert mich, wenn ich sie durch äußere Umstände nicht erfüllen kann. Ich habe da aber einen spürbaren Hang zum Perfektionismus. Mir sind Dinge wichtig, denen von vielen Kollegen mangels Fachwissen, aufgrund von Zeitdruck oder aus Gleichgültigkeit wenig Beachtung geschenkt wird. Ich bin, was das angeht, ein wenig wie Mr. Monk - und in diesem Vergleich ist die Firma oft wie eine Messi-Wohnung. Ich bin Technischer Zeichner, und wenn ich unordentliche Zeichnungen von Kollegen weiterbearbeiten muss oder Kollegen Änderungen in meinen Zeichnungen durchgeführt haben und etwas durcheinandergebracht haben, dann ärgert mich das, denn es kostet Zeit und Nerven - und demotiviert mich. So macht mir die Arbeit immer weniger Spaß. Ich rege mich sehr oft auf, und das ist nicht gut für mich. An manchen (seltenen) Tagen habe ich eine interessante Aufgabe und Spaß an der Arbeit. Doch wenn es wieder unnötig chaotisch zugeht gehe ich mit einem enormen Widerwillen an die Arbeit. Dann steigere ich mich manchmal in negative Gedanken hinein, ärgere mich über alles und jeden und würde am liebsten alles hinschmeißen.

Mit meiner Meinung über die Firma stehe ich nicht alleine da. Es geht wohl einigen Kollegen so. Für viele ist die Kollegialität der Hauptgrund, zu bleiben. Die meisten sind aber auch gelassener als ich und können leichter abschalten und sich sagen: „Das ist halt so, da kann ich nichts dran ändern. Ich versuche meinen Job so gut es geht zu machen, und wenn es mir hier nicht mehr passt, dann wechsele ich halt die Firma“. Das ist aber nicht so leicht für mich, denn ich habe keine Garantie, dass es bei anderen Firmen besser ist. Und durch meine private Situation habe ich wohl andere Ansprüche an meine Arbeit. Viele Menschen haben deutlich unbequemere Jobs: richtig üble Arbeitszeiten, körperlich harte Arbeit, schlechte Bezahlung, monotone Arbeit, direkten Kontakt zu wirklich unangenehmen Vorgesetzten oder schlechteres Betriebsklima. Wie schaffen es diese Menschen, das Tag für Tag auf sich zu nehmen? Ganz einfach: Sie kommen abends nach Hause zu ihren Partnern, zu ihrer Familie, zu ihren Freunden. Die wissen, wofür sie das machen.

Wenn ich mal wieder bei Kollegen meinem Ärger Luft gemacht hatte, hörte ich oft, dass es ja nicht so schlimm sein kann – ich würde ja seit Jahren meckern aber trotzdem bleiben. Aber es gibt ja noch andere Gründe als berufliche, die es einem unmöglich machen, die Firma zu wechseln. Nur behalte ich die lieber für mich: Ich kenne mich in unserer Software recht gut aus, wenn auch nicht mehr so sehr wie noch vor einigen Jahren, denn durch fehlende Schulungen bin ich nicht mehr so ganz auf dem aktuellen Stand. In anderen Bereichen habe ich zum Teil weniger Kenntnisse als unsere Azubis im 3. Lehrjahr. Ich kann nur staunen, mit welchem Selbstbewusstsein die an Aufgaben herangehen, die ich mir nicht mehr zutrauen würde. Ich habe halt Technischer Zeichner statt Schreiner gelernt, war hin und wieder arbeitslos (ohne diese Zeit wirklich genutzt zu haben – z.B. für eigenverantwortliche Fortbildung, denn da fehlte mir meistens das Geld) oder habe in der Planung statt in der Konstruktion gearbeitet, und selbst in der Technikerschule habe ich kaum etwas dazugelernt, was ich jetzt in der Praxis anwenden könnte.

Als ich hier anfing habe ich mir vorgenommen, mich erst mal darum zu kümmern, dass ich meinen Tätigkeitsbereich in den Griff kriege. Erst danach wollte ich mich um meine Weiterentwicklung kümmern und auch Dinge angehen, die nicht direkt zu meiner Arbeit gehören. Doch irgendwie habe ich das immer weiter vor mir hergeschoben. Vielleicht war es auch ein wenig Naivität, die mich daran hinderte, aktiver zu werden, Anschluss zu halten und weiter dazuzulernen, oder war es meine zunehmende Antriebslosigkeit, mein steigendes Desinteresse an vielen Dingen und meine abnehmende Auffassungsgabe? Denn Ich traue mir viele Dinge gar nicht mehr zu, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Noch machen meine Routine im Zeichnen und meine Software-Kenntnisse meine anderen Defizite wett, aber in anderen Firmen fiele dieser Vorteil wahrscheinlich weg.

Vor ca. 5 Jahren hatte ich das Angebot, bei einer Konkurrenzfirma anzufangen. Aber ich war mir nicht sicher, ob dort alles, was mir bei der jetzigen Firma nicht gefällt, besser ist. Ich traute mich ganz einfach nicht. Tausche gemütliche Wohnung, ein vertrautes Umfeld, lösbare Arbeitsaufgaben und überwiegend nette Kollegen gegen die Ungewissheit, ob all das bei der nächsten Firma auch nur annähernd so ist. Dieser Deal hörte sich nicht lohnenswert genug an. Ich wollte nie Karriere machen. Ich verdiene mit dem Beruf meinen Lebensunterhalt, und weil man viel Zeit im Job verbringt, sollte er auch möglichst interessant sein und etwas Spaß machen. Ich hatte den Ehrgeiz, meinen Job gut zu machen, aber ich habe keinen beruflichen Ehrgeiz im Sinne von „die Karriereleiter erklimmen“. Ich will eigentlich nichts anderes machen als ich jetzt mache. Vom Tätigkeitsbereich passt das grundsätzlich schon. In der Qualität der Arbeit gibt es nach oben hin noch einigen Spielraum, aber leider wohl nicht in der aktuellen Firma. Ich brauche nicht mehr Verantwortung, will kein Firmenauto, keinen Projekt-techniker-Titel. Das alles würde mich nicht glücklicher machen. Am Ende des (wahrscheinlich noch längeren und viel stressigeren) Tages würde ich trotzdem in eine leere Wohnung kommen. Es ist aber durchaus möglich, dass mir mein mangelnder Ehrgeiz in dieser Sache irgendwann negativ ausgelegt wird. Manch ein Personalleiter mag sich fragen, warum jemand mit über 40 Jahren noch immer einfacher Technischer Zeichner ist. Und ob ich mich in einer anderen Firma noch einmal so beweisen kann; ob ich in einer anderen Firma den (evtl. höheren bzw. anderen) Anforderungen noch gewachsen wäre, ist mehr als fraglich. Und wer sagt, dass die Umstände woanders besser sind?

Ach ja, natürlich habe ich meinen Chef in den Jahren mehrfach und mehr als deutlich auf gewisse Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen – ohne Erfolg. Obwohl einige Kollegen meine Sichtweisen teilen, scheine nur ich ein größeres Problem damit zu haben. Deshalb versuche ich gerade, meine Ansprüche an die Arbeit herunterzuschrauben und eine gesündere, realistischere Einstellung zur Arbeit zu finden.

Wie ist das bei Euch? Was sind Eure Ansprüche an die Arbeit? Was ist Euch dabei wichtig? Sehr Ihr einen Sinn darin, der über das reine Geldverdienen hinausgeht? Macht sie Euch Spaß? Könnt Ihr Euch (zumindest teilweise) selbst verwirklichen? Habt Ihr eine Perspektive oder habt Ihr gar etwas Angst um Euren Arbeitsplatz? Wirkt sich das AB-Tum und seine Folgen auf Eure Arbeit aus?
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Montecristo
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Montecristo »

Lonely hat geschrieben:Wirkt sich das AB-Tum und seine Folgen auf Eure Arbeit aus?
Ja, aber anders als bei Dir. Ich bin der König des WissZeitVG und hatte nie eine Festanstellung. Gelegentlich wird dann ziemlich hektisch, wenn wieder die nächste Fortsetzung der unendlichen Geschichte organisiert werden muss. Man muss eine Frau finden, die das mitmacht. Und das ist zäh.
Lonely hat geschrieben:Wie ist das bei Euch? Was sind Eure Ansprüche an die Arbeit? Was ist Euch dabei wichtig? Sehr Ihr einen Sinn darin, der über das reine Geldverdienen hinausgeht? Macht sie Euch Spaß? Könnt Ihr Euch (zumindest teilweise) selbst verwirklichen?
Mir macht meine Arbeit eigentlich fast immer Spaß. Es ist genau das, was ich machen will. Ich mag es meine Ideen und Kreativität so unmittelbar realisieren zu können. Nachteil ist, dass ich schon workoholic´sche Phasen hatte. Immer schön kurz vor dem Burn-Out.

Ich glaube, Du wirst ganz unterschiedliche Antworten hier erhalten. Aber IMHO haben viele ABs Schwierigkeiten beim Einstieg ins Berufsleben. Da gibt es viele Aspekte, die der Partnersuche ähneln. Und das geht ABs völlig AB.
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Mannanna »

Lonely hat geschrieben:Hui, das wird lang ... :mrgreen:
Meins nicht so sehr :mrgreen:
Lonely hat geschrieben:
Wie ist das bei Euch? Was sind Eure Ansprüche an die Arbeit? Was ist Euch dabei wichtig? Sehr Ihr einen Sinn darin, der über das reine Geldverdienen hinausgeht? Macht sie Euch Spaß? Könnt Ihr Euch (zumindest teilweise) selbst verwirklichen? Habt Ihr eine Perspektive oder habt Ihr gar etwas Angst um Euren Arbeitsplatz? Wirkt sich das AB-Tum und seine Folgen auf Eure Arbeit aus?
Anspruch an die Arbeit: Sie muß ordentlich bezahlt sein, nicht allzu stressig und ein kollegiales Umfeld braucht's auch.
Wichtig: s. Anspruch
Spaß: Ja, zum allergrößten Teil. Die Tätigkeit selber ist ganz ok und der Kontakt zu Leuten aus vieler Herren Länder boosted den Spaß/Interesse/Erfahrung/Weltsicht/wasauchimmer noch mal.
Selbstverwirklichung: Nein, aber ich strebe auch nicht danach. Für Selbstverwirklichung gibt's die Freizeit/Urlaub.
Perspektive: Mit jedem Job wird die Erfahrung größer und somit der nächste Job wahrscheinlicher.
Angst um Arbeitsplatz: Nö, als Freelancer lebt man eh von Job zu Job. Ist spannnend, nicht zu wissen, wo man in drei oder vier Jahren ist. Andere Firma, andere Tätigkeit, anderes Land/Kontinent... Who knows?
Auswirkung des AB-Tum: Ja. Wäre ich nicht Single, wäre alles wesentlich komplzierter. Als Single/AB packe ich einfach meinen Koffer und bin dann mal weg. ;)
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Montecristo »

Mannanna hat geschrieben: Perspektive: Mit jedem Job wird die Erfahrung größer und somit der nächste Job wahrscheinlicher.
Angst um Arbeitsplatz: Nö, als Freelancer lebt man eh von Job zu Job. Ist spannnend, nicht zu wissen, wo man in drei oder vier Jahren ist. Andere Firma, andere Tätigkeit, anderes Land/Kontinent... Who knows?
Deswegen halte ich meine Freundin auf der Arbeit geheim. (Kein Witz) Als ich letztens orakelte, dass an der KAUST in Saudi-Arabien Leute gesucht werden (als ich jünger war habe ich Ähnliches ohne zu zögern gemacht), bekamen diverse Leute Schweißausbrüche. :mrgreen:
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Mannanna »

Montecristo hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben: Perspektive: Mit jedem Job wird die Erfahrung größer und somit der nächste Job wahrscheinlicher.
Angst um Arbeitsplatz: Nö, als Freelancer lebt man eh von Job zu Job. Ist spannnend, nicht zu wissen, wo man in drei oder vier Jahren ist. Andere Firma, andere Tätigkeit, anderes Land/Kontinent... Who knows?
Deswegen halte ich meine Freundin auf der Arbeit geheim. (Kein Witz) Als ich letztens orakelte, dass an der KAUST in Saudi-Arabien Leute gesucht werden (als ich jünger war habe ich Ähnliches ohne zu zögern gemacht), bekamen diverse Leute Schweißausbrüche. :mrgreen:
Würde ich allerdings auch kriegen. Saudi-Arabien war doof, da gehe ich nicht wieder hin. :)
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von uhu72 »

Eine Zeit lang habe ich mich gefragt, ob ich die Firma kenne. :mrgreen:
Nach diesem Satz nicht mehr:
Vor ca. 5 Jahren hatte ich das Angebot, bei einer Konkurrenzfirma anzufangen.
Ich glaube, ich kenne sie dann doch nicht. ;)

Im "Ländle" gibt es ja viele kleine und mittelständliche Betriebe. Wenn diese wachsen, wächst die Organisationstruktur endweder nicht mit oder wuchert. Auch andere Dinge werden nicht rechtzeitig der Grösse angepasst. Das fängt schon mit ganz einfachen Verhaltensmuster an.
Zuletzt geändert von uhu72 am 30 Nov 2015 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Montecristo
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Montecristo »

Mannanna hat geschrieben:Würde ich allerdings auch kriegen. Saudi-Arabien war doof, da gehe ich nicht wieder hin.
Ein indischer Kollege war mal an der KAUST. Die Arbeitsbedingungen sind super, aber es gibt halt sonst NIX. Vermutlich ist dann die Stimmung insgesamt nicht so gut, wenn alle Leute irgendwie auf dem Sprung sind. Vor 20 oder auch noch vor 10 Jahren wäre es mir schlichtweg egal gewesen. Da hätte ich die Wochenenden mit Kabelfernsehen und Zocken durchgekriegt.
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Bei solchen Bedingungen würde ich schauen, mir was anderes zu suchen. Da gibt es nichts schön zu reden.

Außerdem würde ich Dienst nach Vorschrift vermeiden, außer ich wäre Beamter. Wichtig ist, dass man sich zumindest gut verkauft, wenn man schon Dienst nach Vorschrift macht.

AB Tum und Beruf: ich glaube, dass ich ohne AB Tum wahrscheinlich beruflich nicht so erfolgreich wäre, wie ich es bin, weil ich längst eine Freundin gehabt hätte und die vielen beruflich bedingten Umzüge, Dienstreisen, Standortwechsel um beruflich weiter aufzusteigen, Auslandsaufenthalte sicher nicht so einfach hätte machen können. Mal eben zu einer festen Freundin sagen, dass man mal in ein anderes Land zieht oder auch innerhalb vom deutsch sprachigen Raum 300 km weiter, wäre wohl nicht so einfach und das würde nicht jede Beziehung mit machen. Auch bin ich als MAB ehrgeiziger im Beruf, weil Männer wie ich die äußerlich deutlich unter dem Durchschnitt sind, nur noch über Beruf, Status, Geld, Besitz vieles andere ausgleichen können, außer man ist ein extremer Charismatiker mit Comedytalent (was ich nicht bin). Es könnte durchaus sein, dass ich mit einer normalen "Beziehungslaufbahn" mit erster Freundin mit 14/15/16, Freundin während des Abiturs und Liebschaften während des Studiums mit anschliessender gefestigter Beziehung, lediglich irgendwo eine Sachbearbeiterstelle hätte und bis zur Rente ein Reihenhaus in einer Kleinstadt oder auf einem Dorf abzahlen müsste, mit einmal pro Jahr Pauschalurlaub im Mittelklasse Hotel und gebrauchtem Kombi mit Platz für die dann vorhandenen Kinder.
unQuestionable_Con

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von unQuestionable_Con »

Dauersingle hat geschrieben: Es könnte durchaus sein, dass ich mit einer normalen "Beziehungslaufbahn" mit erster Freundin mit 14/15/16, Freundin während des Abiturs und Liebschaften während des Studiums mit anschliessender gefestigter Beziehung, lediglich irgendwo eine Sachbearbeiterstelle hätte und bis zur Rente ein Reihenhaus in einer Kleinstadt oder auf einem Dorf abzahlen müsste, mit einmal pro Jahr Pauschalurlaub im Mittelklasse Hotel und gebrauchtem Kombi mit Platz für die dann vorhandenen Kinder.
Und wie hättest du das gefunden?
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Montecristo »

unQuestionable_Con hat geschrieben:Und wie hättest du das gefunden?
WIE hätte er WAS gefunden? Das Mittelklasse-Hotel??
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Das ist eine gute Frage, wie ich ein Leben im Mittelstand oder gehobenen Mittelstand, dafür aber mit Frau und ggf. Familie gefunden hätte im Vergleich zu jetzt. Bekanntlich ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner, daher würde ich sagen, dass ich lieber ein Leben in der Mittelschicht bzw. etwas gehobenen MIttelschicht dafür mit Frau bevorzugen würde als den Zustand jetzt.
Im Vergleich zu einer lieblosen "Versorger" Beziehung in der Mittelschicht, wo ihrerseits kaum Liebe im Spiel ist, dann würde ich lieber mein DauerSingle Leben bevorzugen. Ohne Liebe, ohne Familie und nur in Einsamkeit, was ist da bitte schon ein toller Job, Geld, tolles Haus usw. überhaupt wert, wenn man einsam, traurig und alleine darin hockt und man keine Chance auf Liebe hat? wer wird mal am Sterbebett stehen, wenn Geld und Grundbesitz nichts mehr zählen, wer ist mal für einen da, wenn es einem schlecht geht? Ich sehe es zumindest so, es könnte schlimmer sein. Schlimmer wär es arm und einsam zu sein.
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Montecristo »

Dauersingle hat geschrieben:... als den Zustand jetzt
Perfekt gibts nicht. Irgendwas ist immer...

Man muss sich einfach mal entscheiden, dass man nicht mehr stumpfsinnig jedes Wochenende abhängen will. Was dann kommt, ist nicht kalkulierbar. Das macht halt erstmal Angst.
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Nell The Sentinel »

Ernsthaft Dauersingle, dein Ehrgeiz im Job besteht lediglich daraus, deine (angeblich schweren) Defizite bei der Beziehungsanbahnung (!) auszugleichen!
Das ist ja wie bei deiner Partnerwahl: Hauptsache irgendeine, damit ich mal eine Beziehung hatte - Hauptsache ich habe irgendwie Erfolg im Job, damit mal eine Frau auf mich aufmerksam wird.

Wie so viele deiner Aussagen finde ich auch diese einfach nur traurig. Und das meine ich nicht im mitfühlenden Sinne.
Baustelle :hallo:
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Mannanna
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Mannanna »

Nell The Sentinel hat geschrieben:Ernsthaft Dauersingle, dein Ehrgeiz im Job besteht lediglich daraus, deine (angeblich schweren) Defizite bei der Beziehungsanbahnung (!) auszugleichen!
Was soll man denn anderes machen als Job/Hobby, wenn es mit der Bezeihungsanbahnung nicht klappt?
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Lonely »

@Mannanna:
Naja, letztlich ist die Arbeit zwar ein großer Teil des Lebens, aber nicht alles. Es gibt (außer Liebe/Partnerschaft) z.B. noch Freizeit/Hobbies, Familie, Freunde.

@Dauersingle:
Wechseln ist für mich nicht so leicht. Abgesehen von den Dingen, die ich schon geschrieben habe.....ich kann in meinem Job nicht in jeder Stadt etwas passendes finden.
Dienst nach Vorschrift/sich gut verkaufen.....wie schon gesagt: Andere schleimen sich bei Gegaltsverhandlungen ein oder zählen ihre Leistungen auf - ich beschwere mich und es gibt trotzdem mehr Geld. Meine 80%-Leistung scheint der Firma also mehr als zu reichen.

Mir geht es nicht um Ratschläge, was ich tun soll (das entscheide ich schon ganz alleine), sondern um andere Sichtweisen und um Anregungen, wie ich meine Einstellung zur Arbeit verändern kann. Denn letztlich bin ich wohl das Problem, nicht die Firma.
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Nein da wurde ich falsch verstanden, ich möchte nicht ausschliesslich mich im Beruf besonders einbringen, weil ich damit bei Frauen besser an kommen will. Aber es ist mit ein Baustein. Hätte ich eine normale Entwicklung durchlaufen in Bezug auf das andere Geschlecht, wäre ich vielleicht mit einer Nummer weniger zufrieden als ich es jetzt bin, vielleicht mit der oberen Mittelklasse z.B., es hätte nicht der Stress sein müssen, den ich in den letzen Jahren hatte mit zig Umzügen, Auslandsaufenthalten und teilweise 60-70 Stunden Wochen. Wie es jemand schon sagte, wenn man schon ein Dauersingle ist, kann man das wenigstens ausnutzen um mal mehr beruflich zu erreichen, als Standard Arbeitnehmer und eben, was soll ich sonst auch tun, wenn ich eh so oft alleine bin? außerdem kann ich mich so von meiner Einsamkeit und Chancenlosigkeit ablenken, zum einen durch viel Arbeit zum anderen durch den materiellen Wohlstand, mit dem ich mir Freizeitbeschäftigungen leisten kann, die mich von meiner Einsamkeit etwas ablenken.
: Hauptsache irgendeine,
Siehe meine Signatur. Ich bin einfach nicht gut im Smalltalk bzw. Flirt mit Frauen. Ca. einmal im Monat habe ich im Schnitt mal die große Ehre ein Meeting zu haben, wo mal eine Frau die grob in meinem Alter ist dabei ist. Ich weiss da halt nicht wie man flirtet, wie man Smalltalk abseits des Berufes aufbaut usw. das was Normalos eben können. Oder das berühmte "Man kann Frauen ÜBERALL kennen lernen" liegt mir eben nicht, weil ich nicht die spontane Smalltalk und Flirtfähigkeiten von Normalos habe, einfach eine mir fremde Frau anzuquatschen. Eben drum würde ich mir da etwas Hilfe vom Staat wünschen, der mir vielleicht mal ein paar Frauen vorstellt, die mich gerne freiwillig (!!) kennen lernen würden und mir vielleicht einfach mal etwas unter die Arme greift. Normalos die mit Anfang 20 mehrere Kinder haben und sich nicht um Kinder und Frau kümmern, die kriegen ja auch Hilfe vom Staat und zwar bezahlt von Leuten wie mir.
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Ringelnatz »

Lonely hat geschrieben:Als ich hier anfing, war ich recht angetan und hochmotiviert. Ich war vorher arbeitslos und deshalb froh, wieder einen passenden Job zu haben. Doch mit recht rasantem Wachstum veränderte sich die Firma nicht gerade zu ihrem Vorteil.

Trotz aller Demotivation und allem Ärger arbeite ich immer noch hier, denn:
- Ich habe eine nette, kleine, günstige und vor allem ruhige Wohnung, in der ich mich wohlfühle.
- Die Region bietet viele Freizeitmöglichkeiten.
- Es gibt eine gute Infrastruktur und gute Bahnverbindungen.
- Es ist nicht weit in die Natur und nicht weit bis in größere Städte.
- Ich habe gewisse Freiheiten bei der Arbeit.
- Ich hatte größtenteils hilfsbereite, nette Kollegen, mit denen man viel Blödsinn quatschen und auch mal was in der Freizeit unternehmen konnte, und eine tolle Arbeitskollegin, die in den Jahren zu meiner wichtigsten Bezugsperson wurde und die mir oft den Tag gerettet hat. Doch das ist leider jetzt vorbei – dazu evtl. ein andermal mehr….

(...) Ich kenne mich in unserer Software recht gut aus, wenn auch nicht mehr so sehr wie noch vor einigen Jahren, denn durch fehlende Schulungen bin ich nicht mehr so ganz auf dem aktuellen Stand. In anderen Bereichen habe ich zum Teil weniger Kenntnisse als unsere Azubis im 3. Lehrjahr. Ich kann nur staunen, mit welchem Selbstbewusstsein die an Aufgaben herangehen, die ich mir nicht mehr zutrauen würde. (...)

(...) Denn Ich traue mir viele Dinge gar nicht mehr zu, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Noch machen meine Routine im Zeichnen und meine Software-Kenntnisse meine anderen Defizite wett, aber in anderen Firmen fiele dieser Vorteil wahrscheinlich weg.

Vor ca. 5 Jahren hatte ich das Angebot, bei einer Konkurrenzfirma anzufangen. Aber ich war mir nicht sicher, ob dort alles, was mir bei der jetzigen Firma nicht gefällt, besser ist. Ich traute mich ganz einfach nicht. Tausche gemütliche Wohnung, ein vertrautes Umfeld, lösbare Arbeitsaufgaben und überwiegend nette Kollegen gegen die Ungewissheit, ob all das bei der nächsten Firma auch nur annähernd so ist. (...)
Da du grade im anderen Thread geschrieben hast, dass du dir mehr Reaktionen wünschst, mach ich mich mal dran.

Erstmal zu dem was du schreibst: Für mich liest sich das, als würden da zwei Bedürfnisse in dir gegeneinander kämpfen: a) Dein Bedürfnis nach einem Job, der deinen Ansprüchen an einen guten Job entspricht; b) Deine Angst vor Veränderung bzw. dein Wunsch nach Sicherheit (es soll lieber bleiben wie es ist, denn woanders könnte es ja schlimmer sein).

Punkt b) hängt meinem Eindruck nach mit mangelndem Selbstbewusstsein zusammen (vielleicht bedingt durch deine berufliche Biographie). Es hört sich an, als würdest du keinen schlechten Job machen, also wäre ich da jetzt mal etwas positiver.

Um dein Sicherheitsbedürfnis nicht zu sehr zu strapazieren, könntest du ja - wenn du Veränderung willst - erstmal im Kleinen anfangen. Bilde dich weiter, mach Schulungen. Sorg dafür, dass du mindestens so selbstbewusst wie die Azubis an alle möglichen Aufgaben rangehen kannst. Du hast zusätzlich sogar noch jede Menge Berufserfahrung! Die Trägheit und die Angst vor Ungewohntem müsstest du dann aber trotzdem überwinden, wenn du deinen Job substantiell ändern willst.

Wenn du im jetzigen Job bleiben möchtest, was könntest du dann konkret tun, um ihn wieder etwas angenehmer und motivierender zu gestalten? Welche Aufgaben sind es, die dir immer mal wieder einen guten Tag bescheren? Kannst du mehr davon übernehmen? Welche Aspekte siehst du als veränderlich an und welche sind es nicht? Letzteren solltest du mit Gelassenheit begegnen.

Das mit dem Betriebsklima hab ich nicht ganz verstanden. Du schreibst, es war früher gut, jetzt aber nicht mehr. Gleichzeitig bleiben die Kollegen wegen der Kollegialität (?)
Lonely hat geschrieben:Wie ist das bei Euch? Was sind Eure Ansprüche an die Arbeit? Was ist Euch dabei wichtig? Sehr Ihr einen Sinn darin, der über das reine Geldverdienen hinausgeht? Macht sie Euch Spaß? Könnt Ihr Euch (zumindest teilweise) selbst verwirklichen? Habt Ihr eine Perspektive oder habt Ihr gar etwas Angst um Euren Arbeitsplatz?
Meine Ansprüche sind: Spannende, abwechslungsreiche Arbeit, die sowohl Konzepterstellung als auch Umsetzung enthält und am liebsten irgendwas damit zu tun hat, andere Menschen zu entwickeln. Mir ist wichtig, dass ich angemessen entlohnt werde, dass ich meine Aufgaben kompetent ausfüllen kann, mich mit den Kollegen, Chefs und Kunden gut verstehe und dass ich für mich Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten sehe.
Mir ist sehr wichtig, dass die Arbeit Spaß macht und ich gerne hingehe. Ich will Dinge tun, die Sinn machen (aus meiner Sicht) und ich will nicht gegen meine eigenen Werte handeln müssen. Ich will von anderen (am liebsten auch von meinem Chef) lernen können.

In meinem jetzigen Job lerne ich super viel und habe sehr viel Freiheiten - mehr als ich gerne hätte. Keinerlei Struktur. Alles autodidaktisch. Und ich werde grottig bezahlt. Für mich ist der jetzige Job aber nur eine Station, die ich hoffentlich in nicht allzu ferner Zeit hinter mir lasse. Angst um meinen Arbeitsplatz habe ich nicht, etwas Angst vor der nächsten Station aber schon. Ist normal glaube ich ;-)
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Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Meine Ansprüche sind: Spannende, abwechslungsreiche Arbeit, die sowohl Konzepterstellung als auch Umsetzung enthält und am liebsten irgendwas damit zu tun hat, andere Menschen zu entwickeln. Mir ist wichtig, dass ich angemessen entlohnt werde, dass ich meine Aufgaben kompetent ausfüllen kann, mich mit den Kollegen, Chefs und Kunden gut verstehe und dass ich für mich Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten sehe.
Mir ist sehr wichtig, dass die Arbeit Spaß macht und ich gerne hingehe. Ich will Dinge tun, die Sinn machen (aus meiner Sicht) und ich will nicht gegen meine eigenen Werte handeln müssen. Ich will von anderen (am liebsten auch von meinem Chef) lernen können.
Das ist in etwa mein aktueller Job, außer das ich nicht mehr so viel von anderen lerne, da ich schon sehr viel Erfahrung mitbringe und dass ich sehr gut dabei verdiene. Sonst aber war das bisher mehr oder weniger eine Beschreibung meines bisherigen Berufslebens, auch wenn hin und wieder mal eine Station dabei war, die mir nicht gefiel. Wenn dem so war, hab ich mir was anderes gesucht und ging halt weg, fertig. Es gibt da draußen so viele super bezahlte und interessante Jobs, man muss sich dafür allerdings etwas attraktiv machen. Fähige, motivierte, engagierte und selbständig arbeitende Leute sind gefragte Mangelware und wer richtig was drauf hat, macht sich selbständig und ist sowieso unabhängig von Chefs.

Am Arbeitsmarkt sage ich ganz klar: wer will der kann (außer man ist chronisch krank oder schwerbehindert). Beim Partnermarkt ist das leider nicht so ...
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Ringelnatz
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Ringelnatz »

Dauersingle hat geschrieben:Das ist in etwa mein aktueller Job (...)
Wow, Glückwunsch! Kann ich bei euch anfangen? ;)

Kannst du irgendwas aus deinem "Erfolgsrezept" bei deiner Arbeit auf die Partnersuche übertragen? Z.B. das Selbstbewusstsein, Dinge, die dir nicht gefallen zu ändern? Du musst nicht jeden Job nehmen (diese Erfahrung hast du ja schon gemacht) und auch nicht jede Frau - lieber erhobenen Hauptes weitergehen und eine suchen, auf deren Profil du passt. Dann ist es auch nicht mehr so schwer sie zu überzeugen. Sehr ähnlich wie bei der Jobsuche...
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Wow, Glückwunsch! Kann ich bei euch anfangen? ;)

Kannst du irgendwas aus deinem "Erfolgsrezept" bei deiner Arbeit auf die Partnersuche übertragen? Z.B. das Selbstbewusstsein, Dinge, die dir nicht gefallen zu ändern? Du musst nicht jeden Job nehmen (diese Erfahrung hast du ja schon gemacht) und auch nicht jede Frau - lieber erhobenen Hauptes weitergehen und eine suchen, auf deren Profil du passt. Dann ist es auch nicht mehr so schwer sie zu überzeugen. Sehr ähnlich wie bei der Jobsuche...
Ja Du könntest bei uns anfangen, wenn Du das Profil hast was wir suchen. Wir sind aktuell stark am suchen und mancher Bewerber sagt uns durchaus auch mal ab, weil andere FIrmen auch gute Konditionen bieten. Auf die Partnersuche kann ich das schwer übertragen, weil man auf einem Markt eine Marktmacht braucht, damit man überhaupt irgendwas erreichen kann. Wenn jemand wie ich, der kaum Frauen kennen lernt und auch nicht weiß wie man mit einer Frau flirtet und dafür sorgt, dass sie mehr will oder auch nur sich irgendwie für einen interessiert, der kommt auch nicht auf einen grünen Zweig. Außerdem ist die Konkurrenz die um Frauen buhlt, leider sehr hoch und da gewinnt, zumidnest temporär, nicht selten irgendein gut aussehender, sprücheklopfender Playboy der Frauen nur ausnutzt, statt der nicht ganz su gut aussehende, ernstere Typ, der aber langfristig vielleicht die bessere Wahl wäre. Zumindest die Anbandlungsphase, sagte mir ein Flirtcoach bei dem ich war, ist wie ein Preismaskenball. Der gewinnt nicht der mit dem ehrlichsten Gesicht, sondern der mit dem schönsten und auffälligsten Kostüm, im übertragenen Sinne. Wer da durchs Raster fällt, dem wird erst gar nicht mal eine Chance gegeben, sich zu beweisen.

So gesehen ist es ähnlich wie auf dem Arbeitsmarkt. Wer zwar viel Potenzial hat, aber wem die nötigen Grundvorrausetzungen fehlen, um überhaupt mal im Bewerbungsprozess etwas weiter fortzuschreiten, dem wird auch meist keine Chance gegeben, sich zu beweisen.