Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

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Lonely
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Lonely »

Hallo Ringelnatz, danke für Deine Antwort.
Ringelnatz hat geschrieben: Für mich liest sich das, als würden da zwei Bedürfnisse in dir gegeneinander kämpfen: a) Dein Bedürfnis nach einem Job, der deinen Ansprüchen an einen guten Job entspricht; b) Deine Angst vor Veränderung bzw. dein Wunsch nach Sicherheit (es soll lieber bleiben wie es ist, denn woanders könnte es ja schlimmer sein).
Ja, genau so isses.
Ringelnatz hat geschrieben: Punkt b) hängt meinem Eindruck nach mit mangelndem Selbstbewusstsein zusammen (vielleicht bedingt durch deine berufliche Biographie). Es hört sich an, als würdest du keinen schlechten Job machen, also wäre ich da jetzt mal etwas positiver.
Mangelndes Selbstbewusstsein ist auf jeden Fall im Spiel. Nicht bei meiner Kernkompetenz, aber bei den meisten Tätigkeiten, die darüber hinausgehen. Der Punkt ist aber der eigene Anspruch an die Kernaufgaben. In Sachen CAD bin ich hier der Einäugige unter Blinden, der Mr. Monk in der Messi-Wohnung. Nur leider wird dieser Bereich eher stiefmütterlich behandelt.
Ringelnatz hat geschrieben: Um dein Sicherheitsbedürfnis nicht zu sehr zu strapazieren, könntest du ja - wenn du Veränderung willst - erstmal im Kleinen anfangen. Bilde dich weiter, mach Schulungen. Sorg dafür, dass du mindestens so selbstbewusst wie die Azubis an alle möglichen Aufgaben rangehen kannst. Du hast zusätzlich sogar noch jede Menge Berufserfahrung! Die Trägheit und die Angst vor Ungewohntem müsstest du dann aber trotzdem überwinden, wenn du deinen Job substantiell ändern willst.
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich solche Aufgaben überhaupt noch wollen würde. Das ist ein Punkt, über den ich mir nicht ganz klar bin. Schulungen sind zwar immer interessant (und ich werd mir in Kürze wieder eine gönnen), bringen aber letztlich wenig, wenn man z.B. erlernte Funktionen in der Praxis kaum anwenden kann (z.B. wenn viele Kollegen die Anwendungsmöglichkeiten nicht erkennen).
Ringelnatz hat geschrieben: Wenn du im jetzigen Job bleiben möchtest, was könntest du dann konkret tun, um ihn wieder etwas angenehmer und motivierender zu gestalten? Welche Aufgaben sind es, die dir immer mal wieder einen guten Tag bescheren? Kannst du mehr davon übernehmen? Welche Aspekte siehst du als veränderlich an und welche sind es nicht? Letzteren solltest du mit Gelassenheit begegnen.
Leider habe ich nur wenig Einfluss auf die Projekte, die auf meinem Tisch landen. Da sind mal gute Aufgaben dabei, mal schlechte. Selbst an den guten Projekten wurde mir zuletzt der Spaß genommen (aus Gründen, die zu erläutern jetzt zu weit gehen würden) - da versuche ich in Zukunft entgegen zu steuern, auch wenn ich dadurch auf Konfrontationskurs mit dem einen oder anderen Projektleiter gehe.
Was ich konkret tun könnte? Ich habe jahrelang intensiv versucht, einige Dinge besser zu organisieren. Es hat weder Kollegen noch die Geschäftsleitung wirklich interessiert. Alle meine Anstrengungen und Initiativen sind im Sande verlaufen. Ja, meine Ideen wären schon sinnvoll, aber man will in die Umsetzung nicht wirklich Zeit und Mühe investieren, auch wenn es sich schon mittelfristig positiv auswirken würde. Irgendwann habe ich es aufgegeben, gegen Windmühlen zu kämpfen. Das hat sogar dazu geführt, dass ich bei meinem letzten Mitarbeitergespräch dankend abgelehnt habe, als mir der Chef die Leitung einer neu zu bildenden Konstruktionsabteilung angeboten hat. Es würde sich dadurch nichts ändern, er hätte nur die Verantwortung auf mich abgewälzt.
Ringelnatz hat geschrieben: Das mit dem Betriebsklima hab ich nicht ganz verstanden. Du schreibst, es war früher gut, jetzt aber nicht mehr. Gleichzeitig bleiben die Kollegen wegen der Kollegialität (?)
Hier herrscht eine gewisse Lockerheit im Umgang miteinander. Das ist an für sich ganz toll. Doch wenn z.B. andauernd irgendwo Kalauer gerissen werden, entsteht so einige Unruhe. Das hat mir früher nichts ausgemacht, aber in jüngster Zeit finde ich es manchmal schon sehr, sehr nervig.
Am Anfang hab ich viel mit Kollegen in der Freizeit etwas unternommen. Doch viele dieser Kollegen sind nicht mehr da oder widmen sich jetzt eher ihren Familien. Mit den neuen, hauptsächlich jüngeren, kann ich nicht mehr so. Da merke ich mittlerweile schon den Altersunterschied. Im Grunde läuft sowas jetzt oft an mir vorbei.
In den letzten 2 Jahren bin ich eigentlich nur noch wegen meinem OdB (die Arbeitskollegin, die ich erwähnt habe) bei solchen Unternehmungen mitgegangen. Doch seit sie mit einem anderen Arbeitskollegen zusammen und schwanger ist (das war eine echt harte Zeit, mir gehts erst ganz langsam wieder besser), hat sich das erledigt....
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Suria

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Suria »

Dauersingle hat geschrieben: Am Arbeitsmarkt sage ich ganz klar: wer will der kann (außer man ist chronisch krank oder schwerbehindert). Beim Partnermarkt ist das leider nicht so ...
Da lege ich Widerspruch ein. In beiderlei Dingen kann man perfekt qualifiziert sein (sei es drum, dass man einen super Partner abgeben würde oder die nötigen Qualifikationen für die Stelle mitbringt, ja sogar 1 A auf die Stellenausschreibung passt), es klappt dann trotzdem nicht - meistens sind es nur Kleinigkeiten, an denen es letzten Endes scheitert (z. B. passt dem Gegenüber die berühmt-berüchtigte "Nase" nicht), so dass man in beiden Dingen viel Glück braucht. Und in beiden Dingen - ich stelle mal diese provokante Behauptung auf - haben es Frauen ab 30 nicht mehr so leicht: auf dem Partnermarkt nicht, weil sich die Männer lieber nach jüngeren Frauen umschauen und auf dem Arbeitsmarkt deshalb, weil 30 das Durchschnittsalter ist, bei dem Frauen eine Familie bekommen ...

Ich für meinen Teil stelle nur ein Anspruch an meinen Job: ein harmonisches, friedfertiges Umfeld. Natürlich möchte ich nicht zu wenig Geld verdienen (und in dieser Sache bin ich relativ schmerzfrei) und ich möchte möglichst nicht so einen stressigen Job haben, dass ich 12 Stunden täglich arbeiten muss. Optimal wäre es auch, wenn ich keinen zu langen Arbeitsweg habe. Aber mein wirklicher Wunsch ist: tolle, nette Kollegen, die einen gut in ihre Mitte integrieren und ein Chef, der einem eine Wohlfühlatmosphäre vermittelt. Anhand meiner vorherigen Arbeitserfahrungen musste ich bereits fest stellen, dass selbst dieser Anspruch mittlerweile schon zu viel ist ... nur einmal hatte ich dieses schöne, harmonische Klima ...
Goldstück

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Goldstück »

Suria hat geschrieben: Aber mein wirklicher Wunsch ist: tolle, nette Kollegen, die einen gut in ihre Mitte integrieren und ein Chef, der einem eine Wohlfühlatmosphäre vermittelt. Anhand meiner vorherigen Arbeitserfahrungen musste ich bereits fest stellen, dass selbst dieser Anspruch mittlerweile schon zu viel ist ... nur einmal hatte ich dieses schöne, harmonische Klima ...
:sadwoman: :?
Zu der Problematik mit den Frauen im gebärfähigen Alter stimme ich dir zu. Männer können das null nachvollziehen.
Dauersingle hat geschrieben: Das ist in etwa mein aktueller Job, außer das ich nicht mehr so viel von anderen lerne, da ich schon sehr viel Erfahrung mitbringe und dass ich sehr gut dabei verdiene. Sonst aber war das bisher mehr oder weniger eine Beschreibung meines bisherigen Berufslebens, auch wenn hin und wieder mal eine Station dabei war, die mir nicht gefiel. Wenn dem so war, hab ich mir was anderes gesucht und ging halt weg, fertig. Es gibt da draußen so viele super bezahlte und interessante Jobs, man muss sich dafür allerdings etwas attraktiv machen. Fähige, motivierte, engagierte und selbständig arbeitende Leute sind gefragte Mangelware und wer richtig was drauf hat, macht sich selbständig und ist sowieso unabhängig von Chefs.
Lass mich raten - du arbeitest was MINTiges? Ob die Jobs so super und gut bezahlt sind, ist bei den meisten Berufen leider fraglich. Beispiel: Einzelhandel, Friseure, usw. Wenn du natürlich eine Qualifikation hast, die selten und gefragt ist, kannst du dir die Jobs aussuchen, sicher. Aber nicht jeder ist allein schon kognitiv in der Lage, etwas Erträgliches wie zB Elektrotechnik (mein persönlicher Traum ;) aber ich würde nicht mal das erste Semester packen) zu studieren. Das hat auch viel mit Talent zu tun. Und wenn man nicht überragend ist, bleiben einem die Durchschnittjobs, um die sich unzählige andere durchschnittliche Arbeitnehmer prügeln. Und da kann es eben genau darauf hinauslaufen, was Suria meinte - dem Personaler passt deine Nase nicht. Das wars dann mit hochbezahlt. Es ist schön, wenn du einen Job hast, den du liebst :) aber das ist leider nicht für jeden möglich. (Faktoren Nachfrage, eigene Fähigkeiten, Glück, Gesundheit)
Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

ist bei den meisten Berufen leider fraglich. Beispiel: Einzelhandel, Friseure, usw. Wenn du natürlich eine Qualifikation hast, die selten und gefragt ist, kannst du dir die Jobs aussuchen, sicher. Aber nicht jeder ist allein schon kognitiv in der Lage, etwas Erträgliches wie zB Elektrotechnik (mein persönlicher Traum ;) aber ich würde nicht mal das erste Semester packen) zu studieren. Das hat auch viel mit Talent zu tun. Und wenn man nicht überragend ist, bleiben einem die Durchschnittjobs, um die sich unzählige andere durchschnittliche Arbeitnehmer prügeln. Und da kann
Das Problem ist, dass an Schulen zu wenig wirtschaftliche Bildung vermittelt wird. Gerade auch Frauen gehen oft in Berufe die schlecht bezahlt werden. Ich selber mache keine Angaben dazu was ich mache, aber ich verdiene erheblich mehr als ein durchschnittlicher, angestellter Elektroingenieur der keine Führungsverantwortung hat. Man kann auch mit solchen "Normalo" Berufen sehr erfolgreich sein wenn man sein Berufsleben geschickt plant, flexibel und kreativ ist. Wer natürlich nur irgendwo buckeln geht und immer nur "Dienst nach Vorschrift" macht (wie der TO es sagte) und nie mal über den Tellerrand schaut wie man weiter kommen kann, wird eben in den meisten Fällen ein Normalo-Malocher bleiben, außer man hat viel Glück. Was viele beruflich erfolgreiche Leute machen ist sie schauen über den Tellerrand und sind flexibel genug, auch mal Pfade abseits des Mainstreames zu gehen. So kann dann auch ein gelernter Einzelhandelskaufmann mit Haupt oder Realschulabschluss zum erfolgreichen Geschäftsmann werden mit eigenem Unternehmen oder zum Bereichsleiter mit viel Verantwortung. Um das Beispiel Einzelhandel aufzugreifen: wer natürlich da seinen Dienst nach Vorschrift macht + Überstunden um beim Chef gut zu stehen und nie mal nach dem strebt was maximal möglich ist, wird in 20 Jahren auch noch den selben Job machen oder mit Glück wird er sowas wie stellvertretender Vize-Ober Kassierer sein, weil er besonders viele Fleißpunkte beim Chef gesammelt hat.
Goldstück

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Goldstück »

Dauersingle hat geschrieben:
Das Problem ist, dass an Schulen zu wenig wirtschaftliche Bildung vermittelt wird. Gerade auch Frauen gehen oft in Berufe die schlecht bezahlt werden.
Ich habe mir als Frau einen Beruf gesucht, der als alles andre als unterbezahlt gilt, aber ich denke immer noch, dass das Problem auch in der Nachfrage liegt und in den eigenen Fähigkeiten, und die entzieht sich nunmal dem eigenen Zugriff. Und die Wahrscheinlichkeit, als Elektrotechniker mehr zu verdienen als als Kaufmann ist nunmal größer. Bloß sieht es so aus, dass jeder, der nicht komplett blöd ist, eine kaufmännische Ausbildung hinkriegt, ein Studium der ET braucht aber ganz andere Fähigkeiten. Wirtschaftliche Bildung an Schulen mag ja eine gute Idee sein (denke ich übrigens auch) aber ich glaube kaum dass das auf die Berufswahl später wirkt. es kann höchstens Ideen liefern, aber es macht dich nicht fähig dazu, alles zu schaffen, was du willst. Daher, mit Verlaub, wenn du sagst, dass jeder Millionär werden kann - ja, ich hab ein gutes Gedächtnis ;) - dann willst du entweder provozieren oder es fehlt dir tatsächlich die Vorstellungskraft, dass Menschen unterschiedlich sind. Btw spricht auch die Statistik eine andere Sprache - Anzahl der Millionäre vs Anzahl der Verpartnerten. Offensichtlich ist eine Beziehung für den Durchschnittsmenschen deutlich leichter zu erreichen als Geld. ;) aber du kannst mir gern konkrete Tipps geben, wie ich reich werde. Wenns klappt, besorge ich dir eine Freundin. ;) :tanzen2:
Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

aber ich glaube kaum dass das auf die Berufswahl später wirkt. es kann höchstens Ideen liefern, aber es macht dich nicht fähig dazu, alles zu schaffen, was du willst. Daher, mit Verlaub, wenn du sagst, dass jeder Millionär werden kann - ja, ich hab ein gutes Gedächtnis ;) - dann willst du entweder provozieren oder es fehlt dir tatsächlich die
Es geht ja nicht per se um die Berufswahl, sondern darum was man daraus macht. Auch ein Frisör oder Einzelhändler kann viel Erfolg haben, wenn er die richtigen Weichen stellt und nicht nach Schema F vorgeht. Jeder kann nicht Euro Milllionär werden, aber viele könnten mehr aus sich machen, wenn sie wollten. Viele gehen einfach die Wege, die ihnen gesagt werden ohne mal nach links oder rechts zu schauen. Wer z.B. als Einzelhändler einfach das tut was der Chef einem sagt und man hofft, dass irgendwann der Chef einem vor lauter Dankbarkeit eine höhere Position gibt, der braucht in der Tat viel Glück im Berufsleben. Es ist häufig auch so, dass viele gar nicht die Standard Pfade verlassen wollen oder auch nicht bereit sind,d ie nötige Flexibilität mitzubringen. Wenn ich manchmal mit Leuten rede die neidisch auf mich sind und denen vorschlage, wie sie auch in die Richtung gehen könnten, kommt teilweise "oh das ist mir zu wenig bequem, zu anstrengend, das kenn ich nicht, ich bin nicht bereit soviel zu tun", nicht immer aber häufig höre ich sowas. Darum gehört man, wenn man bestimmte Dinge tut und über den Tellerrand hinaus schaut sowie einige typische Fehler vermeidet, sehr schnell zu den Top 10% was den Beruf angeht. Das Problelm ist einfach, dass viele einfach nur folgendes wollen: Irgendeine Lehre bzw. ein Studium das nicht zu viel Stress abverlangt, danach irgendeinen Job wo einem gesagt wird was zu tun ist und man wenig Verantwortung trägt, ansonsten Konsum und Spaß. Wer so denkt, braucht in der Tat sehr viel Glück und/oder Eltern mti viel Vitamin B um Erfolg zu haben.
Goldstück

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Goldstück »

Dauersingle hat geschrieben:Das Problelm ist einfach, dass viele einfach nur folgendes wollen: Irgendeine Lehre bzw. ein Studium das nicht zu viel Stress abverlangt, danach irgendeinen Job wo einem gesagt wird was zu tun ist und man wenig Verantwortung trägt, ansonsten Konsum und Spaß. Wer so denkt, braucht in der Tat sehr viel Glück und/oder Eltern mti viel Vitamin B um Erfolg zu haben.
Die meisten Leute leben nicht, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben. Und mir ist Freizeit wichtiger als Geld. Kein Job der Welt macht mich so glücklich wie das, was ich mit meiner Freizeit und lieben Menschen anzufangen weiß - und ich liebe meinen Beruf, es ist genau mein Ding, daran liegt es also nicht ;). Aber es ist nur ein Job! Gibt er dir Liebe und Wärme? Ich glaube kaum. Du bist leider sehr schwammig darin, wie man was aus sich machen kann beruflich. In etwa, als gäbe ich dir den Tipp, um bei Frauen anzukommen, bräuchtest du das gewisse Etwas. Aussagekraft gleich null.
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Nell The Sentinel
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Nell The Sentinel »

Dauersingle hat geschrieben:Es geht ja nicht per se um die Berufswahl, sondern darum was man daraus macht. Auch ein Frisör oder Einzelhändler kann viel Erfolg haben, wenn er die richtigen Weichen stellt und nicht nach Schema F vorgeht.
Sag mir mal ein Beispiel, wie jemand nach der Lehre zum Friseur zu viel Erfolg kommt. Was würdest du ihm raten, damit er nicht nur einen "0815" Job macht, sondern es zu etwas bringt?
Baustelle :hallo:
Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Aber es ist nur ein Job! Gibt er dir Liebe und Wärme? Ich glaube kaum. Du bist leider sehr schwammig darin, wie man was aus sich machen kann beruflich. In etwa, als gäbe ich dir den Tipp, um bei Frauen anzukommen, bräuchtest du das gewisse Etwas. Aussagekraft gleich null.
Das ist richtig, ein Job gibt leider weder Liebe, noch Wärme. Man sollte sich darin schon wohl fühlen. Aber es gibt leider nicht wenige Leute, die arbeiten sehr viel und es kommt dennoch wenig bei rum und es reicht nur um knapp über die Runden zu kommen. Wenn man diese Energie geschickter nutzen würde, um selbst davon zu profitieren, statt seine Chefs reich zu machen, könnte man viel mehr erreichen.

Natürlich bin ich dabei sehr schwammig, weil es nicht das Patentrezept gibt, es hängt immer vom Einzelfall ab. Jemandem der absolut nicht verkaufen kann, würde ich nicht empfehlen, sich als selbständiger Handelsvertreter selbständig zu machen, nur weil es Vertreter gibt, die extrem gut verdienen. Es ist immer eine EInzelfallentscheidung. Nur ich weiss leider aus Erfahrung, dass viele einfach gar keine Lust haben, etwas aus sich zu machen, außer es würde ohne viel AUfwand und ganz bequem gehen. Ich schlug mal einem studierten Niedriglöhner vor, wie er mehr aus sich machen könnte, weil er jammerte, dass man heute so wenig Chancen hätte. Was ich von ihm hörte war:

- das ist mir zu anstrengend
- müsste ich umziehen (Single ohne Kinder)
- das ist mir zu stressig, zu viel arbeit, zu viel Verantwortung. Nun ist er nach wie vor NIedriglöhner trotz Studium und hangelt sich von einem befristeten Vertrag zu einem anderen und arbeitet auf einem Gebiet das ihm nicht mal sonderlich liegt.

Richtig, man kann genauso wenig eine pauschale Berufsberatung für ALLE Menschen machen, wie man eine pauschale Beratung bei Beziehungsproblemen geben kann. Das ist immer ein Einzelfall, auch wenn gewisse Grundregeln ähnlich sind. Einem introvertierten Stubenhocker empfiehlt man auch nicht, dass er sich jetzt total ausgeflippt stylen und in Diskos gestylte Dancing Queens ansprechen soll. Ebenso wenig würde ich dem typischen gestylten Disko Pumper der eine Freundin sucht, nicht gerade empfehlen, in einen alternativen Studentenclub nach einer Frau zu suchen, wo Indie Musik gespielt wird.
Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Sag mir mal ein Beispiel, wie jemand nach der Lehre zum Friseur zu viel Erfolg kommt. Was würdest du ihm raten, damit er nicht nur einen "0815" Job macht, sondern es zu etwas bringt?
Ich kenne mich in dem Gewerbe nicht so gut aus, außer eben als normaler Kunde. Darum kann ich darauf nicht die beste Antwort geben. Das erste ist nämlich wenn man auf einem Markt agiert, ob Börse, Briefmarken, Autos oder ein bestimmter Arbeitsmarkt ist, dass man sich überdurchschnittlich auskennt, wie der Hase läuft und wie man dort verdienen kann.

Ein angestellter Frisör verdient meist schlecht, nur mit Trinkgeld kann es mehr werden. Wer darüber hinaus kommen will, braucht erstmal gewisse Eigenschaften, die nicht jeder hat. In erster Linie würde ich einem Frisör empfehlen, sich selbständig zu machen. Davor sollte man sehr viel lernen, wie man das richtig macht, insbesondere sollte man sich kaufmännische Kenntnisse aneignen und noch viel mehr den Markt wo man einsteigen will, sehr gut kennen. Wenn man diesen Markt gut kennt, sollte man schauen, eine Nische zu finden, in der man sich wohl fühlt und die auch gut Geld abwirft. Wer den Markt besser kennt als ich, hat da vielleicht auch die richtigen Ideen, von mir aus mobilie Frisöre für gehobene Bürokunden, die keine bzw. wenig Zeit haben zu noromalen Öffnungszeiten zu einem Frisör zu gehen oder solche die auch noch in Hotels kommen zu gestressten Unternehmensberatern bzw. Unternehmensberaterinnen die sowas wie eine "erste Hilfe" für die Haare brauchen da ein wichtiges Geschäftsessen ansteht oder oder oder. Das war nur ein, Wortspiel ^^, haaren herbeigezogenes Beispiel, was ich damit meine mit "über den Tellerrand vom Normalo Job schauen". Auch sollte man über regionale oder gar Landesgrenzen schauen. Sehr gute Top Friseure können in den Golfstaaten teilweise sehr extrem gut verdienen und haben 3 stellige Euro Stundensätze. Wer aber einfach nur seine Arbeit verrichtet wie es ihm gesagt wird, danach nach Hause fährt, sie niemals über Alternativen und Möglichkeiten GEdanken macht, der kommt auch nicht weiter.

Oder ein Beispiel: Problemschüler, Hauptschule mit 4er beendet, danach keine Lehrstelle und in verschiedene Maßnahmen vom Amt geschickt, aber ein sehr guter Schrauber. In einem Praktikum was das Amt vermittelt hat, überzeugt er einen Meister von seinen handwerklichen Leistungen und er bekommt eine Mechaniker Lehre. Dort strengt er sich an, auch in der Schule weil er Sinn im Lernen sieht und schliesst die Lehre mit sehr gut ab. Danach arbeitete er beim alten Meister, später zog es ihn woanders hin. Dort entdeckte er eine Nische wo er mit Anfang 20 schon Führungskraft wurde (3 andere Mechaniker unter sich) und dabei auch on-the-job kaufmännische Kenntnisse erwarb. Mit minimalem Eigenkapital sagte er sich, kann er das was er in dieser Nische als Mechaniker macht, auch als Selbständiger machen und machte sich mit Ende 20 selbständig. Heute brummt der Laden und er hat eigene Mitarbeiter sowie volle Auftragsbücher. Das als Ex-Hauptschüler mit Legasthenie, welcher von der Arbeitsagentur fast schon als hoffnungsloser Fall abgestempelt wurde.
Hareton Earnshaw

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Hareton Earnshaw »

Lonely hat geschrieben:Leider habe ich nur wenig Einfluss auf die Projekte, die auf meinem Tisch landen. Da sind mal gute Aufgaben dabei, mal schlechte. Selbst an den guten Projekten wurde mir zuletzt der Spaß genommen (aus Gründen, die zu erläutern jetzt zu weit gehen würden) - da versuche ich in Zukunft entgegen zu steuern, auch wenn ich dadurch auf Konfrontationskurs mit dem einen oder anderen Projektleiter gehe.
Was ich konkret tun könnte? Ich habe jahrelang intensiv versucht, einige Dinge besser zu organisieren. Es hat weder Kollegen noch die Geschäftsleitung wirklich interessiert. Alle meine Anstrengungen und Initiativen sind im Sande verlaufen. Ja, meine Ideen wären schon sinnvoll, aber man will in die Umsetzung nicht wirklich Zeit und Mühe investieren, auch wenn es sich schon mittelfristig positiv auswirken würde. Irgendwann habe ich es aufgegeben, gegen Windmühlen zu kämpfen. Das hat sogar dazu geführt, dass ich bei meinem letzten Mitarbeitergespräch dankend abgelehnt habe, als mir der Chef die Leitung einer neu zu bildenden Konstruktionsabteilung angeboten hat. Es würde sich dadurch nichts ändern, er hätte nur die Verantwortung auf mich abgewälzt.
Schlechte Führungsstrukturen sind weitverbreitet, von da an ist tatsächlich die Frage, ob es bei einer anderen Firma besser wäre. Ich habe leider auch schon zu oft gesehen, wie Firmen das Potential von erfahrenen Mitarbeiter vernachlässigen.
Einen Punkt, den Du Dir vielleicht mal näher ansehen solltest wären Selbstmarketing und Kommunikation. Du scheinst ja sehr viel Wissen und gute Ideen zu haben, kannst Dein Umfeld dafür aber nicht genug begeistern. Das könnte eventuell ja auch deinem Kommunikationsstil liegen, du beschreibst Dich als Mr. Monk in der Messi-Wohnung, eventuell ticken Deine Kollegen ganz anders und verstehen Dich nicht so, wie Du es möchtest. Also das sie Dich z.B. als besserwisserisch empfinden. Manchmal sind es nur Nuancen, die einen großen Unterschied machen.
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Lonely
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Lonely »

Hareton Earnshaw hat geschrieben: Schlechte Führungsstrukturen sind weitverbreitet, von da an ist tatsächlich die Frage, ob es bei einer anderen Firma besser wäre.
Durch die hohe Fluktuation gibt es ja so einige Ex-Kollegen, und mit einigen habe ich noch ein wenig Kontakt. Deshalb tendiere ich zu einem "Nein, wahrscheinlich eher nicht".
Hareton Earnshaw hat geschrieben: Das könnte eventuell ja auch deinem Kommunikationsstil liegen, du beschreibst Dich als Mr. Monk in der Messi-Wohnung, eventuell ticken Deine Kollegen ganz anders und verstehen Dich nicht so, wie Du es möchtest. Also das sie Dich z.B. als besserwisserisch empfinden.
Meine Kollegen haben auf jeden Fall andere Prioritäten als ich. Überspitzt formuliert: Wenn ich eine Zeichnung erstelle, sollte sie unseren Zeichnungsstandards entsprechen, sie sollte sauber gezeichnet sein, strukturiert aufgebaut sein, usw. usf.
Vielen Kollegen ist das weniger wichtig. Oder ihnen fehlt Wissen und Erfahrung. Oder sie fühlen sich dadurch zu stark eingeengt (dabei hab ich immer versucht, sie mit ins Boot zu holen). Hauptsache die Zeichnung wird irgendwie fertig. Für den Schreiner wird´s schon reichen. Wir haben doch keine Zeit und so hat es doch auch immer funktioniert. Aber damit erschwert man die interne Weiterbearbeitung, arbeitet ineffizient, Fehlerquellen bleiben bestehen usw. Und ich persönlich habe ein Problem damit, wenn ich letztlich zum Pfuschen gezwungen werde. Fehler macht jeder, aber nicht wenige haben ihren Ursprung in einer gewissen Gleichgültigkeit.

Besserwisserisch? Ja, das kann ich nicht ausschließen. Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, und ich hab immer versucht, so einen Eindruck zu vermeiden. Das blöde ist: Meistens weiß ich es ja besser, denn obwohl sie sie ihre Arbeitsweise selten verbessern wollen....wenn sie Probleme haben, kommen sie trotzdem und fragen mich....
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Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Auf meine Anregungen antwortet niemand mehr? soll ich das als Zustimmung meiner Thesen werten :-)? gerne auch per PN wenn individuelle Vorschläge verlangt werden.
Goldstück

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Goldstück »

Dauersingle hat geschrieben:Auf meine Anregungen antwortet niemand mehr? soll ich das als Zustimmung meiner Thesen werten :-)? gerne auch per PN wenn individuelle Vorschläge verlangt werden.
Die Vorschläge waren gut :) sie hatten durchaus Hand und Fuß. :daumen: wenn ich Rat brauche, wende ich mich an dich ;)
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Nell The Sentinel
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Nell The Sentinel »

Dauersingle hat geschrieben:Auf meine Anregungen antwortet niemand mehr? soll ich das als Zustimmung meiner Thesen werten :-)? gerne auch per PN wenn individuelle Vorschläge verlangt werden.
Auf deine Antwort auf meine Frage kann ich dir keine schlüssige Antwort geben, da ich selber auf den ersten Schritt - den beruflichen Abschluss - noch hinarbeite und ich da noch ein gutes Stück Weg vor mir habe.
Was ich aber aus dem Bauch heraus fühle, ist, dass die von dir geschilderte Situation des Schraubers sehr märchenhaft klingt - nach einem Bild, mit dem man viele Lehrlinge vorschnell begeistern könnte. Aber es ist eben märchenhaft. Die eigenen Fähigkeiten des Hauptschülers müssen erstmal von der richtigen Person erkannt werden. Und in meinen Augen läuft in der Ebene der Arbeitsagentur viel unidealistisches Personal herum (ja, an der Position wäre mMn eine große Portion unerschütterlichem Idealismus angesagt). Gerade wenn du nur begrenzt in ein System passt, das (mehr oder weniger) funktioniert, musst du an die richtigen Leute geraten, um dein individuelles Potenzial ausschöpfen zu können. Vor allem wenn deine Qualifikation niedrig angesiedelt ist.
Und ebenfalls sehr wichtig ist die eigene Motivation. Wenn du dein bisheriges Leben erfahren hast, dass niemand so wirklich an dich und deine Möglichkeiten glaubt, übernimmst du diese Einstellung und glaubst selbst weniger an deine Erfolgs- und Entfaltungsmöglichkeiten.

Was mir aufgefallen ist an deinen Beiträgen (eben auch in diesem Thread), dass es dir Probleme bereitet, dich in die Situation anderer Menschen einzufühlen. Du hast eine sehr stark auf dich und deine eigenen Erfahrungen begrenzte Vorstellung vom Leben. Auf der beruflichen Ebene fällt es dir schwer zu verstehen, dass nicht wenige Menschen nicht das Bestmögliche aus ihrer Situation machen, weil du dich, für dich selbstverständlich, darauf konzentriert hast, so viel wie möglich aus deiner beruflichen Situation herauszuholen.
Auf der anderen Seite kannst du es nicht verstehen, wenn Menschen aus den Beziehungen zu anderen sehr oft funktionierende Liebesbeziehungen erschaffen, während du da immer scheiterst.
Wenn ich den beruflichen Erfolg mal mit dem Zwischenmenschlichen gleichsetze, sind all die Menschen, die sich in Liebesbeziehungen befinden genau das, was du (und dein Schrauber) in ihren gehobenen Positionen sind: So wie beziehungstechnisch erfolgreiche Personen nicht nachvollziehen können, dass du da immer wieder versagst, fehlt es dir an dem Verständnis, dass nicht jeder in seinem beruflichen Sein nach der Spitze strebt.
Baustelle :hallo:
e-schredder

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von e-schredder »

Hallo Dauersingle,
Dauersingle hat geschrieben:Auf meine Anregungen antwortet niemand mehr? soll ich das als Zustimmung meiner Thesen werten :-)? gerne auch per PN wenn individuelle Vorschläge verlangt werden.
Keine Sorge. Bei konträren und besonders provokanten Meinungsäußerungen gibt's mehr Antworten.
Dauersingle hat geschrieben:Wer z.B. als Einzelhändler einfach das tut was der Chef einem sagt und man hofft, dass irgendwann der Chef einem vor lauter Dankbarkeit eine höhere Position gibt, der braucht in der Tat viel Glück im Berufsleben.
Dauersingle hat geschrieben:Um das Beispiel Einzelhandel aufzugreifen: wer natürlich da seinen Dienst nach Vorschrift macht + Überstunden um beim Chef gut zu stehen und nie mal nach dem strebt was maximal möglich ist, wird in 20 Jahren auch noch den selben Job machen oder mit Glück wird er sowas wie stellvertretender Vize-Ober Kassierer sein, weil er besonders viele Fleißpunkte beim Chef gesammelt hat.
Ok, der Frisör kann eher mit etwas Geld einen eigenen Laden aufmachen und bald mehr verdienen. Wer aber in einem Großkonzern arbeitet, kann bei Nichtgefallen nicht aussteigen und einen eigenen mittelständischen Betrieb aufmachen, mit dem Konzern als gut zahlenden Kunden. In einem Konzern macht nur der Karriere, der Vitamin B(eziehung) hat. Ein angemessenes Sozialverhalten ("Teamfähigkeit", Hilfsbereitschaft usw.) und Fachkompetenz (s. St.-Peter-Prinzip) sind da sogar eher hinderlich. Ich kenne Leute, die haben Karriereangebote abgelehnt, weil ihnen die Art der Tätigkeit zu blöd war und das hohe angebotene Gehalt eher als Schmerzensgeld zu verstehen war.
Dauersingle hat geschrieben: und noch viel mehr den Markt wo man einsteigen will, sehr gut kennen.
Das ist aber viel verlangt. Man muss schon eine Weile in der Branche arbeiten und genau dort sitzen, wo man mitten im Geschehen ist. Wenn man in einem Nebenraum der Entwicklungsabteilung arbeitet und nur herausgerufen wird, weil der Chef das Attachment in der E-Mail nicht gefunden hat, weil er zu blöd war, nach unten zu scrollen (reales Beispiel), dann kriegt man nichts von seiner Umgebung mit. Marktrecherche ist auch nicht jedermanns Sache.
Dauersingle hat geschrieben: die richtigen Ideen, von mir aus mobilie Frisöre für gehobene Bürokunden, die keine bzw. wenig Zeit haben zu noromalen Öffnungszeiten zu einem Frisör zu gehen oder solche die auch noch in Hotels kommen zu gestressten Unternehmensberatern bzw. Unternehmensberaterinnen die sowas wie eine "erste Hilfe" für die Haare brauchen da ein wichtiges Geschäftsessen ansteht oder oder oder.
Nette Ideen. Die erforderlichen handwerklichen Fähigkeiten sind wahrscheinlich nicht überdurchschnittlich. Aber vielleicht gibt's schon zu viel Frisöre und es ist schwer, den Ort zu finden, wo gerade Frisörmangel herrscht. Und je mehr mittelmäßige Frisöre (oder auch Ingenieure) es gibt, desto schwerer wird es sein, jemanden zu überzeugen, dass man selbst besser als mittelmäßig ist.
Dauersingle hat geschrieben: Auch sollte man über regionale oder gar Landesgrenzen schauen. Sehr gute Top Friseure können in den Golfstaaten teilweise sehr extrem gut verdienen und haben 3 stellige Euro Stundensätze.
Auch die Haare eines Ölscheichs können nicht so schwer zu schneiden sein, dass es übermenschliche Fähigkeiten bedarf und einen 3-stelligen Euro-Stundenlohn sachlich rechtfertigen würde. Klassisches Beispiel, wo es auf Vitamin B ankommt. Ich kenne jemanden, der kennt jemanden, der kennt kennt den Scheich von Arabien, der braucht einen Frisör, der ihm regelmäßig die Haare im Nasenloch schneidet. Nicht zu vergessen, der kompatible Habitus: Es ist von Vorteil, wenn man einen 1858er Bordeaux von einem 1859er unterscheiden kann ... Selbst ich habe meinen aktuellen mittelmäßigen Job hauptsächlich durch eine Lebenszeitdosis Vitamin B bekommen, obwohl ich immer wieder was von Fachkräftemangel gehört habe und solcher sogar an meinem Arbeitsplatz besteht!!!

Für jedes erfolgreiche Startup-Unternehmen und jeden Fachmann mit guten Job, der verdient, was er verdient, gibt es Hunderte, die den gleichen Job machen könnten, aber nicht zu richtigen Zeit an der richtigen Stelle waren und nicht die richtigen Leute kannten.

Du scheinst wirklich großes Glück bei deiner Berufswahl und einem finanziellen aufstieg gehabt zu haben. Ich würde dich ja gerne nach Details fragen, um das nachvollziehen zu können.

Ich weiß nicht, was schwerer ist: eine Freundin finden oder einen Arbeitsplatz finden. Ich tendiere mittlerweile zum Arbeitsplatz.
Goldstück

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Goldstück »

Nell The Sentinel hat geschrieben:
Was mir aufgefallen ist an deinen Beiträgen (eben auch in diesem Thread), dass es dir Probleme bereitet, dich in die Situation anderer Menschen einzufühlen. (...)
Wenn ich den beruflichen Erfolg mal mit dem Zwischenmenschlichen gleichsetze, sind all die Menschen, die sich in Liebesbeziehungen befinden genau das, was du (und dein Schrauber) in ihren gehobenen Positionen sind: So wie beziehungstechnisch erfolgreiche Personen nicht nachvollziehen können, dass du da immer wieder versagst, fehlt es dir an dem Verständnis, dass nicht jeder in seinem beruflichen Sein nach der Spitze strebt.
:daumen:
Dauersingle

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Dauersingle »

Marktrecherche ist auch nicht jedermanns Sache.
Dann sollte man sich auf keinen Fall selbständig machen, außer man hat einen sehr vertrauenswürdigen Partner der sich am Markt sehr gut auskennt. Sich selbständig machen ohne Marktkenntnisse, das ist wie als würde man Auto fahren ohne Führerschein und ohne Fahrpraxis. Da braucht man in der Tat sehr viel Glück damit es klappt.

Zum Schrauber: Man muss dazu sagen, dass er aus einer Region mit Vollbeschäftigung stammt und ein Mechaniker Meister schon froh sein muss, überhaupt Lehrlinge zu bekommen. Solche Regionen gibt es in Deutschland zu Haufe. Auch da muss man etwas flexibel sein. Ich selber habe meinen Aufstieg ebenfalls ganz ohne Vitamin B geschafft und ich kenne genügend andere, die das ebenfalls geschafft haben. Weder der Schrauber noch ich sind Einzelfälle mit viel Vitamin B.

Was ich immer sage ist, dass viele Leute gar nicht aus dem vorgezeichneten Mittelschichts Hamsterrad hinaus wollen, sondern die wollen einfach häufig konsumieren, Spaß haben und einen Job ohne viel Verantwortung erledigen wo einem der Chef genau sagt was zu tun ist. Daher sind meiner Meinung nach nur ca. 10% der Menschen überhaupt bereit, aus diesem Käfig auszubrechen und mehr aus sich zu machen. Daher kann jemand der dazu bereit ist und auch noch gewisse Fähigkeiten sowie ein gewisses kaufmännisches Verständnis und Markkenntnisse mitbringt, es recht gut schaffen. Wer innerhalb dieser 10% die aufgezählten Kenntnisse mitbringt und dazu noch sehr fleißig und ausdauernd ist, hat gute Chancen 5 Jahre später zu den Top 5% zu gehören.
Ich weiß nicht, was schwerer ist: eine Freundin finden oder einen Arbeitsplatz finden. Ich tendiere mittlerweile zum Arbeitsplatz.
Pfff, Jobs gibt es doch wie Sand am Meer, vor allem für Leute die was drauf haben. Ich kenne genügend Firmen in meinem Bereich die suchen wie verrückt, bezahlen sogar Headhunter um Leute zu finden, da sind Provisionen von 20-50k Euro fällig für die Vermittlung von Fachkräften (OHNE Führungsverantwortung!) weil der Markt schlicht und einfach leergefegt ist, der lokale sowieso. Wenn dann kriegt man nur Leute von weiter weg und denen muss man schon einiges an Gehaltsplus bieten, damit die umziehen.

Übrigens: auch der Schrauber sucht aktuell Monteure wie verrückt und findet dort am lokalen Markt keine, der Markt ist einfach leergefegt. Daher sollte man schauen was vernünftiges zu lernen/studieren bzw. das Optimum aus seinem Fach raus zuh holen und in eine gescheite Region umzuziehen. Handwerker werden hier auch gut bezahlt und sind gesucht wie sonst was.

Bei geringer qualifizierten Leuten oder Geisteswissenschafltern mag es sicher anders rum sein. Aber auch bei letzeren kenne ich Erfolgsbeispiele, auch wenn diese Leute sich dann meist in Bereiche verabschiedet haben die mit dem studierten Fach meist nur wenig bis nichts zu tun haben.

Frauen: es sieht ja so schlecht aus. Erst gestern war ich in einer Bar und sprach ein paar Frauen an, jedesmal gab es direkt nach der Ansprache einen Korb, von wegen "Du wir wollen hier feiern und unter uns sein" oder gleich ein "schönen Abend noch" auf eine ganz normale Ansprache oder eine Einladung auf einen Drink hin ... da sieht man es mal wie schwer man es als Mann hat.
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Nell The Sentinel
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Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Nell The Sentinel »

Dauersingle hat geschrieben:Pfff, Jobs gibt es doch wie Sand am Meer, vor allem für Leute die was drauf haben. Ich kenne genügend Firmen in meinem Bereich die suchen wie verrückt, bezahlen sogar Headhunter um Leute zu finden, da sind Provisionen von 20-50k Euro fällig für die Vermittlung von Fachkräften (OHNE Führungsverantwortung!) weil der Markt schlicht und einfach leergefegt ist, der lokale sowieso.
In welchem Bereich arbeitest du denn?
Baustelle :hallo:
Reni

Re: Der Job : Arbeitsbedingungen, Sinn und Spaß

Beitrag von Reni »

Dauersingle hat geschrieben:
Marktrecherche ist auch nicht jedermanns Sache.
Dann sollte man sich auf keinen Fall selbständig machen, außer man hat einen sehr vertrauenswürdigen Partner der sich am Markt sehr gut auskennt. Sich selbständig machen ohne Marktkenntnisse, das ist wie als würde man Auto fahren ohne Führerschein und ohne Fahrpraxis. Da braucht man in der Tat sehr viel Glück damit es klappt.

Zum Schrauber: Man muss dazu sagen, dass er aus einer Region mit Vollbeschäftigung stammt und ein Mechaniker Meister schon froh sein muss, überhaupt Lehrlinge zu bekommen. Solche Regionen gibt es in Deutschland zu Haufe. Auch da muss man etwas flexibel sein. Ich selber habe meinen Aufstieg ebenfalls ganz ohne Vitamin B geschafft und ich kenne genügend andere, die das ebenfalls geschafft haben. Weder der Schrauber noch ich sind Einzelfälle mit viel Vitamin B.

Was ich immer sage ist, dass viele Leute gar nicht aus dem vorgezeichneten Mittelschichts Hamsterrad hinaus wollen, sondern die wollen einfach häufig konsumieren, Spaß haben und einen Job ohne viel Verantwortung erledigen wo einem der Chef genau sagt was zu tun ist. Daher sind meiner Meinung nach nur ca. 10% der Menschen überhaupt bereit, aus diesem Käfig auszubrechen und mehr aus sich zu machen. Daher kann jemand der dazu bereit ist und auch noch gewisse Fähigkeiten sowie ein gewisses kaufmännisches Verständnis und Markkenntnisse mitbringt, es recht gut schaffen. Wer innerhalb dieser 10% die aufgezählten Kenntnisse mitbringt und dazu noch sehr fleißig und ausdauernd ist, hat gute Chancen 5 Jahre später zu den Top 5% zu gehören.
Ich weiß nicht, was schwerer ist: eine Freundin finden oder einen Arbeitsplatz finden. Ich tendiere mittlerweile zum Arbeitsplatz.
Pfff, Jobs gibt es doch wie Sand am Meer, vor allem für Leute die was drauf haben. Ich kenne genügend Firmen in meinem Bereich die suchen wie verrückt, bezahlen sogar Headhunter um Leute zu finden, da sind Provisionen von 20-50k Euro fällig für die Vermittlung von Fachkräften (OHNE Führungsverantwortung!) weil der Markt schlicht und einfach leergefegt ist, der lokale sowieso. Wenn dann kriegt man nur Leute von weiter weg und denen muss man schon einiges an Gehaltsplus bieten, damit die umziehen.

Übrigens: auch der Schrauber sucht aktuell Monteure wie verrückt und findet dort am lokalen Markt keine, der Markt ist einfach leergefegt. Daher sollte man schauen was vernünftiges zu lernen/studieren bzw. das Optimum aus seinem Fach raus zuh holen und in eine gescheite Region umzuziehen. Handwerker werden hier auch gut bezahlt und sind gesucht wie sonst was.

Bei geringer qualifizierten Leuten oder Geisteswissenschafltern mag es sicher anders rum sein. Aber auch bei letzeren kenne ich Erfolgsbeispiele, auch wenn diese Leute sich dann meist in Bereiche verabschiedet haben die mit dem studierten Fach meist nur wenig bis nichts zu tun haben.

Frauen: es sieht ja so schlecht aus. Erst gestern war ich in einer Bar und sprach ein paar Frauen an, jedesmal gab es direkt nach der Ansprache einen Korb, von wegen "Du wir wollen hier feiern und unter uns sein" oder gleich ein "schönen Abend noch" auf eine ganz normale Ansprache oder eine Einladung auf einen Drink hin ... da sieht man es mal wie schwer man es als Mann hat.
Wenn Du was drauf hättest, gäb's kein Problem mit Frauen. So what?