Vielleicht wird man auch bei euch inzwischen nicht mehr in Geschäfte gelassen, wenn man immer noch dieselbe räudige Einmalmaske trägt, die man sich irgendwann im Sommer für ein paar Cent geschnorrt hat.
Oder die Möglichkeit, einzelne Einmal-OP-Masken zu bekommen, sind einfach nicht mehr die von vor ein paar Monaten. Kioske verkaufen keine Einzelmasken mehr aus eingekauften 50er-Packs. Und Freunde oder Bekannte, die einem für 50 Cent eine einzelne Maske abtreten, hat man auch immer weniger, weil die – nicht zuletzt aufgrund der jetzt aktualisierten Regeln – nach und nach auf FFP2-Masken umsteigen und nicht mehr diese 50er OP-Masken-Packs kaufen.
Reinhard hat geschrieben: ↑24 Jan 2021 09:59
Das Nasefreilassen scheint auch schwieriger zu sein?
FFP2-Masken sind zum Glück so geformt, daß sie sich nicht mehr so leicht unter die Nase schieben lassen.
Aber vielleicht sind die Leute bei euch noch disziplinierter als bei uns. Hier sehe ich gelegentlich immer noch Leute, die ihre Maske nur bis unter die Nase oder gar nur bis zur Unterlippe tragen.
Erst vor zwei Wochen sah ich im Zug eine Frau, die zunächst mindestens eine Viertelstunde lang ihre Maske nur auf dem Mund trug. Dann holte sie eine Wasserflasche hervor, trank daraus – und trug dann etwa eine halbe Stunde lang die Maske auf dem Kinn. Das war allerdings in einem Regionaltriebwagen, in dem selten kontrolliert wird, und sie saß so, daß sie durch das gesamte Fahrzeug sehen und möglicherweise auf etwaige Kontrollen rechtzeitig reagieren konnte.
Reinhard hat geschrieben: ↑24 Jan 2021 09:59
Warum nochmal hat man eigentlich die selbstgemachten Masken erlaubt?
Weil es am Anfang der Maskenpflicht ganz einfach nicht genug Masken für alle gab.
Am liebsten hätte man im Frühjahr 2020 ja das Tragen einer FFP3-Maske, einer Schutzbrille und eines Paares klinischer Einmalhandschuhe außerhalb der eigenen vier Wände zur Pflicht gemacht. Es hätte aber nie genügend FFP3-Masken gegeben. Auch FFP2-Masken nicht, das hat sich erst kürzlich gebessert. Selbst die Produktionskapazitäten für Stoffmasken und medizinische OP-Masken hätten damals nicht ausgereicht, um auch nur den Bedarf in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln zu decken.
Also hat man gesagt: „Bedeckt eure Münder und Nasen mit irgendetwas, aber bedeckt sie!“
Und da ging es dann los, daß die Leute nach Möglichkeit versucht haben, No-Budget-Masken zu basteln, denn auch industriell gefertigte Stoffmasken waren sagenhaft teuer (meine ersten Masken waren zweilagige Stoffmasken, die 7,50 € das Stück kosteten und nach wenigen Monaten durchgerostete Nasenbügel hatten). Im Internet kursierten Maskenschnittmuster und Nähanleitungen. Und die Leute haben alles Mögliche und Unmögliche an Alttextilien und Stoffresten zu Masken verarbeitet, was sie gerade so da hatten. Vielfach kam das „Ich krieg’ keine Luft“-Wehklagen daher, daß die verwendeten Stoffe für Masken völlig ungeeignet waren, weil Leute z. B. einen kaputten 4-€-Regenschirm aus dem Drogeriemarkt oder einen verschlissenen alten Anorak zu Masken verarbeitet haben.
Randnotiz: Ich hatte noch nie so gut sitzende und abdichtende Masken wie meine jetzigen FFP2-Masken. Mit der Einstellung der Nasenbügel muß ich noch experimentieren, aber ansonsten sitzen sie dicht. Ich werde die Bezugsquelle wohl beibehalten.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs