Strange Lady hat geschrieben: ↑02 Nov 2019 19:39
Mach dir keinen Kopf, es war doch vollkommen ok, wie du das ganze angegangen bist.
Es hat leider einfach nicht gepasst.
Das versuche ich mir ja auch zu sagen. Der Schmerz ist trotzdem da, die Enttäuschung, die erneute Einsamkeit. Aber du hast das selbst oft genug erlebt.
silentium hat geschrieben: ↑02 Nov 2019 19:42
@desigual: Kann es sein, dass Du eine große Bedürftigkeit durchs lange Alleinesein spürst (kenne ich von mir und finde ich an sich nicht ungewöhnlich oder verwerflich) und ausstrahlst? Das könnte auch ein Punkt sein, mit dem Du "die Falschen" anziehst.
Ich glaube eigentlich nicht, dass ich besonders bedürftig wirke. So ziemlich mein ganzes Umfeld denkt, ich sei glücklich und zufrieden, hätte mein Leben im Griff und kein Problem mit dem Singlesein. Denke nicht, dass ich auf Männer im Datingkontext anders wirke.
Ich denke zudem nicht, dass ich die "falschen Männer" anziehe. Bis auf meinen allerersten Freund, der definitiv ein "Falscher" war, waren alle ausnahmslos alle Männer, die ich gedatet (oder auch mehr) habe, fair und ehrlich zu mir.
Auch der Mann aus diesem Thread ist es eigentlich, auch wenn ich schlimm über ihn geschimpft habe. Ich habe mir mittlerweile seine Worte und seine letzten Nachrichten noch mal durch den Kopf gehen lassen und muss leider sagen, dass ich die einzige bin, die unfreundlich und böse war.
Irgendwie ist es so: Ich lerne einen Mann kennen (meistens online). Er bedeutet mir nichts, ich kann locker, flockig, flirtig, lustig sein. Auf schriftlichem Wege fällt mir das ohnehin nicht schwer. Bei den ersten ein, zwei Dates kriege ich das nach einer ersten kritischen "Beschnupper-Phase" auch noch gut hin. Wir lachen also viel, flirten etwas (mal mehr, mal weniger, hängt natürlich auch vom Mann ab) - das finden Männer natürlich gut. Außerdem sehe ich zumindest ganz passabel aus, habe online auch nie Fotos drinnen, die mich besser darstellen als in echt. Zudem sucht man sich für ein Date natürlich auch eine Aktivität aus, die beiden Spaß macht.
In der Folge laufen die Dates oft gut. Rückblickend habe ich nur ein einziges Mal nach dem zweiten Date einen Korb bekommen (der war nicht schlimm, weil ich mich zu dem Zeitpunkt eh schon in wen anders verliebt hatte und ich dem Mann eh noch den Korb hätte geben müssen).
Ansonsten habe entweder immer ich den Korb gegeben, meistens nach dem ersten, selten nach dem zweiten Date oder er kam vom Mann, dann aber zu einem Zeitpunkt, zu dem es echt schon wehtat.
Denn, danach wird alles kompliziert: Irgendwann ab dem dritten (oder vierten, fünften) Date kommt der Punkt, dass mir der Mann anfängt mir wirklich zu gefallen. Die Lockerheit ist weg, das Flirten auch. Je nach dem wie sensibel, geduldig, verzweifelt (?) der Mann ist und in Abhängigkeit davon, was zwischen uns in körperlicher Hinsicht schon gelaufen ist, ist der Mann dann direkt weg.
Oder es geht noch ein bisschen gut, meine Nervosität hält sich in Grenzen (wie dieses Mal), der Mann ist so begeistert von mir, dass er über ein, zwei nicht so tolle Dates hinwegsieht. Dann sagt er mir erst nach dem 5. / 6. Date, dass sich keine Gefühle einstellen. Da bin ich auch schon enttäuscht, aber aufgrund meiner Anspannung hat es sich eh nicht so super angefühlt. Es tut weh, aber hält sich noch in Grenzen.
Ansonsten kommt irgendwann später der Punkt, dass ich denke, es läuft ja vielleicht doch ganz gut, er könnte der Richtige sein (so wie dieses Mal). Ich werde lockerer, baue Vertrauen auf, intensiviere den Kontakt. Zeitgleich kommt der Mann in eine Phase, in der er sich zurückzieht, mehr was eigenes machen will - vermutlich sieht er die Beziehungsanbahnung als erst mal halbwegs gemeistert, wir hatten mehrfach Sex (Zwischenziel für ihn erreicht), er hat das Gefühl nicht mehr um mich "werben" zu müssen. Ich hingegen habe endlich das Gefühl, halbwegs angekommen zu sein und mich so verhalten zu können, wie ich will und kommuniziere meine Bedürnisse endlich mal deutlicher, fordernder. Und peng, der Mann hat Sorge, ich sei was weiß ich wie verliebt, er hingegen zweifelt gerade und bräuchte wohl einfach wieder meine anfängliche Distanziertheit und Skepsis, um mich wieder so begehren zu können wie am Anfang. Also hat er Angst, ich könnte mehr Gefühle haben als er, er könnte mich zu sehr verletzen und ehe er mich zu sehr verletzt, macht er lieber früher als später Schluss.
Denn dass ich mich - wie oben behauptet - wie eine Klette verhalten und ihn so nerven könnte, kann ich mir im Leben nicht vorstellen. Ich bin immer viel zu empathisch, sensibel und rücksichtsvoll, um irgendwem auf die Nerven zu gehen.
silentium hat geschrieben: ↑02 Nov 2019 19:42
Der Mann klingt für mich komisch. (Wobei mich schon dieses Tempo am Anfang sehr skeptisch gemacht hätte - wie eine rosa Zuckerblase, die er dann platzen lässt.)
Ich fürchte auch, dass ich beim nächsten Mann der sich vergleichbar verhält, direkt die Flucht ergreifen werde.
Das Problem ist, dass ich - wenn es nach meinen gemachten Erfahrungen geht, bei vielen Männern skeptisch werden müsste:
- Männer, die sehr viel Sport treiben, insbesondere wenn es wettkampfmäßig ist
- Männer, die schon Kinder haben
- Männer, die einen intensiven Kontakt zu den Eltern pflegen (= jedes Wochenende bei den Eltern)
- Männer, die mehrere weibliche Freundinnen haben
- Männer, die zu vielen Freizeitaktivitäten nachgehen
- Männder, die gern alles spontan entscheiden
- Männer, die weiter weg als 50 km wohnen oder die nicht gern Auto fahren
Und jetzt also auch noch Männer, die zu schnell sehr begeistert sind von mir
Vorhin habe ich mich mal wieder ein bisschen bei Parship umgeschaut. Fast alle Vorschläge, Anschreiben oder sonstige Kontaktanfragen habe ich aufgrund obiger Kriterien aussortiert. Es wird nicht einfacher mit den gemachten Erfahrungen.