Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

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Arikari
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Arikari »

Mal ganz provokativ gefragt: sollte es in einer glücklichen Beziehung nicht reichen, man selbst zu sein, um miteinander glücklich zu sein? Schließlich hat das ja mal gereicht, um sich in einander zu verlieben. Warum muss man nach einer Weile dafür arbeiten, diesen Zustand aufrechtzuerhalten? Ist man noch authentisch, wenn man versucht es dem anderen recht zu machen, oder Kompromisse eingeht, obwohl man eigentlich etwas anderes möchte? Ab einem gewissen Punkt entwickelt man sich dadurch vielleicht in eine Richtung, die einem selbst nicht mehr gefällt. Ich habe gewissermaßen ein Abgrenzungsproblem zwischen "meinen", "seinen" und "unseren" Bedürfnissen und frage mich, inwieweit ich diesbezüglich an mir selbst und unserer Beziehung arbeiten sollte, was das rechte Maß an Anpassung ist.
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Kief

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Kief »

Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 12:10 Mal ganz provokativ gefragt: sollte es in einer glücklichen Beziehung nicht reichen, man selbst zu sein, um miteinander glücklich zu sein? Schließlich hat das ja mal gereicht, um sich in einander zu verlieben. Warum muss man nach einer Weile dafür arbeiten, diesen Zustand aufrechtzuerhalten? Ist man noch authentisch, wenn man versucht es dem anderen recht zu machen, oder Kompromisse eingeht, obwohl man eigentlich etwas anderes möchte?
Wenn man sich dabei verliert, ist das sicherlich ein Irrweg.
Allerdings gibt es ja viele Wege der Persoenlichkeitsentwicklung, die mit der Persoenlichkeit vertraeglich sind.

Von daher sehe ich den Unterschied darin, ob es um eine Weiterentwicklung geht, oder eine Fehl-/Rueckentwicklung.
Und das muss man schon selbst beurteilen koennen.


K
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 12:10 Ich habe gewissermaßen ein Abgrenzungsproblem zwischen "meinen", "seinen" und "unseren" Bedürfnissen und frage mich, inwieweit ich diesbezüglich an mir selbst und unserer Beziehung arbeiten sollte, was das rechte Maß an Anpassung ist.
Meine + ihre Bedürfnisse = unsere Bedürfnisse

Das unter einen Hut zu bringen wird wohl den jeweiligen Pärchen unterschiedlich leicht/schwer fallen. Insbesondere schwierig wird es dann, wenn wichtige Bedürfnisse des einen im Widerspruch zu wichtigen Bedürfnissen des anderen stehen. Dann fällt die Ausgleichsfindung natürlich schwer.
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Arikari
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Arikari »

Peter hat geschrieben: 14 Mai 2018 13:44
Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 12:10 Ich habe gewissermaßen ein Abgrenzungsproblem zwischen "meinen", "seinen" und "unseren" Bedürfnissen und frage mich, inwieweit ich diesbezüglich an mir selbst und unserer Beziehung arbeiten sollte, was das rechte Maß an Anpassung ist.
Meine + ihre Bedürfnisse = unsere Bedürfnisse
Für mich geht die Gleichung nicht so auf. Da gibt es einmal meine Bedürfnisse, dann seine, und die Schnittmenge davon sind unsere. :gruebel:
Wahrscheinlich denke ich einfach mal wieder zu viel.
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Tania
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Tania »

Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 12:10 Mal ganz provokativ gefragt: sollte es in einer glücklichen Beziehung nicht reichen, man selbst zu sein, um miteinander glücklich zu sein? Schließlich hat das ja mal gereicht, um sich in einander zu verlieben. Warum muss man nach einer Weile dafür arbeiten, diesen Zustand aufrechtzuerhalten?
Verliebt man sich denn wirklich, wenn man einander schon in- und auswendig kennt? Und ändert sich in den nächsten Jahren kein bisschen, sondern bleibt immer der, in den sich der Partner damals verliebt hat?

Normalerweise verliebt man sich, bevor man anfängt, täglich 24h den Alltag zu teilen. Aber erst wenn man das paar Wochen oder Monate getan hat, kann man mit einer gewissen Wahnscheinlichkeit behaupten, schon mal alle Seiten des Anderen gesehen zu haben. Wenn man einander dann immer noch liebt, ist schon mal die erste Hürde genommen. Und dann kommen noch ganz viele kleinere ... so ziemlich jedes Mal, wenn man selbst sich ändert, oder der Andere es tut, oder es Veränderungen in der Umgebung gibt.... Manche meistert man locker, manche sind echt anstrengend, und an manchen bleibt man vielleicht hängen. Und oft ist die einzige Motivation, diese Hürden anzugehen, die Erinnerung daran, dass man sich füreinander entschieden hat. In guten und in schlechten Zeiten.
Ist man noch authentisch, wenn man versucht es dem anderen recht zu machen, oder Kompromisse eingeht, obwohl man eigentlich etwas anderes möchte? Ab einem gewissen Punkt entwickelt man sich dadurch vielleicht in eine Richtung, die einem selbst nicht mehr gefällt. Ich habe gewissermaßen ein Abgrenzungsproblem zwischen "meinen", "seinen" und "unseren" Bedürfnissen und frage mich, inwieweit ich diesbezüglich an mir selbst und unserer Beziehung arbeiten sollte, was das rechte Maß an Anpassung ist.
Das wirst Du selbst herausfinden. Meist ist es der Punkt, an dem es schmerzhafter ist, sich noch weiter zu verbiegen, als die Beziehung aufzugeben ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 15:31 Für mich geht die Gleichung nicht so auf. Da gibt es einmal meine Bedürfnisse, dann seine, und die Schnittmenge davon sind unsere. :gruebel:
Eher Gesamtmenge.
Problematisch halt dann, wenn es sich widersprechende Bedürfnisse gibt. Dann muss man sehen, inwieweit man über Kompromisse Interessensausgleiche hinbekommt, die für beide genug Raum und Nutzen lassen.
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Montecristo
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Montecristo »

Das lässt sich nicht theoretisch lösen. Im Alltag wird man immer Kompromisse eingehen müssen. Und es gibt nicht nur gemeinsame Ziele, sondern leider leider auch harte Fakten, die von außerhalb auf eine Beziehung einprasseln. Aber man muss für sich selbst "rote Linien" in grundsätzlichen Fragen definieren. Mein Gefühl sagt, wenn man dauernd diskutiert läuft was verkehrt.

Ich möchte aber auch Mut machen. Wir hatten ganz sicher Phasen, in denen wir ratlos waren und einen Weg gesucht haben.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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NeC
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von NeC »

Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 12:10 sollte es in einer glücklichen Beziehung nicht reichen, man selbst zu sein, um miteinander glücklich zu sein? Schließlich hat das ja mal gereicht, um sich in einander zu verlieben.
Sich ineinander verlieben und miteinander eine Beziehung führen sind doch aber auch verschiedene Dinge.

Wie schon gesagt bedeutet die Beziehungsarbeit für mich ja, sich gegenseitig Einsicht ins Gefühlsleben und den eigenen Wahrnehmungen zu schaffen; auch dann, wenn das mal keinen Spaß macht. Manch einer ist so kommunikativ, dass das tatsächlich wie von selbst passiert. Die stilleren Herrschaften müssen sich vermutlich erst etwas dazu überwinden. Aber ich denke es muss trotzdem nicht bedeuten, dass man dann nicht mehr man selbst oder nicht mehr authentisch wäre.
Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 12:10 Ab einem gewissen Punkt entwickelt man sich dadurch vielleicht in eine Richtung, die einem selbst nicht mehr gefällt. Ich habe gewissermaßen ein Abgrenzungsproblem zwischen "meinen", "seinen" und "unseren" Bedürfnissen und frage mich, inwieweit ich diesbezüglich an mir selbst und unserer Beziehung arbeiten sollte, was das rechte Maß an Anpassung ist.
Könntest Du das nicht vielleicht ausprobieren? Dich an den Punkt langsam herantasten?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in der (ersten - mehr hatte ich ja noch nicht) Beziehung sehr viel über sich selbst lernt. Man hat sicher vorher eine bestimmte Idee davon, wie man sich fühlen wird, aber zumindest ich musste real in den Situationen sein, um wirklich sagen zu können, wie es mir damit dann geht.
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Montecristo hat geschrieben: 14 Mai 2018 17:57 Und es gibt nicht nur gemeinsame Ziele, sondern leider leider auch harte Fakten, die von außerhalb auf eine Beziehung einprasseln. Aber man muss für sich selbst "rote Linien" in grundsätzlichen Fragen definieren. Mein Gefühl sagt, wenn man dauernd diskutiert läuft was verkehrt.
Alles richtig.
Die harten Fakten von außerhalb wird man leider nie los. Ist das eine gelöst, kommt garantiert was anderes von außen.
Milkman

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Milkman »

Peter hat geschrieben: 14 Mai 2018 15:50
Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 15:31 Für mich geht die Gleichung nicht so auf. Da gibt es einmal meine Bedürfnisse, dann seine, und die Schnittmenge davon sind unsere. :gruebel:
Eher Gesamtmenge.
Problematisch halt dann, wenn es sich widersprechende Bedürfnisse gibt. Dann muss man sehen, inwieweit man über Kompromisse Interessensausgleiche hinbekommt, die für beide genug Raum und Nutzen lassen.
Die sich widersprechenden Bedürfnisse gibt es aber eigentlich immer. Sie sind vielleicht nicht so dramatisch, dass die Beziehung an sich in Gefahr ist, aber sie sind da.
Und ich wage mal die Behauptung, dass sie eine Beziehung auch am Laufen halten können. Nichts ist doch gruseliger, als wenn die Bedürfnisse beider Partner kongruent sind. Ein bisschen aneinander reiben gehört dazu.
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Dead Milkman hat geschrieben: 15 Mai 2018 07:53 Die sich widersprechenden Bedürfnisse gibt es aber eigentlich immer. Sie sind vielleicht nicht so dramatisch, dass die Beziehung an sich in Gefahr ist, aber sie sind da.
Klar, daher hatte ich weiter oben zwischen wichtigen Bedürfnissen unterschieden. Die meisten Unterschiede sind ja leicht unter einen Hut zu bringen.
Milkman

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Milkman »

Was wären denn wichtige Bedürfnisse? Sowas wie Nähe/Distanz?
Schneeleopard

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Schneeleopard »

Dead Milkman hat geschrieben: 15 Mai 2018 07:59 Was wären denn wichtige Bedürfnisse? Sowas wie Nähe/Distanz?
Wenn man von Bedürfnissen redet, kommt man an der 'Bedürfnispyramide' nach Maslow
nicht vorbei. Sie erklärt sehr anschaulich die Hierarchie unserer Bedürfnisse.

Der Link führt allerdings zu einer deutschen Seite. Angelsächsen nennen als
Teil der obersten Stufe auch 'Macht über Andere'. Was wieder mal tief blicken
läßt auf die deutschen Befindlichkeiten ;-)
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Dead Milkman hat geschrieben: 15 Mai 2018 07:59 Was wären denn wichtige Bedürfnisse?
Das ist individuell.
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Arikari
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Arikari »

Peter hat geschrieben: 14 Mai 2018 15:50
Arikari hat geschrieben: 14 Mai 2018 15:31 Für mich geht die Gleichung nicht so auf. Da gibt es einmal meine Bedürfnisse, dann seine, und die Schnittmenge davon sind unsere. :gruebel:
Eher Gesamtmenge.
Problematisch halt dann, wenn es sich widersprechende Bedürfnisse gibt. Dann muss man sehen, inwieweit man über Kompromisse Interessensausgleiche hinbekommt, die für beide genug Raum und Nutzen lassen.
Ein "unser" seh ich nur, wo beide die gleichen Bedürfnisse haben. Daneben gibt es welche, die nur einer hat. Das sind dann nicht unsere Bedürfnisse, sondern z.B. meine. Wenn ich z.B. das Bedürfnis habe, meine Freunde einzuladen und er dagegen das Bedürfnis hat, in trauter Zweisamkeit auszupannen, dann sind beides nicht unsere Bedürfnisse, sondern individuelle, die wir so unter einen Hut bringen müssen, dass sie ein "unser" ergeben, welches wiederum einen Teil der jeweiligen individuellen Bedürfnisse abdeckt (also ein bisschen Ruhe, und ein bisschen Geselligkeit).
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Arikari
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Arikari »

Montecristo hat geschrieben: 14 Mai 2018 17:57 Das lässt sich nicht theoretisch lösen. Im Alltag wird man immer Kompromisse eingehen müssen. Und es gibt nicht nur gemeinsame Ziele, sondern leider leider auch harte Fakten, die von außerhalb auf eine Beziehung einprasseln. Aber man muss für sich selbst "rote Linien" in grundsätzlichen Fragen definieren. Mein Gefühl sagt, wenn man dauernd diskutiert läuft was verkehrt.

Ich möchte aber auch Mut machen. Wir hatten ganz sicher Phasen, in denen wir ratlos waren und einen Weg gesucht haben.
Um diese roten Linien geht es mir auch mehr oder weniger. In dauernden Diskussionen sehe ich ebenfalls keinen Sinn, sondern ein Symptom für eine grundsätzlich falsche Weichenstellungen. Nicht über Probleme reden zu wollen ist aber mindestens ebenso fatal. Natürlich geht es immer um Kompromisse, und jeder Einzelfall ist anders. Grundsätzliche Muster lassen sich dennoch erkennen.
NeC hat geschrieben: 14 Mai 2018 19:10 Wie schon gesagt bedeutet die Beziehungsarbeit für mich ja, sich gegenseitig Einsicht ins Gefühlsleben und den eigenen Wahrnehmungen zu schaffen; auch dann, wenn das mal keinen Spaß macht. Manch einer ist so kommunikativ, dass das tatsächlich wie von selbst passiert. Die stilleren Herrschaften müssen sich vermutlich erst etwas dazu überwinden. Aber ich denke es muss trotzdem nicht bedeuten, dass man dann nicht mehr man selbst oder nicht mehr authentisch wäre.
Das sehe ich auch ganz ähnlich. Nur ist das gegenseitige Schaffen von Einsicht in das jeweilige Gefühlsleben das eine, das Ziehen von entsprechenden Konsequenzen etwas anderes. Wenn ich eingesehen habe, dass mein Partner etwas anders empfindet als ich, muss ich mich entscheiden, ob ich versuche ihn umzustimmen, oder mich selbst zu verändern, damit wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Diesen Punkt empfinde ich als außerordentlich schwierig.
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Arikari hat geschrieben: 15 Mai 2018 10:36 Wenn ich z.B. das Bedürfnis habe, meine Freunde einzuladen und er dagegen das Bedürfnis hat, in trauter Zweisamkeit auszupannen, dann sind beides nicht unsere Bedürfnisse, sondern individuelle, die wir so unter einen Hut bringen müssen, dass sie ein "unser" ergeben, welches wiederum einen Teil der jeweiligen individuellen Bedürfnisse abdeckt (also ein bisschen Ruhe, und ein bisschen Geselligkeit).
So habe ich das in etwa gemeint :D
Teenage Kicks

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Teenage Kicks »

Habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, will aber trotzdem mal meinen Senf dazu geben.
Was ich bei vielen Beziehungen in meinem Umfeld immer und immer wieder mitbekommen habe, ist das Menschen sich mit der Zeit auseinander entwickeln.
Die Frage ist nicht ob es passiert, sondern eher wann es passiert, oftmals dauert es Jahre bis dieser Punkt erreicht ist.
Dies ist ein völlig normaler Prozess, wir alle entwickeln uns mit der Zeit weiter und machen verschiedene Lebensphasen durch.
Nur leider enstehen dadurch dann oft Konflikte in einer Beziehung, oft ist ja bei Trennung auch die Rede von "Wir haben uns auseinander gelebt".

Hier kommt dann natürlich die Frage auf, warum sollte man dann überhaupt an der Beziehung arbeiten, wenn man doch eh nichts mehr gemeinsam hat? Ich denke die Antwort auf diese Frage ist so einfach wie sie auch kompliziert ist, es ist die Liebe zu einem Menschen :umarmung2:
Kief

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Kief »

Teenage Kicks hat geschrieben: 15 Mai 2018 11:24 Nur leider enstehen dadurch dann oft Konflikte in einer Beziehung, oft ist ja bei Trennung auch die Rede von "Wir haben uns auseinander gelebt".

Hier kommt dann natürlich die Frage auf, warum sollte man dann überhaupt an der Beziehung arbeiten, wenn man eh nichts mehr gemeinsam hat? Ich denke die Antwort auf diese Frage ist so einfach wie sie auch kompliziert ist, es ist die Liebe zu einem Menschen :umarmung2:
Ich behaupte mal, wenn man sich auseinanderlebt, dann hat man irgendetwas uebersehen ...
und dann schwindet auch die Zuneigung.

Allerdings kann man sich auch ueberlegen, wie man dem begegnen kann.


K
Teenage Kicks

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Teenage Kicks »

Kief hat geschrieben: 15 Mai 2018 11:28
Teenage Kicks hat geschrieben: 15 Mai 2018 11:24 Nur leider enstehen dadurch dann oft Konflikte in einer Beziehung, oft ist ja bei Trennung auch die Rede von "Wir haben uns auseinander gelebt".

Hier kommt dann natürlich die Frage auf, warum sollte man dann überhaupt an der Beziehung arbeiten, wenn man eh nichts mehr gemeinsam hat? Ich denke die Antwort auf diese Frage ist so einfach wie sie auch kompliziert ist, es ist die Liebe zu einem Menschen :umarmung2:
Ich behaupte mal, wenn man sich auseinanderlebt, dann hat man irgendetwas uebersehen ...
und dann schwindet auch die Zuneigung.

Allerdings kann man sich auch ueberlegen, wie man dem begegnen kann.


K
Dieser Prozess scheint eher schleichend (und unbemerkt) voran zu schreiten, oft sind es kleine Veränderungen die sich dann am Ende summieren.
Mal ein Beispiel,
Ein sehr guter Freund von mir hat seine Freundin vor ein paar Jahren kennen gelernt, damals waren beide in einer sehr identischen Phase ihres Lebens.
Beide haben keine Ausbildung und haben einen normalen "nine-to-five Job" gemacht, beide haben die selbe Musik gehört, waren am WE oft auf Partys und haben auch sehr gern mal ein paar Gläser Bier getrunken.

Heute arbeitet mein Freund nach wie vor (glücklich) in seinem alten Job, geht nicht mehr oft auf Partys aber trinkt gerne noch ein paar Bier am Wochenende, auch lehnt er nach wie vor die Benutzung von Autos ab und erledigt alle Wege mit Fahrrad oder ÖVM.
Seine Freundin hat mittlerweile die Schnauze voll von ihrem Job und möchte lieber eine Ausbildung machen bevor sie 30 ist.
ÖVM benutzte sie immer nur notgedrungen und arbeitet jetzt auf einen Führerschein hin, auch Alkohol trinkt sie keinen mehr.
Trotz dieser ganzen kleinen Veränderungen sind beide nach wie vor glücklich miteinander.
Doch werden sie in ein paar Jahren wahrscheinlich nicht drum herum kommen an ihrer Beziehung zu arbeiten, da diese ganzen kleinen Veränderungen sich mit der Zeit durchaus negativ auf eine Beziehung auswirken können.

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