BartS hat geschrieben:
Blau hat geschrieben:Eine Beziehung führt man WEIL man verliebt ist, weil man sich (seelisch und körperlich) nach dem anderen sehnt.
Angenommen, es wäre so. Dann würden fast alle Beziehungen nach 6 Monaten oder spätestens einem Jahr beendet sein. Denn die Verliebtheitsphase dauert innerhalb einer Beziehung
im Schnitt ein halbes Jahr.
BartS ich kenne auch andere Studien, wonach man im Gehirn nachmessen konnte, dass dieser Verliebtheitsrausch bis zu 3 Jahre lang andauern kann.
Ich selbst habe es im übrigen in meiner 9-Jährigen Beziehung so erleben dürfen!
Das ist auch nichts binäres, wonach plötzlich die Verliebtheit weg ist und dann erst was anderes kommt (Liebe oder nix).
Das eine geht idealerweise in das andere über, dieser Rausch (Schmetterlinge im Bauch, etc.) wird irgendwann schwächer, dafür wächst parallel etwas sehr tief in mir sitzendes, stark verbindendes, sich wunderschön anfühlendes, das ich Liebe nenne.
So war es jedenfalls bei mir.
Andererseits ist doch klar was passiert, wenn der Rausch abflacht, aber da keine Basis für „mehr“ vorhanden ist: die Leute trennen sich. Wenn man sie fragt heißt es dann meistens: „das war leider nur ein Strohfeuer“.
Und genau das passiert so rum ja auch häufiger als andersherum, was sich anhand der Beziehungshistorie der meisten Menschen bestätigt. Hier und da einige 6- bis 24- Monats“beziehungen“ und dann war mal was richtiges dabei und das hält entweder immer noch an oder hat zumindest sehr viele Jahre gehalten.
Strange Lady hat geschrieben:
Was ist denn bei dir die Anfangsmotivation, wenn da noch keine Verliebtheit besteht? So ein Mittelding zwischen Verliebt oder Nix ... habe ich noch nie erlebt. Bei mir schlägt das Pendel entweder gleich aus oder gar nicht.
Die Natur hat sich sicherlich was dabei gedacht, als sie uns diesen Hormonrausch mitgab. Ohne das würde doch kaum jemand den Mut haben, sich aufzuraffen und sich an jemand vollkommen Fremdes ranzuzecken.
Geht mir ganz genau so wie dir Strange Lady.
Ich würde erst dann sagen, dass wir zusammen sind (also ab jetzt eine Beziehung haben), wenn ich voll und ganz verliebt bin und meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann. Wenn es sich einfach nur „richtig“ anfühlt und ich keine Augen mehr für eine andere Frau habe. Wenn da dieses ganz starke Gefühl ist, dass ich mit dieser Frau unbedingt fest zusammen sein will.
Alles was davor passiert, ist für mich die
Anbahnungsphase. Entweder verliebe ich mich in eben dieser, so dass der Weg in eine Beziehung führt, oder es hat halt nicht dafür gereicht.
So einen „Vernunfts-Versuch“ hatte ich allerdings auch mal vor Ewigkeiten. Ich fand sie nett, sympathisch und auch ziemlich attraktiv, ich war aber nur so ein kleines bisschen verknallt. Nicht so wirklich richtig, wie ich es schon aus der Vergangenheit kannte. Ich habe es trotzdem versucht, wochenlang getroffen, auch miteinander geschlafen, aber dieser Verliebtheits-Schalter ist in meinem Kopf einfach nicht umgefallen. Es hat nichts genützt, die Sache hatte für mich keine Zukunft.
Das hatte ich auch schon zu Beginn im Gefühl, aber ich wollte es trotzdem versuchen… seitdem weiß ich, dass mein Gefühl normalerweise recht hat. Und das stellt sich schon nach sehr sehr kurzer Zeit wärend des ersten Treffens ein.