Er hat ein Alkoholproblem

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Reinhard
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Re: Er hat ein Alkoholproblem

Beitrag von Reinhard »

Tania hat geschrieben: 02 Okt 2019 11:57
Maxpayne hat geschrieben: 01 Okt 2019 21:40
Doch denjenigen wegzustossen weil er ein Alkohol Problem hatt, finde ich ziemlich assig. Gerade da benötigt man jemanden der zu einem steht!!!
Eigentlich benötigt man eher jemanden, der einen beim Entzug unterstützt. Ein Alkoholiker, der jemanden hat, der bedingungslos zu ihm steht, kann sich leichter in seiner Sucht "einrichten". Ein wirklich unterstützender Partner dürfte also nicht ins Auto springen, wenn der Wirt anruft und um Abholung bittet, dürfte nicht beim Chef anrufen und was von "mein Mann hat so starke Migräne" erzählen, den Schwiegereltern nicht sagen, dass er ins Büro muss und deshalb leider nicht mit zur Familienfeier konnte ... Denn letztlich hält all das den Leidensdruck niedriger und vermindert so den Willen, einen Entzug zu machen.

Ich hatte den Spaß Jahrzehnte im Familienkreis. Alkoholismus Typ Epsilon ... Der Herr ist jetzt in dritter Ehe verheiratet - an mangelnden Partnern lag es also nicht.
Bedingungslos zu jemandem stehen ist nicht dasselbe wie jemandem alles Unangenehme abnehmen.
Make love not war!
Thespian

Re: Er hat ein Alkoholproblem

Beitrag von Thespian »

Tania hat geschrieben: 02 Okt 2019 11:57
Maxpayne hat geschrieben: 01 Okt 2019 21:40
Doch denjenigen wegzustossen weil er ein Alkohol Problem hatt, finde ich ziemlich assig. Gerade da benötigt man jemanden der zu einem steht!!!
Eigentlich benötigt man eher jemanden, der einen beim Entzug unterstützt. Ein Alkoholiker, der jemanden hat, der bedingungslos zu ihm steht, kann sich leichter in seiner Sucht "einrichten". Ein wirklich unterstützender Partner dürfte also nicht ins Auto springen, wenn der Wirt anruft und um Abholung bittet, dürfte nicht beim Chef anrufen und was von "mein Mann hat so starke Migräne" erzählen, den Schwiegereltern nicht sagen, dass er ins Büro muss und deshalb leider nicht mit zur Familienfeier konnte ... Denn letztlich hält all das den Leidensdruck niedriger und vermindert so den Willen, einen Entzug zu machen.

Ich hatte den Spaß Jahrzehnte im Familienkreis. Alkoholismus Typ Epsilon ... Der Herr ist jetzt in dritter Ehe verheiratet - an mangelnden Partnern lag es also nicht.
Es gibt auch Sachen, da muss der Partner sich selbst schützen. Egal ob es um Sucht oder eine psychische Erkrankung geht. Sicher wäre es für den Erkrankten/Betroffenen unter Umständen besser wenn er jemand Vertrautes als Unterstützung hätte. Andererseits gibt es genug Fälle in denen die Betroffenen gerade gegenüber den Partnern nicht eingestehen können ein Problem zu haben oder gar den Partner als emotionalen Blitzableiter missbrauchen.
Gerade mit Alkolsucht geht ja oft auch eine Veränderung des Charakters einher und Manche werden gewalttätig oder verhalten sich in anderer Weise toxisch. Gerade auch gegenüber Partnern die ihnen helfen oder auch nur klar machen wollen, dass sie ein Problem haben.

@MaxPayne: ich kann nicht einmal ansatzweise nachfühlen, was du durchgemacht hast. Ich finde es bewundernswert, dass du es soweit geschafft hast, wie du es geschafft hast. Das war deine Stärke, die dich soweit gebracht hat. Ich wünsche dir, dass du durchhälst und findest, was du suchst.
Maxpayne

Re: Er hat ein Alkoholproblem

Beitrag von Maxpayne »

Ja kann das nachvollziehen. Gibt da ja auch Unterschiede. Manche werden aggressiv, ich habe nie jemanden geschlagen, aber dennoch viel kaputt gemacht durch das Trinken was man erst mit der Zeit versteht und auch erst wenn man trocken wird. Aber wann und auch "ob" irgendwann die Einsicht kommt falsch gelebt zu haben, ist ja kein Garant. Es belastet mich momentan zusätzlich sehr stark und ich kann schlecht damit umgehen

. Das zu realisieren und dabei nicht wieder weiter zu trinken ist echt manchmal ein Drahtseil Akt. Das komplett nüchtern auszuhalten wäre grausam für mich. Das Cannabis hilft da schon gut und ich komm besser klar als nüchtern und die Wahrnehmung ist bei mir sehr intensiv und ich muss das dämpfen. Hoff das ich eines Tages komplett ohne Pillen und Gras auskomme. Oder wie früher aus Interesse am High und nicht dieses Dauer gekiffe.

Sehe das anscheinend zu subjektiv. Aber ich kann auch nicht andere mit mir vergleichen. Ich habe hauptsächlich wegen dieser Einsamkeit getrunken und Alkohol gaukelt einem Dinge vor..... Sowas kenn ich nicht mal von nem acid trip. Insbesondere wie peinlich das oft war.... Aber verging dann wieder nachdem man wieder nachtankt und dicht ist. Soviel zum Teufelskreis....

Wollte einfach nur sagen, dass es auch verschiedene Alkis gibt und man das gar nicht abschätzen kann. Aber ich verstehe auch den Selbstschutz. Sowas kenn ich gar nicht. Freu mich über jeden Kontakt, da ich aber eben auch keine habe, hänge ich daran vielleicht und bin deshalb immer so "nett" gewesen. Zumindest passiert es mir nicht mehr dass ich mich ausnutzen lasse. Das fällt mir auf und ich achte aktiv darauf. Man kann schon nett sein, aber zu nett und man wird ausgenutzt. Zu wenig und nix kommt zustande. Hab momentan echt niemanden. Muss also allein üben irgendwie. Dieses den Tag rumbringen und zumindest gedanklich mich fortgehen sehe. Was mir ja Hoffnung gibt, diesen Zustand endlich beenden zu können. Das ist im Suff gleich wieder vergessen, aber wie gesagt. Ich will und kann nicht mehr. Aber Dreh mich irgendwie im Kreis.

Nur langsam komme ich an meine Grenzen und bekomme seit paar Tagen heftig Verlangen. Aber ich bin körperlich wirklich so kaputt, dass GEHT Nicht. Ein Exzess und es könnte mein letzter sein.

Hmm, nee das hab ich jetzt seit ich 18 bin betrieben. Gebracht hat es nichts positives und ich bin jetzt 33 und habe keine Lehre, eventuell bald wieder obdachlos, keine sozialen Kontakte.

Nicht unbedingt weil ich nicht wollte, eher weil ich dazu nicht mehr fähig gewesen wäre. Habe als Koch gearbeitet und nach Feierabend habe ich im Sofa gesessen und getrunken. Bis ich wieder abgestürzt bin und völlig fertig zum Entgiften eingeliefert wurde und wieder ein Entzug machen musste.

Gerade dieses Scheiss Diazepam wird unterschätzt und der Entzug davon ist echt ne Hausnummer!!! Vor allem dauert er Wochen lang!!! Ein Heroin Entzug ist dagegen echt ein Witz. Hab meine Zeit echt Scheisse gelebt und das macht mir zu schaffen. Muss nochmal von vorne anfangen. Zumindest habe ich es mit Anfang 30 gemerkt und nicht erst in 10-15 Jahren mit 40 is es auch schwieriger als jetzt.

Doch wo soll soll ich beginnen?

Komm mir wie ein Tourist mit seiner Landkarte vor, die er völlig überfordert hin und her dreht um den Überblick zu bekommen. Wie soll man im Alltag Anschluss finden? Höchstens ein 400 Euro Job. Alleine fortgehen schaff ich momentan nicht. Bordell wäre dann die Meister Prüfung. Wenn ich das überwinden kann und das echt genießen könnte, wäre echt schön. Freundin wäre top, aber es sind auch sexuelle Hürden. Sex soll Spaß machen und nicht zur Panik Attacke führen. Aber das kann nur ich für mich ändern. Aber wenn hier Leute sind die den Weg schon beschritten haben oder gerade dabei sind. Was sind eure Erfahrungen. Hatt sich etwas verbessert oder zum Beispiel Möglichkeiten eröffnet?



Momentan kommt es mir alles so sinnlos vor. Hoffe das ich falls ich in Zukunft nochmal über mein Beitrag stoße, darüber lachen kann. Aber so wie momentan...:-/

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