Immer mehr Forenteilnehmer die nie AB waren

[Stefan73]

Mir kommt es darauf an, was jemand schreibt, nicht wer etwas schreibt. Wenn es vernünftig und konstruktiv ist, kann er auch Inhaber eines Harems sein.

[Manfred]

Ich verstehe solche Aussagen zwar, aber wenn ich Kinder hätte, würde ich solche Aussagen niemals vor einer Gruppe von unfreiwillig Kinderlosen machen.

Eben, das sehe ich auch so!

Ich schreibe ja auch nicht in einem Forum für Rollstuhlfahrer, dass mir etwas fehlen würde, wenn ich nicht jeden Herbst meine Bergsteigertouren machen könnte. Sowas ist einfach dort falsch platziert.

[BartS]

Ich stelle auch keine Forderungen an das Team bzgl. Verbote o.ä.

Okay, solange Du nicht forderst, dass sie gesperrt werden sollen.

[Manfred]

Okay, solange Du nicht forderst, dass sie gesperrt werden sollen.

Das habe ich nicht und das werde ich auch nicht.

Vielleicht kommen ja manche Nie-AB irgendwann auch selbst darauf, dass sie im falschen Forum sind.

[BartS]

Und ich behaupte auch, daß jemand der nie AB war überhaupt nicht mitreden kann, wie wir uns fühlen.

Ich finde, ob jemand nachfühlen kann, hängt zum großen Teil von seiner Empathiefähigkeit ab. Selbst AB gewesen zu sein, hilft natürlich ungemein, sich in andere ABs hineinzuversetzen. Aber es ist keine hinreichende Bedingung. Viele Konflikte im Forum, die unter ABs entstanden, passierten oft deshalb, weil der eine den anderen nicht verstanden hat. Typisches Beispiel: Ein AB berichtet darüber, wie er einen Korb vergeben hat, obwohl am anderen nicht viel auszusetzen war. Da meldet sich ein anderer AB, "hey, Du bist gar kein richtiger AB, höchstens ein Anspruch-AB. Ich wünschte mir, ich hätte selbst die Wahl einen Korb zu geben". AB zu sein alleine reicht nicht aus, um die konkrete Situation nachfühlen zu können. Man darf auch nicht vergessen, dass es ganze Berufsbilder gibt, die davon leben, sich in andere hineinversetzen zu müssen, ohne selbst Betroffener zu sein. Deshalb finde ich die gesamte Diskussion darüber ein Stück zu einseitig.

[Unique91]

Was macht für dich einen AB aus Unique91?

Absolute Beginners, abgekürzt ABs, ist eine Bezeichnung für Erwachsene ohne Beziehungserfahrung. Beziehung ist hierbei als eine Liebesbeziehung zu verstehen, mit der ein enges zwischenmenschliches Vertrauensverhältnis, körperliche Zärtlichkeit und sexuelle Aktivität einhergeht. Der Begriff wird in Hardcore-ABs (Menschen ohne Sexualerfahrung, oftmals nicht einmal Händchenhalten oder Küsse) und Softcore-ABs (Menschen mit Sexualerfahrung, aber ohne Beziehungserfahrung) weiter unterteilt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Absolute_Beginners

Mädel, dann frag sie einfach, okay? Das sind keine Aliens oder Ausländer, die unsere Sprache nicht verstehen. Sprech Sie direkt darauf an, aber wenn Du vernünftige Antworten haben möchtest, formuliere Deine Fragen wenn es geht ohne Vorwürfe und auch nicht mit dem Unterton "ich will euch hier nicht haben". Halte ich übrigens auch für eine soziale Basic, die man draufhaben sollte und einem auch im realen Leben weiterbringt.

Warum sollte ich sie ansprechen? Ich möchte schließlich nichts von ihnen. Ich bin hier in einem AB Forum und möchte auch ausschließlich mit AB's sprechen. Ich habe damit nur ausgedrückt, dass sie hier nichts zu suchen haben. Meiner Meinung nach. Junge...

[Null]

Und ich behaupte auch, daß jemand der nie AB war überhaupt nicht mitreden kann, wie wir uns fühlen.

Ich finde, ob jemand nachfühlen kann, hängt zum großen Teil von seiner Empathiefähigkeit ab. Selbst AB gewesen zu sein, hilft natürlich ungemein, sich in andere ABs hineinzuversetzen. Aber es ist keine hinreichende Bedingung. Viele Konflikte im Forum, die unter ABs entstanden, passierten oft deshalb, weil der eine den anderen nicht verstanden hat. Typisches Beispiel: Ein AB berichtet darüber, wie er einen Korb vergeben hat, obwohl am anderen nicht viel auszusetzen war. Da meldet sich ein anderer AB, "hey, Du bist gar kein richtiger AB, höchstens ein Anspruch-AB. Ich wünschte mir, ich hätte selbst die Wahl einen Korb zu geben". AB zu sein alleine reicht nicht aus, um die konkrete Situation nachfühlen zu können. Man darf auch nicht vergessen, dass es ganze Berufsbilder gibt, die davon leben, sich in andere hineinversetzen zu müssen, ohne selbst Betroffener zu sein. Deshalb finde ich die gesamte Diskussion darüber ein Stück zu einseitig.

Kann man so sehen oder so . Mir kann halt keiner erklären, der mit 20 oder 22 schon geküsst und Sex hatte und später eine Beziehung, wie es ist AB zu sein. Wie soll das gehen? Du verstehst die Normalos also? Verstehst wie es sich anfühlt verheiratet zu sein, 1000 x Sex zu haben, umarmt zu werden? Kannst du dich in einen Ehemann hineinversetzen oder in einen Menschen, der nur 1 Bein hat? Klar kann man sagen (auch als Therapeut) ich kann mich sehr gut in sie hineinversetzen. Nein, kann man nicht. Ich kann nur Mitleid haben und mir vorstellen wie es wohl sein könnte, aber wissen wie es sich anfühlt, das kann nur der Betroffene selbst. Das ist meine Meinung!

[Null]

Ach und noch eine kurze Anmerkung zum Thema: man könnte die Normalos (blöde Bezeichnung, ich bin auch normal ) ja mal fragen, warum sie hier sind.

Habe ich gemacht. Ich habe jemandem geschrieben und gefragt, warum er sich hier angemeldet hat und seine Antwort war: Ich bin beim Herumstöbern im Netz auf das Forum gestossen und habe mich mal angemeldet, um zu sehen "was hier so abgeht".

Soviel dazu

[Kräuterfrau]

Ich hoffe mein Account wird dann schnell gelöscht und ich hoffe das macht ein paar Gemüter hier ruhiger. Mich auf jeden Fall

[Eliza Jane]

Ich verstehe solche Aussagen zwar, aber wenn ich Kinder hätte, würde ich solche Aussagen niemals vor einer Gruppe von unfreiwillig Kinderlosen machen.

Eben, das sehe ich auch so!

Ich schreibe ja auch nicht in einem Forum für Rollstuhlfahrer, dass mir etwas fehlen würde, wenn ich nicht jeden Herbst meine Bergsteigertouren machen könnte. Sowas ist einfach dort falsch platziert.

Das ist ein sehr treffendes Beispiel, das ich hier auch schon mal benutzt habe. Ich leider sehr unter meiner Kinderlosigkeit, meine Gynäkologin kennt mich fast nur noch in Tränen. Und wenn ich hier lese: "...ich darf doch wohl noch meine Kinder erwähnen.." habe ich nicht den Eindruck, als wüssten Nicht-AB´s, in was für einem Forum sie sich befinden. An anderer Stelle habe ich gelesen, AB´s wollten nur jammern und an ihrer Situation nichts ändern. Diese Aussage ist ein Schlag ins Gesicht für Menschen, die wie ich seit Jahrzehnten versuchen, ihre Situation zu ändern. Es kann nicht jeder eine Beziehung bzw. eine Familie, das ist nun einmal leider so. Bei manchen Menschen wurde in früher Kindheit soviel zerstört, dass ein normales Leben unmöglich ist. Unverständnis schlägt mir schon im RL entgegen. Das brauche ich nicht auch noch hier, ich kämpfe schon genug. Eine andere Plattform als dieses Forum gibt es leider nicht, das macht dieses Forum ist kostbar für uns Betroffene.

[BartS]

Warum sollte ich sie ansprechen? Ich möchte schließlich nichts von ihnen.

Schon klar, es ist immer einfacher über andere zu sprechen, als mit ihnen.

[BartS]

Kann man so sehen oder so . Mir kann halt keiner erklären, der mit 20 oder 22 schon geküsst und Sex hatte und später eine Beziehung, wie es ist AB zu sein. Wie soll das gehen? Du verstehst die Normalos also? Verstehst wie es sich anfühlt verheiratet zu sein, 1000 x Sex zu haben, umarmt zu werden? Kannst du dich in einen Ehemann hineinversetzen oder in einen Menschen, der nur 1 Bein hat? Klar kann man sagen (auch als Therapeut) ich kann mich sehr gut in sie hineinversetzen. Nein, kann man nicht. Ich kann nur Mitleid haben und mir vorstellen wie es wohl sein könnte, aber wissen wie es sich anfühlt, das kann nur der Betroffene selbst. Das ist meine Meinung!

Ich sag es mal so, genau nachfühlen werde ich es nicht können, aber ungefähr schon. Durch Beobachtungen und Gespräche mit Paaren habe ich schon einiges erfahren, was eine Beziehung ausmacht. Genau diese Fähigkeit, sich in andere (zumindet versuchen) hineinzuversetzen, wird ja innerhalb einer Partnerschaft auch gebraucht. Ausserdem ist es auch so, selbst wenn ich mal Beziehungserfahrung habe, kann ich das nicht so ohne weiteres auf alle möglichen beziehungen übertragen.

Ich stelle aber mal eine provokante These auf, abgeleitet aus Deiner Aussage. Ich behaupte, obwohl Du wie ich AB bist, keinen Sex hattest, keinen Tag Beziehung, kannst Du überhaupt nicht wissen, wie ich mich wirklich fühle. Weil Du nicht ich bist. Ganz einfach. So gesehen kann sich eigentlich niemand in den anderen hineinversetzen, weil jeder von uns eine andere Lebensbiographie hatte. Letztlich sind wir alles nur Inseln, die vom anderen nichts wissen.

Wie gesagt, nur eine provokante These. Aber ich habe es in meinem Leben zu oft erlebt, dass ich ABs begegnet bin, deren Lebenssituation ich überhaupt nicht verstanden habe oder sie meine nicht und dann wieder Nicht-ABs, denen ich nicht viel sagen musste und sie sofort wussten, was ich meinte und wie ich mich ungefähr fühle. Selbst AB gewesen zu sein, erleichtert natürlich die Sache ungemein, sich in einen anderen AB hineinzuversetzen. Aber ich würde es echt nicht soooo grundsätzlich und dogmatisch sehen. Dafür habe ich zu viele reale Gegenbeispiele erlebt.

Habe ich gemacht. Ich habe jemandem geschrieben und gefragt, warum er sich hier angemeldet hat und seine Antwort war: Ich bin beim Herumstöbern im Netz auf das Forum gestossen und habe mich mal angemeldet, um zu sehen "was hier so abgeht".

Soviel dazu

Was aber nicht heisst, dass das für alle Nicht-ABs, die hier mitschreiben, zutrifft. Ich würde von den Eigenschaften einer konkreten Frau auch nicht ausgehen, dass alle Frauen diese Eigenschaften haben. Okay, manche würden das natürlich tun.

[Neri]

Ich stelle aber mal eine provokante These auf, abgeleitet aus Deiner Aussage. Ich behaupte, obwohl Du wie ich AB bist, keinen Sex hattest, keinen Tag Beziehung, kannst Du überhaupt nicht wissen, wie ich mich wirklich fühle. Weil Du nicht ich bist. Ganz einfach. So gesehen kann sich eigentlich niemand in den anderen hineinversetzen, weil jeder von uns eine andere Lebensbiographie hatte. Letztlich sind wir alles nur Inseln, die vom anderen nichts wissen.

Wie gesagt, nur eine provokante These. Aber ich habe es in meinem Leben zu oft erlebt, dass ich ABs begegnet bin, deren Lebenssituation ich überhaupt nicht verstanden habe oder sie meine nicht und dann wieder Nicht-ABs, denen ich nicht viel sagen musste und sie sofort wussten, was ich meinte und wie ich mich ungefähr fühle. Selbst AB gewesen zu sein, erleichtert natürlich die Sache ungemein, sich in einen anderen AB hineinzuversetzen. Aber ich würde es echt nicht soooo grundsätzlich und dogmatisch sehen. Dafür habe ich zu viele reale Gegenbeispiele erlebt.

[Lazarus Long]

@BartS: Schade, das man den Daumen hoch hier nur so geben kann.

[Genovevchen]

Warum sollte ich sie ansprechen? Ich möchte schließlich nichts von ihnen. Ich bin hier in einem AB Forum und möchte auch ausschließlich mit AB's sprechen. Ich habe damit nur ausgedrückt, dass sie hier nichts zu suchen haben. Meiner Meinung nach. Junge...

Bitte versteh mich jetzt nicht falsch; ich kann deine Sichtweise irgendwo nachvollziehen. Tief drinnen fühle ich oft auch so. Nur: wenn man diese Herangehensweise mal weiterdenkt, müsste man eigentlich auch für Softcore- und Hardcore-ABs und all die verschiedenen Abstufungen extra Foren einrichten. Denn wenn ich hier von jemand lese, dass er/sie immerhin schon Sex hatte, denke ich mir auch z.T., dass so jemand mich doch gar nicht verstehen kann. Trotzdem finde ich es voll in Ordnung, dass hier auch Softcore-ABs mitschreiben. Weil sie genau wie Hardcore-ABs unter ihrer Situation leiden. Und das kann doch mit Ex-ABs genauso sein. Viele haben das Gefühl, nach der 1. gescheiterten Beziehung wieder bei Null anzufangen

Und auch wenn sie glücklich vergeben sind: ich glaube, Ex-ABs können so ein Forum schon bereichern mit ihren Erfahrungen. Würde allerdings auch nicht wollen, dass sich hier Hinz und Kunz anmeldet, nur um zu schauen, was mal so geht. Aber man muss doch eh bei der Anmeldung eine kurze Begründung schreiben, warum man hier mitmachen will, oder nicht? Ich würd mir schon wünschen, dass die Mods/der Administrator oder wer auch immer dafür zuständig ist, da auch wirklich genau hingucken.

Und nochmal zum Thema Erwähnung von Kindern: Ja, sowas tut weh. Sogar mir schon, die ich theoretisch noch reichlich Zeit hab. Aber man kann nunmal nicht völlig ausblenden, dass es Menschen mit Kindern gibt. Je stärker man versucht, etwas schmerzliches auszublenden, desto härter trifft es einen, wenn man dann plötzlich doch damit konfrontiert wird. Zumindest ist das meine Erfahrung.

[m13ab]

Viele haben das Gefühl, nach der 1. gescheiterten Beziehung wieder bei Null anzufangen

Das sind Quasi-ABs, die nach gängiger Lehrmeinung noch zum geduldeten AB-Dunstkreis gehören.

[Kolinatan]

Ich hoffe mein Account wird dann schnell gelöscht und ich hoffe das macht ein paar Gemüter hier ruhiger. Mich auf jeden Fall

Ihr Account ist zwar noch nicht gelöscht, ich habe sie aber nach Rücksprache dauerhaft gesperrt, bis ich die nächsten Löschungen vornehme. Sie wird also weder hier noch auf PN antworten können.

[schwarzkaeppchen]

Würde man tatsächlich Ex-ABs aus dem Forum aussortieren, würden ein paar Leute wegfallen, die regelmäßig Treffen organisieren. Für die Organisation ist es einfach notwendig, in den gängigen Foren angemeldet zu sein zwecks Ausschreibung, Information usw. ...

I

[Genovevchen]

Ich habe ja einer einer Stelle bei einer konkreten Person schon mal versucht herauszufinden, ob ein bestimmter Post auch so negativ aufgenommen worden wäre, wenn er von mir gekommen wäre. Auf die Antwort warte ich bis heute.

Ich weiß nicht, ob du damit meinen Beitrag im "Von einer Professionellen abgelehnt worden"-Thread meinst. Falls ja, möchte ich nur anmerken, dass ich dir darauf sehr wohl eine Antwort gegeben habe, wenn auch keine sehr ausführliche.

Ich schrieb in etwa: "Zugegebenermaßen hätte das meine Bewertung schon beeinflusst." Und dass ich es bewunderswert fände, dass du bei dem Thema so gelassen bleiben kannst (was keinesfalls ironisch gemeint war)

Aber vielleicht meintest du ja auch nicht mich.

Generell würde ich sagen: von mir aus dürften hier Ex-ABs mitschreiben und, wenn sie gute Gründe haben, auch "Normalos". Sie sollten aber versuchen, in ihren Äußerungen ein bisschen sensibel zu sein und sich in die "Gegenseite" hineinzuversetzen, bevor sie irgendein Problem als lächerlich abtun.

[pyrit]

Ich frag mal etwas provokant umgekehrt: Ist es hilfreich wenn Personen in einer Gegend in der sie sich nicht auskennen und nie gewesen sind ohne jegliche Hilfestellung eine Wanderung machen

Und genau das ist in meinen Augen ein vollkommen falscher Blickwinkel.

Weil er nämlich "die ABs" hier als die "Defizitären" klassifiziert, die, die gar keine Ahnung haben und sich daher im Grunde auch keine Meinung über diese Gegend erlauben können - und die anderen (allein der Begriff "die Normalen" geht schon in diese Richtung) in den Rang der "Ortskundigen" erhebt, die, auf die man hören sollte, weil sie wissen, wo die richtigen Wege verlaufen.
Und das ist kontraproduktiver Unsinn.

Ich erkläre es mal mit einer Analogie:

Ich habe Freundinnen, die sind übergewichtig.
Ich selber war nie übergewichtig.
Natürlich kann ich im freundschaftlichen Zusammenhang sagen: "Puh, über Weihnachten hab ich zwei Kilo zugenommen, da gehe ich demnächst wohl mal joggen", oder ich kann erzählen, ich hätte ein tolles Sommerkleid gefunden und gekauft. Obwohl diese Freundinnen in das Kleid nie reinpassen würden und meine zwei Kilogramm Weihnachtsseck in keiner Relation stehen zu dem, was sie selber gerne verlieren würden, fühlen sie sich durch die Bemerkungen aller Empfindung nach nicht angegriffen und herab gesetzt sondern sagen nur "Ja, das mit dem Weihnachtsspeck, das ist ein leidiges Übel" und "Oh, das sieht ja schön aus!"

Und jetzt kommt das große ABER:
Ich würde mich nie, definitiv niemals, in einer Selbsthilfegruppe für Übergewichtige anmelden, zu den Gruppensitzungen kommen "weil ich eben interessiert bin" oder "weil ich übergewichtige Freunde habe" und dann noch auf die Idee kommen, in dieser Gruppe "Tipps" vom Stapl lassen zu wollen oder zu erzählen "Hach, hab ich doch neulich so ein tolles Sommerkleid in Größe 36 bekommen, freu mich schon, es anzuziehen " oder, zwischen all den Übergewichtigen sitzend: "Puh, ganze zwei Kilo zugenommen habe ich über Weihnachten - naja, das kommt schon wieder runter..."
In diesem Zusammenhang wäre das nämlich einfach nur deplatziert und unmöglich.
Und in gleichem Zusammenhang fände ich auch Diskussionen darüber vollkommen deplatziert, ob Gruppenmitglieder, die sich daran stören würden, vielleicht "normalo-feindlich" wären, oder "nur neidisch", oder wenn man ihnen vorhalten würde, sie wollten nur im eigenen Saft schmoren und sich ihren Ängsten nicht stellen, sich nicht "helfen" lassen.
Das wäre reiner Unsinn.

Nur, weil ich kein Übergewicht habe, bin ich noch lange keine Expertin für Ernährung und "kenne mich in dem Gebiet aus, wo die anderen nur dumm und blind herum irren". Es ist nicht so, dass ich halt "alles richtig mache" und daher als Ratgeberin für die, die angelblich (noch) keine Ahnung haben, fungieren kann.
Und es wäre eine dumme Unverschämtheit, das den Betroffenen zu signalisieren und sie in die Schmoll-Ecke zu schieben, wenn sie meine "Experten-Rolle" wütend anzweifeln würden.
Die Wahrheit ist: Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie es ist, richtig übergewichtig zu sein, noch dazu seit langer Zeit.
Ich habe keine Ahnung, wie es ist, monatelang bei Weightwatchers alles aufzulisten, was ich esse und penibel die Kalorien zu zählen.
Ich habe keine Ahnung von dem Gefühl, alles mögliche zu probieren, vom Appetit-Zügler über die Fettverbrennungs-Tabletten, das Selbsthilfebuch, den Sportkurs, die "AOK Pfunds-Kur" und doch keine dauerhaften Erfolge sehen zu können.

Und da soll jetzt ich in solch eine Gruppe hinein gehen, die Leute schief angucken, wenn sie die Geschichte von dem Kleid in Größe 36 nicht hören wollen, sie fragen "Na, haste es denn schon mal mit einfach weniger essen probiert? Man muss sich eben auch mal zusammen nehmen können, auf sich achten und an sich arbeiten!"
und mich dann über wütende Reaktionen beschweren und fragen, warum sie sich denn an solch gut gemeinten Ratschlägen stören würden - die könnten ihnen doch vollkommen egal sein, wenn sie für sie nicht passten. ^^

Und ich fände es sehr verständlich, wenn sich die Mitglieder der Selbsthilfegruppe unwohl fühlen würden, wenn nach und nach immer mehr Schlanke mit guter Figur teilnehmen wollten, immer wieder die gleichen Fragen kämen "Hast du es denn schon mal mit weniger essen probiert??" und sie nicht immer und immer wieder erläutern wollten, dass sie schon dies und jenes und solches getan hätten.