Auch wenn natürlich auch Intros nicht im kontaktleeren Raum existieren (von Einsiedlern und Sonderfällen mal abgesehen) und auch für uns einiges an Aktivitäten weggefallen ist (Intro sein heißt ja nicht zwangsläufig dass man keinen Gefallen an gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Menschen hat), würde ich dem prinzipiell zustimmen bzw. es vielmehr auf die gesamte Situation ausweiten.
Momentan habe ich den Eindruck, dass die gesamte Welt um mich herum endlich mal und deutlich mehr in meinem "Modus tickt", und die Menschen etwas mehr zur Besinnung kommen, von ein paar Ausnahmen natürlich wie immer angesehen. Aber um die sollte man im Sinne seiner eigenen geistigen Gesundheit eh einen größeren Bogen machen.
Und diese Kontaktverbote heißen ja auch nicht, dass man trotzdem keine Kontakte hat. Ich habe einiges an kleinen freundlichen Begegnungen mit z.B. Verkäuferinnen, Wanderern, Leuten die man so kennt. Dadurch dass alles etwas langsamer läuft kann man diese auch viel besser wahrnehmen. Klar gehen die Leute mehr auf körperliche Distanz, und auch mit vielen Aktivitäten und auch mal einer Umarmung hier und da ist grad Essig. Aber als kontaktlos kann ich die derzeitige Situation trotzdem nicht beschreiben. Und zusätzlich gilt für mich: mit der Natur und mir selbst Kontakt aufzunehmen ist für mich auch (ein sehr heilsamer) Kontakt, und dafür habe ich momentan sehr viel Zeit
Von "Stress pur" merke ich ehrlich gesagt momentan eher wenig. So entschleunigt wie die letzten Wochen war mein Tagesablauf und auch die Arbeit vorher nicht. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einfach versuche das Beste draus zu machen, und schaue wie ich jetzt mein Ding machen kann (z.B. meine Single-Kochkünste zu verfeinern oder die zahlreichen Wanderwege hier zu erkunden), statt mir z.B. über irgendwelche Artikel (bzw. Medien generell) Angst und "psychische Ausnahmezustände" erst noch anzulesen, die ich momentan einfach nicht fühle.
So komisch es vielleicht klingen mag: Für mich könnte diese ganze "Lockdown"-Geschichte ruhig noch ein Weilchen so weitergehen – und das als Intro der alleine lebt